Europäisches Patentamt – Zweigstelle Den Haag, NL-Rijswijk · we ttbewerb e aktuell 2/2005 –...

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Auslober: Europäische Patentorganisation München, Deutschland, in Abstimmung mit der Gemeinde Rijswijk, Niederlande Betreuung/Vorprüfung: [phase eins] Achatzki · Hossbach & Lehmhaus, Berlin Wettbewerbsart: Beschränkt offener, internationaler, einstufiger Realisierungswettbewerb in zwei Bearbeitungs- phasen mit vorgeschaltetem, international offe- nen Bewerbungsverfahren zur Auswahl von 52 Teilnehmern Beteiligung: 1. Phase: 52 Arbeiten aus 391 Bewerbungen 2. Phase: 10 Arbeiten Termine: Bewerbungsschluß 08. 03. 2004 Preisgerichtssitzung 1. Phase 21. 06. 2004 Abgabetermin 2. Phase 14. 10. 2004 Abgabetermin Modell 21. 10. 2004 Preisgerichtssitzung 2. Phase 30. 11. 2004 Fachpreisrichter: Bob van Reeth, Brüssel (Vors.) Prof. Marc Angélil, Zürich/Los Angeles Prof. Max Bächer, Darmsatdt Donald Bates, London Prof. Vittorio Magnago Lampugnani, Mailand Jeroen van Schooten, Amsterdam Prof. Anders Wilhelmson, Stockholm Prof. Elia Zenghelis, Athen/Brüssel Stellv.: Tanja Concko, Amsterdam Dominique Lyon, Paris Preisgerichtsempfehlung: Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober ein- stimmig, die mit den drei ersten Preisen ausge- zeichneten Entwürfe in den Prozess über die weitere Beauftrasgung gleichermaßen einzube- ziehen und einen der Verfasser der mit dem ersten, zweiten oder dritten Preis ausgezeichne- ten Entwürfe mit der weiteren Bearbeitung des Projektes gemäß Auslobung zu beauftragen. Modellfotos: Hans-Joachim Wuthenow, Berlin Wettbewerbsaufgabe: Die Europäische Patentorganisation (EPO), durch das Europäische Patentamt (EPA) verfolgt mit diesem Wettbewerb das Ziel, einen Entwurf für die städtebauliche und architektonische Reorganisation des Standorts Den Haag / Nie- derlande durch einen Neubau zu erhalten, der ein bestehendes Gebäude ersetzen wird. In der „EPA-Zweigestelle Den Haag“, die sich in Rijswijk, einer selbständigen Gemeinde in der Nähe von Den Haag befindet, arbeiten zur Zeit etwa 2.500 Mitarbeiter. Auf dem Grundstück be- steht heute auf einer Fläche von 9,5 Hektar ein Komplex aus drei Gebäudeteilen. Der südwest- liche Teil wird dominiert von einem 86 m hohen Turmgebäude („EPO II“), der nordöstliche Teil ist ein 6 bis 15-geschossiger Gebäude-Cluster („EPO III“, das ehemalige Shell-Gebäude). In diesen beiden Bauteilen befinden sich der Hauptteil der insgesamt ca. 150.000 qm Büro- raumfläche. Verbunden werden die zwei Ge- bäudeteile durch das Verbindungsgebäude („EPO I“ oder „The Hinge“), in dem der Haupt- eingang und verschiedene zentrale Funktionen angeordnet sind. Vor „The Hinge“ ist die „EPO Plaza“ angeordnet, ein durch Vor- und Einfahr- ten geprägter Vorplatz, der im Rahmen der Bau- maßnahme optimiert werden soll. Auf Grundlage vorangegangener Studien ist beabsichtigt, den EPO-II-Turm, der moderne technische Standards nicht mehr erfüllt, durch das neue Gebäude mit ca. 100.000 m 2 BGF für ca. 1.600 Büroarbeitsplätze und angegliederte Funktionen zu ersetzen. Die Zielvorstellung des Europäischen Patentamtes ist ein repräsentati- ves Ensemble aus bestehenden und neuen Gebäuden, das die Position des Europäischen Patentamtes „als Global Player im internationa- len Patentwesen“ widerspiegelt. Das Raumprogramm gliedert sich in: Büroräume 27.911 m 2 Dezentrale Nebenräume 3.986 m 2 Zentrale Einrichtungen 3.150 m 2 (mit Besprechungszentrum, Gastronomie und Foyer) Zentrale Nebenräume 9.362 m 2 1. Preis (96.000,–): Xaveer de Geyter Architecten, B-Brüssel Xaveer de Geyter · Dan Budik · Dagmar Pelger David Schmitz · Jarrik Ouburg Antoine Chaudemanche · Fuminori Hoshino Yuichiro Suzuki · Anouk Kuitenbrouwer Ingenieur: Ove Arup & Partners, London/Amsterdam Mohsen Zikri · Joop Paul · Julian Sutherland Benedikt Schleicher · Hayden Nuttall Karl Hurwood · Duncan Campbell Paul Mosely · Mikkel Kragh · Tony Lovell Hans Wiskerke · Pieter Moerland L.Arch.: Michel Desvigne, Paris 2. Preis (71.000,–): MVRDV, NL-Rotterdam Winy Maas · Jacob van Rijs · Nathalie de Vries Mitarbeit: Marc Joubert · Bart Hollanders Uli Queissler · Chris H.S. Lai · Frans de Witte Michele Olcese · Marin Kulas Martijn van der Ban Tragwerk: Ove Arup, London Rory McGowan · Richard Lawson D3BN, NL-Rotterdam Chris Lam Baukosten: Bouwhaven Consultants, NL-Barendrecht, Ruud Geering Bauphysik: Paul van Bergern, NL-Den Haag 3. Preis (52.000,–): Henning Larsens Tegnestue, DK-Kopenhagen Mette Kynne Frandsen Mitarbeit: Troels Troelsen · Louis Becker Filip Frascati · Rune Hansen · Ingela Larsson Maria Sommer · Carsten Fischer Christian Schjøll · Osbjørn Jacobsen Steen Andersen · Klaus Troldborg Tragwerk/Haustechnik: Buro Happold, UK-Glasgow L.Arch.: Steen Biskow, DK-Kopenhagen 4. Preis (33.000,–): Hascher · Jehle Architektur, D-Berlin Prof. Rainer Hascher · Sebastian Jehle Mitarbeit: Janina Cornelius · Anja Haferkorn Johannes Raible · Ulrike von Schenck Irina Bogacev · Hendrik Huckstorf Niklas Klonek · Michael Meier Tragwerk: Leonhardt Andrä und Partner, Stuttgart TGA: Scholze Ingenieurgesellschaft mbH, Leinfelden-Echterdingen Fassade: priedemann fassadenberatung, Berlin L.Arch.: Hutterreimann Landschaftsarchitektur, Berlin 5. Preis (22.000,–): Itten + Brechbuehl AG, CH-Bern Stefan W. Kuhn Venhoeven CS, NL-Amsterdam Ton Venhoeven Mitarbeit: Nick Gartenmann · Kees Plomp Peter Heideman · Jos-Willem van Oorschot Manfred Wansink · Cécilia Gross Isabelle Michaeli · Ivano Zanetti Christoph Kretz · Pius Käsli · Willem Lucasse Konstruktuion: ABT-technik, Rob Nijsse, NL-Arnhem Haustechnik: Halmos, Ron van der Plas, NL-Amsterdam Bauphysik: LBP, Luc Schaap, NL-Utrecht L.Arch.: Michaeli R. van Gessel, NL-Den Haag Fassade: Emmer Pfenninger AG, CH-Munchenstein Baukosten: PRC, NL-Oosterbeek Europäisches Patentamt – Zweigstelle Den Haag, NL-Rijswijk wettbewerbe aktuell 2/2005 – 35 Europäisches Patentamt Den Haag 11/2

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Auslober: Europäische Patentorganisation München,Deutschland, in Abstimmung mit derGemeinde Rijswijk, Niederlande

Betreuung/Vorprüfung: [phase eins] Achatzki · Hossbach & Lehmhaus,Berlin

Wettbewerbsart: Beschränkt offener, internationaler, einstufigerRealisierungswettbewerb in zwei Bearbeitungs-phasen mit vorgeschaltetem, international offe-nen Bewerbungsverfahren zur Auswahl von 52Teilnehmern

Beteiligung: 1. Phase: 52 Arbeiten aus 391 Bewerbungen2. Phase: 10 Arbeiten

Termine: Bewerbungsschluß 08. 03. 2004Preisgerichtssitzung 1. Phase 21. 06. 2004Abgabetermin 2. Phase 14. 10. 2004Abgabetermin Modell 21. 10. 2004Preisgerichtssitzung 2. Phase 30. 11. 2004

Fachpreisrichter:Bob van Reeth, Brüssel (Vors.)Prof. Marc Angélil, Zürich/Los AngelesProf. Max Bächer, DarmsatdtDonald Bates, LondonProf. Vittorio Magnago Lampugnani, MailandJeroen van Schooten, AmsterdamProf. Anders Wilhelmson, StockholmProf. Elia Zenghelis, Athen/BrüsselStellv.: Tanja Concko, AmsterdamDominique Lyon, Paris

Preisgerichtsempfehlung:Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober ein-stimmig, die mit den drei ersten Preisen ausge-zeichneten Entwürfe in den Prozess über dieweitere Beauftrasgung gleichermaßen einzube-ziehen und einen der Verfasser der mit demersten, zweiten oder dritten Preis ausgezeichne-ten Entwürfe mit der weiteren Bearbeitung desProjektes gemäß Auslobung zu beauftragen.

Modellfotos: Hans-Joachim Wuthenow, Berlin

Wettbewerbsaufgabe:Die Europäische Patentorganisation (EPO),durch das Europäische Patentamt (EPA) verfolgtmit diesem Wettbewerb das Ziel, einen Entwurffür die städtebauliche und architektonischeReorganisation des Standorts Den Haag/Nie-derlande durch einen Neubau zu erhalten, derein bestehendes Gebäude ersetzen wird.In der „EPA-Zweigestelle Den Haag“, die sich inRijswijk, einer selbständigen Gemeinde in derNähe von Den Haag befindet, arbeiten zur Zeitetwa 2.500 Mitarbeiter. Auf dem Grundstück be -steht heute auf einer Fläche von 9,5 Hektar einKomplex aus drei Ge bäudeteilen. Der südwest-liche Teil wird dominiert von einem 86 m hohenTurmgebäude („EPO II“), der nordöstliche Teil istein 6 bis 15-geschossiger Gebäude-Cluster(„EPO III“, das ehemalige Shell-Gebäude). Indiesen beiden Bauteilen befinden sich derHauptteil der insgesamt ca. 150.000 qm Büro -raumfläche. Verbunden werden die zwei Ge -bäudeteile durch das Verbindungsgebäude(„EPO I“ oder „The Hinge“), in dem der Haupt -eingang und verschiedene zentrale Funktionenangeordnet sind. Vor „The Hinge“ ist die „EPOPlaza“ angeordnet, ein durch Vor- und Einfahr-ten geprägter Vorplatz, der im Rahmen der Bau-maßnahme optimiert werden soll.Auf Grundlage vorangegangener Studien istbeabsichtigt, den EPO-II-Turm, der modernetechnische Standards nicht mehr erfüllt, durchdas neue Gebäude mit ca. 100.000 m2 BGF fürca. 1.600 Büroarbeitsplätze und angegliederteFunktionen zu ersetzen. Die Zielvorstellung desEuropäischen Patentamtes ist ein repräsentati-ves Ensemble aus bestehenden und neuenGebäuden, das die Position des EuropäischenPatentamtes „als Global Player im internationa-len Patentwesen“ widerspiegelt.Das Raumprogramm gliedert sich in:Büroräume 27.911 m2Dezentrale Nebenräume 3.986 m2Zentrale Einrichtungen 3.150 m2(mit Besprechungszentrum, Gastronomie und Foyer)Zentrale Nebenräume 9.362 m2

1. Preis (€ 96.000,–):Xaveer de Geyter Architecten, B-BrüsselXaveer de Geyter · Dan Budik · Dagmar PelgerDavid Schmitz · Jarrik OuburgAntoine Chaudemanche · Fuminori HoshinoYuichiro Suzuki · Anouk KuitenbrouwerIngenieur: Ove Arup & Partners,London/AmsterdamMohsen Zikri · Joop Paul · Julian SutherlandBenedikt Schleicher · Hayden NuttallKarl Hurwood · Duncan CampbellPaul Mosely · Mikkel Kragh · Tony LovellHans Wiskerke · Pieter MoerlandL.Arch.: Michel Desvigne, Paris

2. Preis (€ 71.000,–):MVRDV, NL-RotterdamWiny Maas · Jacob van Rijs · Nathalie de VriesMitarbeit: Marc Joubert · Bart HollandersUli Queissler · Chris H.S. Lai · Frans de WitteMichele Olcese · Marin KulasMartijn van der BanTragwerk: Ove Arup, LondonRory McGowan · Richard Lawson D3BN, NL-RotterdamChris LamBaukosten: Bouwhaven Consultants, NL-Barendrecht, Ruud GeeringBauphysik: Paul van Bergern, NL-Den Haag

3. Preis (€ 52.000,–):Henning Larsens Tegnestue, DK-KopenhagenMette Kynne FrandsenMitarbeit: Troels Troelsen · Louis Becker Filip Frascati · Rune Hansen · Ingela Larsson Maria Sommer · Carsten FischerChristian Schjøll · Osbjørn JacobsenSteen Andersen · Klaus TroldborgTragwerk/Haustechnik: Buro Happold, UK-GlasgowL.Arch.: Steen Biskow, DK-Kopenhagen

4. Preis (€ 33.000,–):Hascher · Jehle Architektur, D-BerlinProf. Rainer Hascher · Sebastian JehleMitarbeit: Janina Cornelius · Anja HaferkornJohannes Raible · Ulrike von SchenckIrina Bogacev · Hendrik HuckstorfNiklas Klonek · Michael MeierTragwerk: Leonhardt Andrä und Partner, StuttgartTGA: Scholze Ingenieurgesellschaft mbH, Leinfelden-EchterdingenFassade: priedemann fassadenberatung, BerlinL.Arch.: Hutterreimann Landschaftsarchitektur, Berlin

5. Preis (€ 22.000,–):Itten + Brechbuehl AG, CH-BernStefan W. KuhnVenhoeven CS, NL-AmsterdamTon VenhoevenMitarbeit: Nick Gartenmann · Kees PlompPeter Heideman · Jos-Willem van OorschotManfred Wansink · Cécilia GrossIsabelle Michaeli · Ivano ZanettiChristoph Kretz · Pius Käsli · Willem LucasseKonstruktuion: ABT-technik, Rob Nijsse, NL-ArnhemHaustechnik: Halmos, Ron van der Plas, NL-AmsterdamBauphysik: LBP, Luc Schaap, NL-UtrechtL.Arch.: Michaeli R. van Gessel, NL-Den HaagFassade: Emmer Pfenninger AG, CH-MunchensteinBaukosten: PRC, NL-Oosterbeek

Europäisches Patentamt – Zweigstelle Den Haag, NL-Rijswijk

wettbewerbe aktuell 2/2005 – 35 Europäisches Patentamt Den Haag 11/2

1. Preis:

Xaveer de Geyter Architecten, Brüssel

Preisgerichtsbeurteilung:Das Projekt sucht eine langfristige kontextuelleKohärenz zwischen der umgebenden Stadt-struktur und dem EPO-Komplex zu erreichen. Eswird eine wertvolle städtebauliche Strategie vor-geschlagen, die das Projekt in eine Reihe vonHochhäusern entlang der Veraartlaan integriertund den vorhandenen Park zur Nachbarschafthin visuell öffnet.Das Projekt entwickelt diesen Grundsatz logisch –sowohl im Hinblick auf die Standortwahl als auch

hinsichtlich der Baumassenkomposition. EineReihe von Gegensatzpaaren bilden seinen begrif-flichen Rahmen: niedrig/hoch, horizontal/vertikal,vorn/hinten, innen/außen, Vielfalt/Einheitlichkeit,Feld/Objekt. Durch behutsame Gegenüberstel-lung solcher Unterschiede entstehen Qualitäten.So überzeugt des neuen Komplexes Dichotomiezwischen dem vertikalen, einen Torweg bildenderBaukörper und der einen Vorhof bildenden hori-zontalen Anordnung von Räumen, insofern sieeine einfache, robuste organisatorische Matrix fürdas Gesamtprojekt abgibt. Die janusgesichtigeFassadenausbildung akzentuiert überzeugenddie Unterschiede zwischen dem Inneren desCampus und den Außenbereichen.Teilweise scheint die niedrigere gefaltete Land-schaft aus geneigten Rampen und Flächen vor-herrschenden Moden zu unterliegen. Gerade

hier wurden funktionale Erfordernisse vernach-lässigt – so erscheint die Innenverbindung zwi-schen „The Hinge“ und dem neuen Turmbaukompliziert und ineffizient. Positiv gewürdigtwird die erweiterte Stellplatzanlage am Ort desfrüheren EPO-Turmes, die einen durchgängigenDachgarten ermöglicht. Kritisch sind potentielleProbleme der Windturbulenz in den großen Öff-nungen des Projekts sowie die Verschattung vonNachbargrundstücken.Funktionell bietet das neue Hochhaus einenhohen Grad an Flexibilität. Dies ist umso positi-ver zu bewerten, als der Entwurf ein ausge-zeichnetes Verhältnis von Netto- zu Brutto-flächen sowie von Nutz- zu Verkehrsflächenaufweist. Insgesamt ein herausragendes Projektund ein wertvoller Beitrag zum Wettbewerb fürdas Europäische Patentamt.

11/2 Europäisches Patentamt Den Haag 36 – 2/2005 wettbewerbe aktuell

SECTION AA FOYER-MULTIPURPOSE ROOM – OFFICE M. 1:2.000

EPO PLAZA/ENTRANCE LEVEL ‘THE HINGE’ +3,40 m NAP M. 1:2.000 TYPICAL FLOOR PLANS M. 1:2.000

TOWER EPO PLAZA FACDADE/SECTION THROUGH THE PLAZA ON 3.40 m M. 1:2.000

wettbewerbe aktuell 2/2005 – 37 Europäisches Patentamt Den Haag 11/2

FACADE VERAARTLAAN – EPO M. 1:2.000

VIEW OF THE EPO ENTRANCE FACADE ON VERLAARTLAAN

SITE PLAN EPO PLAZA OVERVIEW EPO COMPLEX LEVEL +3

M. 1:4.500

VIEW FROM THE VERAARTLAAN TOWARDS THE HINGE SECTION VERAARTLAAN – EXPO PLAZA – THE HINGE M. 1.2.000

Auslober: Land Hessen

Betreuung/Vorprüfung: [phase eins] Achatzi · Hossbach & Lehmhaus, Berlin

Wettbewerbsart: Begrenzt offener Realisierungswettbewerb mitvorgeschaltetem EWR-offenen Bewerbungsver-fahren zur Auswahl von 50 Teilnehmern

Teilnehmer: Arbeitsgem. aus Architekten und Fachingenieu-ren für Technische Gebäudeausrüstung

Beteiligung: 46 Arbeiten von 196 Bewerbungen

Termine: Bewerbungsschluß 18. 06. 2004Abgabetermin Pläne 25. 10. 2004Abgabetermin Modell 01. 11. 2004Preisgerichtssitzung 09./10. 12. 2004

Fachpreisrichter:Prof. Dr. Klaus Humpert, Stuttgart (Vors.)Prof. Roland Burgard, WienProf. Dr. Werner Durth, DarmstadtProf. Dr. M. Norbert Fisch, Stuttgart/BraunschweigProf. Barbara Jakubeit, Frankfurt am MainProf. Ulrike Lauber, München/BerlinProf. Manfred Ortner, Berlin

Sachpreisrichter:Reinhard Bertram, Ev. Kirche, DarmstadtUdo Corts, Hess. Min. f. Wissenschaft u. KunstG. Schmitteckert, Hess. Min. f. Wiss. u. KunstEdwin Schwarz, Stadt Frankfurt am MainProf. Dr. R. Steinberg, J. W. Goethe-UniversitätH. Clausen, Hess. Min. f. Wissenschaft u. Kunst

Preisgerichtsempfehlung:Es wird dem Auslober empfohlen mit denPreisträgern Verhandlungen über die weitereBearbeitung der Entwurfsaufgaben zu führen.

Modellfotos: Hans-Joachim Wuthenow, Berlin

Wettbewerbsaufgabe:Die Landesregierung plant die mit mehr als38.000 Studierenden größte hessische Hoch-schule bis zum Jahre 2015 zu einer der modern-sten Bildungseinrichtungen in Deutschland aus-zubauen.Der neue Campus Westend umfasst das ehe-malige von der I.G. Farben als Konzernzentralegenutzte, am nordwestlichen Innenstadtrandgelegene Gesamtareal.Die im süddlichen Bereich liegenden Gebäudedes ehemaligen Verwaltungssitzes der I.G. Far-ben wurden 1928 bis 1930 nach den Plänen vonHans Poelzig errichtet und stehen heute unterDenkmalschutz.Ein Masterplan zur Entwicklung des Standorteszu einem Universitätscampus wurde auf Grund-lage des Entwurfes des 1. Preisträgers Ferdi-nand Heide, Frankfurt des StädtebaulichenRealisierungswettbewerbs Campus Westenderarbeitet (siehe wa 06/2003). Er bildet dieGrundlage der weiteren Planungen, so auch derBauleitplanung.Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften 4.581 m2 HNFHouse of Finance 6.728 m2 HNFHörsaalzentrum 5.255 m2 HNFAnbau Casino 2.196 m2 HNFStudierendenwohnheime 9.492 m2 HNF

1. Preis Fakultät für Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften (€ 86.000,–)Ankauf Hörsaalzentrum (€ 9.000,–)Thomas Müller · Ivan Reimann, BerlinMitarbeit: E. Lührs · O. HebeisenG. von Stuckrad · I. Praveckova · J. Lott A. Speirer · K. Osobinski · G. VetterB. Green · Th. KaubischTGA: IC Ingenieure Consult, Frankfurt am MainReinhard SchmidtMitarbeit: Rainer Meins · Dieter Reul Ronald Bietzke · Feyza ÜzmezKostenschätzung: BAL AG, BerlinTragwerk: GSE, BerlinBrandschutz: H. Stanek, Berlin

1. Preis Hörsaalzentrum (€ 41.000,–):2. Preis Fakultät für Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften (€ 54.000,–):3. Preis Anbau Casino (€ 9.000,–):Ferdinand Heide, Frankfurt am Main/BerlinTGA: Ebert-Ingenieure, NürnbergMitarbeit: Dominica Sander · Jessica GerlachVisualisierung: Tobias Laipple · Camillo BraunModell: Heinrich Großenbach · Frank Robanus

1. Preis Studierendenwohnheime (€ 32.000,–):3. Preis Fakultät für Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften (€ 32.000,–)pmp – Probst · Meyer · Partner, MünchenKarl + Probst, MünchenLudwig Karl · Markus ProbstMitarbeit: C. Ruckdeschel · A. FrischA. Winkler · J. Frede · St. BathoryTGA: Josef & Thomas Bauer, UnterschleißheimModell: Matthes, München

1. Preis House of Finance (€ 36.000,–)2. Preis Hörsaalzentrum (€ 26.000,–)3. Preis Anbau Casino (€ 9.000,–)Kleihues + Kleihues, Berlin/Dülmen-RorupJan Kleihues · Norbert HenselMitarbeit: Ch. Achterkamp · F. MurawskiG. Hildebrand · R. WiesTGA: INTEG Georg Mayer + Kollegen GmbHStatik: Assmann Beraten und Planen, DortmundRendering: Engel und Haehnel

3. Preis Anbau Casino (€ 9.000,–)4. Preis Hörsaalzentrum (€ 13.000,–)Ankauf Fakultät für Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften (€ 21.500,–)Kraus_Milkovic, Frankfurt am MainBernward Kraus · Ana-Marija MilkovicMitarbeit: B. Rossmann · S. WeidmannH.-U. Maas · E. GessnitzerSIAT GmbH, MünchenFrank Zabel · Rolf-Harald Erz · Gerald OffnerMitarbeit: A. Dietl · K. Heinrichs · I. PucciD. Sacher · H. Post · H. Goebels · J. BabenzBrandsch.: Dr. Sesselmann und Kollegen, MainzStatik: Stroh + Ernst AG, Frankfurt am MainKüchenpl.: Ing.Büro Martin Scherer, DarmstadtL.Arch.: EGL, Landshut

3. Preis Hörsaalzentrum (€ 18.000,–)Ankauf Fakultät für Rechts- und Wirtschafts-wissenschaften (€ 21.500,–)Prof. Klaus Theo Brenner, BerlinMitarbeit: K. Heßbrüggen · D. LiksaiteB. Winkler · M. Arndt · J. Thränhardt · St. MünchTGA: Ing.- Büro Knoth, Berlin, Georg KnothMitarbeit: Dieter WiegandKostenschätzung: BAL, BerlinModell: Katrin Helmboldt, Berlin

3. Preis Anbau Casino (€ 9.000,–)Ankauf Hörsaalzentrum (€ 9.000,–)Max Dudler, BerlinMitarbeit: Simone Boldrin · Jochen Soydan Aishen Soydan · Iliana RejesTGA: ip5 Ingenieurpartnerschaft, KarlsruheThomas Knapp · Martin SeligMitarbeit: M. von Lutzau · C. Moosmann

2. Preis House of Finance (€ 22.000,–)Kahlfeldt Architekten, BerlinPetra Kahlfeldt · Prof. Paul Kahlfeldtmit Philipp Rentschler, BerlinMitarbeit: C. Walter · P. Dworak · T. Förster M. Mertens · M. de Rosa · Ch. SchmidtR. SemangTGA: IGL Ingenieurges. LANG mbH, BerlinPeter Krause

3. Preis House of Finance (€ 16.000,–):Gerber Architekten, DortmundProf. Eckhard GerberMitarbeit: C. Balkenhol · H. Beinhoff A. Brückner · G. Gerber · F. Keimer · K. Liebner M. Perz · M. Puppendahl · U. ScheinhardtO. Schüler · S. HenneckeModell: Henrik HilsbosL.Arch.: Gerber Architekten, DortmundStatik: B+G Ingenieure Bollinger und GrohmannGmbH, Frankfurt am MainTGA: Winkels & Behrens, Münster

2. Preis Studierendenwohnheime (€ 19.000,–)Böge Lindner Architekten, HamburgJürgen Böge · Ingeborg Lindner-BögeMitarbeit: L.-M. Keßling · D. Kozian · F. Bischof M. Gutena · J. Krause · B. ZimmermannTGA: Polke · Ziege · von Moos AG, ZürichChristian Polke · Mauro Canzian

3. Preis Studierendenwohnheime (€ 13.000,–)JSWD Jaspert · Steffens · Watrin · Drehsen, KölnKonstantin JaspertMitarbeit: Maic Auschrat · Christian MammelHelmut Schröder · Sebastian von DreuscheTGA: Zibell · Willner und Partner, KölnBernhard ZibellFachb.: BSV Stadt- und Verkehrspl., Aachen

Campus Westend, 1. Bauabschnitt in Frankfurt am Main

wettbewerbe aktuell 2/2005 – 47 Campus Westend, 1. Bauabschnitt, Frankfurt am Main 4/1

1. Preis: Fakultät für Rechts- u. WirtschaftswissenschaftenAnkauf: Hörsaalzentrum

Thomas Müller · Ivan Reimann, BerlinIC Ingenieure Consult, Frankfurt am MainReinhard Schmidt

Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung:Das Entwurfskonzept nimmt die Vorgaben des städtebaulichen Rahmen-plans auf. Um die in der Mitte des Komplexes gelegene Hörsaalgruppe,gruppieren sich das House of Finance, das Fakultätsgebäude und dasStudierendenwohnen in Baukörpern, die sich in ihrer städtebaulichenMorphologie ähneln, jedoch in ihren Dimensionen deutlich unterscheiden.Lediglich der Erweiterungsbau für die Cafeteria weicht zwangsläufigdavon ab. Die unterschiedlich anmutenden Gebäude werden durch einFassadenraster zusammengebunden. Allerdings unterscheiden sichdiese deutlich voneinander, was für die Identität der einzelnen Orte posi-tiv ist. Auch hier nimmt das Hörsaalzentrum eine Sonderstellung ein. DerVorschlag für den Neubau des Campus Westend nimmt Rücksicht auf

4/1 Campus Westend, 1. Bauabschnitt, Frankfurt am Main 48 – 2/2005 wettbewerbe aktuell

Fakultät für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

Querschnitt M. 1:1.000

Grundriss 2. OG M. 1:2.000

Grundriss 1. OG M. 1:2.000

Grundriss UG M. 1:2.000Lageplan M. 1:4.500

Ansicht Süd M. 1:1.000

wettbewerbe aktuell 2/2005 – 49 Campus Westend, 1. Bauabschnitt, Frankfurt am Main 4/1

den Poelzigbau, trotzdem bewahrt er sich seine Eigenständigkeit. Nega-tiv vermerkt werden muss allerdings, dass das Hörsaalzentrum im Unter-geschoss die Baugrenze nach Süden überschreitet. Demgegenübermuss positiv vermerkt werden, dass die Kosten aller 5 Bauteile sich imMittelfeld aller Wettbewerbsarbeiten liegen. Trotzdem überschreiten dieermittelten Beträge das geplante Budget.Rechts- und Wirtschaftswissenschaften: Das Haus wird in zwei Gebäu-deteile gegliedert, die auf einem gemeinsamen Sockel mit zwei Geschos-sen aufsetzen und von diesem verbunden werden. Durch den Versatz derbeiden Institutsgebäude wird eine Lockerheit erreicht, die mit den städ-tebaulichen Fluchten des Campus- Areals spielt. Der Durcharbeitung derFassaden sollte etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Die Defi-

nition der Innenräume und die Zuordnung der Nutzungen ist ausgespro-chen gut gelungen. Der zentrale, auch aus städtebaulicher Sicht richtiggelegene Eingang führt in ein großzügiges Foyer, von dem aus die Biblio-thek ebenso erreicht wird wie die Erschließungskerne der beiden Insti-tutsbereiche. Die Organisation der Bibliothek ist schlüssig. Sie stellt eineEinheit dar und weist dennoch unterschiedliche Zonen mit differenziertenBlickbeziehungen in einen Lichthof und in den Grüneburgpark aus. Diebeiden Institutsgebäude sind ebenfalls den Nutzungsanforderungen ent-sprechend konzipiert. Hervorzuheben sind kurze Wege und Orte derKommunikation und Orientierung wie insbesondere die beiden dezentra-len Vorbereiche. Die Arbeit überzeugt nicht nur mit hohen funktionalenQualitäten, sondern auch mit ihrem angenehmen Maßstab.

Grundriss 4. OG M. 1:1.000

Grundriss EG M. 1:1.000

Ansicht Ost M. 1:1.000