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Geschäftsbericht 2010 FACHBERATER FÜR GARTENKULTUR UND LANDESPFLEGE

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Geschäftsbericht 2010

FACHBERATER FÜR GARTENKULTUR UND LANDESPFLEGE

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Einführung Seite 2

Private Grünflächen und Gärten Seite 2

Betreuung gartenbaulicher Organisationen Seite 6

Wettbewerbe, Aktionen, Kurse, Seminare Seite 10

Baumkatatster Seite 15

Baumdiagnose mit Schalltomographie Seite 18

Ziele Seite 21

Geschäftsbericht 2008

Inhaltsverzeichnis

Geschäftsbericht 2008 Geschäftsbericht 2008 Geschäftsbericht 2008 Geschäftsbericht 2008 Geschäftsbericht 2008 Geschäftsbericht 2008

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ALLGEMEIN Der Erhalt einer gesunden und lebenswerten Umwelt ist zu einer der zentralen Aufgaben in unserer Gesell-schaft geworden. Der Garten als Ausgangspunkt und Ziel aller Bemühungen erfüllt dabei wichtige gesell-schaftspolitische Aufgaben. Er prägt die Lebensqualität des Wohnumfeldes mehr, als es öffentliche Gründ-anlagen vermögen. Gärten sind Treffpunkte von Mensch und Natur, heben die Lebensfreude, steigern das körperliche Wohlbefinden und lassen die Muße wieder als eigenen Lebenswert empfinden. Aus diesem Grund wird die Bedeutung der Gärten zur Förderung des menschlichen Wohlbefindens weiter zunehmen. Die Beratung der Bürger und Bürgerinnen im Landkreis Traunstein bei der umweltgerechten Anlage und Pflege von Gärten, Grünanlagen und Fassadenbegrünung sowie die Betreuung gartenbaulicher Organisati-on und die Fort- und Weiterbildung von Multiplikatoren auf Landkreisebene gehört zu den wesentlichen Auf-gaben der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege.

PRIVATE GRÜNFLÄCHEN UND GÄRTEN

Private Gärten prägen das Ortsbild weit mehr als

öffentliche Anlagen. Die naturnahe Anlage von

Hausgärten schafft wertvolle Lebensräume für eine

vielfältige Pflanzen- und Tierwelt.

Die Fachberatungsstelle für Gartenkultur und Lan-

despflege erteilt Rat und Auskunft in allen Garten-

fragen. Die Beratung ist für die Bürgerinnen und

Bürger im Landkreis Traunstein kostenlos. Hier

einige Beratungsschwerpunkte:

• Fachgerechte Anlage und Pflege von Gärten,

Grünanlagen, Fassadenbegrünung.

• Fachgerechte Anlage und Gestaltung von

Feuchtbiotopen

• Biologischer Pflanzenschutz durch fach-

gerechten Nützlingseinsatz

• Verwendung heimischer und bodenständiger

Bäume und Sträucher

• Verwendung von heimischen und robusten

Obstsorten

• Umweltgerechte Bodenpflege und Düngung

• Förderung der Eigenkompostierung

• Förderung der Obstverwertung

• Durchführung von Bodenuntersuchungsaktio-

nen

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Private Gartenberatung

Einen Großteil der täglichen Büroarbeit im Sachge-

biet Gartenkultur und Landespflege nimmt die priva-

te Gartenfachberatung ein. Die meisten Anfragen

werden telefonisch gestellt und sofort beantwortet.

Immer mehr werden auch die Anfragen per E-Mail

mit Fotos. Viele Gartenbesitzer kommen mit ihrem

Problem auch direkt in das Büro. Dort wo es not-

wendig ist, erfolgt das Beratungsgespräch direkt vor

Ort.

Hier eine Auswahl der zahlreichen Anfragen:

• Bestimmung von Krankheiten und Schädlingen

im Obst- und Gemüsegarten

• Welche Obstsorten eigen sich für unser Klima?

• Was muss beim Kauf und Bau eines Gewächs-

hauses beachtet werden?

• Wie und mit was soll ich meine Balkonblumen

düngen?

• Welche Rosensorten sind für unser Klima ge-

eignet?

• Wie weit muss ich einen Baum von der Nach-

bargrenze weg pflanzen?

• Warum ist der Wurm im Apfel und was kann ich

dagegen tun?

• Ist die Krankheit „Feuerbrand“ für meine Obst-

gehölze gefährlich?

Buchsbaumtriebsterben

Buchs ist in ein beliebtes und deshalb in fast jedem

Garten vorhandenes immergrünes Gehölz. Im letz-

ten Jahr häuften sich die Anfragen in der Fachbera-

tung, dass die Buchsgehölze innerhalb kurzer Zeit

braun werden und sogar absterben.

Ursache ist ein aggressiver Pilz mit dem bot. Namen

Cylindrocladium buxicola. Er verursacht das ge-

fürchtete Buchsbaumtriebsterben. Auch im Sommer

2010 breitete sich der Erreger rasant aus. Die Blatt-

oberfläche braucht nur fünf Stunden lang feucht

sein, dann können die Pilzsporen die dicke Wachs-

schicht der immergrünen Blätter durchdringen und

die Pflanze infizieren. Zunächst entstehen dunkel-

braune Flecken, die schnell größer werden und

zusammenfließen. Das sicherste Merkmal sind die

schwarzen Längsstreifen an den Trieben.

Bekämpfung

Bei leichtem Befall sollten die betroffenen Pflanzen

sofort kräftig zurückgeschnitten werden. Das anfal-

lende Schnittgut und abgefallene Blätter sind unbe-

dingt über den Hausmüll zu entsorgen. Keinesfalls

darf das infizierte Material auf den Kompost gege-

ben werden. Die Scheren müssen anschließend

desinfiziert werden. Pilzbekämpfungsmittel (Fungi-

zide) zeigen leider nur eine mäßige vorbeugende

Wirkung.

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Obstsortenbestimmung

Welche Apfelsorte ist das? Diese Frage wurde beim

Apfelmarkt in Traunstein am Sonntag, 10. Oktober

immer wieder von den vielen Gartenbesitzern ge-

stellt. Kreisfachberater Georg Unterhauser hatte an

seinem Informationsstand alle Hände voll zu tun, um

die vielen Fragen zur Obstsortenbestimmung, Obst-

krankheiten und Obstbaumschädlingen zu beant-

worten.

Anhand der 40 ausgestellten Apfel- und Birnensor-

ten konnten sich die Besucher über empfehlenswer-

te Sorten für den Hausgarten und Streuobstwiese

informieren.

Eine gute Empfehlung für den Hausgarten ist z.B.

die Früh-Apfelsorte „Nela“. Die Sorte ist gegen die

bekannte Obstkrankheit „Apfelschorf“ resistent. Der

Apfel ist Mitte August erntereif und hält bis Mitte

September. Die Frucht ist saftig, säuerlich und aro-

matisch.

2010 war ein schlechtes Obstjahr

2010 war leider kein gutes Obstjahr. Im Frühjahr,

während der Blüte, war es zu kalt und zu nass. Der

Bienenflug, wichtig für die Bestäubung, war auf-

grund der geringen Temperaturen erheblich einge-

schränkt. Die Folge war auch ein verstärktes Auftre-

ten von Pilzkrankheiten.

Pilzkrankheit „Zweigmonilia“

Pilzkrankheit „Apfelschorf“

Pilzkrankheit „Schrotschuss““

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Wetter

Bei der Auswertung der eigenen, digital erfassten

Wetteraufzeichnungen wurde festgestellt, dass es

im Monat Mai insgesamt 144 Liter Regen - für diese

Jahreszeit unnatürlich viel - pro Quadratmeter ge-

geben hat. Interessant ist außerdem, nur an fünf

Tagen gab es im Mai kein Niederschlagsereignis.

Im Monat Juni wurden sogar insgesamt 177 Liter

Regen aufgezeichnet. Spitzenreiter war der 3. Juni

mit insgesamt 62,5 Liter Regen pro Quadratmeter.

Diese heftigen und zahlreichen Niederschlagsereig-

nissen waren die Hauptursache für den starken

Befall durch Pilzkrankheiten und somit auch für den

schlechten Obstertrag.

Der Temperaturverlauf zeigte im Monat Mai, dass

es bis 22. Mai für die Jahreszeit einfach zu kalt war.

Die „Eisheiligen“ wurden wieder voll und ganz bes-

tätigt. Einen Tag nach der „kalten Sophie“, am 16.

Mai fiel das Thermometer sogar auf 3 Grad.

Kastanienminiermotte

Was ist mit eigentlich mit unseren herrlichen Kasta-

nienbäumen los? Die Blätter werden braun, rollen

sich ein und fallen häufig vorzeitig ab. Solche und

ähnliche Fragen erreichten im letzten Jahr die

Fachberatungsstelle für Gartenkultur und Landes-

pflege. Der Kleinschmetterling hat sich in den letz-

ten Jahren von Mazedonien über Österreich nach

Mitteleuropa ausgebreitet und bedroht seither die

beliebten „Biergartenbäume“.

1993 wurde die Kastanienminiermotte erstmals in

Bayern nachgewiesen und hat sich seither drama-

tisch ausgebreitet, auch im Landkreis Traunstein.

Selbst Experten stehen dem Vernichtungsflug der

Miniermotte derzeit hilflos gegenüber. Eine chemi-

sche Bekämpfung ist nicht möglich. Natürliche Fein-

de sind keine vorhanden. Das Beste, was man tun

kann, ist das Laub schnellstmöglich zu entsorgen,

am besten zu verbrennen.

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BETREUUNG GARTENBAULICHER ORGANISATIONEN

Im Landkreis Traunstein gibt es eine Vielzahl von

Vereinen und Verbänden, die es sich zum Ziel ge-

setzt haben, die Städte, Dörfer und Gärten gestalte-

risch und ökologisch aufzuwerten.

Der Kreisverband Traunstein für Gartenkultur und

Landespflege ist die Dachorganisation von 52 Obst-

und Gartenbauvereinen und betreut in dieser Funk-

tion mehr als 15.000 Mitglieder. Besonders die

Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Traun-

stein haben, längst ihre Verantwortung erkannt und

sind in den Dörfern und Gemeinde unverzichtbare

Impulsgeber und Vordenker wenn es darum geht,

aktiv und in Eigeninitiative Lebensräume für die

Natur zu schaffen und zurückzugewinnen.

Die Fachberatungsstelle für Gartenkultur und Lan-

despflege unterstützt fachlich diese Organisationen

und organisiert gemeinsam, z.B. folgende Veran-

staltungen:

Fachvorträge bei Gartenbauvereinen

Fachvorträge bei den Versammlungen der Garten-

bauvereine im Landkreis Traunstein gehören auch

zum Aufgabenbereich der Kreisfachberatung. Ins-

gesamt war Kreisfachberater Georg Unterhauser bei

mehr als 30 Abendveranstaltungen unterwegs und

referierte über folgende Themen:

• Freude und Erfolg im eigenen Garten

• Freude und Erfolg im eigenen Obstgarten

• Querbeet durchs Gartenjahr

• Alte und neue Obstsorten für den Garten

• Blütenzauber im Rosengarten

• Stauden für den Garten

• Rund um die Gartengrenze

Lehr- und Informationsfahrten

Die Landesgartenschau in Rosenheim war am 24.

April Reiseziel für die Lehr-und Informationsfahrt,

zu der der Kreisverband Traunstein für Gartenkultur

und Landespflege e.V. alle 52 Gartenbauvereine

eingeladen hatte.

Unter Leitung von Kreisfachberater Georg Un-

terhauser erkundeten die Traunsteiner Gartler das

Gelände der Landesgartenschau im Mangfallpark

Nord und Süd.

Fazit der Lehrfahrt: Die Landesgartenschau ist

schön, interessant, abwechslungsreich und somit für

jeden Gartler eine Reise wert.

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Lehrfahrt nach Veitshöchheim

Die Landesanstalt für Gartenbau und Weinbau in

Veitshöchheim, die Stadt Würzburg mit den wich-

tigsten Sehenswürdigkeiten sowie die historische

Altstadt Rothenburg ob der Tauber waren vom 18.

bis 19. Juni die wichtigsten Reiseziele der Lehr- und

Informationsfahrt, zu der der Kreisverband Traun-

stein für Gartenkultur und Landespflege alle Gar-

tenbauvereine eingeladen hatte.

Unter Leitung von Kreisfachberater Georg Un-

terhauser informierten sich die Traunsteiner Gartler

in der Bayerischen Landesanstalt über neueste

Erkenntnisse im Gemüse- und Obstbau.

Höhepunkt war für alle Teilnehmer die „Rosen-

schau“ im Ortsteil Stutel. Hier findet auch die so

genannte „Rosen-Neuheiten-Prüfung“ statt. Rosen

mit dem Prädikat „ADR“ (Alldeutsche Rosenneuhei-

tenprüfung) sind robuster und weniger anfällig ge-

gen Krankheiten.

Vorstandsversammlungen

Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisverban-

des Traunstein für Gartenkultur und Landespflege

e.V. in Schleching am 20. Februar stellte Kreisfach-

berater Georg Unterhauser in seiner Eigenschaft als

Geschäftsführer und Kassier des Kreisverbandes

das Jahresprogramm 2010 und den Kassenbericht

anhand einer Powerpointpräsentation vor.

Bei der Herbstvorstandsversammlung des Kreisver-

bandes am 22. Oktober in Obing referierte Kreis-

fachberater Georg Unterhauser zum Thema: „Wis-

senswertes und Aktuelles im Garten“. Er stellte

dabei Pilzkrankheiten bei Obstbäumen, die rechtli-

che Situation bei Grenzbäumen, sowie die Ver-

kehrssicherungspflicht bei Bäumen vor.

Georg Unterhauser, Anderl Lexhaller, Michael Luckas, Stephan

Reiter.

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Gartenbauvereine

Der Gartenbauverein Marquartstein feierte am 27.

März das 25-jährige Gründungsjubiläum. Kreisfach-

berater Georg Unterhauser hielt den Festvortrag

zum Thema „Freude und Erfolg im eigenen Garten“.

15.000 Mitglied

Frau Christine Perschl-Kaiser aus Hl. Kreuz bei

Trostberg ist das 15.000 Mitglied im Kreisverband

Traunstein für Gartenkultur und Landespflege e.V.

Michael Luckas, Herta Öttl, Christine Perschl-Kaiser, Marlies Weiss, Georg Unterhauser

1. Kreisvorsitzender Michael Luckas und Kreisfach-

berater Georg Unterhauser gratulierten bei der

Herbstvorstandsversammlung am 22. Oktober in

Obing Frau Perschl-Kaiser dazu sehr herzlich und

bedankten sich für die Mitgliedschaft. Sie erhielt,

ebenso wie ihre beiden Mitbewerberinnen Marlies

Weiß (14.999) aus Übersee und Herta Öttl (15.001)

aus Traunstein einen Blumenstrauß sowie ein Gar-

tenbuch.

Geschäftsführung im Kreisverband

Kreisfachberater Georg Unterhauser ist seit 1979

Mitglied der Verbandsleitung im Kreisverband

Traunstein für Gartenkultur und Landespflege e.V.

und übt in dieser Funktion das Amt der Geschäfts-

führung und des Verbandskassiers, in enger Zu-

sammenarbeit mit dem 1. Vorsitzenden Michael

Luckas, aus.

Homepage des Kreisverbandes

Der Kreisverband Traunstein für Gartenkultur und

Landespflege e.V. ist seit März 2000 mit einer eige-

nen Homepage unter www.garten-traunstein.de im

Internet vertreten.

Geschäftsführer Georg Unterhauser hält als „Web-

master“ die Homepage immer auf dem aktuellen

Stand. Im Jahr 2010 besuchten 50.910 Besucher

die Homepage des Kreisverbandes. Im Durchschnitt

besuchten 4242 Besucher monatlich oder 140 Be-

sucher täglich die Homepage.

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Mitgliederentwicklung im Kreisverband

Die fachliche Betreuung der Gartenbauvereine war

und ist auch noch heute eine wichtige Aufgabe der

Kreisfachberatung. Zahlreiche Vereine wurden unter

Mitwirkung von Kreisfachberater Georg Unterhauser

gegründet. Die Mitgliederzahl stieg rasant an. Heute

umfasst der Kreisverband Traunstein insgesamt 52

Gartenbauvereine und hat derzeit einen Gesamt-

mitgliederstand von mehr als 15.000 Mitgliedern.

Der Kreisverband Traunstein ist im Bezirk Oberbay-

ern mit insgesamt 21 Kreisverbänden, 67 Garten-

bauvereinen und 140.000 Mitgliedern der mitglie-

derstärkste Kreisverband.

Der Bayerische Landesverband für Gartenbau und

Landespflege e.V. – die Dachorganisation aller Gar-

tenbauvereine – umfasst insgesamt 78 Kreisver-

bände, 3317 Gartenbauvereine mit derzeit 541.000

Mitgliedern. Der Kreisverband Traunstein steht bay-

ernweit an 5. Stelle.

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KURSE, SEMINARE, AKTIONEN

Obstbaum-Schnittkurs

Groß war das Interesse beim 4-Tages-Obstbaum-

Schnittkurs in Palling vom 8. bis 11. März, jeweils

von 8.30 bis 16.00 Uhr. Trotz der widrigen Witte-

rungsverhältnisse, das Thermometer zeigte am

Montag, 8. März, Minus 15 Grad und es wehte ein

eiskalter Ostwind – konnte Kursleiter Georg Un-

terhauser insgesamt 52 Teilnehmer begrüßen.

In Theorie und Praxis lernten die zahlreichen Hob-

bygartler das „Einmaleins“ des fachgerechten Obst-

baumschnittes. Verschiedene Fachvorträge rund um

den Obstbaum ergänzten das Programm.

Obstbaum-Veredelungskurs

„Obstgehölze fachgerecht veredeln“ hieß der Fach-

lehrgang am Montag, 26. April, von 18.00 bis 21.00

Uhr im Gasthof „Michlwirt“ in Palling. Kursleiter Ge-

org Unterhauser konnte dazu „sage und schreibe“

73 Teilnehmer begrüßen.

Unter Leitung von Georg Unterhauser lernten die

Teilnehmer in Theorie und Praxis das einfache Rin-

denpfropfen, das verbesserte Rindenpfropfen, das

Tittelpfropfen und das Wencksche Rindenprfropfen.

Wühlmaus-Fangkurs

„Wie fängt man erfolgreich eine Wühlmaus“ hieß

das Motto beim Wühlmaus-Fangkurs am 27. Mai,

um 18.00 Uhr, im Obstgarten der Familie Blank in

Molbaum bei Otting.

Kursleiter Georg Unterhauser stellte zu Beginn mit

einer Powerpointpräsentation die Lebensweise der

Wühlmaus vor. Im praktischen Teil, draussen im

Obstgarten, wurden verschiedene Fallen vorgestellt

und wertvolle Tipps zum richtigen Aufstellen der

unterschiedlichen Fallen vermittelt.

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Fortbildungsseminar

„Aktuelle Hilfen für die Vereinsführung“ hieß das

Thema beim Fortbildungsseminar für Vorsitzende,

Kassier, Schriftführer und interessierte Mitglieder,

das der Kreisverband Traunstein für Gartenkultur

und Landespflege e.V. gemeinsam mit der Fachbe-

ratungsstelle am Landratsamt Traunstein am 13.

April in Otting, Gasthof Oberwirt, veranstaltete. 46

Teilnehmer beteiligten sich an dieser interessanten

Fortbildungsveranstaltung.

Kreisfachberater Georg Unterhauser zeigte anhand

einer Powerpointpräsentation, worauf es bei der

Erstellung und Gestaltung einer „guten Homepage“

besonders ankommt. Tipps zur Pressearbeit, Ge-

meinnützigkeit und Steuerrecht im Verein ergänz-

ten das umfangreiche Programm.

Traunsteiner Gartentag

Aus dem ganzen Landkreis, sogar aus dem Nach-

barland Österreich, kamen an die 400 Besucher

zum 17. Traunsteiner Gartentag am 24. Februar im

Gasthof Michlwirt in Palling. Veranstaltet wurde der

traditionelle Gartentag vom Kreisverband Traunstein

für Gartenkultur und Landespflege e.V. und dem

gleichnamigen Sachgebiet im Landratsamt.

Kreisfachberater Georg Unterhauser hatte den Gar-

tentag vorbereitet und moderiert. Mit dem Vortrag

„Querbeet durch`s Gartenjahr eröffnete er die Vor-

tragsveranstaltung.

Seminarleiter Georg Unterhauser zeigte sich sehr

erfreut, dass es ihm gelungen ist, Frau Prof. Dr. Dr.

Christa Habrich, bekannt aus der Fernsehsendung

„Querbeet“ für den Gartentag zu engagieren. Frau

Prof. Habrich referierte zum Thema: „Gesundheit

aus dem Garten“.

Staudengärtner Christian Kreß aus Ort im Innkreis,

Oberösterreich, sprach über das Thema „Kultur und

Pflege der Taglilien, Schwertlilien und Pfingstrosen.

Baumschulmeister Hans Göding vom Lehr- und

Beispielbetrieb Deutenkofen bei Landshut gab wert-

volle Tipps zum Anbau von Beerenobst.

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Gartler-Infoabend

Groß war das Interesse beim Gartler-Infoabend am

Montag, 21. Juni, 19.30 Uhr, im Gasthaus Michlwirt

in Palling. Kreisvorsitzender Michael Luckas konnte

dazu an die 300 Besucher begrüßen.

„Mein gesunder Garten - Krankheiten und Schädlin-

ge erkennen, vorbeugen und heilen“ hieß das The-

ma des Fachvortrages von Kreisfachberater Georg

Unterhauser. Nach dem Vortrag stand der Referent

den vielen Besuchern noch Rede und Antwort. Er

bestimmte mitgebrachte Krankheiten und Schädlin-

ge und gab praktische Tipps zur umweltfreundlichen

Behandlung.

Landesgartenschau in Rosenheim

Unter dem Motto „Gesundes Obst aus dem eigenen

Garten“ veranstaltete die Fachberatungsstelle am

Landratsamt, gemeinsam mit dem Kreisverband

Traunstein für Gartenkultur und Landespflege e.V.

in der Woche vom 20. bis 26. September im Gartler-

Infopavillon auf der Landesgartenschau eine se-

henswerte und erlebenswerte Ausstellung.

Mehr als 60 verschiedene Apfel-, Birn- und

Zwetschgensorten umfasste die einmalige Obstaus-

stellung, zusammengestellt und präsentiert von

Kreisfachberater Georg Unterhauser. Bildtafeln mit

den „Top-Ten-Apfel- und Birnensorten“ ergänzten

den Beitrag.

Für Fragen über robuste und widerstandsfähige

Obstsorten, Krankheiten und Schädlinge sowie für

erfolgreiche Wühlmausbekämpfung stand Kreis-

fachberater Georg Unterhauser während der gan-

zen Ausstellungswoche zur Verfügung.

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Im Aussenbereich wurde das fachgerechte Obst-

pressen mit einer so genannten „Hydropresse“ de-

monstriert. Insgesamt wurden 185 Liter frisch ge-

presster Apfelsaft an die vielen Besucher zum Pro-

bieren gereicht.

Wie funktioniert eine Apfelschälmaschine oder wie

macht man wertvolles Dörrobst waren weitere The-

menschwerpunkte im Pavillon. Ein besonders gerne

angenommenes Schmankerl war das „Obstkuchen-

probieren“. Mehr als 5.000 Stück Kostproben wur-

den von den fleißigen Helfern der Kreisvorstand-

schaft verteilt.

Fazit der Ausstellungswoche: Eine rundum gelun-

gene Ausstellung, die Besucher waren begeistert,

der Landkreis Traunstein hat sich ausgezeichnet

präsentiert.

Traunsteiner Baumtage

Die 2. Traunsteiner Baumtage fanden am 20. und

21. April in Palling statt. Das Sachgebiet Gartenkul-

tur und Landespflege hatte diese Veranstaltung

vorbereitet und geleitet. Kreisfachberater Georg

Unterhauser konnte dazu 52 Teilnehmer aus den

gemeindlichen Bauhöfen, von der Kreisstrassen-

verwaltung und vom Staatlichen Straßenbauamt

begrüßen.

Referent war Edgar Wenisch, er ist öffentlich be-

stellter Sachverständiger für Baumpflege und Ver-

kehrssicherheit von Bäumen.

Themenschwerpunkte waren:

• Erkennen und Bewerten von Schadsymptomen

• Welche Pilz müssen bei der Baumkontrolle er-

kannt werden

• Die häufigsten Baumarten, ihre Eigenschaften

• Baumchek, Vitalitätseinschätzung in Theorie und

Praxis

• Praxisbezogene Übungen in Gruppen

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Baumpflanzaktion

Anlässlich des 125-jährigen Geburtstages von Pfar-

rer Korbinian Aigner – er war von 1945 bis 1950

Vorsitzender des Bayerischen Landesverbandes -

fand 2010 eine landesweite Pflanzaktion statt.

Der Kreisverband Traunstein für Gartenkultur und

Landespflege e.V. erhielt dazu vom Landesverband

insgesamt drei Stück, hochstämmige „Korbinian-

sapfelbäume“ zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen einer Baumpflanzaktion am 26. Oktober

wurde in Tengling, gemeinsam mit der Kindergruppe

des Gartenbauvereins „Die Gartenwichtl“, Frau Bür-

germeister Ursula Haas, 1. Kreisvorsitzenden Mi-

chael Luckas und Kreisfachberater Georg Un-

terhauser ein Korbiniansapfelbaum zum Gedenken

an den legendären „Apfelpfarrer“ gepflanzt.

Frau Bürgermeister Ursula Haas, Kreisvorsitzender

Michael Luckas, Kreisfachberater Georg Unterhau-

ser

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BAUMKATASTER

Einführung

Im Rahmen der Zielvereinbarung für das Jahr 2009

wurde vom Sachgebiet 4.52, Kreisfachberatung für

Gartenkultur und Landespflege, die Erstellung eines

EDV-gestütztes Baumkatasters für alle größeren

Bäume im Bereich der Aussenanlagen sämtlicher

kreiseigener Gebäude vorgeschlagen. Als Ziel wur-

de vereinbart: „Alle Bäume sollen erfasst und hin-

sichtlich Gesundheitszustand, Verkehrs- und Stand-

sicherheit dokumentiert werden“.

Baumkataster

Das Baumkataster ist ein Verzeichnis über den

Baumbestand der kreiseigenen Liegenschaften,

Naturdenkmale und Kreisstrassen, das als Grundla-

ge für die regelmäßige Baumpflege und Baumkon-

trolle zur Gewährleistung der Verkehrssicherungs-

pflicht dient. Alle Baumstandorte an Straßen, in

Grünanlagen, im Aussenbereich von Gebäuden etc.

werden für das Baumkataster erfasst und Baumbe-

standsdaten erhoben.

Baumnummerierung

Für die dauerhafte Identifizierung der Bäume wer-

den so genannte Arbotag-Anschlagplättchen,

schwarz mit weissem

11-stelligem Aufdruck

verwendet. Doppelte

Nummern sind bei die-

sem System ausge-

schlossen. Mit einem

Anschlaghammer, mit

magnetischer Nagelhalterung, werden die mitwach-

senden, hochwertigen Kunststoffplättchen in einer

Höhe von ca. 2,20 m in die Rinde eingeschlagen.

Derzeit sind 839 Bäume auf diese Art und Weise

nummeriert.

Datenerfassung

Zur Datenerfassung wird ein Pocket PC mit dem

Programm „ISiMan 3.0“ (integriertes Sicherheitsma-

nagement für Bäume) verwendet. Folgende Sach-

datenfelder werden vor Ort erfasst und aktualisiert:

• Baumdaten (Baumnr., Baumart, Grünfläche u.a)

• Stammdaten (Baumhöhe, Stammumfang, etc.)

• Standorte (Art der Baumscheibe, …)

• Auswertungen (Vitalität, Gesamtbewertung, …)

• Schadensanalyse (Starkäste, Stammkopf,

Stamm, Stammfuß, etc.)

• Maßnahmen

• Kontrolldatum

Die gewonnenen Bestandsdaten werden anschlie-

ßend über eine Softwareschnittstelle in das Riwa-

Gis (geographischen Informations System) eingele-

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sen und gespeichert. Diese Daten sind nach dem

Datenimport auf einem „Datenblatt“ abzulesen.

Zum Stichtag 31.12.2010 wurden vom Sachgebiet

Gartenkultur und Landespflege insgesamt 839

Bäume nummeriert, die Baumstammdaten erfasst,

fotografiert und die Daten im Riwa-Gis-Zentrum

abgespeichert.

Die Erfassung der Bäume gliedert sich wie folgt:

12 St., Landratsamt, Traunstein

19 St. AKG, alt, Traunstein

25 St. B II, Prantnerstraße, Traunstein

22 St. B III, Schnepfenluckstr., Traunstein

169 St., Schulzentrum, Wasserburgerstr.

85 St. Chiemgau-Gymnasium, Traunstein

11 St. Zulassung, Traunstein,

11 St. Bohngrundstück, Traunstein

26 St. Realschule in Marquartstein

49 St. Gymnasium in Traunreut

111 St. Realschule, Gymn. in Trostberg

18 St. Naturdenkmale

72 St. Landschaftsbestandteil Pertenstein

31 St. Kreisstrasse TS 1, Rettenbach

29 St. Kreisstrasse TS 45, Grassau

37 Stück, Kreisstrasse, Hochberg

7 Stück, Kreisstrasse, Seeon-Oberbrunn

102 Stück, Zeltplatz in Schützing

2 Stück, Kreisstrasse, Lampoding

1 Stück, Kreisstrasse, Bergen-Staudach

Baumkontrolle

Die Grundlage für die Baumkontrolle bildet die FLL-

Baumkontrollrichtlinie. Hier wird bestimmt, dass

Baumkontrollen zu Überprüfung der Verkehrssi-

cherheit, zur Ermittlung von Schäden und gegebe-

nenfalls zur Festlegung von Sicherungs- und Pfle-

gemaßnahmen durchzuführen sind. Hierfür genügen

Regelkontrollen in Form fachlich qualifizierter Inau-

genscheinnahme vom Boden aus. Dabei ist jeder

Baum einzeln und von allen Seiten im Kronen-,

Stamm- und Wurzelbereich visuell zu kontrollieren.

Die Häufigkeit der Baumkontrollen hängt von fol-

genden Faktoren ab:

• Berechtigte Sicherheitserwartung des Verkehrs

• Zustand des Baumes

• Baumart, Entwicklungsphase, Alter

Die Regelkontrollintervalle werden je nach dem ½

jährlich, 1 x jährlich, alle 2 Jahre oder alle 3 Jahre

durchgeführt. Unabhängig davon werden nach ex-

tremen Witterungsereignissen (Orkane, Eisregen,

Hagel) Zusatzkontrollen durchgeführt. Die Ergebnis-

se der Baumkontrollen werden im Pocket PC erfasst

und dokumentiert.

Statistik

Für die Präsentation und Auswertung des erfassten

Baumbestandes stellt das Modul Bäume in Riwa Gis

die Funktion Statistik zur Verfügung. Hier kann man

für den gesamten Baumbestand oder für ausge-

wählte Standorte folgende Statistiken generieren:

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• Baumartenverteilung

• Altersstruktur

• Gesamtbewertung

• Lebenserwartung

• Vitalität

Bei den derzeit 839 erfassten Bäumen sieht die

statistische Auswertung wie folgt aus:

Baumartenverteilung:

.

.

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BAUMDIAGNOSE MIT SCHALLTOMOGRAPHIE

Einführung

Das Sachgebiet Gartenkultur und Landespflege ist

mit der Erstellung eines Baumkatasters befasst und

führt in diesem Zusammenhang auch die erforderli-

chen Baumkontrollen entsprechend der FLL-

Baumkontrollrichtlinien durch. Diese Regelkontrolle

erfolgt als Sichtkontrolle in Form der „fachlich quali-

fizierten Inaugenscheinnahme“ vom Boden aus. Je

nach Erfordernis werden einfache Geräte, wie z.B.

Schonhammer, Sondierstab oder Splint-Messer

verwendet.

Aufgrund der Tatsache, dass bei einigen Bäumen in

der Reife- und Alterungsphase die Regelkontrolle

nicht ausreicht und deshalb eine „eingehende Un-

tersuchung“ mit speziellen Geräten erforderlich ist,

haben sich folgende Sachgebiete 2010 dazu ent-

schlossen, einen so genannten „Arbotom-Schall-

tomographen“ anzuschaffen:

• SG 1.51, kreiseigener Hochbau

• SG 1.53, Gebäudemanagement

• SG 4.14, Naturschutz

• SG 4.13, Kreisstrassenverwaltung

• SG 4.52, Gartenkultur und Landespflege

Die Einsatzgebiete des Schalltomografen sind:

• Bruch- und Standsicherheitsprüfung

• Verkehrsicherheitskontrolle

• Ermittlung der Holzqualität

Baumdiagnose mit Schalltomographie

Das Arbotom ist ein Schalltomograph, mit dem man

die Ausdehnung von Fäulen und Rissen im Holz

ohne wesentliche Holzverletzungen vermessen

kann. Anders als beim Anbohren von Stämmen

besteht keine Gefahr, durch die Untersuchung Holz-

fäulen zu verursachen oder bestehende Fäulen zu

vergrößern.

Der Schalltomograph besteht aus einer Reihe von

Sensoren, die in einer festzulegenden Defektebene

um den Stamm befestigt werden.

Die Sensoren erfassen dabei die Laufzeiten von

erzeugten Schallimpulsen zwischen den Sensoren

und leiten diese an einen Laptop weiter.

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So entsteht ein dichtes „Messgeflecht“ von Schall-

geschwindigkeiten, aus denen letztlich ein flächiges,

farbiges Tomogramm des Stammquerschnittes er-

rechnet wird. Die Laufzeiten sind vom Zustand des

Holzes abhängig. In gesundem Holz breitet sich der

Schall schnell aus, die Laufzeiten sind hoch. Dort,

wo das Holz durch Fäule angegriffen ist, sind die

Laufzeiten niedriger, da sich der Schall in gefaultem

Holz langsamer ausbreitet, oder gar um eine regel-

rechte Höhlung herum läuft und wegen des länge-

ren Wegs eine längere Zeit benötigt.

Die Software rechnet digitalisierte Messwerte in ein

farbiges Schichtbild des Stammquerschnittes um.

Gesundes Gewebe wird dabei grün, Fäulen und

Höhlungen gelb bis rot dargestellt.

Ergebnis

Das Ergebnis der eingehenden Untersuchung durch

das Sachgebiet Gartenkultur und Landespflege,

Georg Unterhauser, mit dem „Arbotom-Schall-

tomographen“ ist, dass die Eiche, trotz des umfang-

reichen Stammschadens, derzeit ausreichend

standsicher ist. Die erforderliche Restwandstärke

(blaue Linie) befindet sich weitgehend im gesunden

Holz.

Schalltomographie an Straßenbaum

Im Bereich der Kreisstrasse TS 29, Hochberg, wur-

de bei einem Bergahorn, der Baum steht unmittelbar

neben der Straße, bei der Regelkontrolle neben

einem Anfahrschaden auch Befall durch den so

genannten Brandkrustenpilz (grüner Pfeil) am

Stammfuß festgestellt. Die Stand- und Verkehrssi-

cherheit war nicht mehr ausreichend gewährleistet.

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Um nun festzustellen, wie weit der Befall durch den

holzzerstörenden Pilz (Pfeil) fortgeschritten ist, und

ob die Bruch- und Standsicherheit noch ausreichend

gewährleistet ist, wurde eine eingehende Untersu-

chung mit dem Arbotom-Schall-Tomographen durch

das Sachgebiet Gartenkultur und Landespflege

durchgeführt.

Ergebnis

Die Flächengrafik bzw. die roten Bereiche zeigen

eindeutig, dass sich die Fäule fast über den gesam-

ten Stammquerschnitt ausgebreit hat. Die notwendi-

ge Restwandstärke, gekennzeichnet durch den

blauen Ring, befindet sich fast ganz im „ungesun-

den Holz“. Die Bruch- und Standsicherheit des

Baumes an der Kreisstrasse ist nicht mehr gewähr-

leistet. Der Baum muss umgehend gefällt werden.

Am 6. Dezember 2010 wurde der Baum vom Bauhof

der Kreisstrassenverwaltung fachgerecht gefällt.

Beim Vergleich, Schalltomogramm und Baumschei-

be nach der Fällung wird festgestellt, dass die Mes-

sung eine relativ genaue Aussage über das Ausmaß

des Pilzbefalls präsentiert.

Nur der Bereich rechts vom roten Strich weist ge-

sundes Holz auf. Der linke Bereich ist mehr oder

weniger vom Pilz befallen. Eine ausreichende Holz-

festigkeit ist nicht mehr vorhanden.

Das Bild zeigt klar und deutlich, dass nur im Bereich

zwischen den Sensoren 7 und 10 gesundes Holz

vorhanden ist. Der Rest, in der Flächengrafik rot und

gelb dargestellt, ist „schlechtes Holz“. Die Fällung

des Baumes war also sinnvoll und notwendig, um

die Verkehrssicherheit an der Kreisstrasse nicht zu

gefährden.

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ZIELE FÜR 2011 UND WEITERHIN

Baummanagement

Bäume prägen unsere Landschaft, unsere Städte

und unsere Dörfer und unsere Häuser.

Bäume müssen aber auch verkehrssicher sein! Um

dies zu gewährleisten sind fachlich qualifizierte

Baumpflegearbeiten erforderlich.

Fortsetzung der Ersterfassung

Das Sachgebiet Gartenkultur und Landespflege hat

sich zum Ziel gesetzt, das Baummanagement fort-

zusetzen, d.h. den restlichen Baumbestand bei den

kreiseigenen Liegenschaften und Kreisstrassen zu

erfassen, zu dokumentieren und in das GIS-System

„einzupflegen“:

Fortsetzung der Baumkontrolle

Die Baumkontrolle wird weiterhin - in der Regel

einmal jährlich, wobei der Kontrollzeitpunkt aus

baumbiologischen Gründen jahreszeitbedingt

schwanken kann – durchgeführt, um die Verkehrssi-

cherheit der Bäume zu überprüfen, denn die Her-

stellung der Verkehrssicherheit an Bäumen ist eine

Rechtspflicht des Eigentümers (§ 823, Abs.1, BGB).

Sie basiert auf technischen Regeln der FLL-

Baumkontrollrichtlinie.

Baumpflegearbeiten

Die bei der Baumkontrolle festgestellten und erfor-

derlichen Pflegearbeiten werden durch das Sachge-

biet Gartenkultur und Landespflege gemanagt und,

wenn erforderlich, von erfahrenen Baumpflegefir-

men erledigt.

Baumdiagnose mit Schalltomographie

Das Sachgebiet Gartenkultur und Landespflege

bietet allen Gemeinden im Landkreis Traunstein,

die Möglichkeit, besonders wertvolle und ortbildprä-

gende Bäume zur Prüfung der Stand- und Bruchsi-

cherheit mit Hilfe der „Arbotom-Schalltomographie“

eingehend untersuchen zu lassen.

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Landkreis Traunstein

Ludwig-Thoma-Str. 2

83278 Traunstein

Telefon: 0861/58-0

www.landkreis-traunstein.de