F r e i h e i t s - Journal - andreasstrasse-erfurt.de · Ausgabe Nr: 6 12.07.2014 Seite 3...

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Liebe Leser Dieses Journal dient der Informati- on unserer Mitglieder und der in- teressierten Öffentlichkeit. Ein weiteres Anliegen dieses Me- dium ist jedoch auch Anregungen und Kritik unserer Mitglieder und Leser zu kommunizieren. Gern werden wir auch gesell- schaftliche Aktivitäten veröffentli- chen, soweit diese mit unserem Vereinsanliegen im Zusammen- hang stehen. Dieses Journal wird durch Spen- den ermöglicht. Wir bedanken uns ganz herzlich. Sie ermöglichen unseren Verein seine Aktivitäten und Anliegen über die Mitglieder hinaus bekannt zu machen und uns eine Stimme zu geben. Die Redaktion Ausgabe Nr: 6 12.07.2014 Seite 1 F r e i h e i t s - Journal Mitteilungsblatt für Mitglieder und Freunde des „Freiheit e.V. Förderverein Gedenkstätte Andreasstraße“ „Revolution und Freiheit!?“ Bürgerfest des Thüringer Geschichtsverbundes und der Stadt Erfurt zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution 1989/90 Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass der Ruf „WIR SIND DAS VOLK“ durch die Städte der DDR schallte. Sind die umstürzenden Ereignisse von 1989 wirklich schon Vergangenheit? Fest steht, dass es Grund zum Feiern gibt! 25 Jahre Friedliche Revolution diesen Anlass nutzt der Geschichtsverbund Thüringen, der sich der Aufarbeitung der SED-Diktatur ver- schrieben hat, zusammen mit der Stadt Erfurt für ein Bürgerfest unter dem Motto „Revolution und Freiheit!?“. Vereine, Gedenkstätten, Grenzlandmuseen, Archive und Beauftragten des Geschichtsver- bundes wollen an diesem Tag ihre Arbeit und ihre Projekte vorstellen und mit den Bürgerin- nen und Bürgern ins Gespräch kommen. Sie zeigen, dass Erinnerung an die SED-Diktatur Teil unserer gesellschaftlichen Gegenwart ist. Und sie wollen beweisen, dass Geschichtsver- mittlung und politische Bildung nicht langweilig sein müssen. In Zeiten von NSA-Skandal, Vorratsdatenspeicherung und Ukraine-Krise ist gerade der Begriff „Freiheit“ immer wieder neu zu diskutieren. Es locken ein buntes Kinderprogramm, Führungen für Familien und spannende Podiumsdis- kussionen die sich mit dem Thema „Freiheit: damals und heute“ auseinandersetzen. Um 13:00 Uhr startet das erste Gespräch mit Volker Bausch (Point Alpha), Matthias Sengewald (Gesellschaft für Zeitgeschichte e.V.), Claudia Rusch (Autorin „Meine freie deutsche Ju- gend“) und dem Ukrainer Oleg Jurtschak (ehem. Illegaler Touristenführer) über den Frei- heitsbegriff von 1989. Wie unterscheidet sich eigentlich die Freiheitssuche damals von der heutigen? Diese Frage diskutieren ab 17:00 Uhr Constanze Kurz (Chaos Computer Club), Patrick Steegemann (Kooperative Berlin), Maximili- an Reichel-Schindler (Landesschülervertreter) und der Student der Staatswissenschaften Philipp Brückner. Moderieren wird Andreas Postel, Landeskorrespondent des ZDF. Für den krönenden Abschluss des Bürgerfestes sorgt ab 19:00 Uhr der Sänger Max Prosa mit seiner Band.

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Liebe Leser

Dieses Journal dient der Informati-

on unserer Mitglieder und der in-

teressierten Öffentlichkeit.

Ein weiteres Anliegen dieses Me-

dium ist jedoch auch Anregungen

und Kritik unserer Mitglieder und

Leser zu kommunizieren.

Gern werden wir auch gesell-

schaftliche Aktivitäten veröffentli-

chen, soweit diese mit unserem

Vereinsanliegen im Zusammen-

hang stehen.

Dieses Journal wird durch Spen-

den ermöglicht. Wir bedanken uns

ganz herzlich. Sie ermöglichen

unseren Verein seine Aktivitäten

und Anliegen über die Mitglieder

hinaus bekannt zu machen und uns

eine Stimme zu geben.

Die Redaktion

Ausgabe Nr: 6 12.07.2014 Seite 1

F r e i h e i t s - Journal

Mitteilungsblatt für Mitglieder und Freunde des

„Freiheit e.V. Förderverein Gedenkstätte Andreasstraße“

„Revolution und Freiheit!?“

Bürgerfest des Thüringer Geschichtsverbundes und der Stadt Erfurt zum 25. Jahrestag

der Friedlichen Revolution 1989/90

Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass der Ruf „WIR SIND DAS VOLK“ durch die Städte der DDR schallte. Sind die umstürzenden Ereignisse von 1989 wirklich schon Vergangenheit? Fest steht, dass es Grund zum Feiern gibt! 25 Jahre Friedliche Revolution – diesen Anlass nutzt der Geschichtsverbund Thüringen, der sich der Aufarbeitung der SED-Diktatur ver-schrieben hat, zusammen mit der Stadt Erfurt für ein Bürgerfest unter dem Motto „Revolution und Freiheit!?“. Vereine, Gedenkstätten, Grenzlandmuseen, Archive und Beauftragten des Geschichtsver-bundes wollen an diesem Tag ihre Arbeit und ihre Projekte vorstellen und mit den Bürgerin-nen und Bürgern ins Gespräch kommen. Sie zeigen, dass Erinnerung an die SED-Diktatur Teil unserer gesellschaftlichen Gegenwart ist. Und sie wollen beweisen, dass Geschichtsver-mittlung und politische Bildung nicht langweilig sein müssen. In Zeiten von NSA-Skandal, Vorratsdatenspeicherung und Ukraine-Krise ist gerade der Begriff „Freiheit“ immer wieder neu zu diskutieren. Es locken ein buntes Kinderprogramm, Führungen für Familien und spannende Podiumsdis-kussionen die sich mit dem Thema „Freiheit: damals und heute“ auseinandersetzen. Um 13:00 Uhr startet das erste Gespräch mit Volker Bausch (Point Alpha), Matthias Sengewald (Gesellschaft für Zeitgeschichte e.V.), Claudia Rusch (Autorin „Meine freie deutsche Ju-gend“) und dem Ukrainer Oleg Jurtschak (ehem. Illegaler Touristenführer) über den Frei-heitsbegriff von 1989. Wie unterscheidet sich eigentlich die Freiheitssuche damals von der heutigen? Diese Frage diskutieren ab 17:00 Uhr Constanze Kurz (Chaos Computer Club), Patrick Steegemann (Kooperative Berlin), Maximili-an Reichel-Schindler (Landesschülervertreter) und der Student der Staatswissenschaften Philipp Brückner. Moderieren wird Andreas Postel, Landeskorrespondent des ZDF. Für den krönenden Abschluss des Bürgerfestes sorgt ab 19:00 Uhr der Sänger Max Prosa mit seiner Band.

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Freiheit e.V. Förderverein Gedenkstätte Andreasstraße

Ausgabe Nr: 6 12.07.2014 Seite 2

Am 17. März 2007 unterschrieben 17 Gründungsmitglieder bei einem

Zeitzeugentreffen in der Kleinen Synagoge zu Erfurt den Gründungs-

beschluss unseres Vereins. Seitdem ist die Mitgliederzahl auf weit

über das doppelte gestiegen und wächst weiter.

Die anwesenden Zeitzeugen, der Verfolgung und Inhaftierung des

Ministerium für Staatssicherheit, haben sich schon seit 2005 in Zu-

sammenarbeit mit der Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen und

der Gesellschaft für Zeitgeschichte für den Erhalt der Stasi-U-Haft-

Anstalt eingesetzt. Die Gesellschaft für Zeitgeschichte, die Landesbe-

auftragte für Stasiunterlagen und der „Freiheit

e.V.“ setzten mit Ihren Veranstal-tungen, Aus-

stellungen und Zeitzeugen-führungen ein Zei-

chen für die Wichtigkeit dieses Ortes.

Unser Verein „Freiheit e.V.“ setzte sich nach

seiner Gründung für der Erhalt des Stasi-U-

Haftanstalt und deren Ausbau zu einer Gedenk-

stätte für die Verfolgten des DDR-Unrechtsstaates ein.

Nach einer Besetzung der Gedenkstätte von Mitgliedern des

„Freiheit e.V.“ und einer Reihe von Gesprächen mit der Lan-

desbeauftragten für die Stasiunterlagen, der Landesre-gierung

und der Stiftung Ettersberg konnte ein Kooperations-vertrag

die Mitarbeit der Zeitzeugen in der Gedenk– und Bildungs-

stätte sicherstellen.

Seit der Eröffnung der „Bildungs– und Gedenkstätte Andreas-

straße“ ist unser Verein mit seiner Geschäftsstelle in der Bil-

dungs– und Gedenkstätte vertreten und veranstaltet in Koope-

ration mit der Stiftung Ettersberg verschiedene Veranstaltungen und Zeitzeugenführungen. Neben Touristen, Schul-

klassen und Institutionen besuchen uns auch immer mehr Persönlichkeiten aus der kommunalen, Bundes– und Lan-

despolitik. Die Redaktion

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Ausgabe Nr: 6 12.07.2014 Seite 3

Pressekonferenz am 03.07.2014 im Kubus der Gedenk– und Bildungsstätte Andreasstrasse in Erfurt Landeskulturminister Christoph Matschie, Stiftungsdirektor Prof. Dr. Hans-Joachim Veen, Vorsitzender „Freiheit e.V.“ Rainer F. Schneider (nicht im Bild Matthias Sengewald, Gesellschaft für Zeitgeschichte)

Thüringer Kulturminister zieht positive Bilanz der Gedenkstättenarbeit in der Andreasstraße / Dank für ehrenamtliches Engagement

„Die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße hat sich erfolgreich zu einer bedeuten-den Institution bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur in Thüringen entwickelt. Sie erinnert an Stasi-Haft, Willkür und Repression, zeigt aber auch, welche Kraft vom Kampf um de-mokratische Rechte und Freiheit in der friedlichen Revolution 1989 ausging. Die Erfurter Andreasstraße ist ein Anziehungspunkt geworden, der 25 Jahre nach der friedlichen Re-volution weit über Thüringen hinaus strahlt.“ Das hat Thüringens Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Christoph Matschie, in Erfurt unterstrichen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Joachim Veen, Vorstandsmitglied der Stiftung Ettersberg, dem Vorsitzen-den des „Freiheit e.V.“, Rainer F. Schneider sowie Matthias Sengewald von der Gesell-schaft für Zeitgeschichte e.V. zog der Minister eine positive Bilanz zur Arbeit der Andre-asstraße. Seit dem Festakt zum Baubeginn im Jahr 2010 habe sich die Gedenkstätte zu einem anerkannten Ort der öffentlichen Erinnerung und Aufarbeitung entwickelt. Herz-stück des Hauses sei dabei die Dauerausstellung „Haft, Diktatur, Revolution. Thüringen 1949-1989“. Sie vereine beispielhaft den Dreiklang von Gedenken, Erinnern und Lernen, unterstrich Matschie. Anhand von Zeitzeugenberichten sowie authentischen Dokumenten verdeutliche sie das Leid der Inhaftierten, politischen Hintergründe zur Unterdrückung in der DDR und den Weg zur Überwindung der SED-Diktatur. Matschie betonte, dass ehemalige Häftlinge und Zeitzeugen bei der Erarbeitung dieser Ausstellung unverzichtbare Partner waren und bleiben. Erst durch sie habe die Andreas-straße diese Strahlkraft als Gedenkstätte entwickeln können. Hinzu kommen das ambitio-nierte Veranstaltungsprogramm sowie themenbezogene Seminare, die das gelungene Konzept der Gedenk- und Bildungsstätte abrunden. Minister Matschie unterstreicht: „Diese Erfolgsgeschichte haben wir vielen Menschen, Initiativen und Institutionen zu ver-danken. Ich möchte den Mitgliedern der ‚Gesellschaft für Zeitgeschichte‘ und des Förder-vereins ‚Freiheit e.V.‘ für ihr fortwährendes Engagement und ihre beispielhafte Initiative danken.“

TMWBK

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Impressum

Herausgeber: Freiheit Förderverein Gedenkstätte Andreasstraße e.V. Andreasstraße 37a, 99084 Erfurt

Redaktion + Herstellung: Rainer F. Schneider, Seybothstraße 46, 81545 München, Tel: 0151 62622725, Fax: 089 35732320

Redaktionsschluss: 10.07.2014

ISSN 2197-7038 E-Mail: [email protected]

Konto: Stadtsparkasse Mittelthüringen, Kto.-Nr: 100 131 760, BLZ 820 510 00

IABN: DE28 8205 1000 0100 1317 60 BIC-/SWIFT-Code: HELADEF1WEM

Der Verein verfolgt unmittelbar und ausschließlich gemeinnützige Zwecke.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht jedoch in jedem Fall die des Herausgeber wieder. Für unverlangt

eingesandte Manuskripte und Fotos kann keine Haftung übernommen werden. Eine nicht sinnentstellende Bearbeitung eingereichter Texte behält

Seite 4 Ausgabe Nr: 5 20.12.2013

Herzlichen Dank den Spendern

Heike Schrade, Weimar

Rainer F. Schneider, München

Norbert Sommer, Heusenstamm

Dorit Bause, Leinefelde

Veronika Busch, Erfurt

Wir gratulieren unseren Mitgliedern herzlich zum runden Geburtstag

Petra Funke und Klaus-Dieter Funke, Leinefelde

Siegfried Hollenbach, Dortmund ; Harald Ipold, Gotha

Klaus von der Krone, Ichtershausen ; Philipp Schneider, München

Besuch der Bildungs– und Gedenkstätte Andreasstrasse „Die BStU-Außenstellen in Erfurt, Gera und Suhl sollen erhalten bleiben.“ Das erklärte Minister-

präsidentin Christine Lieberknecht in der Bildungs– und Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt, die sie

am 06. Juli 2014 gemeinsam mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters besichtigt hatte.

„Die Thüringer Landesregierung räumt der Aufarbeitung der SED-Diktatur, insbesondere an authentischen

Orten wie der Andreasstraße in Erfurt, auch in Zukunft einen hohen Stellenwert ein. Das Thüringer Modell der

SED-Aufarbeitung ist geprägt von der gewachsenen regionalen Vielfalt der Erinnerungsorte und Ihrer zivil-

gesellschaftlichen Träger.“ Dies erklärte Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht heute in

Erfurt gegenüber der Staatsministerin für Kultur und Medien Professor Monika Grütters anlässlich einer ge-

meinsamen Besichtigung der Erfurter Bildungs– und Gedenkstätte Andreasstraße. In diesem Rahmen forderte

Lieberknecht das Fortbestehen der drei Thüringer Außenstellen des Bundesbeaufttragten für die Stasiunter-

lagen (BStU) in Erfurt, Gera und Suhl. „Die Außenstellen sind wichtige Orte und Partner der politisch-histo-

rischen Bildung in Thüringen. Die Stasi-Akten müssen in Thüringen bleiben. Um dies zu erreichen, habe ich

eine entsprechendeInitiative in die Konferenz der Ost-Ministerpräsidenten eingebracht“, berichtete Lie-

berknecht.

Mit Blick auf die Gedenkstättenarbeit kündigte die Ministerpräsidentin an, sich dafür einzusetzen, dass die

Förderung von Gedenkstättenfahrten für Schulklassen erleichtert werden. Sie sprach sich zudem dafür aus,

dass auch zukünftig Lehrer an die Gedenkstätten abgeordnet werden, um vor Ort qualifizierte Schülerarbeit zu

gewährleisten.

Die Regierungschefin bezeichnete die friedliche Revolution vor 25 Jahren als „das konstituierende Ereignis,

das die Wiedergründung Thüringens in Freiheit, Recht und Demokratie“ ermöglicht habe. Deswegen gebühre

den Bürgerinnen und Bürgen, die sich in der Revolution und in der schwierigen Aufbauphase engagiert haben,

ebenso Respekt und Dank, wie denen, die in der Zeit der kommunistischen Herrschaft für Freiheit und Recht

eingetreten waren und deswegen verfolgt wurden. Thüringen begrüße die Initiative der Bundesregierung, die

SED-Opferrente nach nunmehr sieben Jahren zu erhöhen. Sie erinnerte daran, dass Thüringen die Hilfen für

ehemalige DDR-Heimkinder auf den Weg gebracht und sich für die Weiterführung des Hilfsfonds eingesetzt

habe. Thüringer Staatskanzlei

Bilder: Jörg Meißner, Freiheit e.V.