Fachtagung SGAS, 29.08.2019 Ergonomie in der …...Fallbeispiel 3 / Ergonomie bei der Planung von...

1ERGO in der Praxis │ 2019

Fachtagung SGAS, 29.08.2019

Ergonomie in der Praxis

Matthias Emmenegger, dipl. Ergotherapeut

AEH AG Zürich


Ihre Experten für gesamtheitliche Dienstleistungen im

Gesundheitsmanagement

Weitere Infos: www.aeh.ch


• Fallbeispiel 1 - Belastungen erkennen / Prüfmittel Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz (Seco)

• Neue APP / Seco Ergo Test

• Fallbeispiel 2 - Ergonomie bei Führungsaufgaben im Warentranspoert / Beurteilung der

körperlichen Belastung: Heben und Tragen von Lasten (SUVA)

• Fallbeispiel 3 - Ergonomie bei der Planung von Lean Arbeitsplätzen

• Fallbeispiel 4 - Ergonomie bei der Planung eines Callcenters

Inhalt


Artikel 23• Arbeitsplätze, Arbeitsgeräte und Hilfsmittel sind nach ergonomischen Gesichtspunkten zu

gestalten und einzurichten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sorgen für ihre sachgerechte Benutzung.

• Die Arbeitshöhe soll der Körpergrösse und der Art der Arbeit angepasst sein. Sitz, Arbeitsfläche und / oder Tisch sind als Einheit zu gestalten, um eine bevorzugte Körperhaltung zu ermöglichen, und diese sind auf die anatomischen und physiologischen Merkmale sowie die Art der Tätigkeit des jeweiligen Benutzers einzustellen.

Artikel 24• Bei den Arbeitsplätzen muss so viel freier Raum vorhanden sein, dass sich die Mitarbeiter

bei ihrer Tätigkeit ungehindert bewegen können. • Ständige Arbeitsplätze sind so zu gestalten, dass in zwangloser Körperhaltung gearbeitet

werden kann. Sitze müssen bequem und der auszuführenden Arbeit und dem MA angepasst sein, nötigenfalls sind Arm- und Fussstützen anzubringen.

Auszug Wegleitung ArGV3: Ergonomie


• Arbeitszeiten • 13 Std. / Tag (2 Schichten überlappend)

• Morgen / Abend jeweils 1 Lackierer, 1 Hilfskraft

• 15-min. Kaffeepause, 30 min. Mittagspause

• Arbeitstätigkeiten• Serien (1- 200 Rohre / Serie) von Kunststoffrohren mit Lackierautomaten bearbeiten

• Länge 30 cm - 180 cm, 0.5 - 2.5 kg (selten 13 kg)

• Zyklus wird am Automaten von Hand ausgelöst

• Lackierzyklus• Vorbehandlung

• Lackierung mit Zyklusdauer +/- 34 Sec. (2- 3 Rohre / Min.)

• Optische Prüfung

Fallbeispiel Lackiererei


Beobachten Sie:• Den Körperabschnitt Schultern und Arme

• Die Arbeitsplatzgestaltung Greifraum

Übung

Video

SSL10915 Lackierer.AVI


Optimal: in einer natürlichen, spontan eingenommenen

Haltungen arbeiten können

IST ?

Körperhaltungen

Zwangshaltungen sind physiologisch un-

günstige Haltungen, die Körperabschnitte

durch statische Muskelarbeit übermässig

belasten

Gewohnheitshaltungen resultieren aus dem

eigenen, frei gewählten Verhalten


• Definiert Prüfstandard für die betriebliche Prävention von

Beschwerden im Bewegungsapparat

• Ist abgestimmt auf die Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz

• Dient kantonalen Arbeitsinspektoren / anderen Fachkräften

Gesundheitsschutz zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen

• Grundlagen: international bewährte Analyseinstrumente

• Bereiche:• Arbeitsbeschreibung und Resultate

• Abschnitt Bewertung Arbeitsplatzgestaltung

• Abschnitt Bewertung Arbeitshaltungen und Bewegungen

• Kurzbeschreibung

• Hilfsmittel: Leitfaden

Prüfmittel «Gesundheitsrisiken Bewegungsapparat» www.seco.admin.ch/seco/de/home/Publikationen_Dienstleistungen/Publikationen_und_Formulare/Arbeit/Arbeitsbedingungen/Merkblatter_und_Checklisten/pruefmittel-gesundheitsrisiken


Beurteilen wir mit dem Prüfmittel:

• Die Arbeitsplatzgestaltung Greifraum

• Den Körperabschnitt Schultern und Arme

Übung


A Bewertung Arbeitsplatzgestaltung

Erfüllt?

Nicht erfüllt? -> Massnahme


Abschnitt B Arbeitshaltungen und Bewegungen

34

< 30: erfüllt> 30: nicht erfüllt - Massnahme


Abschnitt Arbeitshaltungen und Bewegungen

36

< 30: erfüllt> 30: nicht erfüllt - Massnahme


Beurteilung

Arbeitshaltungen Kriterien Punktwert Gesundheitsschutz

Schultern / Arme Tätigkeitsdauer > 4 h /

Tag

Repetitive Bewegungen

mit Pausen

Handposition auf/über

Schulterhöhe

Last < 5 kg

34, wesentlich erhöhte

Belastung

Nicht erfüllt

Hände Tätigkeitsdauer > 4 h /

Tag

Repetitive Bewegungen

≤ 10 Mal / Min.

Maximale Handkraft

mittel

Handgelenkstellung

gebeugt / gekippt

36, wesentlich erhöhte

Belastung

Nicht erfüllt


Anhand der Resultate wird das Vorgehen in jedem der geprüften Teilbereiche festgelegt:

• Die Anforderungen sind erfüllt

Keine Massnahmen

• Die Anforderungen sind nicht erfüllt

Aufgrund der Ergebnisse

• Werden in Absprache Ziele definiert und konkrete Massnahmen vereinbart

• Wird bei komplexen Problemen eine Fachberatung beigezogen (s.a. Art. 4 ArGV 3)

Festlegen weiteres Vorgehen


• Technische Massnahmen

Höhenverstellbarer Drehteller an Maschine

Lampen zur Überprüfung der Lackschicht auf einer Höhe montieren, damit die Rohre

nicht über Schulterhöhe gehalten werden müssen

• Organisatorische Massnahmen

Rohrserien, welche grössere körperliche Belastungen zur Folge haben, nur bearbeiten bei

Anwesenheit beider Lackierer (Abwechseln)

Prüfen der Möglichkeiten ob die Rohre in weniger belastenden Körperhaltungen lackiert

werden können

• Personelle Massnahmen

Schulung der Mitarbeitenden betreffend körpergerechten Arbeitstechniken

Massnahmen/ Empfehlungen


• Der Leitfaden erläutert die Gesundheitsrisiken für Rücken,

Muskeln und Sehnen bei hohen Arbeitsbelastungen und gibt

einen Überblick zum entsprechenden ergonomischen

Basiswissen. Er nimmt Bezug auf die gesetzlichen

Präventionsvorschriften und erklärt die im Prüfmittel

verwendeten Kategorien sowie seine Anwendung.

• Bsp. Kategorie: Maximale Handkraft: "Es wird die benötigte

maximale Kraft einer Hand beurteilt, auch wenn eine Tätigkeit mit zwei

Händen durchgeführt wird. Die benötigte Handkraft wird geschätzt,

oder die Arbeitnehmenden werden gefragt, ob diese für sie: tief, mittel,

hoch ist. Die benötigte Kraft kann auch mit einem Handdynamometer

gemessen werden".

Leitfaden «Gesundheitsrisiken Bewegungsapparat» www.seco.admin.ch/seco/de/home/Publikationen_Dienstleistungen/Publikationen_und_Formulare/Arbeit/Arbeitsbedingungen/Merkblatter_und

_Checklisten/pruefmittel-und-leitfaden--gesundheitsrisiken-bewegungsapparat-p


Prüfmittel «Gesundheitsrisiken Bewegungsapparat»

Mobile App «SECO Ergo-Test»SECO Ergo-Test 4+ Die Pause GmbH

•Gratis

Das Prüfmittel definiert Gesundheitsschutzkriterien

für wichtige Aspekte der Arbeitsplatzgestaltung und

bewertet Arbeitshaltungen und -bewegungen für die

fünf Körperteile Rücken, Nacken, Schultern/Arme,

Hände, Hüfte/Beine.

Die kostenlose App beinhaltet:

- Einfaches Erstellen von Rapporten

- 7 Prüfpunkte die einzeln ausgewertet werden

können

- Automatische Auswertung der Prüfpunkte

- Erstellen von Massnahmen und Notizen

- Exportieren der Rapporte im Textformat

https://apps.apple.com/de/developer/die-pause-gmbh/id1049308086


Gewichte Prüfmittel «Gesundheitsrisiken Bewegungsapparat»

Zumutbare Lastgewichte für eng am Körper gehaltene Lasten. Falls diese Grenzen nicht eingehalten werden

können, sind generell besondere Massnahmen erforderlich

Alter Männer Frauen

14 bis 16 Jahre*

16 bis 18

18 bis 20

20 bis 35

35 bis 50

<15 Kg

<19 Kg

<23 Kg

<25 Kg

<21 Kg

<11 Kg

<12 Kg

<14 Kg

<15 Kg

<13 Kg

über 50 <16 Kg <10 Kg

bis zum Ende des 6.

Schwangerschaftsmonats** <5 – 10 Kg

ab dem 7. Schwangerschaftsmonat** <5 Kg


Vorgehen

1. Gemeinsam Auftrag und

Zielsetzung formuliert

2. Belastungen objektiviert

3. Massnahmen bestimmt

4. Führungskräfte zur Ergonomie

geschult

5. Evaluation

Zielsetzung

• Bestehende Arbeitsplätze auf die Ergonomie

überprüfen und falls möglich (nötig) anpassen

• Führungskräfte befähigen, die ergonomischen

Risiken zu beurteilen

• Arbeitsorganisation und die Verhältnisse am

Arbeitsplatz optimieren, damit die MA mit dem

richtigen Verhalten die körperlichen

Beanspruchungen auf ein wohlverträgliches Mass

verbessern

Fallbeispiel 2 - Ergonomie bei Führungsaufgaben für

Warentransport Produktionsbetrieb


• Heben und Tragen in ungünstigen Körperhaltungen

• Enge Platzverhältnisse

• Schlechte Griffe an Behälter

• Häufige Wiederholungen

• Zeitdruck

Fallbeispiel 2 – Hauptbelastungen Ursache


2

3

1

4 6 24

Mann (über 50Jahre)

Gewicht: 15 Kg

Anzahl Umsetzvorgänge pro Tag:

100 / < 5 Sekunden

Körperhaltung: Oberkörper teils vorgeneigt

und verdreht - teilweise über Schulterhöhe

Ausführungsbedingungen: Teilweise enge

Platzverhältnisse und schlechte Griffe an

Behälter


Bewegungsraum für Material Handling(Prüfmittel Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz Seco 2016)

• Bewegungsraum Arbeitsplatz

• 1,5 m2 freie Bewegungsfläche pro Person (ohne Flächenbedarf

für Geräte, Maschinen, Schränke oder Tische)

• Zugang zum Arbeitsplatz: 80 cm

• Bewegungsraum stehende Arbeit

• Breite: 80 cm, Tiefe; 80 cm / Platz für Vorderfuss: 10 x 15 cm

• Bewegungsraum Lastentransport

• Tiefe: Lasttiefe + mindestens 80 cm, Breite: mindestens 80 cm

oder Lastbreite + 40 cm


Übertrag ins Tagesmeeting der Führungskräfte

1. Schritt

Problem erkennen

Daten für ergonomische

Risikobeurteilung

(Belastungen) erfasst

Beanspruchungen

objektiviert Leitmerkmalmethode (LMM)

Prüfmittel

Ergonomisches Risiko

beurteilt

2. Schritt

Sofortmassnahme auf Mitarbeiter-

Ebene z.B. mit STOP - Prinzip

S = Substitution

(Arbeit aufteilen, weglassen)

T = Technische Massnahmen

(Hilfsmittel, mehr Platz, bessere

Griffe)

O = Organisatorische Massnahmen

(Jobrotation, mehr Pausen)

P = Personenbez. Massnahmen

(Korrekt angewendete Technik)

3. Schritt

Nachhaltige Massnahme auf

Betriebsebene

Organisation der Arbeiten

anpassen

Verhältnisse am Arbeitsplatz

optimieren

Körpergerechtes Verhalten

schulen

Evaluation


Belastungen aus der Arbeit

Arbeitsplatz- und

Umgebungs-

bedingungen

ArbeitsaufgabeArbeits-

organisation

Soziale

Bedingungen

Beanspruchung

PositiveBeanspruchungsfolgen

NegativeBeanspruchungsfolgen

Individuelle

Leistungsvoraussetzungen


Ausgangslage Betrieb

«Unser Betrieb führt kontinuierlich Verbesserungen an Arbeitsplätzen in Produktion und

produktionsnahen Bereichen durch.

Dabei werden die Mitarbeiter durch wechselnde Prozess-, Umwelt- und Arbeitsplatzbedingungen

möglicherweise Belastungen ausgesetzt, die sich auf Motivation und Krankenstand auswirken

können (z.B. Zugluft, Blendwirkung, Anteil stehende Tätigkeiten, falsche Sitzhaltung, falsches

Heben von Lasten)"

Fallbeispiel 3 / Ergonomie bei der Planung von Lean

Arbeitsplätzen


1. Teil / Theorie

• Was ist Ergonomie, das Arbeitsgesetz

• Anatomie (Augen-Sehen, Wirbelsäule, Muskulatur, Gelenke der Hand und Finger)

• Belastungen (Platz, Licht, Raumklima, Häufigkeit, Gewicht)

2. Teil / Praxis

• Planung von zwei Montagearbeitsplätzen unter Berücksichtigung der ergonomischen

Grundlagen (Checkliste) in zwei 3er Gruppen

Gruppe A = Linie 1

Gruppe B = Linie 2

• Präsentation der Resultate im Plenum

Fallbeispiel 3 / Inhalt der Schulung


• Sie lernen die körperlichen Belastungen an den Arbeitsplätzen der Produktion kennen und

erfahren mit welchen ergonomischen Massnahmen die Belastungen beeinflusst werden

können

• Sie lernen die Grundlagen der Ergonomie bei der Planung von Arbeitsplätzen zu

berücksichtigen und setzen diese beim Aufbau der Montagearbeitsplätze um

Fallbeispiel 3 / Zielsetzung der Schulung


• Sind höhenverstellbare Arbeitsflächen nötig? Und welchen Nutzen haben diese?

• Wann müssen Fussstützen eingesetzt werden?

• Welche fixe Arbeitshöhe kann gewählt werden in Bezug auf die unterschiedlichen

Körpergrössen?

• Braucht es Arbeitsplätze zum Sitzen? Wie soll das Verhältnis Stehen zu Sitzen sein?

• Braucht es Stehmatten (Antiermüdungsmatten)?

• Wie sind die horizontalen und vertikalen Greifbereiche definiert?

• Gibt es zur Planung eine Checkliste?

Fallbeispiel 3 / Fragestellungen Teilnehmer


Artikel 24 Besondere Anforderungen (Ergonomie)

1 Bei den Arbeitsplätzen muss so viel freier Raum vorhanden sein, dass sich die

Arbeitnehmer bei ihrer Tätigkeit unbehindert bewegen können.

2 Ständige Arbeitsplätze sind so zu gestalten, dass in zwangsloser Körperhaltung

gearbeitet werden kann. Sitze müssen bequem und der auszuführenden Arbeit sowie dem

Arbeitnehmer angepasst sein; nötigenfalls sind Arm- und Fussstützen anzubringen.

3 Die Arbeitsplätze sind so einzurichten, dass, wenn möglich, sitzend oder wechselweise

sitzend und stehend gearbeitet werden kann. Kann die Arbeit nur stehend verrichtet

werden, so sind Sitzgelegenheiten zur zeitweisen Benützung bereitzustellen.

...

Gesetzliche Anforderungen Ergonomie


Blickwinkel Stehen: Nacken 15° bis 45° nach unten

Sehdistanz:

Sehanforderung hoch bis sehr hoch: 15 cm bis 35 cm

Sehanforderung normal (Lesen): 35 cm bis 50 cm

Sehanforderung Bildschirmarbeit: 50 cm bis 90 cm

Ausgleich der Sehdistanz:

Arbeitshöhe durch Beugung im Ellbogen bei entspanntem

hängendem Schultergürtel

Blickwinkel und Sehdistanz


• Median als Grundlage Konstruktion nicht sinnvoll: Z.B. ist fixe Sitzhöhe bei 50. Perzentile für die Hälfte

aller Nutzer zu hoch

• In der Regel 5. – 95. Perzentile beachten

• Ausnahmen:• Beachtung 95. oder 99. Perzentile bei Freiräumen

(Türhöhen, Bettlängen, Passagen,

Sicherheitsabstände, ...)

• Beachtung 5. oder 1. Perzentile Erreichbarkeit

(Notausgang, ...)

Anthropometrie und Arbeitsplatzgestaltung


Eine wenig vielseitige Tätigkeit, die überwiegend ausführende Elemente und wenig planerische und wenig

kontrollierende Elemente enthält,

bei einem hohen Grad an Fremdbestimmung hohe quantitative Anforderungen stellt,

kann Stress verursachen oder verstärken und Erkrankungen im Muskel-Skelett-Bereich hervorrufen, erhalten und

verstärken.

Auszug gesunde & entwicklungsfördernde Arbeitsmerkmale

• Aufgaben- und Anforderungsvielfalt

• Ganzheitlichkeit

• Autonomie

• Zeitelastizität

• Gemeinsame Aufgabe und Kooperationsmöglichkeiten

Tätigkeitsgestaltung

34AEH Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene │ Matthias Emmenegger│ 2019

Mensch

Arbeitsplatz

Arbeits-

organisation

Arbeits-

umgebungArbeits-

mittel

Arbeits-

inhalt

Gesundheit

Der Mensch im Mittelpunkt


Vorgehen planerische Aufgabe

• Tätigkeiten beschreiben (was macht die Person wie oft/lang unter welchen Bedingungen)

• Körperliche und Kognitive Belastungen einschätzen (in Partizipation mit den Ausführenden)

• Ergonomische und Organisatorische Massnahmen festlegen

• Zielkonflikte definieren (was ist möglich/unmöglich umzusetzen)

• Priorisieren der Massnahmen (in Partizipation mit den Ausführenden)

• Mit Checkliste überprüfen

• Arbeitsplatz planen und bauen

• Evaluieren (in Partizipation mit den Ausführenden)

•


Ausgangslage Betrieb

• Betrieb eines neuen «1° level support callcenters»

• In vorgegebener Fläche

• Mit möglichst vielen Arbeitsplätzen

• Im «desk-sharing» Konzept

Fallbeispiel / Ergonomie bei der Planung eines

Callcenters

Bild: gruenderszene.de


Wer von Ihnen kann sich vorstellen sich während der Arbeit in einen Ruheraum zu legen?

Ruheraum?


• Entsprechen die geplanten Arbeitsflächen den Anforderungen aus dem Arbeitsgesetz?

Ja (Tischdimension 120 cm x 80 cm)

• Wurden bei der Planung die Richtlinien aus der Seco Broschüre «Grossraumbüros - So

schützen Sie die Gesundheit der Mitarbeitenden» eingehalten?

Ja (Flächen und Verkehrswege stimmen)

• Wie gross sind die Bildschirme welche eingesetzt werden und welche Bautiefe haben diese?

32 Zoll (ultra wide curved, Bautiefe 25 cm)

• Werden zwischen den Tischen Trennwände eingesetzt?

Ja (Akkustikmassnahme)

• Werden dann die optimalen Sehabstände Auge zu Bildschirm eingehalten?

Nein

• Gibt es Rückzugsorte für vertrauliche Gespräche und arbeiten der Teamleitung?

Ja in einer Besprechungsbox

• Entspricht diese Box den Anforderungen der Tätigkeit der Teamleitung?

Nein, zu wenig Platz und zu wenig geschützt für vertrauliche Arbeiten

Fragestellungen Planbeurteilung Einrichtung

X

X


• Welchen psychosozialen Belastungen sind die Callcenter Mitarbeitenden ausgesetzt?

Hohe Emotionsarbeit, Fremdbestimmt, Monotonie bei hoher Qualität, Arbeitsquantität nicht beeinflussbar, Lärm,

Unterbrechungen usw.

• Wie sind diese angestellt?

Eher Frauen, meist Teilzeit

• Kann der Ruheraum auf Arbeitszeit genutzt werden?

Nein

• Würden die Vorgesetzten einen Ruheraum nutzen?

Nein

• Meine Frage an Sie: Würden die Mitarbeitenden unter den Umständen den Ruheraum nutzen?

Fragestellungen Planbeurteilung Tätigkeit

X

X


• Tischfläche 140 cm x 90 cm auf Kosten der Anzahl

Arbeitsplätze

• Optimale Sehdistanz zum Bildschirm eingehalten

• Distanz zum Nachbar etwas vergrössert.

• Anstelle des Ruheraumes wird ein Büro für die

Teamleitung und für konzentriertes Arbeiten

geschaffen.

Planung Arbeitsplätze angepasst


Ergon = Arbeit

nomos = Gesetzmässigkeit

Wissenschaft der benutzergerechten Arbeitsgestaltung

Verhältnisse, Organisation und Verhalten am Arbeitsplatz

optimieren um Produktivität und Wohlbefinden zu steigern.

Die Ergonomie ist in der Planung von Arbeitsplätzen und mit dem

Tagesgeschäft gekoppelt und nicht losgelöst.

Miteinander mit den Führungskräften, Planenden und den Mitarbeitenden

Rolle der Ergonomie


Matthias Emmenegger

[email protected]

Tel: 044 515 36 76

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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