Experimentieren in der Oberstufe - univie.ac.at · von Licht Strahlungsgesetze, Reflexion,...

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Experimentieren in der Oberstufe Anregungen aus dem Praktikum Dr. Clemens Nagel

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Experimentieren in der Oberstufe Anregungen aus dem Praktikum

Dr. Clemens Nagel

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Inhalt 1. eLearning im Anfängerpraktikum für Bachelor und Lehramt

a. Ein konventionelles Physikpraktikum als Blended -Learning Konzept b. Beispiel: Wärmeleitung mit der Wärmebildkamera c. Evaluation und Ergebnisse

2. Physik für Meteorologie a. Ein adressatenspezifisches konventionelles Physikpraktikum b. Beispiele: Solarzellen & Akku c. Evaluation und Ergebnisse

3. Physik für Ernährungswissenschaften a. Ein adressatenspezifisches konstruktivistisches Physikpraktikum b. Beispiel: Spektroskopie (Lebensmittelfarbstoffe) c. Online-Praktikumseinheiten Bioimpedanzanalyse, Kalorimetrie d. Evaluation und Ergebnisse

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Inhalt 1. eLearning im Anfängerpraktikum für Bachelor und Lehramt

a. Ein konventionelles Physikpraktikum als Blended -Learning Konzept

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Ein konventionelles Physikpraktikum als Blended-Learning Konzept

• Blended-Learning: Praktikum = Präsenzphase, Vorbereitung = eLearning-Phase

www.univie.ac.at/anfpra • eSkripten als hyperref-pdf für flexible Nutzung.

TeX-basiert, für rasche Adaptierbarkeit • Zusatzinformationen: eigene Texte, ausgewählte Linksammlungen • Computergestütztes Experimentieren und Datenauswerten

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Inhalt 1. eLearning im Anfängerpraktikum für Bachelor und Lehramt

b. Beispiel: Wärmeleitung mit der Wärmebildkamera

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Beispiel-Experimente: Wärmeleitung mit der Wärmebildkamera

Wärmebildkameras im Handel ab ca. 1.200,- EUR – Mit Datenauslesemöglichkeit ab ca. 2.000,- EUR

1. Experiment: Nicht-stationärer Wärmestrom – 2 Stk. Eisenquader, matt schwarz lackiert – Wärmeleitpaste (z.B. bei Conrad) – Tassenwärmer für T>35°C

nach Harten, 2010

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Beispiel-Experimente: Wärmeleitung mit der Wärmebildkamera

1. Experiment: Nicht-stationärer Wärmestrom: – Auswertung der unteren Hälfte der Kurve mit FEHLERFUNKTION (ERF)

(Eisen, gemessen)= (7480 ± 350) kg/m3

c(Eisen, 32°C, gemessen) = (454,6 ± 0,7) J/(kg.K) aus „C“ folgt = /( c) = 50 W/(m.K)

Gusseisen

„B“=Tmax

„A“=T0

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Beispiel-Experimente: Wärmeleitung mit der Wärmebildkamera

2. Experiment: Stationärer Wärmestrom: – Aluminiumblech 10 cm, lackiert – Kupferblock (Wärmesenke) – 330 Ohm Heizwiderstand bei ca. U=15V – Montage mit Wärmeleitkleber, od. geschraubt mit Wärmeleitpaste

dxdTA

tQ

dxdTAtQ

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LCD-Display: Polarisation

von Licht

Strahlungsgesetze, Reflexion, Absorption, Transmission, Emission

(f. Kalibration)

Geometrische Optik: Germanium-Optik für

IR-Abbildung auf Detektor

IR-Detektor Bolometermatrix:

Wheatstone-Messbrücke mit aSi-Thermistoren auf

CMOS-Gatter

Didaktische Rekonstruktion anhand methodischer Elemente der Wärmebildkamera

4)( TATP

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Inhalt 1. eLearning im Anfängerpraktikum für Bachelor und Lehramt

c. Evaluation und Ergebnisse

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Evaluation und Ergebnisse • Erfolgreiche theoriegeleitete didaktische Innovation

(>90 Experimente, 42 Kurstage, 4 LVen, 16 Betreuer) • Evaluation qualitativ:

– Lerntypen (lernzielorientiert vs. aufwandsökonomisch) Nutzungstypen (Intensivnutzer und Individualnutzer / „Edutainment“)

• Kriterienbasierte Evaluation: – Nützlichkeit Angebot, Nutzung, selbstorganisiertes Lernen: OK – Leistungssteigerung: Ja, aber…

Ergebnis zu Konzeptverständnis und Transferleistungen kann nicht zufriedenstellen!

• Schlussfolgerungen: – Ziele des Praktikums überdenken, abstimmen – Konzeption des Praktikums überdenken – Testinstrument mit Kontrollgruppendesign entwickeln

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Inhalt

2. Physik für Meteorologie a. Ein adressatenspezifisches konventionelles Physikpraktikum

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Ein adressatenspezifisches Physikpraktikum für Meteorologie

• Blended-Learning-Praktikum wie für Bachelor und Lehramt • Didaktische Rekonstruktion des Praktikums

Erfassen von Lernenden- Perspektiven

Fachliche Klärung, Elementarisierung

Didaktische (Re-)Strukturierung

nach Kattmann/Duit/Gropengießer/Komorek 1997

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Ein adressatenspezifisches Physikpraktikum für Meteorologie

• Forderungen an die did. Restrukturierung (nach Haller, 2011): Selbständiges Experimentieren erlernen, z.B. Oszi Anpassung der Fachbegriffe an Meteorologie Theorieaufbereitung in Bezug auf meteorologische Anwendungen Kontext der Inhalte und Experimente zu Meteorologie verdeutlichen Wissen vertiefen in Meteorologie-relevanten Themengebieten

Gezielter Einbau von Mikrokontexten (Haller, 2011) Kapitel „Meteorologischer Kontext“ zu Beginn jedes eSkripts z.B. Meteorologische Messstationen (Solarzelle, Dioden, Akku) www.univie.ac.at/anfpra/

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Inhalt

2. Physik für Meteorologie

b. Beispiele: Solarzellen & Akku

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Beispielexperiment: Solarzelle, Akku, autarke Energieversorgung • Eigenschaften elektrischer Energiequellen: U/I-Kennlinie

– Ideale Stromquelle (Transistorschaltung) mit/ohne Verlustelement – Ideale Spannungsquelle (geladener Akkumulator)

• El. Eigenschaften der Solarzelle als Stromquelle: U/I-Kennlinie – Optimale Beleuchtung, ULL / IKS / Pmax-Bestimmung – Bewölkung – Teilbeschattung

• Ladekapazität des Akkus, Ladezustandsbestimmung – Innenwiderstand und Klemmenspannung

• Autarke Energieversorgung: Solarzelle soll Akkus laden – Schaltungsoptimierung für Ladevorgang – Abschätzung der verfügbaren Energiemenge für Messstation Sterzing

nach Schlosser, V. (2010)

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Beispielexperiment: Solarzelle, Akku, autarke Energieversorgung

• 2 Stk. AA NiMH Akku 800mAh • 12 V High-Power LED, 12V DC • 12 V DC Spannungsquelle • 10 Ohm Messwiderstand • 0-2 kOhm Potentiometer

• Solarmodul 3x aSi Zellen • Karton, Diffusorfolie (feines Papiertuch) • Multimeter • Stromquellen-Schaltung (optional mit LED)

Konzept: V. Schlosser, 2009

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Beispielexperiment: Solarzelle, Akku, autarke Energieversorgung Ergebnisse:

voll beleuchtet

bewölkt (diffus) beleuchtet

teilbeschattet

Iext (A) Iext (A)

UL (V) UL (V)

A)

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Beispielexperiment: Solarzelle, Akku, autarke Energieversorgung Ergebnisse:

Iext (A)

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Inhalt

2. Physik für Meteorologie

c. Evaluation und Ergebnisse

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Evaluation und Ergebnisse • Erfolgreiche didaktische Rekonstruktion, wenn auch mit

Einschränkungen (Systemhürden) • Untersuchung der Effekte des adressatenspezifischen

Praktikums auf: – Motivation (Ryan & Deci) – Kognitives Engagement – Anstrengungsbereitschaft – Lernstrategien (Wiederholung vs. Tiefenstrategien) – Relevanz für das Studium – Leistung

Quantitativ (Testsetup) und qualitativ (Interviews)

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Evaluation und Ergebnisse

Haller, 2011

Haller, 2011

Vergleichbarkeit von Kontroll- und Treatmentgruppe

Vergleich von Kontroll- und Treatmentgruppe

nach den jeweiligen Praktika

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Evaluation und Ergebnisse • Mit qualitativen Methoden konnte gezeigt werden:

– Kontexte sind für Studierende eine willkommene Bestätigung, sich auf das Praktikum vorzubereiten – Hinweise auf Steigerung des situationalen Interesses

– Jedoch nicht für Steigerung der lernwirksamen Voraussetzungen notwendig, da Studierende bereits motiviert sind

– Entscheidende Eindrücke über die Lehrveranstaltung hinterlassen die Lehrenden

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Inhalt

3. Physik für Ernährungswissenschaften a. Ein adressatenspezifisches konstruktivistisches Physikpraktikum

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Ein adressatenspezifisches konstruktivistisches Praktikum

Adressatenspezifisch Didaktische Rekonstruktion des Praktikums (Wolny, 2010) • Einbettung der Experimente in sinnstiftende Kontexte zu

Fachwissenschaft und Berufsfeld

Konstruktivistisch Wissenskonstruktion durch das Praktikum,

nicht vor dem Praktikum: Keine klassische Vorbereitung…

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Bedeutungskonstruktion in der konstruktivistischen Lerntheorie

Gedächtnis

Wahrnehmung

Erwartung

Handlung

Umwelt

Wahrnehmung

Handlung

Umwelt Erwartung Gedächtnis

Aktivität eines kognitiven Systems Welzel 1995, 25.

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Viabilität von Bedeutungskonstruktionen

W0 W1 W2

E0 E1 E2

H0 H1 Spiralförmige Folge modifizierter Wahrnehmungen nach Neumann 2004, 20.

Diskrepanz

Veränderung

Konvergierend

situativ

individuell

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Wie sieht ein konstruktivistisches Praktikum aus? – Arbeitsbuch:

• anknüpfend an die erwartbaren Wissensvoraussetzungen • Komplexitätsebenen ansteigend, immer von Objekten ausgehend • kleinschrittig aufgebaut, der spiralförmigen Folge modifizierter

Wahrnehmungen folgend um zu viablen Konstrukten zu gelangen

– Kein Protokoll: Ergebnisse im Arbeitsbuch verarbeitet – Theorie in der Nachbereitung

– Online-Einheiten:

• wie Arbeitsbuch, nur mit Theorie vermischt • Interaktive Bildschirm Experimente • Videos / Animationen / Applets

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Übungseinheiten …Online …Präsenz

O – Geometrische Optik Aufbauende

Experimente zum Strahlengang des

Mikroskops: Objektiv, Okular,

Feldlinse, Köhler‘sche Beleuchtung

W - Wechselstrom Aufbauende

Experimente für die Bioimpedanzanalyse:

Bedienung Oszilloskop, R-R- & R-C-

Serienschaltung, Phasenverschiebung K – Kalorimetrie

Spez. Wärmekapazität von H2O,

Verbrennungskalorimetrie (Energiegehalt von

Nahrung), Grundumsatz einer Maus

E – Elektrizität Aufbauende

Experimente für elektrische

Messungen: Leitfähigkeit eines

Elektrolyten, Wasseranalyse

F – Eigenschaften von Flüssigkeiten

Temperaturabhängig-keit der Viskosität

(Lebensmittelindustrie)Oberflächenspannung

(Reinigungsmittel)

M – Messen/Messtechnik Körpertemperatur

(Statistik), BMI (Fehlerfortpflanzung),

Füllgeschwindigkeit (lineare Regression)

S – Spektrometrie Lichtbrechung und

Dispersion (Prisma), Absorptionsspektrum von Chlorophyll, Konzentrationsbestimmung von E120 in

M&M - Bonbons

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Inhalt

3. Physik für Ernährungswissenschaften

b. Beispiel: Spektroskopie (Lebensmittelfarbstoffe)

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Didaktische Rekonstruktion Spektrometrie 1. Die Farben des Regenbogens

• Weißes Licht (Glühbirne) wird mit einem Prisma in seine Spektralfarben zerlegt

• Qualitative Untersuchung der Farben mit dem USB-Spektrometer • Elektromagnetisches Spektrum • Absorption qualitativ: am Beispiel Praseodym-Lösung

2. Warum ist der Spinat grün? (Pflanzenfarbstoff) • Vom Transmissionsspektrum zum Absorptionsspektrum • Aufnahme und Interpretation des Absorptionsspektrums einer Chlorophylllösung

3. Wie viele rote M&M-Bonbons darf man täglich essen? • Anfertigen einer Lebensmittelfarbstofflösung (E120) aus einem roten M&M-

Bonbon • Extinktionsmessung (Lambert-Beer‘sches Gesetz), Vergleich mit 2 bekannten

Standardlösungen • Konzentrationsbestimmung aus Extinktion gegen Konzentration • Vergleich mit MDI (maximum daily intake) von

5 mg/kg Körpermasse

Wolny, B. 2009

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Inhalt

3. Physik für Ernährungswissenschaften

c. Online-Praktikumseinheiten Bioimpedanzanalyse, Kalorimetrie

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Didaktische Rekonstruktion Bioimpedanzanalyse 1. Wechselstrom

• Was ist Wechselstrom / Unterschied zum Gleichstrom • Darstellung von Wechselspannung am Oszilloskop (IBE) • Vergleich: Messung mit dem Multimeter / Oszilloskop,

Effektivwerte (IBE) • Frequenzmessung mit dem Oszilloskop (IBE)

2. Wechselstromwiderstände • Serienschaltung mit ohmschen Widerständen (IBE) • RC-Serienschaltung (IBE) • Frequenzabhängigkeit der Wechselstromwiderstände

und Bestimmung der Phasenverschiebung (IBE) 3. Bioimpedanzanalyse (BIA)

• Ersatzschaltung der Zellen im menschlichen Körper • Messparameter der Bioimpedanzanalyse • Calipometrische Körperfettbestimmung und Vergleich mit BIA (Video) • Multifrequenzmessung zur Körperwasserberechnung • Phasenverschiebung als Parameter der Zellgesundheit (VIDEO)

Bauer, J. 2011

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Inhalt

3. Physik für Ernährungswissenschaften

d. Evaluation und Ergebnisse

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Evaluation und Ergebnisse • Erfolgreiche didaktische Rekonstruktion (M & O) und erste

Evaluation quantitativ und qualitativ (Wolny, 2010)

• Entwicklung und Evaluation von E und W (Bauer,2011) bzw. F und K (Hofmann, 2011)

• Quantitative Untersuchung (Nagel, 2011) der Effekte des adressatenspezifischen Praktikums auf: – Motivation (Ryan & Deci) – Kognitives Engagement – Anstrengungsbereitschaft – Lernstrategien:

(Wiederholung vs. Tiefenstrategien) – Relevanz für das Studium – Leistung

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Evaluation und Ergebnisse

Nagel, 2011

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Evaluation und Ergebnisse

Wolny, 2011

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Evaluation und Ergebnisse • Beide Praktikumssetups steigern die Motivation gegenüber

der Physikvorlesung • Motivationshaltung (Post) in Treatmentgruppe aber nicht

höher als in Kontrollgruppe • Leistung der Treatmentgruppe besser (Naturwissenschaftliche

Arbeitsweisen) • Lernstrategie Elaboration in Treatmentgruppe stärker

angewendet • Anstrengungsbereitschaft nur in Treatmentgruppe gestiegen • Relevanz für das Studium in der Treatmentgruppe besser

erkennbar • Einstellungen zu Experimenten in neuem Praktikum signifikant

besser

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HINWEIS 1: Morgen Di., Seminar im AnfPra:

noch 5 weitere Plätze! Im Anschluss persönlich bei mir

nachmelden.

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HINWEIS 2: physics:lab im Sommersemester

uni:orientiert am 12./13.April

DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT