Eurofighter Profil 2009

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Eurofighter GmbH Am Söldnermoos 17 85399 Hallbergmoos Germany Telefon +49 811 80 0 Fax +49 811 80 1557 E-mail [email protected] www.eurofighter.com PROGRAMM FLUGZEUG EINSATZ

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PROGRAMM FLUGZEUG EINSATZ Eurofighter GmbH Am Söldnermoos 17 85399 Hallbergmoos Germany Telefon +49 811 80 0 Fax +49 811 80 1557 E-mail [email protected] www.eurofighter.com

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Eurofighter GmbH

Am Söldnermoos 17

85399 Hallbergmoos

Germany

Telefon +49 811 80 0

Fax +49 811 80 1557

E-mail [email protected]

www.eurofighter.com

PROGRAMM

FLUGZEUG

EINSATZ

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eurofighter typhoon 3

4 DAS PROGRAMMVier Nationen bauen den Eurofighter

10 DAS FLUGZEUGEindeutig überlegen

18 IM EINSATZFünf Nationen fliegen den Eurofighter

Der Eurofighter Typhoon ist nunmehr seit2004 bei den Streitkräften der vier Partnerna-tionen im Einsatz und hat in rascher Folge zunehmend operationelle Aufgaben übernom-men. Heute garantiert der Eurofighter Typ-hoon in Deutschland, Großbritannien, Italien,Spanien und Österreich die Sicherheit desLuftraums. Die Royal Air Force setzt ihn auchbereits in der Luft-Boden-Rolle ein. Und dasKönigreich Saudi-Arabien erhält ab Sommer2009 seine ersten Flugzeuge.

Damit ist aus dem größten militärischen Be-schaffungsprojekt Europas Realität gewordenund ein Einsatzmuster, auf das sich die Luft-streitkräfte der Nutzerstaaten stützen.

Die vier Nationen Deutschland, Großbritan-nien, Italien und Spanien haben 1998 die Be-schaffung von 620 Maschinen beschlossen.Österreich hat sich 2003 für den Eurofighterentschieden, 15 Maschinen werden geliefert,und schließlich hat Saudi-Arabien 72 Maschi-nen geordert. Damit ist der Eurofighter Typ-hoon der Marktführer bei den Kampfflugzeu-gen der neuen Generation. In den nächstenJahren wird kein Hersteller mehr Flugzeugeliefern als das Eurofighter-Konsortium.

Über 400 europäische Unternehmen sind ander Fertigung dieses Hochleistungswaffensys-tems beteiligt, das allen Vergleichsmusternüberlegen oder ebenbürtig ist. In vielen Nationen besteht daher ein starkes Interesseam Eurofighter Typhoon, denn nicht nur seine Leistungsfähigkeit, sondern erst rechtdie enge Partnerschaft im Programm machtden Eurofighter für viele Nationen besondersinteressant.

Der Eurofighter Typhoon ist Symbol für die eigenständige Rolle Europas in der internatio-nalen Sicherheitspolitik. Eine innovative Luft-fahrtindustrie, die in der Lage ist, Hochleis-tungswaffensysteme wie den Eurofighter Typ-hoon zu entwickeln, stärkt diese Position iminternationalen Verbund. Denn nur, wenn auch

in Europa entsprechende industrielle Ressour-cen vorgehalten werden, bleibt Europa koope-rationsfähig, und die Regierungen können ge-meinsame Beschaffungsvorhaben projektie-ren und umsetzen. InternationaleWettbewerbsfähigkeit setzt also Systemfähig-keit voraus, und diese wird ausschließlichdurch Hochtechnologieprodukte garantiert.

Vor diesem Hintergrund wird klar, warum derEurofighter Typhoon eine solch entscheidendeRolle für die Luftfahrtindustrie spielt. Er ist fürdie beteiligten Unternehmen Alenia Aerospa-zio, BAE Systems sowie EADS unverzichtbar.Das gilt umso mehr für die über 400 Zuliefe-rer, zum großen Teil mittelständische und klei-ne Betriebe. Auch sie müssen dem immerstärker werdenden internationalen Konkur-renzdruck standhalten. Und die hochgradigeSpezialisierung der überwiegend kleinerenFirmen erhöht erst recht die Abhängigkeit die-ser Unternehmen von staatlichen Aufträgen.Internationale Konsolidierung, grenzüber-schreitende Zusammenschlüsse sind daherauch für diesen Teil der Industrie die Heraus-forderungen der Zukunft.

Das Eurofighter-Programm weist folglich deneinzig richtigen Weg in die Zukunft, denn Ge-meinsamkeit ist eine der herausragenden Pro-grammeigenschaften. Vier Regierungen habensich als gleichberechtigte Partner zusammen-geschlossen in einem integrierten Programm-Management, dem mit der Eurofighter Jagd-flugzeug GmbH ein gleichermaßen integrierterIndustriepartner gegenübersteht, der diePartnerfirmen der vier Nationen repräsentiert.Gemeinsame Spezifikationen, voller Technolo-gietransfer in Entwicklung und Fertigung un-terstreichen, dass große Beschaffungsvorha-ben in Europa harmonisiert werden können.Das Eurofighter-Programm ist folglich ein aus-gezeichnetes Beispiel für erfolgreiche euro-päische Rüstungspolitik und verdeutlicht dieVorteile dieser Zusammenarbeit beispielhaft.Es weist der europäischen Luftfahrtindustriedie Richtung für eine erfolgreiche Zukunft.

Eurofighter Typhoon

Europas Schutzschirm

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1988 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

zukünft ige Fähigkeiten

Hauptentwicklungsphase

T1 148 a/c T2 236 a/c T3 236 a/c

72 a/c Saudi Arabia

integrierte logist ische Betreuung ( ILS)

Betrieb

Entwicklung

Produktion

Betreuung

Rahmenvertrag über 620 Flugzeuge

15 a/c Österreich

eurofighter typhoon 5

Unternehmen ausgebaut als auch ein wich-tiger Beitrag zur Stabilisierung der Volks-wirtschaft sowie des eigenen Sozialsystemsgeleistet wurde.

Parallel zu den Arbeiten bei den vierSystemfirmen setzten die Entwicklungsar-beiten für das Triebwerk EJ200 beimEurojet-Konsortium aus Fiat, MTU, Rolls-Royce und IPT ein. Auch das EuroDASS-Kon-sortium für das Defensive Aids Subsystem(DASS) und das Euroradar-Konsortium be-gannen mit der Arbeit, die in die Zeit derWiedervereinigung Deutschlands und dasEnde des Warschauer Paktes fiel.

Die Auflösung des von der Sowjetuniondominierten Militärbündnisses und neuePrioritäten des deutschen Verteidigungsmi-nisters Volker Rühe lösten Anfang der 90erJahre eine fast zweijährige Reorientierungs-phase aus. Anfang 1994 einigten sich dieChefs der Luftstreitkräfte auf eine überar-beitete, neue gemeinsame Forderung, unddie Arbeiten konnten zügig fortgesetzt wer-den. Sichtbares Beispiel war der Erstflugdes ersten Entwicklungsflugzeugs DA1 am27. März 1994 in Manching bei der Deut-schen Aerospace, heute EADS.

Sieben solcher Prototypen (DevelopmentAircraft) sollten gebaut werden: DA1 undDA5 in Deutschland, DA2 und DA4 in Groß-britannien, DA3 und DA7 in Italien sowieDA6 in Spanien. Jedes DA sollte andere Auf-gaben übernehmen, daher waren dieseFlugzeuge nicht baugleich. Nachdem die De-velopment Aircrafts ihre Aufgaben erfüllthatten, wurden sie ab Ende 2005 nach undnach außer Dienst gestellt.

Mit der Freigabe der Produktionsmittelseitens der vier Regierungen war der Wegfrei für die Serienproduktion. Die Verteidi-gungsminister unterzeichneten am 22. De-zember 1997 in Bonn die notwendige Regie-rungsvereinbarung für die Produktionsvor-bereitung, die Fertigung von 620Maschinen und die logistische Unterstüt-zung. Daraufhin konnte die NATO-AgenturNEFMA am 30. Januar 1998 einen entspre-chenden Vertrag, den sogenannten „Um-brella Contract“, mit der Eurofighter Jagd-flugzeug GmbH unterschreiben.

Mit diesem Vertrag wurden auch die Ar-beitsanteile für die Produktion neu geregelt,denn die Beschaffungsplanung hatte sichgeändert. Weil Deutschland nur noch 180

Maschinen einführen wollte, wurde der Ar-beitsanteil der deutschen Industrie entspre-chend reduziert. Auch die anderen Nationenhatten ihre Flugzeugstückzahlen geringfü-gig angepasst, und das führte nun zu neuenArbeitsanteilen in der Produktion von 37,5Prozent für Großbritannien, 30 Prozent fürDeutschland, 19,5 Prozent für Italien und 13Prozent für Spanien.

Der Rahmenvertrag sah die Lieferungder Maschinen in drei Tranchen zu Fest-preisbedingungen vor: 148 Flugzeuge inTranche 1 sowie jeweils 236 Flugzeuge inTranche 2 und 3. Der Vertrag für den Bauder ersten Tranche wurde am 18. September1998 unterzeichnet.

eurofighter typhoon

dass sich Frankreich aus dem Vorhaben zu-rückzog.

Zurück zum Entwicklungsvertrag. DieArbeitsanteile in der Entwicklungsphasewaren streng aufgeteilt worden, gemäß derbeabsichtigten Beschaffungszahlen. DaGroßbritannien und Deutschland jeweils232 Maschinen, Italien 121 Flugzeuge undSpanien 87 Eurofighter haben wollten, fie-len die Arbeitsanteile für die nationalenLuftfahrtunternehmen entsprechend aus:

Deutschland und Großbritannien jeweils33 Prozent, Italien 21 Prozent und Spanien13 Prozent.

Die Nationen hatten sich auf vollen Tech-nologietransfer verständigt, denn das Pro-gramm verfolgte drei Ziele. Zum einen soll-ten die Luftstreitkräfte ein Spitzenprodukterhalten, das im Luftkrieg der Zukunft derKonkurrenz deutlich überlegen sein sollte.Darüber hinaus wollten die Partnernationenmit einem europäischen Produkt unabhän-gig vom Ausland sein – insbesondere in derVersorgung, aber auch im Export –, um poli-tische Handlungsfähigkeit zu bewahren,und so ihr politisches Gewicht im NATO-Bündnis unterstreichen.

Das war nur durch eigene europäischeRessourcen in der Luftfahrtindustrie mög-

Der 23. November 1988 gilt als der Geburts-tag des Eurofighter Typhoon. An diesemTag unterzeichneten die Verteidigungsmi-nister der vier Partnernationen, Deutsch-land, Großbritannien, Italien und Spanien,den Hauptentwicklungsvertrag. Mit diesemSchritt nahm die Eurofighter JagdflugzeugGmbH, bereits 1986 von den vier Partnerfir-men Alenia Aeronautica, British Aerospace,CASA, und MBB gegründet, die Arbeit auf.Das Gegenstück auf der Auftraggeberseitewar die NEFMA (NATO Eurofighter Manage-ment Agency), ebenfalls in München.

Dem formalen Akt der Vertragsunter-zeichnung waren Jahre der Verhandlungenvorausgegangen. Alle Luftstreitkräfte inEuropa machten sich in diesen Jahren Ge-danken über ein modernes, neues Kampf-flugzeug, das der Abwehr der damaligensowjetischen Bedrohung in der Zukunft ge-recht werden sollte. Die Chefs der Luftstreit-kräfte der fünf Nationen Deutschland,Frankreich, Großbritannien, Italien undSpanien hatten sich zwar auf die Einfüh-rung eines neuen gemeinsamen Kampfflug-zeuges geeinigt und dafür ein NATO StaffRequirement geschrieben, das die geforder-te Leistungsfähigkeit beschrieb. Erste Mach-barkeitsstudien führten jedoch dann dazu,

lich, die ein solch anspruchsvolles Pro-gramm durchziehen konnten. Die gebündel-te nationale Industrie-Expertise sollte zu-dem die Partnerschaftsfähigkeit der betei-ligten Unternehmen in zukünftigen anderenGemeinschaftsprojekten sichern.

Daher ist seitdem in allen Entwicklungs-bereichen internationale Zusammenarbeitdie Regel im Eurofighter-Programm. Undder Technologietransfer erfolgt von Anfangan durch gemeinsame internationale Teams.Sie werden von der jeweilig verantwortli-chen Firma geleitet und sorgen dafür, dassalle den gleichen Wissensstand haben. Eineentsprechende Aufteilung der Arbeitspaketegalt auch für die Zulieferer.

Die Hauptentwicklungsverantwortlich-keiten waren wie folgt festgelegt worden:Der deutsche Industriepartner MBB (späterDeutsche Aerospace, Daimler-Benz/DaimlerChrysler Aerospace und heuteEADS Deutschland) sollte für die Entwick-lung des Flugregelsystems, des Waffenrech-ners sowie die Radarsignatur verantwort-lich zeichnen sowie das Rumpfmittelteil ent-wickeln und bauen. British Aerospace(heute BAE Systems) führte die Avionikinte-gration an, war zuständig für die elektro-magnetische Verträglichkeit des Systems,die Stromversorgung und das Treibstoffsys-tem sowie für die Entwicklung und den spä-teren Bau des Rumpfvorderteils einschließ-lich des Cockpits. Alenia übernahm den lin-ken Flügel und das Rumpfheck, dasVersorgungssystem, Navigationselementeund die Waffenintegration. Die CASA (heuteEADS CASA) sollte den rechten Flügel ent-wickeln und bauen sowie die Strukturtech-nologie und die Klimaanlage übernehmen.Diese Aufteilung der Verantwortlichkeitenist auch heute von Bedeutung, denn Weiter-entwicklungen in den jeweiligen Bereichenerfolgen mit der gleichen Zuteilung der Ver-antwortlichkeit, was im Übrigen auch fürim täglichen Betrieb auftretende Fragengilt.

Mit diesem Aufteilungsprinzip war ge-währleistet, dass die staatlichen Entwick-lungsgelder im jeweiligen Land blieben unddamit sowohl die Expertise der beteiligten

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Eurofighter – das Programm

Vier Nationen bauen den Eurofighter

Germany Spain United KingdomItaly

Eurofighter-Programmplan

Eurofighter – Bestellungen

DAS PROGRAMM

d a s p r o g r a m m d a s p r o g r a m m

Germany 180 Aircraft

Italy 121 Aircraft

Spain 87 Aircraft

United Kingdom 232 Aircraft

Austria 15 Aircraft

Kingdom of Saudi Arabia 72 Aircraft

Total 707 Aircraft

Fünf Luftstreitkräfte setzen den EurofighterTyphoon seit Sommer 2008 in derLuftverteidigung ein, die Royal Air Force auch inder Mehrzweck-Rolle

EADS Deutschland hat die Entwicklungs-verantwortung (System Design Responsibility SDR) für das Flugregelsys-tem und baut den Mittelrumpf

Alenia Aeronautica ist verantwortlich fürdas Utilities ControlSystem und fertigt denlinken Flügel sowie Teile des Hecks

EADS CASA hat die SDR für Struktur-Technologieund liefert den rechten Flügel für alle Flugzeuge

BAE Systems ist zuständig für die Integration der Avionikund liefert den vorderen Rumpf sowieTeile des Hecks

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eurofighter typhoond a s p r o g r a m m 7

Alle Nationen hingegen rüsten ihre Euro-fighter aus den Blöcken 1, 2 und 2B auf denStand Block 5 nach, so dass die Tranche-1-Flotte im Jahr 2012 den gleichen Fähigkeits-standard besitzt. Bis Anfang 2009 warenüber 30 Maschinen umgerüstet worden.

Mit der stufenweisen Einführung neuerFähigkeiten änderte sich auch in den Natio-nen die operative Rolle des Eurofighters.Während zunächst die Ausbildung im Vor-dergrund stand, übernahmen zuerst Euro-fighter Typhoon der Aeronautica MilitareEnde 2005, dann Flugzeuge der Royal AirForce Mitte 2007 Luftverteidigungsaufga-ben. Seit 2007 sind Eurofighter Typhoonder Royal Air Force in Sofortbereitschaft, imJanuar 2008 folgte das Jagdgeschwader 74in Neuburg, im Juli das 4. Geschwader derspanischen Luftstreitkräfte.

Fast zeitgleich erklärte die Royal Air For-ce, der Eurofighter Typhoon sei nun volleinsetzbar in der Mehrzweckrolle und welt-weit verlegbar.

Im Mai 2008 war bereits die Übergabedes letzten Tranche-1-Flugzeugs erfolgt. Eswar die GS028, die ursprünglich für dieLuftwaffe vorgesehen war, aber nach der imJahr 2007 erfolgten Anpassung des Beschaf-fungsvertrags mit der Republik Österreichnicht an die Luftwaffe, sondern an Öster-reich übergeben wurde (Details dazu lesenSie etwas weiter hinten).

Die Eurofighter-Flotte der Luftstreitkräf-te hatte Ende 2008 die Marke von 50.000Flugstunden bereits überschritten. Die Test-flotte bei der Industrie verbuchte über6.050 Flugstunden. Und auch der Abschlussder Arbeiten gemäß Hauptentwicklungsver-trag steht Anfang 2009 unmittelbar bevor.Damit tritt das Eurofighter-Konsortium ineine neue Phase der Entwicklungsarbeitenein, die die Einführung neuer Fähigkeitenvor allen Dingen für die zweite Tranchezum Ziel hat.

Tranche 2 und neue Fähigkeiten

Der Produktionsvertrag für die Tranche 2über 236 Maschinen (Auslieferung 2008 bis2013) wurde am 14. Dezember 2004 unter-zeichnet. Er beinhaltete auch einen Ent-wicklungsanteil für die Einführung neuerRechner, die dank erweiterter Datenverar-beitungsgeschwindigkeit und Speicherkapa-zität die Einführung neuer Fähigkeiten er-leichtern. Der entsprechende Vertrag für ei-ne erste Phase neuer Fähigkeiten wurde am29. März 2007 unterzeichnet und sieht imWesentlichen die Integration eines Laserbe-leuchters sowie die Einführung neuer Luft-Boden-Waffen wie Paveway IV und Enhan-ced GBU-16 sowie Leistungssteigerungenvon Subsystemen vor, um die gleichzeitigeMehrrollenfähigkeit (Swing-Role) noch zuerweitern. Die Einführung dieser Fähigkei-ten ist ab 2010 vorgesehen.

Danach steht die Integration weitererWaffen an wie die der neuen Luft-Luft-Rake-te Meteor und der Abstandswaffen StormShadow für Großbritannien und Italien so-wie Taurus für Deutschland und Spanien.

Seit Ende der 90er Jahre läuft zudem dieWeiterentwicklung des CAPTOR-Radargerä-tes mit maßvoller Unterstützung der Auf-traggeber, aber im Wesentlichen mit Indus-triemitteln. Ziel ist die Entwicklung einerelektronisch abtastenden Antenne (E-ScanAntenne). Diese Arbeiten des Euroradar-Konsortiums, welches aus EADS DefenceElectronics, SELEX Sensors & Airborne Sys-tems (Großbritannien), Galileo Avionica(Italien) und INDRA (Spanien) besteht, gip-felten im Mai 2007 in einer erfolgreichenSerie von mehreren Testflügen mit demFlugzeug DA5 bei EADS Military Air Sys-tems in Manching. Der Technologieträgerder neuen CAESAR-Antenne (CAPTOR Acti-ve Electronically Scanned Array Radar)

übertraf dabei bereits in diesem frühen Sta-dium der Entwicklung alle Erwartungen.

Die Partner-Luftstreitkräfte verfolgendiese Entwicklung mit großem Interesse.Für die Fähigkeiten der Tranche 3 ist die In-tegration dieser Antenne eine von mehrerenOptionen zur weiteren Leistungssteigerungdes Systems. Ein Angebot für die Tranche 3hat das Eurofighter-Konsortium Ende 2007vorgelegt.

Zurück zur Tranche 2. Nach der Unter-zeichnung des Produktionsvertrags beganndie Fertigung und schließlich die Endmon-tage. Das erste Tranche-2-Flugzeug, die IPA7 aus Deutschland, nahm am 16. Januar2008 die Flugerprobung auf. Seine Haupt-aufgabe bestand zunächst in den für die Zu-lassung notwendigen Nachweisflügen, diedas Flugzeug parallel zu IPA6 in Großbri-tannien erledigte. IPA6 ist ein britischer

eurofighter typhoon

für die internationale Zulassung der Serien-maschinen übernehmen.

Im Einzelnen teilte der Vertrag den Baufür die Nationen bis zum Jahr 2008 wiefolgt auf: • 48 für Deutschland, einschließlich IPA3,• 53 für Großbritannien, einschließlich

IPA1, IPA5 und eine Zelle fürStrukturtests; ein Einsitzer wurde späterals IPA6 für die Tranche-2-Tests umge-widmet.

• 28 für Italien, einschließlich IPA2 und• 19 für Spanien, einschließlich IPA4.

Mit der Serienfertigung wurde sofort be-gonnen, und IPA2 startete am 5. April 2002als erster Serien-Eurofighter in Caselle beiTurin. Am 10. Juni 2003 wurden mit IPA1und IPA2 an Großbritannien und Italien dieersten Maschinen offiziell ausgeliefert. Ei-gentümer der IPAs - wie zuvor schon derDA-Flugzeuge - ist die NETMA, doch die DA-und die IPA-Flugzeuge verbleiben bei derIndustrie, um dort wie geplant für Entwick-lungs- und andere Flugtestaufgaben einge-setzt zu werden.

Die folgenden Serienflugzeuge solltenmit unterschiedlichem Fähigkeitsstand (so-genannte Blocks) geliefert werden, aberspäter sämtlich auf den Standard nachge-rüstet werden, den der Hauptentwicklungs-vertrag vorsah.

Das erste Serienflugzeug, das direkt aneine der vier Luftstreitkräfte übergebenwurde, war am 1. August 2003 der deutscheZweisitzer GT003 (GT = German Twin-Seat),gefolgt von ST001 in Spanien am 4. Septem-ber 2003, BT004 in Großbritannien am18.12.2003, und am 27.2.2004 wurde mitIT001 die erste Maschine an die Aeronauti-ca Militare in Italien ausgeliefert.

Diese Zweisitzer verfügten über den ers-ten Fähigkeitsstandard Block 1. Er umfasstedie Luft-Luft-Fähigkeit mit AMRAAM, AS-

Tranche 1

In der ersten Tranche waren auch sieben so-genannte instrumentierte Serienmaschinen(Instrumented Production Aircraft / IPA)enthalten, die in die Testflotte integriertwerden sollten. Nachdem die DA-Flotte ge-wissermaßen das Basisprogramm bestäti-gen sollte, waren die IPAs erste Serienflug-zeuge mit gleichem Bau- und Ausrüstungs-zustand und sollten die notwendigen Tests

RAAM und AIM-9L-Raketen und voller In-strumenten- und Nachtflugfähigkeit.

Alle vier Nationen stellten den Euro-fighter Typhoon im Frühjahr 2004 inDienst. In Deutschland erfolgte dieser Aktbeim Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ in Ros-tock/Laage am 30. April 2004.

Mit dem spanischen Einsitzer SS001 (SSfür Spanish Single-Seat) wurde am 29. De-zember 2004 die erste Maschine des Fähig-keitsstandards Block 2 ausgeliefert. DieBlock-2-Flugzeuge verfügten bereits über ei-ne volle Luft-Luft-Fähigkeit mit Systemenwie DASS (Defensive Aids Subsystem),Sprachsteuerung (Direct Voice Input), Sen-sorfusion und dem Datenlink MIDS (Multi-function Information and Distribution Sys-tem). Außerdem kamen als neue Waffen dieKanone und die Luft-Luft-Rakete IRIS-T hin-zu, die in Deutschland, Italien und Spaniendie Standardbewaffnung darstellt.

Knapp ein Jahr später wurde die ersteMaschine des Standards Block 2B (die volleLuft-Luft-Fähigkeit gemäß Hauptentwick-lungsvertrag) ausgeliefert. Die BT013 gingam 29.9.2005 an die Royal Air Force.

Und mit dem Block 5, ausgeliefert ab29.3.2007 (ST011 in Spanien), stand denLuftstreitkräften auch die Mehrzweckfähig-keit mit einer ersten Luft-Boden-Fähigkeitzur Verfügung, mit Waffen wie Paveway IIund GBU-10/-16 sowie der Bordkanone imLuft-Boden-Modus.

Die Royal Air Force hat zudem im Jahr2006 für einige ihrer Tranche-1-Maschinendie Integration eines Laser-Beleuchter-Be-hälters und der Enhanced Paveway II beauf-tragt. Diese Fähigkeiten standen im erstenHalbjahr 2008 zur Verfügung und wurdendurch eine eindrucksvolle Teilnahme derRoyal Air Force an der Übung „Green Flag“in Nellis, Nevada, USA, unter Beweis ge-stellt. Die anderen Nationen sehen diese Fä-higkeit erst für die zweite Tranche vor.

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Arbeitsanteile Entwicklung

Haupt-Entwicklungsverantwortung• Alenia: Hilfssysteme, Tragfläche,

Navigations-Subsystem, Waffen-integration

• BAE Systems: Avionikintegration, ECM,Blitzschlagschutz, Elektrik &Treibstoffversorgung

• EADS CASA: Struktuertechnologie,Tragfläche, Klimaanlage

• EADS D: Flugregelsystem, Waffen-rechner, Radarsignatur

Anteile an der Eurofighter GmbHEADS (D+SP33+13) 46%BAE Systems 33%Alenia 21%

d a s p r o g r a m m

Tranche Anzahl Lieferzeitraum

1 148 2003-2008

2 236 2008-2013

3 236 nach 2012

Vier Nationen 620

Österreich 15 2007-2009

Saudi-Arabien 72 ab 2009

Total 707

Entwicklungsflugzeuge auf einen Blick

Bezeichnung/Firma Flüge Flugstd. Erstflug außer Dienst

seit

DA1, EADS Deutschland 578 495 27.3.94 21.12.05

DA2, BAE Systems 652 614 6.4.94 29.1.07

DA3, Alenia 521 368 4.6.95 Ende 06

DA4, BAE Systems 395 463 14.3.97 13.12.06

DA5, EADS Deutschland 519 597 24.2.97 30.10.07

DA6, EADS CASA 362 325 31.8.96 21.11.02*

DA7, Alenia 653 474 27.1.97 30.9.07

*Flugunfall

Instrumentierte Serienflugzeuge im Testeinsatz

Flugzeug/Operator Erstflug Aufgabe

IPA1 / BAE Systems, Doppelsitzer 15. April 2002 Aerodynamik, Carefree Handling

IPA2 / Alenia, Doppelsitzer 5. April 2002 Kommunikations-/Navigationssysteme

Tranche-2-Triebwerk

Umrüstung auf Tranche 2 geplant

IPA3 / EADS Deutschland, Doppelsitzer 8. April 2002 allgem. Flugverhalten, Radarentwicklung

Infrarot-Sensor

IPA4 / EADS CASA, Einsitzer 27. Februar 2004 Klimaanlage, Waffen, Kommunikations-

systeme/Datenlink, Umrüstung auf

Tranche 2 geplant

IPA5 / BAE Systems, Einsitzer 7. Juni 2004 Avioniksystem, Carefree Handling

IPA6 / BAE Systems, Einsitzer 1. November 2007 Tranche-1-Flugzeug mit Tranche-2-Avionik

Tranche-2-Tests

IPA7 / EADS Deutschland, Einsitzer 16. Januar 2008 1. Tranche-2-Flugzeug, zukünftige Fähigkeiten

ISPA1 / BAE Systems, Doppelsitzer 11. Mai 2004 DASS, Helm, ausgeliehen von Royal Air Force

Die “erstmals-Liste”

Erster Formationsflug 30.1.1997 DA3, DA7

Erstflug mit ECR90 24.2.1997 DA5

Erstflug Doppelsitzer 31.8.1997 DA6

Erstflug mit zwei Außentanks 5.12.1997 DA3

Erster Raketenabschuss

(AIM-9L Sidewinder) 15.12.1997 DA7

Erster Flug Mach 2 23.12.1997 DA2

Erste Luftbetankung 14.1.1998 DA2

Erster Supercruise-Flug 20.2.1998 DA4

Erster Überschallflug (Mach 1.6)

mit zwei Außentanks (1000 l) 10.3.1999 DA3

Erstmals 50000 ft Flughöhe (15000 m) 19.4.1999 DA2

Erste Buddy-Buddy-Luftbetankung (Tornado) 6.8.2001 DA1

Erste Parallel-Luftbetankung 29.1.2002 DA2/DA4

Erste Verlegung außerhalb Europas (Singapur) 2003 RAF

Erste Verlegung in die USA Februar 2005 ISPA1

Erstflug mit 4 Paveway, 3 Tanks,

6 Luft-Luft-FK 24.2.2006 IPA3

Erstflug mit 6 Paveway II, 6 FK, 1 Tank April 2006 IPA1

Erstflug mit neuem Helm Mai 2006 ISPA1

Erster Bombenabwurf (GBU-16) 4.5.2006 IPA4

Erster AMRAAM-Schuss bei 8+ g Juli 2006 IPA2

EADS Germany 30,0%EADS CASA 13,0%Alenia 19,5%BAE Systems 37,5%

� Nach dem Einsatz. DieEurofighter-Flotte der fünfLuftstreitkräfte hatte Ende2008 die Marke von50.000 Flugstundenüberschritten.

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eurofighter typhoond a s p r o g r a m m 9

findet in Morón, Spanien, statt. GT015, eindeutscher Zweisitzer, wird als letzterTranche-1-Eurofighter für die vier Partner-nationen ausgeliefert.Januar 2008 IPA7, das erste Tranche-2-Flugzeug startet in Manching zum Erstflug.Dezember 2007 Die Eurofighter GmbH un-terschreibt mit BAE Systems die Verträgefür die Lieferung von 72 Eurofighter Typ-hoon an Saudi-Arabien.Juli 2007 Das erste Flugzeug für Österreich,die AS001, wird in Zeltweg, Steiermark, andas Überwachungsgeschwader übergeben.Juni 2007 Die Eurofighter GmbH und dasösterreichische Verteidigungsministeriumeinigen sich auf die Anpassung des Liefer-vertrags. Es sollen nun 15 Maschinen derTranche 1 geliefert werden. Die Royal AirForce nimmt Sofortbereitschaft mit dem Eu-rofighter Typhoon auf. Mai 2007 Der Prototyp eines elektronischabtastenden Radars (E-Scan) besteht beimehreren Flügen mit DA5 in Manching,Deutschland, seine erste Bewährungsprobemit ausgezeichneten Ergebnissen. Die vier Luftstreitkräfte überschreiten die20000-Flugstunden-Marke.März 2007 IPA4 in Spanien absolviert die5000. Flugstunde der Testflotte.Erstflug des ersten Export-EurofightersAS001 in Manching. NETMA und die Euro-fighter GmbH unterzeichnen den Vertragfür erste Leistungssteigerungen derTranche 2 (First Batch of Enhancements forthe Eurofighter).November 2006 Beginn des Modifizie-rungsprogramms R2, mit dem alle Tranche-1-Eurofighter den Fähigkeitsstandard ge-mäß Hauptentwicklungsvertrag erhalten.Oktober 2006 Die Endmontage der erstenTranche-2-Maschinen beginnt in Deutsch-land und Großbritannien. Das 100. Serien-flugzeug, BS022, wird übergeben an dieRoyal Air Force. August 2006 Die Eurofighter-Typhoon-Flot-te der Luftstreitkräfte überschreitet dieMarke von 10000 Flugstunden.Juli 2006 Als zweiter deutscher Verband er-hält das Jagdgeschwader 74 in Neu-burg/Donau seine ersten Maschinen. DieEurofighter GmbH und NETMA unterschrei-ben den Vertrag zur Integration von Laser-Zielbeleuchtern in Tranche-1-Eurofighter-Typhoon der Royal Air Force. Mai 2006 Schwerlastflüge von IPA1 erfol-gen bei BAE Systems in Warton mit sechsPaveway II, zwei AIM-9L Sidewinder und ei-nem 1000-Liter-Außentank. IPA4 in Spanienwirft als erster Eurofighter eine Bombe ab(GBU-16). April 2006 Die ersten Cockpit -rainer (ECT)werden an die deutsche und an die spani-sche Luftwaffe geliefert (Rostock/Laage undMorón).

Januar 2009 Der zweite italie-nische Verband, die XII. Gruppoin Gioia del Colle, nimmt Sofort-bereitschaftsdienste auf. Dezember 2008 Die Luftstreit-kräfte Deutschlands, Großbri-tanniens, Italiens, Spaniens undÖsterreichs überschreiten dieMarke von 50.000 Flugstunden.Die Luftwaffe erhält ihr erstesTranche-2-Flugzeug.November 2008 Die Euro-fighter-Test-Flotte absolviert die6000. Flugstunde. Die Luftwaf-fe, Wehrtechnische Dienststelle61 und EADS beginnen Luftbe-tankungstests mit Airbus A310.Zwei deutsche Eurofighter verle-gen nach Emmen, Schweiz, zurtechnischen und fliegerischenAuswertung durch die Schweiz.Oktober 2008 Das erste Flug-

zeug für Saudi-Arabien startet in Warton,Großbritannien, zum Jungfernflug. Die Roy-al Air Force übernimmt das erste Tranche-2-Flugzeug. Damit beginnt die Auslieferungder zweiten Tranche an die vier Partnerna-tionen.September 2008 Die Musterzulassung fürBlock 8 (Fähigkeitsstandard der zweitenTranche) wird von der NETMA (NATO Euro-fighter and Tornado Management Agency)erteilt. Eurofighter Typhoon des italieni-schen 4. Stormo fliegen von Grosseto nachKonya, Türkei, zur Übung "AnatolianEagle". August 2008 Schüler der „Leonardo da Vin-ci“-Oberschule in Madrid, Spanien, gewin-nen die Eurofighter Typhoon Trophy bei derInternational Aerospace Summer School2008.Juli 2008 Der letzte Tranche-1-Eurofighterwird an Österreich geliefert. Damit endetdie Produktion der ersten 148 Maschinen.Spanien nimmt den Eurofighter in Sofortbe-reitschaft. Damit ist er in allen fünf Natio-nen voll im Einsatzflugbetrieb. Der Euro-fighter Typhoon nimmt am 1. Juli in Öster-reich die Luftraumüberwachung auf.Befehlshaber der Royal Air Force, Air ChiefMarshal Sir Clive Loader, nennt den Euro-fighter Typhoon “das operationell flexibels-te Flugzeug, das die RAF je hatte” und er-klärt den Eurofighter Typhoon einsatzbereitin der Mehrzweckrolle.Juni 2008 Die Deutsche Luftwaffe nimmtbeim Jagdgeschwader 74 QRA-Dienste auf(Quick Reaction Alert = Sofortbereitschaft). Mai 2008 Englische Eurofighter nehmen ander Übung „Green Flag“ in Nellis AFB, USA,teil. Über 80 Bomben verschiedenen Typswerden dabei abgeworfen.März 2008 Die erste internationale Übungmit Eurofightern der vier Partnernationen

eurofighter typhoon d a s p r o g r a m m

portvertrags mit Österreich am 1. Juli 2003über 18 Maschinen der Tranche 2 war dererste Erfolg der gemeinsamen Vertriebsbe-mühungen der vier Partnerfirmen. Zwar ei-nigte sich die Eurofighter GmbH mit derneu gewählten Bundesregierung im Jahr2007 auf eine Anpassung des Liefervertragsauf nunmehr 15 Maschinen der Tranche 1,aber der Auslieferung stand damit nichtsmehr im Wege, und so landete am 12. Juli2007 der erste österreichische EurofighterTyphoon AS001 auf seinem neuen Heimat-flugplatz in Zeltweg in der Steiermark.

Im September 2007 folgte als zweiter Ex-porterfolg die Unterzeichnung der Regie-rungsvereinbarung zwischen Großbritan-nien und Saudi-Arabien über die Lieferungvon 72 Maschinen. Die entsprechenden In-dustrieverträge wurden im Dezember 2007

geschlossen, und das Eurofighter-Konsorti-um arbeitet seither gemeinsam an der Erfül-lung dieses Auftrags. 2008 begann die Aus-bildung des technischen Personals und derersten saudischen Fluglehrer bei der RoyalAir Force in Coningsby. Das erste Flugzeugfür die Königlich Saudischen Luftstreitkräf-te startete am 20. Oktober 2008 in Wartonzu seinem Erstflug.

Wie bei der Lieferung an Österreich wer-den dabei zunächst Maschinen aus der lau-fenden Produktion umgewidmet und an denneuen Auftraggeber geliefert. Das sind 24Maschinen, dafür erhält die Royal Air Forcezu einem späteren Zeitpunkt Ersatz. Die

Einsitzer der Tranche 1, der mit der Avionikund den Computern der zweiten Trancheausgestattet ist. Am 1. November 2007 hatteIPA6 die Flugerprobung aufgenommen.

Anfang 2008 waren bereits über 40 Ma-schinen in der Endmontage, die Arbeiten ander Musterzulassung für den sogenanntenBlock-8-Standard, die erste Fähigkeitsstufeder Tranche 2, liefen auf vollen Touren. Dienotwendige Dokumentation lag im Früh-sommer vor, und nach der Sommerpausesprach die NETMA am 12. September 2008die sogenannte Type Acceptance, die inter-nationale Musterzulassung, aus. Schließlicherfolgte am 10. Oktober 2008 mit der Unter-schrift auf dem Übergabedokument bei BAESystems in Warton die Übergabe des erstenTranche-2-Flugzeugs (BS040) an eine dervier Partner-Luftstreitkräfte. Am 24. Okto-

ber folgte Spanien (SS012), am 13. Novem-ber Italien (IS020). Die deutsche Luftwaffeübernahm am 18. Dezember ihre ersteTranche-2-Maschine, die AS008 − ein Flug-zeug, das vor Anpassung des Liefervertragsmit der Republik Österreich für die Alpenre-publik vorgesehen war.

Die Auslieferung der ersten Tranche-2-Flugzeuge fiel mit dem Beginn der Flugtestsfür die erste Leistungssteigerung derTranche 2 zusammen. Am 24. Oktober 2008startete die IPA2 bei Alenia Aeronautica inTurin zum ersten Flug mit Paveway IV.

Export

Mit der Einführung und der fortschreiten-den Nutzungsphase nahm das internationa-le Interesse am Eurofighter Typhoon konti-nuierlich zu. Die Unterzeichnung des Ex-

restlichen 48 Flugzeuge sollen in Saudi-Ara-bien endmontiert werden.

Die Exportbemühungen der Eurofighter-Partner werden trotz der Anfangserfolgeenergisch fortgesetzt. Dabei steht eine Rei-he von Ländern im Mittelpunkt wie Indien,das bereits 2007 zur Abgabe eines Angebotsaufgefordert hat. Die Schweiz folgte imFrühjahr 2008.

In beiden Nationen führt die EADS dieExportbemühungen an und wird nach demPrinzip des sogenannten Prime Contractor-ship bei einer erfolgreichen Auswahl denVertrag schließen. Daher hat die EADS inbeiden Ländern Angebote vorgelegt.

In der Schweiz erfolgte im Herbst 2008eine fliegerische und technische Bewertungaller angebotenen Muster. Zwei Eurofighteraus Deutschland, die IPA3 der EADS und

die GT015 der Luftwaffe (Jagdgeschwader74, Neuburg) wurden im November von denSchweizer Stellen getestet.

Auch in Indien ist eine ähnliche, aber al-lein schon wegen der Entfernung wesent-lich aufwändigere Testreihe geplant. Alsersten Vorgeschmack darauf hat die Luft-waffe mehrere Eurofighter Typhoon AnfangFebruar 2009 nach Indien , um dort an derAero India in Bangalore teilzunehmen, derwichtigsten Luftfahrtmesse des Landes.

Wichtige Beschaffungsentscheidungenstehen an in Griechenland, Japan, Bulga-rien, Kroatien, Rumänien und der Türkei.Und auch die Entwicklung in anderen Län-dern wird vom Eurofighter-Konsortium auf-merksam verfolgt, gilt es doch die Markt-führerposition gegenüber den Konkurrenz-projekten aus den USA so lange wiemöglich zu verteidigen.

8

MEI

LEN

STE

INE Februar 2006 Die italienischen Luftstreit-

kräfte übernehmen mit Eurofighter Typ-hoon die Luftraumsicherung für die Olympi-schen Winterspiele in Norditalien. EADSfliegt mit IPA3 die bislang schwerste Konfi-guration mit vier Paveway II, drei 1000-Li-ter-Zusatztanks, vier AMRAAM und zweiIRIS-T.Dezember 2005 Großbritannien und Saudi-Arabien unterzeichnen eine Vereinbarungzur Lieferung von Eurofighter Typhoon.Die italienischen Luftstreitkräfte sind dieersten, die den Eurofighter in den bewaffne-ten Einsatz (Sofortbereitschaft zur Luftver-teidigung) nehmen. Erstflug mit dem neueneuropäischen Luft-Luft-Lenkflugkörper Me-teor bei der 17 Squadron, RAF Coningsby.Die Auslieferung von Luft-Luft-Lenkflug-körpern IRIS-T beginnt bei der DeutschenLuftwaffe.Oktober 2005 Vier Eurofighter Typhoonnehmen in Wien an der Luftparade zum 50-jährigen Bestehen des österreichischenBundesheeres teil. September 2005 Eurofighter Typhoon lan-den in der Türkei, bei der Ausstellung IDEF2005 in Ankara. Deutsche und spanischeEurofighter unterstützen die Exportbemü-hungen der EADS in Griechenland mit ihrerTeilnahme am Jahrestag der griechischenLuftstreitkräfte in Tanagra.Juni 2005 Das 50. Flugzeug wird an dievier Partnernationen ausgeliefert.Januar 2005 Die Auslieferung der erstenSerieneinsitzer an die Luftstreitkräfte be-ginnt.Dezember 2004 Der Produktionsvertragfür 236 Maschinen der Tranche 2 wird inUnterhaching bei der NETMA unterschrie-ben.Oktober 2004 Erstflug von GS002, demersten Serieneinsitzer für die DeutscheLuftwaffe.Mai 2004 Das Jagdgeschwader 73 “Stein-hoff” in Rostock/Laage übernimmt in Ge-genwart vom Inspekteur der Luftwaffe, Ge-neralleutnant Klaus-Peter Stieglitz, undStaatssekretär Dr. Peter Eickenboom seineersten Maschinen.August 2003 Die Luftwaffe erhält ihrenersten Serien-Eurofighter Typhoon, denZweisitzer GT003.Juli 2003 In Wien unterschreiben die Euro-fighter GmbH und das österreichische Ver-teidgungsministerium den ersten Export-vertrag für Eurofighter Typhoon.Juni 2003 Die internationale Musterzulas-sung für den Eurofighter Typhoon wird inAnwesenheit von Verteidigungsminister Pe-ter Struck sowie Staatssekretären der ande-ren Partnerländer in Manching gefeiert.Februar 2003 Erstflug der ersten Serien-maschinen, die für die vier Partnernationenbestimmt sind.

Österreich erhält 15 Eurofighter Typhoon. Seit Juli 2007 fliegen die ersten Maschinen im Überwa-chungsgeschwader in Zeltweg, Steiermark.

Page 6: Eurofighter Profil 2009

eurofighter typhoond a s f l u g z e u g 11

Der Deltaflügel ist ideal für den Hochge-schwindigkeitsflug, bietet aber gleichzeitigeine große Flügelfläche und ermöglicht somit eine optimale Flächenbelastung von325 kg/m². Diese liegt in der Größenord-nung der der F-22 und wird von der Kon-kurrenz nicht übertroffen. Geringer Luftwi-derstand aufgrund klarer Entwurfslinien erlauben den überschallschnellen Flug ohneNachbrennereinsatz. Und die Kombinationdes Deltaflügels mit sogenannten Canardsermöglicht eine Agilität wie die F-22.

Hauptgrund für diese Überlegenheitsind die aerodynamische und die struktu-relle Auslegung des Flugzeugs. Ein Haupt-faktor ist das Schub-Gewichts-Verhältnis.Der Eurofighter ist leicht, weil er aus mo-dernsten Werkstoffen besteht: aus Kohlefa-ser-Verbundwerkstoffen und leichten Aluminiumlegierungen. Wegen seiner aero-dynamisch instabilen Auslegung wird 20Prozent weniger Schubleistung vom Trieb-werk gefordert als bei herkömmlichen Mus-tern. Und da das EJ200 ebenfalls sehr leichtist und über eine sehr hohe Schubleistungverfügt, ergeben beide Faktoren ein Gesamt-Schub-Gewichts-Verhältnis von 1:1,1.

eurofighter typhoon

gen Bereichen nur von der Lockheed MartinF-22 Raptor übertroffen wird. Simulationenin den USA und Europa hatten unabhängigvoneinander das gleiche Ergebnis: Gegen ei-ne leistungsgesteigerte Suchoi Su-27 habendie F-22 und der Eurofighter Typhoon annä-hernd gleiche Siegchancen, über 80 %. die

Bei der Entwicklung des modernstenKampfflugzeugs Europas stand die Überle-genheit im modernen Luftkampf vernetzterOperationen im Mittelpunkt.

Die einzigartige Kombination aus Platt-form, Sensoren und Bewaffnung führt zu einem Leistungsstand, der in einigen weni-

Konkurrenzmuster finden sich abgeschla-gen im Verfolgerfeld wieder: Dassault Rafa-le, Boeing F-15, Lockheed Martin F-16 undBoeing F/A-18. Auch die Lockheed Martin F-35 (der sogenannte Joint Strike Fighter)und die Saab Gripen bleiben deutlich hinterdem Eurofighter zurück.

10

Der Eurofighter Typhoon nimmt im Vergleich der neuen Kampfflugzeuge eineSpitzenstellung ein. Mit seinem Leistungsvermögen im Luftkampf und imMehrrolleneinsatz führt er die Konkurrenz an, und er ist Marktführer, wenn es umden Auftragsbestand geht.

DAS FLUGZEUG

d a s f l u g z e u g

Rudder

Air brake

Air intake vary cowl

Outboard flaperon

Inboard flaperon

Leading edge slats

Nose wheel steering

Foreplane

Eurofighter Typhoon

Eindeutig überlegen

1 Front laser warner 5 Wing tip ESM/ECM pods2 Front missile warner 6 Rear laser warner3 Flare dispenser 7 Rear missile warner4 Chaff dispenser 8 Towed decoy

11

2 2

3 34 4

5 5

6 6

7

� Die Royal Air Force verwendet den Luft-Luft-FlugkörperASRAAM als Standardwaffe für kurze Reichweiten

� Die Vernetzung der Sensoren (Sensorfusion) erlaubt demPiloten, sich voll auf den Einsatzauftrag zu konzentrieren

� Eurofighter Typhoon mit sechs lasergelenktenBomben, vier AMRAAM, zwei ASRAAM und einenZusatztank. So sieht Multi-Role aus!

Das Jagdgeschweader 74 in Neuburg sichert den südlichen Luftraum Deutschlands bei Tag und Nacht

� Die Steuerflächen werden vom digitalen Flugregelungssystem angesteuert, das extreme Agilität ermöglicht,aber gleichzeitig die Belastung der Zelle automatisch begrenzt

� Der neue Helm liefert dem Piloten die Anzeigeaus dem Head-Up Display und dem Infrarot-Sensor

Das elektronischeSelbstschutzsystemarbeitet automatisch

� Voll aufmunitioniert für den Luftkampf: Vier ASRAAM, vier AMRAAM und zwei Zusatztanks

Primary control surfacesSecondary control surfaces

Page 7: Eurofighter Profil 2009

eurofighter typhoond a s f l u g z e u g 13

115 Hydraulikstellmotor116 Behälter für Infrarot-Täuschkörper117 Flügelspanten118 linker Flügeltank119 Kabelführungen120 Außenhaut aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff121 Hydraulikstellmotor für linkes äußeres Elevon122 linkes Elevon aus Titan123 Behälter für Radartäuschkörper (Düppel)124 Behälter für elektronisches Selbstschutzsystem

(DASS)

131 Infrared Imaging System Tail/Thrust Vector-Controlled IRIS-T, Luft-Luft-Flugkörper fürkurze Reichweiten

132 Advanced Short-Range Air-to-Air Missile ASRAAM,Luft-Luft-Flugkörper für kurze Reichweiten

133 äußere Flügelstation134 Zwillings-Raketenträger, Abschussstation135 mittlere Flügelstation136 linker Vorflügel, ausgefahren137 innere Struktur aus Titan138 Führungsschienen für Vorflügel

139 Befestigung des Außenlastträgers140 linkes Hauptfahrwerk141 1500-Liter-Außentank142 innere Flügelstation für Tanks143 Hauptfahrwerksverkleidung144 vorderer Flügelspant145 Stellantrieb für Vorflügel146 lasergelenkte Bombe (545 kg)147 innere Flügelstation

eurofighter typhoon d a s f l u g z e u g

53 Luftbremsengehäuse54 Hydrauliksteuerung für Luftbremse55 ausgefahrene Luftbremse56 rechte Flügelstationen57 ausgefahrener Vorflügel58 rechter DASS-Behälter (elektroni-

sches Selbstschutzsystem / Defen-sive Aids Subsystem)

59 rechtes Navigationslicht60 Gehäuse für zwei Schleppziel-

Täuschkörper61 Schleppziel-Täuschkörper62 rechtes kombiniertes Querruder/

Landeklappe (Elevon)63 kombinierte Landeklappe/

Querruder64 rechter Flügeltank65 feuerdämmende Tankschaumver-

kleidung66 Anti-Kollisions-Licht67 GPS-Antenne (Global Positioning

System)68 Leitungen unter Rückenverkleidung69 Lufteinlauf für Triebwerk70 Munitionsvorrat für Bordkanone71 Hilfsgasturbine (Auxiliary Power

Unit / APU)72 Abgasöffnung APU73 Kohlefaser-Rumpfaußenhaut74 Zugangsöffnung für Treibstofftank75 Fahrwerksschacht für Hauptfahr-

werk76 hydraulischer Einfahrmechanismus77 Flügelanschlussverbindung

aus Titan

1 glasfaserverstärkte Kunststoffver-kleidung (Radom), aufklappbarnach rechts

2 Antenne des MultifunktionsradarsECR 90 Captor 3 Antennenantrieb

4 Scharnier für Radom5 Schott für Antennenaufhängung6 ausfahrbare Luftbetankungssonde7 rechter Canard-Vorflügel8 Abdeckung für Luftbetankungs-

sonde9 obere IFF-Antenne

(Identification Friend Foe)10 Infrarotsensor PIRATE mit FLIR

(Forward Looking Infrared)11 Laserwarner12 Radarelektronik13 Luftdaten-Messfühler14 linker Canard-Vorflügel15 Vorflügelstruktur aus Titan,

reibungsgeschweißt16 Verkleidung für Drehbolzen17 Hydraulikstellmotor18 vorderes Cockpit-Druckschott19 Steuerknüppel, vollelektronisches

Flugregelsystem (Flight ControlSystem)

20 Triebwerksschubhebel mit HOTAS-Schaltern (Hands On Throttle AndStick)

21 Instrumentenbrettverkleidung, drei-farbige Mehrzweck-Anzeigesysteme(Head-Down Displays)

22 Blickfeld-Darstellungsgerät (Head-Up Display)

23 rahmenlose Cockpit-Frontverklei-dung

24 nach oben aufklappbare Cockpit-haube

25 Schleudersitz Martin-Baker Mk.16A 26 hinteres Cockpit-Druckschott27 rechtes Bedienungsbrett28 einfahrbare Trittleiter29 Grenzschichtabscheider des Luft-

einlaufs30 Luftauslass für überschüssige Luft31 Trennung Lufteinlauf32 linker Lufteinlauf

33 variable Lufteinlaufklappe34 Stellmotoren für die variable

Lufteinlaufklappe35 nach hinten einklappbares

Bugfahrwerk36 hydraulische Fahrwerkssteuerung37 untere UHF-Antenne (Ultra High

Frequency / Ultrakurzwelle)38 vordere Rumpfstation für Luft-Luft-

Flugkörper39 Schalter für Cockpitöffnung40 Tankstutzen für Druckbetankung41 Auslassöffnung für überschüssige

Luft im Triebwerkseinlaufbereich42 Luftauslass für Klimaanlage43 aerodynamische Leitfläche44 Formationsleuchten45 Verkleidung des Avionikabteils46 Hauptavionikabteil47 Trennschott Avionikabteil / Treib-

stofftank48 Luftbremsenaufhängung49 Rumpftank, Gesamtkapazität der

internen Tanks: 6640 Liter50 hydraulischer Stellantrieb für die

Vorflügel (Slats)51 Tankschott52 Tankstutzen für konventionelle Be-

tankung

78 Abteil für Hilfsantriebssystem79 Anbaugeräte-Antrieb80 Verdichter (Kompressor)81 EJ200-Triebwerk82 Hydrauliktanks83 Zugangsklappe84 Lufteinlauf für Wärmetauscher85 Hauptwärmetauscher für Triebwerk86 Triebwerksaufhängung87 Verkleidung Triebswerks-

raum/Wärmeisolierung88 Nachbrennerverkleidung89 Treibstoffablassventil90 Seitenflossenbefestigung91 Luftauslass Wärmetauscher92 Kohlefaser-Außenhaut Heckflosse93 Formationsleuchten94 Struktur Heckflosse aus

Kohlefaser-Verbundwerkstoff95 Antennenverkleidung96 obere UHF-Antenne97 hinteres Positionslicht98 Tankbelüftung99 Seitenruder

100 innere Struktur aus Kohlefaser, wabenverstärkt

101 Hydraulikstellmotor für Seitenruder102 Gehäuse des Bremsfallschirms

103 Klappe für Bremsfallschirm104 Flugkörper-Warnempfänger

(Missile Approach Warner)105 variable Schubdüse106 Hydraulikstellmotor für Schubdüse107 Abdichtplatten für Schubdüse108 hintere Rumpfstation für Luft-Luft-

Flugkörper109 Laser-Warnempfänger110 Halterung für Flugkörper111 hinterer Flügelspant112 Bremshaken113 linkes kombiniertes Querru-

der/Landeklappe (Elevon)114 innere Struktur aus Kohlefaser,

wabenverstärkt

12

148 Vorflügelantrieb/-Getriebe149 Flugkörper-Warnempfänger (MAW) 150 Antenne für Flugkörper-Warnempfänger (MAW)151 Anschlüsse für Steckverbindungen mit

Bodensystemen152 Munitionsmagazin für Bordkanone153 Munitionszuführung154 Mauser BK27, 27-mm-Bordkanone155 Rückstoßbremse156 Mündungsfeuerdämpfer157 MBDA/Boeing Brimstone Panzerabwehr-Flugkörper158 Startbehälter für drei Flugkörper159 Abstands-Flugkörper MBDA Storm Shadow 160 Abstandsflugkörper Taurus161 GBU-24 Paveway III162 Advanced Medium-Range Air-to-Air Missile

AIM-120 AMRAAM 163 Mittelstrecken-Luft-Luft-Lenkflugkörper

MBDA Meteor

125 hintere ECM/ESM-Antenne (elektronische Gegen-/Schutzmaßnahmen)

126 Formationsleuchten 127 linkes Navigationslicht128 Lufteinlauf für Kühlung129 vordere ECM/ESM-Antenne

(elektronische Gegen-/Schutzmaßnahmen)130 AIM-9L Sidewinder, Luft-Luft-Flugkörper für

kurze Reichweiten

Page 8: Eurofighter Profil 2009

01Ground ControlIntercept &Combat Air Patrol

02Intercept•Flyout speed•Radius of actionDetect Target

03Approach•Gain energy Identify and sort targets•Tactical manoeuvre•Deny situational awareness to threat 04

LaunchMulti-targeting

05Post LaunchEscape manoeuveringand mid-course guidance

06Evade Counterfire• Detect threat missiles• Turn away/to beam/across• Accelerate to outrun threats• Dive to reduce missile range• Defensive aids to defeat missile

07Re-engagement• Regain energy• Turn and re-acquire opponents

eurofighter typhoond a s f l u g z e u g 15eurofighter typhoon d a s f l u g z e u g14

Konkurrenz, denn er besitzt eine sehr ge-ringe Radarsignatur und ist daher von mög-lichen Gegnern nur schwer zu erfassen.

Das gilt auch für den Einsatz gegen Flug-zeuge mit viel gepriesenen Stealth-Eigen-schaften. Denn „Unsichtbarkeit“ ist nur solange möglich, wie keine Außenlaststatio-nen benutzt werden, und damit wird die in-terne Zuladung automatisch begrenzt. Auchdas Öffnen des Waffenschachtes macht die-se Flugzeuge erkennbar für Radargeräte.Die volle Stealth-Wirkung wird außerdemnur erzielt bei einer Anstrahlung von einemRadargerät in einem Ausschnitt von ± 60Grad von vorne. Von der Seite, von hinten,oben und unten sind Stealth-Flugzeuge wiedie amerikanischen F-35 und F-22 oder rus-sische Muster wie die PAK-FA von boden-

und luftgestützten Radargeräten auch übergroße Entfernungen durchaus zu erfassenund sind damit keineswegs „unsichtbar“.

Zudem kann der Eurofighter Typhoondank seines elektronischen Selbstschutz-systems DASS ein Stealth-Flugzeug immerdann identifizieren und dessen Standort be-stimmen, wenn dessen Radargerät einge-schaltet ist. Und wenn nicht, kann er Ste-alth-Flugzeuge per Sicht mit Hilfe des passi-ven Infrarotsensors über sehr großeDistanzen erkennen und eindeutig identifi-zieren.

Mit Hilfe der MIDS-Datenlink-Verbin-dung kann der Eurofighter Typhoon im Rah-men der vernetzten Kriegsführung (Net-work Centric Warfare) auf die Daten ande-rer Sensoren der Luftverteidigung wie

AWACS, der Flugabwehrraketenverbändeoder von Schiffen zurückgreifen und selbstpassiv – also unerkannt – operieren.

Damit wird die angebliche Überlegenheitvon Stealth-Flugzeugen gegenüber dem Eu-rofighter Typhoon deutlich relativiert. Hin-zu kommen die hohen Kosten der Stealth-Flugzeuge sowohl in der Beschaffung alsauch im Betrieb. Vor jedem Einsatz müssenStealth-Flugzeuge mit großem Aufwand fürihre Mission vorbereitet werden, und ob dasim Konfliktfall gewährleistet ist, bezweifelnviele Experten. Der Eurofighter Typhoonkann dagegen auch hier punkten, denn erbietet eine hervorragende operationelle Fä-higkeit, die die der F-35 übertrifft, zu deut-lich niedrigeren Kosten.

Remote Aircraft(Third Party)

Host Aircraft

Target:Air or Surface

MRAAMlocal uplink

covertdetection of target

covert detection of target

MIDS

Remote sensordetection of target

MRAAM/ SOM

MIDS

Schematic scenario set-up

MIDS

Der ehemalige Chef der US Air Force,General Jumper, hatte als einer von sehr we-nigen Piloten die Möglichkeit, beide Musterzu fliegen, und konnte direkt vergleichen.Er bestätigte die Ähnlichkeit der beidenMuster: "Der Eurofighter ist im Hinblick aufeinfache Steuerung und hohe g-Belastungsehr eindrucksvoll. Dafür wurde er entwor-fen. Avionik, Farbdisplays usw. -- alles abso-lute Spitze. Die Manövrierbarkeit des Flug-zeugs im engen Kurvenflug ist sehr beein-druckend.”

Auch im Luftkampf über größere Reich-weiten gegen Ziele hinter dem Sichthorizont(Beyond Visual Range / BVR) führt der Eu-rofighter Typhoon im Vergleich mit derKonkurrenz. Er ist für den Hochgeschwin-digkeitsflug ausgelegt: Mach 1.6 mit voller

Luft-Luft-Bewaffnung, die bei jedem Einsatzmitgeführt wird: vier BVRAAM (Beyond Vi-sual Range Air–to-Air Missile) und zweiSRAAM (Short Range Air–to-Air Missile).Hohes Beschleunigungsvermögen und hoheAgilität auch im Überschallbereich kommenhinzu. Kein anderes europäisches Musterkann diese Leistung vorweisen. Im Luft-kampf ist der Eurofighter Typhoon daherohne Frage die Nummer eins neben deramerikanischen F-22. Jede Nation, die die-ses Muster fliegt, verfügt über das besteSystem, das international verfügbar ist.

Die Erfassungsreichweite seines Radar-geräts und die Triebwerksleistung unter-scheiden den Eurofighter Typhoon auchdeutlich von europäischen Mustern wie Ra-fale oder Gripen. Mit Hilfe seines elektroni-

schen Selbstschutzsystems DASS (DefensiveAids Subsystem) und dank des DatenlinksMIDS (Multifunctional Information and Dis-tribution System) sowie der Schlepptäusch-körper (Towed Decoys) verfügt der Euro-fighter über eine deutlich höhere Überle-benschance im Luftkrieg als die

Low Observable (Stealth) vs. Infrarot Erfassung

1. Beide Radars sendenLO-Flugzeug Zielerfassung durch RadarEF Zielerfassung durch Radarwarnempfänger und/oder Radar

LO-Flugzeug Vorteil LO aufgehobenEF Passive Sensoren wie Infrarot-Sensor, Radar-Warnempfängerbeschaffen nötige Informationen

LO-Flugzeug abhängig von externen Sensoren und DatenlinkEF erfasst LO-Flugzeug per Infrarot-Sensor

2. Ein Radar aktiv; ein Radar stumm

3. Beide Radars stumm

“Stealthy” Eurofighter Typhoon

Nach Sicht: kleine Zelle, geringe TriebwerksemissionenRadar: Form der Zelle, geringe Radar-Rückstrahl-Fläche von vorn, Triebwerksverdichter “unsichtbar”, absorbierendes MaterialElektro-optisch: Passive Erfassungsmöglichkeit mit PIRATE, Passive Nachsicht, HelmvisierElektronischer Selbstschutz: Passive ElementeKommunikation: Sichere FunkverbindungDatenlink MIDS: Multi-function Information Distribution System

Der Datenlink MIDS (Multifunctional Information DistributionSystem) ermöglicht völlig neue Luft-Luft- und Luft-Boden-Einsatzverfahren, mit “passiven” Flugzeugen ohne jegliche elektro-magnetische Abstrahlung, die notwendige Einsatzinformationenvon anderen Plattformen wie AWACS aber auch anderenKampfflugzeugen oder Bodenstationen erhalten.

� Das “passive Auge” des Eurofighters ermöglicht dieIdentifizierung von Zielen bei Tag und Nacht, ohne dabei erkanntzu werden

� Der typische Ablauf eines Luftverteidigungseinsatzes. Besondere Eigenschaft des Eurofighters: Er kann auch mit seiner Standardbewaffnung von sechs Luft-Luft-Raketen mit hoher Überschallgeschwindigkeit angreifen. Das verleiht den Raketen eine hohekinetische Anfangsenergie und verlängert ihre Reichweite.

� Eine elektronisch abtastendeAntenne flog bereits 2007 auf demdeutschen Erprobungsträger DA5

Page 9: Eurofighter Profil 2009

eurofighter typhoond a s f l u g z e u g 17

DieHauptkomponenten des EJ200

NiederdruckverdichterDer axiale Niederdruckverdichter er-zeugt mit nur drei Stufen ein Druckver-hältnis von 4,2:1. Die aerodynamischeProfilierung der Schaufeln entsprichtdem neuesten Technologiestand („Wide-Chord“-Auslegung) und ist gleichzeitigäußerst robust gegenüber Fremdkörper-beschädigungen. Bei allen drei Stufendes Niederdruckverdichters wurde dieBlisk-Technologie angewendet (Schau-feln und Scheibe sind zu einem Bauteilintegriert). Die Verbindung zwischenLaufschaufel und Scheibe wird durchdas fortschrittliche Linear-Reibschwei-ßen hergestellt. Der Niederdruckver-dichter kommt ohne ein variables Vor-leitrad (IGV, Inlet Guide Vanes) aus, was ein geringes Gewicht und Vorteilebei Vereisung und Vogelschlag gewähr-leistet.

HochdruckverdichterDer axiale Hochdruckverdichter bestehtaus insgesamt fünf Stufen, die einDruckverhältnis von 6,2:1 erzeugen.Das Gesamtdruckverhältnis des EJ200-Verdichtungssystems (Niederdruck- undHochdruckverdichter) beträgt damit26:1 bei insgesamt nur acht Stufen.

Trotz des hohen Druckverhältnissespro Verdichterstufe wird ein stabiles Be-triebsverhalten des Verdichters mit aus-reichendem Pumpgrenzabstand er-

reicht; der Hochdruckverdichter benö-tigt hierzu nur ein variables Leitgitter.

BrennkammerDie Ringbrennkammer ist sehr kompaktausgeführt und beinhaltet die neuestenTechnologien, um die sehr hohen Anfor-derungen bezüglich Emissionen, Ver-brennungsstabilität, Wirkungsgrad undLebensdauer zu erfüllen.

Die umgesetzten Technologien sindfortschrittliche „air spray“-Kraftstoffein-spritzung, optimierte Filmkühlung, Wärmeschutzbeschichtungen und einoptimierter Zugang für endoskopischeUntersuchungen.

HochdruckturbineDie deckbandlose Hochdruckturbinezum Antrieb des Hochdruckverdichtersbesteht aus einer Stufe. Die Laufräder

werden aus einer Einkristall-Nickellegie-rung zusammen mit fortschrittlicher interner Kühlung und Filmkühlung her-gestellt, was eine lange Lebensdauerund eine niedrige Schaufelzahl beigleichzeitig guter Leistungsausbeute ga-rantiert. Eine Spaltkontrolle wird ange-wandt, um einen hohen Wirkungsgradunter allen Betriebsbedingungen zu ge-währleisten. Die Turbinenschaufeltem-peratur wird von einem optischen Pyro-meter zur optimalen Regelung und maxi-malen Leistungsausbeute desTrieb-werks gemessen. Im Plasmaspritz-verfahren aufgebrachte Wärmeschutz-beschichtungen werden an Gehäuse-deckbändern und Leitschaufeln ange-

wandt. NiederdruckturbineDie Niederdruckturbine besteht eben-falls aus einer Stufe und ist im Gegen-satz zur Hochdruckturbine mit einemDeckband versehen. Es werden gekühl-te Einkristall-Laufschaufeln und mitWärmeschutzbeschichtung verseheneLeitschaufeln verwendet. Ebenso wiebei der Hochdruckturbine stellt die Nie-derdruckturbine einen Technologie-sprung verglichen mit früheren Ausle-gungen dar.

NachbrennerDas fortschrittliche Nachbrennersystembesteht aus radial angeordneten Bren-nern und Primär-Zerstäuber im Heiß-strom und einer Treibstoffeinspritzungim kälteren Teil des Gasstromes, womitein hoher Ausbrenngrad und damit ein

guter Wirkungsgrad unter allen Be-triebsbedingungen erreicht wird. AlleEinspritzsysteme werden unabhängigvoneinander mit Kraftstoff versorgt,was einen kontinuierlichen Übergangvon minimaler und maximaler Nachver-brennung garantiert. Insgesamt wirddurch diese Anordnung eine weiche undkontrollierte Anwahl der Nachverbren-nung, rauchfreie Verbrennung und maxi-male Schubausbeute bei stabilem Be-triebsverhalten erreicht.

Variable SchubdüseDas EJ200 verfügt über eine variable,konvergent-divergente Schubdüse, diefür verschiedenste Missionen in Über-

schall und Unterschall optimiert wurde.Die Düsenstellung wird von der DECMUkommandiert und kontinuierlich imNachbrennerbetrieb entsprechend demaktuellen Triebwerksbetriebspunkt an-gepasst.

DECMUDas digitale Triebwerksregelungs- undTriebwerksüberwachungsgerät (DigitalEngine Control and Monitoring Unit) istaußen am Gehäuse des Niederdruckver-dichters angebracht und weist zweifa-che Redundanz auf. Das Triebwerk istüber die DECMU mit dem Flight ControlSystem des Flugzeuges vernetzt undtauscht dabei eine Reihe von Informa-tionen und Daten aus. Die DECMU über-wacht kontinuierlich den Zustand desTriebwerks und gewährleistet zu jeder

eurofighter typhoon d a s f l u g z e u g

Der Eurofighter Typhoon ist aktuell, mitmehr als 700 Flugzeugen und nahezu 1.500Antrieben in sechs Nationen, das weltweitmeistverkaufte Mehrzweck-Kampfflugzeugder neuesten Generation.

Mit nie zuvor erreichter Leistungsfähig-keit, Schub für unterschiedlichste Aufgabendes Flugzeuges und hoher Zuverlässigkeitist das EJ200 optimal für Trainer- undKampfflugzeuge der nächsten Generationgeeignet.

Die EUROJET Turbo GmbH ist verantwort-lich für das Management von Entwicklung,Produktion, Marketing/Vertrieb und In-standhaltung des EJ200-Triebwerks für denEurofighter Typhoon. Damit verkörpert dieses Unternehmen das führende europäi-sche militärische Triebwerkskonsortiummit seinen Partnern Avio (Italien), ITP (Spanien), MTU Aero Engines (Deutschland)und Rolls-Royce (GB). Firmensitz ist Hall-bergmoos, in der Nähe des FlughafensFranz Josef Strauß, München.

Das Unternehmen ist wie die EurofighterJagdflugzeug GmbH industrieller Vertrags-partner der NETMA (NATO Eurofighter andTornado Management Agency), die die Inte-ressen der vier Partnernationen wahr-nimmt.

Projektorganisation undArbeitsteilung

Das EJ200 wird wie das Flugzeug in vier nationalen Endmontagen zusammengebaut.Die Beteiligung des jeweiligen Partnersrichtet sich nach der Anzahl der bestelltenFlugzeuge und der damit verbundenen Anzahl von Triebwerken. Avio: 19,5 %, ITP:16,0 %, MTU: 30 %, Rolls-Royce: 34,5 %.

Die individuelle Expertise und das tech-nologische Know-how der jeweiligen Part-nerfirma sind optimal im EJ200 vereinigt.

Das EJ200 ist ein durch die DECMU (Di-gital Engine Control and Monitoring Unit)digital geregeltes Zweiwellen-Zweistrom-triebwerk mit einem Nebenstromverhältnisvon 0,4:1. Das Schub-Gewichts-Verhältnisliegt bei 10:1. Die Grundkonzeption desEJ200 zeichnet sich durch einen modularenAufbau, kompakte Abmessungen und eineminimale Anzahl von Bauteilen und Bau-gruppen aus. Durch die modulare Konstruk-tion und den einfachen Zugang zu aus-tauschbaren Modulen ist im Rahmen derWartung beziehungsweise Instandhaltungdes EJ200 eine schnelle Wiedereinsetzbar-keit des Triebwerkes gewährleistet. Einkompletter Triebwerksaustausch ist sogarin weniger als 45 Minuten möglich. Zu denwichtigsten Eigenschaften des Triebwerksgehört außerdem ein integriertes Diagnose-system, das eine Wartung nach Bedarf er-möglicht und dadurch die Unterhaltskostendes EJ200 deutlich reduziert. InnovativeTechnologien und Materialien wie beispiels-weise Monokristall-Turbinenschaufeln undVerwendung von Titan tragen zum niedri-gen Gewicht des EJ200 bei.

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Triebwerk EJ200 für den Eurofighter Typhoon

Ein starkes Stück ...

EJ200 Technische DatenBauart Zweiwellen-Turbofan mit Nachbrenner

Anwendung Eurofighter Typhoon (2 EJ200-Triebwerke)

Schub 90 kN mit Nachbrenner

60 kN ohne Nachbrenner

Nebenstromverhältnis 0,4:1

Druckverhältnis 26:1

spezifischer Kraftstoffverbrauch 47-49 g/kN mit Nachbrenner

21-23 g/kN ohne Nachbrenner

Luftdurchsatz 75-77 kg/s

Verdichterstufen 3 ND, 5 HD

Turbinenstufen 1 HD, 1 ND

Brennkammer ringförmig

Gewicht ca. 1000 kg

Länge 4 m

Germany Spain United KingdomItaly

Avio, Italien

Niederdruckturbine,

Nachbrennersystem,

Getriebe u. Luft-/

Ölsystem

ITP, Spanien

Schubdüse, Nach-

brennergehäuse,

Abgasdiffusor,

Nebenstromgehäuse

und Anbauteile

MTU Aero Engines,

Deutschland

Nieder- und Hoch-

druckverdichter

und DECMU (Digital

Engine Control and

Monitoring Unit)

Rolls-Royce,

Großbritannien

Brennkammersystem,

Hochdruckturbine und

Triebwerkzustands-

Überwachungssystem

(EHMS)

Zeit eine präzise und sichere Ansteue-rung. Die Überwachung der Triebwerks-lebensdauer beinhaltet eine Lebensdau-erberechnung individueller Komponen-ten, Vibrations- undÖlpartikelüberwachung und zeichnetwartungsrelevante Ereignisse auf. Fürdas gesamte Triebwerk wurde bei derAuslegung ein „on condition“-Wartungs-konzept zugrunde gelegt, welches insge-samt geringe Lebensdauerkosten ge-

währleistet.

Getriebe und ÖlsystemDas kompakte Getriebe ist für optimaleWartbarkeit extern an der Unterseitedes Triebwerks angebracht und beinhal-

tet ein abgeschlossenes, kunstflugtaug-liches Ölsystem mit automatischer Öl-partikelüberwachung. Der Öltank istvorne links am Getriebe platziert undenthält einen drehenden Käfig, der ent-sprechend der Wirkungsweise einerZentrifuge auch dann eine ausreichendeÖlversorgung sicherstellt, wenn durchdie Flugbedingungen ein schwereloserZustand (0 g) entsteht.

BürstendichtungenDieser Dichtungstyp wird beim EJ200verstärkt angewandt. Bürstendich-tungen bieten Vorteile bezüglich redu-zierter Leckage, geringer Wärmeüber-tragung zum Ölsystem bei gleichzeitig geringem Gewicht und einfacher Aus-tauschbarkeit.

�Das EJ200gilt als dasbesteTriebwerkseiner Klasse

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suche. Die 29. Staffel ist die OperationalConversion Unit, deren Aufgabe in der Um-schulung von Flugzeugführern besteht. Ers-te Einsatzstaffel ist seit 2006 die No 3 Squa-dron für Luftverteidigungsaufgaben. Ihrfolgte die 11. Staffel im Jahr 2007, die mitLuft-Boden-Aufgaben betraut ist und Ma-schinen mit integriertem Laserbeleuchterfliegt.

Die ersten Flugzeuge blieben bis zum 1.April 2005 mit der gesamten Mannschaft inWarton bei BAE Systems. Dort wurde, an-ders als in Deutschland, gemeinsam mit derIndustrie der Anfangsflugbetrieb unter derBezeichnung „Case White“ durchgeführt.Die Ziele, 1300 Flugstunden (in 1040 Flug-einsätzen) und Ausbildung von 20 Flug-zeugführern, wurden acht Wochen früher

erreicht als geplant, so dass auch die Verle-gung nach Coningsby deutlich früher umge-setzt werden konnte.

Der Flugplatz ist heute sowohl Standortfür die Ausbildung und den Einsatz als auchfür die Wartung und Instandsetzung, die inenger Zusammenarbeit mit der Industriedurchgeführt wird, um möglichst viele Flug-stunden verbuchen zu können. Vorgabe war eine durchschnittliche Zahl von 30Stunden pro Maschine und Monat. Das Zielist mehr als erreicht. Einzelne Maschinenbringen es auf über 50 Flugstunden pro Mo-nat, zum Teil sogar auf über 70 Stunden.

Die Royal Air Force will in Leuchars(Schottland) einen zweiten Eurofighter-Typ-hoon-Standort aufbauen. Dort soll zunächstdie No 6 Squadron den Einsatzflugbetriebaufnehmen, dann werden voraussichtlichweitere Staffeln folgen.

Außerdem bereitet sich die Royal Air For-ce auf den Mehrrolleneinsatz auch im Aus-land vor. Es sollen mit Laser-Zielbeleuchternausgestattete Flugzeuge der ersten Tranchezum Einsatz kommen. Die Royal Air Forcehatte 2006 die Industrie mit der Integrationvon LDPs (Laser Designator Pods) bereits inder ersten Tranche beauftragt. Die anderendrei Partnernationen Deutschland, Italienund Spanien werden diese Fähigkeit erst inder zweiten Tranche erhalten.

Standardbewaffnung der britischen Euro-fighter Typhoon sind derzeit die ASRAAMund die AMRAAM, für Bodenziele die Pave-way II. In der Zukunft will die Royal Air For-ce die Abstandswaffe Storm Shadow sowie

moderne Versionen der Paveway IV und denLuft-Luft-Lenkflugkörper Meteor ab 2015einführen.

Die Royal Air Force bereitet sich seit Jah-ren mit umfangreichen Verlegungen übergroße Entfernungen auf den globalen Ein-satz vor. Herausragendes Beispiel dafür wardie mehrwöchige Verlegung von siebenFlugzeugen der XI. Staffel nach Davis-Mont-han, Arizona, und Nellis, Nevada, im Früh-jahr 2008. Nach einer zweiwöchigen Vorbe-reitung in Arizona – 43 Paveway II, acht Enhanced Paveway II und 19 1000-lbs-Bom-ben wurden in dieser Zeit abgeworfen –nahm das Kontingent dann von Nellis ausan der Übung „Green Flag“ teil, bei der esum Luftnahunterstützung ging, also um dieklassische Jagdbomberrolle. Extrem hoheVerfügbarkeitsraten von über 95 Prozentwurden gemeldet.

Direktes Ergebnis dieser Übungen wardie Erklärung der Royal Air Force am 1. Juli2008: Der Eurofighter Typhoon ist bereit für den Mehrzweckeinsatz und weltweit ver-legefähig.

In der Fachpresse und in einschlägigenInternetforen wurde immer wieder überVergleichsflüge von britischen Typhoonsmit amerikanischen F-22 angestellt. Darinwurde den Eurofighter-Piloten nachgesagt,nach solchen Flügen immer durch ihr brei-

tes Grinsen aufgefallen zu sein. Ähnlicheswurde auch nach einem Staffelbesuch derindischen Luftstreitkräfte in Großbritannienberichtet. Das indische Kontingent war mitSu-30 Flanker gekommen.

Italien

Die Aeronautica Militare war Ende 2005 dieerste Partnerluftstreitkraft, die den Euro-fighter Typhoon in den Einsatz nahm. SeitDezember 2005 stehen im toskanischenGrosseto Maschinen mit AIM-9L- und AMRAAM-Bewaffnung rund um die Uhr fürdie Luftraumüberwachung und Luftverteidi-gung bereit. Diese Aufgabe wurde erstmalswährend der Olympischen Winterspiele2006 und während der Papstwahl ausgeübt.

121 Eurofighter Typhoon, italienischeBezeichnung F2000, soll die AeronauticaMilitare erhalten. Sie ersetzen die von denUSA gemieteten F-16 und übernehmen nachund nach die Luftverteidigung Italiens,denn seit der Außerdienststellung der F-104S Starfighter klaffte in Italien eineoperative Lücke, die mit F-16 und sogar mitTornado F.3 ausgefüllt wurde.

Der erste Verband ist das 4. Stormo (Geschwader) „Amedeo d’Aosta“ in Grosseto,ein Geschwader, das mit der F-104 jahrelangverbunden war. Die XX. Gruppo (Staffel) istdort für die Ausbildung zuständig, die IX.Gruppo nimmt Einsatzaufgaben wahr. ImMärz 2004 übernahm der Verband die ersteMaschine, im Oktober des folgenden Jahresfeierte man bereits die 1000. Flugstunde. AnBord war auch der italienische Verteidi-

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Eurofighter – im Einsatz

Fünf Nationen fliegen den Eurofighter

IM EINSATZ

Fünf Nationen fliegen den Eurofighter Typhoon: Die vier Partnernationen Deutschland,Großbritannien, Italien und Spanien sowie Österreich. Saudi-Arabien hat ihn bestellt, und schonbald wird das erste Flugzeug an die Königlich Saudischen Luftstreitkräfte übergeben werden.

„Steinhoff“, erfolgt seither nicht nur die etwa halbjährige Umschulung der deut-schen Piloten. Auch Österreich bildet dortseit 2007 auf der Grundlage eines Regie-rungsabkommens zwischen den beidenStaaten seine Piloten aus. Daher ist dieMehrzahl der deutschen Zweisitzer auchdort stationiert.

Die logistische Betreuung erfolgt fast ohne jegliche Industrieunterstützung. DieLuftwaffe übernimmt diese Aufgabe in denVerbänden allein. Allerdings wurde ein ge-meinsam mit EADS Military Air Systems betriebenes Systemunterstützungszentrumin Manching eingerichtet, das für Problem-fälle bereitsteht und in Zukunft für Modifi-kationen zuständig sein wird.

Als Standardbewaffnung sind bei derLuftwaffe derzeit IRIS-T und AMRAAM imEinsatz. Als künftige Bewaffnung strebt die Luftwaffe die Integration des Abstands-flugkörpers Taurus und des Luft-Luft-Lenk-flugkörpers Meteor an. Als Bombenbewaff-nung ist die Enhanced GBU-16 vorgesehen.

Eurofighter des JG 74 sichern ab AnfangJuni 2008 den süddeutschen Luftraum.Deutsche Maschinen waren auch häufig zuGast im Ausland. Die größte Herausforde-rung für die Luftwaffe bestand in der Verle-gung nach Indien Anfang Februar 2009.Vier Maschinen flogen mit Luftbetankung

Deutschland

Die Luftwaffe will 180 Eurofighter Typhoonin fünf Geschwadern einsetzen. Die erstenVerbände sind das Jagdgeschwader 73„Steinhoff“ in Rostock/Laage (Ausbildung,später Luftverteidigung) und das Jagdge-schwader 74 (Luftverteidigung) in Neu-burg/Donau. Beim JG 74 hatte die F-4FPhantom II im Sommer 2008 ausgedient,nachdem die Sofortbereitschafts-Alarmrotteseit Anfang 2008 zusammen mit dem Euro-fighter Typhoon durchgeführt wurde unddann vollständig vom Eurofighter abgelöstwurde.

Derzeit bereitet sich das Jagdbomberge-schwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich auf die Umrüstung vor. Dort ersetzt das Musterab Ende 2009 den Tornado in der Mehr-zweckrolle.

Nach dem JaboG 31 soll das Jagdge-schwader 71 „Richthofen“ in Wittmund denEurofighter Typhoon ab 2011 erhalten undals letztes ab 2013 das Jagdbombergeschwa-der 33 in Büchel. Auch dort wird der Mehr-rolleneinsatz im Vordergrund stehen.

Nach der Ausbildung der ersten Flugleh-rer bei EADS Military Air Systems in Man-ching erfolgte im April 2004 die Verlegungder ersten sieben Maschinen und des Perso-nals nach Rostock/Laage. Dort, beim JG 73

eines deutschen Airbus-A310-MRTT-Tankersin mehreren Etappen nach Bangalore, umdort an der Luftfahrtmesse Aero India teil-zunehmen. Die Aktion erfolgt als sichtbaresZeichen der Unterstützung der Exportbemü-hungen des Eurofighter-Konsortiums, die in Indien von der EADS Deutschland geleitetwerden.

Aber auch andere Aufgaben hatten deut-sche Eurofighter zu übernehmen. So wur-den sie 2007 zum Schutz des G7-Gipfels inMecklenburg-Vorpommern eingesetzt, flo-gen bei den ELITE-Übungen der deutschenLuftwaffe, an der es immer eine starke internationale Beteiligung gibt. So konntensich die deutschen Eurofighter erfolgreichim Vergleich mit anderen Luftstreitkräftendarstellen.

Großbritannien

Die Royal Air Force hat mit 232 Maschinennicht nur die größte Eurofighter-Flotte vor-gesehen, sie verzeichnet im internationalenVergleich auch die meisten Flugstunden.Vier Staffeln sind am Hauptstandort derenglischen Typhoon-Flotte in Coningsby sta-tioniert: No 3, 11, 17 und 29 Squadron.

Die 17. Staffel ist die sogenannte Opera-tional Evaluation Unit, zuständig für dieAusbildung der Fluglehrer und Truppenver-

� Deutsche Eurofighter tanken nach auf dem Flug nach Indienin zwei Etappen, eine davon über acht Stunden lang

� Royal Air Force Eurofighter Typhoon überNevada bei der Übung Green Flag West 2008

� Österreich nutzt den Luft-Luft-LenkflugkörperIRIS-T, wie auch Deutschland, Italien und Spanien

� Spanien fliegt den Eurofighter im GeschwaderAla 11 in Morón, bei Sevilla

� Italien war die erste Nation, die den Eurofighter – bereits Ende 2005 – in dieLuftverteidigungs-Sofortbereitschaft nahm

� Der Eurofighter Typhoonersetzt elf Flugzeugmusterund ermöglichtLuftstreitkräften damit dieReduzierung auf einMuster, bei Beibehaltungdes gesamtenAuftragsspektrums

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eurofighter typhooni m e i n s a t z 21eurofighter typhoon i m e i n s a t z

Spanien

Die spanische Ejército del Aire wird 87 Eurofighter Typhoon erhalten. Die spani-schen Luftstreitkräfte bezeichnen ihn alsC.16 oder CE.16 (Zweisitzer).

Wie bei den anderen Partnerluftstreit-kräften wurde der Anfangsflugbetrieb zu-nächst bei der Industrie durchgeführt, beiEADS CASA in Getafe bei Madrid. Dort wur-den auch die ersten Fluglehrer ausgebildet,bevor das ganze Kontingent mitsamt derMaschinen im Mai 2004 nach Morón bei Sevilla verlegte. Dort wurde die 113 Escua-drón des Ala 11 (Geschwader) als Ausbil-dungsstaffel neu aufgestellt. Sie hatte zuvordie Boeing F/A-18 Hornet geflogen.

Es folgte 2006 die Aufstellung der 111Escuadrón, ebenfalls in Morón. Im Jahr2009 folgt als dritte Staffel die 112 Escua-drón.

Der zweite Eurofighter-Verband wird Ala14 in Albacete sein, der zurzeit noch die Mirage F-1 fliegt. Dort soll die 141 Escua-drón ab 2011 umrüsten, die 142 Escuadrónnach 2013.

Alle spanischen Verbände werden denEurofighter in der Mehrzweckrolle einset-zen. Standardbewaffnung sind derzeit IRIS-T und AMRAAM. Für Luft-Boden-Auf-gaben soll der Abstandsflugkörper Taurusgenutzt werden, der in Spanien, wie auchdie Bomben GBU-16 und Paveway IV, bereitsvon der F/A-18 eingesetzt wird. Für denLuftkampf ist die Einführung des Flugkör-pers Meteor vorgesehen, wie bei den ande-ren drei Partnernationen auch.

Die spanischen Luftstreitkräfte habendie anderen Partner Ende 2007 zu einer ers-ten gemeinsamen Übung nach Morón einge-

gungsminister Antonio Martino, der sichnach der Landung enthusiastisch äußerte.Ab 1. Januar 2007 wird voller QRA-Einsatz(Quick Reaction Alert = Sofortbereitschaft)durchgeführt, und das Geschwader meldeteim selben Jahr seine 3000. Flugstunde.

Seit 1. Oktober 2007 fliegt die XII. Grup-po des 36. Stormo „Helmuth Seidl“ in Gioiadel Colle bei Bari im Süden des Landes denEurofighter Typhoon. Die Staffel erreichteim November 2008 ihre 1000. Flugstundeund übernahm am 5. Januar 2009 Sofortbe-reitschaftsaufgaben.

Grosseto und Gioia del Colle sind soge-nannte Main Operating Bases, also Hauptba-sen. Daneben sieht die Aeronautica Militaremehrere Ausweichplätze vor. Wartung undInstandsetzung erfolgen im norditalieni-schen Cameri beim 53. Stormo.

Die Standardbewaffnung der italieni-schen Eurofighter Typhoon besteht aus AMRAAM und IRIS-T, für die Zukunft istder Flugkörper Meteor geplant. Luft-Boden-Bewaffnung ist in Italien nicht für den Eurofighter Typhoon vorgesehen, denn dieAeronautica Militare setzt für diese Aufgabeden Tornado und die AMX ein.

Italienische Eurofighter Typhoon habenbereits an mehreren großen internationalenÜbungen teilgenommen, z. B. „Spring Flag“in Decimomannu in den Jahren 2007 und2008 und„Anatolian Eagle“ in Konia, Türkeiim Jahr 2008.

laden. Das „Typhoon Meet“ fand im März2008 statt und vereinte Maschinen samt Besatzung und technischem Personal für ei-ne Woche in Andalusien. Drei Flugzeuge kamen aus Deutschland, je vier aus Groß-britannien und Italien, neun vom gastge-benden Verband. Taktische wie auch techni-sche Aspekte standen gleichermaßen imMittelpunkt des gemeinsamen Interesses.

Spaniens Eurofighter nahmen seit dem17. Juli 2008 Sofortbereitschaftsaufgabenwahr.

Österreich

Der erste Exportkunde für den EurofighterTyphoon ist die Republik Österreich, die ihre Maschinen wie Italien ausschließlich inder Luft-Luft-Rolle nutzen will. Im Juli 2003hatte das Verteidigungsministerium inWien den Beschaffungsvertrag über 18 Ma-schinen der Tranche 2 unterzeichnet. ImEinklang mit der neuen Regierung wurde

20

Maritime Attack

4 Anti-ship Missiles

4 BVRAAM

2 SRAAM

27mm Mauser

3x1000L Fuel Tanks

Close Air Support

18 Anti-armour weapons

4 BVRAAM

2 SRAAM

27mm Mauser

1x1000L Fuel Tank

Suppression andDestruction of Enemy Air Defences

2 Laser/GPS Guided Bomb

2 ARM

4 BVRAAM

2 SRAAM

27mm Mauser

1 LDP

2x1000L Fuel Tanks

Multi-Role/Swing-Role

2 Stand-Off Missiles

2 Laser/GPS Guided Bomb

4 BVRAAM

4 SRAAM

27mm Mauser

1x1000L Fuel Tank

Air Superiority

6 BVRAAM

4 SRAAM

27mm Mauser

3x1000L Fuel Tanks

Interdiction/Strike

4 Laser/GPS Guided Bomb

4 BVRAAM

2 SRAAM

27mm Mauser

1 LDP

2x1000L Fuel Tanks

Produktion genommen. Die sechs weiterenstammen aus dem Bestand der Luftwaffeund werden nach erfolgter Umrüstung aufden Fähigkeitsstandard Block 5 an Öster-reich geliefert. Im Sommer 2009 soll dieletzte der 15 Maschinen übergeben sein.

Österreich hat als Bewaffnung die IRIS-Tbeschafft.

In erstaunlich kurzer Zeit war das Über-wachungsgeschwader in der Lage, Einsatz-aufgaben im österreichischen Luftraum-überwachungssystem wahrzunehmen.Schon im Juni flogen bewaffnete Eurofighterüber Wien und anderen Städten, um die si-chere Austragung der Fußball-Europameis-terschaft zu gewährleisten. Und am 1. Juli2008, gerade einmal elf Monate nach Über-nahme der ersten Maschine, erklärte die Re-publik Österreich den Eurofighter Typhooneinsatzbereit für die Luftraumüberwachung.

Der Umbau des Flugplatzes Zeltweg zum wohl modernsten Eurofighter-Standortschlechthin wird im Jahr 2009 abgeschlos-sen.

Saudi-Arabien

Das Königreich Saudi-Arabien hat bereitsEnde 2005 mit der Regierung Großbritan-niens im Rahmen eines umfangreichen Militärabkommens die Beschaffung von Eurofighter Typhoon vereinbart. 72 Maschi-nen will das Königreich beschaffen. Es isteiner der größten Exportverträge der ver-gangenen Jahre.

24 Flugzeuge werden aus der laufendenProduktion für die Royal Air Force genom-men und „umgewidmet“. Dafür erhält dieRoyal Air Force etwas später Ersatz. Die ver-bleibenden 48 Flugzeuge sollen in Saudi-Arabien endmontiert werden.

Die Ausbildung der Techniker und Pilo-ten begann bereits 2008, und das ersteFlugzeug für Saudi-Arabien flog am 20. Oktober 2008 in Warton zum ersten Male.Die Lieferungen beginnen im Jahr 2009.

Mit dem Königreich Saudi-Arabien hatder Eurofighter Typhoon seine sechste und sicherlich nicht die letzte Nutzernationgefunden.

der Lieferumfang von 18 Flugzeugen derTranche 2 im Frühsommer 2007 auf 15 Ma-schinen der Tranche 1 reduziert. Damitwurden erhebliche Kostenreduzierungen ermöglicht, gleichzeitig aber das weit voran-geschrittene Programm nicht ausgesetztoder unterbrochen.

Am 12. Juli 2007 landete die 7L WA alserste Maschine in Zeltweg, dem Standortdes Überwachungsgeschwaders, das denEurofighter Typhoon betreibt. Die Bundes-heer-Soldaten machten sich sofort mit demFlugzeug und dem Bodensystem vertraut,unterstützt von Experten der EurofighterGmbH und von EADS Military Air Systems.Bereits wenige Tage danach startete die 7L WA zu ihrem ersten Flug mit einemösterreichischen Piloten. Bis Ende 2008wurden insgesamt neun Flugzeuge gelie-fert. Sie wurden allesamt aus der laufenden

� Ala 11 ist das erste der beiden spanischen Eurofighter-Geschwadern. Ala 14 in Albacete wird voraussichtlich ab 2011den Eurofighter erhalten.

� Der erste Eurofighter Typhoon für das Königreich Saudi-Arabien flog im Oktober 2008 in Warton, Lancashire, zum ersten Mal

� Luftwaffensoldaten checken die IRIS-T, bei den deutschenGeschwadern die Standardwaffe für kurze Reichweiten imLuftkampf

� Österreich setzt den Eurofighter Typhoon seit 1. Juli 2008 zur Luftraumüberwachung ein. In den ersten 20 Monaten seit Einführung wurdenbereits über 700 Flugstunden absolviert.

� Die AMRAAM ist bis zur Einführung des europäischenFlugkörpers Meteor die Standardwaffe für den Luftkampf übergroße Reichweite

Page 12: Eurofighter Profil 2009

eurofighter typhoon 23eurofighter typhoon i m e i n s a t z22

Allgemeine Angaben

Massen

Leermasse 11.000 kg

Max. Startmasse > 23.500 kg

Max. Außenlast >7.500 kg

Entwicklungskriterien

Ein- und Zweisitzer, zwei Triebwerke

Waffenzuladung 13 Außenlaststationen

Querbeschleunigung +9/-3 ‘g’

Lebensdauer 25 Jahre, 6.000 Flugstunden

2 Eurojet EJ200 Turbofan-Triebwerke mit Nachverbrennung

Max. Schub (ohne Nachverbr.) 60 kN

Max. Schub (mit Nachverbr.) 90 kN

Supercruise-Fähigkeit

Allgemeine Leistungsdaten bei voller Luft-Luft-Bewaffnung

Dienstgipfelhöhe > 55.000 ft

Steigleistung (auf 35.000 ft / M1,5) < 2,5 Minuten

Startzeit (bei Abheben) < 8 Sekunden

Beschleunigung im Tiefflug v. 200 kts auf Mach 1,0 in 30 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit Mach 2,0

Startbahnstrecke < 700 m

Spannweite 10,95 m Höhe 5,28 m

Länge 15,96 m

Flügelfläche 50,0 m²

WerkstoffeCFC 70%GRP 12%Metall 15%Andere 3%

Kohlefaser-Verbundwerkstoff (CFC)

Glasfaserverstärkter Kunststoff (GRP)

Aluminiumverbindungen

Titanverbindungen

Acryl (ROHM 249)

Eurofighter Profil wird publiziert vonEurofighter GmbH, PR & CommunicationsAm Söldnermoos 17, 85399 HallbergmoosTel: +49 (0) 811-80 1587

RedaktionWolfdietrich Hoeveler

PhotosEurofighter GmbH, Eurofighter PartnerfirmenGeoffrey Lee, PlanefocusBMLV, Österreich Aeronautica MilitareDeutsche LuftwaffeRoyal Air Force

Design & Produktionimages.art.design. Werbeagentur GmbHwww.iad-design.de

DruckESTA Druck GmbH

Eurofighter Profil im Internetwww.eurofighter.com

April 2009

Eurofighter Standortzukünftige StandorteIndustrie Produktionsstätten