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extern extern Glaubt man aktuellen Umfragen und Prognosen, dann ist die Region Nordostbayern unabdingbar dem Tod geweiht. Etablierte Industriezweige sterben aus, die jungen Menschen ziehen mangels Perspektive ab, die alten und kranken Bürger bleiben zurück und sich selbst überlassen. Soweit die unheilvollen Prognosen … Doch erstens kommt es meist anders, und zweitens als man denkt – vorausgesetzt man handelt! Oberpfälzer und Oberfranken neigen seit jeher zum Understatement. Aber unsere Heimatregion hat so viel zu bieten. Vorteile, die man endlich lautstark kommunizieren kann, soll und muss: Eine intakte Natur, viele Unternehmen mit Renommee oder gar Weltruf. Gut ausgebildete, treue Mitarbeiter. Ein attraktives Preis-Leistungsniveau. Und vieles mehr! Klar gilt es, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Einen Anlass zur Resignation erkennt man bei Kassecker aber keinesfalls. Eher die Aufforderung, aktiv zu handeln und steuernd einzugreifen. Genau das tun wir, um unser unter- nehmerisches Gewicht zur demografischen Geltung zu bringen und Flagge zu zeigen – mit einem klaren Bekenntnis zum Standort Waldsassen. Wir gehen aktiv auf junge Menschen zu, bieten ein attraktives Portfolio an Ausbildungsplätzen. Wir bestreiten neue Wege – z. B. mit der Dualen Ausbildung und Stipendien – um junge Akademiker zeitig an das Unternehmen und damit an die Region zu binden. Wir werden auch in Zukunft unseren Beitrag dazu leisten, die Prognosen Lügen zu strafen. Ihr Bernd Fürbringer, Geschäftsführer – Editorial: Demografie-Pessimismus – Tag der offenen Tür 2013 – Elf neue Azubis – Duale Ausbildung ausgebaut – Ehrung verdienter Mitarbeiter – Stiftung des Deutschland-Stipendiums – Erster Schülertag – Aktuelle Projekte – Spende für Aleyna – Spende für Passauer Hochwasseropfer – Pressespiegel Der Neue Tag • Metallbau • Frankenpost • dipolo Kundenzeitung 1/2014 Demografie-Pessimismus INHALT Dipl.-Kfm. Bernd Fürbringer, Geschäftsführer

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extern externGlaubt man aktuellen Umfragen und Prognosen, dann ist die Region Nordostbayern unabdingbar dem Tod geweiht. Etablierte Industriezweige sterben aus, die jungen Menschen ziehen mangels Perspektive ab, die alten und kranken Bürger bleiben zurück und sich selbst überlassen. Soweit die unheilvollen Prognosen …

Doch erstens kommt es meist anders, und zweitens als man denkt – vorausgesetzt man handelt!

Oberpfälzer und Oberfranken neigen seit jeher zum Understatement. Aber unsere Heimatregion hat so viel zu bieten. Vorteile, die man endlich lautstark kommunizieren kann, soll und muss: Eine intakte Natur, viele Unternehmen mit Renommee oder gar Weltruf. Gut ausgebildete, treue Mitarbeiter. Ein attraktives Preis-Leistungsniveau. Und vieles mehr!

Klar gilt es, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Einen Anlass zur Resignation erkennt man bei Kassecker aber keinesfalls. Eher die Aufforderung, aktiv zu handeln und steuernd einzugreifen. Genau das tun wir, um unser unter-nehmerisches Gewicht zur demografischen Geltung zu bringen und Flagge zu zeigen – mit einem klaren Bekenntnis zum Standort Waldsassen.

Wir gehen aktiv auf junge Menschen zu, bieten ein attraktives Portfolio an Ausbildungsplätzen. Wir bestreiten neue Wege – z. B. mit der Dualen Ausbildung und Stipendien – um junge Akademiker zeitig an das Unternehmen und damit an die Region zu binden.

Wir werden auch in Zukunft unseren Beitrag dazu leisten, die Prognosen Lügen zu strafen.

Ihr

Bernd Fürbringer, Geschäftsführer

– Editorial: Demografie-Pessimismus – Tag der offenen Tür 2013– Elf neue Azubis– Duale Ausbildung ausgebaut– Ehrung verdienter Mitarbeiter– Stiftung des Deutschland-Stipendiums

– Erster Schülertag– Aktuelle Projekte– Spende für Aleyna– Spende für Passauer Hochwasseropfer– Pressespiegel

Der Neue Tag • Metallbau • Frankenpost • dipolo

Kundenzeitung 1/2014Demografie-Pessimismus

INHALT

Dipl.-Kfm. Bernd Fürbringer, Geschäftsführer

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Über guten Besuch konnte sich die Franz Kassecker GmbH

bei ihrem Tag der offenen Tür freuen. Bei herbstlichem Wetter

besuchten im September 2013 jeweils viele hundert Interessierte

den Firmensitz in Waldsassen und die Betriebsstätte in Wiesau.

Die Kassecker-Mitarbeiter an beiden Standorten hatten sich

mächtig ins Zeug gelegt, um den großen und kleinen Gästen

einen kurzweiligen, informativen Nachmittag zu bieten. Im

Fokus der Erwachsenen stand zum einen die Besichtigung

des neuen Verwaltungstrakts in Waldsassen. Beim Gang

über das Firmengelände erwarteten die Besucher diverse

Vorführungen mit schwerem Baugerät. Großen Zuspruch fand

die Kranstation, wo man sich in sicherer Kabine 40 Meter in die

Luft hieven lassen konnte. Auch das Gewinnspiel in Form eines

Geschicklichkeitswettbewerbs verzeichnete viele Teilnehmer.

Nicht nur die großen Gäste fanden Gelegenheit, mit Minibag-

ger und Radlader zu trainieren. Auch die Kids kamen voll zu

ihrem Recht. Unter dem Motto „Jugend forscht“ konnten Kinder

in Wiesau mit einem Minibagger unter Aufsicht Mengen an Sand

schaufeln.

Guter Besuch beim Tag der offenen Tür

„Die Nähe zur Region und die enge Bindung zur Bevölkerung

vor Ort spielen in unserem Unternehmen seit jeher eine wichtige

Rolle“, so Kassecker-Geschäftsführer Bernd Fürbringer. „Veran-

staltungen wie diese sollen das auch nach außen tragen.“ Die

Festzelte an beiden Orten waren schon kurz nach Eröffnung der

Veranstaltung gut belegt. Die Gäste feierten und freuten sich über

eine gelungene Unternehmenspräsentation.

Alle Jahre wieder: Zum Ausbildungsstart bei der Franz Kassecker

GmbH taten elf Auszubildende im September 2013 den ersten

Schritt ins Berufsleben. Das breite Portfolio nutzen Nina-Naomi

Mickisch und Thomas Neumann für eine Ausbildung zur Industrie-

kauffrau bzw. zum Industriekaufmann. Für die Sparte Metallbau mit

der Fachrichtung Konstruktionstechnik hat sich Johannes Turnwald

entschieden. Weiter steht für Mathias Schmeller und Mustafa Kazdag

die Ausbildung zum Mechaniker für Land- und Baumaschinen-

technik auf der Agenda, Tolga Mator wird Rohrleitungsbauer.

Matthias Frank, David Bachofner und Dariusz Pietrzyk begannen

eine Ausbildung bzw. eine Umschulung zum Bauzeichner.

Sebastian Zölch hat sich das Berufsbild Technischer Systemplaner,

Fachrichtung Stahl- und Metallbautechnik, ausgewählt, Tomas

Korol erlernt den Beruf des Maurers.

Ausbildung und die Nähe zur Region spielen beim Waldsassener

Bauunternehmen eine wesentliche Rolle in der Personalpolitik:

Derzeit bestehen über 40 Ausbildungsverhältnisse, damit sind

knappe neun Prozent der Belegschaft Azubis.

Elf neue Azubis

Kassecker-Geschäftsleitung und Betriebsrat sowie die für die Ausbildung zuständigen Mitarbeiter empfingen am Firmensitz in Waldsassen die neuen Auszubildenden.

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2013 war für die Franz Kassecker GmbH ein Jahr zum Feiern,

standen doch Ende November ungewöhnlich viele langjährige

Mitarbeiter zur Jubilar-Ehrung an. Die Begrüßung zur Feierstunde

nahm Kassecker-Geschäftsführer Bernd Fürbringer vor. Im An-

schluss gratulierte der 2. Bürgermeister der Stadt Waldsassen,

Helmut Plommer. Auch der Betriebsratsvorsitzende der Franz

Kassecker GmbH, Reinhard Heller, überbrachte Glückwünsche.

„Herauszustellen ist mit einer 40-jährigen Treue zum Unternehmen

Bauhoflagerist Peter Lange“, so Geschäftsführer Ewald Weber,

der die Ehrungen anschließend moderierte. Gleich 26 weitere

Mitarbeiter wurden danach für 25-jährige Tätigkeit bei der Franz

Kassecker GmbH geehrt. Für den Bereich der Betriebsstätte

Wiesau nahm Prokurist Oskar Schuster die Auszeichnungen vor.

In den Ruhestand verabschiedet wurden im Rahmen der Feier

vier verdiente Mitarbeiter. Ausgeschieden sind Metallbauer Franz

Kemeny, der knapp 24 Jahre im Unternehmen war, die beiden

Tiefbauer Karl Pielmeier und Reinhard Rattinger, 30 und mehr als

33 Jahre bei Kassecker aktiv sowie Einkaufsleiter Roland Scherbl

mit über 38 Jahren Betriebszugehörigkeit.

Das ausgezeichnete Betriebsklima in der „Kasseckerfamilie“

und die Kontinuität im Personalsektor verdeutlichen die langen

Zeiten der Betriebszugehörigkeit. Umrahmt wurde die kleine Feier

musikalisch mit Gitarrenmusik vom Musikstudenten Matthias Wolf.

Kassecker-Familie ehrt verdiente Mitarbeiter

• 40 Jahre Peter Lange • 25 Jahre Lothar Bresler, Reinhold Brunner, Ludwig Bulawa, Josef Burger, Martin Dietl, Norbert Dietl, Michael Erl, Alois Fischer, Hubert Greil, Otmar Kraus, Wolfgang Kraus, Johann Männer, Hermann Markwerth, Otto Pollinger, Elmar Radimerski, Stefan Rahm, Helmut Robl, Günther Schmidt, Oskar Schuster, Stefan Seitz, Ziya Senoldu, Gertrud Stauber, Rudolf Tippmann, Stefan Träger, Robert Wolfrum, Ilhami Yavuz.

Die Kassecker-Jubilare 2013

VerabschiedetDie Kasseckergeschäftsleitung, Bernd Fürbringer und Ewald Weber (links) sowie Manfred Rosner und Josef Andritzky (rechts) gratulierten den treuen Mitarbeiten.

In Kooperation mit dem Bayerischen Bauindustrieverband

und den Hochschulen in der Region bietet Kassecker – als

eines von derzeit nur 30 Bauunternehmen bayernweit – ein

derartiges, duales Modell. Angeboten werden im Doppelpack ein

Ausbildungsberuf innerhalb der Baubranche, parallel dazu ein

Studium zum Bauingenieur. In nur viereinhalb Jahren besteht so

die Möglichkeit zum „Bachelor of Engineering“ und zugleich zum

vollständigen IHK- bzw. Handwerkskammer-Berufsabschluss.

Kassecker erweiterte sein Angebot um drei weitere Ausbil-

dungsplätze: Laura Flechsig und Fabian Thoma durchlaufen

die Ausbildung zur Bauzeichnerin bzw. zum Bauzeichner. Kevin

Puß wird Technischer Systemplaner im Stahl- und Metallbau.

Daneben werden bei Kassecker die Berufsbilder Beton- und

Stahlbetonbauer, Maurer und Rohrleitungsbauer angeboten.

Duale Ausbildung ausgebaut Sowohl Unternehmen als auch Studenten profitieren: Unter-

nehmen lernen ihre Nachwuchskräfte kennen und integrieren

diese direkt in interne Unternehmensabläufe. Die Berufsanfän-

ger können ihr Fachwissen in der Praxis anwenden, die Unter-

nehmensphilosophie kennen lernen und über ein festes, monat-

liches Einkommen verfügen.

Die Kassecker-Geschäftsleitung –Bernd Fürbringer (rechts) und Manfred Rosner sowie Josef Andritzky (links) – begrüßten die neuen, dualen Azubis Fabian Thoma, Kevin Puß, Laura Flechsig sowie den Praktikanten Alexander Bauer.

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Freitag, 20. September 2013: Schon früh um 8.30 Uhr herrscht

Gedränge auf Gängen und Fluren der Franz Kassecker GmbH in

Waldsassen. Die Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen

der Mittelschulen in Waldsassen und Wiesau – insgesamt

Erster Schülertag

Die Franz Kassecker GmbH beteiligt sich am Deutschlandstipen-

dium, einem nationalen Studienprogramm des Bundesministeriums

für Bildung und Forschung. Es fördert u.a. begabte Studierende

der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH, Regensburg)

mit monatlich 300 Euro, 50 Prozent der Unterstützung zahlen

private Förderer, Stiftungen oder Privatpersonen, die andere Hälfte

der Bund. Das vom Bauunternehmen gesponserte Stipendium

für das Jahr 2013 erhält Johannes Menner aus Waldthurn, der in

Regensburg sein Studium zum Bauingenieur absolviert.

Die Zielstellung lautet zum einen, leistungsstarke Nachwuchs-

kräfte bei der Entfaltung ihrer Talente zu unterstützen. „Wir wollen

zum andern aber auch den persönlichen Kontakt zur Hochschule

halten und auf unser umfangreiches Berufsangebot aufmerksam

machen“, so Kassecker-Geschäfstführer Ewald Weber dazu.

Das Unternehmen will damit einen Beitrag zur Stärkung der

Region als Wirtschaft- und Wissenschaftsstandort leisten. Zudem

verspricht man sich bei Kassecker durch die Kooperation auch

die eine oder andere Anregung auf wissenschaftlicher Basis. Für

die Studierenden stellt das Stipendium eine gute Möglichkeit

dar, Unternehmen näher kennen zu lernen und sich finanziell

unterstützt auf das Studium zu konzentrieren.

Kassecker stiftet Deutschland-StipendiumAn der Hochschule in Regensburg gingen für Deutschlandstipen-

dium 2013 allein 315 Bewerbungen ein. 49 Stipendien konnten

von der Hochschule über Sponsoren abgedeckt werden.

Schon im November 2013 fand im Rahmen einer Feier an der OTH (Ostbay. Technische Hochschule Regensburg) die Übergabe der Deutschlandstipendien statt, hier Kassecker-Geschäftsführer Ewald Weber (rechts) mit Johannes Menner.

etwa 180 Teilnehmer – waren der Einladung des Unternehmens

gefolgt, um sich über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten

zu informieren. „Unser Anliegen ist es, aktiv dem demografischen

Wandel vorzugreifen und jungen Menschen hochwertige

Arbeitsplätze in der Region anzubieten“, so Kassecker-

Geschäftsführer Bernd Fürbringer, „deshalb der Schritt auf die

Schulen zu.“

Kassecker hatte zum ersten Schülertag eine Art Musterparcours

aufgebaut, um den Jungen und Mädchen alle Ausbildungsmög-

lichkeiten praktisch vorzuführen. Dazu wurden die Schülerinnen

und Schüler in kleine Gruppen mit etwa 20 Personen aufgeteilt.

Anschließend durchliefen die Teams im Rotationsverfahren Zug

um Zug alle in Bauhof und Verwaltungstrakt aufgebauten neun

Musterbaustellen bzw. Ausbildungsstationen. Der Schülertag ist

ein weiterer Baustein in der regionalen Personalpolitik und soll zur

festen Einrichtung werden.

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Aktuelle Projekte – seit Kundenzeitung 1/2013 (April 2013)Tiefbau München-Freimann, Neubau Fernwärmeleitung Los 1: Rothpletzstraße, Los 2: Hufelandstraße, Tief- und Rohrbauarbeiten

Kanal Starnberg Erdarbeiten, Herstellen von Baugruben, Rohrvortrieb, Schächte, Tiefbauarbeiten

Fernwärme Neuburg Donaumalz und Audi Rohrleitungsbauarbeiten zum Ausbau des Fernwärmenetzes Neuburg

Ulm Friedrich-Ebert-Straße Durchpressung, Leerrohrverlegearbeiten, Erd- und Betonarbeiten

Rastatt Hochwasserschutz Neubau von Drainage- und Sammelleitungen sowie eines Pumpwerks im Stadtteil Rheinau

München ReHa Blutenburgstraße Berohrung und Tiefbau für die ReHA von HD-Gas- und Fernwärmeleitungen

Dachser Hof Erweiterung Außenanlagen

Arge Thüringenweg Ulm Tief- und Rohrbauarbeiten

Ulm Marchtalerstraße Tief- und Rohrleitungsbauarbeiten

Karlsruhe, Polder Rheinschanzinsel Bau des Polders zur Herstellung von Retensionsraum, Spundwandarbeiten,

Beton- und Stahlbetonarbeiten, Straßen und Wegebau, Ausbau

Bahn- und Bahnhof Donnersberger Brücke München Barrierefreier AusbauIngenieurbau

Bruck Neubau Geh- und Radweg-Unterführung mit Rampen und Treppenanlage

Hanau Hallenneubau für Brückenuntersuchungsgeräte

Bahnhof Penzberg und Bichl Neubau von Fertigteilbahnsteigen inkl. Gründungsarbeiten

Bahnhof Seeshaupt und Haltepunkt Iffeldorf Neubau von Fertigteilbahnsteigen inkl. Gründungs- und Oberbauarbeiten

Hauptbahnhof Passau Barrierefreier Umbau

Hoch- und Feuerwehrhaus Regnitzlosau Teilabbruch und RohbauIndustriebau

Stiftlandwerkstätten Mitterteich Neubau Lagerhalle

Gropengießer Falkenberg, Wohnhaus mit Naturheilpraxis Rohbau, Dach und Fassadenarbeiten

Lamilux Rehau, Büroneubau Rohbauarbeiten

IGZ Falkenberg Schlüsselfertige Erstellung Bürogebäude

Regensburg Amberger Straße Schlüsselfertiger Neubau Mehrfamilienhäuser und Bau einer Tiefgarage

Gesch.-Stelle Lohof Unterschleißheim Rohbau einer WohnanlageMünchen

Stahl- und Studentenwohnheim Agnesstraße München Alu-Fenster und -türen inkl. Sonnenschutzanlagen, Pfosten-Riegel-Fassade Metallbau

Witt Weiden Warenverteilzentrum III Stahlbauarbeiten Vordachkonstruktion u. Alufenster u. Stahlverbindungsbrücke

Bahnhof Donnersberger Brücke München Stahlkonstr. Verbindungssteg Bahnsteigzugang, Glasfassaden, Blecharbeiten

Witron Parkstein Glasübergang als PR-Konstruktion und Stahlglasverbindungsgang

Realschule Wunsiedel Energetischer Umbau

Kolosseum München Sanierung eines Hochhauses und eines Quadratbaus

BTZ Regensburg Neubau eines Berufsbildungs- und Technologiezentrums, Leichtmetallfenster und Außentüren

Maurer Söhne München Fassadensanierung, Alufenster und -türen, Blechfassade, Demontage Bestand

Ireks Kulmbach Sanierung der bestehenden Fassade

München Frauenstraße, Erstellung eines Hotels Alu-PR-Konstruktion, Schiebetüranlagen, Glasfaltwandtüranlagen, Stahl- und Feuerschutztüren, Sonnenschutz

Gymnasium Freising Erweiterung des bestehenden Gymnasiums, Alufenster und -PR-Konstruktion, Türanlagen

Gropengießer Falkenberg Wohnhaus mit Naturheilpraxis, Schiebefassaden, Fenster, Türen aus Alu

WBG Nürnberg Gruppe Neubau einer Wohnanlage 3. BA in Nürnberg, Erstellung von 25 Dachgauben

Scherdel Waldershof Anbau Produktionshalle mit Strahlerei, Stahl-Alu-Fassadenerkerelement

IGZ Falkenberg, SF-Erstellung Bürogebäude Stahlgeländer, Glasdächer, Stahltreppen, Alu-PR-Fassade, Alufenster, Schiebetür inkl. Sonnenschutzarbeiten

Gewerbepark Neustadt Gebäudeaufstockung aus Stahl

Behindertenwerkstatt Schwandorf Alu-Fenster und -türen, Tore und Sonnenschutz

München Hermann-Lingg-Straße Umbau Bürogeb. in ein Büro- und Wohngeb., Alu-Fenster inkl. Sonnenschutzarbeiten

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Im Oktober sorgte der Fall „Aleyna“ für großes Aufsehen, auch

weit über unsere Region hinaus. Noch immer herrscht eine Art

Schockzustand über den brutalen Überfall auf die 13-jährige

Aleyna aus Waldsassen. Ein 14-jähriger hatte das Mädchen

schwer mit einem Stein im Gesicht verletzt. „Wir sind immer noch

tief betroffen über diese schreckliche Tat“, so Geschäftsführer

Bernd Fürbringer, „sind doch in unserer Kassecker-Familie auch

viele türkischstämmige Mitarbeiter seit Jahren beschäftigt“.

Getreu der Firmenphilosophie „Der Mensch im Mittelpunkt“

brachte das Unternehmen mit einer Spende in Höhe von 2.500

Euro sein Mitgefühl und seine Solidarität gegenüber dem

Mädchen und ihrer Familie zum Ausdruck.

Bei der Übergabe des Schecks an den Waldsassener

Bürgermeister Bernd Sommer sprachen die Kassecker-

Spende für Überfallopfer AleynaGeschäftsführer Bernd Fürbringer (rechts) und Manfred

Rosner (links) im Namen der gesamten Belegschaft die besten

Genesungswünsche aus.

„Spenden statt Geschenke“ lautete auch im Jahr 2013 das

Kassecker-Motto. Im vergangenen Jahr gingen die Spenden nach

Passau. Geschäftsführer Ewald Weber überbrachte im Beisein von

Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper der vom Hochwasser

geschädigten Familie Waldherr sowie dem vom Hochwasser

zerstörten Kindergarten Passau-Hals jeweils 5.000 Euro.

Kassecker spendet für Passauer Hochwasser-OpferOberbürgermeister Jürgen Dupper: „Die Spende von Kassecker

ist eine sehr großzügige Geste. Ich bedanke mich herzlich für die

Bereitschaft des Unternehmens, den Menschen aus unserer Stadt

zu helfen und sie somit dabei zu unterstützen, wieder geregelte

Lebensverhältnisse herzustellen.“ Ewald Weber betonte, dass

das Unternehmen von der Hochwasserkatastrophe sehr betroffen

war und sofort beschloss, die Region

zu unterstützen. Seit mehreren Jahren

verzichtet die Firma darauf, Geschenke an

Geschäftspartner zu verteilen und spendet

stattdessen einen Geldbetrag für soziale

Zwecke in der Region Waldsassen. Für

2013 machte das Bauunternehmen jedoch

eine Ausnahme und stellte die Spenden der

Familie Waldherr und dem Kindergarten

Passau-Hals zur Verfügung.

(Von links)Der Passauer OberbürgermeisterJürgen Dupper, Susanne Brunner, Tochter der Eheleute Waldherr, Rosemarie Waldherr vom KindergartenHals und Kassecker-GeschäftsführerEwald Weber.

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PressespiegelDer Neue Tag, Ausgabe 10. Dezember 2013

Dienstag, 10. Dezember 2013 Kreisseite Nummer · 17

Nur ein Bauhelm schützte etwas vor dem strömenden Regen. Beherzt griffen am Montag Architekt Peter Brückner (Zweiter von rechts) und die IGZ-Ge-schäftsführer Wolfgang Gropengießer (Dritter von rechts) und Johann Zrenner (Vierter von rechts) mit den Ehrengästen zum Spaten. Bild: hd

„Wie zwei Sechser im Lotto“IGZ baut erneut am Standort Falkenberg, um weiter wachsen zu können – Symbolischer Spatenstich

Falkenberg. (hd) Die Bauarbei-ten laufen schon seit Mitte Okto-ber. Am Montag nun holten dieGeschäftsführer Wolfgang Gro-pengießer und Johann Zrennerden symbolischen Spatenstichnach. Die Falkenberger Soft-wareschmiede IGZ expandierterneut und errichtet ein weiteresGebäude mit rund 2000 Qua-dratmetern Nutzfläche. Diesschafft Platz für zusätzliche 90IT-Arbeitsplätze.

Zusammen mit zahlreichen Ehren-gästen griffen Johann Zrenner undWolfgang Gropengießer am Montagbei strömendem Regen zum Spaten.Dabei setzt das aktuelle Neubaupro-jekt keinen Schlusspunkt. Ganz imGegenteil. Denn die IGZ-Geschäfts-führer verkündeten: „Wir stehen hierbereits auf der Plattform für dasübernächste Gebäude.“ IGZ wolleweiter wachsen.

Mit Blick auf Bauarbeiter und Ma-schinen meinte Gropengießer: „Wirfreuen uns, wenn was vorwärts geht.“In etwa einem Jahr sollen die Arbei-ten am Bürotrakt 3 der „Software-scheune“ abgeschlossen sein. In demzweistöckigen Gebäude mit 2000Quadratmetern Nutzfläche solleneinmal zusätzliche zwölf Projekt-teams arbeiten. Heizung und Küh-lung erfolgen über Geothermie-Wär-

mepumpen. Die 14 Bohrungen rei-chen jeweils 100 Meter in den Fal-kenberger Granit.

Bereits im Herbst will IGZ einenAnbau am Bürogebäude 1 beziehen.Hier entstehen Arbeitsplätze in denBereichen Verwaltung und Service.Auch wächst das Betriebscasino um40 Plätze. Eine neue Cafeteria bietet25 Gästen Platz.

Kunden investierenDas Gebäude 3 sei ein Spiegelbild derErweiterung im Jahr 2010, informier-te Wolfgang Gropengießer am Mon-tag. Er sprach von „guten, stabilenRahmenbedingungen“. „Unsere Kun-den investieren, besonders die gro-ßen.“ Wolfgang Gropengießer undsein Bruder Johann Zrenner bedank-ten sich für die „perfekte Unterstüt-zung“ seitens der Gemeinde Falken-berg. Zur Investitionssumme wollte

Gropengießer auch auf Nachfragenichts sagen. „Für den Landkreis Tir-schenreuth ist dies ein guter Tag“,freute sich Landrat Wolfgang Lippert.Immerhin entstehe gerade die vierte„Softwarescheune“ in Falkenberg.Die Schaffung von Arbeitsplätzen seieines der wichtigsten Instrumente,um dem demografischen Wandel zu

begegnen. Mit Verweis auf das Ge-nehmigungsverfahren bekannte Lip-pert: „Wir haben uns hineingehängt.“Der Landrat nannte das Bauvorha-ben ein Vorzeigeprojekt – auch wasdie Architektur betreffe. Hier ver-

schmelze Schlichtheit mit Eleganz.Wolfgang Lippert dankte für die In-vestition in die Region und wünschteeinen guten Baufortschritt.

Bürgermeister Herbert Bauer ließkurz die „Erfolgsgeschichte IGZ“ Re-vue passieren. Vor rund 14 Jahren ha-be sie mit der „Revitalisierung“ einesalten Bauernhofs begonnen, sei dieerste „Softwarescheune“ in Betriebgegangen. Bauer: „IGZ ist für Falken-berg wie zwei Sechser im Lotto“.

Gute ZusammenarbeitArchitekt Peter Brückner kam auf diearchitektonische und finanzielle He-rausforderung zu sprechen. Aus-drücklich lobte er die gute Zusam-menarbeit mit Gemeinde und Land-ratsamt. Mit dem Generalunterneh-mer Kassecker habe man einen Part-ner gefunden, „der uns enorm unter-stützt.“ Auf die Bauarbeiten in derFalkenberger Burg anspielend, er-klärte Peter Brückner: „Die aktuelleBaumaschinendichte in Falkenbergist beispielgebend. Wir hoffen, dassuns der Winter noch bis Weihnachtenarbeiten lässt.“

Kassecker-Geschäftsführer BerndFürbringer dankte „für den Auftrag inder Heimat“. Mit Verweis auf die Ak-tivitäten bei Kassecker erklärte er:„Auch wir wollen jungen Kräften inder Zukunft etwas bieten.“ Dem de-mografischen Wandel dürfe man sichnicht kampflos ergeben.

IGZ

Die Ingenieurgesellschaft für logis-tische Informationssysteme be-schäftigt aktuell 220 Mitarbeiter anden Standorten Falkenberg und Er-bendorf, darunter 160 IT-Spezialis-ten. Sie realisieren SAP-Projekte fürdie Logistik- und Produktions-steuerung (inklusive Steuerungs-technik sowie Generalunterneh-

merverantwortung). Der Jahresum-satz beträgt nach Unternehmens-angaben 25 Millionen Euro. Mo-mentan arbeitet IGZ an großenSAP-Projekten bei Conrad (Wern-berg), Krones (Neutraubling), BMW(Dingolfing), Hugo Boss (Metzin-gen) und Gebrüder Heinemann(Hamburg). (hd)

Die aktuelleBaumaschinendichte in

Falkenberg ist beispielgebend.

Architekt Peter Brückner

Reaktion

Dem Bürger dieÄngste nehmen

Tirschenreuth. (bz) Schwere Ge-schütze hatte der FuchsmühlerBürgermeister Wolfgang Braun inder Bürgerversammlung aufge-fahren. Vor allem gegen die Kom-munale Entwicklungs- und Woh-nungsbaugesellschaft, die Woh-nungen in ihrem Hochhaus zurUnterbringung von Asylbewer-bern und Kriegsflüchtlingen andie Regierung vermieten will.

Wie berichtet, hatte Braun da-bei Geschäftsführer Bernd Bü-sching als untragbar bezeichnet.Vor den Bürgern seiner Gemein-de hatte das Gemeindeoberhauptauch Landrat Wolfgang Lippertheftig kritisiert.

„Ich finde es prinzipiell fürschade, wenn man aufgrund desWahlkampfes nervös wird unddie sachliche Ebene verlässt“,nimmt jetzt Lippert zu den Vor-würfen Stellung. „Es stimmt, dassich Herrn Braun in einer freundli-chen E-Mail die Frage stellte, obich seinen Brief noch beantwor-ten solle, da fast alle gestelltenFragen schon öffentlich durchBerichte im Neuen Tag beantwor-tet wurden. Ich halte diese Fragefür nicht verwerflich.“

Lippert stellt klar, „dass es dieRegierung war, die auf die Kewogzuging, weil sei nicht mehr weiß,wie sie Asylbewerber bzw. syri-sche Kriegsflüchtlinge unterbrin-gen soll“. Die Kewog werde60 000 Euro in das Haus investie-ren. „Kein Mieter muss auszie-hen“, so der Landrat.

Außerdem sei dem MarktFuchsmühl mehrmals das Hauszum Kauf angeboten worden, ha-be man Finanzierungsvorschlägegemacht, damit es dem Marktleichter falle, das Gebäude zu er-werben. So sollte ein neutralesGutachten über den Wert des Ge-bäudes erstellt werden.„Der wäredann die verbindliche Kaufsum-me für den Markt gewesen. Auchdarauf ließ sich der Bürgermeis-ter nicht ein.“

Der Landrat wirft WolfgangBraun vor, die Kaufabsicht einesHandwerkers, der das Gebäudekaufen wollte, „zerschossen“ zuhaben. „Das ist Tatsache. DerKaufinteressent hat mir dies in ei-nem Telefonat bestätigt.“ Lippertstimmt dem Bürgermeister aberin einem Punkt zu: „Die Kewoghätte frühzeitiger informierensollen.“

Der Landrat bedauert, dassBraun angesichts der Notlage vie-ler Menschen die Diskussion indie falsche Richtung führt. „DemBürger die Ängste nehmen, auf-klären, Überzeugungsarbeit leis-ten, sich Gedanken machen, wieman mit diesen Menschen um-geht, wie man sie integriert, wä-ren die richtigen Ansätze für eineDiskussion gewesen.“

Service

■ Ahnenforscher

Nächster Stammtisch am Mitt-woch, 11. Dezember, um 19 Uhrin Tirschenreuth im GasthausSeenario. Eingeladen sind alle Fa-milienforscher und auch Interes-senten, die einen Stammbaumerstellen möchten. Es besteht dieMöglichkeit, Urkunden und Ster-bebilder zu digitalisieren.

■ Steinwaldgruppe

Der Zweckverband zur Wasser-versorgung trifft sich am Mitt-woch, 11. Dezember, um 16 Uhrim Gasthof „Zur Post“ in Schön-ficht.

■ IG Bau Senioren

Am Mittwoch um 14 Uhr in Wie-sau, „Deutsches Haus“, Ab-schlussfeier mit Ehrungen. ToniDutz spricht über Seniorenarbeitim Bezirk.

Sorgfältig mit der Stimme umgehenKreisvorsitzender Rainer Fischer gibt bei Regionalkonferenz zum Koalitionsvertrag bewusst keine Empfehlung

Tirschenreuth. (bz) Die Stimmungs-lage bei den Genossen? „So Fifty-Fif-ty“, meint Kreisvorsitzender RainerFischer nach der nicht öffentlichenRegionalkonferenz am Sonntag imMitterteicher Josefsheim. Da wurdeden SPD-Mitgliedern im Landkreisder Koalitionsvertrag nahegebracht.Bis Donnerstag, 12. Dezember, ha-ben sie nun Zeit, mit ihrem Votum ei-ne Große Koalition zu ermöglichen.

Dass die Vereinbarung nicht unbe-dingt die Handschrift der SPD trägt,das ist für Rainer Fischer nicht Sig-mar Gabriel anzulasten, sondern al-lein dem Wahlergebnis von 25,7 Pro-zent bei der letzten Bundestagswahl.Womit sich für den TirschenreutherKreisvorsitzenden die Frage stellt:„Wollen wir Politik mitgestalten undmitverantworten, wieder Vertrauengewinnen oder in die Opposition ge-hen?“ Auf die Verhandler zu schimp-fen, hält Fischer deshalb für nichtzielführend. Wichtig für ihn ist, „dassdie SPD wieder eine 35-Prozent-Par-tei wird“.

Jedenfalls hat der Kreisvorsitzendeseinen Mitgliedern keine Empfeh-lung gegeben. „Bewusst“, wie er sagt.Ganz im Gegensatz zum neuen Bun-

destagsabgeordneten und Unterbe-zirksvorsitzenden Uli Grötsch, dersich in Mitterteich öffentlich zu sei-nem „Ja“ bekannt hat. „Jeder soll mitseiner Stimme sorgfältig umgehen“,

so Rainer Fischer im Gespräch mitunserer Redaktion. Dass man denGenossen vorwirft, mit ihrem Votummöglicherweise den Willen von Mil-lionen Wählern umzuwerfen, lässt er

so nicht gelten. „Wenn zwölf CSU-Größen über den Koalitionsvertragentscheiden, dann werden wohlauch 470 000 Sozialdemokraten ihreMeinung dazu sagen dürfen.“

Rege diskutierten die Mitglieder des SPD-Kreisverbandes im Mitterteicher Josefsheim mit MdB Uli Grötsch denmöglichen Koalitionsvertrag. Vor allem die Themenbereiche Pflege, Mindestlohn, Energiewende und die abschlags-freie Rente nach 45 Beitragsjahren bewegten die Anwesenden. Bild: hfz

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PressespiegelMetallbau, Ausgabe 11/2013, Seite 1

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S eit dem Wintersemester 2013/14 bie-tet die Hochschule München an der Fa-kultät für Bauingenieurwesen erstmals

das Verbundstudium Stahl – Metall – Glas an. Verantwortlich dafür ist Dr. Jörg Ansor-ge, Sprecher der Studienrichtung Stahlbau und Professor für die Fachgebiete Stahlbau und Stabilität. Das Studienangebot verbin-det eine betriebliche Ausbildung mit einem Bachelorstudium. Grund für den neuen Aus-bildungsgang ist ein zunehmender Bedarf an akademisch ausgebildeten Fachkräften im Bereich Metallbau. „Mich erreichten re-gelmäßig Anfragen von Stahlbaubetrieben aus dem ganzen Bundesgebiet nach einer akademischen Ausbildung mit Schwerpunkt Stahlbau. Oft waren dies auch Familienbetrie-be, in denen schon die Eltern im ehemaligen Studiengang Stahlbau studiert haben und nun die nächste Generation eine Ausbildung anstrebt“, berichtet Ansorge.

Als weiteren Grund für den Wunsch nach einem dualen Studium sieht Ansorge den Wegfall des ersten, praktischen Studiense-mesters und dessen Ersatz durch ein sechswö-chiges Vorpraktikum: „Mit dem Verbundstu-dium kommt man dem Ideal, den Beruf von der Pike auf zu lernen, wieder nahe.“ Anders als bei herkömmlichen Studiengängen steht

Verbundstudium Stahl – Metall – Glas

Duale Studiengänge stellen eine gelungene Kombination von theoretischem Lernen an der Hochschule und praktischer Ausbildung im Betrieb dar. metallbau stellt in loser Folge verschiedene Angebote an deutschen Hoch-schulen vor, beginnend mit der Hochschule München.

Die Versuche in den Labors der Hochschule München sind bei den Studierenden beliebt

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bei dem Verbundstu-dium die intensive Verknüpfung von Theorie und Praxis im Mittelpunkt. Die Studierenden ab-solvieren zunächst den ersten Teil der Ausbildung im Be-trieb. Der Besuch der Berufsschule erfolgt freiwillig. Erst nach einem Jahr, im Ok-tober 2014, beginnt dann das eigentliche Studium in München. In der vorlesungsfrei-en Zeit und nach dem vierten Fachsemester steht wieder die Ausbildung im Betrieb an, gefolgt von der Gesellenprüfung nach drei-einhalb  Jahren. Ein weiteres Jahr später er-werben die Studierenden den Abschluss Ba-chelor of Engineering (siehe Studienablauf). Sie werden damit zu Bauingenieuren mit einer vertieften Ausbildung in den stahlbau-lichen Fächern und erwerben die Bauvorlage-berechtigung. Inhaltlich umfasst das Studium u.a. die Bereiche Bauordnungs- und Bauver-tragsrecht, Stahlbau und Stabilitätslehre, Grundlagen der Werkstoff- und Schweißtech-

nik oder Grundlagen der Fassadentechnik und des Glasbaus.

„Erfahrungsgemäß sind Studierende, die gleichzeitig eine Berufsausbildung und ein Studium bewältigen, besonders motiviert, engagiert und leistungsfähig“, berichtet An-sorge. „Die Belastung für die Studierenden ist zwar höher, allerdings besteht für sie wiederum finanzielle Sicherheit, die Zeit für intensives Studieren schafft.“ Dafür sorgen die beteiligten Unternehmen, die den dual Studierenden ein Gehalt zahlen.

Von dem Verbundstudium sollen nicht nur die Studierenden profitieren, sondern auch der universitäre Betrieb. Ansorge: „Wir verspre-chen uns Impulse für die Lehre und die Anwen-dungsforschung durch Fragen aus der Praxis, die über die Studierenden direkt an uns heran-getragen werden können.“ Im Labor für Stahl- und Leichtmetallbau und im Kompetenzzent-rum Kleben werden interessierte Studierende an aktuelle Forschungsthemen herangeführt und finden so Aufgabenstellungen für ihre Bachelor- und Masterarbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt besteht durch die Stiftungspro-fessur Glas- und Fassadenbau.

Gestiegene Anforderungen. Einer der betei-ligten Betriebe ist die Firma Franz Kassecker.

Magnus Hilger

Zwischen Betrieb und Hochschule

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rJörg Ansorge Bernd Fürbringer

Sonderdruck aus metallbau 11/2013

Page 9: extern - kassecker.de · Karlsruhe, Polder Rheinschanzinsel Bau des Polders zur Herstellung von Retensionsraum, Spundwandarbeiten, Beton- und Stahlbetonarbeiten, Straßen und Wegebau,

5911/2013

Das Unternehmen aus Waldsassen mit rund 450 Mitarbeitern ist in den Geschäftsfeldern Stahl- und Metallbau, Hoch- und Industrie-bau, Tiefbau sowie Bahn- und Ingenieurbau tätig. „Der Bedarf an akademisch gebilde-ten Mitarbeitern hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen“, berichtet Bernd Für-bringer, der kaufmännische Geschäftsführer. „Diese Entwicklung ist der Globalisierung der Märkte geschuldet.“ Viele der Vertrags-werke sind inzwischen in englischer Sprache verfasst und bei Projekten sind umfangrei-che Dokumentationen vorgeschrieben. „Ein Vertrag per Handschlag, wie es früher üblich war, geht heute nicht mehr“, betont Fürbrin-ger. „Wir benötigen Fähigkeiten wie analyti-sches und kritisches Denken, um die Projekte zu verstehen und umzusetzen.“ Im Unterneh-men hat man bereits sehr gute Erfahrungen mit dualen Studiengängen gemacht. „Wir bie-ten schon seit zwei Jahren zum Beispiel die Ausbildung zum Technischen Zeichner an, verbunden mit dem Studiengang Bauingeni-eurwesen“, berichtet Fürbringer. „Die dualen Studiengänge sind Teil unseres mittelfristigen Personalaquisitionprogramms.“ An dieser Art der Ausbildung schätzt er besonders, dass die Studierenden sowohl ihr Handwerkszeug beherrschen als auch das klassische Theorie-wissen aus dem Hochschulstudium erwerben. Damit verbunden sind analytische Fähigkei-

ten, kritisches Denken und die eigenverant-wortliche Informationsbeschaffung. „In Kom-bination ist das eine sehr gute Geschichte“, betont Fürbringer.

Weitere Gründe, um das duale Studienan-gebot auszubauen, sind sowohl der demogra-fische Wandel als auch die Standortsituation. So werden in absehbarer Zeit aus Altersgrün-den zahlreiche Führungskräfte ausscheiden, weswegen rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt werden muss. Eine ähnliche Entwicklung konnte auch Ansorge schon in den bisheri-gen Studiengängen im Bereich Bauingenieur-wesen beobachten: „Viele Studierende haben bereits in den letzten Semestern eine feste Stellenzusage – und tauchen damit als Be-werber gar nicht mehr auf. Parallel zum Studi-um arbeiten sie oft schon als Werkstudenten in Ingenieurbüros. Die Prognosen gehen nach wie vor von einem großen Bedarf an Nach-wuchs aus.“

Zudem sei die Lage in der nördlichen Oberpfalz beim Werben um akademische Fachkräfte nicht unbedingt ein Pluspunkt, berichtet Fürbringer. Dem lässt sich durch das duale Studium gegensteuern: „Viele der Kan-didaten für das Studium kommen hier aus der Region, sind sehr heimatverbunden und bleiben danach gerne in der Gegend“, weiß Fürbringer. Dabei haben aber auch ortsfrem-de Bewerber eine Chance.

Eine direkte Verpflichtung, nach dem Stu-dium im Unternehmen zu bleiben, besteht nicht. „Eine Bindung ans Unternehmen durch vertragliche Klauseln ist arbeitsrechtlich nicht haltbar“, erklärt Fürbringer. Er setzt stattdessen auf eine andere Taktik. „Wir wol-len den Studierenden die Tätigkeit im Unter-nehmen durch ein gutes Betriebsklima und eine aussichtsreiche betriebliche Zukunft so schmackhaft machen, dass sie gar nicht auf den Gedanken kommen, zu wechseln.“

Gute Zusammenarbeit. Von den 42 Auszubil-denden im Betrieb absolvieren acht ein dua-

les Studium, darunter auch Kevin Puss. Er ist gerade in der Ausbildungsphase und wird im Oktober 2014 dann das Studium in München aufnehmen. Ausschlaggebend für ihn waren die Aussichten auf praktische Erfahrung in der Konstruktion und gleichermaßen theoreti-sches Wissen. Als Vorteile sieht er das schnel-lere Lernen, mehr Fachwissen sowie die Nähe zur Fertigung. Durch Ferienarbeit hatte er frü-her schon die Möglichkeit, das Unternehmen kennenzulernen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Un-ternehmen und der Hochschule hat Andreas Eckert initiiert. Der Leiter der Stahlbauabtei-lung bei Kassecker hat selbst in München studiert und pflegt weiterhin den Kontakt zu der Bildungseinrichtung: „Wir haben regel-mäßig telefonisch und per E-Mail Kontakt mit der Hochschule und auch persönliche Treffen fanden statt.“

Bei der Planung des Studiums waren ne-ben der Universität auch Unternehmen und die Industrie- und Handelskammern beteiligt. „Durch intensive Gespräche haben wir be-reits im Vorfeld versucht, mögliche Schwie-rigkeiten auszuräumen“, berichtet Professor Ansorge. „Sollten sich im laufenden Betrieb Probleme ergeben, beispielsweise bei Prü-fungsterminen, werden wir diese auf kurzem Weg im direkten Kontakt lösen.“

Nach dem erfolgreichen Abschluss besteht für die Studierenden, neben der beruflichen Karriere, auch die Möglichkeit, das Studium noch fortzusetzen. „Als nächster Schritt wäre ein Masterstudium, beispielsweise Stahlbau und Gestaltungstechnik, in 3 Semestern Voll-zeit oder in 5  Semestern Teilzeit möglich“, erläutert Professor Ansorge. „Daran lässt sich auch eine Doktorarbeit anschließen. Es gibt aktuell drei Doktoranden, die den Master sehr erfolgreich abgeschlossen haben und jetzt eine Promotion anstreben.“

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Der Ablauf des Verbundstudiums

Info & KontakteHochschule MünchenFK02 Studienschwerpunkt StahlbauKarlstraße 680333 MünchenTel. 089 [email protected] www.bau.hm.edu/studienangebot/ verbundstudium/verbundstudium.de.

Franz Kassecker GmbHEgerer Straße 3695652 Waldsassen Tel. 09632 [email protected]

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Die Ausbildung der Studierenden findet in den Betrieben, wie hier bei Kassecker statt

Sonderdruck aus metallbau 11/2013

PressespiegelMetallbau Heft , Ausgabe 11/2013, Seite 2

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PressespiegelFrankenpost, Ausgabe 14. Januar 2014

Dienstag, 14. Januar 2014

Seite 21WIREGFP2-1REGIONALE WIRTSCHAFT

Der direkte Draht

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Firmen besorgt überRohstoff-Probleme

München – Die Versorgung mitwichtigen Rohstoffen wie Metallenund Mineralien bereitet vielen In-dustriebetrieben in Bayern Proble-me. Nach einer am Montag vorge-stellten Umfrage der Vereinigung derBayerischen Wirtschaft (vbw) sehenviele Betriebe ihre Wettbewerbsfä-higkeit durch Unsicherheiten bei derEinfuhr und durch die Preisentwick-lung beeinträchtigt. Für die Rohstoff-studie wurden 680 Unternehmen be-fragt. „Die Versorgungsrisiken fürunsere Unternehmen entstehen vorallem durch den weltweit steigendenRohstoffbedarf und die Marktmachtrohstoffreicher Länder, die diese teil-weise mit Exportbeschränkungen ze-mentieren“, erklärte vbw-Hauptge-schäftsführer Bertram Brossardt.Etwa die Hälfte der befragten Unter-nehmen fühle sich gegenüber Kon-kurrenten aus rohstoffreichen Län-dern benachteiligt. Das liege etwa anderen günstigeren Einkaufspreisen.

Weltbild soll weiterlebenDer Insolvenz-Verwalterwill den Fortbestand desVerlages sichern. Diebayerische Staatsregierungerinnert die kirchlichenEigentümer an ihrebesondere Verantwortung.

Augsburg – Drei Tage nach der Insol-venz-Anmeldung des katholischenWeltbild-Verlages hat sich der Insol-venzverwalter Arndt Geiwitz amMontag den Beschäftigten vorge-stellt. Es gebe an der Lage des Unter-nehmens nichts zu beschönigen,aber auch die Guthabenseite seinicht leer, sagte Geiwitz bei einerMitarbeiterversammlung im Augs-burger Verlagsgebäude. DennWeltbild sei eine gute Marke undhabe treue Kunden.

Er könne den Beschäftigten dieUnsicherheit nicht nehmen, sagteGeiwitz den Angaben zufolge. EineFirmenauflösung sei ein Albtraum.Deshalb werde er als vorläufiger In-solvenzverwalter mit seinen Kolle-gen alles tun, damit das Unterneh-men weitermachen könne.

Er wirke als sogenannter schwa-cher Insolvenzverwalter, erklärteGeiwitz. Dies bedeute, dass die bis-herige Geschäftsführung operativim Amt bleibe. Er selbst sei bereitsmit zehn Mitarbeitern in Augsburgtätig, weitere zehn kämen nochnach. Seine Kanzlei Schneider, Gei-witz & Partner hatte auch dieSchlecker-Pleite verwaltet.

In einer Mitteilung der Kanzleihieß es, zu den generellen Sanie-

rungs-Aussichten könne Geiwitznoch keine sichere Prognose geben.Er werde mit allen Seiten Gesprächeführen. Eine zentrale Botschaft habegelautet: „Es ist uns bereits am Wo-chenende gelungen, die Vorfinanzie-rung des Insolvenzgelds zu sichern.Somit werden alle Mitarbeiter recht-zeitig zum Monatswechsel ihre Zah-lungen erhalten.“

Der Weltbild-Verlag hatte am ver-gangenen Freitag Insolvenz bean-tragt, weil die kirchlichen Eigentü-mer keine Finanzierungsmöglichkeitfür eine Sanierung mehr sahen. DieVerlagsgruppe mit rund 6300 Be-schäftigten und einem Jahresumsatz

von zuletzt fast 1,6 Milliarden Eurogehört zwölf Bistümern, dem Ver-band der Diözesen Deutschlandsund der katholischen Soldatenseel-sorge in Berlin. Allein die siebenbayerischen Bistümer verfügen über51,1 Prozent der Gesellschafterantei-le und gelten deshalb als Schwerge-wicht im Eigentümerkreis.

Die Gewerkschaft Verdi wirft denKirchen Verantwortungslosigkeit ge-genüber den Mitarbeitern, „Kapita-lismus in Reinkultur“ und Verstoßgegen die katholische Soziallehrevor. Der Münchner Erzbischof, Kar-dinal Reinhard Marx, erklärte, dieKirche sei vom gestiegenen Kapital-

bedarf überrascht worden. „Wirkonnten es als Gesellschafternicht verantworten, auf abseh-bare Zeit dreistellige Millionen-summen aus Kirchensteuermit-teln zu investieren“, sagte er.Vor drei Jahren hatte sich Marxnoch für den Verlag starkge-macht. „Die Zukunft der Mitar-beiter ist eine hochmoralischeFrage“, hatte er damals gesagt.„Wir können uns als Bischöfenicht einfach aus dieser Verant-wortung stehlen.“

Die bayerische Staatsregie-rung sieht in erster Linie die Kir-che in der Pflicht. Das Kabinetterinnerte sie am Montag an ihre„besondere Verantwortung“.Wirtschaftsministerin Ilse Ai-gner und Sozialministerin Emi-lia Müller stünden im Kontaktmit dem Insolvenzverwalter,„um mit den Mitteln, die mög-lich sind, zu helfen“, sagteStaatskanzleichefin ChristineHaderthauer, alle CSU.

Ob und wie viele Weltbild-Mitarbeiter einpa-ckenmüssen, ist derzeit noch unklar.

StiftungWarentesterleidet Schlappe

Ritter Sport setzt sichdurch. Die Prüfer dürfennicht mehr behaupten,dass die Nuss-Schokoladedes Herstellers einkünstlich hergestelltesVanillearoma enthält.

München – Der Schokoladen-Her-steller Ritter Sport hat sich im Streitum die Zutaten einer Nuss-Schokola-de gegen die Stiftung Warentestdurchgesetzt. Das Landgericht Mün-chen entschied am Montag, dasseine einstweilige Verfügung gegendie Stiftung Warentest Bestand hat.Von einem fairen Warentest könnein diesem Fallnicht gespro-chen werden,erklärte das Ge-richt.

Sollten diePrüfer nun inihrem Schoko-laden-Test er-neut behaup-ten, dass dieVoll-Nuss-Schokolade von RitterSport ein chemisch hergestelltes Va-nillearoma enthalte, droht ein Ord-nungsgeld von 250000 Euro. DieStiftung Warentest kündigte umge-hend Berufung gegen die Entschei-dung an.

Bei Ritter Sport sorgte das Urteil fürErleichterung. „Die Entscheidungdes Landgerichts hat wie erhofft für

Verbrauchersicherheit gesorgt, die inden vergangenen Wochen durch dasVorgehen der Stiftung Warentest er-heblich beeinträchtigt war“, sagteInhaber Alfred Ritter im baden-würt-tembergischen Waldenbuch, wo dasUnternehmen täglich rund 2,5 Mil-lionen Tafeln Schokolade produziert.

Auslöser des Streits war ein Testvon Vollmilch-Nuss-Schokoladen,den die Stiftung Warentest im No-vember veröffentlich hatte. Darinbemängelten die Tester, die Bezeich-nung „natürliches Aroma“ in derSchokolade von Ritter Sport sei irre-führend, weil sie den Aromastoff Pi-peronal enthalte. Dieser werde che-misch hergestellt. Im Gesamturteilgaben sie der Schokolade deshalb dieNote mangelhaft. Das Gericht ent-

schied abernach einerstundenlan-gen Prüfungdes Falls, dieTester hättendie Behaup-tung nichtnachgewie-sen und den-noch von ei-

ner Irreführung der Verbraucher und„mangelnder Verkehrsfähigkeit“ derSchokolade gesprochen.

Ritter Sport hatte die Vorwürfe derStiftung Warentest umgehend zu-rückgewiesen und vor Gericht eineeinstweilige Verfügung gegen die Be-hauptung erwirkt, einen chemischhergestellten Aromastoff verwendetzu haben.

„Die Entscheidunghat für

Verbrauchersicher-heit gesorgt.“Inhaber Alfred Ritter

Eigenwilligkeit ist TrumpfUmsatzprobleme plagendie deutscheMöbelbranche. AberOberfrankens Herstellerhaben eine Strategie gegendie Flaute: Alles andersmachen als der Rest.

VonTomSundermann

Bad Steben/Hohenberg/Köln – Eindeutsches Wort fällt Roland Meyer-Brühl gar nicht ein, wenn er die Mö-bel aus seinem Unternehmen be-schreiben soll: „Outstanding“ müss-ten Sofas, Sessel und Stühle sein, also„herausragend“. Das kann vieles be-deuten: Holzsessel in Schmetter-lingsform, Stühle mit einem Bezugaus Hanfseilen statt Polstern, Hockermit mehrfarbigen Beinen. Bloß nichtnormal, lautet das Motto des Sitzmö-

belherstellers Brühl&Sippold ausBad Steben-Carlsgrün, Kreis Hof, –denn nur, wer auffällt, schafft es mitseinen Produkten in die Wohnzim-mer der Kunden.

Entsprechend optimistisch ist Ge-schäftsführer Meyer-Brühl: 2014werde „sehr positiv“ verlaufen, zu-dem sei nicht zu befürchten, dassdem Unternehmen mit seinen 200Mitarbeitern die Designideen aus-gingen.

Seine aktuelle Kollektion zeigt derHersteller auf der IMM, der wichtigs-ten deutschen Möbelmesse in Köln.Rund 1100 Aussteller präsentierendort ihre Neuheiten, die Veranstalterrechnen mit 120000 Besuchern.Trotz optimisti-scher Stimmung inBad Steben: DieMöbelbranchekämpft mit Um-satzrückgängen,weil sie ihre Kun-den immer schlechter für die Pro-dukte begeistern kann (siehe Info-stück).

Ein Trend, mit dem die deutschenHersteller gegensteuern wollen:knallige Farben statt muffiger dunk-ler Töne. „Wenn es wirtschaftlichbergauf geht, haben die Kunden Mutzur Farbe“, erklärt Ursula Geismann.Sie ist die Trendbeauftragte des Ver-

bands der Deutschen Möbelindustrie(VDM).

Das Aussehen ist jedoch nicht al-les: Vielen Kunden ist das Siegel „Ma-de in Germany“ wichtig. Das klebtauch auf den Möbeln von Brühl&Sippold. Geschäftsführer Meyer-Brühl sieht zur Fertigung in Ober-franken keine Alternative: „Andersist das gar nicht zu organisieren“,sagt er. Die Herstellung in der Heimatschlägt sich unweigerlich im Preisnieder – mit der Rabattmentalität imMassenhandel kann Meyer-Brühlentsprechend wenig anfangen, seine

Möbel sindnur im Fach-handel zu ha-ben.

Eigenwillig-keit ist nichtnur im Raum

gefragt, sondern auch an den Wän-den: Individualisten geben ihrerWohnung eine besondere Note, in-dem sie eine ausgefallene Tapetewählen. Die findet sich etwa amStand der Hohenberger Tapetenma-nufaktur. Zum Sortiment des Herstel-lers aus dem Landkreis Wunsiedelzählen Tapeten mit Blumenmustern,goldenen Ornamenten oder auch

eingearbeiteten Glasperlen. MancheTapeten haben eine flauschige Ober-fläche – „daraus wird eine Wand zumKuscheln“, sagt GeschäftsführerinTanja Taubert. Mit dem neuartigenDesign gehen neue Materialien ein-her: Die Tapeten aus Hohenberg sindnicht aus Papier, sondern aus Vliesgefertigt, müssen später nicht um-ständlich von der Wand gekratztwerden. Die Raufasertapete, früherabsoluter Standard, hat bei trendbe-wussten Kunden offenbar ausge-

dient. Das Tief auf dem Möbelmarkthat auch Taubert nach eigenen An-gaben gespürt – bloß ist das für siekein Grund zur Sorge: In den Jahren2011 und 2012 habe die Manufaktur„Zuwachsraten, die unglaublich wa-ren“ verzeichnet – 2013 sei es ebenetwas weniger gewesen. Zur Strategiegehört vor allem der Export: 80 Pro-zent der Tapeten würden auf Wändeim Ausland geklebt, etwa in den ara-bischen Ländern, Australien oderBrasilien.

Wand zumKuscheln– oder zumindest zumStreicheln: Auch die Hohenberger Tapetenmanufaktur ist auf derKölnerMöbelmesse vertreten. Fotos: Sundermann

Bloß nicht normal: Auf demMessestand vonBrühl& Sippold lassen sich die por-

tugiesischen Designer Nádia Soares und Paolo Fiorenzo inspirieren.

Umsatz schrumpftDie wirtschaftlichen Aussichtensind gut, die Deutschen gebengerne Geld aus – bloß nicht fürMöbel: Jahrelange Rabattschlach-ten hätten das Image der Möbelbeschädigt und die Kunden dieLust verloren, ihr Einkommen insEinrichtungshaus zu tragen, ana-lysiert der VDM. Einer Prognosezufolge schrumpfte der Branchen-umsatz im Jahr 2013 um 3,5 Pro-zent auf 16,1 Milliarden Euro undblieb damit weit hinter den Erwar-tungen zurück. Selbst das Zug-pferd der Branche, die Küchenin-dustrie, musste einen Rückgangvon 0,2 Prozent hinnehmen, nach-dem sie im Vorjahr mehr als fünfProzent Wachstum verzeichnethatte. Auch das Exportgeschäftmacht den Herstellern zu schaf-fen: In den ersten zehn Monatendes abgelaufenen Jahres sankendie Ausfuhren um 4,1 Prozent auf7,6 Milliarden Euro. Insbesonderein den Nachbarländern laufen dieVerkäufe schlecht: Im wichtigstenExportland Frankreich ging derUmsatz deutscher Möbelmacherum fast elf Prozent zurück.

„2014 wird sehrpositiv verlaufen.“

Roland Meyer-Brühl,Brühl & Sippold

„Zuwachsraten,die unglaublich waren.“

Tanja Taubert,Hohenberger Tapetenmanufaktur

Kasseckersteigert Umsatzauf 95 MillionenWaldsassen – Die Franz KasseckerGmbH, Waldsassen, blickt auf ein er-folgreiches Jahr zurück. Das Bauun-ternehmen habe 2013 den Umsatzauf rund 95 Millionen Euro gestei-gert. Laut einer Mitteilung des Unter-nehmens aus dem Landkreis Tir-schenreuth lagen die Umsatzerlösedamit um mehr als 45 Prozent überdenen des Jahres 2012. Für Ge-schäftsführer Ewald Weber sei es „be-sonders erfreulich“ gewesen, dassmit dem Umsatz auch die Zahl derMitarbeiter deutlich gewachsen sei:Kassecker beschäftige derzeit rund450 Mitarbeiter – 35 mehr als im Ja-nuar 2013. Weiter gab Weber be-kannt, dass das Bauunternehmen ei-nen Büroneubau zusammen mit ei-ner Produktionshalle für den SektorStahl- und Metallbau plant. 2016 solldie Betriebsstätte in Wiesau kom-plett nach Waldsassen umsiedeln.Für das laufende Jahr erwartet Weberaufgrund der guten allgemeinenWirtschaftslage ein wiederum zufrie-denstellendes Ergebnis.

Geschäftsführer Bernd Fürbringerbeleuchtete während einer Jahresab-schlussfeier das aktuelle politischeUmfeld aus Sicht der Baubranche.Positiv wertete Fürbringer das klareBekenntnis der großen Koalition inBerlin zur Erhöhung und zur Verste-tigung der Mittel für die Infrastruk-tur. Licht und Schatten gebe es dage-gen im Wohnungsbau. GeplantenAktionsprogrammen stünden nega-tive steuerliche Impulse im Bereichder Sanierungen entgegen. In der

Energiepolitik fehlten nach Fürbrin-gers Worten noch die grundlegendenWeichenstellungen, um die Auf-gaben zu bewältigen.

Fürbringer bedankte sich bei denMitarbeitern, die für das hohe Um-satzwachstum „in allen Bereichenbis ans Limit“ gegangen seien. Diefünf operativen Geschäftseinheitenbei Kassecker, der Hoch- und Indus-triebau, der Bahn- und Ingenieur-bau, der Stahl- und Metallbau, derTiefbau und die Geschäftsstelle inMünchen erzielten dabei „in derSumme ein positives Ergebnis“.

Betriebsratsvorsitzender ReinhardHeller sagte, der gesetzliche Mindest-lohn werde Firmen wie Kasseckermittelfristig zugutekommen. DieRente für 63-Jährige mit mindestens45 Beitragsjahren bezeichnete Hellerals Schritt in die richtige Richtung.

„UnsereMitarbeiter sind

bis ans Limitgegangen.“GeschäftsführerBernd Fürbringer

Dienstag, 14. Januar 2014

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REGIONALE WIRTSCHAFT

Der direkte DrahtDer direkte Draht zurRedaktion der regionalenWirtschaftsseite:Dieter Weigel 09281/816239Matthias Will 09281/816207E-Mail: [email protected]

Firmen besorgt überRohstoff-ProblemeMünchen – Die Versorgung mitwichtigen Rohstoffen wie Metallenund Mineralien bereitet vielen In-dustriebetrieben in Bayern Proble-me. Nach einer am Montag vorge-stellten Umfrage der Vereinigung derBayerischen Wirtschaft (vbw) sehenviele Betriebe ihre Wettbewerbsfä-higkeit durch Unsicherheiten bei derEinfuhr und durch die Preisentwick-lung beeinträchtigt. Für die Rohstoff-studie wurden 680 Unternehmen be-fragt. „Die Versorgungsrisiken fürunsere Unternehmen entstehen vorallem durch den weltweit steigendenRohstoffbedarf und die Marktmachtrohstoffreicher Länder, die diese teil-weise mit Exportbeschränkungen ze-mentieren“, erklärte vbw-Hauptge-schäftsführer Bertram Brossardt.Etwa die Hälfte der befragten Unter-nehmen fühle sich gegenüber Kon-kurrenten aus rohstoffreichen Län-dern benachteiligt. Das liege etwa anderen günstigeren Einkaufspreisen.

Weltbild soll weiterlebenDer Insolvenz-Verwalterwill den Fortbestand desVerlages sichern. Diebayerische Staatsregierungerinnert die kirchlichenEigentümer an ihrebesondere Verantwortung.

Augsburg – Drei Tage nach der Insol-venz-Anmeldung des katholischenWeltbild-Verlages hat sich der Insol-venzverwalter Arndt Geiwitz amMontag den Beschäftigten vorge-stellt. Es gebe an der Lage des Unter-nehmens nichts zu beschönigen,aber auch die Guthabenseite seinicht leer, sagte Geiwitz bei einerMitarbeiterversammlung im Augs-burger Verlagsgebäude. DennWeltbild sei eine gute Marke undhabe treue Kunden.Er könne den Beschäftigten dieUnsicherheit nicht nehmen, sagteGeiwitz den Angaben zufolge. EineFirmenauflösung sei ein Albtraum.Deshalb werde er als vorläufiger In-solvenzverwalter mit seinen Kolle-gen alles tun, damit das Unterneh-men weitermachen könne.Er wirke als sogenannter schwa-cher Insolvenzverwalter, erklärteGeiwitz. Dies bedeute, dass die bis-herige Geschäftsführung operativim Amt bleibe. Er selbst sei bereitsmit zehn Mitarbeitern in Augsburgtätig, weitere zehn kämen nochnach. Seine Kanzlei Schneider, Gei-witz & Partner hatte auch dieSchlecker-Pleite verwaltet.In einer Mitteilung der Kanzleihieß es, zu den generellen Sanie-

rungs-Aussichten könne Geiwitznoch keine sichere Prognose geben.Er werde mit allen Seiten Gesprächeführen. Eine zentrale Botschaft habegelautet: „Es ist uns bereits am Wo-chenende gelungen, die Vorfinanzie-rung des Insolvenzgelds zu sichern.Somit werden alle Mitarbeiter recht-zeitig zum Monatswechsel ihre Zah-lungen erhalten.“Der Weltbild-Verlag hatte am ver-gangenen Freitag Insolvenz bean-tragt, weil die kirchlichen Eigentü-mer keine Finanzierungsmöglichkeitfür eine Sanierung mehr sahen. DieVerlagsgruppe mit rund 6300 Be-schäftigten und einem Jahresumsatz

von zuletzt fast 1,6 Milliarden Eurogehört zwölf Bistümern, dem Ver-band der Diözesen Deutschlandsund der katholischen Soldatenseel-sorge in Berlin. Allein die siebenbayerischen Bistümer verfügen über51,1 Prozent der Gesellschafterantei-le und gelten deshalb als Schwerge-wicht im Eigentümerkreis.Die Gewerkschaft Verdi wirft denKirchen Verantwortungslosigkeit ge-genüber den Mitarbeitern, „Kapita-lismus in Reinkultur“ und Verstoßgegen die katholische Soziallehrevor. Der Münchner Erzbischof, Kar-dinal Reinhard Marx, erklärte, dieKirche sei vom gestiegenen Kapital-bedarf überrascht worden. „Wirkonnten es als Gesellschafternicht verantworten, auf abseh-bare Zeit dreistellige Millionen-summen aus Kirchensteuermit-teln zu investieren“, sagte er.Vor drei Jahren hatte sich Marxnoch für den Verlag starkge-macht. „Die Zukunft der Mitar-beiter ist eine hochmoralischeFrage“, hatte er damals gesagt.„Wir können uns als Bischöfenicht einfach aus dieser Verant-wortung stehlen.“Die bayerische Staatsregie-rung sieht in erster Linie die Kir-che in der Pflicht. Das Kabinetterinnerte sie am Montag an ihre„besondere Verantwortung“.Wirtschaftsministerin Ilse Ai-gner und Sozialministerin Emi-lia Müller stünden im Kontaktmit dem Insolvenzverwalter,„um mit den Mitteln, die mög-lich sind, zu helfen“, sagteStaatskanzleichefin ChristineHaderthauer, alle CSU.

Ob und wie viele Weltbild-Mitarbeiter einpa-ckenmüssen, ist derzeit noch unklar.

StiftungWarentesterleidet SchlappeRitter Sport setzt sichdurch. Die Prüfer dürfennicht mehr behaupten,dass die Nuss-Schokoladedes Herstellers einkünstlich hergestelltesVanillearoma enthält.

München – Der Schokoladen-Her-steller Ritter Sport hat sich im Streitum die Zutaten einer Nuss-Schokola-de gegen die Stiftung Warentestdurchgesetzt. Das Landgericht Mün-chen entschied am Montag, dasseine einstweilige Verfügung gegendie Stiftung Warentest Bestand hat.Von einem fairen Warentest könnein diesem Fallnicht gespro-chen werden,erklärte das Ge-richt.

Sollten diePrüfer nun inihrem Schoko-laden-Test er-neut behaup-ten, dass dieVoll-Nuss-Schokolade von RitterSport ein chemisch hergestelltes Va-nillearoma enthalte, droht ein Ord-nungsgeld von 250000 Euro. DieStiftung Warentest kündigte umge-hend Berufung gegen die Entschei-dung an.Bei Ritter Sport sorgte das Urteil fürErleichterung. „Die Entscheidungdes Landgerichts hat wie erhofft für

Verbrauchersicherheit gesorgt, die inden vergangenen Wochen durch dasVorgehen der Stiftung Warentest er-heblich beeinträchtigt war“, sagteInhaber Alfred Ritter im baden-würt-tembergischen Waldenbuch, wo dasUnternehmen täglich rund 2,5 Mil-lionen Tafeln Schokolade produziert.Auslöser des Streits war ein Testvon Vollmilch-Nuss-Schokoladen,den die Stiftung Warentest im No-vember veröffentlich hatte. Darinbemängelten die Tester, die Bezeich-nung „natürliches Aroma“ in derSchokolade von Ritter Sport sei irre-führend, weil sie den Aromastoff Pi-peronal enthalte. Dieser werde che-misch hergestellt. Im Gesamturteilgaben sie der Schokolade deshalb dieNote mangelhaft. Das Gericht ent-schied abernach einerstundenlan-gen Prüfungdes Falls, dieTester hättendie Behaup-tung nichtnachgewie-sen und den-noch von ei-ner Irreführung der Verbraucher und„mangelnder Verkehrsfähigkeit“ derSchokolade gesprochen.Ritter Sport hatte die Vorwürfe derStiftung Warentest umgehend zu-rückgewiesen und vor Gericht eineeinstweilige Verfügung gegen die Be-hauptung erwirkt, einen chemischhergestellten Aromastoff verwendetzu haben.

„Die Entscheidunghat für

Verbrauchersicher-heit gesorgt.“Inhaber Alfred Ritter

Eigenwilligkeit ist TrumpfUmsatzprobleme plagendie deutscheMöbelbranche. AberOberfrankens Herstellerhaben eine Strategie gegendie Flaute: Alles andersmachen als der Rest.

VonTomSundermann

Bad Steben/Hohenberg/Köln – Eindeutsches Wort fällt Roland Meyer-Brühl gar nicht ein, wenn er die Mö-bel aus seinem Unternehmen be-schreiben soll: „Outstanding“ müss-ten Sofas, Sessel und Stühle sein, also„herausragend“. Das kann vieles be-deuten: Holzsessel in Schmetter-lingsform, Stühle mit einem Bezugaus Hanfseilen statt Polstern, Hockermit mehrfarbigen Beinen. Bloß nichtnormal, lautet das Motto des Sitzmö-

belherstellers Brühl&Sippold ausBad Steben-Carlsgrün, Kreis Hof, –denn nur, wer auffällt, schafft es mitseinen Produkten in die Wohnzim-mer der Kunden.Entsprechend optimistisch ist Ge-schäftsführer Meyer-Brühl: 2014werde „sehr positiv“ verlaufen, zu-dem sei nicht zu befürchten, dassdem Unternehmen mit seinen 200Mitarbeitern die Designideen aus-gingen.

Seine aktuelle Kollektion zeigt derHersteller auf der IMM, der wichtigs-ten deutschen Möbelmesse in Köln.Rund 1100 Aussteller präsentierendort ihre Neuheiten, die Veranstalterrechnen mit 120000 Besuchern.Trotz optimisti-scher Stimmung inBad Steben: DieMöbelbranchekämpft mit Um-satzrückgängen,weil sie ihre Kun-den immer schlechter für die Pro-dukte begeistern kann (siehe Info-stück).

Ein Trend, mit dem die deutschenHersteller gegensteuern wollen:knallige Farben statt muffiger dunk-ler Töne. „Wenn es wirtschaftlichbergauf geht, haben die Kunden Mutzur Farbe“, erklärt Ursula Geismann.Sie ist die Trendbeauftragte des Ver-

bands der Deutschen Möbelindustrie(VDM).Das Aussehen ist jedoch nicht al-les: Vielen Kunden ist das Siegel „Ma-de in Germany“ wichtig. Das klebtauch auf den Möbeln von Brühl&Sippold. Geschäftsführer Meyer-Brühl sieht zur Fertigung in Ober-franken keine Alternative: „Andersist das gar nicht zu organisieren“,sagt er. Die Herstellung in der Heimatschlägt sich unweigerlich im Preisnieder – mit der Rabattmentalität imMassenhandel kann Meyer-Brühlentsprechend wenig anfangen, seine

Möbel sindnur im Fach-handel zu ha-ben.

Eigenwillig-keit ist nichtnur im Raumgefragt, sondern auch an den Wän-den: Individualisten geben ihrerWohnung eine besondere Note, in-dem sie eine ausgefallene Tapetewählen. Die findet sich etwa amStand der Hohenberger Tapetenma-nufaktur. Zum Sortiment des Herstel-lers aus dem Landkreis Wunsiedelzählen Tapeten mit Blumenmustern,goldenen Ornamenten oder auch

eingearbeiteten Glasperlen. MancheTapeten haben eine flauschige Ober-fläche – „daraus wird eine Wand zumKuscheln“, sagt GeschäftsführerinTanja Taubert. Mit dem neuartigenDesign gehen neue Materialien ein-her: Die Tapeten aus Hohenberg sindnicht aus Papier, sondern aus Vliesgefertigt, müssen später nicht um-ständlich von der Wand gekratztwerden. Die Raufasertapete, früherabsoluter Standard, hat bei trendbe-wussten Kunden offenbar ausge-

dient. Das Tief auf dem Möbelmarkthat auch Taubert nach eigenen An-gaben gespürt – bloß ist das für siekein Grund zur Sorge: In den Jahren2011 und 2012 habe die Manufaktur„Zuwachsraten, die unglaublich wa-ren“ verzeichnet – 2013 sei es ebenetwas weniger gewesen. Zur Strategiegehört vor allem der Export: 80 Pro-zent der Tapeten würden auf Wändeim Ausland geklebt, etwa in den ara-bischen Ländern, Australien oderBrasilien.

Wand zumKuscheln– oder zumindest zumStreicheln: Auch die Hohenberger Tapetenmanufaktur ist auf derKölnerMöbelmesse vertreten. Fotos: Sundermann

Bloß nicht normal: Auf demMessestand vonBrühl& Sippold lassen sich die por-tugiesischen Designer Nádia Soares und Paolo Fiorenzo inspirieren.

Umsatz schrumpftDie wirtschaftlichen Aussichtensind gut, die Deutschen gebengerne Geld aus – bloß nicht fürMöbel: Jahrelange Rabattschlach-ten hätten das Image der Möbelbeschädigt und die Kunden dieLust verloren, ihr Einkommen insEinrichtungshaus zu tragen, ana-lysiert der VDM. Einer Prognosezufolge schrumpfte der Branchen-umsatz im Jahr 2013 um 3,5 Pro-zent auf 16,1 Milliarden Euro undblieb damit weit hinter den Erwar-tungen zurück. Selbst das Zug-pferd der Branche, die Küchenin-dustrie, musste einen Rückgangvon 0,2 Prozent hinnehmen, nach-dem sie im Vorjahr mehr als fünfProzent Wachstum verzeichnethatte. Auch das Exportgeschäftmacht den Herstellern zu schaf-fen: In den ersten zehn Monatendes abgelaufenen Jahres sankendie Ausfuhren um 4,1 Prozent auf7,6 Milliarden Euro. Insbesonderein den Nachbarländern laufen dieVerkäufe schlecht: Im wichtigstenExportland Frankreich ging derUmsatz deutscher Möbelmacherum fast elf Prozent zurück.

„2014 wird sehrpositiv verlaufen.“Roland Meyer-Brühl,Brühl & Sippold

„Zuwachsraten,die unglaublich waren.“Tanja Taubert,Hohenberger Tapetenmanufaktur

Kasseckersteigert Umsatzauf 95 MillionenWaldsassen – Die Franz KasseckerGmbH, Waldsassen, blickt auf ein er-folgreiches Jahr zurück. Das Bauun-ternehmen habe 2013 den Umsatzauf rund 95 Millionen Euro gestei-gert. Laut einer Mitteilung des Unter-nehmens aus dem Landkreis Tir-schenreuth lagen die Umsatzerlösedamit um mehr als 45 Prozent überdenen des Jahres 2012. Für Ge-schäftsführer Ewald Weber sei es „be-sonders erfreulich“ gewesen, dassmit dem Umsatz auch die Zahl derMitarbeiter deutlich gewachsen sei:Kassecker beschäftige derzeit rund450 Mitarbeiter – 35 mehr als im Ja-nuar 2013. Weiter gab Weber be-kannt, dass das Bauunternehmen ei-nen Büroneubau zusammen mit ei-ner Produktionshalle für den SektorStahl- und Metallbau plant. 2016 solldie Betriebsstätte in Wiesau kom-plett nach Waldsassen umsiedeln.Für das laufende Jahr erwartet Weberaufgrund der guten allgemeinenWirtschaftslage ein wiederum zufrie-denstellendes Ergebnis.Geschäftsführer Bernd Fürbringerbeleuchtete während einer Jahresab-schlussfeier das aktuelle politischeUmfeld aus Sicht der Baubranche.Positiv wertete Fürbringer das klareBekenntnis der großen Koalition inBerlin zur Erhöhung und zur Verste-tigung der Mittel für die Infrastruk-tur. Licht und Schatten gebe es dage-gen im Wohnungsbau. GeplantenAktionsprogrammen stünden nega-tive steuerliche Impulse im Bereichder Sanierungen entgegen. In der

Energiepolitik fehlten nach Fürbrin-gers Worten noch die grundlegendenWeichenstellungen, um die Auf-gaben zu bewältigen.Fürbringer bedankte sich bei denMitarbeitern, die für das hohe Um-satzwachstum „in allen Bereichenbis ans Limit“ gegangen seien. Diefünf operativen Geschäftseinheitenbei Kassecker, der Hoch- und Indus-triebau, der Bahn- und Ingenieur-bau, der Stahl- und Metallbau, derTiefbau und die Geschäftsstelle inMünchen erzielten dabei „in derSumme ein positives Ergebnis“.Betriebsratsvorsitzender ReinhardHeller sagte, der gesetzliche Mindest-lohn werde Firmen wie Kasseckermittelfristig zugutekommen. DieRente für 63-Jährige mit mindestens45 Beitragsjahren bezeichnete Hellerals Schritt in die richtige Richtung.

„UnsereMitarbeiter sind

bis ans Limitgegangen.“GeschäftsführerBernd Fürbringer

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Donnerstag, 30. Januar 2014 Stadt Waldsassen Nummer 24 · 23

Kirchen

■ Katholische Gottesdienste

Freitag: Basilika: 8 UhrMesse für Ma-ria Bauer zum Geburtstag, 16.30 UhrSchülerwortgottesdienst. – Alten-heim St. Martin: 9 Uhr Messe vonAnnemarie Michl. – Klosterkirche:6.30 Uhr Messe für Virginia Beifiori.

■ Evangelische Kirchengemeinde

Heute, 16 Uhr, Gottesdienst im Alten-heim St. Martin.

Kurz notiert

■ Marketing und Rechtliches

Das Angebot ist gedacht für Kräuter-führer oder Selbstvermarkter: Daskleine Einmaleins des erfolgreichenAuftritts im Direktmarketing lernenTeilnehmer des Kurses, den das Kul-tur-und Begegnungszentrum AbteiWaldsassen am 15. Februar in seinemBildungsprogramm anbietet. Im Gar-tenschulhaus des Klosters geht es von9 bis 17.30 Uhr um die, wie es heißt,„Gretchenfragen“: „Wie spreche ichmeine Kunden an ? Wie bleibe ichnachhaltig in Erinnerung ? Was darfdas kosten ?. Nähere Informationenund Anmeldungen unter Telefon09632/920037.

Polizeibericht

Begegnungsverkehr:Spiegel demoliert

Waldsassen. (pz) Am Montag zurMittagszeit streiften sich auf derOrtsverbindungsstraße zwischenWaldsassen und Hundsbach einLastf- und ein Personenfahrzeugim Begegnungsverkehr. Dabeiwurde der Außenspiegel des Au-tos beschädigt. Wert laut Polizeietwa 250 Euro.

Passantin beleidigtWaldsassen. (pz) Die Angelegen-heit war erst jetzt angezeigt wor-den: Ein Mann, der schon ein-schlägig aufgefallen war, hatteam20. Januar eine 46-jährigePas-santin in der Egerer Straßemit ei-ner abwertenden Äußerung be-leidigt. Die Frau stellte Strafan-trag gegen den 57-Jährigen.

Französische Pause an der MädchenrealschuleWaldsassen. (pz) Anlässlich desGedenktages der Unterzeichnungdes deutsch-französischen Freund-schaftsvertrages gestalteten Schüle-rinnen der Französischklassen ander Mädchenrealschule eine be-sondere Pause. Es gab viele Infor-mationen über Frankreich und dieSprache der Nachbarn. Die Mäd-chen durften sich im Boule-Spielversuchen oder Crêpes genießen,berichtet Schulleiterin Kerstin Rei-ter. Für entsprechendes Flair sorgte

aktuelle französische Musik ausden Lautsprechern. Stets umlagertwar der Stand der Deutsch-Franzö-sischen Gesellschaft (DFG) Wald-sassen – vertreten durch UrsulaMüller, Anita Hammerer und Mari-na Hammerer. „Ihnen einen herzli-chen Dank für die leckeren frischzubereiteten französischen Spezia-litäten und die großzügige Unter-stützung“, so in der Pressemittei-lung abschließend.

Bild: hfz

Spatenstich im ersten HalbjahrKassecker errichtet neue Produktionsstätte auf dem früheren SV-Gelände an der Egerer Straße

Waldsassen. (pz) „Das sind Bau-plan-Mappen, die gefallen mir“,sagte Bürgermeister Bernd Som-mer amMittwoch in seinem Bü-ro: Drei dicke Ordner hattenBernd Fürbringer und Josef An-dritzkymitgebracht. DieMitglie-der der Kassecker-Geschäftsfüh-rer präsentierten im Rathaus diePläne für einen zweiten BetriebamStandortWaldsassen.

Das Waldsassener Bauunternehmenerrichtet bekanntlich auf dem frühe-ren Gelände des Sportvereins an derEgerer Straße ein weiteres Büroge-bäude und eine Fertigungshalle. Da-rin soll die Stahl- und Metallbau-Ab-teilung der Firma einziehen. DieKassecker-Metaller halten bislang inWiesau ihr Domizil, und Bürgermeis-ter Toni Dutz hätte das Unternehmenund die 90 Arbeitsplätze auch gerneweiterhin in seinem Gemeindebe-reich gehalten.

Alles an einem StandortFürbringer und Andritzky unterstrei-chen, wie sehr sich Dutz für eine Al-ternativlösung im Raum Wiesau ein-gesetzt hat. Letztendlich aber sei fürdas Unternehmen aber die Zusam-menführung der beiden Sparten aneinem Standort der Hauptgrund fürdie Entscheidung für die jetzt favori-sierte Lösung gewesen. Erste Gesprä-che darüber begannen imMärz 2012.Im ersten Halbjahr 2014 ist der Spa-tenstich geplant.

Der rund 90 Meter lange neue Ge-bäudetrakt passt sich gut dem vorge-gebenen Gelände der 36 000 Qua-dratmeter großen Fläche mit denverschiedenen Ebenen an. „Das fülltdas ganze Gelände aus“, staunteSommer über die Dimensionen. Aufdem Hart- und Trainingsplatz im An-schluss an die Städtische Turnhallestadtauswärts entstehen Parkflächen.Dort, wo früher die Zuschauer-Tribü-ne des „SV-Stadions“ und „Elvis“Heinrichs Sprecherkabine war, wirdder Bürotrakt errichtet.

FördermittelAuf dem eigentlichen Fußballplatzentsteht dann die dreiteilige Halle,jede 20 Meter breit. Rund 8,0 Millio-

nen Euro will Kassecker für das Ge-samtprojekt investieren. Das Unter-nehmen erhält für die Maßnahme öf-fentliche Zuschüsse – unter anderemaus dem aus dem GA-Topf. „Den För-derbescheid haben wir schon“, freutsich Fürbringer. „Wir wollten nie-mand zumuten, noch einmal denganzen Bau in Rot zu machen“, soFürbringer über die Farbgebung derHalle.

Während sich der Bürotrakt wieadäquat das Gebäude schräg gegen-über im Kassecker-Rot präsentierenwird, soll der Hallenbau in grauenund roten Farbabstufungen gestaltetsein. Bürgermeister Bernd Sommer

will den Bauantrag bei der nächstenBau- und Verkehrsausschuss-Sitzungam kommenden Montag behandelnlassen. Dann will Sommer die Unter-lagen persönlich nach Tirschenreuthins Landratsamt bringen, sie demLandrat überreichen. Bei WolfgangLippert will Sommer für eine schnel-le Weiterbearbeitung werben, damitdie Baugenehmigung zeitig vorliegt.

Sowohl Bürohaus als auch Hallen-trakt sind so geplant, dass sie beispäterem zusätzlichen Platzbedarferweitert werden können. BerndSommer riet Fürbringer und Andritz-ky am Mittwoch, auch in RichtungBahndamm – an der jetzigen Rück-

seite – ein rot beleuchtetes und mar-kantes „K“ für Kassecker vorzusehen.„Denn das kann schnell zur Vorder-seite werden“, so Sommer im Hin-blick auf die Regionaltrasse. Die ver-läuft bekanntlich unmittelbar hinterdem ehemaligen SV-Gelände.

Energetisches KonzeptWährend der Baumaßnahme soll derNeubau auch Lehrbaustelle werden,wie es hieß. Andritzky verwies aufden energetischen Aspekt: Dafür seiin der Hochschule Weiden-Ambergein Konzept in Auftrag gegeben wor-den. „Es wird eine hochtechnischeenergetische Lösung geben.“

Von rechts Josef An-dritzky und BerndFürbringer von derKassecker-Geschäfts-leitung, die Bür-germeister BerndSommer am Mitt-woch im RathausEinzelheiten derPlanung erläuterten.

Bild: pz

Der Kamin istverschwunden

Waldsassen. (kdi) Nunist fast nichts mehr zusehen von den Ge-bäuden der ehema-ligen Ziegelei: Derehemals 45,50 Meterhohe Kamin war dasletzte höhere Bauwerkauf dem gesamtenFirmenareal – abge-sehen von dem Büro-gebäude, das ja be-kanntlich bestehenbleibt. Nachdem perHand der Kamin bisauf eine Höhe vonetwa 22 Meter abge-brochen wurde, waram Mittwoch der Restan der Reihe: DerBagger, dessen Aus-leger bis 24 Meter anden Schornsteinreichte, erledigte dieAktion in gut einerViertelstunde. In ei-nem Brecher wird derZiegelschutt zer-kleinert und danachweiter verwendet.Sobald der Tunnel-Ofen und restlicheWandfragmente zumNachbarn Ghost be-seitigt sind, sind dieProduktionsstätten derFirma Hart-KeramikGeschichte. Bild: kdi

PressespiegelDer Neue Tag , Ausgabe 30. Januar 2014

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DUALES STUDIUM: STUDIENREPORTAGEN

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013/14

Bauingenieurwesen und Bauzeichnerin

Bauprojekte leiten lernen

Traumberuf Baule iter in: Auf d iese Funk t ion z ie l t S imone Günther s v iere inhalbjäh-

r iges duales Studium Bauingenieurwesen ab, das s ie an der Technischen Hochschule

Deggendor f und bei der Franz Kas secker GmbH in Waldsas sen abso lv ier t . Ins Studium

i s t zudem eine Ausbi ldung zur Bauze ichner in integr ier t . „E ine sehr gute Grundlage

für später “, f indet d ie 20-Jähr ige .

Wer als Bauleiter die Verantwortung für Bau-

projekte übernehmen soll, tut gut daran,

vorher die Praxis von Grund auf kennenzu-

lernen. Das heißt vor allem: auf Baustellen

mit dabei sein. „Seit August 2011, als mein

duales Studium begonnen hatte, habe ich

meine Kollegen auf vier Baustellen unterstützt“, erzählt Simone

Günther. Diese führten die angehende Bauingenieurin an ganz

unterschiedliche Orte: „In Tirschenreuth haben wir auf dem

Gelände der Landesgartenschau unter anderem den Stadtteich

angelegt, in Ansbach einen Stauraumkanal gebaut und in Is-

maning bei München Fernwärmeleitungen verlegt“, erklärt die

20-Jährige, die bei Franz Kassecker im Bereich Tief-, Straßen-

und Landschaftsbau angestellt ist. Das heißt, sie k

onzentriert

sich auf Baumaßnahmen, die sich ebenerdig oder unter der

Erde abspielen. Das über 400 Mitarbeiter starke Unternehmen

ist daneben in weiteren Geschäftsfeldern tätig: im Hoch- und

Industriebau, im Bahn- und Ingenieurbau sowie im Stahl- und

Metallbau.

Ist Simone Günther auf Baustelle, schaut sie einem erfahre-

nen Bauleiter über die Schulter. „Außerdem kümmere ich mich

um die Aufgaben, die in meinen Bereich als angehende Bau-

zeichnerin fallen“, erzählt sie. „Ich vermesse das Gelände, fer-

tige Bestandspläne an und mache die Abrechnung.“ Ihr Arbeits-

ort: meist der Bürocontainer, der auf jeder Baustelle aufgestellt

wird. „Das Gelände vermesse ich natürlich draußen, mithilfe

eines GPS-Gerätes. Manchmal habe ich keinen Empfang, dann

greife ich zum Beispiel auf ein Nivelliergerät zurück, mit dem

ich Höhenunterschiede und Oberflächen ausmessen kann.“ So

berechnete Simone Günther beispielsweise den Erdaushub für

den Stadtteich der Landesgartenschau in Tirschenreuth: ganze

130.000 Kubikmeter!

Auf Basis ihrer Messergebnisse fertigt Simone Günther

Bestandspläne für das jeweilige Bauprojekt an, trägt unter

anderem die Lage und den Verlauf von Schächten, Kanä-

len, Rohren, Leitungen und Straßen ein. Dafür muss sie mit

CAD-Programmen, also Computer Aided Design, umgehen

können. Die Bestandspläne legt die werdende Bauleiterin den

Foto

: K

ass

eck

er

Simone Günther studiert nicht nur Bauingenieurwesen, sie macht parallel dazu eine Ausbildung zur Bauzeichnerin.

DUALES STUDIUM: STUDIENREPORTAGEN

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3

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Simone Günther

Abrechnungen bei, für die sie aber noch weitere Positionen

zusammenträgt, etwa wie viele Meter Rohr auf der Baustelle

verbraucht wurden.

Mit anpacken macht Spaß

Auf Baustellen in ganz Bayern dabei zu sein, gefällt Simone

Günther, auch wenn das immer wieder heißt, von Montag bis

Donnerstag außer Haus zu schlafen. „Das wird sich auch nicht

ändern, wenn ich Bauleiterin bin, aber man muss vor Ort sein

und kann so auch mal mit anpacken.“ Dass Anpacken ab und

an Spaß macht, hat sie auch in der überbetrieblichen Ausbil-

dung im Bauindustrie-Zentrum Nürnberg-Wetzendorf (BZW)

gemerkt: „Wir hatten dort mehrwöchige Kurse: mauern, pflas-

tern, Schalungen für Betonteile bauen. Mit den eigenen Händen

etwas zu erschaffen, das ist schon ein gutes Gefühl“, sagt sie.

Die Kurse am BZW ersetzen den Unterricht an der Berufsschu-

le. Da dieser jedoch Grundlage für die IHK-Abschlussprüfung

ist, muss Simone Günther ihn sich bis dahin selbst erarbeiten.

Die Unterlagen kann sie sich von einem Mit-Azubi bei Franz

Kassecker kopieren, der ebenfalls zum Bauzeichner ausgebil-

det wird.

Fundierte theoretische Grundlagen bekommt sie in ihrem

Bauingenieursstudium an der TH Deggendorf vermittelt: in Ma-

thematik, Bauphysik, Baustatik, Bauleitplanung und -konstruk-

tion oder konstruktivem Zeichnen. „Das sind die Grundlagen,

die in den höheren Semestern vertieft werden. Neu dazu kom-

men dann auch Fächer wie Vermessung, Geotechnik, Baurecht,

Holz- oder Stahlbau“, weiß Simone Günther, die im Studium

freilich auch praktische Übungen absolviert. Zum Beispiel dazu,

wie Werkstoffe hergestellt und geprüft werden können oder wie

man Bodenanalysen durchführt.

Freude am Konstruieren entdeckt

An die TH Deggendorf wollte Simone Günther wegen des guten

Rufs und der überschaubaren Zahl an Kommilitonen. Sie hat

dort eine kleine Wohnung gemietet, die sie über Ausbildungs-

vergütung und Kindergeld gut finanzieren kann. Zu Franz Kass-

ecker nach Waldsassen kann die gebürtige Wunsiedlerin von

ihrem Elternhaus aus pendeln: Das sind nicht mal 30 Kilometer.

„Zunächst hatte mich ein Architekturstudium gereizt, aber

durch die Fachoberschule habe ich die Freude am Konstruieren

entdeckt. Darum Bauingenieurwesen.“ Ein duales Studium er-

schien ihr als gute Kombination, weshalb sie sich gezielt nach

passenden Unternehmen umsah. Da sie nicht unbedingt aus der

Heimat weg wollte, war sie froh, dass es beim Wunschbetrieb

geklappt hat. Wenn Simone Günther fertig ist, kann sie als

Bauleiterin im Tiefbau bleiben, ebenso stehen ihr aber die an-

deren Geschäftsfelder offen. „Auch als Bauleiterin habe ich mit

den Abrechnungen zu tun, es kommen aber weitere spannende

Aufgaben hinzu: Bauabläufe planen, mit Subunternehmern

verhandeln. Auf der Baustelle ist man Ansprechpartner für

Kollegen und Subunternehmer, organisiert alles. Darauf freue

ich mich schon.“

Foto

: K

ass

eck

er

Für jedes Bauprojekt gibt es Bestandspläne, die wichtige Informationen

enthalten, wie die Lage und den Verlauf von Schächten, Kanälen,

Rohren oder Leitungen.

Studiengang: Bauingenieurwesen

» Form: ausbildungsintegriert

» Ausbildungsberuf: Bauzeichnerin

» Unternehmen: Franz Kassecker GmbH

» Hochschule: Technische Hochschule Deggendorf

» Dauer: 4,5 Jahre

» Abschlüsse: Bachelor of Engineering und

Bauzeichnerin

Bauindustrie dual

In Kooperation mit den Hochschulen Augsburg, Coburg, Deg-

gendorf, Nürnberg, Regensburg und Würzburg-Schweinfurt

bieten zahlreiche Unternehmen der Bayerischen Bauwirtschaft

den dualen Studiengang Bauingenieurwesen an. Das Studium

kann dabei mit einem Ausbildungsberuf aus dem Bauhauptge-

werbe kombiniert werden, zum Beispiel Bauzeichner, Stahl- und

Betonbauer oder Maurer. Die berufspraktische Ausbildung er-

folgt im Unternehmen und im BauindustrieZentrum Nürnberg-

Wetzendorf des Bayerischen Bauindustrieverbands.

» www.bauindustrie-kooperativ.de

Studieninfo

impressumimpressum

www.kassecker.de [email protected]

Febr

uar 2

014

HerausgeberFranz KASSECKER GmbH Egerer Straße 3695652 Waldsassen

Verantwortlich Angela FräßdorfTelefon 09632 501-0Fax 09632 501-290

Redaktion+GestaltungMM-PR GmbHMarkt 2195615 Marktredwitz

Pressespiegeldipolo Metropolregion Nürnberg 2013/14, www.dipolo.de

DUALES STUDIUM: STUDIENREPORTAGEN

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Bauingenieurwesen und Bauzeichnerin

Bauprojekte leiten lernenTraumberuf Baule iter in: Auf d iese Funk t ion z ie l t S imone Günther s v iere inhalbjäh-

r iges duales Studium Bauingenieurwesen ab, das s ie an der Technischen Hochschule

Deggendor f und bei der Franz Kas secker GmbH in Waldsas sen abso lv ier t . Ins Studium

i s t zudem eine Ausbi ldung zur Bauze ichner in integr ier t . „E ine sehr gute Grundlage

für später “, f indet d ie 20-Jähr ige .

Wer als Bauleiter die Verantwortung für Bau-projekte übernehmen soll, tut gut daran, vorher die Praxis von Grund auf kennenzu-lernen. Das heißt vor allem: auf Baustellen mit dabei sein. „Seit August 2011, als mein duales Studium begonnen hatte, habe ich

meine Kollegen auf vier Baustellen unterstützt“, erzählt Simone Günther. Diese führten die angehende Bauingenieurin an ganz unterschiedliche Orte: „In Tirschenreuth haben wir auf dem Gelände der Landesgartenschau unter anderem den Stadtteich angelegt, in Ansbach einen Stauraumkanal gebaut und in Is-maning bei München Fernwärmeleitungen verlegt“, erklärt die 20-Jährige, die bei Franz Kassecker im Bereich Tief-, Straßen- und Landschaftsbau angestellt ist. Das heißt, sie konzentriert sich auf Baumaßnahmen, die sich ebenerdig oder unter der Erde abspielen. Das über 400 Mitarbeiter starke Unternehmen ist daneben in weiteren Geschäftsfeldern tätig: im Hoch- und Industriebau, im Bahn- und Ingenieurbau sowie im Stahl- und Metallbau.

Ist Simone Günther auf Baustelle, schaut sie einem erfahre-nen Bauleiter über die Schulter. „Außerdem kümmere ich mich um die Aufgaben, die in meinen Bereich als angehende Bau-zeichnerin fallen“, erzählt sie. „Ich vermesse das Gelände, fer-tige Bestandspläne an und mache die Abrechnung.“ Ihr Arbeits-ort: meist der Bürocontainer, der auf jeder Baustelle aufgestellt wird. „Das Gelände vermesse ich natürlich draußen, mithilfe eines GPS-Gerätes. Manchmal habe ich keinen Empfang, dann greife ich zum Beispiel auf ein Nivelliergerät zurück, mit dem ich Höhenunterschiede und Oberflächen ausmessen kann.“ So berechnete Simone Günther beispielsweise den Erdaushub für den Stadtteich der Landesgartenschau in Tirschenreuth: ganze 130.000 Kubikmeter!

Auf Basis ihrer Messergebnisse fertigt Simone Günther Bestandspläne für das jeweilige Bauprojekt an, trägt unter anderem die Lage und den Verlauf von Schächten, Kanä-len, Rohren, Leitungen und Straßen ein. Dafür muss sie mit CAD-Programmen, also Computer Aided Design, umgehen können. Die Bestandspläne legt die werdende Bauleiterin den

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Simone Günther studiert nicht nur Bauingenieurwesen, sie macht parallel dazu eine Ausbildung zur Bauzeichnerin.

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„Zunächst hatttteeeeeeeeeeee mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiicccccccccccccccch ein Architek-tttttttttttttturstudium gereiiiiiizzzzzzzzzzzzzzttttttttttttttttttttttt,,,,,,,,,,,,,,,, aaaaaaaaaaaaaaaaber durch die FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaacccccccccccchoberschule habbbbbbbbeeeeeeeeeeeeee iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiicccccccccccccccccccccccccchhhhhhhhhhhhh die Freude aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaammmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm Konstruieren enttttttttttttdddddddddddddddddddddddddeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeecccccccccccccccccccccccccckkkkkkkkkkkkkkkkkkkkktttt. Darum

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Mit anpacken macht Spaß Auf Baustellen in ganz Bayern dabei zu sein, gefällt Simone Günther, auch wenn das immer wieder heißt, von Montag bis Donnerstag außer Haus zu schlafen. „Das wird sich auch nicht ändern, wenn ich Bauleiterin bin, aber man muss vor Ort sein und kann so auch mal mit anpacken.“ Dass Anpacken ab und an Spaß macht, hat sie auch in der überbetrieblichen Ausbil-dung im Bauindustrie-Zentrum Nürnberg-Wetzendorf (BZW) gemerkt: „Wir hatten dort mehrwöchige Kurse: mauern, pflas-tern, Schalungen für Betonteile bauen. Mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen, das ist schon ein gutes Gefühl“, sagt sie. Die Kurse am BZW ersetzen den Unterricht an der Berufsschu-le. Da dieser jedoch Grundlage für die IHK-Abschlussprüfung ist, muss Simone Günther ihn sich bis dahin selbst erarbeiten. Die Unterlagen kann sie sich von einem Mit-Azubi bei Franz Kassecker kopieren, der ebenfalls zum Bauzeichner ausgebil-det wird.

Fundierte theoretische Grundlagen bekommt sie in ihrem Bauingenieursstudium an der TH Deggendorf vermittelt: in Ma-thematik, Bauphysik, Baustatik, Bauleitplanung und -konstruk-tion oder konstruktivem Zeichnen. „Das sind die Grundlagen, die in den höheren Semestern vertieft werden. Neu dazu kom-men dann auch Fächer wie Vermessung, Geotechnik, Baurecht, Holz- oder Stahlbau“, weiß Simone Günther, die im Studium freilich auch praktische Übungen absolviert. Zum Beispiel dazu, wie Werkstoffe hergestellt und geprüft werden können oder wie man Bodenanalysen durchführt.

Freude am Konstruieren entdeckt An die TH Deggendorf wollte Simone Günther wegen des guten Rufs und der überschaubaren Zahl an Kommilitonen. Sie hat dort eine kleine Wohnung gemietet, die sie über Ausbildungs-vergütung und Kindergeld gut finanzieren kann. Zu Franz Kass-ecker nach Waldsassen kann die gebürtige Wunsiedlerin von ihrem Elternhaus aus pendeln: Das sind nicht mal 30 Kilometer.

„Zunächst hatte mich ein Architekturstudium gereizt, aber durch die Fachoberschule habe ich die Freude am Konstruieren entdeckt. Darum Bauingenieurwesen.“ Ein duales Studium er-schien ihr als gute Kombination, weshalb sie sich gezielt nach passenden Unternehmen umsah. Da sie nicht unbedingt aus der Heimat weg wollte, war sie froh, dass es beim Wunschbetrieb geklappt hat. Wenn Simone Günther fertig ist, kann sie als Bauleiterin im Tiefbau bleiben, ebenso stehen ihr aber die an-deren Geschäftsfelder offen. „Auch als Bauleiterin habe ich mit den Abrechnungen zu tun, es kommen aber weitere spannende Aufgaben hinzu: Bauabläufe planen, mit Subunternehmern verhandeln. Auf der Baustelle ist man Ansprechpartner für Kollegen und Subunternehmer, organisiert alles. Darauf freue ich mich schon.“

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Für jedes Bauprojekt gibt es Bestandspläne, die wichtige Informationen

enthalten, wie die Lage und den Verlauf von Schächten, Kanälen,

Rohren oder Leitungen.

Studiengang: Bauingenieurwesen » Form: ausbildungsintegriert

» Ausbildungsberuf: Bauzeichnerin

» Unternehmen: Franz Kassecker GmbH

» Hochschule: Technische Hochschule Deggendorf

» Dauer: 4,5 Jahre

» Abschlüsse: Bachelor of Engineering und Bauzeichnerin

Bauindustrie dualIn Kooperation mit den Hochschulen Augsburg, Coburg, Deg-

gendorf, Nürnberg, Regensburg und Würzburg-Schweinfurt

bieten zahlreiche Unternehmen der Bayerischen Bauwirtschaft

den dualen Studiengang Bauingenieurwesen an. Das Studium

kann dabei mit einem Ausbildungsberuf aus dem Bauhauptge-

werbe kombiniert werden, zum Beispiel Bauzeichner, Stahl- und

Betonbauer oder Maurer. Die berufspraktische Ausbildung er-

folgt im Unternehmen und im BauindustrieZentrum Nürnberg-

Wetzendorf des Bayerischen Bauindustrieverbands. » www.bauindustrie-kooperativ.de

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