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40 | FORSTMASCHINEN-PROFI November 2017 Farma wird erwachsen Estland ist der nördlichste der drei baltischen Staaten und nur etwas größer als die Schweiz. Mehr als 50 Prozent der Landesfläche sind mit schwach- bis mittelstarkem Mischwald bedeckt, davon sind rund 30 Prozent Privatwald, der Rest ist Staatswald. Der Wald gilt in Estland als das grüne Gold, während die Landwirtschaft nur eine Nebenrolle spielt. Nachdem die Esten nach der Wiedererlangung ihrer staatlichen Unabhängigkeit im Jahr 1991 viele ihrer zuvor durch die Sowjetunion enteigneten Besitztümer zurückerlangten, verkaufen jetzt zahlreiche est- nische Waldbesitzer große Mengen Holz, weil es sich schnell zu Geld machen läßt. Typische Pro- dukte sind Bau-, Industrie- und Möbelholz, das überwiegend von in Estland ansässigen schwe- dischen Unternehmen verarbeitet wird. Ein Macher mit Weitblick Das riesige Potential, das in Estland sowohl an Rohstoffen als auch an qualifizierten Arbeits- kräften vorhanden ist, erkannte als einer der er- sten der Schwede Leif Fors. Der Unternehmer, der zu Beginn seines Berufslebens an der Mo- dernisierung des Suezkanals mitwirkte, über- nahm im Jahr 1992 ein sowjetisches Lada-Werk und gründete in einer Pionierleistung als 46. estnisches Unternehmen den Forstmaschinen- Hersteller Fors MW. Der Firmenname hat also zu- nächst nichts mit Forst gemeinsam, sondern be- deutet soviel wie Leif Fors Maschinenwerkstatt: Fors Mekaniska Werkstad. Zu den ersten Produk- ten zählte ein Neun-Tonnen-Rückewagen nach den Kontruktionsideen des Firmengründers, der zugleich der erste in Estland in Serie gebaute Rückewagen war. Leif Fors‘ Interesse an der Forstwirtschaft hatte einen sehr praktischen Hintergrund: Der Schwe- de kaufte im Süden Estlands – in der ärmlichen und dünn besiedelten Ortschaft Kidise – eine Farm, die er durch Landzukäufe auf eine zusam- menhängende Fläche von 1.357 Hektar erwei- terte. Davon sind rund 900 Hektar Wald, der Rest war ursprünglich steiniges Ackerland, das Leif Fors durch enormen Maschineneinsatz und mit viel Fleiß kultivierte. Diese Farm – auf der vier Mitarbeiter unter anderem Weihnachtsbäume und Weizen anbauen – ist für Fors MW seit je- her das perfekte Testgelände für alle selbstent- wickelten Produkte wie Forstkrane, Greifer und Rückewagen der Marke Farma, den Schubhar- vester Farma-N sowie das Container-Hakenlift- System Bigab. Dort, auf der Farm in Kidise, Informative Händlerreise von Fors MW zur Firmenzentrale nach Estland Hohe Dynamik beim estnischen Forstmaschinen-Hersteller Fors MW: Anfang Oktober übernahm ein neuer Geschäftsführer die Leitung, das Produktionswerk wird modernisiert und neue Pro- dukte werden auf einer eigenen Farm intensiv getestet. Einen Einblick gewährte Fors MW während einer Händlerreise quer durch die baltische Republik Estland.

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Farma wird erwachsen

Estland ist der nördlichste der drei baltischen Staaten und nur etwas größer als die Schweiz. Mehr als 50 Prozent der Landesfläche sind mit schwach- bis mittelstarkem Mischwald bedeckt, davon sind rund 30 Prozent Privatwald, der Rest ist Staatswald. Der Wald gilt in Estland als das grüne Gold, während die Landwirtschaft nur eine Nebenrolle spielt. Nachdem die Esten nach der Wiedererlangung ihrer staatlichen Unabhängigkeit im Jahr 1991 viele ihrer zuvor durch die Sowjetunion enteigneten Besitztümer zurückerlangten, verkaufen jetzt zahlreiche est-nische Waldbesitzer große Mengen Holz, weil es sich schnell zu Geld machen läßt. Typische Pro-

dukte sind Bau-, Industrie- und Möbelholz, das überwiegend von in Estland ansässigen schwe-dischen Unternehmen verarbeitet wird.

Ein Macher mit WeitblickDas riesige Potential, das in Estland sowohl an Rohstoffen als auch an qualifizierten Arbeits-kräften vorhanden ist, erkannte als einer der er- sten der Schwede Leif Fors. Der Unternehmer, der zu Beginn seines Berufslebens an der Mo-dernisierung des Suezkanals mitwirkte, über-nahm im Jahr 1992 ein sowjetisches Lada-Werk und gründete in einer Pionierleistung als 46. estnisches Unternehmen den Forstmaschinen-

Hersteller Fors MW. Der Firmenname hat also zu-nächst nichts mit Forst gemeinsam, sondern be-deutet soviel wie Leif Fors Maschinenwerkstatt: Fors Mekaniska Werkstad. Zu den ersten Produk-ten zählte ein Neun-Tonnen-Rückewagen nach den Kontruktionsideen des Firmengründers, der zugleich der erste in Estland in Serie gebaute Rückewagen war.Leif Fors‘ Interesse an der Forstwirtschaft hatte einen sehr praktischen Hintergrund: Der Schwe-de kaufte im Süden Estlands – in der ärmlichen und dünn besiedelten Ortschaft Kidise – eine Farm, die er durch Landzukäufe auf eine zusam-menhängende Fläche von 1.357 Hektar erwei-terte. Davon sind rund 900 Hektar Wald, der Rest war ursprünglich steiniges Ackerland, das Leif Fors durch enormen Maschineneinsatz und mit viel Fleiß kultivierte. Diese Farm – auf der vier Mitarbeiter unter anderem Weihnachtsbäume und Weizen anbauen – ist für Fors MW seit je-her das perfekte Testgelände für alle selbstent- wickelten Produkte wie Forstkrane, Greifer und Rückewagen der Marke Farma, den Schubhar-vester Farma-N sowie das Container-Hakenlift-System Bigab. Dort, auf der Farm in Kidise,

Informative Händlerreise von Fors MW zur Firmenzentrale nach Estland

Hohe Dynamik beim estnischen Forstmaschinen-Hersteller Fors MW: Anfang Oktober übernahm ein neuer Geschäftsführer die Leitung, das Produktionswerk wird modernisiert und neue Pro-dukte werden auf einer eigenen Farm intensiv getestet. Einen Einblick gewährte Fors MW während einer Händlerreise quer durch die baltische Republik Estland.

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begann der praktische Teil der Fors-MW-Händlerreise, zu der sieben Fachhändler mit ihren Werkstattleitern aus Deutschland und den Nieder-landen unter der Führung der beiden deutschen Farma-Repräsentanten Tim Wellner für Norddeutschland, Österreich, Polen und die Niederlande sowie Peter Roos für Süddeutschland eingeladen waren.

Technik gegen ZahnausfallAls erstes Produkt wurde in einem typisch estnischen Lärchenbestand der neue Rückewagen CT6.7-9F für Semiprofis gezeigt, der von den Far-ma-Händlern fleißig ausprobiert wurde. Das Neun-Tonnen-Modell ist der meistverkaufte Farma-Rückewagen, auf den die Esten nun einen neuent-wickelten Kran montierten: den CT 6.7 mit einer maximalen Reichweite von 6,70 Meter. Verbessert daran wurden unter anderem das Kniegelenk über dem Hubarm mit einer neuen Geometrie sowie das komplett neuent- wickelte Schwenkwerk. Es leistet ein Netto-Schwenkmoment von zehn Kilonewtonmeter (kNm) bei einer Nettohubkraft von 28 kNm. Diese Lei-stungswerte entsprechen der realen Arbeitskraft, denn es sind Netto- und keine Bruttoangaben, wie sie andere Kranhersteller mitunter angeben. Deren Bruttowerte können zwar höher sein, aber sie beschreiben eigent-lich nur sehr ungenau, was ein Kran maximal heben kann – ohne daß er sich mit der gehobenen Last auch noch schwenken läßt! Bei maximaler Reichweite des CT 6.7 beträgt die Hubkraft 420 Kilogramm ohne Greifer und Rotator. Daß sich diese Leistungsangaben auch in spürbarer Kraft wi-derspiegeln, bestätigt der mitgereiste Farma-Händler Norbert Brzuska von der Firma Forst und Technik Anröchte aus Nordrhein-Westfalen. Brzuska hat Farma erst seit kurzem im Programm und beschäftigte sich sehr inten-siv mit der Krantechnik der Esten. Zudem ist der Land- und Baumaschinen-meister eine Koryphäe auf dem Gebiet der Forsttechnik: Er erstellt als einer der wenigen Forstsachverständigen in Deutschland Gutachten über Forst-maschinen. Einige Farma-Krane testete Norbert Brzuska in seiner Werk-statt bis an die maximalen Belastungsgrenzen. Dazu baute er unter ande-rem ein Manometer in die Zylinder ein, um zu messen, wie viel Öldruck

FIRMENPORTRAIT

Bei diesem Querschnitt eines Kran-Schwenk-werkes sind die stark be-anspruchten Zahnstangen gut zu erkennen. Wenn sie schlecht geschmiert sind oder aus zu hartem Material bestehen, kommt es zu „Zahnausfall“ beim Kran.

Während der Werksbesichtigung war zu sehen, wie Fors MW Schwenkwerke aller Größen selbst fertigt.

Drei Esten aus dem hochmotivierten Fors-MW-Team (v.l.): Werkstatt-leiter Sulev Höbe, der neue Geschäftsführer Priit Raud und Qualitäts-manager Kert Uibo.

Das neue Kniegelenk über dem Hubarm wurde weitgehend mit versteckten Schläuchen sowie einem längeren Ausschub ausgestattet. Der Kran ist dadurch insgesamt kompakter und leichter, so daß sich die Nutzlast erhöht. Fotos: Riemann, Brzuska (1)

Der Testkran C6,7D war mit einer hydraulischen Zwei-Hebel-Steue-rung mit vier Knöpfen für Elektrofunktionen ausgestattet. Alternativ sind beispielsweise eine komplette Mehrhebelsteuerung oder eine Funkfernsteuerung möglich. Bei allen Farma-Kranen der neueren Baureihen lassen sich Seilwinden nachrüsten.

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nötig ist, um das maximale Gewicht zu heben. Mit einer Meßlatte maß er außerdem die Länge der Kranauslage bei Maximalbelastung. Das Ziel des Tests war es, bei der Hubkraft die Funktion der sogenannten Sekundärabsicherungen zu überprüfen, die den Kran vor Überlastung schüt-zen, wodurch eine längere Beanspruchungsdau-er gewährleistet werden kann. Die Ergebnisse seiner Tests überzeugten den Forstsachverstän-digen: „Das ist ist erste Kran, der diesen Härtetest bestanden hat“, berichtet Norbert Brzuska. Zu den guten Testergebnissen trug wesentlich das neue Schwenkwerk bei, das bei Kranen generell die größte Schwachstelle ist, weil dort die meiste Last aufliegt. In der Turmverzahnung, wo Zahn-stangen das Schwenkwerk über eine gegenläufi-ge Verzahnung bewegen, kommt es deshalb oft zu „Zahnausfall“ durch an- oder abgebrochene Zähne, beispielsweise, wenn beide Materiali-en aus gleich hartem Stahl bestehen oder aber das Schwenkwerk nur gefettet statt im Ölbad geschmiert ist. Bei einem schlecht geschmier-ten Zahnstangenantrieb verschleißen die Zahn-flanken aber. Der Kran hat dann auch ohne Hy-draulikdruck immer etwas mechanisches Spiel, so daß er unkontrolliert nachschwenkt und ein Sicherheitsrisiko darstellt. Das Zahnstangenma-terial der Farma-Schwenkwerke besteht deshalb aus weichem Stahl und ausnahmslos alle Farma-

Schwenkwerke bereits ab dem kleinsten Rücke-wagen T6 verfügen über eine Ölbadschmierung. Diese Qualität bieten Hersteller kleinerer Rücke-wagen laut Händleraussagen oft nicht – sie fet-ten das Schwenkwerk lediglich.

Das Energieholz-Aggregat BC 25 mit fest-stehender Schneide im Werkstest. Der Fäll- greifer drückt das Holz seitlich gegen die taillierte Schneide und kappt es ab.

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Fällkopf bis 25 Zentimeter Eine weitere Neuheit zeigte Fors MW mit dem Fällkopf BC 25. Das Schneidaggregat mit feststehendem Messer kappt je nach Holzart Stämme bis 25 Zentimeter Durchmesser direkt über der Wurzel ab. Der Fällgreifer ist mit zwei hydraulischen Druckzylindern ausgestattet, für die ein Öldruck von 190 Bar benötigt wird, maximal sind 240 Bar mög-lich. Die auswechselbare Schneide ist gut zugänglich und läßt sich di-rekt am Greifer schärfen. Sie ist nicht rund, sondern tailliert geformt, um den Stamm seitlich zwischen den Greifern einzuklemmen – dort, wo der Widerstand am geringsten ist und der Hauptzylinder die meiste Kraft besitzt. Für den Fällkopf sind verschiedene Aufnahmen erhältlich, ohne Aufnahme beträgt der Preis 3.248 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Mit einem Gewicht von 350 Kilogramm eignet sich der BC 25 vorerst nur zum Anbau an kleine bis mittelgroße Bagger, während sich der kleine-re Farma-Fällkopf BC 18 auch an Krane mit Reichweiten bis 8,50 Meter anbauen läßt.

Einer für alles: der Farma-NDie mitgereisten Händler konnten außerdem den Traktorprozessor Farma-N testen, der vormals unter dem Namen Niab vertrieben wurde. Dieser Schubharverster als Anbaugerät für Schlepper ab 40 PS vereint zahlreiche Aufarbeitungsschritte bei der Holzernte in einer Maschine: das Beiseilen der Stämme, die komplette Entastung und das Abkappen mit einer Harvesterschiene in jeder gewünschten Länge. Der maxima-le Holzdurchmesser beträgt 50 Zentimeter, die integrierte Seilwinde besitzt eine Zugkraft von 24,52 Kilonewton (2,5 Tonnen). Der Farma-N wiegt 1.050 Kilogramm und verfügt über eine eigene Hydraulik sowie ein Aufsteckgetriebe für die Schlepper-Zapfwelle, so daß keine Ge-lenkwelle benötigt wird. Angeboten wird der Schubharvester für rund 31.600 Euro inklusive Mehrwertsteuer.

Technik gegen MautgebührenZur Farma-Produktpalette gehört seit dem Jahr 1999 auch das in Schweden entwickelte Hakenlift-System Bigab. Diese multifunktiona-len Anhänger bieten den Vorteil, daß zum Transport verschiedenster Schüttgüter wie Holz, Sand oder Hackschnitzel nur ein Zugfahrzeug mit nur einer Trägerlafette und nur einem Fahrer benötigt wird, um Lasten zu laden und schnell umzusetzen. Nachgefragt wird der Bigab zur Zeit

Bei der Bedienung vor dem Traktorprozessor Farma-N steht der Holzmacher jederzeit außerhalb des Gefahrenbereiches.

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besonders von Betrieben, denen die Einführung von Mautgebühren für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen zusätzliche Kosten verursachen. Mit den Bigab und einem (schnellen) Schlepper als Zugfahr-zeug entfällt die Maut. Alle Bigab-Trailer sind mit Druckluftbremsen ausgestattet, eine Straßen-zulassung bis zu einer Geschwindigkeit von 40 Kilometer pro Stunde ist möglich.

Der Bigab wird als Wechselcontainer-System mit zwölf verschiedenen Trailern mit Haken- lasten von sieben bis 22 Tonnen angeboten, was im wesentlichen auch den Kipplasten ent-spricht. Weiterhin sind Bigab-Kippanhänger mit Nutzlasten von acht bis zehn Tonnen erhältlich. Die Auswahl an Wechselcontainern reicht von Flachbettaufbauten über Kippbrücken mit ver-

schiedenen Auswurfklappen bis zu Rungenge-stellen. Die neuste Baureihe bietet Fors MW als Generation zwei an (G2), bei denen der Hakenlift mit zwei einzeln wirkenden Zylindern auf den Trailer gezogen oder abgeladen wird. Der Vorteil: So läßt sich ein höherer Kippwinkel bis zu 60 Grad erreichen, während die Vorgänger-Serie nur Kipp-winkel bis 51 Grad erreicht. Auf alle Bigab-Trailer lassen sich drei verschiedene Farma-Krane mit einer Reichweite bis zu acht Meter aufbauen.

Nach der Praxis: WerksführungDie Maschinenvorführung endete mit einem Abendessen, und für Interessierte mit dem Be-such einer völlig überhitzten finnischen Sauna direkt an der estnischen Ostseeküste. Die dort anwesenden Fors-MW-Mitarbeiter wie Werk-stattleiter Sulev Höbe erinnerten in dieser Run-de an die tatkräftige Aufbauleistung, die Leif Fors als Unternehmensgründer von Fors MW geschaffen hat. Leif Fors verstarb im Jahr 2014 – doch seine hohen technischen Ansprüche werden von seiner Mannschaft bis jetzt enga-giert fortgeführt. Tiefere Eindrücke davon ver-mittelte eine Werksführung bei Fors MW, über die Forstmaschinen-ProFi in der Dezember-Ausga-be berichtet. Max RieMann

Das Bigab-Hakenlift-System ermöglicht die multifunktionale Nutzung des Schlepperanhängers.

Die Rahmensicherung Framelock oberhalb der Anhängerdeichsel sorgt serienmäßig bei allen Bigabs auch bei hoher Zuladung und einem großen Kippwinkel für doppelte Sicherheit.

Ein Manometer zeigt die Druckbelastung an und warnt vor Überladung.

Die Teilnehmer der Händlerreise vor einem Bigab-Hakenlift mit einem Raupentraktor Challen-ger als Zugfahrzeug. www.forsmw.de