Fakultätsratsinfo - Universitätsklinikum Magdeburg...Der Dekan hatte ein Schreiben an den...

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Universitätsklinikum intern 1/2004 1 Begrüßung von Herrn Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Oliver Ullrich, C 3-Profes- sur für Molekulare Immunologie (bevorzugte Ausrichtung Molekulare Neuroimmunologie) Zum 01. Dezember 2003 hat Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Oliver Ullrich seinen Dienst als C 3-Professor für Molekulare Immunologie (bevorzugte Ausrichtung Molekulare Neuroimmunologie) am Insti- tut für Immunologie angetreten. Der Dekan begrüßte Herrn Prof. Dr. Dr. Ull- rich und wünschte ihm für seine Tätigkeit an unserer Einrichtung guten Erfolg. Öffentliche Vorträge im Rahmen von Habilitationsverfahren Vortrag von Herrn Dr. med. Christian Vorwerk, Universitätsklinik für Augen- heilkunde Im Rahmen des Habilitationsverfahrens von Herrn Dr. med. Christian Vorwerk, Universitätsklinik für Augenheilkunde, erfolgte der öffentliche Vortrag zum Thema "Das Glaukom - eine neurodege- nerative Erkrankung?". Die anwesenden Hochschullehrer und stimmberechtigten Fakultätsratsmitglieder fassten den Beschluss, diese mündliche Habilitations- leistung positiv zu bewerten. Vortrag von Herrn Dr. med. Peter Danos, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Im Rahmen des Habilitationsverfahrens von Herrn Dr. med. Peter Danos, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psy- chosomatische Medizin, erfolgte der öffentliche Vortrag zum Thema "Gewichtszunahme unter der Behandlung mit atypischen Neuroleptika". Die anwe- senden Hochschullehrer und stimmbe- rechtigten Fakultätsratsmitglieder fassten auch hier den Beschluss, diese mündliche Habilitationsleistung positiv zu bewerten. Kürzung des Landeszuschusses Aus aktuellem Anlass informierte der Dekan über die Entscheidung des Bereini- gungsausschusses vom 27. 11. 2003 im Landtag Sachsen-Anhalts, dass für die Medizinische Fakultät Magdeburg eine Kürzung des Landeszuschusses in Höhe von ca. 2,7 Mio. für 2004 in Diskussion ist. Diese neue Situation würde zusätzli- che Sparmaßnahmen erfordern. Studienablauf und Stundentafel für den 2. Studienabschnitt gemäß neuer Approbationsordnung für Ärzte Zum Beginn des Wintersemesters 2004/2005 ist die Neufassung der Appro- bationsordnung für Ärzte umzusetzen. In Vorbereitung darauf hat die Kommission für Studium und Lehre nunmehr einen Vorschlag für die Stundentafel des 2. (kli- nischen) Studienabschnitts vorgelegt. Der Studiendekan erläuterte diese Stundenta- fel und ging hierbei insbesondere auf fol- gende Aspekte ein: -Berücksichtigung von Kapazitätsvor- gaben (Modellvorgabe durch die ZVS) -Einarbeitung eingegangener Stellung- nahmen von Fachvertretern -Auswirkungen des Tarifvertrages, wobei noch keine klaren Äußerungen des Kul- tusministeriums zur Beziehung zwischen den Lehrdeputaten der Lehrverpflich- tungsverordnung und der abgesenkten "besonderen regelmäßigen Arbeitszeit" des Tarifvertrages ab 2004 vorliegen; die LVVO ist jedenfalls weiter gültig -Ergänzungsstunden, Querschnittsberei- che und POL -Randbedingungen: gemeinsame Prüfun- gen, Blockpraktika. Abschließend stellte Herr Prof. Dr. Robra fest, dass einige Fragen noch einer weite- ren Beratung bzw. Klärung in der Lehr- kommission bedürfen, ein Beschluss zur Stundentafel des 2. Studienabschnitts durch den Fakultätsrat solle Anfang des Jahres 2004 erfolgen. Vorstellung eines Forschungsschwer- punktes "Dynamische Systeme" Herr Prof. Dr. Naumann stellte den o.g. Forschungsschwerpunkt vor und ging hierbei vor allem auf folgende Schwer- punkte ein: -interdisziplinärer, interfakultärer Forschungsschwerpunkt -Säulen dieses Forschungsschwerpunktes und Anbindung an den Forschungs- schwerpunkt Immunologie -beteiligte Fakultäten und außeruniver- sitäre Einrichtungen -Zielsetzung und Perspektiven -Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs -Einbindung dieses Forschungsschwer- punktes in die Zielvereinbarung bzw. die Struktur- und Entwicklungsplanung der Universität. Der Fakultätsrat nahm diese Ausführun- gen zustimmend zur Kenntnis. Erneuter Antrag zur Einrichtung einer Klinischen Forschergruppe "Klinik und molekulare Medizin der chroni- schen Entzündung, Präneoplasie und Neoplasie des Magens und seiner Grenz- zonen" Der Antrag von Herrn Prof. Dr. Malfert- heiner zur Einrichtung der o.g. Klinischen Forschergruppe bedarf auf Grund der aktuellen Situation in Bezug auf die Struk- turplanung (Streichung von 15 C 3/C 4- Stellen) der erneuten Beratung und Beschlussfassung im Fakultätsrat. Dazu wurde zunächst die Strukturkommission um Vorberatung dieser Problematik gebe- ten. Sitzung am 02. Dezember 2003 Fakultätsratsinfo NR. 1/Februar

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Universitätsklinikum intern 1/2004 1

Begrüßung von Herrn Prof. Dr. med.Dr. rer. nat. Oliver Ullrich, C 3-Profes-sur für Molekulare Immunologie(bevorzugte Ausrichtung MolekulareNeuroimmunologie)Zum 01. Dezember 2003 hat Herr Prof.Dr. med. Dr. rer. nat. Oliver Ullrich seinenDienst als C 3-Professor für MolekulareImmunologie (bevorzugte AusrichtungMolekulare Neuroimmunologie) am Insti-tut für Immunologie angetreten. DerDekan begrüßte Herrn Prof. Dr. Dr. Ull-rich und wünschte ihm für seine Tätigkeitan unserer Einrichtung guten Erfolg.

Öffentliche Vorträge im Rahmen vonHabilitationsverfahrenVortrag von Herrn Dr. med. ChristianVorwerk, Universitätsklinik für Augen-heilkundeIm Rahmen des Habilitationsverfahrensvon Herrn Dr. med. Christian Vorwerk,Universitätsklinik für Augenheilkunde,erfolgte der öffentliche Vortrag zumThema "Das Glaukom - eine neurodege-nerative Erkrankung?". Die anwesendenHochschullehrer und stimmberechtigtenFakultätsratsmitglieder fassten denBeschluss, diese mündliche Habilitations-leistung positiv zu bewerten.

Vortrag von Herrn Dr. med. Peter Danos,Klinik für Psychiatrie, Psychotherapieund Psychosomatische MedizinIm Rahmen des Habilitationsverfahrensvon Herrn Dr. med. Peter Danos, Klinikfür Psychiatrie, Psychotherapie und Psy-chosomatische Medizin, erfolgte deröffentliche Vortrag zum Thema"Gewichtszunahme unter der Behandlungmit atypischen Neuroleptika". Die anwe-senden Hochschullehrer und stimmbe-rechtigten Fakultätsratsmitglieder fassten

auch hier den Beschluss, diese mündlicheHabilitationsleistung positiv zu bewerten.

Kürzung des LandeszuschussesAus aktuellem Anlass informierte derDekan über die Entscheidung des Bereini-gungsausschusses vom 27. 11. 2003 imLandtag Sachsen-Anhalts, dass für dieMedizinische Fakultät Magdeburg eineKürzung des Landeszuschusses in Höhevon ca. 2,7 Mio. € für 2004 in Diskussionist. Diese neue Situation würde zusätzli-che Sparmaßnahmen erfordern.

Studienablauf und Stundentafel für den2. Studienabschnitt gemäß neuerApprobationsordnung für ÄrzteZum Beginn des Wintersemesters2004/2005 ist die Neufassung der Appro-bationsordnung für Ärzte umzusetzen. InVorbereitung darauf hat die Kommissionfür Studium und Lehre nunmehr einenVorschlag für die Stundentafel des 2. (kli-nischen) Studienabschnitts vorgelegt. DerStudiendekan erläuterte diese Stundenta-fel und ging hierbei insbesondere auf fol-gende Aspekte ein:-Berücksichtigung von Kapazitätsvor-gaben (Modellvorgabe durch die ZVS)

-Einarbeitung eingegangener Stellung-nahmen von Fachvertretern

-Auswirkungen des Tarifvertrages, wobeinoch keine klaren Äußerungen des Kul-tusministeriums zur Beziehung zwischenden Lehrdeputaten der Lehrverpflich-tungsverordnung und der abgesenkten"besonderen regelmäßigen Arbeitszeit"des Tarifvertrages ab 2004 vorliegen; dieLVVO ist jedenfalls weiter gültig

-Ergänzungsstunden, Querschnittsberei-che und POL

-Randbedingungen: gemeinsame Prüfun-gen, Blockpraktika.

Abschließend stellte Herr Prof. Dr. Robrafest, dass einige Fragen noch einer weite-ren Beratung bzw. Klärung in der Lehr-kommission bedürfen, ein Beschluss zurStundentafel des 2. Studienabschnittsdurch den Fakultätsrat solle Anfang desJahres 2004 erfolgen.

Vorstellung eines Forschungsschwer-punktes "Dynamische Systeme"Herr Prof. Dr. Naumann stellte den o.g.Forschungsschwerpunkt vor und ginghierbei vor allem auf folgende Schwer-punkte ein:-interdisziplinärer, interfakultärer Forschungsschwerpunkt

-Säulen dieses Forschungsschwerpunktes und Anbindung an den Forschungs-schwerpunkt Immunologie

-beteiligte Fakultäten und außeruniver-sitäre Einrichtungen

-Zielsetzung und Perspektiven-Ausbildung von wissenschaftlichemNachwuchs

-Einbindung dieses Forschungsschwer-punktes in die Zielvereinbarung bzw. dieStruktur- und Entwicklungsplanung derUniversität.

Der Fakultätsrat nahm diese Ausführun-gen zustimmend zur Kenntnis.

Erneuter Antrag zur Einrichtung einerKlinischen Forschergruppe "Klinikund molekulare Medizin der chroni-schen Entzündung, Präneoplasie undNeoplasie des Magens und seiner Grenz-zonen"Der Antrag von Herrn Prof. Dr. Malfert-heiner zur Einrichtung der o.g. KlinischenForschergruppe bedarf auf Grund deraktuellen Situation in Bezug auf die Struk-turplanung (Streichung von 15 C 3/C 4-Stellen) der erneuten Beratung undBeschlussfassung im Fakultätsrat. Dazuwurde zunächst die Strukturkommissionum Vorberatung dieser Problematik gebe-ten.

Sitzung am 02. Dezember 2003

Fakultätsratsinfo

NR. 1/Februar

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Informationen des DekanatesStand von Berufungsverfahren C 4-Professur für Gynäkologie und

GeburtshilfeDer Dekan hatte ein Schreiben an denKultusminister gerichtet mit der Bitte umschnellstmögliche Ruferteilung an denerstplatzierten Kandidaten. Auch in derletzten Verwaltungsratssitzung am 25. 11.2003 wurde diese Problematik themati-siert, sodass die Fakultät nunmehr voneiner baldigen Ruferteilung ausgeht.

C 3-Professur für PneumologieInzwischen hat Herr PD Dr. Welte mitge-teilt, dass die Medizinische HochschuleHannover ihm eine Frist zur Rufannahmeauf die dortige C 4-Stelle Pneumologiegesetzt hat. Da Herr PD Dr. Welte gern anunserer Fakultät bleiben möchte, bittet erum eine verbindliche Zusage zur Einrich-tung einer C 4-Professur für Pneumologieund internistische Intensivmedizin. Weite-re Forderungen betreffen die Bettenzahlund Stellen im ärztlichen und nichtärztli-chen Bereich, die räumliche Ausstattungsowie eine Investitionsliste für Forschungund Klinik. Das Hauptproblem bei derRealisierung dieser Forderungen bestehtjedoch in der Bereitstellung bzw. Aus-schreibung einer C 4-Professur, da hierzumomentan noch keine Beschlusslage vor-liegt.

C 3-Professur für Kinder- und Jugend-psychiatrieIn zwei sehr umfangreichen Schreiben hatFrau PD Dr. Dr. Baving relativ komplexeForderungen an die Fakultät gestellt, dieeiner intensiven Prüfung, auch in Abstim-mung mit dem Kultusministerium, bedür-fen.

C 3-Professur für Medizinische Mikro-biologie (Schwerpunkt Infektionsimmuno-logie)Herr PD Dr. Schlüter, Universitätsklini-kum Mannheim der Universität Heidel-berg, hat den Ruf auf die o.g. C 3-Profes-sur erhalten. Ein erstes Gespräch im Rah-men der Berufungsverhandlungen ist fürden 05. 12. 2003 geplant.

StudienangelegenheitenHerr Prof. Dr. Robra berichtete insbeson-dere zu folgenden Schwerpunkten:-Exmatrikulationsfeier am 22. 11. 2003-Verteilung der PJ-Quartale auf das Uni-versitätsklinikum, die Lehrkrankenhäuserund das Ausland-Stand der Einführung des KNW-Verzögerung der Übergabe des Hauses

10a und damit spätere Bereitstellung vonSeminarräumen

-Vertretung der Lehre in der Nuklear-medizin.

Anmerkungen bezogen sich auf:-die äußerst geringe Beteiligung vonHochschullehrern an der Exmatrikulati-onsfeier

-die Vorstellung der Ergebnisse der stu-dentischen Lehrevaluation in der Fakul-tätsratssitzung am 13. 01. 2004

-die Bitte um Unterstützung studentischer Research-Projekte für den Austausch mit der University of Kansas

-die Bitte um Anerkennung der prakti-schen Ausbildung von Studierenden inLyon.

Arbeitsgruppe des Rektors zur Befas-sung mit dem Entwurf der Neufassungdes Hochschulgesetzes LSAHerr Prof. Dr. Robra informierte über denArbeitsstand der o.g. Arbeitsgruppe undüber einzelne die Hochschulmedizinbetreffende Positionen in der geplantenStellungnahme der Universität zu diesemGesetzentwurf.

Termine09. 12. 2003- Antrittsvorlesung von FrauDr. Schön, Universitätsklinik für Derma-tologie und Venerologie, im Rahmen ihresHabilitationsverfahrens10. 12. 2003- Sondersitzung des Senats17. 12. 2003- reguläre Senatssitzung18. 12. 2003- Antrittsvorlesung von HerrnDr. Vorwerk, Universitätsaugenklinik, imRahmen seines Habilitationsverfahrens13. 01. 2004- Fakultätsratssitzung.

Bericht der HabilitationskommissionAntrag auf Zulassung zur Habilitation Der Fakultätsrat befürwortete die Zulas-sung zur Habilitation von Herrn Dr. med.Michael Vieth, Institut für Pathologie, mitdem Thema der Habilitationsschrift "DieDiagnostik der gastroösophagealenRefluxkrankheit und deren Komplikatio-nen sowie Therapieeinflüsse auf Ösopha-gus- und Magenschleimhaut".

Beurteilung einer schriftlichen Habilita-tionsleistungZur Habilitationsschrift von Herrn Dr.med. Thomas Brune, Klinik für Allgemei-ne Pädiatrie und Neonatologie, sind dieGutachten eingegangen. Alle Hochschul-lehrer und Mitglieder des Fakultätsrateserhalten in den nächsten Tagen die übli-chen Unterlagen zu dieser Habilitations-schrift und werden um aufmerksame Ein-sichtnahme gebeten.

Antrag auf Verleihung der Bezeichnung"außerplanmäßiger Professor"Der Fakultätsrat befürwortete die Prüfungdes Antrages auf Verleihung der Bezeich-nung "außerplanmäßiger Professor" undbestellte die Mitglieder für die Kommissi-on zur Prüfung dieses Antrages.

Die nächste Fakultätsratssitzung findetam 13. Januar 2004, um 14.00 Uhr, statt.

Prof. Dr. Albert RoessnerDekan

Im Internet unter www.med.uni-magdeburg.de/fme/dekanat.shtml.

Bericht der Promotionskommission

Der Fakultätsrat bestätigte die Gesamt-prädikate der abgeschlossenen Promoti-onsverfahren von

Herrn Michael BährHerrn Christian DöhlerFrau Karen HirschfeldFrau Janet MichelFrau Bärbel MorenzFrau Annett SchönFrau Ines Vogler.

Herr Prof. Dr. Röse teilte mit, dass ineinem dieser Promotionsverfahren dieVerteidigung wiederholt werden musste,da die Anzahl der anwesenden Hoch-schullehrer für die Prüfungskommissionnicht ausreichend war. Er appellierte andie Hochschullehrer, im Interesse derPromovenden ihren Pflichten als Mit-glied einer Prüfungskommission nachzu-kommen.

Impressum:

“Universitätsklinikum intern”Redakteurin: Kornelia SuskeRedaktionsanschrift: Pressestelle desUniversitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg, Tel. 0391/ 67 15162 Fax 0391/ 67 15159e-mail:[email protected]://www.med.uni-magdeburg.deDruck: Harz Druckerei GmbH, Wernigerode, Tel. 03943/5424-0“Universitätsklinikum intern” erscheintsechsmal im Jahr für Mitarbeiter undStudenten als Beilage zur Zeitschrift“Universitätsklinikum aktuell”.Online-Version im Internet unter:http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/

Öffentliche Vorträge im Rahmen vonHabilitationsverfahrenVortrag von Herrn Dr. med. Arno JosefDormann, Klinikum Minden/Klinik fürGastroenterologie und HepatologieIm Rahmen des Habilitationsverfahrensvon Herrn Dr. med. Arno Josef Dormann,Klinikum Minden/Klinik für Gastroente-rologie und Hepatologie, erfolgte deröffentliche Vortrag zum Thema "Mangel-ernährung in der Klinik". Die anwesendenHochschullehrer und stimmberechtigtenFakultätsratsmitglieder fassten denBeschluss, diese öffentliche Habilitations-leistung positiv zu bewerten.

Vortrag von Herrn Dr. med. Ralf Lob-mann, Klinik für Endokrinologie undStoffwechselkrankheitenIm Rahmen des Habilitationsverfahrensvon Herrn Dr. med. Ralf Lobmann, Klinikfür Endokrinologie und Stoffwechsel-krankheiten, erfolgte der öffentliche Vor-trag zum Thema: "Anti-Aging-Therapie:Humbug oder wissenschaftlich begrün-det". Die anwesenden Hochschullehrerund stimmberechtigten Fakultätsratsmit-glieder fassten auch hier den Beschluss,diese öffentliche Habilitationsleistungpositiv zu bewerten.

ZielvereinbarungDer Dekan teilte mit, dass bisher nochkeine Informationen dahingehend vorlie-gen, ob der Landeszuschuss tatsächlich inder angekündigten Höhe (2,7 Mio. €) für2004 gekürzt wird. Die Verwaltungsdirek-torin geht davon aus, dass für dieses Jahrmit der Kürzung dieser Summe zu rech-nen ist. Der Abschluss von Zielvereinba-rungen sollte nach Auffassung des Dekansvoraussetzen, dass die Höhe des zur Ver-fügung stehenden Landeszuschussesbekannt ist. Des Weiteren hängen die Ziel-vereinbarungen auch von den Eckpunktendes geplanten Errichtungsgesetzes für dieAnstalt öffentlichen Rechts ab, diese sol-len erst in einer gemeinsamen Kommissi-on der beiden Medizinischen FakultätenHalle und Magdeburg und dem Kultusmi-nisterium festgelegt werden. Dazu findetin der nächsten Woche ein Gespräch mitdem Staatssekretär des Kultusministeri-ums sowie den Fakultätsleitungen der bei-den Medizinischen Fakultäten Halle undMagdeburg statt.

Ergebnisse der studentischen Lehreva-luation WS 2002/2003 und SS 2003Herr Bornschein stellte die Ergebnisse derstudentischen Lehrevaluation für das WS2002/2003 und SS 2003 vor und ginghierbei insbesondere auf folgende Aspek-te ein:- unveränderter Aufbau der Fragebögen

zur Bewertung der Studiensituation- allgemeine Bewertung der Studien-

situation im Studienjahresvergleich- Bewertung von Vorlesungen, Praktika

und Seminaren im 2. Studienjahr- Jahresvergleich der Gesamtbewertung

von Vorlesungen in den Jahren 2000 bis 2003 (ausgewählte Fächer).

Als Schlussfolgerung aus diesen Ergeb-nissen hält es Herr Bornschein für wich-tig, mit den Fachvertretern in einen kon-struktiven Dialog einzutreten.Der Dekan dankte den Studierenden fürihr Engagement und hofft darauf, dass dieLehre in Auswertung der studentischenLehrevaluation weiter optimiert wird.

Logbuch zum Nachweis erlernter prakti-scher Fertigkeiten für das 3. StudienjahrHerr Bornschein stellte den Entwurf einesLogbuchs zum Nachweis erlernter prakti-scher Fertigkeiten für das 3. Studienjahrvor und bat alle Hochschullehrer umUnterstützung bei der Ergänzung oderKorrektur der aufgeführten praktischenLerninhalte.

Anträge auf Ausschreibung von C 2-Stellen am Institut für Biometrie undMedizinische Informatik sowie an derKlinik für Allgemeine Pädiatrie undNeonatologieDer Fakultätsrat befürwortete die Aus-schreibung sowie die vorliegenden Aus-schreibungstexte folgender C 2-Stellenzur Weiterleitung an die universitärenGremien:- C 2-Hochschuldozentur für Pädiatrie an

der Klinik für Allgemeine Pädiatrie undNeonatologie

- C 2-Hochschuldozentur für Biometrieam Institut für Biometrie und Medizi-nische Informatik

- C 2-Hochschuldozentur für Experimen-telle Bildverarbeitung/Magnetresonanz-tomographie am Institut für Biometrieund Medizinische Informatik.

Des Weiteren wurden die Mitglieder derjeweiligen Berufungskommission bestellt.

Auswirkungen des Tarifvertrages aufdie Medizinische ZentralbibliothekDer Fakultätsrat fasste den Beschluss, dieÖffnungszeiten der Medizinischen Zen-tralbibliothek so anzupassen, dass einSchichtbetrieb - bei maximal möglichenÖffnungszeiten - vermieden wird. DieBibliotheksmitarbeiter werden damit indie tarifliche Absenkung der wöchentli-chen Arbeitszeit einbezogen.

Konzept eines Studienganges Biosy-stemtechnikHerr Prof. Dr. Naumann informierte überdas Konzept des geplanten StudiengangesBiosystemtechnik und ging hierbei insbe-sondere auf folgende Schwerpunkte ein:- Koordinierung des Studienganges durch

die Fakultät für Verfahrens- und System-technik

- avisierter Beginn des Studienganges WS 2004/2005

- modularer Aufbau- beteiligte Fakultäten (Fakultät für Ver-

fahrens- und Systemtechnik, Fakultät für Naturwissenschaften, Fakultät für Elek-trotechnik und Informationstechnik,Medizinische Fakultät)

- beteiligte Institute der Medizinischen Fakultät (Institut für Humangenetik,Institut für Medizinische Mikrobiologie,Institut für Immunologie, Institut fürExperimentelle Innere Medizin)

- Verpflichtungserklärung der beteiligten4 Professoren der Medizinischen Fakul-tät zur Absicherung der Lehre

- Muster für einen Studienplan (Grund- und Hauptstudium).

Das Konzept für den Studiengang Biosy-stemtechnik wurde vom Fakultätsrat prin-zipiell unterstützt.

Informationen des DekanatesStand von Berufungsverfahren C 4-Professur für Gynäkologie und

GeburtshilfeEine Ruferteilung an den erstplatziertenKandidaten ist bisher noch immer nichterfolgt. Auch der Brief des Dekans vom13. November 2003 an den Kultusministerin dieser Angelegenheit wurde bis jetztnicht beantwortet. Ein gemeinsam mit derMedizinischen Fakultät Halle erbetenerTermin zu Fragen von Berufungsangele-genheiten beim Kultusminister wurde bisheute nicht gewährt. Nach wiederholterAnfrage soll nunmehr ein Gespräch mitdem Staatssekretär des Kultusministeri-ums, gemeinsam mit der Fakultätsleitungder Medizinischen Fakultät Halle, zu die-ser Problematik stattfinden. In der Aus-sprache wurde der Vorschlag unterbreitet,

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Sitzung am 13. Januar 2004

Fakultätsratsinfo

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Beschwerde beim Ministerpräsidenten ein-zulegen oder über eine Kleine Anfrage dasParlament mit dieser Frage zu befassen.

C 3-Professur für PneumologieAuf Grund unserer begrenzten Ressour-cen wird Herr PD Dr. Welte eventuell denRuf an die Medizinische Hochschule Han-nover annehmen. C 3-Professur für Kinder- und Jugend-

psychiatrieMit Frau PD Dr. Dr. Baving wurde einumfangreicher Schriftwechsel geführt.Nunmehr ist ihre Rückantwort abzuwarten.

C 3-Professur für Mikrobiologie(Schwerpunkt Infektionsimmunologie)Für den 14. 01. 2004 ist ein weiteresGespräch mit Herrn PD Dr. Schlüter imRahmen der Berufungsverhandlungengeplant. Die Fakultät hofft auf eineschnelle Einigung.

C 3-Stiftungsprofessur "Klinische undexperimentelle Dermatologie mit Schwer-punkt Immundermatologie und Tumorim-munologie"Herr PD Dr. Leverkus, Universität Würz-burg, hat am 19. Dezember 2003 den Rufauf die o.g. Professur erhalten.

StudienangelegenheitenHerr Prof. Dr. Robra berichtete insbeson-dere zu folgenden Schwerpunkten:-Einführung benoteter Scheine zum WS 2004/2005

-gemeinsame Beratung mit dem Lan-desprüfungsamt zum Thema "Äquiva-lenzliste der Prüfungsbescheinigungen"

-laufende Verfahren für eine Zulassungzum Studium der Humanmedizin beimOberverwaltungsgericht LSA

-Modelle der KMK zum Kapazitätsrecht-Stand der Umsetzung der Akquise vonSeminarräumen.

Termine15. 01. 2004- Antrittsvorlesung von HerrnDr. Stumm, Institut für Humangenetik21. 01. 2004- Senatssitzung22. 01. 2004- Antrittsvorlesung von HerrnDr. Danos, Klinik für Psychiatrie, Psycho-therapie und Psychosomatische Medizin28. 01. 2004- Anhörung zur Neufassungdes Hochschulgesetzes des Landes Sach-sen-Anhalt im Landtag29. 01. 2004- Antrittsvorlesung von HerrnDr. Lobmann, Klinik für Endokrinologieund Stoffwechselkrankheiten03. 02. 2004- Fakultätsratssitzung.

Abschlussbericht der Berufungskom-mission zur Besetzung der C 4-Stif-tungsprofessur AllgemeinmedizinDer Abschlussbericht der Berufungskom-mission zur Besetzung der C 4-Professurfür Allgemeinmedizin wurde zur Kenntnisgenommen. Die für die Berufungslistevorgesehenen Kandidaten wurden akzep-tiert, die Platzierung der Kandidateninnerhalb des Listenvorschlags bleibtjedoch noch offen. Die Kandidaten wer-den um Vorlage eines schriftlichen Kon-zepts für Forschung, Lehre und Praxis inder Allgemeinmedizin an den beidenStandorten gebeten.

Abschlussbericht der Berufungskom-mission zur Besetzung der C 3-Profes-sur für Kognitive NeurologieDer Fakultätsrat befürwortete den Vor-schlag der Berufungskommission zurBesetzung der C 3-Professur für KognitiveNeurologie zur Weiterleitung an den Senat.

Bericht der HabilitationskommissionAntrag auf Zulassung zur HabilitationDer Fakultätsrat befürwortete die Zulas-sung zur Habilitation von Herrn Dr. rer.nat. Edgar Appenrodt, Institut für Neuro-physiologie, mit dem Thema der Habilita-tionsschrift "Verhaltensmodulation durchPinealorgan".

Beurteilung einer schriftlichen Habilita-tionsleistungDer Fakultätsrat befürwortete mehrheit-lich die Annahme der schriftlichen Habili-tationsleistung von Herrn Dr. med. Tho-mas Brune, Klinik für Allgemeine Pädia-trie und Neonatologie, mit dem Thema derHabilitationsschrift "Autologes Plazenta-blut für die Therapie anämischer Früh-und Neugeborener".Die nächste Fakultätsratssitzung findetam 03. Februar 2004, um 14.00 Uhr, statt.

Prof. Dr. Albert RoessnerDekan

José-Carreras-StiftungStipendienvergabe

Als gemeinnütziger Verein leistet dieDeutsche José Carreras Leukämie Stif-tung e.V. einen wesentlichen Beitrag zurBekämpfung von Leukämien und ver-wandten Blutkrankheiten. Dazu werdenmit Förderschwerpunkt experimentellerund klinischer Forschung 4 Stipendien fürNachwuchswissenschaftler ausgeschrie-ben. Für das Stipendium ist ein Förder-höchstbetrag von 31.000 Euro pro Jahrvorgesehen. Zuwendungen werdenzunächst für ein Jahr bewilligt und könnenauf Antrag um höchstens zwei Jahre ver-längert werden. Anträge können persön-lich oder von Institutionen gestellt wer-den. Antragsschluss ist der 31. März 2004.Nähere Informationen im Internet unterwww.carreras-stiftung.de. (PM)

Dienstjubiläum

Zum 40-jährigen Dienstjubiläum gratu-lieren wirFrau Inge Puchert, Universitätsklinikfür HNO-Heilkunde, undHerrn Dr. Dieter Krell, Klinik für Psy-chiatrie, Psychotherapie und Psychoso-matische Medizin, am 17.03.2004.

Zum 25-jährigen Dienstjubiläum gratu-lieren wirFrau Christine Humprecht, Zentralapo-theke, am 05.02.2004,Frau Karin Venzlaff, Klinik für Diagno-stische Radiologie, am 01.03.2004, Frau Angela Albér, Zentralsterilisation,am 13.03.2004.

Die Fakultätsleitung dankt den Jubilarinnen und Jubilaren für

ihre langjährige Tätigkeit.

Bericht der Promotionskommission

Annahme von Promotionen

Der Fakultätsrat befürwortete dieAnnahme der Promotionsschriften von

Frau Christiane AdomatHerrn Dirk ArbterHerrn Jens BischoffHerrn Stephan EnderHerrn Andreas FesselFrau Steffi FrankeHerrn Christian JackowskiFrau Dörthe KüsterFrau Dörthe LehmannHerrn Björn Hendrik Schott.

Bestätigung von Gesamtprädikaten abge-schlossener Promotionsverfahren

Der Fakultätsrat bestätigte die Gesamt-prädikate der abgeschlossenen Promoti-onsverfahren von

Herrn Marco AverbeckFrau Monika BüttnerFrau Katrin GüttlerFrau Anke HalletzFrau Dagmar KöppenFrau Birgit NosseirHerrn Simon Daniel PittaschFrau Andrea Preuß.

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Im Juli 2003 führte die Zentralapothekeeine anonyme Fragebogenaktion zur Erhe-bung der Kundenzufriedenheit in derMedizinischen Fakultät durch. DieseUmfrage ist Bestandteil des Qualitätsma-nagementsystems der Zentralapothekeund wendet sich an alle Stationsärzte, Sta-tionsschwestern, Laborleiter und leitendeMTA's. Anliegen der Befragung war es,Stärken und Schwächen in der täglichenArbeit der Zentralapotheke zu analysieren,in diesem Jahr unter besonderer Berück-sichtigung der Inbetriebnahme des Neu-baus Haus 60. Neben Fragen zur rechtzei-tigen Belieferung mit Arzneimitteln wurdeauch der Beratungs- und Informationsser-vice der Zentralapotheke abgefragt.

Erfreuliche ResonanzDie Bewertung und Auswertung der Fra-gen erfolgte anonym. Erfreut waren dieMitarbeiter der Zentralapotheke über eine

Beteiligung von 35 %, und vor allem überdie guten Einschätzungen hinsichtlich derLieferfähigkeit, des Leistungsangebotesund über die Freundlichkeit der Mitarbei-terinnen, die von 80,5 % der befragtenKlinikumsmitarbeiter mit der Note 1bewertet wurde. Auch die diesjährigeBefragung zur Qualität der Belieferungmit Bio- und Feinchemikalien/Labordia-gnostika und mit Implantaten war gleich-bleibend positiv. Das Ergebnis erfüllt dieMitarbeiterinnen der Zentralapotheke mitStolz, da diese Leistungen mit 47 % bzw.58 % mit der Note 1 bewertet wurden.

Hinweise werden berücksichtigtDie zahlreichen Hinweise und Vorschlägeaus der Fragebogenaktion werden innächster Zeit schrittweise umgesetzt. EinTeil der Anregungen lässt sich, so Apothe-kenleiterin Dr. Dagmar Lösche, nichtsofort verwirklichen, da organisatorische

Regelungen im Klinikum (z.B. die Arznei-mittel-Ordnung) eingehalten werden müs-sen. Die vielfach gewünschte redaktionel-le Überarbeitung der Arzneimittel-Listewird in Zusammenarbeit mit dem MRZerfolgen. Einen Hinweis gab die Apothe-kenleiterin noch zum Schluss. Trotz ver-änderter Zustellung der auf Sonderantragbeschafften Arzneimittel hat die Zentrala-potheke keinen Einfluss auf die Lieferfri-sten bei der Beschaffung. Wir bitten des-halb um Beachtung.

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Zentralapotheke führte erneut Befragung durch

Umfrage zur Kundenzufriedenheit

Prof. Dr. Eckart D. Gundelfinger vomLeibniz-Institut für Neurobiologie in Mag-deburg wurde am 26. November mit dem"Max-Planck-Forschungspreis für interna-tionale Zusammenarbeit" auf dem Gebietder Biowissenschaften und Medizingeehrt. Der gemeinsam von der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexandervon Humboldt-Stiftung vergebene Preis istmit 125 000 Euro dotiert.Er wird für international herausragendewissenschaftliche Leistungen verliehen.Den Spaß am Entdecken hat der 50jährigeForscher seit seiner Kindheit, die er in der

Nähe von Heilbronn verbrachte, nie verlo-ren. Schon in der Schulzeit wollte er wis-sen, was die Zellen in ihrem Innerstenzusammenhält und wie sie funktionieren.Seit fast 20 Jahren beschäftigt er sich wis-senschaftlich mit dem Aufbau von Synap-sen - den Kontakt- und Kommunikations-stellen zwischen Nervenzellen. Synapsenspielen eine wichtige Rolle beim Lernen.Innerhalb von Minuten können sie die che-mische Kommunikation zwischen denNervenzellen verstärken oder unterbre-chen. So kann neues Wissen im Netzwerkder Nervenzellen gespeichert und alteErfahrungen können verändert werden.

Harmonisches ZusammenspielEinige der größten Molekül-Bausteine derSynapse entdeckte die Arbeitsgruppe vonProfessor Gundelfinger bereits Ende der80er Jahre. "Wir gaben diesen MolekülenNamen von Musikinstrumenten", so derMolekularbiologe, "denn die Synapse istnur dann voll funktionstüchtig, wenn alleInstrumente wie in einem Orchester har-monisch zusammenspielen".Seit elf Jahren arbeitet Professor Gundel-finger am Leibniz-Institut für Neurobiolo-

gie als Leiter der Abteilung Neuroche-mie/Molekularbiologie, zu der derzeit 10Wissenschaftler sowie ca. 30 Doktoran-den, Diplomanden, Techniker und Labor-kräfte gehören.Dass die Magdeburger Hirnforscher ihrenguten internationalen Ruf nach der Wendeweiter ausbauen konnten, ist auch seinemEngagement zu verdanken. Die bereitswährend seiner Forschungsarbeit am Zen-trum für Molekulare Neurobiologie derUni Hamburg geknüpften Kontakte zudem Molekularbiologen Dr. Craig Garnervon der Stanford Universität in Birming-ham pflegt der Wahl-Magdeburger weiter.Seit Ende der 90er Jahre bestehen auchenge wissenschaftliche Beziehungen zurArbeitsgruppe des Molekularbiologen Dr.Noam Ziv vom Technion in Haifa (Israel).Dort arbeiten Forscher an Techniken, umden molekularen Zusammenbau der Synap-sen im Bild festzuhalten.Das Preisgeld will der Forscher nutzen, umbislang ungelöste Fragen zur Bildung der"Mammutproteine" und ihres Transports ininternationaler Zusammenarbeit zu bear-beiten.

Uwe Seidenfaden

Max-Planck-Forschungspreis für einen Wahl-Magdeburger

Mammutproteine an der Synapse

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Prof. Dr. Eckart D. Gundelfinger

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Die Medizinische Fakultät im Rückblick

Meldungen des Jahres 2003Auch in diesem Jahr möchten wir die erste Ausgabe zum Anlass nehmen, um Ihnen einen Überblick über Ereignisse, Veranstaltungenund Ehrungen, die 2003 die Medizinische Fakultät Magdeburg begleitet haben, zu vermitteln. Mit der folgenden Aufstellung, die natür-lich nicht den Anspruch auf Vollzähligkeit erheben kann, möchten wir noch einmal daran erinnern, wie vielseitig sich das wissen-schaftliche und studentische Leben im vergangenen Jahr gestaltet hat. Damit wir auch 2004 möglichst viel Interessantes erfahren,worüber wir Sie, unsere Leser, informieren können, möchten wir hiermit noch einmal die herzliche Bitte an Sie richten, uns schriftlich,telefonisch, per Fax oder per e-mail über all diese Neuigkeiten zu informieren. Ihre Redaktion

1. Januar: Niclas ist das erste Baby, dasim neuen Jahr in der Uni-Frauenklinik dasLicht der Welt erblickt. Um 18.45 Uhrkommt der junge Erdenbürger mit einemGewicht von 3.630 Gramm und einerGröße von 50 cm zur Welt.

12. Januar: 24. Medizinischer Sonntag:"Die kranke Leber" mit PD Dr. Hans-Ulrich Schulz, Klinik für Chirurgie, undDr. Gerhard Treiber, Klinik für Gastroen-terologie, Hepatologie und Infektiologie.

18. Januar: Auf Einladung des Zentrumsfür Neugeborenen-Screening und Stoff-wechselerkrankungen in Sachsen-Anhaltfindet an der Uni-Kinderklinik Magde-burg eine Fortbildung für Hebammen,Kinderkrankenschwestern sowie nieder-gelassene und klinisch tätige Kinderärztestatt.

24./25. Januar: Das Zentrum für Kinder-heilkunde ist Gastgeber der 12. Tagungder Mitteldeutschen Arbeitsgruppe Pädia-trischer Endokrinologen. Ärzte aus Sach-sen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nieder-sachsen, Brandenburg und Berlin treffensich alljährlich im Januar zu diesemErfahrungsaustausch.

9. Februar: 25. Medizinischer Sonntag:"Rechtsmedizin am Beginn des 21. Jahr-hunderts" mit Prof. Dr. Dieter Krause undDr. Rüdiger Schöning vom Institut fürRechtsmedizin.

25. Februar: Zum 1. Bauspeicheldrüsen-Seminar für Patienten und Angehörigelädt die Klinik für Chirurgie und die Kli-nik für Gastroenterologie, Hepatologieund Infektiologie in diesem Jahr ein.

27. Februar/1. März: Die Klinik für Chir-urgie veranstaltet den 6. MagdeburgerOnkologie Workshop. Hauptthema sind dieTumoren des oberen Magen-Darmtraktes.

12. März: Aus Anlass des 65jährigenGeburtstages von MR Professor Dr. Wolf-gang Weise, Direktor der Uni-Frauenkli-nik, findet eine Feierstunde statt. Seit 39Jahren hat der heutige Chefarzt die Klinik-geschichte mitgestaltet.

14. März: Seit ihrer Eröffnung am 20.September 1995 wurden in der Klinik fürHerz- und Thoraxchirurgie 10.000 Opera-tionen durchgeführt, darüber über 6 400Operationen mit Herz-Lungen-Maschine.

18. März: PD Dr. Michael Schön, Klinikfür Dermatologie und Venerologie, erhältden "Novartis-Preis für therapierelevantepharmakologische Forschung” auf derJahrestagung der DGPT in Mainz.

19. März: Zur Eröffnung der ersten Aus-stellung im neuen Jahr lädt die Klinik fürHerz- und Thoraxchirurgie ein.

20./22. März: Der bedeutendste verkehrs-medizinische Kongress des deutschspra-chigen Raumes findet dieses Jahr in Mag-deburg statt. Gastgeber ist das Institut fürRechtsmedizin. Teilnehmer sind rund 250Ärzte, Juristen, Psychologen, Toxikologenund Verkehrsexperten.

25. März: Aus Anlass des 60. Geburtsta-ges von Prodekan Professor WolframNeumann findet eine Festveranstaltungstatt. 1986 wurde der Jubilar zum ordent-lichen Professor berufen und leitet seit-dem die Orthopädische Klinik.

26. März: Verleihung des Förderpreisesder Deutschen Gesellschaft für Pneumol-gie an Dr. Frank Bühling

1. April: Die Klinik für Hämatologie/Onko-logie ist Gastgeber der Jahrestagung derDeutschen Studiengruppe "Chronischelymphatische Leukämien".

6. April: 26. Medizinischer Sonntag:"Keine Angst vor der Strahlentherapie" mitProf. Günther Gademann und Dr. ClaudiaPambor, Klinik für Strahlentherapie.

23 April: Das Uniklinikum startet eineAktion in den lokalen Medien mit derSuche ehrenamtlicher Krankenhaushelfer.

25./26. April: Unfallchirurgische Chef-und Oberärzte aus ganz Deutschland tref-fen sich zum 5. Learning Center Magde-burg. Veranstaltet wird der Workshop vonder Klinik für Unfallchirurgie.

April: Forschungspreise für MagdeburgerKardiologen: Auf der 69. Jahrestagung derDeutschen Gesellschaft für Kardiologie -Herz- und Kreislaufforschung - in Mann-heim werden PD Dr. J. Christoph Geller mitdem Wolfgang-Trautmann-Forschungspreisund Dr. Sven Reek mit dem Michel-Mirowski-Forschungspreis ausgezeichnet.

28. April: In einem Beitrag in "Journal ofCell Biology" hat eine Forschergruppe umden Zellbiologen Prof. Dr. Michael Nau-mann einen wichtigen molekularenMechanismus identifizieren können.Diese molekularen Schalter können beieinigen Patienten zu schwerwiegendenErkrankungen des Magens führen.

6. Mai: Auf der 42. Tagung der DeutschenDermatologischen Gesellschaft - die Ver-einigung der deutschsprachigen Dermato-logen Deutschlands, der Schweiz undÖsterreichs - wird Prof. Harald Gollnick,Direktor der Klinik für Dermatologie undVenerologie, zum Präsidenten gewählt.

7. Mai: Etwa 120 Hebammen nehmen ander diesjährigen Fortbildungsveranstal-tung teil, die gemeinsam von der Uni-Frauenklinik und dem Landeshebammen-verband veranstaltet werden.

7./10. Mai: Etwa 240 Wissenschaftler ausfünf Kontinenten diskutieren in Magde-burg beim 3. Internationalen Symposium"Neuroprotection and Neuropair", zu dem

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das Leibniz-Institut für Neurobiologie,das Forschungsinstitut für angewandteNeurowissenschaften und das Uni-Institutfür Neurobiochemie einladen.

11. Mai: 27. Medizinischer Sonntag: "Einbisschen vergesslich - oder schon Alzhei-mer?” mit Prof. Dr. Bernhard Bogerts,Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie undPsychosomatische Medizin, und Dr. Clau-dius Bartels, Klinik für Neurologie.

16./17. Mai: Über 100 Experten aus ganzDeutschland sowie aus der Schweiz undÖsterreich nehmen an der 5. Jahrestagungder AG Neurologische Begutachtung imUni-Klinikum Magdeburg teil.

19. Mai: Mit dem "Tag der offenen Tür"beteiligt sich die Universitätsaugenklinikan der 1. Nationalen Aktionswoche gegenden Grünen Star (Glaukom).

21. Mai: Zu ihrer jährlichen Fortbildungs-veranstaltung auf Einladung der Kinder-heilkunde treffen sich Kinderkranken-schwestern aus Kliniken der Region.

24. Mai: 33 Studierende der Medizini-schen Fakultät werden exmatrikuliert.

12. Juni: Zu einem "Schnupperstudium"lädt die Medizinische Fakultät ein, umJugendlichen an diesem Tag Einblicke indas Studium der Medizin zu ermöglichen.

15. Juni: 28. Medizinischer Sonntag:"Neurodermitis" mit Prof. Dr. Bernd Bon-nekoh und Dr. Beate Stötzel, Universitäts-klinik für Dermatologie und Venerologie.

20./22. Juni: Unter der wissenschaftli-chen Leitung von Prof. Jörg Frommer fin-det in Magdeburg die 2nd InternationalConference on Qualitative Research inPsychotherapy statt.

Juni: Der Medvantis-Forschungspreiswird in diesem Jahr an Professor Dr. Hen-drik Lehnert, Klinik für Endokrinologieund Stoffwechselkrankungen, und dieHYDRA Studiengruppe verliehen.

2. Juli: Zum 6. Sommerfest lädt die Psy-chiatrische Uniklinik auch in diesen Jahrin den Innenhof Haus 4 ein.

5. Juli: Das nunmehr 13. Sommerfest ver-anstaltet der Magdeburger Förderkreiskrebskranker Kinder in der Kinderklinik.

9. Juli: Die Berufsfachschule der Medizi-nischen Fakultät verabschiedet die Schü-lerinnen und Schüler feierlich ins künftigeBerufsleben.

Juli: Das BMGS hat Priv.-Dozent Dr.Bernd Blobel, Institut für Biometrie undMedizinische Informatik, in ein externes,neutrales Beratergremium für die Projekt-gruppe Telematik/PG1 berufen.

Juli: Ärzte der Uni-Augenklinik habeneine neuartige Technik bei Hornhauttrans-plantationen entwickelt. Das erkrankteGewebe wurde erstmals isoliert durch einvöllig übereinstimmendes Transplantatmit dem geführten Strahl des Excimer-Lasers am Patienten eingesetzt.

17. Juli: Preisträger des Wissenschafts-preises für klinische Forschung der Gla-xoSmith-Stiftung sind PD Dr. Schön undDr. Margarete Schön, Klinik für Dermato-logie und Venerologie

18. Juli: Übergabe des sanierten Hauses30, eines der beiden Standorte des Zentra-len Tierlabors.

21. Juli: Im Zuge der Inbetriebnahme desKlinikneubaus wird ein neuer Hauptein-gang mit einem Info-point für Patientenund Besucher an der Leipziger Str. eröffnet.

Juli: Die DFG hat die Einrichtung einerForschergruppe, die sich mit der Beeinflus-sung immunologischer Prozesse durchmembrannahe Signalmodule beschäftigt,an der Medizinischen Fakultät beschlossen.

1. August: Die José Carreras-Stiftung e.V.fördert ein Forschungsprojekt zur Unter-suchung der Veränderung des Bewälti-gungsverhaltens im Verlauf akuter Leukä-mien als ein Kooperationsprojekt zwi-schen der Klinik für Hämatologie/Onkolo-gie und der Psychosomatischen Medizinund Psychotherapie.

August: In ihrem Beitrag in der Zeit-schrift “BRAIN” präsentieren PD Dr.Michael Sailer und Mitarbeiter der Klinikfür Neurologie II Ergebnisse von Untersu-chungen mittels einer neuen innovativenTechnik aus kernspintomographischenBildern, die die Hirnrinde so genau dar-stellt, dass die Dicke der Hirnrinde gemes-sen werden kann.

8. August: Professor Hans-Christian Papeund Wissenschaftler des Instituts für Phy-siologie beschreiben in der Fachzeitschrift"Science" erstmals Mechanismen imGehirn von Mäusen, die beim Abruf desFurchtgedächtnisses ablaufen.

18. August: An der Berufsfachschule wer-den die neuen Auszubildenden der Fach-richtungen, Kinderkrankenpflege, Hebam-men und Kinderkrankenpflege im Rah-men einer Eröffnungsveranstaltung fürdas Ausbildungsjahr 2003/2004 begrüßt.

22. August: In Anwesenheit zahlreicherVertreter aus Politik, Wirtschaft und vonder Universität findet die Einweihungs-veranstaltung des Klinikneubaus Chirur-gie, Teile Innere Medizin und Neuromedi-zin (Haus 60) statt. Mit der Inbetriebnah-me dieses Neubaus wird dieser wichtigsteerste Bauabschnitt der größten Investiti-onsmaßnahme in der bisherigen Geschich-te des Uni-Klinikums zu einem erfolgrei-chen Abschluss gebracht.

6. September: Die Berufsfachschule derMedizinischen Fakultät öffnet für einenTag an ihren drei verschiedenen Standor-ten die Türen. Jährlich beginnen an derBerufsfachschule etwa 120 Schülerinnenund Schüler eine Ausbildung.

11./12. September: Am 2-tägigen Exper-tentreffen anlässlich des Symposiums zurIntensivmedizin in Magdeburg nehmenneben Ärzten des Uni-Klinikums namhaf-te Referenten anderer Universitäten teil.

14. September: 29. Medizinischer Sonn-tag: "Der Hexenschuss, Fortschritt in derNeurochirurgie" mit Prof. Dr. RaimundFirsching, Klinik für Neurochirurgie, und

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Dr. Jörg Sensse, niedergelassener Facharztfür Orthopädie.

18. September: Auf der 58. Jahrestagungder Deutschen Gesellschaft für Verdauu-ungs- und Stoffwechselstörungen in Nürn-berg wird PD Dr. Matthias Ebert, Klinikfür Gastroenterologie, Hepatologie undInfektiologie, mit dem Werner-Creutzfeld-Forschungsstipendium ausgezeichnet.

18.-20. September: In diesem Jahr begehtdie HNO-Klinik ein doppeltes Jubiläum.Zum einen kann die Klinik auf 20 Jahreerfolgreiche Mikrogefäßchirurgie verwei-sen. Des Weiteren werden seit zwei Jahr-zehnten OP-Kurse für Ärzte regelmäßigdurchgeführt.

21. September: Die Uni-Kinderklinikenin der Wiener Straße und die Kinderchir-urgie laden zum diesjährigen “Tag desoffenen Kinderkrankenhauses” ein. AmNachmittag findet ein Treffen ehemaliger"Frühchen" in der Kinderklinik statt.

25.-28. September: Die Uni-Kinderklinikführt in Zusammenarbeit mit dem "Proge-riafamilycircle" ein Treffen aller europäi-schen an Progerie erkrankten Kinder undihrer Eltern durch. Parallel dazu findet einEuropäisches Expertentreffen statt, beidem diese und andere, ähnliche Erkran-kungen diskutiert werden.

6. Oktober: Der diesjährige Hexal-För-derpreis für den wissenschaftlichen Nach-wuchs wird an die Assistenzärztin Dr.Claudia Knippig von der Klinik fürGastroenterologie, Hepatologie und Infek-tiologie verliehen.

8. Oktober: Mit einem AkademischenBegrüßungsabend im Zentralen Hörsaalstellen sich die Hochschullehrer den neuenStudierenden der Medizinischen Fakultätder Otto-von-Guericke-Universität zumSemesterstart vor.

8. Oktober: Um Bewährtes und Neues inder Krankenpflege geht es beim mittler-weile 4. Pflegetag im Uni-Klinikum, derjährlich stattfindet.

9. Oktober: Eröffnung der Ausstellung"Gewissenlos-Gewissenhaft" - Menschen-versuche im Konzentrationslager - aufInitiative von PD Dr. Eva Brinkschulte imMagdeburger Dom.

10. Oktober: Das Gesundheitsministeri-um und das Fehlbildungsmonitoring Sach-sen-Anhalt starten eine Info-Kampagne"Folsäure für Dich - mein Kind".

12. Oktober: 30. Medizinischer Sonntag:"Herzinfarkt und Herzklappenerkrankun-gen" mit PD Dr. Andreas Götte und FrankGrothues, Klinik für Kardiologie, Angio-logie und Pneumologie.

16.-18. Oktober: Themen zur Erfor-schung des Nerven- und Immunsystemsstehen im Mittelpunkt des internationalenSymposiums unter den Titel "Inflammati-on, Degeneration and Regeneration fromBasic Mechanisms to Clinical Manifestati-ons", an dem etwa 140 Wissenschaftleraus Europa, den USA und Israel auf Einla-dung des Magdeburger Forschungsver-bundes "Neurowissenschaften & Immuno-logie und molekulare Medizin der Entzün-dung" teilnehmen.

18. Oktober: Zum 5. Familien-Infotag"Aktiv gegen Krebs! Sie fragen - Ärzteberaten" lädt das Tumorzentrum Magde-burg/Sachsen-Anhalt e.V. ein. Ärzte ausdem Uni-Klinikum, Krankenhäusern derRegion und Praxen geben Auskunft überKrebserkrankungen und beantworten dieFragen der Besucher.

24./25. Oktober: Um die Vorstellung undDiskussion neuer Erkenntnisse auf demGebiet der Atemwegserkrankungen gehtes bei der diesjährigen Herbsttagung derSektion Zellbiologie der DeutschenGesellschaft für Pneumologie.

27. Oktober: Verleihung des Postdokto-randen-Preises 2003 der Robert-Koch-Stiftung e.V. an Dr. Steffen Backert, Insti-tut für Medizinische Mikrobiologie

4. November: Für die Erforschung geneti-scher Schaltmechanismen und deren Ein-

fluss auf Hirntumoren erhält Dr. ChristianMawrin vom Institut für Neuropathologieein Graduierten-Stipendium der NovartisStiftung.

5. November: Auf dem Campus des Uni-Klinikums wird der Grundstein für einneues Großprojekt der Hirnforschunggelegt. Innerhalb der kommenden einein-halb Jahre soll am Magdeburger Hirnfor-schungszentrum der erste 7-Tesla-Magnet-resonanztomograph in Europa aufgebautwerden.

9. November: 31. Medizinischer Sonntag:"Psychosomatische Erkrankungen undpsychische Krankheitsverarbeitung" mitProf. Dr. Jörg Frommer, Psychosomati-sche Medizin und Psychotherapie und Dr.Tilo Hoffmann, Fachkrankhaus Jerichow.

15. November: "Nicht nur die Liebe gehtdurch den Magen..." ist das Motto des"Magentages 2003", zu dem Ärzte in dasUniklinikum Magdeburg einladen.

17. November: In der Ausgabe der Fach-zeitschrift "Journal of Experimental Medi-cine" stellen Prager und MagdeburgerImmunologen um Professor SchravenErgebnisse vor, die bei der Erforschungder Immunschwäche AIDS nützlich seinkönnten.

22. November: 41 angehende Ärztinnenund Ärzte können nach Abschluss ihresMedizinstudiums ihre Zeugnisse feierlichin Empfang nehmen.

22. November: 200 Frauenärzte nehmenan der diesjährigen Herbsttagung der Medi-zinisch-Wissenschaftlichen Gesellschaftfür Gynäkologie und Geburtshilfe Sachsen-Anhalt e.V. und dem Landesverband desBerufsverbandes der Frauenärzte teil.

November: Professor Peter Malfertheiner,Direktor der Klinik für Gastroenterologie,Hepatologie und Infektiologie, wird aufder Jahrestagung in Madrid zum neuenVorsitzenden des Verbundes aller Europäi-schen gastroenterologischen und hepatolo-gischen Gesellschaften (UUEGF) gewählt.

(K.S.)

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Drei Jahre Forschungszentrum "Immunologie" Magdeburg/Halle

Erfolgreiches Resümee?Der Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt soll auch auf dem Gebiet derimmunologischen Forschung stärkerinternationales Profil erhalten. Dem For-schungszentrum "Immunologie" (FZI)Magdeburg/Halle, das mit Unterstützungdes BMBF im September 2001 gegründetworden war, kommt dabei eine wichtigeRolle zu. Das interuniversitäre For-schungszentrum war mit dem Hauptzieletabliert worden, im Rahmen einer drei-jährigen Förderperiode die strukturellenVoraussetzungen für eine zukunftsweisen-de immunologische Forschung in Sach-sen-Anhalt zu schaffen und zugleich eineSignalwirkung nach außen zu erzielen, diedie Uni-Standorte Magdeburg und Hallefür den wissenschaftlichen Nachwuchsnoch attraktiver werden lassen. AnfangNovember fand zum feierlichenAbschluss der Gründung des FZI in Wei-mar ein internationales Symposium statt.Ein guter Anlass, Resümee zu ziehen:Haben sich die Erwartungen an das For-schungszentrum "Immunologie" Magde-burg/Halle erfüllt, wurden alle Zieleerreicht und wie geht es künftig weiter?Zu diesen und weiteren Fragen führten wirdas folgende Gespräch mit dem Sprecherund Koordinator des Forschungszen-trums, Professor Burkhart Schraven,Direktor des Institutes für Immunologieder Universität Magdeburg.

Herr Professor Schraven, in welchemUmfang wurde das FZI durch Fördermit-tel vom Bundesforschungsministeriumgetragen und gab es darüber hinausfinanzielle Unterstützung von anderenSeiten?Prof. Schraven: Der Bund hat für dasForschungszentrum Immunologie insge-samt 7,2 Mio. Euro zur Verfügunggestellt, die zwischen Halle und Magde-burg aufgeteilt wurden. Magdeburg hatteetwa 4.5 Mio Euro für den Aufbau des FZIzur Verfügung, Halle etwa 2,7 Mio Euro.Die Medizinische Fakultät in Magdeburghat das Vorhaben durch dauerhafte Bereit-stellung der Stellen für die Leitung deszentralen Tierlabor und der ServiceeinheitMehrdimensionale Mikroskopie und zel-luläre Diagnostik unterfüttert. Eine weite-re Personalstelle wurde für die Leitung derEinheit "Proteomics" zugesagt. Darüberhinaus wurde die Sanierung von Haus 30gemeinsam vom FZI und der Fakultät

finanziert. Alles in Allem also einGroßprojekt, welches in gemeinsamerArbeit durchgeführt wurde. Ich möchte esnicht versäumen, an dieser Stelle sowohlder Fakultät als auch dem FZI-Vorstandmeinen herzlichen Dank für die perma-nente Unterstützung und die sehr effizien-te Arbeit auszusprechen.

Ein Anliegen des FZI ist es gewesen,Strukturen an unserer Fakultät aufzubau-en, die die Forschungsmöglichkeiten aufdem Gebiet der Immunologie verbessern.Welche Ergebnisse können vorgelegt wer-den?Prof. Schraven: Zunächst wollten wir, ichmeine damit den Vorstand des FZI, die sogenannte "Projektförderung" so gering wiemöglich halten. Wir haben daher nebeneinigen wenigen "Start-up Projekten" nurzwei klinisch-immunologische Nach-wuchsforschergruppen eingerichtet, dienach Evaluation durch den externen Beiratdes FZI von Wissenschaftlern der Klinikfür Dermatologie und Venerologie sowieder Klinik für Kardiologie, Angiologie undPneumologie besetzt wurden. Qualitätsollte vor Quantität gehen und ich denkedas hat sich ausgezahlt.Der weitaus größte Teil des Geldes ist inden Tierhaltungsbereich geflossen, dahaben wir richtig investiert, insbesonderein die Sanierung von Haus 30. Ein weite-rer Teil des Geldes wurde für die Einrich-tung der Serviceeinheit "Mehrdimensiona-le Mikroskopie und zelluläre Diagnostik"eingesetzt.Schließlich sollte ich erwähnen, dasserhebliche Mittel bereitgestellt wurden,um die Fakultät bei der Berufung neuerProfessoren zu unterstützen, wie z.B. dieExperimentelle Innere Medizin, die Anato-mie, die Infektionsimmunologie, dieImmundermatologie und die MolekulareImmunologie.Insbesondere die Molekulare Immunolo-gie wurde bewusst mit dem Ziel eingerich-tet, die beiden existierenden Forschungs-schwerpunkte "Immunologie" und "Neu-rowissenschaften" miteinander zu verbin-den. Dies war eine langjährige Forderungder Kollegen des Neuroschwerpunktes,der das FZI nachgekommen ist. Wir hoffenjetzt natürlich sehr, dass unsere Rechnungaufgeht, denn meiner Meinung nach hängtdie Entwicklung der Fakultät erheblichvon der weiteren Profilbildung ab. Eine

Verknüpfung von Neurowissenschaftenund Immunologie könnte hier ein ent-scheidender Schritt sein.

Einen wichtigen Stellenwert nahm im FZIdie Förderung des klinisch-immunologi-schen Nachwuchses und der klinischenForschung ein. Welche Aktivitäten gab esauf diesen Gebieten?Prof. Schraven: Wie gesagt, wir habendie klinisch-immunologischen Nach-wuchsgruppen eingerichtet und einigeStart-up Projekte für junge Wissenschaft-ler ausgeschrieben. Sehr wichtig war auchdie Einrichtung eines immunologischenSeminars, welches sich einer wachsendenZuhörerschaft erfreut. Leider müssen wirjedoch immer wieder feststellen, dass dieBeteiligung der klinisch tätigen Kollegin-nen und Kollegen, auf die wir gesetzt hat-ten, doch eher zurückhaltend ist. Geradein Bezug auf die weitere Profilbildungwäre eine intensive Beteiligung der Klini-ken sehr zu begrüßen. Mal sehen, wie sichdas weiter entwickelt. Ach ja, ich mussnoch das Gastwissenschaftlerprogrammdes FZI erwähnen, welches von vielenEinrichtungen der Fakultät genutzt wurde,um ausländische Kolleginnen und Kolle-gen für eine befristete Zeit nach Magde-burg zu holen. Das Programm hat sichrichtig gelohnt. Aus diesen Kooperationensind eine Reihe hervorragender Arbeitenhervorgegangen. Alles in Allem also eineganze Menge Aktionen in Richtung klini-scher Forschung, die sich hoffentlich inder Zukunft auszahlen werden.

Im Juli 2003 hat die DFG an der Medi-zinischen Fakultät Magdeburg die Ein-richtung einer Forschergruppe beschlos-sen, die sich mit der Beeinflussung immu-

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Prof. Dr. Burkhart Schraven

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nologischer Prozesse durch membrannaheSignalmodule beschäftigt. Welche Rollespielte hierbei das FZI?Prof. Schraven: Die Einrichtung des FZIhat die Gründung der Forschergruppe erstermöglicht. Daran besteht kein Zweifel.Ein Teil der Projektleiter, Post-Docs undMTAs der Forschergruppe wurden durchdas FZI finanziert bzw. co-finanziert.Auch ohne die Einrichtung der Service-einheiten hätten wir eine Reihe der zentra-len Projekte nicht initiieren können, soz.B. das Mikroskopieprojekt, an dem sichFZI-Forscher und Forscher des IfN betei-ligen. Auch die Geräte, die zur Bearbei-tung des mathematischen Teilprojektesder Forschergruppe benötigt werden, wur-den über das FZI finanziert. Ähnliches giltfür den inzwischen doch professionellausgestatteten Tierhaltungsbereich, der esuns ermöglicht hat, hochkarätige For-schungsprojekte mit Knock-Out Mäusenzu beantragen. Andererseits ist natürlich zu sagen, dasswir erheblich unter Druck standen, wasdie Einrichtung der Forschergruppeangeht. Wir wussten von Anfang an, dassdie FZI-Gelder am 31.12.2003 endgültigversiegen werden. Um die begonnenenMaßnahmen sinnvoll weiterführen zukönnen, musste innerhalb der Förderperi-ode eine Perspektive für die Zeit danachgeschaffen werden. Deshalb habe ichmich so vehement um die Einrichtung derForschergruppe bemüht. Ich bin heilfroh,dass das so wie geplant gelaufen ist. Ichdenke, wir konnten den Gutachtern ein-drücklich demonstrieren, dass wir hier vorOrt alles haben, was man braucht, um guteimmunologische Forschung zu machen.Jetzt müssen wir der DFG beweisen, dassunser Konzept auch trägt. Dies ist dieHauptaufgabe für die Zukunft. Wir dürfenunsere Glaubwürdigkeit gegenüber derDFG nicht verlieren, was in Anbetrachtder wirtschaftlichen Situation im Landeund an der Uni ein nicht leichtes Unter-fangen sein wird.

Sind Ihre Erwartungen in Bezug auf dieEntwicklung des FZI in den vergangenendrei Jahren erfüllt wurden? Prof. Schraven: Nun, ich bin froh, wiedas hier in Magdeburg so gelaufen ist.Beim BMBF gilt das FZI als Vorzeigepro-jekt und in einem Schreiben an das Kul-tusministerium hat die DFG dargestellt,dass das Mikroskopieprojekt der For-schergruppe bei erfolgreicher Bearbeitungüberregionale Bedeutung haben wird. Natürlich gibt es immer Dinge, die manbesser machen kann. So würde ich mir

zum Beispiel für die Start-up Projekte eineandere Strategie ausdenken, da das Kon-zept, junge Nachwuchsforscher nur für einJahr zu fördern, nicht besonders gelungenwar.Auch an der Fakultät gibt es noch einigeszu tun. Insbesondere der Tierhaltungsbe-reich hinkt trotz der bereits erreichten Ver-besserungen der modernen biomedizini-schen Entwicklung um Jahre hinterher.Wenn wir hier kompetetiv bleiben wollen,müssen schnellstens tiefgreifendeUmstrukturierungen vorgenommen wer-den, damit die Tierhaltung auf ein höheresNiveau gehoben wird. Da darf man auchnicht vor einschneidenden Maßnahmenzurückschrecken. Das größte Problem hat uns die Finanzsi-tuation des Landes in 2003 beschert. Fürdieses Jahr hatte das FZI einen For-schungsfonds "Immunologie" eingerich-tet, mit dem bestimmte Berufungsverfah-ren unterstützt werden sollten. Der Planwar an sich gut, aber unsere Erwartungensind bei Weitem nicht erfüllt worden, ein-fach weil das FZI auf Grund des Beru-fungsstops wenig Möglichkeiten hatte, dieanstehenden Berufungsverfahren zu flan-kieren. Daran haben auch Anfragen imBMBF nichts geändert. Dies ist deswegenso ärgerlich, weil diese Maßnahme desFZI für die weitere Profilbildung am Stan-dort extrem wichtig gewesen wäre. Dashat mich richtig gegrämt und in den letz-ten Monaten sehr beschäftigt. Aber wiegesagt, da war nichts zu wollen.

Wie geht es künftig mit dem FZI weiter,gibt es eventuell eine Fortführung?Prof. Schraven: Die Frage muss wohleher lauten, wie geht es überhaupt mit derbiomedizinischen Forschung in Magde-burg bzw. in Sachsen Anhalt weiter? AlsFolge des Tarifvertrages, der ab 2004 inKraft tritt, wird es unweigerlich so sein,dass der wissenschaftliche Output insbe-sondere derjenigen Institute, die auf dieRekrutierung von externen Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftlern angewiesensind bzw. deren Personal über Zeitverträ-ge finanziert wird, erheblich leiden wird. Auf Grund des Fehlens einer biologischenFakultät vor Ort, aus der der Nachwuchsrekrutiert werden könnte, betrifft diesviele Einrichtungen am Campus. Ähnli-ches gilt aber auch für die anderen Fakul-täten der Universität. Wer will schon für15-20% weniger Lohn in Magdeburgarbeiten, wenn er auf vollem Westniveau80 km entfernt an der GBF in Braun-schweig exakt dieselbe Arbeit in einerdeutschen Großforschungseinrichtung

verrichten kann? Anstelle Anreize zuschaffen, um die nicht erheblichen Stan-dortnachteile, die uns Wissenschaftlerndas Leben ohnehin schon schwer genugmachen, auszugleichen, werden unsereProbleme massiv verschärft. Wir habenjetzt zwar tolle Geräte und technischeMöglichkeiten, aber es ist abzusehen, dasswir in der Zukunft keine Köpfe mehrhaben werden, die unsere Geräte mit ihrenwissenschaftlichen Ideen füttern. Dies istkeine Schwarzmalerei sondern eineschlichte Tatsache, die man nicht schönre-den kann und nicht schönreden darf. Die Entscheidung, die getroffen wurde,wird der Hochschulwissenschaft in Sach-sen-Anhalt einen Schaden zufügen, dernicht abzusehen ist und uns um Jahrezurückwerfen. Es wird eine Abwanderungvon wissenschaftlicher Exzellenz in ande-re Regionen einsetzen, die nicht kompen-sierbar sein wird. Ich denke hier nicht nuran Doktoranden, MTAs und Post-Docs,sondern insbesondere auch an Professo-rinnen und Professoren, die versuchenwerden, aus der Not eine Tugend zumachen. Dieser Personenkreis wird sichanderweitig orientieren. Es besteht keinZweifel, dass gute Wissenschaftler ander-weitig zu besseren Konditionen unterkom-men werden. Dies gilt im Übrigen nichtnur für die Medizinische Fakultät sondernauch für die technischen Disziplinen unse-rer Universität.Die Abwanderung des Wissens, die schonjetzt deutlich zu beobachten ist, wird zurFolge haben, dass das, was im Entstehenbegriffen ist, ebenso schnell wieder ver-schwindet. Kurz- oder mittelfristig wer-den sich dann auch die externen Drittmit-telgeber, z.B. die DFG oder das BMBFfragen, ob es sich lohnt, breit angelegteFörderprogramme aufzulegen, wennderen Existenz auf Grund des mangelndenNachwuchses oder Abwanderung der Lei-ter nach der ersten Förderperiode wiederendet. Der Spareffekt, der im Bereich Lebens-wissenschaften durch den Tarifvertragerzielt wurde, ist in meinen Augen einPyrrhus-Sieg, der zu Lasten der For-schungsqualität gehen wird. Man kann nuran die Landesregierung appellieren, dieEntscheidung zu überdenken und zu revi-dieren.Unabhängig davon werden wir trotzdemalles dransetzen, das FZI am Leben zu hal-ten und die Forschergruppe auszubauen.Perspektivisch träume ich natürlich voneinem interdisziplinären Sonderfor-schungsbereich vor Ort. Hierzu muss abernoch einiges getan werden. Insbesondere

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wird es wichtig sein, trotz des Geldman-gels Förderprogramme an der Fakultät zuinstallieren, die es z.B. erlauben, weitereForschergruppen bei der DFG zu beantra-gen.Hier muss dringend ein langfristiges Kon-zept auf den Tisch und ich werde alles tun,um die Fakultät auch in Zeiten der finan-

ziellen Not von der Notwendigkeit solcherMaßnahmen zu überzeugen. Ich setze danatürlich auch auf die tatkräftige Unter-stützung meiner Kolleginnen und Kolle-gen. Meiner Meinung nach ist es Zeit, sichvon dem Gedanken zu verabschieden,dass alles so bleibt wie es ist. Forschungim kleinen Kämmerlein ist out, Interdiszi-

plinarität ist in und notwendig, hier müs-sen wir investieren, wenn wir unseren Sta-tus als Universitätsklinikum erhalten wol-len.

Herr Professor Schraven, wir dankenIhnen recht herzlich für dieses Gespräch.

(K.S.)

Polnische Studentinnen berichten:

“Unser Aufenthalt in Magdeburg”Über ihre Eindrücke während eines Prak-tikumseinsatzes im vergangenen Jahr ander Medizinischen Fakultät in Magdeburgberichten in dem folgenden Beitrag diebeiden polnischen MedizinstudentinnenMaria Czapig, Wroclaw, und MonikaNowakowska aus Warszawa.Total zufällig verschlug das Schicksal uns,zwei Studentinnen aus verschiedenenRegionen Polens, an denselben Ort - dasHerz von Sachsen-Anhalt. Ein monatli-ches Praktikum an der Uniklinik ist viel-leicht zu kurz, um in Magdeburg heimischzu werden, aber ausreichend lang, um sichaller Stereotypen über Deutsche zu entle-digen und neue Bekanntschaften zuschließen.

Internationale Kontakte Noch vor unserer Ankunft wurde unsgroßes Entgegenkommen gezeigt. Wir hat-ten Glück: Ein e-mail reichte aus und FrauLoy aus dem Akademischen Auslandsamtnahm sich der Organisation unseres Auf-enthaltes an. Wir konnten den Ort und dieZeit des Praktikums wählen, uns wurdenauch schnell die Zimmer in den "berühm-ten" Gebäuden am Uniplatz an der Mol-denstraße reserviert. Der Standard ließvielleicht ein bisschen zu wünschen übrig,aber niedriger Preis und exotische Gesell-schaft entschädigten alle Mängel in derWohnung.Ja, kein Student kann in Magdeburg überEinsamkeit klagen. Wir haben viele Leuteaus der ganzen Welt kennengelernt: ausChina, Bulgarien, Ägypten, Mazedonien.Jeder Tag brachte uns viele Eindrücke undÜberraschungen, woran es uns in Polenfehlt, denn an unseren Universitäten studie-ren nur sehr wenige Ausländer. Das geradewar so überraschend für uns - die großeZahl der Ausländer. Das machte im Stu-dentenwohnheim eine Sprachverwirrungund einzigartige Atmosphäre! Es war sehrangenehm, die Delikatessen der chinesi-schen oder griechischen Küche zu probie-ren, Beobachtungen und Erfahrungen aus-

zutauschen, über Kulturen und Sitten zudiskutieren. Viele Studenten sprechennatürlich sehr gut englisch, aber in der Kli-nik ist deutsch sehr nützlich. Wenn man diedeutsche Sprache übt, kann man sich mitjedem unterhalten und auch verstehen,worüber die Ärzte miteinander diskutieren.

Viel gelernt Der erste Tag ist ein Wirrwarr für jedenausländischen Studenten: Man läuft mitdem Stadtplan, sucht das Studentenwerkund die Stadtsparkasse, um die Miete zubezahlen und dann noch "die Jagd" nachdem Hausmeister, um alle Formalitäten zuerledigen das heißt, deutsche Ordnung.Man muss aber seine Nerven behalten,deshalb sagen einige:"Wenn du den erstenTag überstehst, wird das Studium oderPraktikum schon angenehm werden".Dann kann man wieder zu Atem kommen,besonders wenn man so viele freundlicheund offene Leute trifft, wie wir in Magde-burg kennengelernt haben. Es ist nie pas-siert, dass irgendjemand uns die Hilfe ver-weigert hätte. Die Ärzte, Krankenschwe-stern, Therapeuten und die anderen Mitar-beiter der Klinik haben gern mit unsgesprochen, auf die Fragen geantwortetund auch uns Fragen gestellt. Die Ärztehaben uns erlaubt, an den Sprechstundenteilzunehmen sowie Untersuchungen undAnamnesen zu machen. Später konnten

wir auch andere Arztarbeiten, z.B. Biopsi-en machen. Wir konnten Stationen wech-seln, deshalb haben wir die besucht, die fürjede von uns besonders interessant waren.Ich habe z. B. einen Teil meines Prakti-kums in der Klinik der Kinderchirurgieabsolviert und Monika ist länger auf derStation der Frühgeborenen geblieben. Dieser Aufenthalt in Magdeburg war füruns eine ausgezeichnete Berufserfahrung,vermittelte Kenntnisse von dem Studien-system in Deutschland und den Klinikab-läufen. Unsere Sprachkenntnisse lassenviel zu wünschen übrig, aber ein monatli-ches Praktikum war sowohl eine phantasti-sche Lehre der lebendigen Sprache alsauch des Magdeburger Dialekts undzugleich eine Motivation, die deutscheSprache weiter zu lernen.

“Schnäppchen”Einen unvergesslichen Eindruck hat aufuns auch die Stadt gemacht. Wir haben diewichtigsten Sehenswürdigkeiten besich-tigt, u.a. den Dom, das Kloster Unser Lie-ben Frauen, den Stadtpark und das Allee-Center (Na, klar... junge Damen!). DasEinkaufscenter hat uns auch ein neuesdeutsches Wort gelehrt, nämlich"Schnäppchen". Wir haben mehrmalsnachmittag- und abendfüllende Spazier-gänge gemacht, dabei auch neue Bekanntekennengelernt. Donnerstags haben wir aneinem Gottesdienst in der St. Petri-Kircheteilgenommen, wo die Katholische Stu-dentengemeinschaft ihren Sitz hat. Dortkann man auch Kontakte zu katholischenStudenten aus der ganzen Welt schließen.Unser Aufenthalt in Magdeburg ist unge-wöhnlich schnell vorbeigegangen, hinter-ließ in uns aber viele unvergessliche Ein-drücke, ein paar Fotos und neue Freunde.Wir möchten Deutschland und Magdeburgwieder besuchen, weil wir während desPraktikums ”Blut geleckt haben”. Wirwerden in der Hoffnung ankommen, dassalle Deutschen so herzlich und lächelndsind, wie die in Sachsen-Anhalt.

Maria Czapiga und Monika Nowakowska inder Kinderklinik mit Prof. Gerhard Jorch

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Liebe Kommilitoninnen und Kommilito-nen - diese Anrede hören Sie jetzt zumletzten Mal -, liebe Eltern und Freunde,meine Damen und Herren, es gehört zuden erfreulichen Aufgaben eines Fakul-tätsmitglieds, jungen Menschen zusam-men mit dem Zeugnis über den Hoch-schulabschluss auch ein Geleitwort aufden Weg zu geben.

Ich habe mir dazu überlegt, dass Sie ver-mutlich nicht so sehr an einem Rückblickinteressiert sind. Ihr Examenserfolgbeweist ja: Sie haben es geschafft. Siehaben die medizinischen Initiationsritualedurchgestanden, den Lehrstoff gemeistert,ihr Leben diszipliniert, Zweifel undZukunftsangst weitgehend überwunden,Sie haben zusammengehalten und sichgemeinsam durchgekämpft, was ja derBegriff Kommilitone meint. Ab jetzt kön-nen Sie sagen: ich bin Ärztin, ich bin Arzt- und damit weiß jeder: Sie haben etwasgeleistet, Sie können viel und man darfIhnen vertrauen.

Wohin gehen wir von hier?Ich denke, für Sie und damit für unsereFestversammlung ist der Blick nach vornewichtig, die Frage dringlich: "Wohingehen wir von hier?" Denn nicht erst seit1997, als die Mehrheit von Ihnen das Stu-dium aufnahm, befinden wir uns in einerandauernden Reform, ja Krise desGesundheitswesens. Ich werde zunächst auf die Abschaffungdes Arztes im Praktikum eingehen, dannauf die weitere Entwicklung unseresMedizincampus, anschließend auf Finan-zierungs- und Leistungsprobleme desdeutschen Gesundheitswesens, also IhresBerufsfeldes. Dazu möchte ich eine Posi-tion der Zentralen Ethikkommission derDeutschen Ärzteschaft zum Umgang mitMittelknappheit in der Krankenversor-gung erörtern und Ihnen zum Schluss dasärztliche Gelöbnis ans Herz legen, das wirsprechen werden.

AiP, ade!Es sieht so aus, als wären Sie die vorletz-te Absolventengruppe, die noch Zeit alsArzt im Praktikum ableisten muss. DieAbschaffung des AiP ist ab Oktober 2004vorgesehen, d.h. lange bevor die Studen-tenjahrgänge, die in den Genuss der gera-de neu geregelten Ausbildung gekommen

sein werden, tatsächlich bis zum staatli-chen Abschlussexamen durchgewachsensind. Die AiP-Zeit lässt sich also kurzfri-stig absetzen. Das zeigt deutlich, wiewenig belastbar die offizielle Sprachrege-lung von der Notwendigkeit einer praxis-orientierten Berufs-Eingangsphase alsErgänzung eines theorielastigen Studiumsschon immer gewesen ist. Für die Chef-ärzte, die Ihr weiteres Einfädeln in dieBerufspraxis anleiten werden, für Ihreeigene Weiterbildung und für Ihre Patien-ten macht es keinen praktischen Unter-schied, ob Sie mit einer abgesenkten Ein-gangsstufe anfangen oder gleich als "voll-er" Assistenzarzt. Beide Varianten - dieVollapprobation unmittelbar nach demStaatsexamen und die Medizinalassisten-tenzeit mit reduzierter Anfangskompetenz- hatten wir früher schon, ohne dass sichin der Hochschul-Ausbildung oder in derÜbernahme praktischer Patientenverant-wortung viel geändert hätte. In diesemSinn bedaure ich, dass Sie noch als Ärzteim Praktikum anfangen müssen. Ich habeVerständnis dafür, wenn der eine oder dieandere von Ihnen dorthin gehen werden,wo familienfreundlichere Arbeitsbedin-gungen und bessere Anfangsgehälterdurchgesetzt sind als derzeit noch imdeutschen Gesundheitswesen. Das ist soauf einem funktionierenden Arbeitsmarktfür hochmobile Fachkräfte, da helfenkeine moralischen Appelle. Allerdings können unsere Krankenhäuserzur Zeit nicht umhin, den medizinischenNachwuchs zu umwerben. Die ärztlichenArbeitsverhältnisse werden sich durchneue Arbeitszeitmodelle familienfreundli-cher gestalten lassen. Jahrelang habenmedizinische Berufsanfänger einseitigschlechte Anfangsbedingungen bis hin zuunbezahlten Gastarztstellungen ausgehal-ten. Wenn jetzt geänderte Verhältnisse inden Krankenhäusern Ihnen zugute kom-men, ist das nur gerecht.

Kein Ende des Lernens in SichtGleichzeitig freue ich mich, wenn unseine ganze Reihe von Ihnen im Univer-sitätsklinikum erhalten bleibt, nichtzuletzt um die Doktorarbeit zu vollenden.Es gibt wohl ein formales Zeugnis überden Hochschulabschluss, aber im Wort-sinn kein abgeschlossenes Studium, d.h.kein Ende des Lernens, keinen Stillstanddes Fortschritts und damit keinen Ersatz

für eigene Erfahrung im Umgang mitneuem Wissen, mit der Forschung. Unddie Befriedigung, etwas Neues selbstän-dig erarbeitet zu haben, lässt sich auchnicht mit Geld aufwiegen.Diejenigen, die bei uns bleiben, werden inden nächsten Monaten eine Neuordnungdes Verhältnisses von MedizinischerFakultät einerseits und Universitätsklini-kum andererseits miterleben. Zum Han-deln zwingt nicht nur die Knappheit desLandeshaushalts. Wir brauchen auch einenormenklare Trennung des Landeszu-schusses für Lehre und Forschung einer-seits und des Krankenkassenbudgets fürKrankenversorgung andererseits als Vor-bereitung auf die neue Krankenhausfinan-zierung mit diagnosebezogenen Festprei-sen, den DRGs. In Vorbereitung auf dieseKrankenhausfinanzierung muss das Uni-versitätsklinikum aufhören, sich alsBestandteil der Landesverwaltung mitbürokratischen Dienstwegen und langsa-men Entscheidungsabläufen zu definie-ren. Es muss vielmehr anfangen, mitanderen Großklinika und mit gut geleite-ten Kreiskrankenhäusern der Umgebungkonkurrenzfähig zu werden. Das bedeutet,das Universitätsklinikum braucht eineneue Organisations- und auch Rechts-form. Damit ist nicht Privatisierung imengeren Sinn gemeint, wohl und zumin-dest aber eine handlungsfähige Anstaltöffentlichen Rechtes, die das Universitäts-klinikum z.B. tariffähig macht.

Neue StrukturenDiese prinzipielle Trennung der beidenStruktureinheiten Fakultät und Klinikumbringt neben denkbaren Schwierigkeitenin der Zusammenarbeit aus Sicht des Stu-diendekans auch neue Möglichkeiten, dieLehre und ihre Qualität durch Verträge,also explizit, zu sichern. Krankenversor-gung im Universitätsklinikum - Spitzen-versorgung wie Routineversorgung - dientbekanntlich der Sicherstellung von Lehreund Forschung. Sie dient nicht der Sicher-stellung der Wirtschaftlichkeit der Plan-krankenhäuser im Umland und sie dientnicht dazu, die vertragsärztlichen Versor-gung zu subventionieren. Soviel für die, die bei uns im Uniklinikumbleiben. Die nach vorne offenen Reform-prozesse des Gesundheitswesens werdenallerdings jeder und jedem von Ihnen inden nächsten Jahren Aufmerksamkeit und

Exmatrikulation am 22. November 2003: Abschied mit dem Blick nach vorne

Das Leben ist eine Reise

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Flexibilität abverlangen. Die nächsteStromschnelle ist die Zahl der Weiterbil-dungsstellen im Krankenhaussektor unterden neuen finanziellen Rahmenbedingun-gen. Sie wird sich voraussichtlich nachunten entwickeln. Es lohnt sich, die deut-sche Gesundheitspolitik aufmerksam zuverfolgen, denn Ihre Arbeitsmöglichkei-ten hängen davon ab.

Teure Gesundheit Die politischen Debatten um eine Sen-kung des Beitragssatzes in der gesetzli-chen Krankenversorgung machen esjedem, der hören will, deutlich: Gesund-heit ist leider doch nicht unser höchstesGut, zumindest gibt es wichtige konkur-rierende Güter. Ungeschminkt gesagt: dieBevölkerung hat es satt, immer mehrZwangsbeiträge für ihre Krankenversor-gung zahlen zu müssen. Und von denArbeitgebern wird unser Gesundheitswe-sen zunehmend als Belastung im interna-tionalen Wettbewerb angesehen. Für unsMediziner und auch für die Bürger selberführt das zu einer unbequemen Diskussi-on, deren Folgen noch nicht genau zuüberblicken sind. Denn anscheinend sindviele Bürger trotzdem sehr wohl bereit,Geld für manche Wellness-Angebote mitdurchaus vorübergehender Wirksamkeitauszugeben. Am Willen der Volksvertre-ter, zu neu geordneten Verhältnissen imGesundheitswesen zu kommen, kann manaber nicht zweifeln. Dieser Wille hat seine Gründe. Der Sach-verständigenrat für die Konzertierte Akti-on im Gesundheitswesen, aber auch ande-re Beobachter haben auf ein elementaresProblem des deutschen Gesundheitswe-sens aufmerksam gemacht: das Missver-hältnis von Aufwand zu Ertrag, oder imJargon der Technokraten das so genannteInput-Outcome-Dilemma. Sie werden ineinem der teuersten, aber nicht notwendigauch auf allen Gebieten besten Gesund-heitswesen Europas arbeiten. So liegenwir z.B. bei der Masern-Durchimpfungund der Gesamtsterblichkeit, also zweiganz elementaren Gesundheitsindikato-ren, im europäischen Vergleich nur aufmittleren bis hinteren Plätzen. Im Gegen-zug haben wir aber besonders viele Bettenin Akutkrankenhäusern und überdurch-schnittlich viele Ärzte pro 1 000 Einwoh-ner. Nach der Schweiz haben wir den teu-ersten Leistungsmix in der Europa-Regionder Weltgesundheitsorganisation. Bezo-gen auf das jeweilige Bruttosozialproduktgeben wir sogar mehr aus als die Schweizund natürlich mehr als Europa im Durch-schnitt.

Wie immer, wenn es um komplexe Qua-litätsprobleme geht, ist es falsch, dem Ein-zelnen, hier dem einzelnen Arzt, das stre-bende Bemühen um gute Versorgungsqua-lität abzusprechen. Es ist sogar überdeut-lich, dass die Effektivitätsprobleme unse-res Gesundheitswesens nicht mangelnderKompetenz der einzelnen Akteuregeschuldet sind. Sie spiegeln vielmehrOrganisations- und Finanzierungsproble-me wider, die man nur aus ihren histori-schen Wurzeln verstehen kann. So hat z.B.Prävention bei uns einen geringen Stellen-wert, weil die gesetzliche Krankenversi-cherung seit 120 Jahren eben eine Kran-kenversicherung ist und daher ihre Lei-stungen an den Eintritt des Versicherungs-falles gebunden waren, nicht an die Ver-meidung des Versicherungsfalles. Vondiesem kurativen Paradigma löst sich diedeutsche Krankenversicherung nur lang-sam - das trifft auch auf die Ärzte und dieärztliche Ausbildung zu.

Bürgerversicherung, Kopfpauschale oder ...

Besonders intensiv ist die öffentliche Dis-kussion um die Finanzierungsseite derKrankenversicherung. Das ist richtig so,denn die zunehmende Knappheit imGesundheitswesen ist zuerst bedingtdurch relativ zurückbleibende Einnah-men, nicht zuletzt wegen der hohenArbeitslosigkeit. Es steht schon fest, dassder Krankenversicherungsbeitrag seinenunmittelbaren Lohnbezug verlieren wird.Neben den beiden in der Öffentlichkeitbesonders diskutierten Modellen, erstenseiner nach Beitragsbasis und nach einbe-zogenem Personenkreis erweiterten sogenannten Bürgerversicherung und zwei-tens dem personenbezogenen Pauschal-beitrag, Kopfpauschale genannt, gibt esdrittens weitere bedenkenswerte Modelle,vor allem solche, die auch in der gesetzli-chen Krankenversicherung eine partielleKapitaldeckung einführen. Ich will diejeweiligen Vor- und Nachteile dieserModelle hier nicht vertiefen, sondernbeim zentralen Auftrag der Krankenversi-cherung bleiben.

SolidarprinzipKern der Krankenversicherung als Bau-stein unserer sozialen Sicherung ist dieSolidarität zwischen Gesunden und Kran-ken. Sie ist daher auch das Kerngeschäftder Versicherungsunternehmen. Niemandwill und kann auf diese Versicherung ver-zichten. Aber was ist mit den sekundärenUmverteilungsaspekten, vor allem mit der

intergenerativen Verteilung und ihrerDynamik? Das Gesundheitswesen hat zurZeit ja nicht nur den Auftrag, für Risiko-teilung zwischen Gesunden und Krankenzu sorgen, sondern es muss für weitereVerteilungsziele gerade stehen, z.B. füreinen Teil des Finanzausgleichs zwischenwirtschaftlich unterschiedlich leistungs-fähigen Bürgern, für einen Teil des Fami-lienlastenausgleichs und - in Überschnei-dung mit der Rentenversicherung - füreinen Teil des Generationenvertrags zwi-schen Jung und Alt. Diese historisch gut-gemeinten Verteilungsaufgaben sind fürunseren Zweck "Krankenversicherung"nicht allein nachrangig, sie erschwerenihn zunehmend. Zusammen mit demgemeinsamen, d.h. konkurrierendenLohnbezug aller Sozialkassen resultierenfür das Gesundheitswesen daraushauptsächlich Nachteile in Form vonfinanziellen Verschiebebahnhöfen, dieregelmäßig zu Lasten der gesundheitli-chen Versorgung rangieren. Andererseitskommt das für die solidarische Lastentei-lung zwischen Bürgern unterschiedlicherLeistungsfähigkeit vorgesehene Steuersy-stem offensichtlich seinem wesentlichenAuftrag nicht mehr nach, sei es weil zuviele Leute sich steuerlich arm rechnenkönnen, sei es weil zu viel Geld in dieSubventionierung perspektivloser Wirt-schaftssektoren oder in alte soziale Wohl-taten fließt, deren Steuerungseffekt heutegering oder kontraproduktiv ist. EineSteuerreform, die das Steuersystem wie-der zu einem Steuer-System macht, istalso - so fern uns das aus medizinischerSicht zunächst liegen mag - eine wichtigeVoraussetzung für die Entlastung derKrankenversicherung und damit für diezukunftssichere Finanzierbarkeit desGesundheitswesens, an der wir Ärztenatürlich das denkbar größte Interessehaben müssen. Unter den genannten offenen Verteilungs-problemen unserer Gesellschaft werdenaus meiner Sicht die Bedeutung und dieDynamik des Ausgleichs zwischen denGenerationen am meisten unterschätzt.Einige wache junge Leute verlangennachdrücklich Entlastung vom Sog derPflichten des Generationenvertrags. EinBlick auf die alterslastige inverse Bevöl-kerungspyramide gibt ihnen Recht. Aller-dings gibt es nicht zu viele ältere, sondernzu wenige junge Menschen. Ich rede übermeine eigene Generation: wir geburtenstar-ken Jahrgänge nach dem zweiten Weltkriegerwarten Versorgung von den geburten-schwachen Jahrgängen nach dem Pillen-knick.

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Was gebietet in einer solchen Situation dieSolidarität? Das ist doch leicht zu beant-worten: Kinder sorgen für ihre Eltern, aberzuerst sorgen Eltern für ihre Kinder. Ichkann mir nicht vorstellen, dass eine Eltern-generation jemals bewusst so viele Lastenvon ihren Kindern verlangen wird, dassnicht genug für die Enkel übrig bleibt.Wenn diese Situation trotzdem eintritt, undsie ist jetzt da, sitzen wir in der demogra-phischen Falle. Lasten müssen neu verteiltwerden - im Interesse der Kinder ebensowie im Interesse der Eltern. In einem stabi-len Gleichgewicht zahlt jede Generation inden Generationenvertrag gerade so viel ein,wie sie selber herausbekommen will. Damitdas auch jetzt aufgeht, muss unser Renten-niveau sinken und wir Rentner müssen unsmit relativ höheren Beiträgen an der Kran-kenversicherung beteiligen - oder wir hät-ten schon in der Vergangenheit für Kapital-deckung sorgen müssen. Bei solchen Entwicklungen auf der Finan-zierungsseite des Gesundheitswesens ver-steht es sich von selbst, dass die Medizinerals Leistungserbringer gefragt werden, obtatsächlich alle Leistungen in dem Umfangfinanziert werden müssen, den wir - Patien-ten wie Ärzte - gewohnt sind. Empfindenwir die abstrakte Strategiediskussion umdas Input-Output-Dilemma schon als eineKränkung unserer Profession - jetzt drohensachfremde Erwägungen auch in konkreteBehandlungsmaßnahmen einzufließen. Soverständlich eine abwehrende Reaktiongegen die Ökonomisierung der Gesund-heitspolitik und gegen das Eindringenexterner Faktoren in den Raum der unmit-telbaren Fürsorge für das Individuum ist -wir müssen uns nüchtern fragen, wie weitunsere professionelle Definitionsmachtreicht und welche soziale Verantwortungdie Ärzteschaft übernehmen muss, wenndie Kluft zwischen dem Möglichen unddem Nötigen, zwischen Verheißung undErfüllung nicht kleiner wird, sonderngrößer.

Ist das Mögliche nötig?Die Zentrale Ethikkommission der Deut-schen Ärzteschaft (ZEKO) hat in einer Stel-lungnahme aus dem Jahr 2000 einen expli-ziten Diskurs über den Umgang mit derMittelknappheit in der Krankenversorgungempfohlen. Eine fachliche, besonders abereine öffentliche Diskussion über Priorisie-rung scheint ihr fruchtbarer als eine sichmöglicherweise still vollziehende Rationie-rung unter verborgenen oder unklaren Prio-ritäten. Die ZEKO hält es für ethisch geboten,unvermeidliche Rationierung in der Peri-

pherie des weniger Zweckmäßigen zubeginnen, um die Bereiche der sehr zweck-mäßigen und vor allem der absolut notwen-digen Leistungen so lange wie möglich zuschützen. Die ZEKO möchte offensichtlichnicht, dass Knappheitsprobleme den Ärztenzur Entscheidung zugeschoben werden voneiner Gesellschaft, der eine stille, d.h.implizite Rationierung durch Halbgötter inWeiß lieber ist als eine explizite Festlegungvon Prioritäten im Leistungskatalog dergesetzlichen Krankenversicherung. Dennimplizite Rationierung lässt uns die Illusionder fortbestehenden Vollversorgung,während explizite Rationierung die Bürgerund ihre Ärzte der kalten Luft einer Abwä-gung von Zielen und Mitteln aussetzt undbeide, nicht nur die Ärzte, zur Übernahmevon Verantwortung zwingt.

Prioritäten festlegenMan kann wirklich nicht behaupten, dassdie deutsche Ärzteschaft auf eine solcheDiskussion mental und fachlich vorbereitetist. Wenn sie aber eine ihr zugeschobeneVerantwortung für implizite Rationierungs-entscheidungen ablehnt, und das tut sie mitRecht, muss sie konsequenterweise imUmkehrschluss der Öffentlichkeit dabeihelfen, explizite Prioritäten zu setzen. Dennein unterfinanziertes, fachlich ineffizientausgerichtetes Gesundheitswesen nützt nie-mandem - nicht den Patienten, am wenig-sten den sozial schwachen, und es liegtauch nicht im Interesse der Ärzte. Die deut-sche Ärzteschaft muss also Kriterien ent-wickeln und differenzierten Rat geben, wel-che Leistungen als notwendig und sehrzweckmäßig weiter solidarisch finanziertsein müssen, welche Leistungen in derGKV abhängig von Voraussetzungen mög-lich sein sollen und welche vom interessier-ten Einzelnen nach Abwägen seiner persön-lichen Präferenzen zugekauft werden kön-nen. Sorge um den Patienten und Sorge umdie Funktionsfähigkeit des Gesundheitswe-sens lassen sich nicht trennen.

Das ärztliche GelöbnisAuf welche Werte sollen wir uns denn beiden laufenden problematischen Entwick-lungen stützen und wie sie im Wandel derGesellschaft und des Gesundheitswesensbewahren? Welche Pflichten müssen wirübernehmen? Dieser Frage hat die deutsche Ärzteschaftsich mit ihrer Berufsordnung gestellt. DieBerufsordnung legt die Berufspflichten festmit dem Ziel

das Vertrauen zwischen Arzt und Patientzu erhalten und zu fördern

die Qualität der ärztlichen Tätigkeit im

Interesse der Gesundheit der Bevölkerungsicherzustellen

die Freiheit und das Ansehen des Arztbe-rufes zu wahren. Sie können nicht fehl gehen, wenn Sie sichdiese Ziele zu eigen machen. Der Berufs-ordnung vorangestellt ist das ärztlicheGelöbnis, das Sie gleich sprechen werden.Es ist nicht mehr ganz identisch mit demüberlieferten Eid des Hippokrates Aber esverbindet uns mit Werten und Grunderfah-rungen ärztlichen Handelns seit der klassi-schen Antike 400 Jahre vor unserer Zeit-rechnung. Das Gelöbnis in seiner heutigenForm beruht auf dem sog. Genfer Gelöbnisdes Weltärztebundes aus dem Jahr 1948. Eswurde - wie die Berufsordnung insgesamt -beschlossen von und bestätigt durch suk-zessive Deutsche Ärztetage und durchKammerversammlungen aller Bundeslän-der. Die Medizinische Fakultät Magdeburgspricht das Gelöbnis in feierlichem Rah-men, weil es Ihnen, unseren Absolventen,helfen kann, wenn Sie sich vergewissern,dass Sie in einer langen und lebendigen Tra-dition der Ärzteschaft stehen, dass Kollegenund Kolleginnen vor Ihnen auch in schwie-rigeren Zeiten Verantwortung getragen undin weisungsfreier fachlicher Unabhängig-keit mit Weitsicht die Menschlichkeit, dasWohl des Patienten und das Gemeinwohlbefördert haben.

Liebe Kolleginnen und Kollegen -diese Anrede haben Sie zwar schon öftergehört, aber ab heute steht Sie Ihnengleichberechtigt zu - ein beruflicher Anfangist definitionsgemäß ein vorübergehenderZustand. Das Leben ist eine Reise. Auf demWege wird man der, der ihn gehen kann (S.Nadolny). Wir vertrauen Ihnen unsereGesundheit und die Gesundheit unsererFamilienangehörigen an. Nach kurzer Zeitwerden Sie Fachärztinnen, Oberärzte undweiterbildungsbefugte Chefärztinnen seinund damit steuernde und strategische Ver-antwortung im Gesundheitswesen tragen. In unser aller Interesse wünsche ich Ihnenein erfolgreiches Berufsleben.

Auszug aus der Festrede von Studiende-kan Prof. Dr. med. Bernt-Peter-Robra,M.P.H. anlässlich der feierlichen Exma-trikulation der Studienabsolventen derMedizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität am 22. November2003 in Magdeburg.

Anerkennung für Doktoranden Schilddrüsenforschung

Vom 11. bis 13. Dezember 2003 fand inHalle/Saale die 19. Arbeitstagung Experi-mentelle Schilddrüsenforschung (AESF)statt. Auf diesem jährlich stattfindendeninternationalen Treffen werden die neue-sten Erkenntnisse zu Entstehungsmecha-nismen von Schilddrüsenerkrankungenvorgestellt. Aus der Arbeitsgruppe Profes-sor Carsten Boltze/HS-Doz. RegineSchneider-Stock vom Institut für Patholo-gie der Otto-von-Guericke-UniversitätMagdeburg präsentierten die beiden Dok-toranden Silke Bettge und Stephan Zackdie Ergebnisse ihrer Studie zur Promotor-hypermethylierung von Zellzyklusregula-toren in Schilddrüsentumoren. Aus insgesamt 55 wissenschaftlichenBeiträgen wurde von einer Fachjury dieserVortrag als der Beste ausgewählt und miteinem Sachpreis ausgezeichnet. Nachdembereits im letzten Jahr mit dem EuropeanMerck Thyroid Von-Basedow-Research-Prize die begehrteste Auszeichnung aufdem Gebiet der Schilddrüsenforschung anProfessor Boltze und diese Arbeitsgruppegegangen ist, zeigt sich mit dieser erneu-ten Preisverleihung, dass die Forschungam Organ Schilddrüse in Magdeburginternational anerkannt wird. Die Effizi-enz der Arbeitsgruppe gewinnt umsomehran Gewicht, wenn man beachtet, dass miteinem Materialaufwand von weniger als20 000 Euro allein in den letzten zwei Jah-ren 12 überwiegend hochrangige Publika-tionen über die Pathomechanismen endo-kriner Tumoren veröffentlicht werdenkonnten. (C.B.)

14th ESC in BerlinLeukämieforschung

Vom 4. bis 8. November 2003 wurde zum14. Mal die European Students' Conferen-ce (ESC) in Berlin auf Einladung der Cha-rité ausgerichtet. Cornelia Bessert hat alsStudentin der Medizinischen FakultätMagdeburg daran teilgenommen. Sie hatfür ihre Präsentation den Preis für denbesten Vortrag in der Pädiatrie bekommen.Das Thema ihres Vortrages war: "Loss ofImprinting of IGF-II gene in children withacute lymphoblastic leukaemia". DieUntersuchungen wurden im Rahmen ihrerPromotionsarbeit (bei Prof. Dr. Mittler) imonkologischen Forschungslabor bei Dr.Peter Vorwerk durchgeführt. Derzeitabsolviert Cornelia Bessert ihre AiP-Zeitin einer neurologischen Klinik in BadZwesten. Die European Students´ Conference(ESC) findet seit 1989 jährlich an derMedizinischen Fakultät der Humboldt-Universität statt. Als eine der größten wis-senschaftlichen Studierendenkonferenzenbietet die ESC jährlich ausgewähltenNachwuchswissenschaftlerInnen aus allerWelt ein Forum für landes- und fachüber-greifenden Austausch. In Sessions zuunterschiedlichen medizinischen Schwer-punkten präsentieren und diskutieren dieTeilnehmerInnen ihre Forschungsarbeitenvor einer aus internationalen Wissen-schaftlerInnen bestehenden Jury. Für diebesten Präsentationen werden For-schungsstipendien und Nachwuchspreisevergeben. Die Konferenz wird von einemjährlich wechselnden Studenten-Teamorganisiert (www.esc-berlin.com). (P.V.)

AusschreibungPKW - Verkauf

Typenbezeichnung: VW VentoAntriebsart: Otto/GKATLeistung kW bei min-1: K 55/5000Km-Laufleistung: ca. 153.218 kmAusstattung: Grundausstattung, 2 Reifen-sätze (Winter- und Sommerbereifung)Erstzulassung: 08. Okt. 1993TÜV: 09/04Wert lt. Gutachten: 900 EuroDer Verkauf des Fahrzeuges erfolgt ent-sprechend der Richtlinien über Dienst-kraftfahrzeuge des Landes Sachsen-Anhalt. Das Fahrzeug ist in einembetriebs- und verkehrssicheren Zustand.Gebrauchsspuren reduzieren den Wert.Das Fahrzeug ist instandsetzungsbedürftig(Eindellung, leichter Rost).

Typenbezeichnung: VW VentoAntriebsart: Otto/GKATLeistung kW bei min-1: K55/5000Km-Laufleistung: ca. 141.921 kmAusstattung: Grundausstattung, 2 Reifen-sätze (Winter- und Sommerbereifung)Erstzulassung: 08. Okt. 1993TÜV: 10/04Wert lt. Gutachten: 800 EuroDer Verkauf des Fahrzeuges erfolgt ent-sprechend der Richtlinien über Dienst-kraftfahrzeuge des Landes Sachsen-Anhalt. Das Fahrzeug ist in einembetriebs- und verkehrssicheren Zustand.Gebrauchsspuren reduzieren den Wert.Das Fahrzeug ist dringend instandset-zungsbedürftig (Eindellung, leichter Rost).

Torsten Glück Abteilungsleiter Transportlogistik

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25.02.2004 14.00-ca. 15.30 Uhr Herr Prof. Dr. Firsching, Klinik für Neurochirurgie Programm FME,Mi. Hörsaal der Chirurgie, Hs. 10 Hexenschuss Herbst 2003 - Sommer 2004

02.03.2004 14.00-16.00 Uhr Herr Bethke-Jaenicke, Klinik für KInder- u. Jugendpsychiatrie Programm FME,Di. Zentraler Hörsaal, Haus 22 Hyperkinetische Störung im Kindes- und Jugendalter Herbst 2003 - Sommer 2004

09.03.2004 14.00-15.00 Uhr Herr OA Dr. Lindenmeir, Urologische Universitätsklinik Programm FME,Di. Demonstrationshörsaal,Hs. 28 Inkontinenz - Müssen ohne zu wollen Herbst 2003 - Sommer 2004

09.-12.03.2004 Haus 28 Mikroskopische Hämatologie Klinik für Hämatologie /OnkologieDi.-Fr. Mikroskopiersaal, 3. OG Fortgeschrittenenkurs der Uni Magdeburg/ Prof. Franke;

unter Schirmherrschaft der OSHO Abt. für Hämatologie/Onkologieu. des Tumorzentrums Magdeburg der Uni Leipzig, Prof. Niederwieser

12.-13.03.2004 Fr.: 13.00-16.30 Uhr Frau Lind, Dipl.-Sprechwisenschaftlerin Programm FME, Herbst 2003 - Som. 2004Fr. u. Sa. Sa.: 09.00-16.00 Uhr, Hs. 18 Stressfreie Zusammenarbeit - auch mit Nörglern und Querulanten Anmeldg. über Aus-,Fort- u. Weiterbildung,

17.03.2004 14.00-16.00 Uhr Frau Dr. Bühling, Schw. K. Buhrke, Schw. S. Eggers u. evtl. weitere, Programm FME,Mi. Demonstrationshörsaal, Krankenhaushygiene für Pflegekräfte - Maßnahmen beim Herbst 2003 - Sommer 2004

Auftreten bestimmter Erreger

25.03.2004 14.00-16.00 Uhr Herr A. Dieckmann, Schwerbehindertenvertrauensmann Programm FME,Do. Hörsaal Haus 4 der Otto-von-Guericke-Universität (ohne FME) Herbst 2003 - Sommer 2004

Behindert - was nun?

31.03.2004 14.00-16.00 Uhr MitarbeiterInnen der Zentralapotheke Programm FME,Mi. Demonstrationshörsaal, Hs. 28 Bestellsystem für Arzneimittel in der Universität Herbst 2003 - Sommer 2004

Tagungen und Veranstaltungen an der Medizinischen FakultätDatum Zeit, Ort Referent, Thema Veranstalter

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