Europa fördert Sachsenteilgenommen, darunter in Nürnberg, Frankfurt am Main und Paris. Europa ist...

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Europa fördert Sachsen

Beispiele aus der EFRE-Förderung 2014 bis 2020 im Freistaat Sachsen

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www.sab.sachsen.de

In Zukunft klimafreundlich heizen

Zittau/ Görlitz

EFRE-Forschungsinfrastruktur/ Forschung/ Innovative Energietechniken

© Hochschule Zittau/Görlitz

© Hochschule Zittau/Görlitz

© Hochschule Zittau/Görlitz

© Hochschule Zittau/Görlitz

Unser Bedarf an Energie wächst, doch Braunkohle und Erdöl sind klimaschädlich und keine nachhaltigen Energieträger. Deshalb setzt sich die Europäische Union auf verschiedenen Gebieten für den Klimaschutz ein. Zum Beispiel durch erhebliche Förderungen für Projekte aus der Energieforschung. Die Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung fließen in Sachsen etwa an die Hochschule Zittau/Görlitz.

Mit den Geldern der EU werden im „Zittauer Kraftwerkslabor“ aufwendige Experimente gemacht, um die Energieversorgung der Zukunft näher zu erforschen. Die Einrichtung ist ein fakultätsübergreifender Zusammenschluss verschiedener Laboranlagen zur Untersuchung von Kraftwerksprozessen auf dem Gelände der Stadtwerke Zittau. „Nahezu ein Drittel der eingeworbenen Drittmittel unseres Instituts stammen aus Programmen der EU“, betont Prof. Dr. Alexander Kratzsch vom

Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM).

Das Labor umfasst drei große Versuchsanlagen. Wichtigstes Ziel der Forscherinnen und Forscher: Moderne Energieanlagen so effizient wie möglich zu machen. Etwa mit einer thermischen Energiespeicheranlage, die überschüssige Energie für eine spätere Nutzung speichert. Neben der Forschung profitiert auch die Lehre von den Versuchsanlagen, vor allem die Studierenden aus den beiden Studiengängen „Energie- und Umwelttechnik“ sowie „Automatisierung und Mechatronik“.

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Traditionsbäckerei spart viel Energie

Döbeln

EFRE – Energieeffizienz in Unternehmen

© Seidels Klosterbäckerei

© Seidels Klosterbäckerei

© Seidels Klosterbäckerei

www.sab.sachsen.de/energieeffizienz

Die Seidels Klosterbäckerei hat ihren Ursprung in einer kleinen familienbetriebenen Bäckerei aus dem ländlich gelegenen Nossen. Um 1900 gegründet, blickt der Betrieb bereits auf eine über einhundertjährige Backtradition zurück. Wie einst bei den Mönchen wird hier noch heute alles handgemacht und komplett auf Fertigbackmischungen verzichtet. Neben der Bäckerei und der ersten Filiale in Nossen hat Seidels Klosterbäckerei mittlerweile auch in Dresden und Leipzig neue Filialen eröffnet.

Tradition und Moderne stehen für die Bäckerei nicht im Widerspruch: 2017 entschied man sich, die vorhandene Gär- und Kühlstrecke in der Produktion in Döbeln gegen eine energieeffizientere Anlage auszutauschen. Die besteht nun aus zwei modernen Gärvollautomaten, einem Teiglagerraum und einem Kühlraum. „Die alte Anlage war nach 25 Jahren einfach zu reparaturanfällig geworden“, berichtet Sirko Nuss, Betriebsleiter von Seidels Klosterbäckerei.

„Sie war all die Jahre ununterbrochen im Betrieb und entsprach nicht mehr den energetischen Anforderungen der heutigen Zeit.“ Mit finanzieller Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) konnte Inhaber Patrick Schülke nicht nur die Kälteanlage austauschen lassen, 2019 wurde auch ein moderner Etagenbackofen installiert. „Der neue Backofen verbraucht viel weniger Energie, sodass wir deutlich geringere Energiekosten haben und unsere CO2-Emissionen erheblich reduzieren konnten“, bestätigt Betriebsleiter Sirko Nuss. Die Erneuerung des Backofens war eine der Maßnahmen, die dem Unternehmen im Zuge einer ebenfalls über die EU geförderten Energieberatung vorgeschlagen wurde. Mit dieser Energieberatung erwarb die Klosterbäckerei den Sächsischen Gewerbeenergiepass (SäGEP) über die Sächsische Energieagentur SAENA.

Energiemanagement, das sich gelohnt hat!

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Löbau

www.sab.sachsen.de/fue-projektfoerderung

Keine Chance für dreckige Luft

EFRE - Technologieförderung

© ULT AG © ULT AG

© ULT AG

© ULT AG

Wenn Staub und Rauch am Arbeitsplatz entstehen, ist das schlecht für die Gesundheit der Arbeitskräfte. Deswegen entwickelt die ULT AG aus Löbau spezielle Absaug- und Filteranlagen, die selbst feinste Partikel aus der Luft entfernen. ULT-Anlagen findet man heute in produzierenden Unternehmen weltweit.

„Europäische Fördergelder haben unser rasantes Wachstum beschleunigt. Wir konnten durch intensive Forschung und Entwicklung unsere Technologiestandards kontinuierlich erhöhen und auch unser Firmengebäude weiter ausbauen“, sagt Dr. Stefan Jakschik. Außerdem hat sich die ULT AG bis 2019 mit finanzieller Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) am Forschungsprojekt „MultiFUN“ beteiligt, um neuartige, modulare und flexibel einsetzbare Filtersysteme zur Beseitigung von Schadgasen und Abgaspartikeln zu entwickeln. An dem Verbundprojekt beteiligten sich auch das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und

Strahltechnik (IWS) sowie die beiden sächsischen Unternehmen Norafin Industries aus Mildenau und die Sempa Systems aus Dresden. Weiterhin hat ULT mit Unterstützung aus europäischen Fördergeldern an zahlreichen Fachmessen teilgenommen, darunter in Nürnberg, Frankfurt am Main und Paris.

Europa ist für Stefan Jakschik nicht mehr wegzudenken: „Nur mit offenen Märkten, zollfreiem Handel sowie dem Austausch von Arbeitskräften und Innovationen können wir weiter so erfolgreich sein.“

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Krebs mit Medikamenten von innen bestrahlen

Radeberg

EFRE-Technologieförderung

© CUP

© CUP

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Das Prüflabor CUP in Radeberg arbeitet an einem EU-geför-derten Projekt zur Entwicklung neuer Diagnostika für die Nuklearmedizin mit. Das Ziel: Radioaktive Medikamente entwickeln, um an Krebs erkranktes Gewebe von innen zu bestrahlen. Laborinhaber Dr. Dirk Freitag-Stechl: „Der Clou bei diesen Radiopharmazeutica ist, dass es Stoffe gibt, die sich im Körper an die Krebszellen binden. Diese Stoffe werden nun mit radioaktiven Nukliden markiert. Dadurch wird der Krebs von innen bestrahlt." Im CUP-Labor wird geprüft, ob die vom Hemholtz-Institut für radiopharmazeutische Krebsforschung entwickelten neuen Arzneimittel die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Qualität erreichen und den aufwändigen Zulassungsprozess durchlaufen können.

„Wir sind ein kleines, inhabergeführtes Familienunternehmen. Ohne die EU-Förderung könnten wir das Projekt finanziell nicht stemmen“, sagt Dirk Freitag-Stechl. Auch unabhängig von diesem konkreten Auftrag für sein Unternehmen ist die

Europäische Union für ihn eine gute Sache: „Unsere Wissenschaftler, die vielen jungen Menschen, die bei uns arbeiten, sind natürlich große EU-Befürworter“, berichtet er.

Im November 2019 wurde das Richtfest für einen Erweiterungsbaus gefeiert, der durch Steuermittel auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts mitfinanziert wurde. In diesem hochmodernen Gebäude werden ab März 2020 Sterilprüfungen von aktiven Radiopharmazeutika durchgeführt. Das Thema eines Vortrags beim Richtfest lautete denn auch: „Gemeinsam Spitze – Chancen für KMUs durch Kooperationen mit Wissenschaft und Partnerunternehmen.“

© CUP

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Olbersdorf

Kunststoffsitze mit eingebauter Heizung

EFRE-Technologieförderung

© Mindbox / Stephan Floss

© © Stephan Floss

© Stephan Floss

www.sab.sachsen.de/fue-technologiefoerderung

© WESOM Textil

Bauteile aus faserverstärkten Kunststoffen sind leicht und trotzdem stabil. Doch die Serienherstellung ist teuer und aufwendig. Deshalb unterstützen die Europäische Union und der Freistaat Sachsen ein Verbundforschungsprojekt, das die Firma Wesom Textil GmbH in Olbersdorf mit Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Dresden gemeinsam umsetzt.

Das Fraunhofer IWU besitzt umfassende Kompetenzen auf dem Gebiet der umformenden Fertigungstechnik sowie der prüftechnischen Analyse von Werkstoffen und Baugruppen. Am Fraunhofer IWU werden daher die experimentellen Werkstoffuntersuchungen zu den entwickelten Sensorfasern und die Analyse der Sensornutzung in den Bauteilen vorgenommen werden. Die Herstellung und Umformung von Umsetzungsmustern erfolgen ebenfalls am Fraunhofer-Institut.

Die Partner verfolgen mit der Unterstützung durch die Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gemeinsam das Ziel, das teure Herstellungsverfahren zu optimieren. „Dazu setzen wir auf leitfähige Metallfasern im Kunststoff, die das Bauteil bei der Fertigung von innen erhitzen“, erklärt Wesom-Geschäftsführer Jörg Mattheß. „So wird die Produktion der Bauteile kostengünstiger. Das spart viel Energie und eröffnet uns neue Geschäftsfelder.“

Der fertige Kunststoff lässt sich später von innen beheizen, etwa für Kunststoffsitze im Stadion mit eingebauter Sitzheizung. Das verschafft dem fertigen Produkt noch einen zusätzlichen, innovativen Nutzen, über den sich Fußballfans an kalten Herbsttagen im Stadion sicher freuen werden.

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Der Dresdner Westen bleibt trocken

Dresden/ Cossebaude/ Gohlis

EFRE-Hochwasserschutz

© Landestalsperrenverwaltung

© Landestalsperrenverwaltung

© Landestalsperrenverwaltung

© Landestalsperrenverwaltung

„„Die Menschen im Dresdner Westen hatten 2002 und 2013 zwei sogenannte „Jahrhunderthochwasser“ zu bewältigen“, erinnert sich Lutz Kusche, Ortsvorsteher von Cossebaude. Immer wieder tritt die Elbe auch bei Dresden über ihre Ufer. Die westlichen Ortsteile Kemnitz, Stetzsch, Gohlis und Cossebaude sind jedes Mal von hohen Pegelständen betroffen. Zwischen 2010 und 2017 hat Sachsen eine komplett neue, zu 80 Prozent mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanzierte Hochwasserschutzanlage für rund 39 Millionen Euro gebaut. Sie beginnt unter der Autobahnbrücke in Dresden-Kemnitz und endet am Stausee in Niederwartha. Lutz Kusche: „Die Anlage war 2013 leider noch nicht fertig.“ Die Anwohner sind froh, dass der Schutz heute komplett ist: „Dafür haben wir den ganzen Baulärm gern in Kauf genommen.“

Der neue Deich liegt ein gutes Stück von der Elbe entfernt, damit der Fluss bei Hochwasser so viel Raum wie möglich hat. Hinter dem Deich wurde ein Zugangsweg angelegt. So können

Hilfskräfte ihn beim nächsten Hochwasser gut erreichen. Am Gohliser Ortskern konnte der Deich aus Platzgründen nicht erhöht werden. Deshalb wurde hier eine 850 Meter lange Hochwasserschutzwand errichtet.

Auch das parallel zum Hochwasser hochsteigende Grundwasser soll nicht zum Problem für die Anwohner werden. Dafür wurden entlang der Hochwasserschutzanlage mehrere Brunnen gebaut. Diese leiten das Grundwasser über Drainage-kanäle zu vier neuen Pumpwerken zwischen Kemnitz und dem Stausee Niederwartha:

„Zur Einweihung haben wir ein kleines Bürgerfest, als Dankeschön an die Verantwortlichen und die Bauleute, veranstaltet. Dabei konnte sich jeder Anwohner einmal anschauen, welcher Aufwand auch unterirdisch betrieben wurde.“

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Energieeffizient hergestellte Spritzringe

Großschirma

EFRE-Energieeeffizienz in Unternehmen

© Bäckerei Illgen © Bäckerei Illgen

© Bäckerei Illgen

© Bäckerei Illgen

„Die alte Produktionsmaschine für Fettgebäck hatte unser Vater kurz nach der Wende gekauft – die musste dringend durch eine neue energieeffiziente Anlage ersetzt werden“, erinnert sich Peggy Illgen, die gemeinsam mit ihrem Bruder René seit rund zehn Jahren eine Bäckerei mit 65 Beschäftigten leitet. Seit dem Jahr 1926 an existiert die Bäckerei als Familienunternehmen.

Für ihre qualitativ hochwertigen Backprodukte verwenden die Illgens viele regionale Rohstoffe. Zahlreiche Backwaren werden in Handarbeit täglich frisch zubereitet und unter dem Motto „...von Natur aus gut“ in den 13 Filialen in der Region angeboten, darunter in Freiberg, Eppendorf oder Dresden, sowie in mobilen Verkaufswagen.

Das leckere Siedegebäck wie Spritzringe und Pfannkuchen wird nun zentral in der neuen, mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanzierten Anlage in Großschirma hergestellt. Das spart nicht nur erheblich Energie

und damit Kosten: „Auch aus Sicht des Arbeitsschutzes ist die neue Fettgebäckanlage ein echter Fortschritt“, meint Peggy Illgen.

Neben Fettgebäck sind die Weihnachtsstollen eine besondere Spezialität der Bäckerei Illgen. Neben dem Hausmacher-Stollen, der nur mit Pflanzenfett ohne Butter hergestellt wird, gibt es etwa noch eine Rosinen-Butter-Stollen oder ein Cranberry-Walnuss-Stollen. Zur Weihnachtszeit kann man sich die Stollen auch online bestellen und liefern lassen.

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Ein Drittel weniger Stromverbrauch

Wehrsdorf

EFRE - Energieeffizienz in Unternehmen

© mindbox / Stephan Floss

In den Wehrsdorfer Werkstätten entstehen schon seit 1918 schöne Möbel. Bis 1992 war das Unternehmen unter dem Namen „Oberlausitzer Möbelwerke“ ein Kombinatsbereich der Deutschen Werkstätten Hellerau.

Die Späne und der Staub, die bei der Möbelproduktion anfallen, wurden hier bis Frühjahr 2018 von einer ineffizienten, riesigen Absauganlage aus russischer Herstellung entfernt. „Die musste morgens um fünf Uhr angestellt werden und war völlig überdimensioniert,“ berichtet Inhaber Kai Trüggelmann. In den Wintermonaten wurde die warme Luft aus der Produktionshalle herausgesaugt. Die Folge: Es entstand ein Unterdruck im Gebäude. Kalte Luft strömte von draußen herein. Und die musste erstmal wieder aufgeheizt werden. Es zog in allen Ecken.

Die neue, bedarfsgerechte Absauganlage verbraucht nur noch ein Drittel des Stroms. Das verbessert die CO2-Bilanz der

Produktion. Noch ein Vorteil: „Sie führt die abgesaugte und gereinigte Luft dem Produktionsgebäude warm wieder zu.“

Die Anlage überprüft laufend, wie viel Leistung von ihr benötigt wird. Wenn nicht alle Maschinen laufen, muss sie auch nicht so stark arbeiten wie bei vollem Betrieb. Die Anlage erkennt auch, wenn eine Pause in der Produktion ist - dann fährt sie für diesen Zeitraum ihre Leistung ebenfalls herunter.

Kai Trüggelmann: „Wir haben heute nahezu einen ausgeglichenen Lufthaushalt – und wesentlich geringere Energiekosten.“

Dank der EU-Förderung konnte das Unternehmen wesentlich schneller als gedacht in die Absauganlage investieren. „Es ist eine Investition in die Zukunft. Durch die Fördermittel aus Europa war der Kauf der neuen Anlage betriebswirtschaftlich wesentlich schneller und besser darstellbar.“

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Im „Gnubbel“ steckt der sächsische Erfindergeist

Weißwasser

EFRE-Technologieförderung

© Sören Flint © Sören Flint

© Sören Flint

© Sören Flint

Sören Flint aus Weißwasser nennt seine Erfindung liebevoll den „Gnubbel“. Die vollständige Bezeichnung lautet „Gnubbel – der Haltefix“. Die einige Zentimeter kleinen Alleskönner aus Gummi können das Leben ungemein erleichtern. Die elastischen Greif-arme sind in der Lage, Gegenstände des Alltags an nahezu jeder festen Stelle mobil oder stationär zu fixieren. Opas Gehhilfe zum Beispiel hält der Gnubbel mit Leichtigkeit, indem man die eine Seite mit zwei Kugeln an der Tisch- oder Bettkante befestigt und die Krücken an der anderen Seite mit den drei Kugeln fixiert. Genauso kann der Gnubbel auch als Kleiderhaken, Werkzeughalter, handlicher Flaschenöffner oder Handyhalter dienen.

„Die Anwendungsmöglichkeiten sind wirklich vielfältig“, sagt Sören Flint. Schließlich sind die Gummiarme sehr biegsam, aber auch robust. Das Kraftpaket kann also mühelos schwerere Dinge wie einen Gartenschlauch, eine Harke oder medizinische Hilfsmittel halten, wenn man den Gnubbel beispielsweise mit

einer Schraube fest an der Wand im Geräteschuppen, im Pflegebereich, im Haushalt oder anderweitig in- oder outdoor montiert. „Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt“, betont Sören Flint.

Die Idee mit dem Gnubbel kam Erfinder Sören Flint beim Frühstück, als der Honiglöffel immer wieder ins Glas rutschte. Sein erstes Modell war aus Hartplastik und kam aus dem heimischen 3D-Drucker. Mit finanzieller Unterstützung der EU und den Ideen seiner Familie konnte der kreative Unternehmer das Produkt schrittweise entwickeln und vermarkten: „Vom Prototypen bis zur Marktreife haben uns die europäischen Fördermittel bei der Entwicklung des Gnubbels unterstützt“, erzählt Sören Flint. Mittlerweile hat sein Unternehmen mr. flint Innovation über 20.000 Gnubbel verkauft. Dank der Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und weil es ihm notwendig erschien, ist der Gnubbel zu 100 Prozent „Made in Germany“.

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Ein Notrufsystem, das Leben retten kann

Zittau

EFRE-Technologieförderung

© digades GmbH © digades GmbH

© digades GmbH

© digades GmbH

Lutz Berger, Gründer und Geschäftsführer der Firma digades in Zittau, ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Er weiß: Wenn man als Biker verunglückt, zählt für die Retter jede Sekunde. Also haben Berger und sein Team, gestärkt durch Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, das Notrufsystem „dguard“ erfunden und entwickelt. Es bietet Motorradfahrern mehr Sicherheit im Straßenverkehr, indem es über Sensoren Unfälle erkennt und automatisch einen Notruf an die 112 absetzt. „Kommt es zu einem Unfall, baut das System über das GSM-Mobilfunknetz sofort eine Verbindung zur nächsten Rettungsleitstelle auf“, erklärt Lutz Berger, der gemeinsam mit seinem Sohn Sascha Berger das Familienunternehmen führt.

Die Unfallerkennung wurde in zahlreichen Crash-Tests von der unabhängigen Prüforganisation der DEKRA getestet und funktioniert einwandfrei. Sollte man als Ersthelfer zu einem Unfall hinzukommen, kann man zudem über einen SOS-Button

auch einen manuellen Notruf tätigen und so rasch Hilfe holen.

Darüber hinaus eignet sich „dguard“ auch als zusätzlicher Diebstahlalarm. Wird das Motorrad ohne eigenes Zutun bewegt, meldet das System sich mit einer Push-Nachricht und einem Warnton per App auf dem Smartphone des Besitzers. Die Empfindlichkeit der Diebstahlwarnung ist über die App anpassbar, um Fehlalarmen vorzubeugen.

Seit 2016 ist das innovative Produkt im Handel erhältlich und wurde sogar mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnet.

Spitzentechnologie aus Sachsen, mit Mitteln der Europäischen Union und vom Land Sachsen gefördert.