FALTER - uni-bayreuth.de€¦ · Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig,...

5
FALTER ZEITUNG FÜR CAMPUSKULTUR Schwerpunkt Gründungskultur „Unternehmerisches Denken und Handeln ist für Studie- rende aller Fachrichtungen gleichermaßen interessant.“ „Offenheit ist in diesem Zu- sammenhang also die wich- tigste Eigenschaft, dann können Wunder geschehen.“ Dr. Petra Beermann Leiterin der Stabsabteilung EntrepreneurshiP & Innovation Van Bo Le-Mentzel Architekt UND Crowd-Worker Prof. Dr. Stefan Leible Präsident der Universität Bayreuth Sebastian Zezulka Teammitglied des Start- ups aufeintreffenmit.de „Für eure Geschäftsidee müsst Ihr brennen! So habt Ihr die erforderli- che Energie, um zu grün- den und Euch erfolgreich am Markt zu behaupten!“ „Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig, den Markt, das Um- feld und die Konkurrenz zu kennen.“ „Entrepreneure nehmen Dinge in die Hand, über- nehmen Verantwortung, packen an. Das kann in sozialen Organisatio- nen sein, aber auch in Unternehmen und so- gar in der Wissenschaft selbst.“ „Gründen sollte bedeu- ten, Verantwor- tung zu über- nehmen: für sich, für un- ser Umfeld, unsere Ge- sellschaf- ten, denen wir so vieles ver- danken.“ Steffi Czerny Gründerin der DLD Konferenz Prof. Dr. Torsten Eymann Vizepräsident der Universität Bayreuth für Informationstechnologie und Entrepreneurship INHALT CAMPUS .............. 2 Veranstaltungskalender StuPa Campus ............... 3 Entrepreneurship & die Uni Bayreuth Ideen ................ 4-5 Deine Idee, Dein Weg, Dein Erfolg Interview ...... 6 Interview mit Steffi Czerny, Gründerin und Geschäftsführerin der DLD Konferenz Steckbriefe ..7 Start up, Bayreuth! Interview mit Van Bo Le-Mentzel SEITE 8 5/17 Donnerstag, den 1. Juni 2017

Transcript of FALTER - uni-bayreuth.de€¦ · Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig,...

Page 1: FALTER - uni-bayreuth.de€¦ · Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig, den Markt, das Um-feld und die Konkurrenz zu kennen. Entrepreneure nehmen Dinge

FALTERZEITUNG FÜR CAMPUSKULTUR

SchwerpunktGründungskultur

„Unternehmerisches Denken und Handeln ist für Studie-rende aller Fachrichtungen gleichermaßen interessant.“

„Offenheit ist in diesem Zu-sammenhang also die wich-tigste Eigenschaft, dann können Wunder geschehen.“

Dr. Petra BeermannLeiterin der Stabsabteilung EntrepreneurshiP & Innovation

Van Bo Le-Mentzel

Architekt UND Crowd-Worker

Prof. Dr. Stefan Leible

Präsident der Universität Bayreuth

Sebastian ZezulkaTeammitglied des Start-ups aufeintreffenmit.de

„Für eure Geschäftsidee müsst Ihr brennen! So habt Ihr die erforderli-che Energie, um zu grün-den und Euch erfolgreich

am Markt zu behaupten!“

„Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig, den Markt, das Um-feld und die Konkurrenz zu kennen.“

„Entrepreneure nehmen Dinge in die Hand, über-nehmen Verantwortung, packen an. Das kann in sozialen Organisatio-nen sein, aber auch in Unternehmen und so-gar in der Wissenschaft

selbst.“

„Gründen sollte bedeu-ten, Verantwor-tung zu über-nehmen: für sich, für un-ser Umfeld, unsere Ge-sellschaf-ten, denen wir so vieles ver-danken.“

Steffi CzernyGründerin der DLD

Konferenz

Prof. Dr. Torsten EymannVizepräsident der

Universität Bayreuth für Informationstechnologie

und Entrepreneurship

INHALTCAMPUS .............. 2Veranstaltungskalender StuPa

Campus ...............3Entrepreneurship & die Uni Bayreuth

Ideen ................4-5Deine Idee, Dein Weg, Dein Erfolg

Interview ...... 6Interview mit Steffi Czerny, Gründerin und Geschäftsführerin der DLD Konferenz

Steckbriefe .. 7Start up, Bayreuth! Interview mit Van Bo Le-Mentzel

SEITE 8

5/17Donnerstag, den 1. Juni 2017

Page 2: FALTER - uni-bayreuth.de€¦ · Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig, den Markt, das Um-feld und die Konkurrenz zu kennen. Entrepreneure nehmen Dinge

3Vorwort

Bericht zur 13. StuPa-Sitzung am 23.05.2017

Von Tampon-Debatten und Bayreuther Debattenvon Hannah Friedrich

Passend zum The-menschwerpunkt die-ser FALTER-Ausgabe hat die LHG (Liberale Hochschulgruppe) den

Antrag Gründertum in die Sitzung eingebracht. Der Antrag sieht vor, ein Gründungsvorhaben als Be-urlaubungsgrund für bis zu zwei Urlaubssemester zu akzeptieren. Außerdem wird der Ausbau der Beratungs- und Prüfungsstelle für Gründer angestrebt. Mit diesen Maßnahmen sollen die Hürden, die Gründern derzeit durch ihr Studi-um in den Weg gelegt werden, ge-senkt werden und auch Bayreuth für Uniabsolventen attraktiver ge-macht werden, da man auf die Ent-stehung neuer Arbeitsplätze hofft. Das Anliegen stieß in der Runde der StuPa-Mitglieder auf offene Ohren und so wurde der Antrag einstimmig angenommen.

Die LHG war ungewohnt pro-duktiv in der Vorbereitung dieser StuPa-Sitzung und hat gleich noch einen weiteren Antrag auf die Ta-gesordnung setzen lassen, den Antrag Tamponautomaten. Solche Automaten sind nach Meinung der LHG in den Damentoiletten auf dem Campus notwendig, man sieht darin eine „Sicherstellung der Grundversorgung“. Es geht dabei nicht um eine kostenlose Bereit-stellung von Tampons, sondern darum, verzweifelten Studentin-nen in Notfällen (also wenn keine Freundin aushelfen kann und die Betroffene sich nicht traut, fremde Personen nach einem Tampon zu fragen beziehungsweise niemand in der Nähe ist) weiterzuhelfen. Also eher um Ausnahmefälle. Ge-plant ist, die Tampons etwas über dem Marktpreis anzubieten, um die Kosten zu decken und weil man wohl davon ausgeht, dass die Zah-lungsbereitschaft in solchen Not-

fällen höher ist. Viele stimmten der Notwendigkeit solcher Automaten zu, es gibt allerdings noch einige offene Fragen (beispielsweise zur Betreuung der Automaten, falls diese dann einmal installiert sein sollten). Deshalb wurde das Thema zunächst an Anna Oertwig, Spre-cherrätin TUS (Technik, Umwelt, Studentenwerksbelange), überge-ben, um das Konzept in der nächs-ten Ressortsitzung auszufeilen.

Ansonsten standen viele der üblichen Themen wieder auf der Tagesordnung. Das Feedback zur Klimawoche ist sehr positiv ausge-fallen, es gab Lob für die Organi-sation von Anna Oertwig und auch einige Ideen, wie man die Veran-staltung im nächsten Jahr optimie-ren könnte. Der Finanzantrag für das Uniopenair wurde einstimmig angenommen. Die Campuskultur-woche steht kurz vor der Tür (7.– 10. Juni) und es gibt noch einige letzte Änderungen im Programm.

Am Mittwoch wird zusätzlich das Ronde(ll)vous stattfinden. Die Queerparty hingegen wird leider doch nicht Programmpunkt der Campuskulturwoche sein. Auch das Buddyprogramm des StuPas, bei dem Studierende Geflüchtete unterstützen, wird vom Ressort KuCuC (Kultur, Campusgestaltung und Chancengleichheit) weiterhin betreut und ausgebaut.

Der Antrag Imagefilm, der in der vorherigen Sitzung zum ersten Mal diskutiert wurde, stand auch wieder auf dem Programm. Wie angekündigt hat Thomas Lachner, Sprecherrat ÖA (Öffentlichkeitsar-beit), den Preis noch etwas senken können. Außerdem konnte finan-zielle Unterstützung des Projekts durch das Studentenwerk und den Kanzler gesichert werden. Und so hat das StuPa mit sehr großer Mehrheit die Produktion eines Imagefilms beschlossen.

Die Vorbereitungen für die

Bayreuther Debatte reloaded zur Bundestagswahl am 8. Juni laufen auf Hochtouren. Die Absage von Dietmar Bartsch wurde im StuPa mit Bedauern aufgenommen, man hofft, dass er von Frank Tempel angemessen ersetzt werden wird. Den angekündigten Protesten vor dem Audimax sieht man gelassen entgegen, Polizei und Sicherheits-dienst sind vorbereitet.

Neben der Bundestagswahl steht wie jeden Sommer auch die Hochschulwahl (21. Juni) an. Die Wahlprogramme der Hochschul-gruppen sind in Vorbereitung und auch die allgemeine Wahlkam-pagne des StuPas ist in Planung. Der Finanzantrag zur Material-beschaffung für diese Kampagne wurde einstimmig angenommen. Jetzt fehlt nur noch die inhaltliche Ausarbeitung, da hofft man auf die kreativitätsfördernde Wirkung von gemeinsamem Brainstorming un-terstützt durch ausreichend Bier.

VeranstaltungenJUNI

01Campus TV • Sender TVO • 17.30 UhrKerwa • Lamperie • 18 UhrHenning Sedlmeier w/ Steffen Krafft • Glashaus • 20 UhrLovebeatz • Liebesbier • 21.30 Uhr

02Beginn Rock im Park • NürnbergBeginn Bayreuther Volksfest • Volksfestplatz • 14 UhrKerwa • Lamperie • 18 UhrKaraoke-Abend • Glashaus • 20 UhrAfrican Beat Night mit Deejay Benji • Iwalewahaus • 21 UhrWe are 90ies • Suite • 23 Uhr

03Kadinlik Bizde Kalsin • DAS ZENTRUM • 19.30 UhrIn 80 Tagen um die Welt nach Jules Verne • Eremitage • 20 UhrHIT Fabrik • Fabrik • 23 Uhr

04Ebo Taylor & Aftershow • Glashaus • 20 UhrPfingsTechno • Suite • 23 Uhr

05Sneak Preview • Cineplex

06Startup Day im Rahmen der CareerDays 2017 • Universität Bayreuth • 9 Uhr

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran • Theater Hof • 19.30 UhrNausica • Glashaus • 20 Uhr

07Beginn Campuskulturwoche • Universität BayreuthRonde-II-vous • Universität Bayreuth

08Lumat & RumTaubeNuss • Glashaus • 20 UhrRW Party Ibiza Vibes • RW-Gebäude • 22 Uhr

09Atlas Bird (Indiepop) • Schokoladenfabrik Bayreuth • 20.30 UhrSecond Rage • Lamperium • 22 UhrElektro • Suite • 23 Uhr

10 Uniopenair • Innenhof der Uni • 14 UhrFührung durch Sommerausstellung • Iwalewahaus • 14 UhrIN.DIE.musik Openair-Festival • Parkplatz Freiheitshalle, Hof King Kong Kicks • Lamperium • 22 Uhr

12ISN Sprachencafé/Language café • Glashaus • 18.30 UhrSneak Preview • Cineplex • 20 UhrJamsession • Glashaus • 21 Uhr

14Hitkanone • Suite • 23 UhrFabrik pres. Re.You +Kaltenburg • Fabrik • 23 Uhr

21Digital Life Design (DLD) Conference • Bayreuth

30Social Entrepreneurship Camp (bis 2. Juli 2017, Anmeldefrist: 25. Juni 2017)

JULI

04Startup Stories • SWO • 18.15 Uhr

Dr. Petra BeermannLeiterin der Stabsabteilung

Entrepreneurship & Innovation

„Entrepreneurship“ – was ge-nau muss man sich unter dem Begriff vorstellen?Der Begriff „Entrepreneurship“ kann mit „Unternehmertum“, mit unternehmerischem Denken und Handeln beschrieben werden. Unternehmerisches Denken und Handeln werden hierbei abgeleitet von „etwas unternehmen“ im Sin-ne von „Verantwortung überneh-men“. Unternehmerisches Denken und Handeln ist für Studierende aller Fachrichtungen gleicherma-ßen interessant. Durch Vorlesun-

gen, Seminare, Workshops, Camps und Ähnliches können sich Studie-rende mit der Karriereoption einer eigenen Unternehmensgründung auseinandersetzen, allein oder im Team Geschäftsmodelle ent-wickeln, sich hierbei durch zahl-reiche Professuren und das Team unserer Stabsabteilung beraten und unterstützen lassen. Grün-derteams setzen sich häufig aus Studierenden unterschiedlichster Fakultäten zusammen. Hierdurch können Sichtweisen und Kompe-tenzen sinnvoll zusammengeführt und Geschäftsideen in einem in-terdisziplinär aufgestellten Team ideal umgesetzt werden.

Prof. Dr. Daniel BaierLehrstuhlinhaber für Innova-tions- und Dialogmarketing

Welche Hürden müs-sen junge Start-ups überwinden?Das hängt natürlich stark von der Gründungsart ab. Bei technologieorien-tierten Gründungen lau-ern viele technische und rechtliche Risiken, die überwun-den werden müssen. Bei anderen Gründungen sind das Erreichen einer kritischen Masse von Kun-den entscheidend. Fast immer sind ausreichende Finanzmittel und einzigartige Wertschöp-fungspartner ausschlaggebend,

das wird leider oft unterschätzt.

In welchen Bereichen brauchen wir mehr Innovation?Die Flüchtlingskrise macht jeden Tag deutlich, wie viele ungelöste Probleme es auf der Welt gibt und dass deren Bekämpfung höchste Priorität haben sollte. Um anderen hel-fen zu können, darf aber

auch bei uns die technologische Entwicklung nicht zum Stillstand kommen. Unsere wichtigsten In-dustriebranchen ebenso wie un-ser Dienstleistungssektor muss ständig erneuert werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Leonie SalzmannB.A. Kultur und Gesellschaft

Vom Studium direkt in die Unternehmens-gründung – Was spricht dafür, was dagegen?Oder schon während des Studiums ein Unterneh-men gründen? Ich würde sagen, alles spricht dafür und nichts dagegen. Das Wich-tigste für mich ist dabei, dass die Unternehmensgründung nicht überbewertet wird, dass Fehler gemacht werden dürfen und auch ein mögliches Versagen nicht als persönliches Scheitern begriffen wird. Für unser Projekt „Papier-pilz“ war es zum Beispiel wichtig, dass wir immer ein kleines Team waren. Am Anfang nur zu dritt und jetzt sind wir schon zu acht.

Warum sollten sich alle Stu-dierenden vom Thema Gründung

angesprochen fühlen?Ich finde nicht, dass sich Stu-dierende vom Thema Grün-dung angesprochen fühlen müssen. Es gibt schon vie-le tolle bereits existierende Initiativen und Gruppen am Campus und in der Stadt, die sich sicher alle über das

Interesse junger Menschen freu-en. Ich bin gar keine Verfechte-rin von Wachstum und seinem Paradigma von größer, mehr und besser. Gleichzeitig sollte sich niemand von den Studierenden mit einer tollen Idee abschrecken lassen, sein Projekt zu verwirkli-chen. Viele, so scheint es mir, un-terschätzen die eigene Wirkung und Fähigkeiten. Zu Gründen ist nicht schwer, muss weder groß sein noch irgendeine Marktlücke schließen!

Christian TichatschkeStud. Senator der Uni Bayreuth

Landesvorsitzender der LHG Bayern e. V.

Für uns als Liberale Hoch-schulgruppe sind insbe-sondere zwei Aspekte ent-scheidend im Bereich des Entrepreneurship an der Universität Bayreuth. Der erste Punkt ist die Förde-rung der persönlichen Entfaltung. Denn viele Studierende haben Ide-en, die sie umsetzen wollen, seien es unternehmerische oder kari-tative. Hierfür soll auch in einer universitären Ausbildung Platz für eine Grundbildung zur Schärfung für Problembewusstsein bei Un-ternehmensgründungen und für Kompetenzen in praktischer Be-triebswirtschaft geschaffen wer-den. Als Liberale Hochschulgruppe sehen wir hier ein großes Potenti-al im Bereich „Studium Generale“ oder den frei wählbaren Modulen

im Rahmen des Studiums. Ein weiterer Grund für die Förde-rung von Start-ups ist der Gewinn

für die Region Bayreuth. Vielen Studierenden ist das Problem der Arbeitsplatz-suche nach dem Studium bekannt, gerade wenn man in der Region bleiben möchte. Der Tendenz, Bay-reuth zu verlassen, kann nur über eine aktive Unter-

nehmenskultur entgegengewirkt werden, durch die vor Ort neue Arbeitsplätze entstehen. Zudem gewinnt auch der Universitäts-standort Bayreuth für Studienan-fänger eine größere Attraktivität, wenn sich neue Unternehmen vor Ort ansiedeln. Denn die Standorte großer Einrichtungen und Indus-trie sind für viele Studierenden ein Faktor bei der Studienortwahl, um von Partnerschaften zwischen Universität und Unternehmen zu profitieren.

Prof. Dr. Thomas ScheibelVizepräsident der Universität

Bayreuth

Die Universität Bayreuth ist eine junge dynamische Campus-Uni-versität, die durch Exzellenz in der Forschung und durch kur-ze Wege einen hervorragenden Nährboden für Gründer bietet. Die mögliche Vernetzung mit Fir-men der umgebenden Region, in der viele sog. „hidden champions“ in unterschiedlichsten Bereichen tätig sind, erlaubt es jungen Grün-dern, sehr gute Einblicke in die Geschäftswelt zu gewinnen, was von eminenter Wichtigkeit ist.

Prof. Dr. Claas Christian Germelmann

Lehrstuhlinhaber BWL III Marketing

Warum sollten sich Universi-täten dem Thema Entrepreneur-ship mehr widmen?Universitäten sind seit jeher die Orte, an denen über neue Lösun-gen für wichtige Probleme nach-gedacht wird. Entrepreneurship fokussiert diese Haltung und setzt sie in die Tat um.

Warum ist Entrepreneurship nicht „nur was für BWLer“?Entrepreneurship ist vor allem eine Haltung: Neues wagen, Pio-niergeist zeigen, neue Lösungen und Geschäftsmodelle entwi-ckeln. Dabei steht keineswegs immer der Profit im Vorder-grund: Das Thema „Social Entre-preneurship“ wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Und gera-de Studierende aus Fächern, die keinen typischen Berufseinstieg haben, sind oft besonders kre-ativ darin, ihr persönliches Ge-schäftsmodell zu entwickeln.

Wo fehlt es uns an Innovationen?Für die Bereiche „Altern“, „Big Data“ und „Bekämpfung von Krankheiten“ sowie „Immigrati-on und Integration“ brauchen wir dringend neue Lösungsansätze.

Enactus Bayreuth

Wie könnte man junge Start-ups fördern und begleiten? Auf der einen Seite sind Studenteninitiativen wie das „Gründerfo-rum“ oder „Enactus“ wichtig, um Studie-rende von der Idee der Gründung zu überzeugen. Trotz-dem muss Entrepreneurship an der Uni verankert sein, durch Se-minare, Vorlesungen und einen ei-genen Lehrstuhl. Wichtig ist auch eine fachübergreifende Koopera-tion mit Technik und Kultur.

Welche Hürden müssen Grün-der überwinden?

Unter anderem zum Beispiel rechtliche Hürden. Außerdem muss das Produkt vom Markt angenommen werden. Finanzie-rung kann sich bei vielen unter-

schiedlichen Interessen durchaus schwierig gestalten, genau wie das Zusammenspiel vieler verschiedener Kooperationspartner.

Woran liegt es, dass viele Start-ups scheitern?Im Kontext von Social Entrepre-neurship scheitern viele Start-ups daran, dass ein Produkt am Markt „vorbei“ entwickelt wird und sich am Ende nicht verkauft. Hier muss durch eine passende Marktanalyse Abhilfe geschaffen werden.

Prof. Dr. Stefan LeiblePräsident der Universität

Bayreuth

Seit wann unterstützt die Universität Bayreuth aktiv die Gründungskultur?Gründungen werden bereits seit Jahren an der Universität unterstützt. Seit meinem Amts-eintritt im Jahr 2013 wurden sowohl wichtige organisatorische Voraussetzungen geschaffen als auch die Angebote inhaltlich er-heblich ausgebaut. So wurde 2014 die Stabsabteilung Entrepreneurs-hip und Innovation eingerichtet und 2015 die Hochschulleitung um einen eigenen Vizepräsiden-ten für Informationstechnologie und Entrepreneurship erweitert.

Warum betrifft das Thema „Gründung“ alle Studierenden?Innovative Geschäftsideen können

alle Studierenden haben. So wer-den jährlich über 100 Geschäfts-

ideen über alle Fakul-täten hinweg an der Universität Bayreuth entwickelt. Wichtig ist, dass interessierte Gründer und Grün-derinnen die Lehr-formate und Coa-ching-Angebote der

Universität Bayreuth nutzen, um ihre Gründungsideen zu tragfä-higen Geschäftsmodellen weiter zu entwickeln. Und daraus muss nicht unbedingt ein Unternehmen entstehen. Denn wir unterstützen auch Ideen für die Gründung von NGOs, karitativen Einrichtungen und viele weitere.

Was spricht für Bayreuth als Gründungsstandort?Der Universität Bayreuth ist es ein zentrales Anliegen, gründungsaffi-

ne Studierende und junge Gründer und Gründerinnen in allen Belan-gen zu unterstützen und ihnen zur Seite zu stehen. Die Universität arbeitet dabei eng mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, sodass jungen Grün-dern und Gründerinnen sowohl die erforderlichen Qualifikatio-nen vermittelt werden können als auch der Einstieg in relevante Netzwerke und Märkte erheblich erleichtert werden kann.

Welchen Tipp würden Sie jun-gen Gründern mit auf den Weg geben?Für eure Geschäftsidee müsst Ihr brennen! So habt Ihr die erforder-liche Energie und das erforderli-che Durchhaltevermögen, um zu gründen und Euch erfolgreich am Markt zu behaupten!

Matthias PoertingB.A. Philosophy & Economics

Entrepreneurship & Bayreuth – Wie passt das zusammen? Bayreuth kann noch viel lernen, es ist nicht gera-de als Gründerhauptstadt bekannt. Dennoch bietet es durchaus einiges an Unterstützung für junge Grün-der. Manche Professoren der Uni sind dem Thema gegenüber sehr aufgeschlossen und unterstützen gerne mit ihrem Netzwerk. Abge-sehen davon ist die IHK ein guter Ansprechpartner beim Thema Unternehmensgründung.

Nach dem Studium Direktein-stieg als Gründer? Pro & Con

Wenn der Spirit für eine bestimmte Idee besteht, man nachts nicht schla-fen kann, weil die eigene Idee einen nicht loslässt, dann sollte man das Pro-jekt wagen. Solange keine Verantwortung gegenüber einer Familie besteht, fällt

der Schritt in die Selbstständig-keit sicher leichter. Wovon ich allerdings nichts halte, ist das Gründen um des Gründens wil-len. Seit ca. fünf Jahren gibt es in Deutschland diesen Startup-Hype und plötzlich will alle Welt Grün-der werden...

Entrepreneurship & die Uni Bayreuth Stimmen vom Campus

Gründen ist eine Kampfansage. Eine Kampfansage an die Welt da draußen, die sich verändern soll

und zwar, weil sie nicht länger damit warten kann. Es ist eine Kampfansage an alte Machtstruk-turen in Unternehmen und an die Wertordnung unserer Gesellschaft. Die Idee ist da, ihr Nutzen offen-sichtlich und der Gründende von ihrer Wirksamkeit überzeugt. Wer gründet, macht es sich nicht leicht. Hindernisse sind vorprogrammiert, absoluter Einsatz ist erforderlich und die Möglichkeit auf das Schei-tern flüstert leise und unerbittlich im Hinterkopf der Gründerinnen und Gründer. Und doch wagen sie es, springen hinein ins Ungewis-se. Gehen dorthin, wo sie bisher nur mit dem Fernglas hingesehen haben. Der erste Schritt wird ge-macht. Er unterscheidet diejeni-gen, die gründen und sich trauen von denjenigen, deren Ideen in den ungeöffneten Ordnern ihrer Lap-tops für immer liegen bleiben. Ge-gründet wird vorwiegend in Berlin oder in Hamburg. Großstädte, in denen die Start-up-Szene floriert und in denen sich die Kickertische

und Tischtennisplatten förmlich aneinanderreihen.

Wie passt Bayreuth in diese Tradition? Genau dieser Frage sind wir vom Falter nachgegan-gen und haben uns auf die Suche nach Antworten begeben. Dabei hat uns interessiert, wie die Uni-versität Bayreuth mit dem Thema

„Gründung“ umgeht und wo be-reits Projekte und Pläne voran-getrieben werden, die der lokalen Gründerszene zugutekommen. In unseren „Stimmen vom Campus“ auf Seite 3 könnt ihr nachlesen, was Studierende, Professoren und studentische Initiativen vom Thema „Entrepreneurship“ hal-ten und wo sie in Bayreuth noch Handlungsbedarf sehen. Tatsäch-lich gibt es an der Uni bereits eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die ersten Schritte Richtung Grün-dung zu gehen. Auf Seite 4 & 5 könnt ihr euch von unserem „Weg zur Gründung“ inspirieren lassen und zum Beispiel erfahren, wie man ein gutes Geschäftsmodell entwickelt. Oftmals kann es vor-kommen, dass auf halbem Wege plötzlich der Mut fehlt, die Sache sprichwörtlich „durchzuziehen“.

Steffi Czerny, Gründerin der DLD Konferenz, rät, permanent über die eigenen Grenzen zu springen und für die eigene Idee um jeden Preis zu kämpfen. Ihr Gespräch mit dem Falter findet ihr auf Seite 6 dieser Ausgabe. Auf Seite 7 ste-hen uns vier Bayreuther Start-ups Rede und Antwort (oh ja, es gibt sie

tatsächlich und das, was sie tun, ist beeindruckend!). Außerdem könnt ihr euch auf ein Interview mit Van Bo Le-Mentzel freuen, der uns rät, Erfolg nicht an wachsen-dem Gewinn zu messen, sondern an Gütern, die überhaupt nicht messbar sind. Da das Scheitern dem Gründen latent innewohnt,

hat sich unsere Redakteurin Sara Rahnenführer zum Abschluss auf Seite 8 mit diesem Thema ausein-andergesetzt. Ihr Fazit: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“

Eure ChefredaktionAnna-Theresa Lienhardt & Vincent Renner

CAMPUS CAMPUS

Bild: Arnaud Papa

Page 3: FALTER - uni-bayreuth.de€¦ · Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig, den Markt, das Um-feld und die Konkurrenz zu kennen. Entrepreneure nehmen Dinge

Deine Ansprechpartner an der UniStabsabteilung Entrepreneurship & Innovation

www.entrepreneurship.uni-bayreuth.de

Leitung: Dr. Petra Beermann (0921-55-4721)

[email protected]

Studentische InitiativenGründerforum Bayreuth e. V.

www.gruenderforum-bayreuth.de

[email protected]

Enactus Bayreuth

Bayreuth.enactus.de

[email protected] FALTERZEITUNG FÜR

CAMPUSKULTUR

Engagiere Dich!Hochschulgruppen an der Uni

An der Uni Bayreuth gibt es viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Bei Enactus Bayreuth kannst du die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und sozialem Engagement selbst gestalten und in praxisnahen Projekten wichtige

Kompetenzen erlernen. Du willst die Bayreuther Startup-Szene kennen lernen und dich mit anderen gründungsinteres-sierten Studenten aller Fachrichtungen austauschen? Dann bist du beimGründerforum Bayreuth genau richtig!

Du willst dich für bessere Bedingungen für Startups in Bayreuth einsetzen? Bei den politischen Hochschulgruppen Liberale Hochschulgruppe undRCDS Bayreuth kannst Du Deine Ideen einbringen und so aktiv dazu beitragen.

Erweitere Dein Netzwerk!Events an der Uni Gleich drei neue Formate gibt es ab diesem Sommersemester. Die CareerDays werden durch den Startup Day erweitert. Die Teilnehmer dieses ganztägigen Workshops lernen Geschäftsmodelle zu bewerten und zukunftsweisend zu gestalten. Mit dem Event Startup Stories erlebst Du erfolgreiche Gründer aus ganz Deutschland und lässt Dich von Ihren Gründungsgeschichten inspirieren. Was haben Tel Aviv, New York und Bayreuth gemeinsam? Dort findet die Digital Life Design (DLD) Conference statt – ein international renommiertes Tre¡en digitaler Vordenker.

Wie finanzierst Du Dein Startup?

Nutze Eigenkapital, Kredite oder ähnliches, wende Dich an Business Angels. Kommt Crowdfunding in Frage? Häufig kannst Du Deinen Start über Förderprogramme für Gründer/innen finanzieren, z. B. Flügge oder Exist (Vorteil: nicht zurückzuzahlen, Antragstellung über die Uni mit umfangreicher Unterstützung).

Prüfe Deine Idee!Ist sie technisch, rechtlich und schutzrechtlich realisierbar?

Unter welchen Bedingungen darfst Du Deine Idee umsetzen?

Haben andere schon ein Patent oder einen Markennamen geschützt?

Nutze zum Beispiel Prototyping zur Visualisierung und Prüfung Deiner Idee.

Durch Prototyping kannst Du schon frühzeitig herausfinden, ob Deine Idee auch tatsächlich das ist, was der zukünftige Nutzer wirklich braucht.

Mache eine Bedarfs- und Marktanalyse: Gibt es Deine Idee schon? Wenn ja zu welchem Preis? Gibt es Abnehmer für Dein Produkt?

Tipp: Hol Dir professionelle Unterstützung – beispielsweise in unserer Gründungsberatung

Wie kannst Du Deine Idee schützen?

Kannst Du eigene Schutzrechte anmelden?

Achtung! lange Vorlaufzeiten

Das Business Model Canvas hilft Dir Deine Idee zu entwickeln und zu durchdenken.

Wer sind meine Zielgruppen?

Welchen Mehrwert biete ich meinen Kunden?

Wie und über welche Kanäle spreche ich meine Kunden an?

Woraus bestehen meine Kosten?

Kann sich mein Geschäftsmodell finanzieren?

Denk an Deinen Businessplan!

Wir helfen Dir gerne.

Das Social Entrepreneurship Camp bietet Dir die Möglichkeit, ein ganzes Wochenende lang gesellschaftliche Probleme unternehmerisch anzugehen und einen Beitrag zur Gestaltung der Zukunft zu leisten. In Vorträgen und Workshops wird Dir das nötige Wissen vermittelt und die Teilnehmer erarbeiten ein Konzept, welches abschließend in einem Elevator-Pitch präsentiert wird. Eine weitere Lehrveranstaltung in diesem Bereich bietet das Social Entrepreneurship-Seminar. Dieses Fallstudienseminar ist als Teamarbeit konzipiert und findet während des Semesters statt.

Du willst an konkreten Fragestellungen mittelständischer Unternehmen aus der Region Bayreuth arbeiten? Dann bist Du bei der Bayreuther Hospitation genau richtig, denn hier geht es von deinem Konzept in die direkte Umsetzung. Eine weitere Lehrveranstaltung ist Entrepre-

neurial Thinking & Business Design. Ziel dieser Veranstaltung ist das Durchdenken einer innovativen Geschäftsidee mit Abschluss-Pitch vor Publikum und Jury, bestehend aus Unternehmern und Investoren.

Studienbegleitend stehen Dir das Entrepreneurship-Zertifikat und die Seminarreihe zum Thema Gründung zur Verfügung. Das Zertifikat kann individuell aus einem Fächerkatalog heraus erworben werden, während die Seminarreihe aus fast wöchentlich wechselnden Themenvorträgen besteht. Du hast eine eigene Geschäftsidee? Beim 5-Euro-Business Ideenwettbe-werb gründest Du für die Dauer eines Semesters Dein eigenes Unternehmen und wagst so den Sprung in die Selbstständigkeit. Du bekommst in Crashkursen das nötige Grundwissen vermittelt, das Du zur Gründung Deines Unternehmens benötigst. The Business Model Canvas

designed by: Strategyzer AGThe makers of Business Model Generation and Strategyzer

This work is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported License. To view a copy of this license, visit:http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ or send a letter to Creative Commons, 171 Second Street, Suite 300, San Francisco, California, 94105, USA.

strategyzer.com

Revenue Streams

Customer SegmentsValue PropositionsKey ActivitiesKey Partners

Cost Structure

Customer Relationships

Designed by: Date: Version:Designed for:

ChannelsKey Resources

Ergänze Dein Wissen!Lehrveranstaltungen an der Uni

Entwickle Dein Geschäftsmodell!

0

3

6

9

12

15

Finde DeineGeschäftsidee!

Eine Möglichkeit besteht darin, aktuelle oder zukünftige Probleme der Gesellschaft und Wirtschaft zu identifizieren. Diese Herausforderungen beinhalten Verbesserungspotentiale, die es zu erschließen gilt. Wichtige Impulse können Dir Lehrveranstal-tungen, Events oder studentische Initiativen an der Uni Bayreuth bringen. Nutze das Angebot und lerne viele verschiedene Methoden zur Ideenfindung kennen.

Entwickle deine Persönlichkeit! Werde aktiv und setze Deine Vision Schritt für Schritt um. Dabei begegnest Du vielen unterschiedlichen Menschen, die Dich auf deinem Weg prägen.

SketchTest

Prototype

Dein eigenes Startup!

Jetzt bist Du Marktteilnehmer! Nun geht es los – es gilt Netzwerke aufzubauen und zu erweitern: Kunden, Produktionspartner, Entwicklungspartner, Mitarbeiter. Etabliere Dich in der Startupszene.

Entwickle Deine Idee ständig weiter, verbessere sie, erweitere Dein Angebot.

Deine Idee

Dein Weg

Dein

Erf

olg

Page 4: FALTER - uni-bayreuth.de€¦ · Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig, den Markt, das Um-feld und die Konkurrenz zu kennen. Entrepreneure nehmen Dinge

Steffi Czerny gründete 1995 die Konferenzplattform Di-gital-Life-Design (DLD), um zum Austausch über die Digitalisierung und deren

Auswirkungen beizutragen. Am 21. Juni 2017 wird Bayreuth zum ersten Mal Gastgeberstadt einer DLD Kon-ferenz sein – und sich damit in eine lange Liste bekannter Metropolen wie Brüssel, Berlin, Tel Aviv und New York einreihen. Wir haben mit Steffi Czerny über synergetisches Denken, ein neues Verständnis von Scheitern und warum wir uns selbst manchmal überschätzen sollten, gesprochen.

Was bedeutet „Entrepreneurship“ für Sie?Vor allem Unternehmergeist, Wille und Engagement, eine Idee so um-zusetzen, dass sie wirtschaftlich erfolgreich ist. Sich vernetzen zu wollen und teamfähig zu sein. Auch Leadershipfähigkeit zählt für mich dazu. Der Wille Verantwortung zu übernehmen, ist entscheidend.

Unternehmertum ist offensicht-lich eng mit der Person des Grün-ders verknüpft. Was braucht ein Jungunternehmer, um erfolgreich zu sein?Zuallererst eine saugute Idee. Eine, an die er selber glaubt. Von der er überzeugt ist, dass sie erfolgreich im Markt ist. Zu denken: „Ich gründe jetzt mal ein Start-up, damit wer-de ich bekannt, das ist gerade mo-dern und macht Spaß“, funktioniert nicht. Man muss glauben, dass man mit seiner Idee die Welt verbessern und reicher machen kann.

Neben Idealismus und Überzeu-gung – was ist bei der Gründung ganz praktisch zu beachten?

Man muss den Konsumenten

im Kopf haben, denn den gilt es zu überzeugen. Die Zielgruppe sollte klar definiert sein und man muss be-reit sein, Risiken einzugehen, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Mit der Möglichkeit des Scheiterns soll-te man sich früh vertraut machen. Das darf sich nur nicht zur Angst vor dem Scheitern entwickeln. Durch-setzungsfähigkeit ist gefragt. Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig den Markt, das Umfeld und die Konkurrenz zu kennen. Und es braucht gute Men-schenkenntnis, um ein tolles, unter-stützendes Team aufzubauen.

Wie viel Abstand braucht es zur eigenen Idee, damit man sich nicht verrennt?Überhaupt keinen! Wenn Sie be-reits selbst auf Abstand zu Ihrer Vision sind, brauchen Sie gar nicht zu gründen. Sie sollten Ihre ganzen Kräfte einsetzen, sich selbst über-schätzen. Ich kenne viele Gründer. Die sind fast autistisch. Wenn ich an Mark Zuckerberg und die Goo-gle Gründer denke, dann kann man mit denen in den ersten zwei Jahren ihrer Gründung über nichts anderes reden. Gründer sind monothema-tisch. Sie denken nur daran, wie sie das Produkt am besten umsetzen können und wie sie es verbreitet kriegen. Jemand, der nicht für sei-ne Idee brennt und davon fasziniert ist, den würde ich nicht finanzieren.

Wenn die Idee nicht funktioniert, dann steht man vor ganz neuen Problemen. Haben wir eine Kultur des Scheiterns, die das Wiederauf-stehen möglich macht?Wir haben überhaupt keine gute Kultur des Scheiterns. Man ist ge-scheitert, wenn man gescheitert ist. Aber da ist gerade viel in Bewe-

gung. Letztens habe ich mit dem CEO von Klöckner, einem deut-schen Stahltraditionsunternehmen gesprochen, der jetzt jeden Monat Fuckup-Sessions in seiner Firma veranstaltet, bei denen positiv über das Scheitern gesprochen wird. Das ist so wichtig. Gerade wenn ich mir Persönlichkeiten wie den Erfinder von Angry Birds anschaue. Er hat 23 Mal versucht eine App zum Erfolg zu bringen und beim 24ten Mal hat es geklappt. Das Spiel ist durch die Decke gegangen. Wir alle würden doch nach dem dritten oder vierten Mal frustriert den Job wechseln.

Ist Scheitern denn erlernbar?Ja und sogar nötig. Denn man ist die Summe all seiner Irrwege und aus diesen kann Spannendes entstehen. Learning by doing funktioniert ein-fach am besten. Auch von Vorbildern lässt sich eine Menge abschauen. Es ist doch beeindruckend, wenn ein CEO eines alteingesessenen Unter-nehmens das Scheitern in den Fokus stellt. Das ermutigt, an die eigene Lernfähigkeit und Flexibilität zu glauben.

Welche weiteren Persönlichkei-ten oder „Tech-Promis“ haben Sie bereits getroffen und wer hat sie besonders beeindruckt?Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin habe ich vor ihrem Börsengang – da waren sie noch an der Standford-University – getrof-fen. Die wollten das Wissen der Welt kodieren und nutzen heute ihren Er-folg dazu, gesellschaftlich etwas zu verändern. Sie haben sich nicht von ihrem Erfolg korrumpieren lassen. Sie tragen weiterhin T-Shirt und Turnschuhe. Ihre Statussymbole sind wissenschaftliche Erfolge.

Oder Marc Andreessen, der mir 2007/ 2008 in Kalifornien Mark Zuckerberg vorgestellt hat. Er hat im Alter von 17 Jahren den Mosaic Browser entwickelt und das Un-ternehmen Netscape gegründet. Aus dem Coder ist heute einer der größten Investoren geworden. Die-ser Werdegang beeindruckt mich. Auch deutsche Gründer wie Oliver Samwer finde ich gut. Der ist ein unbedingter Durchsetzer und steht deswegen viel in der Kritik. Er traut sich anzuecken; öffnet und schließt Projekte, wie es ihm passt. Und Hans Langer, der 1989 eos gegründet hat und schon zu diesem Zeitpunkt die Zukunft von 3-D-Druckern gesehen hat. Durch solche Leute merkt man, dass Alter keine Rolle spielt. Die Durchsetzungskraft und die Liebe zur Idee sind entscheidend.

Menschen kennenzulernen und sich zu vernetzen spielt in ihrem Leben eine ganz große Rolle. Ist daraus auch die Idee zum DLD entstanden?

Ja, wir wollten Menschen zu-sammenbringen die für ihre Idee, ihr Geschäft, wissenschaftliche Er-neuerung brennen. 1995 hat mich Dr. Burda vom Burda Konzern gebeten, mit ihm für den Verlag das Internet

zu entdecken. Ich fand das als Haus-frau und Mutter von vier Kindern erst mal nicht so spannend, habe mich aber überreden lassen. So bin ich nach Amerika gekommen und habe gemerkt, wie Gründung und Unternehmertum dort funktioniert. Alles war total locker, interdiszipli-när und durcheinander. Verschie-denste Themen und Menschen sind zueinandergekommen. Daraus sind ganz tolle Dinge entstanden. Zeit-gleich habe ich einen Lehrstuhl in Israel betreut – das Zentrum der ge-lebten Start-up-Kultur. So sind wir auf die Idee gekommen, eine Kon-ferenz in Mitteleuropa zu machen, zu der wir Amerikaner, Israelis und Deutsche einladen, um sich über die Konsequenzen und Möglichkeiten der Digitalisierung zu unterhalten.

Welche Chancen bietet der DLD für junge Menschen und wie kann man teilnehmen?Als Student oder junger Mensch kann man sich bewerben. Man muss sehr gut begründen, warum man Teil des DLD sein möchte. Dann wird man eingeladen. Hier in Bayreuth wird das anders sein. Es kann jeder Karten frei erwerben. Was man be-kommt, ist eine einzigartige Mög-lichkeit, sich zu vernetzen. Kein Red-ner spricht mehr als 20 Minuten. Ziel ist, dass die Sprecher den ganzen Tag auf der Konferenz bleiben und ansprechbar sind. Man darf sich also nicht passiv berieseln lassen. Sonst kann man auch einen TedTalk an-schauen. Das ist eine Konversations-konferenz. Man kann Investoren und Gleichgesinnte finden und für seine Vision Neues erlernen. Dafür muss man auf die Leute zugehen.

Was passiert, wenn man als Teil-nehmer eher introvertiert und zu-rückhaltend ist?Man sollte keine Scheu haben. Not-falls packe ich Sie und vernetze Sie. Man muss das beiseite schieben. Auch ich bin heute noch aufgeregt und die ersten zehn Sätze einer Rede fallen mir immer unfassbar schwer. Aber es lohnt sich. Ich sage auch meinem Team, dass wir auf verschlossene Menschen zugehen müssen. Wir sprechen sie an und versuchen ins Gespräch zu kommen und wenn das klappt, bringen wir sie in Kontakt mit anderen.

Auch Sie haben Hürden über-wunden. Sie sind von Hausfrau und Mutter zur Leiterin einer weltweit bekannten Konferenz geworden – wie schafft man das? Ich glaube, der Mensch sollte per-manent über seine eigenen Gren-zen springen – unabhängig davon, ob man 20 ist oder 80. Das gehört zu unserem Menschsein dazu. Das ist heute besonders wichtig. Wir befinden uns in einer Zeit des Um-bruchs, wie in der Renaissance im 15. Jahrhundert, als die Künstler die Zentralperspektive für sich entdeckt haben und Gutenberg die beweg-lichen Lettern erfunden hat. Einen ähnlichen Sprung erleben wir mit

der Digitalisierung. Unser Kon-sumverhalten verändert sich, ge-nauso unsere Informationsquellen und auch der Blick auf uns selber. Es gilt weiterhin: „Erkenne dich selbst.“ Man sollte sich immer wie-der neu erfinden. Darauf achten wir auch bei der Zusammenstellung der DLD Rednerliste – wer kann etwas zur Veränderung der Gesellschaft entlang dieser neuen Technologien sagen.

Was für ein Menschenbild ent-wickelt sich gerade? Wie verändert sich die Gesellschaft?Wir bewegen uns gerade weg von diesem linearen Denken von A nach B. Vernetztes, synergetisches Denken steht im Vordergrund. Be-sonders mit der Entwicklung der künstlichen Intelligenz wird sich noch einiges verändern. Das kann man passiv erleben oder man wird aktiv und gestaltet mit.

Wo sehen Sie Probleme in der Un-ternehmens- und Gründerkultur? Darin, dass wir uns vor der eigenen Haustür nicht mehr auskennen. Ich bin Hausfrau und Mutter und sehr stolz darauf. Ich habe den Angel- und den Jagdschein und war im Na-turschutzbeirat. Nicht, weil ich so gerne Wild erlege, sondern weil ich die Zusammenhänge verstehen will. Wenn ich jetzt in die Natur schaue, kann ich erkennen, welche Tiere sich wo aufhalten und wie wahr-scheinlich es ist, ein Reh zu treffen. Das rate ich auch Unternehmern. Man muss sich in der eigenen Umge-bung auskennen, sich immer wieder neue Haltepunkte suchen.

Welche weiteren Ratschläge haben Sie für Jungunternehmer außer sich selbst kennenzulernen und sich einzumischen?Man muss Mut und Courage haben und die eigene Idee zu Ende den-ken. Man darf sich nicht von anderen Leuten beeinflussen lassen, deswe-gen ist es so wichtig, sich selbst zu kennen und Wissen anzuhäufen. Man muss Dinge ausprobieren. Ich selbst bin in meinen Zwanzigern als Hippie mit roten Haaren durch die Gegend gereist. Da habe ich mich auch nicht beirren lassen. Wenn man sich etwas traut, dann kommt auch was dabei heraus. Positiv an die Dinge rangehen und gelassen zu bleiben, ist ganz wichtig.

Ein abschließender Blick in die Zukunft: was sind die neuesten Projekte? Worauf dürfen wir uns freuen?Das nächste Projekt ist natürlich die DLD Bayreuth. Das ist das erste Mal, dass wir die DLD in einer klei-nen Stadt haben. Sonst finden die Konferenzen immer in Metropolen statt. Es gibt hier tolle Unternehmen und Unternehmer. Also warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt?

Das Gespräch führten Lara Frumm & Anna-Theresa Lienhardt

www.therme-obernsees.de www.therme-obernsees.de www.therme-obernsees.de An der Therme 1 95490 Mistelgau-Obernsees Tel.: 0 92 06/993 00-0

Sommer-Ermäßigung1. Juni bis 11. September 20173 Std. zahlen - den ganzen Tag bleiben

„Der Mensch sollte permanent über seine eigenen Grenzen springen“

6INTERVIEW Steckbriefe

VOLLEYBALL – der tollste Sport der Welt!

Du bist so volleyballverrückt wie wir, hast aber noch keine Mannschaft in Bayreuth

gefunden? Dann schau doch mal beim Training der BTS-Mannschaften vorbei!

Damenteams suchen

Verstärkung !

Landesliga

Bezirksklasse

Kreisliga

www.bayreuther-turnerschaft.de/abteilung/volleyball/

„Ich glaube an Schwarmintelligenz“Interview mit Van Bo Le-Mentzel

von Vincent Renner

Van Bo Le-Mentzel ist Architekt, ehemaliger Graffiti-Sprüher und durch die sogenannten Hartz-IV-Möbel einer

breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Unter anderem kons-truierte er einen Designer-Sessel

für 24 Euro, dessen Baupläne er im Internet veröffentlichte und somit für jeden zugänglich machte. In seinem aktuellen Buch „Der klei-ne Professor“ beschreibt er, wel-che Erkenntnisse er durch seine Kinder gewonnen hat. Zum Thema Gründung hat der FALTER mit ihm gesprochen.

Falter: Neben den Möbeln zum Selberbauen hast du auch das Pro-jekt Karma-Chakhs auf die Beine gestellt, fair produzierte Schuhe in Anlehnung an die Converse-Treter. Was war die Motivation dahinter?

Le-Mentzel: In der gängigen Wirtschaft gibt es das Problem, dass ständig Annahmen getroffen werden, über Kundenzahlen zum Beispiel. Häufig orientieren sich Marktpreise wenig an den Herstel-lungskosten und übersteigen diese deutlich, worunter Menschen und Umwelt leiden. Die Karma-Chakhs werden ohne Ausbeutung produ-ziert – und ohne Überschuss, denn das Projekt finanzierte sich über Crowdfunding. Ich nenne das pro-sumieren, also eine Verbindung

aus produzieren und konsumieren. Inzwischen hat sich ein Freund von mir, der Social-Entrepreneur Chai Hoffman, der Idee der fairen Schu-he angenommen und vertreibt auch Karma-Bags.

Falter: Welche Umset-zungs-Tipps hast du für Gründer?

Le-Mentzel: Ich bin ein Crowd-Arbeiter und glaube an Schwarmintelligenz. Krisen kön-nen von Freiwilligen gelöst wer-den, wie die Hilfsbereitschaft ge-genüber syrischen Flüchtlingen bewiesen hat. Grundsätzlich lässt sich das auch über die Wirtschaft sagen. Klar, wenn ich ein Start-up für Luxusbadewannen habe, wird sich die Zahl der freiwilligen Hel-

fer in Grenzen halten und man muss klassisch eine Marke aufbauen. Begreift man Wirtschaft aber eher als einen Beitrag um Grundgüter bereit-zustellen, gibt es Unter-stützer, die dieses Projekt wertschätzen und auch bei finanziellen Proble-men helfen. Ein gutes Beispiel dafür ist GEA, des österreichischen Unternehmers Heinrich Staudinger.

Falter: Wie kann man Crowdfunding am besten

einsetzen?Le-Mentzel: Im besten Fall be-

gründet man natürlich einen Hype und das Projekt wird zum Selbst-läufer, leider kann man das aber nicht steuern. Womöglich findet sich aber auch ein second mover, also eine unabhängige Person, die an deine Idee glaubt. Steve Jobs hat Apple zum Beispiel als second mover zum Erfolg gebracht, denn er erkannte das Potential der Bas-teleien in der Garage von Steve Wozniak. Ich kann nur empfeh-len second mover nicht in ihrem Elan zu stoppen, oft erfinden sie neue Ausrichtungen. Offenheit ist in diesem Zusammenhang also die wichtigste Eigenschaft, dann können Wunder geschehen.

Falter: Werden wir durch eine Unternehmensgründung autonomer?

Le-Mentzel: Das kommt ganz auf das Erfolgskriterium an, das man sich selber setzt. Orientiere ich mich allein an ständig wach-sendem Gewinn, kann ich auf Dauer nicht meinen Ansprüchen genügen und zwänge mich selbst ein. Doch Erfolg umfasst weitere Aspekte, Umweltverträglichkeit, Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter beispielsweise. Diese Kategorien darf man nicht vergessen, wenn man den Erfolg einer Gründung betrachtet.

Initiative – Gesunder Betrieb gGmbH (i-gb)Team: Unser Team besteht inzwi-

schen aus 12 Mitarbeitern, Tendenz steigend. Viele haben an der Uni Bayreuth Gesundheits- oder Sport-ökonomie studiert.

Seit wann gibt es euch? Wir haben i-gb im Jahr 2011 gegründet. Damals studierte das Gründungsteam hier an der Uni Gesundheitsökonomie im 3. Semester Bachelor. Die ersten drei Jahre fanden unsere Treffen im Gruppenraum des Studenten-wohnheims statt, in dem einige der Gründer wohnten.

Was ist eure Idee? Wir ermöglichen den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern unserer Firmenkunden, dass diese mit unserer i-gb Card

unkompliziert gesundheitlich aktiv werden können. Die i-gb Card-Inha-ber können kostenfrei oder deutlich vergünstigt bei unseren Präventi-onspartnern aktiv werden. Zu un-seren fast 500 Präventionspartnern zählen bspw. Fitnessstudios, Bäder, Thermen oder Physiotherapeuten.

In welchem Stadium befindet ihr euch? Wir freuen uns, dass wir inzwischen mit über 100 Firmenkun-den in der Wachstumsphase sind. Die Strukturen und Arbeitsabläufe hinsichtlich Konzept, Team und unserem selbst entwickelten On-lineportal haben wir in den letzten Jahren immer weiter verbessert. Aufgrund des erfreulichen Wachs-tums sind wir derzeit auf der Suche

nach engagierten (studentischen) Mitarbeitern. Bewerbt euch also gerne!

Unser größter Erfolg: Das war si-cherlich die Konzeptvorstellung im August 2016 vor Bundesgesundheits-minister Hermann Gröhe, gerade für uns als Gesundheitsökonomen. Am nächsten Tag erschien ein Zeitungs-artikel mit der Überschrift „Der Minister ist beeindruckt“.

Was ist euer Plan B? Wir haben keinen Plan B in der Schublade. Wir sind auf einem guten Kurs und fokussieren uns auf die weitere Arbeit an unse-rer Dienstleistung.

FAIRTRÄGETeam: Christoph Buck, Dennis

Schmidt, Artur Rösch, Philipp Vogler

Seit wann gibt es euch? Seit Januar 2017 steht unsere Plattform online.

Was ist eure Idee? Rechtzeitige, ein-fache, transparente und Preis-Leis-tung optimierte Vertragsverlän-gerungen für Bestandskunden im Telekommunikationsbereich.

Kurz gesagt: „Wir gehen für euch in den Mobilfunkshop und küm-mern uns z. B. um eure Vertrags-verlängerung des Handy- oder Internetvertrages.“

Wer braucht das? Jeder, der schon einmal eine Frist verpasst, der bei den ganzen Handy- und Inter-

net-Tarifen nur Bahnhof versteht und jeder, der keine Lust auf Hot-line-Telefonate oder ewig dauernde Mobilfunkshop-Besuche in seiner Freizeit hat.

Unser größter Stolperstein: Die Entwicklung der Plattform mit ex-ternen Partnern und Dienstleistern. Wir würden nicht noch einmal ein Online-Projekt umsetzten, ohne die Entwicklungskompetenz im Team zu haben.

Unser größter Erfolg: Der On-line-Gang der ersten Version unse-rer Plattform: www.fairtraege.de

Was ist euer Plan B? Plan B? Plan A hat uns schon absolut überzeugt.

OoqoonWer seid ihr? Ooqoon ist ein inter-

disziplinäres Team aus verschie-denen Altersgruppen und wir alle verfolgen das Ziel durch Digitali-sierung den Change- und Innova-tionsprozess im Unternehmen zu optimieren.

Seit wann gibt es euch? Die Grund-idee von ooqoon wurde bereits bei dem Start-up „Problem Detective“ ausgearbeitet, welches wir während des „5 Euro Business Wettbewerbs“ im Jahr 2015 in Bayreuth gegründet haben.

Was ist eure Idee? ooqoon ist eine App, die Unternehmen im Change- und Innovationsprozess unterstützt. Wir bewegen uns im Bereich des in-nerbetrieblichen Vorschlagswesens

und des kontinuierlichen Verbesse-rungsprozesses von Unternehmen. Durch unsere App können Mitarbei-ter über Smartphone, Tablet oder den PC Verbesserungsvorschläge schnell und unkompliziert an die Abteilungsleiter bzw. Geschäftsfüh-rer senden. Im Gegenzug bekom-men sie für ihre Aufmerksamkeit und Hilfe, das Unternehmen leistungs- und wettbewerbsfähiger zu machen, einen Bonus ausgezahlt. Die Boni richten sich nach dem Einsparpotential der eingereichten Idee. ooqoon unterstützt als Change Management Tool die Kommunika-tion zwischen den Hierarchieebe-nen und sorgt für einen transparen-ten und schnellen Ideenfluss.

aufeintreffenmit.deTeam: Benedicta (P&E), Daniel (P&E),

Julian (P&E), Matthias (P&E), Maxi-milian (BWL), Moritz (P&E), Oliver (Informatik), Sebastian (P&E) und Simon (P&E)

Seit wann gibt es euch? Aufeintref-fenmit.de gibt es jetzt schon seit fünf Jahren, die heutige Form und Zielsetzung ist jetzt aber erst seit einem Jahr etabliert.

Was ist eure Idee? Wir wollen das interkulturelle Miteinander in Bayreuth stärken. Dafür können Bürger*innen bei uns Angebote für langfristige Projekte oder einmalige Mitmachmöglichkeiten finden. Au-ßerdem bieten wir Organisationen eine Plattform, sich vorzustellen und Ehrenamtliche zu rekrutieren.

Wer braucht das? Ganz Bayreuth braucht das! Aber vor allem profitie-ren Menschen, die sich engagieren wollen, aber nicht recht wissen, wo, wann und wie. Und natürlich Organisationen, die auf die Unter-stützung von eben diesen Menschen angewiesen sind.

In welchem Stadium befindet ihr euch? Wir haben vor zwei Jahren Unterstützung von Mentoren durch die Teilnahme an einem Social Entrepreneurship Wettbewerb bekommen. Im März 2016 sind wir dann mit neuem Konzept online ge-gangen, sodass Freiwillige und Orga-nisationen jetzt viel selbstständiger agieren können. Vor einer Woche ist unsere neu designte und professio-nellere Seite online gegangen.

Unser größter Erfolg: Dass im-mer mehr Menschen in Bayreuth über aufeintreffenmit.de zu ihrem Engagement gefunden haben und finden. Wenn das kein Erfolg ist!

Was ist euer Plan B? Wir sind finan-ziell nicht an das Projekt gebunden und arbeiten alle ehrenamtlich, daher gibt es in diesem Sinne kei-nen Plan B. Da aber derzeit einige Mitglieder unseres Teams ihren Ab-schluss machen und Bayreuth dem-nächst verlassen werden, suchen wir derzeit drei bis vier neue Teammit-glieder für die Netzwerkarbeit und das Marketing. Die Ausschreibungen mit mehr Infos sind auf unserer Website zu finden.

Start up, Bayreuth!Vier Bayreuther Start-ups stehen Rede & Antwort

Page 5: FALTER - uni-bayreuth.de€¦ · Man muss vom eigenen Sieg überzeugt sein. Dafür ist es wichtig, den Markt, das Um-feld und die Konkurrenz zu kennen. Entrepreneure nehmen Dinge

Kooperationspartner

Rätsel

Urlaubsplanung

Ein Familienvater muss im Reisebüro das Alter seiner Kinder angeben.

Er sagt: „Alle drei sind unterschiedlich

alt, aber keines ist volljährig. Das älteste ist so alt, wie die beiden jüngeren zusammen. Zusammen sind die drei halb so alt wie ich. Als das jüngste geboren wurde, war ich so alt wie meine Frau heute ist. Multipliziert man das Alter der beiden jüngsten, erhält man das Alter meiner Frau.“

Wie alt sind die fünf Familienmitglieder?

Lösung bis Sonntagabend an [email protected]

Gewinnerin des letzten Rätsels: Rebecca Rohm.Gewinnchance 1 : 10.

Bild: Averie Woodard

Redaktionskonferenz: Montag, 18.00 Uhr s.t. im S93 (GW 1) FALTER - FAN - Universität Universitätsstraße 30 95440 Bayreuth E-Mail: [email protected]

Chefredaktion:Anna-Theresa LienhardtVincent Renner

Redaktion und Lektorat:Patricia BischofTitus BlomeHannah FriedrichLara FrummMinh HoangTina KafflSusi Lauck

Nikolas MattheisLisa NguyenIryna OpryshkoCaroline OrtmannSara RahnenführerLars RehfeldtLaura RosingerNele SpandickLeonie TinnefeldAisling Walsh

Layout:Alexander Freisinger

Finanzen:Caroline Ortmann

Marketing und Social Media:Oliver LaierAnna-Theresa LienhardtLara FrummSara Rahnenführer

Nele SpandickSusi Lauck

Auflage: 1 000 Stück

Die einzelnen Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Ge-samtredaktion wieder.Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel und Leser briefe in ge-kürzter Form zu ver öffentlichen.

Alle Artikel sind – sofern nichtanders angegeben – lizenziertunter einer Creative CommonsNamensnennung – Nicht kom-merziell – Keine Bearbeitungen4.0 International Lizenz.

IMPRESSUM

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

von Sara Rahnenführer

Immer mehr junge Men-schen gehen den einfachen Weg, den Weg des gerings-ten Widerstands: wählen ei-nen sicheren Beruf, studie-

ren einen Studiengang mit guten Berufsaussichten und lassen ihre Ideale, Träume und Talente hinter sich. Gut, das gesicherte Einkom-men ist die eine Seite, doch der wohl ausschlaggebendste Faktor ist die Angst, seine Träume und Ziele nicht verwirklichen zu kön-nen. Die Angst zu scheitern.

Warum nicht ein Start-up grün-den, sich selbstständig machen, ein Buch schreiben?

Ist das Risiko der Enttäuschung und des Scheiterns Grund genug, um es gar nicht erst zu versuchen? Verlieren wir mehr als wir gewin-nen könnten? Und überhaupt, was macht Fehler eigentlich so unbeliebt?

Schon im Kindesalter verbrin-gen wir die meiste Zeit mit Austes-

ten verschiedener Möglichkeiten und versuchen unsere Welt zu erkunden. Erst die Fehlversuche prägen uns und bringen uns zu entscheidenden Erkenntnissen. Das Ganze nennt man „Lernen“. Allein der Versuch sich aufrecht fortzubewegen bedarf tausender Anläufe. Zu Beginn noch zaghaft und ängstlich, später dann mutiger und von Mal zu Mal sicherer. Bis wir unserem Können und unse-ren Fähigkeiten ausreichend Ver-trauen schenken und die Hand der Eltern loslassen und stolz alleine durchs Leben laufen.

Als Kind stellt man sich nie die Frage, ob es sich lohnt nach einem Sturz wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen. Es wird gar nicht hinterfragt oder gewertet, sondern einfach weitergemacht. Doch je älter wir werden, des-to höhere Ansprüche stellen wir und die Außenwelt an uns selbst. Alles muss gleich beim ersten Mal funktionieren, und das zu hundert Prozent. Wir versuchen sogar im Vorhinein, mögliche Fehlerquellen aufzuspüren, um sie zu umgehen.

Wir optimieren, entwickeln, verbessern und verfeinern. Die Ef-fizienz steht an erster Stelle jeder Handlung. Fehler passen da nicht rein. Ins Vergessen gerät dabei die Tatsache, dass wir besser noch als durch reine Analysen durch Fehler lernen, indem wir sie selbst ma-chen. Wichtiger noch, wir stoßen auf die Lösung und wissen, was wir beim nächsten Mal besser machen müssen oder dass es so vielleicht

gar nicht geht. Wir entdecken durchs Scheitern ganz andere Möglichkeiten. Manchmal stoßen wir auf Dinge, nach denen wir gar nicht gesucht haben. Scheitern wird belohnt! Doch leider werden Fehlschläge in der Gesellschaft eher tabuisiert statt toleriert. Es ist schwer sich Fehler und Rück-schritte einzugestehen, so schwer, dass wir sie oft nicht reflektieren. Dabei erhöht sich die Chance ei-nes erneuten Rückschlags, wenn wir nicht reflektieren.

Der richtige Umgang mit Feh-lern ist also das A und O!

Failure is an option here. If you are not failing, you‘re not innova-ting enough, sagt einer der zu den innovativsten Menschen unserer Zeit gezählt wird dazu. Elon Musk, bekannt durch sein sechsjähriges Projekt Raketen ins All zu schie-ßen, als Paypal Gründer und In-haber des Konzerns Tesla, hat er in seiner Unternehmerlaufbahn viele Rückschläge erlebt. Mehr-fach sind die Raketenstarts miss-

lungen; zweimal endete das in ei-ner Explosion. Abgebrochen hat er seine Projekte jedoch nie. Für Musk sind Fehlschläge Zeichen da-für, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet, denn je riskanter ein Unternehmen, desto erfolgreicher kann es werden: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Für all die jungen Zweifler und Zögerer sollte das der ultimative Zuspruch sein von einem Mann, der sich trotz vieler Rückschläge nicht hat von seinem Weg abbrin-gen lassen und schlussendlich auch wegen der vielen Umwege jetzt dort steht, wo er ist. Ähnlich wie man als Kind immer auf sei-ne Fähigkeiten vertraut hat, sollte man seinen Ideen und seiner Intu-ition vertrauen und Rückschläge als notwendigen Teil des Entste-hungsprozesses einer Innovation, eines Start-ups sehen. Wie sonst wollen wir etwas Neues erschaffen, wenn wir nicht bereit sind, Unsi-cherheiten auszuhalten und Fehler zuzulassen?

SPINNEREISTRASSE 5B95445 BAYREUTH

TEL. 0921 404-0 plasmazentrum-bayreuth.de

Öffnungszeiten Mo Di, Do Mi Fr Sa

8.00 – 18.009.00 – 18.00

14.00 – 19.009.00 – 17.009.00 – 13.00

Auf Wunsch auch Terminvereinbarung.

HERZ SAGT JA, KOPF SAGT JETZT!

Öffnungszeiten

*Aufwandsentschädigung je gespendeter Plasmamenge

Mit dem neuen Spendeprogramm von

KEDPLASMA wird Helfen zu einem einzig-

artigen Erlebnis. Freue Dich über bis zu

25,– € pro Blutplasmaspende* und zusätzlich

über viele attraktive Aktionen.

Erfahre mehr auf Facebook!

Zu wenig Startkapital für die Gründung?Hol Dir Deine Studienkosten vom Staat zurück!

Wie das geht, zeigen wir Dir im kostenfreien Seminar.Infos & Anmeldung: www.mlp-bayreuth.de/mlp-seminare

SEITE 8