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© INFINITY - fotolia.com Fairmas Hotel-Report A USGABE J ANUAR 2018 P ERFORMANCE -A NALYSE : D EZEMBER 2017 IN EINIGEN WICHTIGEN DEUTSCHEN D ESTINATIONEN UND EIN A USBLICK AUF DIE KOMMENDEN DREI MONATE T OP -T HEMA IN DIESEM MONAT : 2017 DER GROßE J AHRESRÜCKBLICK

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Fairmas

Hotel-Report

AUSGABE JANUAR 2018

PERFORMANCE-ANALYSE:

DEZEMBER 2017 IN EINIGEN WICHTIGEN

DEUTSCHEN DESTINATIONEN

UND EIN AUSBLICK

AUF DIE KOMMENDEN DREI MONATE

TOP-THEMA IN DIESEM MONAT:

2017 – DER GROßE JAHRESRÜCKBLICK

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01|18 Fairmas Hotel-Report

in Kooperation mit Solutions Dot WG

Dezember 2017 –Vorjahres-

vergleich im Jahrestief Occ: 65,8%, ADR: 91,30€, RevPar: 60,10€

Was sich letzten Monat im Trendbarometer bereits abzeichnete,

ist nunmehr bestätigt: Das Jahr endet mit deutlichen Abschlägen

bei der Belegung und im RevPar. Und dies, obwohl die ersten zwei

Dezemberwochen sowie die ersten drei Adventswochenenden

gut nachgefragt worden sind und Silvester gute Raten erzielt wer-

den konnten. Doch in der Summe ging die Belegung deutlich zu-

rück. Als Grund wurde bislang die Pleite von Air Berlin genannt.

Aber auch die Konkurrenz hat in 2017 zugenommen, welches der

eine oder andere anfängt zu spüren. Alleine die Motel One

Gruppe hat mit dem Upper West und dem Motel One am Alex

das Zimmerangebot um 1380 Zimmer erweitert.

Januar: Occ: 1,0%; ADR: 2,4%; RevPar: 3,5%

Mit der Fashionweek, der Grünen Woche, dem 6-Tage Rennen und verschiedenen Firmen Kick-offs ist der Januar nicht uninteressant,

aber zugleich auch etwas „unspannend“. Die Voraussetzungen ähneln denen des Vorjahresmonats. Bis auf eines: Die noch ungeklärte

Frage, ob das vom Verwaltungsgericht ausgesprochene Verbot der verkaufsoffenen Sonntage zur Grünen Woche, der Berlinale und

der ITB bei der noch ausstehenden Revision gekippt wird oder nicht

Februar: Occ: - 1,4%; ADR: 1,4%; RevPar: 0,0%

Obwohl das aktuelle Trendbarometer eine negative Entwicklung bei der Belegung ausweist, besteht noch viel Optimismus, dass sich

das Blatt noch zum Guten wendet. Immerhin sorgen Fruit Logistica, Helene Fischer, die Filmfestspiele, die Bautec sowie der Krebskon-

gress für Nachfrage und die Tatsache, dass viele Veranstaltungen parallel stattfinden, stützt die Rate.

März: Occ: -3,3%; ADR: 0,8%; RevPar: -2,5%

Im März geht der Trend ins Negative und Occupancy und RevPar liegen hinter dem Vorjahr. Letztes Jahr lag Ostern komplett im April

ansonsten wird - wie im Vorjahr - die ITB für ca. 160.000 Messeteilnehmer ihre Türen öffnen.

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Dezember 2017 –

versöhnlich im Endspurt Occ: 65,6%, ADR: 91,20€, RevPar:59,80€

Düsseldorf hat im Dezember endlich die Kehrtwende geschafft.

Nach vier Monaten mit negativen Vorzeichen vor ADR und

RevPar, ist die Grafik wieder komplett blau. Alle drei Kennzahlen

zeigen Wachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dabei prog-

nostizierte das letzte Trendbarometer für den letzten Monat des

Jahres noch hohe negative Wachstumsraten für Occ: (-7,5%), ADR

( -2,8%) sowie RevPar (-10,1%). Besonders positiv war die Perfor-

mance-Bilanz für Hotels mit 4 und 5 Sternen. Die 5-Sterne Häuser

steigerten ihren RevPar um knappe 10% im Vergleich zu Dezember

2016.

Januar: Occ: -0,6%; ADR: 1,2%; RevPar: 0,6%

Im Januar hat sich der Trend im Vergleich zur letzten Prognose bei der Belegung leicht ins Negative verändert. Dieser Trend wird von

unseren Partnerhotels nicht bestätigt – sie erwarten gute Ergebnisse und registrieren eine hohe Nachfrage. Zumal es bei den Messen

im Januar 2018 im Vergleich zum Vorjahr kaum Änderungen gibt.

Februar: Occ: 4,3%; ADR: 9,8%; RevPar: 14,5%

Internationale Messen für die Metallindustrie (METAV), Elektrotechnik und Retail Technologie sowie der Karneval treiben die Erwartun-

gen der Hotelbranche in Düsseldorf in die Höhe. Doch trotz zweistelliger Wachstumsprognose für ADR und RevPar wird uns für den

Februar 2018 ein noch schleppendes Buchungsverhalten gemeldet.

März: Occ: -12,6%; ADR: -22,6%; RevPar: -32,3%

Was ist da bloß los im März? Auch unsere Partnerhotels können diese schlechte Prognose kaum nachvollziehen. Es fällt schwer zu

glauben, dass dieser dramatische Rückgang einzig daran liegt, dass die Electronic Partner in den Februar vorverlegt wurde. Auf dem

Messeplan steht die Energie Storage, die Pro Wein sowie das Branchentreffen der gewerblichen Fahrzeugflotte. 12|17 Fairmas Hotel-Report

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Dezember 2017 –

überraschend positiv Occ: 62,9%, ADR: 92,00€ RevPar: 57,90€

Manchmal kommt es doch anders als vom Markt erwartet. Oder

kann es daran liegen, dass die Frankfurter Hotelbranche trotz

guter wirtschaftlicher Gesamtlage zu Pessimismus neigt? Eine

Anmerkung aus den eigenen Reihen, die wir als Kommentar zum

Oktober Trendbarometer erhielten, der noch einen Rückgang um

-2,6% für die Belegung im Dezember im Jahresmonatsvergleich

prognostizierte. Und jetzt das: satte plus 11,7%. Fakt ist, die

schlechte Wetterlage sorgte bei den Flughafen-nahen Hotels in

der ersten Monatshälfte für reichlich Lay Over Geschäft und die

günstige Wochentags-Lage von Weihnachten auf einen Sonntag

störte kaum das Businessgeschäft. Verbunden mit guter Grup-

pennachfrage, starken Wochenenden inklusive Silvester, wurde

aus dem Dezember, trotz schlechter Prognose, ein guter Monat.

Januar: Occ: 2,6%; ADR: 0,2%; RevPar: 2,8% Die Trendprognose für den Januar ist im Vergleich zum Vormonat beinahe gleich geblieben und zeigt - wie im gesamten ersten

Quartal 2018 - mit einer Ausnahme nur positive Wachstumskennzahlen. Für den Januar gilt: Messen wie im Vorjahr plus einem

Businesstag mehr am Ende des Monats sowie gutes Corporate und Tagungsgeschäft ab der 2. Woche.

Februar: Occ: 3,2%; ADR: 1,1%; RevPar: 4,3%

Die General Police Equipment Exhibition (GPEC) gehört zwar nicht zu den größten internationalen Messen, ist aber eine zusätzli-

che Messe im Vergleich zum Vorjahr. Die Tatsache, dass die Ambiente an den Karnevalstagen stattfindet unterstützt die ADR.

März: Occ: -1,4%; ADR: 3,6%; RevPar: 2,2%

Die Osterferien Ende des Monats schmälern das Businessgeschäft, so dass mit einem leichten Rückgang bei der Nachfrage ge-

rechnet wird. Die Nachfrage in Bezug auf die Messen wird als gut bezeichnet. 01|18 Fairmas Hotel-Report

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Dezember 2017 – nach den

Chaostagen Occ: 71,0%, ADR: 118,20€, RevPar: 83,90€

Die Hansestadt hat in 2017 im Vergleich zu den anderen hier be-

trachteten Destinationen am wenigstens unter Abschlägen im

Wachstum gelitten. Nur im September und Oktober lag der Re-

vPar im Minus. Nun trübt die durchgängig negative Bilanz im De-

zember das Bild. Dies ist auch eine Folge der Renovierungsarbei-

ten am Congress Center Hamburg. So zog der Computer Chaos

Club nach Leipzig und mit ihm ca. 15.000 Besucher. Zusätzlich

fehlte die OSZE Konferenz. So gesehen, war das Ergebnis erwart-

bar und wurde auch bereits in der letzten Trendprognose ent-

sprechend „eingepreist“ (Occ: -3,8%; ADR: 1,1%; RevPar: -2,3%).

Dass die ADR letztlich schlechter abschloss als geplant, zeigt, wie

zusätzliche touristische Einbußen aufgrund von schlechtem Wet-

ter trendverschärfend wirken.

Januar: Occ: 3,0%; ADR: 2,4%; RevPar: 5,5%

Schon beim letzten Trendbarometer wurde die positive Einschätzung für den Januar als optimistisch bewertet – ein Umstand, der sich

angesichts nach oben korrigierter Zahlen bei der Belegung von +0,4% auf jetzt +3,0% verstärkt. Zwar wird grundsätzlich ein Wachstum

in der ADR angenommen, die Nachfrage aber eher als rückläufig eingeschätzt. Hier bleibt abzuwarten.

Februar: Occ: 0,0%; ADR: 3,6%; RevPar: 3,6%

Es fehlen zwar starke Impulse durch internationale Kongresse und Events, aber es herrscht Einigkeit darüber, dass sich höhere Zim-

merraten durchsetzen lassen. Anstelle eines Rückgangs bei der Belegung tritt in der aktuellen Prognose eine schwarze Null.

März: Occ: -1,0%; ADR: 2,3%; RevPar: 1,3%

Die Hotelbranche will weiterhin höhere Zimmerpreise erreichen. Wie auch an den anderen Destinationen reduzieren die Osterferien

das Corporate und MICE Geschäft.

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Dezember 2017 – deutlich

besser als erwartet

Occ: 67,4%, ADR: 98,60€, RevPar: 66,40€

Köln/Bonn ist zwar im Dezember nicht die Destination mit den

höchsten Wachstumsraten bei den wichtigsten Hotelleistungs-

kennziffern, aber wieder einmal spielt die Region in der oberen

Liga mit. Es war ein gutes Jahr und der Dezember schließt würdig

ab. Verwunderlich nur, dass die Prognose für den Monat noch vor

wenigen Wochen so ganz anders ausgesehen hatte. Ursprünglich

erwarteten die Hoteliers einen Belegungsrückgang von -0,4% bei

wachsender ADR von +1,1% und einem RevPar Plus von 0,7%. Es

war wohl das zögerliche Buchungsverhalten für die Woche vor

Weihnachten und Silvester, welches den Optimismus in Schach

hielt. Dass dies kurzfristig noch anziehen konnte, war nicht vorher-

sehbar, begründet aber das gute Ergebnis.

Januar: Occ: 1,7%; ADR: -5,2%; RevPar: -3,6%

Im Januar 2018 fehlen die internationale Einrichtungsmesse IMM sowie die Living Kitchen. Beide pausieren turnusmäßig, welches sich

negativ auf die Zimmerpreise auswirkt. Die schwächere Living Interios kann die Lücke in der Nachfrage nicht schließen.

Februar: Occ: 8,0%; ADR: 6,1%; RevPar: 14,5%

Die Erwartungen für den Februar bleiben hoch. Vor allem dank der alle drei Jahre stattfindenden Dach & Holz Messe. Buchungen auf-

grund des Karnevals verlaufen eher etwas verhalten.

März: Occ: -3,5%; ADR: -8,9%; RevPar: -12,1%

Letztes Jahr begrüßte Köln auf der IDS 2.305 Aussteller aus der Dentalbranche sowie mehr als 155.000 Fachbesucher. Ein A-Klasse

Event, welches gemeinsam mit der ebenfalls nicht stattfindenden Asia Pacific Sourcing extrem auf die Nachfrage drückt. Hinzu kom-

men die Osterferien, die letztes Jahr im April lagen.

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Dezember 2017 – private

Nachfrage springt ein Occ: 68,7%, ADR: 114,70€, RevPar: 78,80€

Der Jahresabschluss war für München versöhnlich. Geholfen hat

dabei die gute Lage der Adventswochenenden, die alle im De-

zember lagen sowie der vorgezogene Anreisetag für Silvester,

welches ja bekanntermaßen auf einen Sonntag fiel. So konnte

aus der negativen Prognose vom Oktober (Occupancy

-1,6%, RevPar -0,8%) dank privater Nachfrage eine positive Leis-

tungsbilanz erzielt werden, die vor allem durch eine Erhöhung

der durchschnittlichen Zimmerpreise getragen wurde. Ein Ver-

fahren welche angesichts steigender Konkurrenz durch perma-

nenten Kapazitäten Ausbau schwerer werden dürfte – zumin-

dest, wenn die Nachfrage nicht im selben Tempo mitwächst und

ein Überangebot an Zimmern entsteht.

Januar: Occ: -4,9%; ADR: -13,2%; RevPar: -17,2%

Gleichwohl die Nachfrage ein klein wenig besser wird – es fehlt in 2018 die BAU, um auch nur annähernd an die Leistungs-

kennzahlen im Vorjahr zu gelangen. Da hilft es auch wenig, dass die ISPO - anders als im Vorjahr - bereits im Januar stattfindet.

Februar: Occ: - 5,7%; ADR: -10,2%; RevPar: -15,4%

Der negative Trend zieht sich durch. So wenig wie die ISPO dem Januar 2018 Im Trend zu positiven Werten verhelfen konnte,

so sehr fehlt diese Messe nun im Februar 2018. Zusätzlich verschlechtert eine komplette Woche Faschingsferien die Situation,

weil hochpreisiges Messegeschäft wegfällt.

März: Occ: -2,7%; ADR: -3,0%; RevPar: -5,6%

Schon am 23.03.2018 beginnen die Osterferien – wieder nur drei volle Businesswochen. Keine Wendung in Sicht leider auch

keine „rettende“ nennenswerte Messe. Immerhin, der Rückgang im RevPar soll „nur“ noch einstellig werden.

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2017 - der große Jahresrückblick Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrter Leser,

wie jedes Jahr, finden Sie an dieser Stelle unseren großen Jahresrückblick. Mit diesem möchten wir vor allem eines: Ursache

und Wirkung sichtbar machen und Sie dabei unterstützen Vorgänge und Entwicklungen besser zu bewerten.

Also lesen Sie selbst und ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen.

Ihr Fairmas Team

Im Januar 2017 war das Fazit für das vorausgegangene Jahr 2016, dass insgesamt die meisten Destinationen sehr erfolgreich

waren. Als eindeutiger Gewinner positionierte sich Köln/Bonn, das nur wenige Kilometer entfernte Düsseldorf markierte hinge-

gen das untere Ende der Wachstumsskala.

Und auch dieses Jahr liegt Köln/Bonn mit seinen Wachstumsraten an der Spitze. Ob dies bereits ein echter Trend ist, bleibt

abzuwarten. Tatsache ist, dass die Koelnermesse noch viel Potential im Bereich Messe sieht und plant weiter zu wachsen. Ber-

lin und München beschreiben andere gegensätzliche Pole. München ist es gelungen ein negatives Halbjahres Ergebnis deutlich

zu verbessern – Berlin zog ein Ereignis in der zweiten Hälfte 2017 deutlich nach unten – die Rede ist von der die AirBerlin Insol-

venz.

01|18 2017 – der große Jahresrückblick

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Berlin

Eigentlich hat Berlin in 2017 alles richtiggemacht. Ganz ohne Zweifel ist Berlin nach wie vor ein Touristen-Magnet und die Hotel-

branche stellte sich zum Jahresbeginn schon mal auf einen weiter wachsenden Markt ein. Und es lief gut - die Gäste kamen. Es

wurde zwar noch der eine oder andere BER Witz gemacht, aber im Grundsatz funktionierte der Transfer nach Berlin recht gut.

Bis zum August 2017. Da meldete Air Berlin Insolvenz an. Über die Folgen sind sich Visit-Chef Burkhard Kieker und Dehoga-

Präsident Willy Weiland einig. Laut Tagesspiegel wird die Pleite von AirBerlin mit all ihren Folgen auf Flugpreise und reduziertem

Angebot in die Hauptstadt zu reisen als wesentlicher Grund angesehen, dass trotz guter Marktprognosen, die Jahresbilanz nur

auf Vorjahresniveau abschließt. Auch die Fairmas Benchmarking Daten bestätigen die tiefe Zäsur mit der der Berliner Hotel-

markt in 2017 zurechtkommen musste.

Aber der Reihe nach.

Das Jahr startete in Berlin verlässlich und gut mit Fashion Week, Panorama, 6-Tage-Rennen und Grüner Woche. Nach einem

hervorragenden Februar (Food Logistica und Cisco Congress) endete das erste Quartal mit einem sonnigen, erfolgreichen

01|18 2017 – der große Jahresrückblick

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März und die Berliner Hotelbranche blickte optimistisch nach vorne. Einigkeit herrschte bei der Zielsetzung - als zusätzlichen

Hebel für Wachstum beim RevPar - weiterhin die durchschnittliche Zimmerrate nach oben anzupassen,

Erst im April trübte sich die Stimmung ein klein wenig ein. Schlechtes Wetter verbunden mit Osterferien führte zu vermehrten

Stornierungen und auch die Kurzentschlossenen blieben Berlin fern und bevorzugten den Trip in wärmere Regionen. Doch

dem sehr kleinen Tief folgte sofort im Mai wieder Wachstum - langes Himmelfahrt-Wochenende mit DFB-Pokal-Finale sei Dank.

Im Juni halfen dann die vielen vorbereitenden Konferenzen für den G20 Gipfel und einige Brückentage zu guten Raten.

Die wirtschaftliche Bedeutung von Events wurde im Juli eindrucksvoll bewiesen. Was für Zahlen. Ein Wachstum von +12,5%

beim RevPar nur durch den Anstieg der durchschnittlichen Zimmerpreise in Höhe von 13,5% getragen und bei gleichzeitig ne-

gativem Wachstum in der Belegung. Möglich war dies wohl vor allem, weil die Teilnehmer der Fashion Week sich sowohl als

zahlungskräftig als auch zahlungswillig zeigten. Dass der Christopher Street Day letztlich aus einer Laune des Wetters heraus

buchstäblich ins Wasser fiel, sei nur der Vollständigkeit halber am Rande erwähnt. Und so ging es mit viel Elan weiter in den

August, der vom Schwimm-Weltcup und der Internationalen Funkausstellung – eine der geschichtsträchtigsten Messe von Ber-

lin - getragen wurde.

Und dann das Unvorhersehbare. Mit dem Insolvenzantrag der AirBerlin kamen die Unsicherheit, eine Bürgschaft, vermehrte

Flugausfälle durch Krankenstand und letztlich die Einstellung des Flugbetriebes im Oktober – etwas, was das gesamte Marktge-

füge im Personenverkehr aufmischte. So mancher stellte sich die Frage, was mit bereits bezahlten Tickets passiert, mit wem

man wann für welchen Preis wohin reisen könne und warum dies so teuer sei. Für viele war dann wohl Verzicht die Antwort –

die Fluggastzahlen in Berlin gingen dramatisch zurück– ein Umstand, der sich beinahe 1:1 auf die Hotelbranche auswirkte.

Dem eisernen Festhalten an der Strategie die Zimmerpreise nicht zu senken ist es geschuldet, dass unterm Strich, die Berliner

Hotellerie mit einem blauen Auge davongekommen ist.

Düsseldorf Das erste Halbjahr der Düsseldorfer Hotelbranche war geprägt durch große Ausschläge in beide Richtungen: positiv wie nega-

tiv. Auf große positive Veränderungen mit geradezu traumhaften Wachstumsraten folgte eine Bilanz mit tiefen Fall ins Minus.

Keine Zeit für schwache Nerven. Konstanz sieht anders aus. Was ist passiert in den ersten sechs Monaten?

Die positiven Prognosen für den Januar hatten sich bestätigt. Die PS und die Boot-Messe waren sehr gut nachgefragt und da

Köln zur IMM fast komplett ausgebucht war, konnte Umsatz und Rate erhöhen. Im Februar führte dann die Verschiebung der

EuroCis-Messe in den März sowie das turnusmäßige Pausieren der METAV (zweijährig) zu deutlichen Performance Rückgänge

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beim RevPar in Höhe von knappen 11%. Einzig der Trost, dass die EuroCis, die internationale Fachmesse für Informationstech-

nologie und Sicherheit im Handel, im Folgemonat das Geschäft beleben würde, tröstete ein wenig.

Das zweite Quartal begann deutlich negativ. Ostern und die Ferien drückten auf das Businessgeschäft, fehlende Messen

gaben dem Monat den Rest. Mit dem Wonnemonat Mai kam die gut Laune zurück: Die Interpack (im Dreijahresrhyth-

mus), zusätzlicher Overflow aus Köln anlässlich der Interzum sowie die Tischtennis-WM brachten Wachstumsraten in fast

schwindelnder Höhe. Doch zum Freuen blieb wenig Zeit. Der Juni endete genauso extrem nur leider mit negativem Vor-

zeichen. Es lief so gar nix in der Zeit. Keine Messe, keine Großveranstaltung, dafür viele Feier- und Brückentage. Einzig in

der letzten Juni Woche etwas Bewegung dank dem Grand Départ, das bekannteste Radrennens der Welt, welches vom

29. Juni bis zum 2. Juli in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt stattgefunden hat.

Im dritten Quartal wurden die Fahrwasser ruhiger, aber keineswegs zufriedenstellend. In den Folgemonat verschobene

Messen, turnusmäßig pausierende Messen, Ferien – alles zusammen ließ die Nachfrage zurückgehen und ließ zu wenig

Spielraum für Erhöhungen bei den Zimmerpreisen. Langsam kam trübe Stimmung auf. Auch die Trendprognosen sahen

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mehrheitlich rot aus. Es lief nicht gut in Düsseldorf und auch die Anmerkungen und Kommentare zu der Situation wur-

den kürzer. Immer wieder hieß es, „die Messe xy fehlt“. Im Oktober war es die Internationale Kunststoff Messe, kurz K-

Messe, die im Vorjahr für eine Belegungsrate in Höhe von 92% mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 288€

sorgte. Auch im November sorgt das Fehlen der Aluminium-Messe für rote Werte. Immerhin gelang im Dezember über-

raschend die Trendwende. Schlechtere eigener Erwartung zum Trotz – die Trendprognose für den Dezember war durch-

gängig in den Vormonaten durchgängig negativ – ein versöhnliches Ende mit Zuwächsen in der Belegung, im ADR und im

RevPar.

Unterm Strich bleibt ein gerade mal so bei der Belegung, und ein Minus beim RevPar in Höhe von 3,8%. Und das Er-

staunliche daran ist, dass Düsseldorf Platz 1 und 2 beim Messeranking 2017 nach RevPar belegt. Bei der Compamed und

der Medica lag der durchschnittliche RevPar bei 281,4 und auch bei der Anzahl der Messen in den Top 100 pro Destina-

tion belegt Düsseldorf mit 14 Messen den zweiten Platz. Nur München ist mit 15 Messen besser.

Frankfurt Die Jahresbilanz von Frankfurt, der Stadt der Banken, ist am Ende recht unspektakulär, aber über den Wachstumsraten

im bundesdeutschen Durchschnitt. Das Wachstum aller im Fairmas Benchmarking erfassten Hotels für 2017 gesamt, im

Vergleich zu 2016, beträgt für die Belegung +0,1%, für die ADR +1,0% und für den RevPar +1,1%. Frankfurt schloss mit

+1,5% (Occ), + 1,8% (ADR) und +3,2% (RevPar).

In der Jahresrückschau taucht die Main Metropole weder in der Liste der Aufsteiger noch in der Liste der Absteiger auf.

In Bezug auf die Hotelperformance ist Frankfurt bei der Belegung verlässlich im Mittelfeld und bei der Zimmerrate im

oberen Mittelfeld. Langweilig war das Jahr für die Frankfurter Hotelbranche dennoch nicht. Wie beim Tischtennis, ging es

anfangs hin und her – nach einem positiven Monat folgte ein negativer bis dann nach einem April mit großen Verlusten

das Pendel Richtung Wachstum ausschlug und dort für den Rest des Jahres verblieb. Mit 13 wichtigen Messen belegte

Frankfurt Platz 3 im Messeranking 2017.

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Die teilweise in den Januar vorverlegten Messen Christmasworld / Paperworld /Creativeworld ermöglichten Frankfurt ei-

nen guten Start in das neue Jahr 2017. Diese Terminverlagerungen lieferten dann aber auch die Begründung für das

leichte Minus im Februar. Dadurch, dass Ostern im Gegensatz zum Vorjahr erst im April lag, erfreute sich die Frankfurter

Hotelbranche im März an sehr gutem Corporate-Geschäft rund um die ISH Messewoche. So schloss das erste Quartal

zwar nicht mit Wachstum bei die ADR, aber mit gutem Wachstum bei der Belegung (+7,1%) und beim RevPar (+5,9%) ab.

Umso schlechter lief der April. Wie bei allen Destinationen, die in der Hauptsache vom Business Geschäft lebten und

über wenig Kompensationspotential aus dem Touristenbereich verfügte, störten die Osterfeiertage in Verbindung mit

den Ferien empfindlich das MICE und Corporate Geschäft und damit die Leistungsbilanz. Die Tatsache, dass 2016 die

IMEX zusätzlich zur Musikmesse im April stattfand und in 2017 für den Mai terminiert war, wirkte trendverschärfend. Wie

bereits im Februar, hieß es aber auch: aufgeschoben ist nicht aufgehoben und der Mai schloss mit sehr gutem Wachs-

tum bei allen drei Hotelkennzahlen.

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Das schlechte Abschneiden im Juni war rechtzeitig eingepreist worden und überraschte niemanden mehr. Bei einem

Monat mit vielen Feier- und Brückentagen ist ein Rückgang vorhersehbar. Auch war Frankfurt nicht die einzige Destina-

tion, die darunter litt. Zu sehr ist die Hotelbranche der Main-Stadt mit dem Business Segment verbunden. Einzig Ham-

burg und Berlin gelang eine positive Bilanz im Juni 2017 im Vergleich zu 2016.

Das zweite Halbjahr startete im Juli noch verhalten, um dann einen Erfolg nach dem anderen einzufahren. Bereits im Au-

gust schickte die IAA mit den Messebauern ihre Vorboten nach Frankfurt. Obwohl der Dieselskandal für viel Aufregung

sorgte, kam es letztlich zu sehr wenig Schwund. Wenige Aussteller blieben der Messe fern und auch die Besucherzahl

der IAA war trotz Rückgang zufriedenstellend. Das Auto ist eben doch „des Deutschen liebstes Kind“. So ging die Hotelle-

rie gut gelaunt in das letzte Viertel des Jahres, zumal der CPhI Kongress, die internationale Messe der pharmazeutischen

Industrie, für üppige Ratensteigerungen sorgte. Als voller Geschäftsmonat brachte der November die erwarteten Wachs-

tumsraten und der Dezember, der eigentlich mit einer Portion verhaltener Skepsis erwartet wurde, schloss am Ende mit

deutlichem Wachstum in der Belegung wie auch im RevPar.

Alles in allem also ein Jahr, welches wenig Grund zum Klagen bot. Die Vorlage für 2018 liegt nunmehr in Frankfurt bei

einer durchschnittlichen Zimmerrate von 111,40 € (2016 109,30€), einer durchschnittlichen Belegung von 69,3% (2016

68,3%) und bei einem durchschnittlichen RevPar von 77,3€ (2016 74,7€).

Hamburg

Bei der Bilanz 2017 drängt sich für Hamburg der Begriff Chaostage unweigerlich in den Vordergrund. Laut Wikipedia wird

unter Chaostage Treffen von Punks bezeichnet, die mit Aufrufen zu Gewalt und Zerstörung im Vorfeld und großer media-

ler Aufmerksamkeit einhergehen. Viel wichtiger und für die lokale (Hotel-)Wirtschaft sehr erfolgreich, war hingegen die

Veranstaltung, die den Anlass für die Hamburger Chaostage gab: Der G20-Gipfel vom 7. bis 8. Juli 2017. Die Erwartungen

der Hotelbranche sind in dieser Hinsicht zur vollsten Zufriedenheit erfüllt worden. Zusätzlich zu den Vertretern von UN,

Weltbank, IWF, WTO und vielen mehr, kamen die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwel-

lenländer flankiert von hunderten von vorbereitenden Mitarbeitern, Presse- und Sicherheitskräften. Die Stadt war voll

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und dies, Wochen vor dem eigentlichen Gipfel, was zu traumhaften Wachstumsraten führte. Dennoch, am Ende des Jah-

res, steht ein Belegungswachstum von nur 0,5% im Vergleich zum Vorjahr – weit weniger als mancher noch im August

nach 8 Monaten stetigem Wachstum zu hoffen wagte. Die letzten vier Monaten waren einfach zu schwach.

Dabei startete das Jahr besser als prognostiziert. Die lang erwartete Eröffnung der Elbphilharmonie lockte im Anfang des

Jahres viele Touristen in die Stadt und das Gruppengeschäft florierte. Diesen beiden Segmenten ist es auch zu zuschrei-

ben, dass der Februar besser als im Trend erwartet abschloss. Das erste Viertel Jahr endete mit hoher Corporate sowie

MICE-Nachfrage und höheren Raten dank eines Monats März ohne Feier- und Ferientagen.

Auch die zweite Hälfte des ersten Halbjahres lief gut. Reduzierten bei den Destinationen, deren Nachfrage stark von der

Anzahl der Businesstage abhing, die Ostertage und Osterferien alle Hoffnungen auf Nachfrage und steigende Rate, blieb

der Hamburger Hotellerie traditionell die Hoffnung auf das Geschäft mit Touristen. Eine Rechnung, die aufging. Die Stadt

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im Norden blieb auch im April 2017 von negativen Wachstumsraten verschont. Dies gelang keiner anderen der hier un-

tersuchten Destinationen.

Im Mai hieß es dann in Hamburg wieder Corporate und MICE Geschäft. Der Hafengeburtstag, die FESPA-Messe, der DDG-

Kongress waren der richtige Mix und wirkten sich zusätzlich positiv auf alle drei Kennzahlen aus. Der Juni verlief dank des

hochpreisigen Pfingstwochenendes und der erhöhten Nachfrage im Vorfeld des G20 Gipfels sehr gut. Die Hotels verzich-

teten mehrheitlich auf Sommerrabatte und Preisabschläge zur Nachfragesteigerung und nutzen stattdessen die Gunst

der Stunde für Preisanpassungen nach oben.

Die große Wende kam im September. Erstmal spürten die Hotels das Fehlen von Messen wie beispielsweise die SMM

und Wind Energy. Im Oktober konnten auch die guten Geschäfte mit den Touristen anlässlich der Brücken- und Feier-

tage zum Tag der deutschen Einheit und zum Reformationstag den Hotels nicht zum Sprung in den Wachstumsbereich

verhelfen. Der Rückgang im MICE und Corporate Bereich war einfach zu groß. Aber dennoch – ein Nachgeben bei den

Zimmerpreisen war nicht zu erkennen, der einmal beschrittene Weg der Preiserhöhung wurde auch im letzten Quartal in

Hamburg unbeirrt fortgesetzt.

Insgesamt bleibt Hamburg in der Jahresbilanz ein gutes Plus von +5,6% beim RevPar. Und noch eines kann Hamburg

2017 als Auszeichnung davontragen: Platz 1 auf der Liste der durchschnittlichen Belegung. Die Hansestadt führt die Liste

mit 80,7% an, dicht gefolgt von Münster (78,7%) und Berlin (77,8%). Und in der Liste der Destinationen mit dem höchsten

Ratenwachstum belegt Hamburg immerhin mit +4,9% den 9. Platz.

Köln/Bonn

Manchmal ist des einen Leid des anderen Freud. So oder so ähnlich könnte man die Kapazitäten Situation in Köln/Bonn

bezeichnen. München stöhnt unter dem Druck permanenten Kapazitäten Ausbau, in Berlin keimt angesichts der vielen

Neueröffnung Skepsis auf, in der Domstadt jedoch, wünscht sich der Messe-Chef Gerald Böse zusätzliche Hotels in allen

Kategorien.

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Die Koelnmesse hatte sich nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren aus der Finanz- und Wirtschaftskrise her-

aus zu einem Top Ten Unternehmen des internationalen Messewesens entwickelt und fürchtet nun um die bremsende

Wirkung von unzureichendem Zimmerangebot. Fakt ist, im Vergleich zu den anderen Destinationen ist Köln/Bonn (wie

schon im letzten Jahr) die unangefochtene Nummer Eins bei den Wachstumsraten 2017 zu 2016. Mit großem Abstand

liegt die Stadt bei der Entwicklung im RevPar vorn. Hamburg, an zweiter Stelle mit +5,6%, schaffte „nur“ die Hälfte davon.

Auch das ADR-Wachstum von +8,2% liegt deutlich vor der zweitplatzierten Hansestadt, die +5,0% einfuhr.

Erwartungsgemäß startete Köln in das noch junge Jahr 2017 sehr gut. Im Januar schlossen alle drei Kennzahlen mit positi-

ven Wachstumsraten, auch dank ISM und IMM in Verbund mit der Living Kitchen. Viele Häuser waren vollständig ausge-

bucht. Nach einem negativen Februar – ursächlich aufgrund von Karneval, der vorverlegten ISM und der im Vergleich zum

Vorjahr pausierenden Didacta – folgte ein März mit unvorstellbaren Pluswerten beim RevPar von +41,9%! Bereits lange im

Voraus füllte das Business Geschäft dank Internationale Dental-Schau (IDS) und der Asia Pacific Sourcing plus Overflow

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Geschäft (Euroshop Düsseldorf) die Bücher. Die Tatsache, dass die IDS sowie die Asia Pacific Sourcing in 2016 turnusmäßig

pausierten, soll bei dieser Höhe der Wachstumszahlen nicht unerwähnt bleiben.

Den April durchlitt die Stadt des Karnevals wie die meisten hier untersuchten Destinationen. Die Tatsache, dass die nega-

tiven Wachstumszahlen aufgrund der Ostertage erwartbar waren, verbesserte die Situation kaum. Zumindest waren die

Aussichten hervorragend. Entsprechend der Prognose schloss der Mai mit Wachstumsraten von Occ + 16,5%, ADR

+34,1% und RevPar + 56,0%. Erneut rekordverdächtig. Wie schon im März wurde als einer der Gründe das Overflow Ge-

schäft genannt. Viele Gäste der Interpack in Düsseldorf entschieden sich für Köln. Gleichzeitig verzeichnete die Möbel-

Fachmesse Interzum Rekordteilnehmerzahlen und die Eishockey-WM sorgten für hervorragende Raten und ausgebuchte

Hotels. Es folgte noch ein negativer Juni, hier drückten die Preisabschläge empfindlich auf den RevPar. In der Halbjahres

Bilanz lag Köln/Bonn gut im Rennen. Obwohl auf jeden Monat mit Wachstum ein Monat mit Rückgang folgte, schloss die

kumulierte Leistungsbilanz der ersten sechs Monate in Köln bei +3,5% (Occ), +8,8% (ADR) und + 12,6% (RevPar).

Den Juli 2017 stütze der Christopher Street Day, die Kölner Lichter und das Amphi Festivals, welche Anhänger der Go-

thic-Szene nach Köln lockte. Die weltweit größte Messe für interaktive Unterhaltungselektronik - die etwas sperrige Be-

zeichnung für Video- und Computerspiele - die Gamescom, prägte den August. Ein Event, der seit Jahren nur eine Rich-

tung kennt: Wachstum. Mit 350.000 Besuchern aus 106 Ländern. Ein voller Erfolg mit Wachstum in die ADR 5,8 %, wel-

ches die verhaltende Nachfrage gut ausglichen hatte.

Im September musste die Nachfrage der aussetzenden Photokina kompensiert werden. Dies gelang mit Unterstützung

der Spoga, Gafa, Demexco sowie Zukunft Personal besser als in der Prognose erwartet. Letztlich reichte es aber den-

noch nicht für positives Wachstum.

Mit der Anuga im Oktober kamen die Traumwerte zurück. Die Messe, die beim Messeranking nach RevPar 2017 auf Platz

3 landete, ließ keine Wünsche offen. Für den Präsidenten des Bundesverbandes Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH),

Herrn Friedhelm Dornseifer, war es eine „Anuga der Rekorde“ – eine Belegung in Höhe von 93,8%, eine durchschnittliche

ADR von 297,10 € und ein RevPar von 278,50 € lies die Kölner Hotelbranche mitfeiern. Viele Häuser in Düsseldorf freuten

sich noch über Overflow-Geschäft. Im November sorgte die Klimaschutz Konferenz in Bonn für ordentliches Wachstum.

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Lange im Vorfeld waren die Häuser des früheren Regierungssitzes komplett ausgebucht und Köln als Ausweichort stark

nachgefragt. Zum Abschluss zeigte sich der Dezember wider Erwarten von seiner besten Seite. Als Motor fungierten die

Touristen an den Adventswochenenden und zum lange Silvester Wochenende.

Alles in Allem – ein perfektes Jahr in Bezug auf das Ratenwachstum. Vorgaben vom ersten Halbjahr wurden gut gehalten.

Obwohl Köln in 2017 mit „nur“ noch 11 Messen unter den Top 100 Messen genannt wurde (2014-2016 waren es noch

15 Messen) steht am Ende des Jahres ein deutliches, und im Vergleich zu den anderen Destinationen sowie Deutschland

gesamt, überdurchschnittliches Wachstum. Im Durchschnitt liegt die Rate bei 112,70€ (8,60 € mehr als 2016) und auch

der RevPar wuchs um 7,60€ auf 80,80 €.

München

In München zog sich ein Thema wie ein roter Faden durch alle Kommentare: Die Konsequenzen der zahlreichen Hotel-

Neueröffnung sowie die Gefahr damit ein Überangebot zu schaffen, welches im Trend die Zimmerpreise nach unten drü-

cken könnte. Im Jahresvergleich 2017 zu 2016 ist dann auch tatsächlich die durchschnittliche Zimmerrate von 129,70 €

auf 124,6 € gesunken. Da mag es dann wenig trösten, dass München mit diesem Wert auf dem zweiten Platz im Ranking

der durchschnittlichen Rate gelandet ist. Baden-Baden, die Nummer 1 erzielte durchschnittlich 138,70 €. Auch erreichte

München mit 15 Messen den 1. Platz der Destinationen mit den meisten Messen unter den TOP 100 Messen.

Dennoch: In der Jahresbilanz bleibt das Ergebnis ernüchternd negativ und in die Farbe ist durchgängig rot. Dabei hatte

das Jahr so positiv begonnen. Durch die BAU-Messe sowie einem früh einsetzendem Corporate-Geschäft wurden im Ja-

nuar hohe Wachstumsraten in ADR und sehr gute Zuwächse beim RevPar eingefahren. Der Februar schloss in der ver-

gleichenden Leistungsbilanz ähnlich hoch. Das war nicht nur der geringen Vorlage aus 2016 geschuldet - im letzten Jahr

stand insbesondere der Leisure-Bereich unter dem Schock des Terroranschlages von Paris. Auch die ISPO und die Inhor-

genta sorgten für Messegeschäft. Im März kam der erste Dämpfer. Wie erwartet – weil Messen im Vorjahr wegfielen und

nicht adäquat durch Corporate Geschäft ersetzt werden konnten - ging sowohl die Belegung als auch die Rate zurück.

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Das zweite Quartal setzte fort was am Ende des ersten Quartals begann: Die bauma-Fachmesse setzte turnusmäßig aus

und keine Alternative war in Sicht. Zusätzlich ließen die Ferien vom April nur noch zwei Businesswochen übrig, welches

die negative Entwicklung verstärkte. Die Hoffnung wurde in den Mai verlagert und die Prognose zeigte ein optimistisches

Bild. Leider schwächelte die Nachfrage zur Intersolar und sorgte für deutlich niedrige Raten, der Preisnachlass deckelte

dann auch das Wachstum im RevPar auf +5,8% im Vergleich zu 2016. Mit den Rückgängen im Juni hatte die Hotelbranche

der Landeshauptstadt Bayerns gerechnet. Die vielen Feier- und Brückentage reduzierten wieder einmal die Business-

tage. Doch damit, dass die Nachfrage dann um beinahe 10% rückläufig war, damit hatte wirklich nicht jeder gerechnet.

Dies war kein guter Abschluss für das erste Halbjahr in München. So hatte sich in den ersten sechs Monaten das nega-

tive Wachstum von Belegung, ADR und RevPar zu einer sehr schlechten Ausgangslage aufsummiert. München startete in

die zweite Hälfte des Jahres mit -1,8% Occ, -10,0% ADR und -11,6% RevPar.

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Kein leichtes Erbe für den Juli, der wieder Hoffnung aufkeimen ließ, zumal traditionell die Sommerferien in Bayern erst im

August beginnen. Der Juli konnte dann auch letztlich besser performen als erwartet. Der erwartete Rückgang bei der Be-

legung von -0,9% verwandelte sich in ein Plus in Höhe von 1,8%, die ADR stieg um jedoch nur um 1,3% - schwächer als in

der Prognose mit +3,7% angegeben. Der Grund: ein Überangebot an Hotelzimmer in der bayerischen Landeshauptstadt.

Da traf es sich gut, dass Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Presse verkündete, dass die Ent-

wicklung des Tourismus in München wieder Fahrt aufnehmen würde und nach den Reisewarnungen im Vergleichszeit-

raum 2016 nun wieder Normalität einkehren würde. Der August schloss durchweg positiv gefolgt von einem ebenso zu-

friedenstellenden September. So lockte das Oktoberfest wieder mehr Touristen in die Stadt, das Championsleague-Spiel

München gegen Anderlecht als weiteres Highlight stützte zusätzlich das ordentliche MICE Geschäft.

Aber so gut es auch lief, im Oktober und November ging es bei der Belegung rückwärts. Das Wachstum in der Rate – ge-

stützt durch eine gute Nachfrage dank MATERIALICA, Expo Real und Airtec sowie der letzte Tag der Wiesn und zwei Brü-

cken- und Feiertage (Tag der Deutschen Einheit und der Reformationstag) milderten im Oktober etwas den Belegungs-

Rückgang, im November sprang die private Nachfrage in die Bresche. Die Adventswochenenden und Silvester mit dem

vorgezogenen Anreisetag führten zu einem positiven Dezember Abschluss über alle Kennzahlen.

In der Summe jedoch, wog das Erbe des ersten halben Jahres in 2017 zu schwer. Die Jahresbilanz der Wachstumsraten

bleibt negativ. Auch sind die Werte für Occ., ADR und RevPar (-0,9%, -3,9%, -4,9%) unterhalb der Entwicklung von

Deutschland gesamt (0,1%, 1,0%, 1,1%). Eines aber, ist auch festzuhalten: Im Vergleich zu den Halbjahreswerten (vgl.

oben) ist München in der zweiten Jahreshälfte von 2017 eine kleine Wende gelungen.

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sungen für Unternehmen der Hotellerie, Gastronomie und Tourismusbranche und unterstützt bei der Umsetzung von Kon-

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rimsmanagement tätig und daneben auch im Sektor Total Quality Management (TQM) aktiv.

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01|18 Fairmas Hotel-Report

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