FASZINATION 2019/20 Straße der ROMANIK in Sachsen-AnhaltSt. Peter und Paul 30 Kloster Gröningen...

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FASZINATION Straße der ROMANIK in Sachsen-Anhalt Jahressonderausgabe | 18. Jahrgang | Ausgabe 2019 | Schutzgebühr 1 E | Die historische Reihe aus der HARZDRUCKEREI 2019/20 KLÖSTER KUNSTORTE KULINARIK BURGEN l SCHLÖSSER l PFALZEN KIRCHEN UND KAPELLEN KULTUR QUEDLINBURG FÜHRUNGEN • Rundgang durch das UNESCO-Welterbe 11:00 Uhr ganzjährig täglich 14:00 Uhr April – Oktober täglich Führung durch das historische Rathaus 13:00 Uhr ganzjährig Mo, Do und Fr Abendrundgang mit dem Nachtwächter oder Stiftshauptmann 20:00 Uhr April – Okt., Mi – Sa 18:00 Uhr Nov. – März, Fr – Sa Die Führungen beginnen vor der QLB-Information. UNESCO Welterbe ROMANIK SEHEN & ERLEBEN! • St. Wiperti (Krypta + Kirche) • Marienkloster auf dem Münzenberg • Stiftskirche St. Servatius (Domschatz, UNESCO Welterbe) • Stiftskirche St. Cyriakus – Gernrode (Kloster + Krypta) QUEDLINBURG-TOURISMUS-MARKETING GmbH Markt 4, 06484 Quedlinburg, Tel. 0 39 46 / 90 56 25 [email protected], www.quedlinburg.de

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FASZINATIONStraße der ROMANIK in Sachsen-AnhaltJahressonderausgabe | 18. Jahrgang | Ausgabe 2019 | Schutzgebühr 1 E | Die historische Reihe aus der HARZDRUCKEREI

2019/20

KLÖSTERKUNSTORTEKULINARIKBURGEN l SCHLÖSSER l PFALZENKIRCHEN UND KAPELLENKULTUR

QUEDLINBURG FÜHRUNGEN

• Rundgang durch das UNESCO-Welterbe 11:00 Uhr ganzjährig täglich 14:00 Uhr April – Oktober täglich

• Führung durch das historische Rathaus13:00 Uhr ganzjährig Mo, Do und Fr

• Abendrundgang mit dem Nachtwächter oder Stiftshauptmann 20:00 Uhr April – Okt., Mi – Sa 18:00 Uhr Nov. – März, Fr – Sa

Die Führungen beginnen vor der QLB-Information.

UNESCO WelterbeROmaNik SEHEN & ERlEbEN!

• St. Wiperti (Krypta + Kirche)• Marienkloster auf dem Münzenberg • Stiftskirche St. Servatius (Domschatz, UNESCO Welterbe)• Stiftskirche St. Cyriakus – Gernrode (Kloster + Krypta)

QUEDliNbURG-TOURiSmUS-maRkETiNG GmbHMarkt 4, 06484 Quedlinburg, Tel. 0 39 46 / 90 56 [email protected], www.quedlinburg.de

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Genau genommen geben gleich mehrere Jubilä-en Anlass für Feierlichkeiten. Vor 1.100 Jahren wurde der Sachsenherzog Heinrich der Sage nach in Quedlinburg zum König der Sachsen und Franken erhoben. Sein Leben und Wirken wird auf dem Schlossberg in der Sonderausstellung „Heinrich I. in Quedlinburg“ in zwei Kapiteln gezeigt. Während das Schlossmuseum Ausstel-lungsort für das Kapitel „919 – plötzlich König“ ist, zeigt die Stiftskirche St. Servatius das Kapi-tel „Am Anfang war das Grab“. Die Ausstellung steht für unsere interessierten Besucher ab 19. Mai 2019, 16 Uhr offen. Überdies lädt Qued-linburg von 17. bis 19. Mai 2019 zum Stadtfest zu Ehren König Heinrichs I. ein. An illuminierten Plätzen mit historischem Charme verbinden sich zu diesem Stadtfest zu Ehren König Heinrich I. – „Hochkultur trifft Lichtkultur“ Konzerte, Tänze, Theater und vieles mehr zu einem fantasievollen Gesamtspektakel.Quedlinburg, als eines der größten Flächendenk-male Deutschlands, freut sich darüber hinaus auf ein weiteres Jubiläum: Vor 25 Jahren wurden der historischen Innenstadt mit ihren rund 2.100 Fachwerkhäusern aus sieben Jahrhunderten, der Stiftskirche St. Servatius und dem Münzenberg der hochkarätige Titel „UNESCO-Welterbe“ ver-liehen. Zu den zentralen Feierlichkeiten des bun-

desweiten UNESCO-Welterbetages bilden diese kulturhistorischen Kostbarkeiten eine vortreff-liche Kulisse. Zum ebenfalls stattfindenden Tag des offenen Denkmals erhalten Sie Einblicke in sonst verschlossene private Fachwerkhäuser und deren Sanierungsarbeiten.Ebenfalls eines Jubiläums würdig, ist die Friedli-che Revolution vor 30 Jahren, die auch in Qued-linburg zahlreiche Anhänger hatte. Gemessen an der Einwohnerzahl gingen in Quedlinburg die meisten Menschen in Mitteldeutschland auf die Straße. An die Demonstrationen wird mit verschiedenen Projekten erinnert. So findet im Herbst unter anderem in der Kulturkirche St. Blasii eine Themenwoche mit Filmvorführun-gen, Ausstellungen und Diskussionsrunden statt.

2O 19 Unser Festjahr

Stadtfest zu Ehren König Heinrich I. – „Hochkultur trifft Lichtkultur“17. bis 19. Mai

Eröffnung Sonderausstellung auf dem Schlossberg19. Mai

Tag des offenen Denkmals8. September

Festwoche „Zeiten-Wende“ in der Kulturkirche St. Blasii28. Oktober bis 1. November

„Macht das Tor auf“ – Sonderfahrt der Harzer Schmalspurbahnen zum Brocken 03. Dezember (anlässlich der Brockenöffnung am 03.12.1989)

Termine

QUEDLINBURG

www.quedlinburg2019.de

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Entdecken Sie die Straße der RomanikNordroute1 Magdeburg

DomSt.Mauritiusund St.Katharina KlosterUnserLieben Frauen KircheSt.Petri KathedraleSt.Sebastian

2 GroßAmmensleben Benediktinerinnen-

KlosterkirchePfarreiSt.PeterundPaul

3 Hillersleben Benediktinernonnen- KlosterSt.Laurentius

4 Hundisburg RuineNordhusen

5 Bebertal Friedhofskapelle St.Stephanus

6 Walbeck RuinederStiftskirche

St.MarienundGrabplatteLotharsII.

7 Wiepke Dorfkirche

8 Engersen Dorfkirche

9 Rohrberg Dorfkirche

10 Diesdorf Augustinernonnen- klosterkirche St.MariaundCrucis

11 Salzwedel PfarrkircheSt.Lorenz

12 Arendsee Benediktinerinnen- klosterSt.Marien

13 Beuster StiftskircheSt.Nikolaus

14 Seehausen PortalKircheSt.Petri

15 Havelberg DomSt.Marien

16 Sandau PfarrkircheSt.Laurentius/

St.Nikolaus

17 Schönhausen DorfkircheSt.Marienund

Willebrord

18 Wust Dorfkirche

19 Melkow Dorfkirche

20 KlosterJerichow Prämonstratenserkloster undKircheSt.Marienund

Nikolai

21 Redekin Dorfkirche

22 Genthin/Altenplatow Ev.KircheGenthin

AltenplathowmitGrab-steindesHerrnvonPlotho

23 Burg UnterkircheSt.Nikolai Oberkirche UnserLiebenFrauen

24 Loburg RuinederKirche UnserLiebenFrauen

25 Leitzkau PfarrkircheSt.Petri

26 Pretzien St.-Thomas-Kirche

Südroute27 Wanzleben BurgWanzleben

28 Seehausen/Börde KircheSt.PeterundPaul

29 Hadmersleben Benediktinerinnenkloster St.PeterundPaul

30 KlosterGröningen KlosterkircheSt.Vitus

31 Hamersleben StiftskircheSt.Pankratius

32 Dedeleben/Westerburg Wasserschloss

33 Huysburg Benediktiner-Priorat St.Marien

34 Halberstadt DomundDomschatz Liebfrauenkirche

35 Osterwieck StadtkircheSt.Stephani

36 Ilsenburg Benediktinerkloster St.PeterundPaul

37 Drübeck Benediktinerinnen- KlosterSt.Vitus

38 Wernigerode KircheSt.Johannis

39 Blankenburg Zisterzienserkloster Michaelstein

40 Quedlinburg StiftskircheSt.Servatius mitDomschatz BasilikaSt.Wiperti Marienkloster

Münzenberg

41 Thale KlosterWendhusen

42 Gernrode StiftskircheSt.Cyriakus

43 Ballenstedt Benediktinerkloster St.Pankratiusund Abundus

44 FalkensteinOTPansfelde BurgFalkenstein

45 Ermsleben Konradsburg/ KlosterkircheSt.Sixtus

46 Frose StiftskircheSt.Cyriakus

47 Klostermansfeld Benediktinerkloster MariaeHimmelfahrt

48 LutherstadtEisleben KlosterSt.MarienHelfta

49 Sangerhausen EvangelischePfarrkirche St.Ulrici

50 Tilleda Königspfalz

51 Allstedt BurgundSchloss

52 Querfurt BurgQuerfurt

53 Mücheln DorfkircheSt.Michael

54 Memleben Museum,Kloster

undKaiserpfalz

55 BadBibra Margaretenkirche

Steinbach

56 Eckertsberga Eckartsburg

57 BadKösen RomanischesHaus BurgSaaleck Rudelsburg

58 Schulpforte Zisterzienserkloster SanctaeMariaeadPortam

59 Naumburg DomSt.PeterundPaul

60 Flemmingen DorfkircheSt.Lucia

61 Freyburg SchlossNeuenburg StadtkircheSt.Marien

62 Zscheiplitz Klosterkirche St.Bonifatius

63 Goseck SchlossGoseck

64 Schönburg BurgSchönburg

65 Zeitz DomSt.PeterundPaul

66 Merseburg DomSt.Johannesund St.Laurentius Neumarktkirche St.ThomaeCantuariensis

67 Halle(Saale) OberburgGiebichenstein DorfkircheBöllberg

68 Landsberg DoppelkapelleSt.Crucis

69 Petersberg Augustinerstiftskirche St.Petrus

70 Altjeßnitz Dorfkirche

71 Bernburg Waldau–Dorfkirche

St.Stephani BergfriedSchloss Bernburg

72 Nienburg Benediktinerkloster St.MarienundSt.Cyprian

73 Hecklingen Benediktinerinnen- KlosterkircheSt.Georg undPancratius

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3  |  Die Straße der Romanik  EDITORIAL

Wir laden ein auf die Straße der Romanik

Steinernen Kalender entdeckenLiebe Gäste der Straße der Romanik,mit  der  Gäste-zeitung  2019/2020 wollen wir zum Be-such  der  88  Bau-werke  in  73  Orten entlang  unserer 

1000 km langen Tourismusroute einladen. Ein  Besuch verspricht neue Entdeckungen, auch wenn Sie meinen schon viele Statio-nen erkundet zu haben.

Sie finden Schatzkammern und Dom-schätze,  Burgen,  Schlösser  und  Pfalzen, die  die  alte  Kulturlandschaft  des  Bun-deslandes  Sachsen-Anhalt  prägen.  Über  1000-jährige Geschichte und Architektur ist auf 1000 km zu erleben. 

Ein  großes  historisches  Ereignis  von europäischem Rang, die 1100. Wiederkehr der Erhebung des Sachsenherzogs Heinrich in den Königsstand, wird im Jahr 2019 auf dem Schlossberg in Quedlinburg mit der eindrucksvollen Sonderausstellung „Hein-rich I. in Quedlinburg“ in zwei Kapiteln er-lebbar gemacht. Das erste Kapitel wird im Schlossmuseum zu sehen sein und trägt den Titel „919 – plötzlich König“. Das zwei-te Kapitel „Am Anfang war das Grab“ wird direkt gegenüber in der Stiftskirche St. Ser-vatii  präsentiert.  Dazu  lohnt  der  Besuch der  Korrespondenzorte  der  Ausstellung. Die Welterbestadt Quedlinburg stellt sich mit einem Ganzjahresprogramm auf die-ses Jubiläum ein. Eine weitere Ausstellung in der Landeshauptstadt Magdeburg wid-met sich dem Thema „Faszination Stadt“ und zeigt ebenfalls mit mehreren Korres-pondenzorten an der Straße der Romanik hochkarätige Exponate aus ganz Europa, darunter kostbare Gemälde und Skulptu-

ren, wertvolle Handschriften und bedeu-tende Dokumente.

Die Klosterlandschaft entlang der Stra-ße der Romanik ist vielfältig. Klöster waren und sind weltweit Orte der Einkehr, Spiri-tualität und tätiger Nächstenliebe. Mit viel romanischer Bausubstanz sind sie gleich-zeitig wichtige architektonische Zeugnisse. 

Auch der Genuss kommt nicht zu kurz: Romanik und Wein können Sie entlang der Weinstraße Saale-Unstrut mit dem Fahr-rad, zu Fuß oder per Boot erleben. Roma-nisch und romantisch aufgetafelt wird in der Altmark. Kulinarisches bietet dem Gast auch die Regionalmarke Typisch Harz, de-ren Produkte Sie am Zertifikat erkennen.

Publikumsmagneten  können  musika-lische  Köstlichkeiten  sein.  Wunderbare Melodien an besonderen Orten bieten der MDR Musiksommer an der Straße der Ro-manik, sowie erfolgreiche Festivals wie der  Harzer  Klostersommer  oder  das  Festival für mittelalterliche Musik montalbâne. Die Kulturmacher an der Straße der Romanik haben ein abwechslungsreiches Programm unter der Klammer „Unter großen Bögen“ zusammengestellt.  Der  Tag  der  offenen Tür an der Straße der Romanik am 1. Juni  bietet dem Besucher weitere interessante Einblicke. 

Mehr als 25 Mio. Besucher bislang kön-nen nicht irren. Die Straße der Romanik ist ein Fundus, der jedes Jahr neu und anders entdeckt werden kann. Neue Sichtweisen auf  1000  Jahre  Geschichte  erschließen sich beim Lesen und Entdecken. Das funk-tioniert auch digital mit dem Einlesen des für Sie entwickelten QR Codes, den Sie hier finden oder unterwegs auf unseren Info- Tafeln und Postkarten.

Ihre Bärbel Schön, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt

Mitglieder und Freunde des Vereins Folktanz Halberstadt e.V. beim Tanz auf dem Domplatz vor der Liebfrauenkirche zu Halberstadt, der ein-zigen erhaltenen viertürmigen Basilika aus der Zeit der Romanik in Mittel- und Norddeutsch-land. Der Verein pflegt internationale, traditio-nelle Tänze als lebendiges Kulturgut. Foto: T. G.

Entspannen im Kloster Memleben Foto: D. G.

Nur hier staunen Besucher über mittelalterliche Baukunst entlang der „Straße der Romanik“, lustwan-deln durch die idyllischen „Garten-träume-Parkanlagen“, entdecken archäologische Sensationsfunde auf den „Himmelswegen“, erleben moderne Bauhaus-Architektur und lernen Martin Luther an den Origi-nalschauplätzen der Reformation kennen.

Die Kultur- und Naturwelten Sachsen-Anhalts entdecken Sie auf www.sachsen-anhalt-tourismus.de

Historama� 5KÖNIGSORTE� 6/7

Quedlinburg� 8/9Tilleda� 9Gernrode� 10Halberstadt� 11Wendhusen� 12Merseburg� 13Bad�Gandersheim/Werla� 14Wallhausen� 15Memleben� 17

Kulturhistorisches�Museum�Entdeckung�der�„Faszination�Stadt“�� 19„Halle-Lujah“� 20Haldensleben/Salzwedel� 21Burg�Falkenstein� 22Ottonianum�Magdeburg� 24Kloster�Unser�Lieben�Frauen� 25St.�Marien�Helfta/Klostermansfeld� 26Schulpforta� 27TRANSROMANICA� 28/29HarzerKlosterSommer� 31Urlaub�im�Kloster� 32Kloster�Jerichow� 33Walkenried/Klosterwanderweg� 34Die�Altmark�kocht� 36Typisch�Harz� 37Weinstraße�Saale-Unstrut� 39Naumburger�Dom� 40Kaiserdom�Merseburg� 41St.�Nikolaus�in�Beuster� 42Dom�St.�Marien�in�Havelberg� 43Allstedt/Petersberg� 44Schloss�Neuenburg/Leitzkau� 45„Otto�liebt�Editha“� 46�Wasserschloss�Westerburg� 46MDR-Musiksommer� 47Gartenträume�in�Sachsen-Anhalt� 49Unter�großen�Bögen� 50/51Neu�an�der�Straße�der�Romanik� 52

INHALTSVERZEICHNIS

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TIPPS AUS DER REGION  Die Straße der Romanik  |  4

Zentral und doch ruhig in der historischen Altstadt von Quedlinburg am Mathildenbrunnen gelegen.� In unseren Villen finden Sie viel Platz (42 Betten).� Im Hotel befindet sich eine Gaststätte (50 Plätze), die Kellerbar (60 Plätze, Billardtisch), außerhalb ein Terrassen-Café und ein Biergarten.� Bus oder PKW können direkt auf dem Areal abgestellt werden.� Auch Ihr Hund ist bei uns willkommen.�

Inh.� Ingrid MieheWeberstraße 30/3106484 Quedlinburg

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Kloster WENDHUSEN zu Thale825 durch Angehörige der altsächsischen Adelssippe der Hessi als Kanonissenstift gegründet. Erste Äbtissin war Bilihilt, die Tochter der Gisla. Um 860 erfolgte die Reliquientranslation der Pusinna von Herford aus nach Wendhusen. Nach 936 ist Wendhusen mit dem durch Otto I. neu gegründeten Kanonissenstift Quedlinburg eng verbunden.

Baugeschichte:Saalkirche mit hufeisenförmiger Apsis aus dem 9. Jahrhundert teilweise bis 6,30 m Höhe erhalten. Älteste noch vorhandene Damenstiftsempore Europas

im Westteil der Stiftskirche. Umbauten um 1 000 unter Verwendung von Säulen mit Pilzkapitell. In der Mitte des 12. Jahrhunderts ist ein 21 m hoher Westbau vor die Saalkirche gebaut worden.

Besichtigung: Mittwochs bis Sonntags von 14 bis 17 Uhr Pauschal- oder thematische Führungen nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten unter Tel.: 0 39 47 / 77 85 63 06502 Thale, Wendhusenstraße 7Internet: www.nag-history.de

Jeweils am letzten Sonntag im SeptemberKlostermythos mit lebendigen historischen Darstellungen.41

Ballenstedt Harz

Die Wiege Anhalts

Tourist-Information Ballenstedt

Anhaltiner Platz 11 06493 BallenstedtTel 039483/ 263 Mail [email protected] www.ballenstedt.de

Hier zeigen sich Kultur, Natur und Geschichte in ihrer schönsten Vielfalt.

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Kein Ruhetag · ab 11.00 Uhr geöffnetBesuchen Sie uns am Naturschutzgebiet Großer Fallstein, mit Blick auf Harz &

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5  |  Die Straße der Romanik  HIGHLIGHTS

Historama

Die Zeit der Romanik

Die Straße der Romanik

Eröffnung im Mai 1993 in MagdeburgGesamtlänge über 1000 kmRomanische Bauwerke  88 ausge-wählte Dome, Kirchen, Klöster und BurgenZahl der Orte  73

Was gibt es zu erleben? Zeitreisen durch die Romanik  (etwa 950 bis 1250) in Sachsen- Anhalterlebbare Geschichte anhand  steinerner Zeitzeugen an  Hauptschauplätzen deutscher  Geschichte im MittelalterExkursionen auf den Spuren  der Ottonen und Askanierstilkundliche Einmaligkeiten von europäischem Rang

Angebote Individual- und GruppenreiseangeboteErlebnisgastronomische Angebote  in romantischer Kulisse,  z. B. „Ritteressen“Spezialreiseangebote für Schul-  und Jugendgruppen Ereignisangebote wie Kreuz-gangkonzerte, mittelalter liche  Märkte, Minnesänger festivals,  Ritterspiele und Ausstellungen

InformationenTourismusverband  Sachsen-Anhalt e. V. Danzstraße 1 39104 MagdeburgTel. 0391 7384315www.strassederromanik.de #strassederromanik

Ein Blick zurück in eine Epoche, die nur noch  unscharf  im  Gedächtnis  vieler 

Zeitgenossen  ruht,  und  dennoch  beson-ders  reizvoll  und  interessant  ist.  Zumal diese Zeit an drama tischen Ereignissen für die Bildung des heutigen Europas kaum zu übertreffen ist.

Über  600  Jahre  vor  dem  Bauernkrieg und  vor  Luther,  als  von  Deutschland  im heutigen Verständnis noch nicht die Rede war, machten sich die Erben der Karolinger auf, das neue Europa zu schaffen. Im ost-fränkischen Reich begann die Epoche des glanzvollen deutschen Kaisertums mit den Liudolfingern, auch als Ottonen bekannt.

Den  nachfolgenden  Herrschaftshäu-sern der Salier und Staufer gelang es nur anteilig,  dem  Anspruch  des  abendlän-dischen  Kaisertums  auf  den  Rang  einer Uni versal mo nar chie zu ent spre chen. Der In ves ti tur streit zwischen Papst und deut-schen Kai sern wurde erst mit Friedrich I. (Barbarossa) 1177/79 zum Nach teil der welt-lichen Herrschaft beigelegt. 

Es waren die riesigen Wälder, Sümpfe und  Äcker  ein  begehrtes  Territorium  für das Machtgebaren der Stammesfürsten, die sich  in zahllosen Kleinkriegen befeh-deten, bevor sie unter dem ersten Kaiser (Otto der Große) geeint wurden.

Kreuzzüge und Weltreisende öffneten damals  die  Tür  zur  außereuropäischen Welt.  Die  Kreuzzüge  als  bewaffnete  Pil-gerfahrt und der Widerstreit der großen Weltreligionen setzten ein. Damit gelang-ten  auch  kulturelle  Neuerungen  aus  der ara bischen Welt nach Mitteleuropa. Das Byzantinische Reich wirkte über die Hei-rat mit der Prinzessin Theophano (972 mit  Otto II.) nach Mittel europa hinein.

Östlich der Elbe siedelten die Slawen, die mit brutaler Gewalt christianisiert wer-den sollten. Im Norden drängten die Wi-kinger und Dänen gegen die Grenzen, im Süden fielen Anfang des 10. Jahrhunderts immer wieder die leichten und wendigen unga rischen  Reiter  verheerend  ins  Land, die erst Otto I. nachhaltig stoppte. 

Der Harz mit seinen Erz- und Silbervor-kommen war ein bedeutendes wirtschaft-liches  Pfand,  weshalb  in  seinem  Umfeld wichtige Pfalzen, Burgen und Klöster ent-standen.  Noch  heute  zeigt  Quedlinburg mit der Stiftskirche und deren Schatz, wie wichtig dieser Ort für die Ottonen war.

Diese Zeitung kann und will natürlich nur erste Anregungen geben, sich auf die Spuren der Romanik und der Ottonen zu einer ganz besonderen histo rischen Entdeckungsreise durch Sachsen-Anhalt zu begeben.   W. S.

Herausgeber, Verlag und Gesamtherstellung:  Harzdruckerei GmbH Wernigerode Max-Planck-Str. 12/14,  38855 Wernigerode Tel. 03943 54240, Fax 03943 542425, [email protected], www.harzdruckerei.deAnzeigen: Ralf Harms, Wolfgang SchillingLayout: Dorit GüntherRedaktion: Wolfgang Schilling, Andrea MeyerFotos: Veranstalter, Dorit Günther (D. G.),  Timo Günther (T. G.), Wolfgang Schilling (W. S.) Titelbild: Kaiserfrühling QLB (Jürgen Meusel)Erscheinungsweise: jährlichAuflage: 20 000Vertrieb: LTV und HarzdruckereiDas Projekt wurde unterstützt durch den Tourismusverband Sachsen-Anhalt e.V. (LTV) Alle Rechte vorbehalten. Druck und jegliche Art der Reproduktion,  auch  auszugsweise,  nur  mit  aus-drücklicher Genehmigung des Herausgebers. Der Herausgeber und der Verlag haften nicht für die Richtigkeit der Angaben der Leistungsanbieter und für etwaige redaktionelle und technische Fehler. IM

PRES

SUM

Fotos (5): W. S.

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KÖNIGSORTE  Die Straße der Romanik  |  6

Ausstellung zum Krönungsjubiläum Heinrich I.

Zwei Kapitel zur deutschen GeschichteQuedlinburg  ohne  Stiftskirche  wäre 

wie  Paris  ohne  den  Eiffelturm.  So oder  noch  enger  kann  die  Verknüpfung von Stadt und Stift Quedlinburg gesehen werden.  Als  im  Jahr  919  Heinrich  I.  (um 876 – 936) gekrönt wurde, da schien be-reits eine enge Verbindung zum Ort seiner späteren Grablege auf dem Stiftsberg be-standen zu haben. Aus der Familie der Liu-dolfinger-Ottonen war er der erste Sachse auf dem Königsthron. Ihm ging es um die Befriedung des ostfränkischen Reiches und durch seine Politik stieg er zum mächtigs-ten  Herrscher  im  damaligen  Europa  auf. Heinrich starb 936 in Memleben und hat-te zuvor längst Quedlinburg zum Ort seiner Memoria bestimmt. 

Auf  diesem  Wunsch  beruht  die  Ein-richtung des Quedlinburger Damenstifts durch seine Witwe Mathilde im Todesjahr des Herrschers. Von da an entwickelte sich der Stiftsberg in seiner Bedeutung und Be-bauung mit dem heute so eindrucksvollen Ensemble aus romanischer Stiftskirche und den dazugehörigen Gebäuden, dem soge-nannten Quedlinburger Schloss. Beeindru-

ckende Architektur und Ausstattung aus dem 10. und 11. Jahrhundert finden sich in der Krypta und der Stiftskirche selbst und als Geheimtipp auch im ältesten Profan-

bau Quedlinburgs, im Gewölbekeller des Schlossmuseums. 

Anlässlich des 1100. Krönungsjubiläums Heinrich I. findet vom 19. Mai 2019 bis zum 2. Februar 2020 eine Sonderausstellung in zwei Kapiteln statt. Das Erste steht unter dem  Thema  „919  –  plötzlich  König“  und befasst sich mit der Königswerdung Hein-richs,  seinem  Schaffen  als  Herrscher.  Im zweiten Kapitel „Am Anfang war das Grab“ geht es um sein Nachleben und die Memo-ria, wie sie beispielsweise in der steinge-wordenen Erinnerung in Form der romani-schen Stiftskirche Ausdruck fand. Es ist ein Glücksfall, dass die Exposition am authen-tischen  Ort  der  Geschichte  stattfindet. Auch von der Ausstattung des Damenstifts zur  Weiterentwicklung  Quedlinburgs  zu einem königlichen Memorial- und Pfalzort der Ottonen erzählt die Sonderausstellung. 

Bis heute ist die Stiftskirche St. Servatii ein liturgischer Ort für Gottesdienst und stilles Gebet und lockt gleichzeitig mit ih-rem einmaligen und wertvollen mittelal-terlichen Stiftsschatz jedes Jahr 100 000 Besucher an. 

Korrespondenzorte zur Austellung HEINRICH I. IN QUEDLINBURG

Königsorte – auf den Spuren des HerrschersDer Legende nach soll dem Sachsenher-

zog Heinrich vor 1100 Jahren am Fin-kenherd bei Quedlinburg die Königswürde angetragen worden sein. Er gehört zu den bedeutendsten  historischen  Persönlich-keiten der Landesgeschichte Sachsen-An-halts.  Durch  die  Wahl  seiner  Grabstätte in der Stiftskirche in Quedlinburg nimmt die Erinnerung an ihn eine besondere Stel-lung in der Welterbestadt und der Harzre-gion ein. Mit dem König beginnt die Ära der  ottonischen  Herrscher,  die  in  unun-terbrochener Folge bis 1024 regierten, die die Geschichte Deutschlands und Europas richtungsweisend beeinflussten.

Die Stadt erinnert 2019 innerhalb eines Festjahres mit einer zweiteiligen Sonder-ausstellung „Heinrich I. und Quedlinburg“ im Schlossmuseum und in der Stiftskirche an das Jubiläum der Königserhebung. 

Aber  nicht  nur  Quedlinburg,  sondern weitere Orte in Sachsen-Anhalt und Nie-dersachsen sind eng mit dem Herrscher, seiner Familie, oder wichtigen Ereignissen seiner Regentschaft verbunden. Daher hat das Zentrum für Mittelalterausstellungen 

zur Sonderausstellung das Korrespondenz-ortprojekt „KÖNIGSORTE. Auf den Spuren Heinrichs I. in Sachsen-Anhalt“ in Koope-ration mit der Welterbestadt Quedlinburg konzipiert. Es lädt dazu ein, 13 authentische Schauplätze der Geschichte und des Nach-lebens Heinrichs I. zu entdecken. 

Zu  den  Korrespondenzorten  gehören etablierte  kulturtouristische  Reiseziele ebenso wie unbekanntere „Kleinode“. Ne-ben der St.-Wiperti-Kirche in Quedlinburg sind das unter anderem die beiden nur we-nige  Kilometer  entfernten  romanischen Stiftskirchen  in  Gernrode  und  Wendhu-sen bei Thale. Halberstadt mit seinem be-rühmten Domschatz erzählt von Heinrichs Verhältnis zur Kirche. Im niedersächsischen Gandersheim wird die Familiengeschichte der  liudolfingischen  Vorfahren  lebendig. In Wallhausen bei Sangerhausen heirate-te er seine zweite Gemahlin Mathilde und ihr Sohn Otto wurde wahrscheinlich dort geboren. In Magdeburg gründete Otto der Große  968  ein  Erzbistum  und  legte  den Ursprung für das Heilige Römische Reich. Interessante  Einblicke  in  die  Geschichte 

ermöglichen die archäologisch erschlosse-nen Pfalzanlagen in Tilleda am Kyffhäuser und Werla bei Goslar. An allen diesen KÖ-NIGSORTEN erwarten die Besucher wäh-rend  der  Laufzeit  der  Sonderausstellung in Quedlinburg vielfältige, thematisch mit Heinrich  I. verbundene Veranstaltungen, Aktivitäten und Ausstellungen. 

Zu den Königsorten

Die Liudolfinger, wie das Geschlecht de-rer, zu denen Heinrich I. gehörte, genannt wurde, waren bei (Bad) Gandersheim be-heimatet.  Von  hier  aus  breitete  es  sich aus, gelangte durch eine geschickte Hei-

Zentrum für MittelalterausstellungenOtto-von-Guericke-Straße 68–7339104 MagdeburgTel. 0391 5403580www.mittelalterausstellungen.dewww.heinrich2019.de 

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Der Quedlinburger Heinrich-Brunnen zeigt eine künstlerische Adaption der Antragung der Kö-nigskrone am Finkenherd Foto: W. S.

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7  |  Die Straße der Romanik  KÖNIGSORTE

Tilleda

Wendhusen Dessau

Wallhausen

Gandersheim

Gernrode

Halle

Leipzig / Halle

Magdeburg

Stendal

Halberstadt

Merseburg

A 38

QuedlinburgA 36

Werla

A 14

Memleben

A 7

A 9

A 2

12 3

4

5

6

7

89

10

11

12

13

ratspolitik zu Einfluss und Macht und ge-rade Quedlinburg hatte es dem Sachsen-Herrscher angetan. Mythen und Legenden ranken sich daher gerade um diesen Ort. Hier verfügte Heinrich auch die Grablege und die Memoria um seine Person und sei-ne Frau Mathilde. Zur 1100. Wiederkehr der Erhebung Heinrich I. zum ostfränkischen König,  der  Europa  veränderte,  wird  des-halb in Quedlinburg als Zentrum gefeiert (Sonderausstellung vom 19. Mai 2019 bis  2. Februar 2020). Weil das „Wanderkönig-tum“ im 10. Jahrhundert viele Orte erfasste „und aus dem Sattel“ regiert wurde, gibt 

es 13 Korrespondenzstandorte, gleichsam Ableger für diese Ausstellungen. Sie finden diese an der „Straße der Romanik“, dicht daneben (Wallhausen) oder auch einige Ki-lometer abseits (Bad Gandersheim/Kloster Brunshausen, Werla). Alle lohnen einen Be-such und zeigen die Verbindung Heinrichs I. zu  seiner  Familie,  seinem  Sohn  Otto  I. oder zu den Ursprüngen der Dynastie der Liudolfinger,  auch  Ottonen  genannt,  die über zwei Jahrhunderte die Geschicke des werdenden Deutschlands bestimmte. Auf dieser Karte sehen Sie Orte, in denen bis heute Spuren Heinrichs I. zu finden sind.

STATIONEN: 1    Bad Gandersheim/Stiftskirche2   Merseburg/Dom3   Halberstadt/Dom4   Wallhausen/Schloss5   Werla/Archäologiepark6   Tilleda/Königspfalz7   Memleben/Kloster8   Quedlinburg/Ausstellung9   Quedlinburg St. Wiperti10   Quedlinburg St. Marien-Münzenberg11   Thale/Kloster Wendhusen12   Gernrode/St. Cyriakus13    Magdeburg/Dommuseum Ottonianum

Bad

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KÖNIGSORTE  Die Straße der Romanik  |  8

St. Wipertikirche in Quedlinburg

Wo die Ottonen oft das Osterfest begingenDie  St.  Wipertikirche  mit  ihrer  Kryp-

ta zeugt auch von den zahlreichen Be-suchen der ersten Ottonen in Quedlinburg. Heinrich I. (919 – 936) und sein Sohn Otto I. (936 – 973)  feierten an diesem Ort häufig das Osterfest. Bei ihren Aufenthalten resi-dierten sie in und um St. Wiperti. Um 950 entstand an der Stelle einer älteren Saalkir-che eine neue, deutlich größere Basilika mit Westwerk und Querhaus. In dieser wurden bedeutende Hoftage der ottonischen Köni-ge und Kaiser abgehalten. Nur die um das Jahr 1000 nachträglich in die Basilika einge-baute Krypta überstand die wechselvolle Geschichte dieses historisch so bedeutsa-men Platzes unversehrt. In ihr sind als Spo-lien  verarbeitete  Grabplatten,  deren  Ur-sprung vermutlich im 9. Jahrhundert liegt, zu sehen. Im südlichen Seitenschiff findet sich  zudem  ein  bauhistorisch  bedeutsa-mer Stuckfries aus der Erbauungszeit. Im ehemaligen Seiteneingang und in den Reli-quiennischen ist das Mauerwerk der Kirche aus dem 10. Jahrhundert sichtbar.

Nach Heinrichs Tod und seiner Bestat-tung auf dem Burgberg wurde bei der Kö-nigspfalz  ein  Kanonikerkonvent  angesie-delt, der den Neubau der Kirche wesent-lich beeinflusste. 1148, nach der Errichtung eines Prämonstratenserklosters auf dem Gelände der Pfalz, kam es zu einer Umge-staltung des ottonischen Kirchenbaus zur romanischen Pfeilerbasilika. Der Grundriss des Langhauses und des Chorraumes blieb erhalten. Lediglich auf das Querschiff und die Vierungsbögen wurde verzichtet. Die Längswände des Kirchenschiffs verlaufen seitdem bis zum Chor. Der heutige Raum-

eindruck wird vor allem durch die schlich-te Ausstattung und den offen liegenden Dachstuhl bestimmt. 

Das Gotteshaus war bis ins 19. Jahrhun-dert  evangelische  Pfarrkirche  und  dien-te danach vor allem als Lagerraum. Nach einer Restaurierung in den 1950er Jahren nutzen sie katholische Christen als Som-merkirche. Neben ihr befindet sich ein ro-manisches Klostergebäude, dessen bauli-che Sicherung gegenwärtig läuft. Der mit-telalterliche Gewölbekeller soll ab 2019 für Besucher zugänglich sein. 40

In der Krypta

Stuckfries in St. Wiperti

Kath. Pfarramt  Neuendorf 4 06484 Quedlinburg  Tel. 03946 915082www.wiperti.de                [email protected]

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Der älteste Sakralbau in Quedlinburg war über die Jahrhunderte vielen Veränderungen unterworfen Foto: W. S.

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9  |  Die Straße der Romanik  KÖNIGSORTE

Nahezu vergessen verbargen die Häu-ser  auf  dem  Münzenberg  in  Qued-

linburg  über  viele  Jahrhunderte  hinweg die Überbleibsel eines architektonischen Kleinods.  Bis  1536  stand  an  dieser  Stelle eine  986  gegründete  Klosteranlage  der Benediktinerinnen, zu der auch die Kirche St. Marien gehörte. An ihren beeindrucken-den Resten lassen sich heute noch alle Ele-mente einer ottonischen Basilika mit Apsis, Querhaus,  Langhaus,  Westbau  und  Ost-krypta ablesen. Trotz ihrer kleinen Dimen-sionen gehört sie mit der Stiftskirche und St. Wiperti zu den wichtigsten ottonischen Gebäuden  der  Stadt.  Zahlreiche  Funde von Halbsäulen, Kapitellen und Reliefs aus  

St. Marien vermitteln ein lebendiges Bild mittelalterlicher  Baukunst.  Mit  der  Auf-lösung des Klosters war dessen Gelände überbaut worden, ein Teil der Mauern und Gewölbe  dienten  als  Basis  für  Wohnge-bäude. Allein im Kirchenraum entstanden 17 kleine Häuser, insgesamt eine Siedlung mit ganz eigenem Charakter.

1994 kaufte Professor Siegfried Behrens zusammen mit seiner Frau eines der Häu-ser auf dem Münzenberg. Begeistert von der Idee, die ottonische Kirche in ihrer Ge-samtheit wieder erlebbar zu machen, setz-

te er sie durch weitere Käufe, Tauschhandel und zähe Verhandlungen Stück für Stück wieder zusammen. Mit Hilfe des Vereins „Klosterkirche auf dem Münzenberg“ ent-stand ein Museum.  40

Münzenberg Quedlinburg mit der ehemaligen Klosterkirche St. Marien Foto: F. Sacher

Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg

Lebendiges Bild mittelalterlicher Baukunst

Museum Klosterkirche St. Marien Münzenberg 1606484 QuedlinburgTel. 0178 8042592www.klosterkirche-muenzenberg.dest.marien-quedlinburg@gmx.de

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Magische Momente bei einer musikalischen Lesung für die Königin Editha 2018 Foto: W. S.

Königspfalz Tilleda am Fuße des Kyffhäusers

Die Morgengabe für TheophanoOffensichtlich  rekonstruierte  Häuser, 

Mauerreste,  Fragmente  eines  alten Tores prägen den Pfingstberg bei Tilleda. Das landschaftlich schön gelegene Fleck-chen Erde inmitten der Goldenen Aue ge-hört zu den geschichtsträchtigsten Gebie-ten Sachsen-Anhalts. Unterhalb des Kyff-häusers lässt sich die Königspfalz Tilleda mit  all  ihren  baulichen  Besonderheiten 

erkunden. Früher, als eine Art Raststation für Könige oder Bischöfe errichtet, ist die Königspfalz heute ein beliebter Besucher-magnet. In der Heiratsurkunde von Otto II. von 972, der seiner Braut Theophano eine Reihe von Orten als Morgengabe schenkte, wurde die Pfalz erstmals erwähnt. 

Die Anlage war dreigeteilt, in die unte-re und die obere Vorburg sowie die Haupt-burg. Letztere diente nur dem König und seiner  Familie  als  Aufenthaltsort.  In  den Vorburgen befanden sich die Schlaf- und Wohnstätten  des  Personals.  Allerdings  waren die Aufenthalte im Rahmen des Rei-sekönigtums, der üblichen Form der Herr-schaftsausübung in jener Zeit, meist nur von kurzer Dauer. Der Hofstaat reiste durch das  Land,  um  zum  einen  Präsenz  zu  zei-gen, Rechtsakte vorzunehmen aber auch die Versorgung mit Lebensmitteln durch die angeschlossenen Tafelgüter stets aufs Neue sicherzustellen. Rund zwei Wochen dauerte  der  längste  Besuch  von  Kaisers Konrad II. (um 990 – 1039) in Tilleda. Wäh-rend des 11. Jahrhunderts verringerte sich 

die Bedeutung der Pfalz. Die Burgen auf dem Kyffhäuser übernahmen zunehmend die militärischen Aufgaben. Dadurch wur-de das Ende der Königpfalz im 13. Jahrhun-dert  eingeleitet,  deren  Gelände  erfüllte dann größtenteils landwirtschaftliche Auf-gaben. Dadurch kam es zur Abtragungen der Überreste der Pfalz.

Zwischen  1935  und  1939  stießen  Ar-chäologen  auf  Teile  der  längst  verloren geglaubten Pfalz. Bis in die 1970er Jahren war schließlich die komplette Anlage bei Ausgrabungen wieder zum Vorschein ge-kommen. Heute wird das Areal als Freilicht-museum genutzt. Dort gibt es eine Reihe museumspädagogischer  Angebote,  ins-besondere für Kinder sowie interessante Veranstaltungen für jede Altersgruppe. 50

Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda Ernst-Thälmann-Straße 4c 06537 Kelbra OT Tilleda Tel. 034651 2923www.pfalz-tilleda.de

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Torturm der Wehranlage Foto: W. S.

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KÖNIGSORTE  Die Straße der Romanik  |  10

Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode

„… weil die Steine predigen“Der  Porträt-  und  Historienmaler  Wil-

helm von Kügelgen (1802 – 1867) ge-riet in Gernrode ins Schwärmen. Er schrieb 1861  an  seinen  Bruder  Gerhard  über  die 

Stiftskirche St. Cyriakus: „In dieser Kirche kann die Predigt zur Not wegfallen, weil die Steine predigen. Das Herz wird himmelan gerissen.“ Seine Bewunderung galt einem romanischen Gotteshaus, das sich heute fast genauso zeigt wie zu seiner Entste-hung in der Epoche der Ottonen.

Die von Markgraf Gero (937 – 965) auf dem Gelände seiner Burg 959 gegründe-te  und  dem  heiligen  Cyriakus  geweihte Stiftskirche ist Ausdruck mittelalterlicher Gedankenwelt. Im Sakralbau fehlen rech-te Winkel. Die flachgedeckte kreuzförmige Emporenbasilika mit zwei großen Apsiden zeigt sich gut erhalten. Im 12. Jahrhundert entstand der Westbau mit zwei Türmen, hohem Mittelbau und Apsis. Das Gottes-haus ging durch den Wechsel von Pfeiler und Säule im Langhaus als ältestes Beispiel einer  Emporenbasilika  in  die  Geschichte ein und erlangte so große entwicklungs-geschichtliche Bedeutung für die Baukunst des deutschen Hochmittelalters. Im südli-chen Seitenschiff wurde im 11. Jahrhundert das Heilige Grab nachträglich eingesetzt. Es gilt als die älteste nördlich der Alpen er-haltene Nachbildung des Grabes Christi in Jerusalem. Zum Osterfest ist diese Anlage 

Mittelpunkt eines Osterspiels, das einem Ablauf aus dem 13. Jahrhundert folgt. 

St.  Cyriakus  war  seit  der  Gründung bis  zur  Auflösung  1616  Mittelpunkt  ei-nes  von  Gero  gegründeten  Frauenstifts. Dessen Äbtissin Elisabeth von Weida (um 1480 – 1532) hatte eine hohe Bildung erfah-ren und bekam wohl auch diplomatisches Geschick vermittelt. Die Reformationszeit prägte das Stift deutlich. Die Äbtissin er-wies sich den neuen Gedanken Martin Lu-thers gegenüber als sehr aufgeschlossen. Diese offene Geisteshaltung trug schnell Früchte. Kurz nach dem Thesenanschlag Luthers traten die acht Stiftsdamen zum Protestantismus über und 1521 bildete sich eine der ersten evangelischen Gemeinden der Harzregion in Gernrode. 42

Evangelisches Pfarramt Gernrode Burgstraße 3 06485 Quedlinburg OT GernrodeTel. 039485 [email protected]

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Grabplatte von Äbtissin Elisabeth von Weida in der Stiftskirche von Gernrode

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11  |  Die Straße der Romanik  KÖNIGSORTE

Dom und Domschatz Halberstadt

Ein Streit um die richtige PartnerwahlEine  Auseinandersetzung  im  frühen  

10. Jahrhundert zeigt eine Verbindung zwischen Heinrich I. und dem Halberstäd-ter Bischof Sigmund. Thietmar von Merse-burg berichtet, dass Sigmund die Gültigkeit der ersten Ehe Heinrichs anfocht. Hathe-burg, eine Tochter des Grafen von Meißen, war  offenbar  für  die  Eheschließung  mit Heinrich aus dem Kloster geholt worden. Der Geistliche erklärte die Ehe für ungül-tig, da Hatheburg nicht offiziell von ihrem Gelübde  befreit  worden  sei.  Die  Ehe  be-stand nur wenige Jahre, letztlich erfolgte deren Annullierung. Kurz darauf heiratete Heinrich Mathilde, der die Entstehung des Quedlinburger Stifts zu verdanken ist.

Hinter dieser historischen Episode ver-steckt sich ein Geflecht politischer Inter-essen. Zudem lenkt sie den Blick auf den Dom und den Domschatz von Halberstadt. Dort finden sich bis in die Gegenwart früh-mittelalterliche Objekte, die leicht der Auf-merksamkeit entgehen, jedoch die Bedeu-tung des Orts zur damaligen Zeit belegen.

Der Domschatz bietet Einblicke in den gelebten  Glauben  aus  1200  Jahren.  Mit 

mehr als 650 Kunstwerken gilt er weltweit als einer der umfangreichsten mittelalter-lichen Kirchenschätze, der am ursprüngli-chen Ort erhalten blieb. Das einzigartige Ensemble war für den Gottesdienst an der Halberstädter  Bischofskirche  bestimmt. Prächtige liturgische Gewänder, feingegos-sene Bronzearbeiten und Goldschmiede-werke, Skulpturen und Altarbilder zeugen von der meisterhaften Kunst ihrer Schöp-fer. Die Ausstellung zeigt neben Zeugnis-sen der Reliquienverehrung und Tafelma-lerei  eine  erlesene  Sammlung  hochmit-telalterlicher Bildteppiche und Gewänder. Berühmt sind die Meisterwerke der Textil-kunst, zu denen der Abraham-Engel- und der Christus-Apostel-Teppich aus der Zeit um 1150 gehören. Es sind die ältesten ge-wirkten Bildteppiche der Welt. Höhepunkt eines jeden Rundganges ist die Schatzkam-mer, die kostbare Bergkristallschnittkunst, Goldschmiede- und Elfenbeinarbeiten ver-sammelt.

Der authentische Ort, der gotische Dom zu Halberstadt, macht die Erhabenheit der mittelalterlichen Kirchenarchitektur erleb-

bar. Seit mehr als 1200 Jahren ist der Dom St. Stephanus und St. Sixtus der geistliche Mittelpunkt der Stadt und der gesamten Region. Das Gotteshaus wurde zwischen 1236 und 1486 nach dem Vorbild französi-scher Kathedralen errichtet. Bedeutsams-tes Ausstattungsstück ist die um 1210 ent-standene  monumentale  Triumphkreuz-gruppe, ein Meisterwerk der Bildschnitzer. In den Fenstern des Domchores leuchten 290 Glasmalereien aus dem Mittelalter.  34

Dom Halberstadt_Blick nach Osten mit Taufstein 12. Jh. © Elmar Egner M.A.

Halberstadt InformationHinter dem Rathause 638820 HalberstadtTel. 03941 551815halberstadt-info@halberstadt.dewww.schatzjahre.dewww.halberstadt-tourismus.de

Ev. Kirchengemeinde Halberstadt,  DomschatzverwaltungDomplatz 16a38820 HalberstadtTel. 03941 [email protected]

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Domschatz Halberstadt, Weihbrotschale 11. Jh. © Elmar Egner M A

Eine der größten Schatzsamm-lungen außerhalb des Vatikans befindet sich in Halberstadt. Damit hat die Kreisstadt des Landkrei-ses Harz ein Pfund mit dem die Marke „Schatzjahre“ bis 2020 für das „Tor zum Harz“ wirbt. Dazu fügt sich neben einer speziellen Internetseite, dass Jubiläen, das John-Cage-Orgel-Kunstprojekt, das Gleimhaus oder auch das Nordharzer Städtebundtheater als kulturelle Schät-ze der Stadt zu einem Besuch locken. Näheres unter www.schatzjahre.de.

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KÖNIGSORTE  Die Straße der Romanik  |  12

Frühromanische Klosteranlage Wendhusen

Altertumsgesellschaft und ein Preis in GoldDen Romanikpreis 2017 in Gold erhielt 

im vergangenen Jahr die Nordharzer Altertumsgesellschaft.  Unter  ihrer  Ägi-de wurde die ehemalige frühromanische Klosteranlage  Wendhusen  in  Thale  seit 2007 museal wiederbelebt und dauerhaft der  Öffentlichkeit  zugänglich  gemacht. Das Bauwerk war nahezu in Vergessenheit geraten, obwohl es geschichtlich über die Region hinausreichend einst eine große Be-deutung hatte. 

An diesem Punkt setzten die Mitglie-der  der  Altertumsgesellschaft  an.  Von Anfang  an  wollten  sie  ein  Klostermuse-um aufbauen und die Gesamtanlage mit all ihren Facetten bekannter machen. Be-reits vor mehr als zehn Jahren fanden auf dem früheren Klostergelände erste Veran-staltungen  statt.  Inzwischen  haben  sich viele Projekte  fest etabliert.  Jeweils zum Saisonauftakt im Frühjahr und im Herbst gibt es im Kloster Angebote mit lebendi-gen Geschichtsdarstellungen. Dabei steht meist ein regionales historisches Thema im Mittelpunkt. Die Veranstaltung im Herbst heißt „Klostermythos“ und widmet sich in erster Linie der Darstellung von Gerichts-verhandlungen nach dem Sachsenspiegel unter Einbeziehung authentischer Figuren. Die  Jahresprogramme  beinhalten  neben speziellen Angeboten für Kinder auch im-mer thematische Sonderführungen.

Alle Bereiche können besichtigt werden, eine umfangreiche Exposition  informiert auf mehr als 80 Tafeln und anhand vieler Modelle unter anderem über die Geschich-te der Stifterfamilie und des Stiftes bis et-wa  1520  sowie  das  damalige  Baugesche-

hen. Besucher können den rekonstruierten Kanonissengarten mit knapp 6000 Quad-ratmetern genießen. Dort lassen sich Pflan-zen- und Baumarten – wie sie in der Pflan-zenliste der Landgüterverordnung Karls des Großen aufgeführt sind – betrachten. Zum Gelände  gehört  ein  Archäologiepark  mit weiteren Bauresten aus der Klosterzeit. 

Das Kanonissenstift Wendhusen wurde um 825 gegründet und erreichte im Ver-lauf des 9. Jahrhunderts seine größte Be-deutung. In dieser Zeit stand es mit dem Reichsstift  Herford  in  enger  Verbindung und verfügte über umfangreichen Grund-besitz.  Von  den  Klosterbauten  sind  Teile der  karolingischen  Saalkirche  mit  einem Torso  der  Damenstiftsempore  erhalten. Diese ist um 1000 und Mitte des 12. Jahr-

hunderts  geringfügig  modernisiert  wor-den. Erhalten sind die Arkadenstellungen mit der seltenen Bauplastik einer Säule mit Pilzkapitell. Die komplette Ausdehnung der Kirche wurde bei archäologischen Grabun-gen ermittelt und sichtbar gemacht.   41

Nordharzer Altertumsgesellschaft e.V. Wendhusenstraße 7  06502 ThaleTel. 03947 63669 und 03947 [email protected]

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Zu den ältesten erhaltenen Relikten in Sachsen-Anhalt aus frühromanischer Zeit gehört diese Säule mit Pilzkapitell aus dem 10. Jahrhundert

Auszeichnung als Romanikpreisträger in Schönhausen Fotos (3): W. S.

Bogenschießen und die Darstellung eines mittelalterlichen Gerichtstages gehören neben Vorträgen zum Programm in Wendhusen

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13  |  Die Straße der Romanik  KÖNIGSORTE

Heinrich I. – Begründer der Merseburger Königspfalz

Ein Ort, den der König besitzen wollteAm Besitz Merseburgs, seit etwa 7000 

Jahren  ein  bevorzugter  und  strate-gisch wichtiger Siedlungsplatz, um 780 Sitz eines  fränkischen  Grafen  im  Friesenfeld und seit der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts Zentrum des gleichnamigen Burgwardbe-zirks, war König Heinrich I. überaus inter-essiert. Im Jahr 906 gelang es ihm, Hathe-burg, eine der beiden Töchter des Grafen Ervin, zu heiraten und ihr Erbe – auch nach der Scheidung – zu behalten und auszu-bauen. Seine Residenz und das Pfalzstift St. Johannis des Täufers errichtete er auf dem südlichen Teil des imposanten Hügels oberhalb der Saale, wo Dom und Schloss Merseburg  mit  ihren  architektonischen und  musealen  Schätzen  zu  besichtigen sind. Vermutlich der 931 geweihten Johan-niskirche lässt sich das riesige archaische Würfelkapitell zuordnen, das im Kulturhis-torischen Museum Schloss Merseburg zu bewundern ist. Vom Pfalzgebäude berich-ten die Überlieferungen, dass das Oberge-schoss mit einer herrlichen Darstellung des 

triumphalen Sieges Heinrich I. über die Un-garn 933 ausgemalt war. Erhalten ist dieses Gebäude freilich nicht …  

Der  Geschichte  der  ottonischen  Pfalz und des Bistums Merseburg widmet das Kulturhistorische Museum Schloss Merse-burg einen eigenen Ausstellungsbereich. Dieser befindet sich  im größten vorhan-

denen  Gewölbekeller,  dem  Kernbau  des früheren  Bischofspalastes  aus  der  Mitte des 13. Jahrhunderts. Auf Anmeldung bie-tet  das  Museum  an  dieser  Stelle  Work-shops zur karolingischen Minuskelschrift an, in denen auch in die berühmte Chro-nik  des  Merseburger  Bischofs  Thietmar (1012 – 1018) und das Urkundenwesen der ottonischen Herrscher eingeführt wird. 66

Kulturhistorisches Museum Schloss MerseburgDomplatz 906217 MerseburgTel. 03461 401318www.saalekreis.demuseum.schloss.merseburg@ saalekreis.de

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Workshop „karolingische Minuskelschrift“ im scriptorium merseburgense, Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg Foto: Karin Heise

Das Merseburger Dom- und Schlossensemble oberhalb der Saale Foto: Kreisverwaltung Saalekreis

Ein Würfelkapitell, vermutlich von der ältesten Johanniskirche auf dem Merseburger Burgberg Foto: Peter Ramm

1. Jahrestagung der Deutschen Ferienstraßen in Magdeburg

Profis koordinieren VernetzungDie Straße der Romanik gehört mit 1,5 

Mio. Besuchern pro Jahr zu den zehn erfolgreichsten Ferienstraßen in Deutsch-land. Seit über 50 Jahren sind Ferienstra-ßen eine sichtbare Inspirationsquelle und Planungshilfe für Ausflüge und Urlaubsrei-sen durch Deutschland und werden über das Portal der Deutschen Zentrale für Tou-rismus vermarktet. Das Portal Routenmag mit dazugehörigem Magazin sorgt für Be-kanntheit und schärft das Profil der unter-schiedlichen Routen.

Im  25.  Jubiläumsjahr  hat  der  Touris-musverband Sachsen-Anhalt e.V. als Trä-

ger  der  Straße  der  Romanik  zur  ersten Jahrestagung  Deutscher  Ferienstraßen nach Magdeburg eingeladen um  jährliche Erfahrungsaustausche von Themen- und Ferienstraßen zu initiieren. 40 Teilnehmer folgten der Einladung nach Magdeburg.

Ferienstraßen  sind  ein  individueller Weg, das Reiseland Deutschland mit dem Auto  zu  entdecken.    Mehr  als  150  dieser Routen  führen  durch  erholsame  Land-schaften  und  zu  ausgewählten  Sehens-würdigkeiten.

Jahrestagung Deutsche Ferienstraßen Foto: Steffi Stirnweiß

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KÖNIGSORTE  Die Straße der Romanik  |  14

Archäologie- und Landschaftspark Kaiserpfalz Werla

Kaiser Barbarossa sprach Recht

König Heinrich I. und das Frauenstift Gandersheim

Wo alles begann …

Der Archäologische Park „Kaiserpfalz Werla“ südöstlich von Werlaburgdorf 

in der Gemeinde Schladen-Werla,  ist der größte seiner Art in Norddeutschland. Die Pfalz erlebte ihre Blütezeit im 10. Jahrhun-dert  als  wichtiger  Schauplatz  deutscher Geschichte.  Danach  wurde  es  stiller  auf der Werla. Die neu gegründete Pfalz Gos-lar erfüllte das Repräsentationsbedürfnis 

der  Könige  der  nachfolgenden  salischen Dynastie besser. 

1180 wurde die Werla zum letzten Mal Schauplatz  eines  historischen  Ereignisses als  Kaiser  Barbarossa  den  Prozess  gegen Heinrich  den  Löwen  dort  abschloss.  Man gab die Siedlung schließlich auf, das Gelän-de geriet in Vergessenheit. Bereits im spä-ten Mittelalter war das Wissen um die Lage 

der alten Königspfalz verloren gegangen. Im 19. Jahrhundert wurde sie wiederentdeckt. Seit  2007  erfolgt  die  Rekonstruktion  von Teilen des Areals, die wesentliche Struktu-ren  am  authentischen  Ort  nachzeichnet. Beeindruckend zeigt sich das neu errichtete Westtor, von dem aus Besucher einen wei-ten Blick über das Okertal haben. Auf einem Zeitpfad lässt sich Geschichte erleben.

Der Archäologie- und Landschaftspark ist frei zugänglich. Sachkundige Führungen wie zum Beispiel  „Archäologie hautnah“ werden vom Amt für Tourismus in Horn-burg (Tourist-Information) vermittelt. Zu den jährlich wiederkehrenden Veranstal-tungen auf dem Gelände gehören die öf-fentlichen  Führungen  „Werla-Sonntag“ von  Mai  bis  in  den  Oktober.  Im  Westtor sind Eheschließungen möglich.

Im  Jahr  852  gründeten  der  sächsische Graf Liudolf und seine Gemahlin Oda 

auf  dem  Klosterhügel  Brunshausen  das Gandersheimer  Frauenstift.  Die  erste deutsche  Dichterin  und  Stiftsdame  Ros-witha von Gandersheim berichtete darü-ber sowie über den Bau der Stiftskirche in Gandersheim und den Aufstieg der Stifter-

familie zur ottonischen Herrscherdynastie. Das Museum „Portal zur Geschichte“ lädt ein, diese Geschichte und die der Vorfahren Heinrichs  I. an den authentischen Orten kennenzulernen.

KLOSTER BRUNSHAUSEN „Starke Frauen – Feine Stiche“ & Barocke SammelleidenschaftBrunshausen ist eine der ältesten Kloster-anlagen Niedersachsens. Die Ausstellung „Starke Frauen – Feine Stiche“ in der eins-tigen Klosterkirche präsentiert neben ein-zigartigen Textilien vom frühen Mittelalter bis zur Barockzeit auch Impressionen vom Leben der eindrucksvollen Frauen, die im Stift wirkten. Die Wandmalereien im Som-merschloss der Fürstäbtissin Elisabeth Er-nestine Antonie von Sachsen-Meiningen entführen in ferne Länder und zeigen die frühe  Stiftsgeschichte  aus  der  Sicht  des  18. Jahrhunderts. In der Ausstellung wer-den  „Barocke  Sammelleidenschaft“  und fürstliches Selbstverständnis lebendig.

STIFTSKIRCHE GANDERSHEIM Schätze neu entdecken

Ab  881  war  die  Gandersheimer  Stiftskir-che der Lebensmittelpunkt der geistlichen Frauengemeinschaft. Als letzte Ruhestätte der Stifterfamilie gilt sie als erster Gedenk-ort der Liudolfinger-Ottonen. Im Inneren verdeutlicht  die  prunkvolle  Ausstattung aus der Zeit des Mittelalters bis in den Ba-rock die hohe Bedeutung des Frauenstifts. Die Ausstellung „Schätze neu entdecken“ im Obergeschoss des Westbaus gibt einen Einblick in die Pracht des mittelalterlichen Stiftsschatzes. 

Stadtmarketing Hornburg Pfarrhofstraße 5 38315 Hornburg Tel. 05334 94910 www.hornburg-erleben.de  [email protected]

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Portal zur GeschichteSammlung Frauenstift GandersheimBrunshausen 737581 Bad GandersheimTel. 05382 955647 [email protected]

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Im Archäologiepark der ehemaligen Königspfalz Werla wurde ein Gebäudesegment der weitläufigen Anlage wiederaufgebaut

Die imposante Stiftskirche von Bad Gandersheim

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15  |  Die Straße der Romanik  KÖNIGSORTE

Bereits im 9. Jahrhundert befand sich in Wallhausen ein karolingisches Heerla-

ger. Der erste deutsche König Heinrich hei-ratete dort 909 Mathilde von Ringelheim. Drei Jahre später erblickte ihr erster Sohn wohl an gleicher Stelle das Licht der Welt. Dieser wurde 962 in Rom als Otto der Gro-ße zum ersten Kaiser des Heiligen Römi-schen Reiches Deutscher Nation gekrönt. Wallhausen  stieg  im  10.  Jahrhundert  zu einer der bedeutenden Pfalzen auf, gehör-

te  zu  den  wichtigsten  Aufenthaltsorten der Könige und Kaiser im Reich. Etwa um 1150 baute man eine romanische Wasser-burg, die Mitte des 16. Jahrhunderts teil-weise zerstört wurde. Zwischen 1606 und 1613 entstand auf deren Grundmauern ein Renaissanceschloss. Im 30-jährigen Krieg erlitt es Schäden, die mehrfache Umbau-ten nach sich zogen, bis das Gebäude sein heutiges  Aussehen  mit  vier  Erkern  und dem  Rundbogenportal  samt  gräflichen 

Wappen erlangte. Das Schloss befand sich bis 1945 mehr als 530 Jahre im Besitz der gräflichen Familie Asseburg. Im Zuge der Bodenreform ging es in den Besitz der Ge-meinde Wallhausen über, die den Komplex als Schule nutzte. 2005 kaufte Dr. Helmut Meier-Föllmi als Privatinvestor die Anlage, restaurierte und modernisierte sie. 

Alljährlich  werden  von  Frühjahr  bis Herbst im Schloss Ausstellungen zum Le-ben Ottos des Großen sowie zu moderner Kunst gezeigt. Wallhausen ist im Rahmen der  Sonderausstellung  „919  –  plötzlich König  –  Heinrich  I.  in  Quedlinburg“  im Schlossmuseum Quedlinburg Korrespon-denzort und zeigt ebenfalls eine Präsenta-tion zu dem deutschen Herrscher. Geplant ist  daneben  eine  Exposition  mit  Kunst, die auf moderne Weise das Leben am Hof interpretiert. Heute dient das Schloss als  Hotel und kulturelle Begegnungsstätte.

Kapitelle  sind  Schmuckelemente  an Säulen, die in romanischen Bauwer-

ken eigenständig geformten Kopfstücken eine ganz eigene Prägung geben. Als Säu-lenkapitell  sind  sie  zugleich  Mittler  zwi-schen dem runden Säulenschaft und dem rechtwinklig  aufsitzenden  Bogenmauer-werk.  Der Fachmann  unterscheidet Pilz-, Würfel-, Pfeifen-, Kelchblock-, Kelch- und Blattkapitelle.  Während  in  der  sich  an-schließenden  Gotik  die  Leichtigkeit  und 

scheinbare  Aufhebung  der  Schwerkraft in die Architektur Eingang gefunden ha-ben  und  die  Bauformen  entscheidend graziler und höher geworden sind, bilden die  Kapitelle  in  romanischen  Kirchen  ei-nen Schmuck, der besondere Beachtung verdient. Einige der zur Straße der Roma-nik gehörenden Objekte weisen einen au-ßergewöhnlich  filigranen  Schatz  dieser künstlerisch  wertvollen  und  aufwendig gestalteten Bauzier auf, die es hier einmal 

auszugsweise vorzustellen gilt. Achten Sie doch einfach mal genauer auf die Fabel-wesen, Blumenornamente, geometrischen Figuren oder auch biblischen Motivanleh-nungen, die Ihnen hier begegnen. Es sind einige Meisterwerke der Steinmetzkunst dabei, von denen man kaum glaubt, dass sie  bereits  vor  800  bis  1000  Jahren  ge-schöpft wurden. Sie veredeln die sonst oft recht nüchterne Baustruktur der Romanik in ausdrucksstarker Form.

In Wallhausen soll Otto I geboren worden sein. An das Wirken des ersten deutschen Kaisers wird in Schloss Wallhausen erinnert.

Schloss Wallhausen im Süden Sachsen-Anhalts

Wo Otto der Große das Licht der Welt erblickte

Kapitelle – Bauzier der Romanik

Kloster Drübeck Kloster Huysburg St. Cyriakus Frose

Schloss Wallhausen Schloss 1 06528 Wallhausen  Tel. 03465 620239www.schlosswallhausen.de [email protected]

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TIPPS AUS DER REGION  Die Straße der Romanik  |  16

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noch bis 12.05.2019Kunstmuseum MoritzburgDie Stille im Lärm der ZeitMarc, Macke, NoldeMeisterwerke aus der Sammlung Ziegler noch bis 11.08.2019Franckesche StiftungenWillkommen im hotel globalMitmachausstellung für Kinder und Familien noch bis 12.01.2020Händel-HausLadies firstJahresausstellung

20.04.–26.10.2019Saison für das FreilichtmuseumOberburg Giebichenstein

31.05.–16.06.2019verschiedene VeranstaltungsorteHändel-Festspiele HalleEmpfindsam, heroisch, erhaben –Händels Frauen 05.07.2019verschiedene VeranstaltungsorteLange Nacht der Wissenschaften

13. & 14.07.2019Burg Giebichenstein Kunsthochschule HalleJahresausstellung 15.11.2019–01.06.2020Landesmuseum für VorgeschichteRinge der MachtSonderausstellung

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17  |  Die Straße der Romanik  KÖNIGSORTE

Memleben, der Sterbeort Heinrichs I.

Auf den Spuren der KönigeAm östlichen Ende der Goldenen Aue 

im  Tal  der  Unstrut  liegt  Memleben. Nacheinander bestanden an diesem Platz ein  Königshof,  eine  Reichsabtei  und  ein spätmittelalterliches  Kloster.  Über  Jahr-hunderte hinweg wurde das Gelände land-wirtschaftlich genutzt. 

Im 10. Jahrhundert war Memleben wich-tiger Aufenthaltsort von Königen und Kai-sern. In der einstigen Kaiserpfalz starben die beiden ersten ottonischen Herrscher Heinrich I. (919 – 936) und sein Sohn Otto der Große (936 – 973). Zu ihrem Andenken gründete  Otto  II.  nach  975  ein  Benedik-tinerkloster.  Schnell  entwickelte  es  sich zu einer mächtigen Reichsabtei mit einer imposanten Kirche, deren Reste bis heute von der einstigen Bedeutung dieses Ortes künden. Sie war eine der im 10. Jahrhundert vermutlich größten Kirchen im gesamten ottonischen Herrschaftsbereich. Immerhin maß die dreischiffige Marienkirche statt-liche 82 Meter in der Länge und 39 Meter in der Breite.

1015 löste Heinrich II. das Konvent auf, Memleben verlor damit seinen Status als Reichsabtei und wurde dem Kloster Hers-feld unterstellt. Um 1200 entstand östlich 

der ursprünglichen Kirche ein neuer Klos-terbereich, der im Bauerkrieg 1525 geplün-dert und teilweise zerstört wurde. 

Karl Friedrich Schinkel kümmerte sich ab 1815 um Sicherungsarbeiten an der Klos-terruine und der Krypta. Nach 1945 gehörte das Gelände zum Volkseigenen Gut „Tho-mas Müntzer“. 

Die gesamte Anlage nimmt heute die Besucher auf eine Zeitreise mit. Als Herz-stück des Klosters gelten die gut erhalte-nen  Überreste  der  ehemaligen  Kloster-kirche  St.  Marien  mit  ihrer  spätromani-schen Krypta. In diesen mittelalterlichen Raum  muss  man  sich  einfach  verlieben. Er fasziniert Besucher stets aufs Neue, die Vergangenheit  dieses  besonderen  Ortes wird  lebendig,  wenn  christlich  geprägte Reisegruppen dann und wann liturgische Gesänge anstimmen. Eine eindrucksvolle 

Atmosphäre erfüllt dann die historischen Mauern. 

Auf Spurensuche können die Besucher in  den  ehemaligen  Wohngebäuden  der Mönche mit ihren modernen Präsentatio-nen zu Themen der klösterlichen Lebens-führung, Baugeschichte und Archäologie sowie des Herrschertods im Mittelalter ge-hen. Ab dem 2. Juli 2019 lädt die neue Dau-erausstellung „Wissen + Macht. Der heilige Benedikt und die Ottonen“ ein. Interaktiv wird die enge Verbindung von weltlicher und geistlicher Macht im Mittelalter am Beispiel des Klosters Memleben und der Klosterlandschaft  an  Saale  und  Unstrut gezeigt.

Spiritualität  und  klösterliche  Bildung wirken  bis  zum  heutigen  Tag  in  der  ge-samten Museumsanlage. Spürbar wird dies nicht nur durch die anschaulichen Expona-te, sondern auch wenn Benediktinermön-che das Kloster wie in jedem Sommer (Ora et labora: 31. Juli bis 4. August 2019) neu beleben. Entspannung verspricht ein liebe-voll gepflegter und authentischer Kloster-garten mit Blick auf die romantische Kir-chenruine und ein Café im Klausurhof.  54

Krypta Memleben Foto: Frank Boxter

Scheibenkreuz Foto: D. G.

Blick in den Klostergarten Foto: D. G.

Museum Kloster und Kaiserpfalz  Memleben Thomas-Müntzer-Straße 4806642 Kaiserpfalz OT Memleben Tel. 034672 60274 www.kloster-memleben.de [email protected]  

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Page 19: FASZINATION 2019/20 Straße der ROMANIK in Sachsen-AnhaltSt. Peter und Paul 30 Kloster Gröningen Klosterkirche 50St. Vitus 31 Hamersleben Stiftskirche 51St. Pankratius 32 Dedeleben

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März bis Nov. 11.00–17.30 Uhr

Dez. bis Feb. 12.00–17.30 Uhr

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Montag bis Samstag 19.30–24.00 Uhr

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Öffnungszeiten Kirche1. April bis 31. Oktober9.00 Uhr bis 18.00 Uhr

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19  |  Die Straße der Romanik  KULTURMACHER

Stendal

Halle

Haldensleben

Magdeburg

Tangermünde

Zerbst

Aken

Reppichau

Salzwedel

Burg Falkenstein

Quedlinburg

Querfurt

Naumburg

FL

ÄM I N G

HARZ

WIPPER

SAALE

ELBE

ELBE

BODE

OHRE

UNSTRUT

A L T M A R K

Burg

Stadtansicht von

Salzwedel aus der

»Cronecken der Sassen«,

Holzschnitt von 1492

Askanische Kaiserburg,

um 925 an der Elbe erbaut

Stendaler Rathaus

mit Gerichtslaube, davor

der Roland von 1525

Zerbster Rathaus aus

dem 15. Jahrhundert,

1945 abgebrannt

Akener Rathaus, im Vorder-

grund Marktbrunnen, dessen

Figurengruppe die Gründungs-

geschichte Akens aufnimmt

Graf Hoyer und

Eike von Repgow

bei der Arbeit am

Sachsenspiegel,

Bleiverglastes

Fenster,

Anf. 20. Jh.

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mit Rittersaal zum

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Halle-Neumarkter Recht,

Mittelalterliche Aufl istung

der Schöffen der Stadt

Reitender Roland,

Original von 1528, jetzt im

Museum Haldensleben

Salzwedel

D A N N E I L - M U S E U M S A L Z W E D E L»Stadt und Recht –Salzwedel

im Mittelalter«

Haldensleben

M U S E U M H A L D E N S L E B E NDauerausstellung zum

»Roland und seiner Zeit«

Burg Falkenstein

M U S E U M B U R G F A L K E N S T E I N»Spegel der Sassen – Ein

mittelalterliches Rechtsbuch

und seine Wirkung«

Halle (Saale)

S T A D T M U S E U M»Wir, die Schöffen in Halle:

Das Halle-Neumarkter Recht

als Meilenstein der Stadt-

werdung«

Stendal

R A T H A U S – S T A D T A R C H I V – A L T M Ä R K I S C H E S M U S E U M»Schätze und Kostbarkeiten

in der Hansestadt Stendal«

Tangermünde

B U R G M U S E U M T A N G E R M Ü N D E»Johann von Buch:

Professionalisierung des

Rechts zwischen Bologna

und Tangermünde«

Zerbst

M U S E U M D E R S T A D T Z E R B S T / A N H A L T»Stadt – Land – Fluss,

Metropole Zerbst«

Aken (Elbe)

H E I M A T M U S E U M & M A R I E N K I R C H E»Leben am Fluss – Leben

mit dem Fluss«

Reppichau

F R E I L I C H T M U S E U M F Ü R D E U T S C H EU N D E U R O P Ä I S C H E M I T T E L A L T E R -L I C H E R E C H T S -G E S C H I C H T E , »Kunstprojekt

Sachsenspiegel«

Zur Korrespondenzausstellung,

den teilnehmenden Orten und

Inhalten besuchen Sie die Seiten

des Zentrums für Mittelalter-

ausstellungen unter

www.mittelalterausstellungen.de

Sachsenspiegel  und  Magdeburger Stadtrecht entfalteten im Mittelalter 

eine Strahlkraft, die weit über die Region hinausreichte.  Mehr  als  1000  Orte  zwi-schen  Elbe  und  Dnjepr,  Ostsee  und  Kar-paten  wurden  zwischen  dem  12.  und  18. Jahrhundert vom sächsisch-magdeburgi-schen Recht beeinflusst. Sie übernahmen es oder orientierten sich bei  juristischen Entscheidungen an den Ratschlägen des Magdeburger  Schöffenstuhls.  Der  Wille, Lösungen für die Herausforderungen des Zusammenlebens  vor  Ort  zu  schaffen, führte zu immer neuen Varianten der Re-geln. Im Ergebnis entstand ein Netzwerk von Städten, die über die Weitergabe von Rechtstexten  und  Rechtsweisungen  ver-bunden waren.

Dieses  Phänomen  nimmt  das  Kultur-historische  Museum  Magdeburg  zum Anlass  für  die  große  Sonderausstellung „Faszination Stadt. Die Urbanisierung Eu-ropas und das Magdeburger Recht“. Vom 1. September 2019 bis zum 2. Februar 2020 

wird die Stadt des späten Mittelalters als Zentrum für Kunst und Kultur ebenso wie als  Ort  neuer  politischer  und  rechtlicher Strukturen  im  Mittelpunkt  dieser  Schau stehen. Dabei spielt auch ihre Bedeutung als Markt für Waren aus ganz Europa eine Rolle. Gut 250 hochkarätige Exponate aus ganz Europa, darunter kostbare Gemälde und Skulpturen, wertvolle Handschriften und  bedeutende  Dokumente  werden  in der Schau Erfindergeist und Kreativität der mittelalterlichen Stadt erlebbar machen. 

Die  ersten  Orte,  die  sich  am  Magde-burger Recht orientierten lagen dabei gar nicht weit von der Elbestadt entfernt im heutigen Sachsen-Anhalt. Weil bei „Faszi-nation Stadt“ natürlich auch Städte selbst Exponat sein sollen, laden das Kulturhisto-rische Museum und seine Kooperations-partner zu einer Entdeckertour ein. Unter der  Überschrift  „Stadt.  Land.  Recht.  Un-terwegs auf den Spuren des Magdeburger Rechts“ lassen sich Schauplätze des säch-sisch-magdeburgischen Rechts erleben. 33

Kulturhistorisches Museum Magdeburg Otto-von-Guericke Straße 68 -73 39104 Magdeburg Tel. 0391 5403530 [email protected]

KONTAKT

Kulturhistorisches Museum Magdeburg – große Sonderausstellung vom 1.9.2019 bis 2.2.2020

Entdeckung der „Faszination Stadt“

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KULTURMACHER  Die Straße der Romanik  |  20

Kultureller Zwischenstopp in der alten Salzstadt

„Halle-Lujah“ tönt es vom Roten TurmVom  Glockenspiel  des  Roten  Turms 

auf  Halles  Marktplatz  erklingt  täg-lich um 13 Uhr nach dem Stundenschlag das Halleluja aus Händels Oratorium „Der Messias“.  Liebevoll  wird  die  Melodie  als  Ehrenbezeigung  des  Komponisten,  der 1685 in Halle das Licht der Welt erblickte,  an die alte Salzstadt verstanden und mit „Halle-Lujah“ interpretiert. Das 1999 fer-tiggestellte  Carillon  besteht  aus  76  Glo-cken  mit  einem  Gesamtgewicht  von 45.980 Kilogramm. Es gilt als das größte seiner Art in Europa.

Malerisch liegt Halle an der Saale. Die nahezu  unzerstörte  historische  Altstadt 

mit  restaurierten  Bürgerhäusern,  Muse-en sowie Parks und bunten Kneipenmei-len präsentiert sich mit einer vielfältigen Kunst- sowie Theaterlandschaft. 

Das Stadtmuseum Halle zeigt als Korre-spondenzstandort der großen Sonderaus-stellung  zum  Magdeburger  Recht  in  der Landeshauptstadt ein besonderes Glanz-licht:  eine  originale  Abschrift  des  Halle-Neumarkter  Schöffenbriefs.  1235  schrie-ben die halleschen Schöffen das bei ihnen praktizierte Recht in 30 Paragraphen auf, setzten  darunter  das  Siegel  der  Bürger-schaft und sandten es an die schlesische Marktsiedlung  Neumarkt.  Erstmals  wur-de so Magdeburger Recht verschriftlicht. Das  Halle-Neumarkter  Recht  empfingen bis 1468 mehr als fünfhundert schlesische und polnische Orte.

Ausstellungsort  ist  der  im  Jahre  2018 neu eröffneten zweiten Teil der stadtge-schichtlichen  Dauerausstellung  „Entde-cke  Halle!“  Anhand  alltäglicher  Objekte werden  besondere  Geschichten  erzählt, Biografien ausgewählter Hallenser stellen Menschen mit ihren Lebenswegen in den Mittelpunkt. 

Der Korrespondenzstandort wagt darü-ber hinaus ein Experiment. Das „trockene“ Recht soll lebendig erlebbar sein, die Besu-cher werden mitten in das Jahr 1235 hinein-geholt. Aus dem Paragraphen 11 des Schöf-fenbriefs – „quod duello aggrediatur“ („er schreitet zum gerichtlichen Zweikampf“) 

– entwickelt sich zum Beispiel ein echter Zweikampf.  Hoch  oben  auf  dem  Giebi-chenstein, der Burgruine vom Ende des 12. Jahrhunderts, können Neugierige ins Ket-tenhemd schlüpfen und mit der Waffe in der Hand ihren Rechtsstreit klären. Junge Stadtführer  begleiten  zu  verschiedenen mittelalterlichen  Orten  der  Altstadt  wie den romanischen Türme der Marienkirche oder den versteckten Spolien des Klosters Neuwerk in der Neuen Residenz. Wer mag, der kann auch das Gründungsgold Halles schmecken: das Salz.  34

Bildrechte bei: Archiwum Panstwowe we Wrocławiu (Staatsarchiv in Breslau)

Blick in die stadtgeschichtliche Dauerausstel-lung „Entdecke Halle!“ (Bildrechte Stadt Halle (Saale)/Thomas Ziegler)

Stadtmuseum Halle Große Märkerstraße 10 06108 Halle (Saale)Tel. 0345 [email protected]

KONTAKT

Giebichensteinbrücke Blick zur Burg © Jan Laurig

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21  |  Die Straße der Romanik  KULTURMACHER

Die  Einheit  zwischen  historischem Stadtgrundriss,  mit  wertvollen  Sa-

kralbauten  von  hohem  kunstgeschicht-lichem Wert und einer Vielzahl an Fach-werkbauten, zeigt in Salzwedel eine ganz besondere  Harmonie.  Die  Stadtmauer mit  ihren  Backsteintoren  steht  als  Sym-bol  für  die  besonderen  Rechtsvorschrif-ten innerhalb der Stadtgemeinschaft und für das geflügelte Wort „Stadtluft macht frei“. Den Kaufleuten, die vom Salzhandel profitierten, brachten diese Geschäfte in der  Hansezeit  großen  Wohlstand.  Über das Flüsschen Jeetze hatte Salzwedel An-schluss an die alte Salzstraße von Lüneburg nach Magdeburg. 

900  Jahre  Geschichte  erleben  Gäste heute  bei  Führungen  zu  Kirchen,  Toren, Türmen und einigen der mehr als 700 Fach-werkhäuser. Im Kleinbus gelingt das sicher und bequem über die schmalen Kopfstein-pflasterstraßen.  

Die  Ausstellung  „Stadt  und  Recht  im Mittelalter“ im Johann-Friedrich-Danneil-Museum macht besondere Stücke aus der Alltagswelt und kunsthandwerkliche Kost-barkeiten des Mittelalters zugänglich. His-torische Dokumente geben Einblick in die 

Rechtsverfassung dieser Zeit. Der frühes-te urkundliche Beleg für das Salzwedeler Stadtrecht ist eine Rechtsauskunft für die Stadt Perleberg aus dem Jahre 1239. Ein Ko-pialbuch, das im Stadtarchiv aufbewahrt wird,  fasste  im  15.  Jahrhundert  eine  Rei-he von Rechtsvorschriften zusammen. In Salzwedel geschlagene Münzen belegen das Münzrecht und die Wirtschaftskraft des Ortes im Mittelalter. Herausragende Skulpturen und Plastiken schmücken die Kirchen  der  Stadt  und  die  im  ländlichen Umfeld.  11

> Ausstellung „Stadt und Recht – Salzwedel im Mittelal-ter“ vom 30. August bis 29. Dezember 2019 Eröffnung am Freitag, 30. August 2019, 17.00 Uhr

> Stadtführungen „Wie Salzwedel reich und stattlich wurde“ 1,5 Stunden, Gruppen bis elf Personen 44 Euro, jede weitere Person 4 Euro – nach Voranmeldung2 Stunden, Gruppen ab acht Personen, 13 Euro pro Person, im Kleinbus – nach Vor-anmeldung

Die in unmittelbarer Nähe zweier Sta-tionen der Straße der Romanik – der 

Ruine Nordhusen und der Friedhofskapelle St. Stephanus – liegende Stadt Haldensle-ben verweist auf eine mehr als 1000-jäh-rige Geschichte. Urkundliche Erwähnung fand das Gebiet um die Burg Althaldensle-ben erstmals 966. Die strategisch günstige Grenzlage zu den Herrschaftsgebieten der Markgrafen von Brandenburg, der Erzbi-schöfe von Magdeburg und der Stammes-herzöge von Sachsen begründete die frühe Bedeutung als militärischer Stützpunkt so-wie als Platz der Verwaltung.  

Nach der Zerstörung der Burg 1167 ge-wann das befestigte Neuhaldensleben an Bedeutung. Heinrich der Löwe beförderte im 12. Jahrhundert die Entwicklung, baute den Ort zu seinem östlichen Vorposten an das Erzbistum Magdeburg aus. 1181 nahm Erzbischof  Wichmann  die  Stadt  ein.  Die Bevölkerung siedelte nach Niendorf über, um 1223 mit der Erlaubnis von Erzbischof Albrecht II. ihre zerstörte Stadt neu erste-

hen  zu  lassen.  Der  bis  in  die  Gegenwart vollständig erhaltene Stadtkerngrundriss mit  rechtwinkligen  Straßennetz,  Markt, Kirche und Burg ist beeindruckend. Bereits im  folgenden  Jahr  bekam  Haldensleben Magdeburger Recht, das bis 1807 Gültig-keit behielt. Es berechtigte mit späteren Privilegien unter anderem die Handwerker dazu, sich in Innungen und Gilden zusam-menzuschließen. 

Haldensleben war seit dem Wiederauf-bau  Immediatstadt  und  unterstand  da-mit direkt dem Erzbischof. Die erhaltenen Stadtbücher zählen zu den ältesten noch existierenden in Deutschland. Sie berich-ten 1419 zum ersten Mal von einem Roland. Im Museum von Haldensleben findet sich das  Original  des  einzigen  reitenden  und drehbaren Roland von 1528, dem Nachfol-ger des mittelalterlichen Standbilds. Auf dem Markt steht seit  1927/28 eine origi-nalgetreue Replik. Dem 600-jährigen Jubi-läum der ersten Erwähnung eines Rolands sind  in diesem Jahr Veranstaltungen ge-

widmet. Das Mu-seum  Haldens-leben  informiert ausführlich  über  die Geschichte  beider Figuren.  Es  ist  Korre-spondenzstandort  der Magdeburger  Sonder-ausstellung  „Faszinati-on Stadt“.

Haldensleben besitzt einzigartiges Standbild

Der Roland hoch zu Ross

Salzwedels Stadtbild als Gesamtkunstwerk

Zeugnis vom Reichtum der Hansezeit

Der Hungerturm von Salzwedel

Originaler reitender Roland aus dem Stadtmuseum

Johann-Friedrich-Danneil-MuseumAn der Marienkirche 329410 Hansestadt SalzwedelTel. 03901 [email protected]

KONTAKTTourist-Information Salzwedel Neuperverstraße 2929410 Hansestadt SalzwedelTel. 03901 [email protected]

KONTAKT

KONTAKTMuseum Haldensleben Breiter Gang 39340 HaldenslebenTel. 03904 2710 www.museumhaldensleben.de [email protected]

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BURGEN | SCHLÖSSER | PFALZEN  Die Straße der Romanik  |  22

Hoch über der Selke erhebt sich mit dem Falkenstein eine der eindrucks-

vollsten Burgen im Harz.  In  ihr  lässt sich das Mittelalter auf Schritt und Tritt entde-cken. Starke Mauern, Tore, Schießscharten und der große Turm zählen zu den Wehr-anlagen. Die Architektur reicht von roma-nischen Gebäudeteilen über die spätgoti-sche Kapelle bis zur Renaissance und den Historismus. 

Zwei  Familien  prägten  die  mehr  als 900-jährige  Geschichte  des  Areals.  Im hohen Mittelalter errichteten die Herren von der Konradsburg die Anlage und be-stimmten nun als Grafen von Falkenstein deren Geschicke. In der Mitte des 15. Jahr-hunderts ging die Burg an die Herren von der Asseburg, die sie zu dem Bild formten, das sich dem Besucher heute bietet. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs floh die Fa-milie  von  der  Asseburg  in  den  Westen Deutschlands.  Anfang  1946  öffnete  die Anlage ihre Tore als Museum. In den ver-gangenen Jahrzehnten erfolgten aufwän-dige Sanierungen vieler historischer Räume wie der Burgkapelle, der Alten Küche und 

des Rittersaals. Die Königszimmer dienen als Kulisse für standesamtliche Trauungen. Von der Aussichtsplattform des Bergfrieds eröffnet sich der Blick über das Selketal. Bei klarer Sicht lässt sich der 1141 Meter hohe Brocken erkennen. 

Ob Legende oder nicht, die stolze Burg gilt  als  Ausgangspunkt  mittelalterlichen Rechts.  Dort  hat  der  „Sachsenspiegel“ seine Wiege. Um das berühmte deutsche Rechtsbuch, zwischen 1220 und 1235 ent-standen, ranken sich mehr Vermutungen als gesicherte Fakten. Das Original scheint verschollen, rund 460 Handschriften und Fragmente  des  Dokuments  existieren noch. Eike von Repgow hatte im 14. Jahr-hundert im Auftrag des Grafen Hoyer von Falkenstein die unterschiedlichen Rechte seiner Zeit in einem einzigen Buch zusam-mengefasst.  Häuslebauer  müssen  sich heutzutage mit ursprünglich erstmals im 

„Sachsenspiegel“ genannten Grundregeln befassen,  wenn  es  um  den  Abstand  der Häuser geht oder Streit um überhängen-de Obstbaumäste auftaucht. Auch erwies sich  Repgow  als  derjenige,  der  erstmals Verkehrsregeln  schriftlich  niederlegte. Schon  damals  galt  der  Grundsatz,  nach-dem  der  leichtere  dem  schwereren  Wa-gen auszuweichen hatte.  Eine Ausstellung informiert über Entstehung und Wirkung dieses bedeutenden Werkes. Thematisiert werden daneben die historische Nutzung der Anlage einschließlich des Inventars und die Rolle der Burg als eindrucksvolle Film-kulisse 1978 in der Fernsehserie „Spuk un-term Riesenrad“.

Zwischen März und Oktober zeigt der Falkenhof – außer montags – Greifvögel im  freien  Flug.  Die  Geschwindigkeit  des Federspielfalken  oder  der  Sturzflug  des Adlers aus ungeahnten Höhen bilden ein einzigartiges Erlebnis. 

Neben  der  musealen  Aus-stellung finden auf dem Fal-kenstein  Veranstaltungen wie Abendführungen, Kon-zerte oder das traditionelle Burgfest  am  ersten  Okto-berwochenende statt.  44

Burg Falkenstein – die Burg im Harz

Mittelalter auf Schritt und Tritt

Unzerstört mitten im Wald und wie einem Märchen entsprungen: Burg Falkenstein

Sängerwettstreit und Mittelaltermarkt passen ideal zum historischen Ambiente Foto: D. G.

Der Sachsenspiegel (ältestes Rechtsbuch des Mit-telalters) von Eike von Repgow, soll auf Burg Fal-kenstein entstanden sein Fotos (2): W. S.

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Museum Burg FalkensteinPansfelde, Burg Falkenstein 106543 Falkenstein (Harz)Tel. 034743 535590www.burg-falkenstein.deburg-falkenstein@kulturstiftung-st.de

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KUNSTORTE  Die Straße der Romanik  |  24

Ein neues Museum für die Landeshauptstadt

Ottonianum zeigt mittelalterliche RelikteEnde vergangenen Jahres öffnete das 

„Dommuseum  Ottonianum“  in  den ehemaligen  Räumen  der  Reichsbank  in Magdeburg. Es befindet sich in unmittel-barer Nähe zum Kaiserdom der Elbestadt und wurde vom Züricher Architekturbüro Kobler Holzer konzipiert. Tristan Kobler ver-wandelte die imposante Schalterhalle von 

1923 in ein Tageslichtmuseum der mittel-alterlichen  Kunst-  und  Kulturgeschichte. Das  Raumkonzept  nimmt  mit  mehr  als 650 Quadratmetern Ausstellungsfläche di-rekten Bezug auf die Achse des gotischen Doms. In starker Wechselwirkung dazu ste-hen die beiden Schatzkammern, in denen prachtvolle, antike Goldbrokatstoffe und Beigaben aus den Erzbischofsgräbern ef-fektvoll inszeniert werden.

Drei Themenkomplexe entführen in das europäische  Mittelalter:  Kaiser  Otto  der Große und die Königin Editha, das Erzbis-tum Magdeburg und die archäologischen Forschungen im und am Dom.

Zu den originalen Ausstellungsobjekten gehören Teile der spektakulären Funde der archäologischen Grabungen im Dom und auf dem Domplatz. Dazu zählen der Blei-sarg der Königin Editha (910 – 946) – der ersten Frau Ottos des Großen (912 – 973) – sowie Stoffe aus ihrer Bestattung. Kost-bare Beigaben, die sich in den Gräbern der 

Erzbischöfe Wichmann von Seeburg (vor 1116 – 1192) und Otto von Hessen (1301 – 1361) fanden, sind ebenfalls in der Schau zu se-hen.  1

Der berühmte Deckel des Bleisargs von Königin Editha

Urkunde zur Gründung des Erzbistums Magde-burg durch Otto I.

Strahlenkranzmadonna aus dem 16. Jahrhun-dert

Dommuseum Ottonianum  Domplatz 15 39104 Magdeburg Tel. 0391 99017421 [email protected]. dommuseum-ottonianum.de

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25  |  Die Straße der Romanik  KUNSTORTE

Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Besuch am Grab des heiligen Norbert Seit  vielen  hundert  Jahren  prägt  das 

Kloster Unser Lieben Frauen die Silhou-ette Magdeburgs mit. Das älteste erhalte-ne Gebäude der Stadt wurde um 1018 von Erzbischof  Gero  gegründet.  Seine  heute im Kern noch erhaltene Gestalt erhielt der Sakralbau jedoch weitgehend erst durch die Prämonstratenser. Ab 1129 war er fast 500 Jahre eines ihrer wichtigsten Klöster. Der  Ordensgründer  selbst,  Norbert  von Xanten (um 1080 – 1134), hatte diesen Ort ausgewählt. Er wirkte als Erzbischof von Magdeburg, wurde im Kloster begraben. Seine Gebeine kamen im 17. Jahrhundert nach  Prag.  Im  2.  Weltkrieg  teilweise  zer-stört, wurde nach dem Wiederaufbau 1974 im ehemaligen Kloster ein Kunstmuseum eingerichtet. 

Die  Sanierung  der  dreischiffigen,  ro-manischen  Krypta  aus  dem  11.  Jahrhun-

dert  wurde  2018  abgeschlossen.  Damit ist  das  bedeutende  mittelalterliche  Ar-chitekturzeugnis unter dem Chorjoch für die  Öffentlichkeit  zugänglich.  Bei  diesen Arbeiten kam ein  lange verborgenes Ka-pitell ans Licht. Die Besucher haben nun ebenso  die  Möglichkeit,  den  Memorial-raum mit der ursprünglichen Begräbnis-stelle des heiligen Norbert von Xanten in den Dimensionen des 17. Jahrhunderts zu entdecken.  Die  Medienkunstinstallation NAM IN LOCO HOC von Martin Stefke und Friderike  Drews  lässt  Leben  und  Wirken des  Ordensgründers  an  diesem  Ort  aus heutiger Perspektive erlebbar werden. Ein Kunstwerk des Malers und Grafikers Mar-tin Assig entstand ebenfalls in Verbindung mit der Erschließung des Memorialraums.  Dessen Bodenbild erstreckt sich über 100 Quadratmeter in der ehemaligen Marien-kirche. Assig entwarf es eigens für diesen 

Ort. Schwarze Bahnen auf hellem Grund zu Schlaufen und Knoten gelegt, von Text-fragmenten und Symbolen durchwebt, so fügt sich das Bild in die mittelalterliche Ar-chitektur ein. Es vermittelt zwischen den bodenständigen  schweren  Arkaden  des alten Baues aus dem 11. Jahrhundert, den aufstrebenden  gotischen  Gewölbeteilen und der hinzugekommenen modernen Ar-chitektur. Ausgeführt wurde es als Einlege-arbeit in Estrich nach einem Verfahren aus dem Mittelalter.  1

Das Bodenbild von Martin Assig im Kunstmuseum Magdeburg Fotos (2): Hans-Wulf Kunze

Das Kloster Unser Lieben Frauen beherbergt heute ein Kunstmuseum Foto: W. S.

Kapitell aus dem 11. Jahrhundert im Kloster Un-ser Lieben Frauen Foto: Archiv Kunstmuseum

Blick in die ehemalige Klosterkirche

Kunstmuseum  Kloster Unser Lieben Frauen Regierungsstraße 4–639104 MagdeburgTel. 0391 565020www.kunstmuseum-magdeburg.de [email protected]

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KLÖSTER  Die Straße der Romanik  |  26

St. Marien zu Helfta

Klösterliches Leben im Mansfelder Land

Klosterkirche erhielt bei Rekonstruktion ursprüngliche Bausegmente zurück

Romanik mit barocker Haube

Im Mittelalter galt das 1258 gegründete Kloster Helfta wegen der vorbildlichen 

Ausbildung seiner Nonnen als „Krone der deutschen Frauenklöster“. Damals war es wichtigstes  Zentrum  der  Frauenmystik in Deutschland. In der Blütezeit wohnten dort bis zu 200 Nonnen. Bis heute ist der Ort  eng  mit  den  Namen  von  Mechthild von  Magdeburg,  Mechthild  von  Hacke-born und der Heiligen Gertrud der Großen verbunden. Die Schriften dieser drei Frau-en beeinflussten und prägten die deutsche Literatur und Spiritualität. Auch die frühe Herz-Jesu-Verehrung und das Rosenkranz-gebet haben in Helfta ihre Ursprünge. 1542 erfolgte die endgültige Säkularisierung des Frauenklosters im Zuge der Reformation. Im  18.  Jahrhundert  wurde  der  Komplex königlich-preußische  Domäne.  Zu  DDR-Zeiten  nutzte  ein  Volkseigenes  Gut  die früheren Klosteranlagen. 1988 retteten be-herzte Bürger die Gebäudereste vor einer geplanten Sprengung. Nach der Wende en-

gagierte sich ein Verband der Freunde des Klosters  Helfta  für  die  Wiederbelebung des klösterlichen Lebens. 

1999 zogen nach mehr als 450 Jahren wieder  Zisterzienserinnen  in  Helfta  ein. Seitdem  hat  sich  ihr  Ordenssitz  augen-scheinlich hervorragend entwickelt. Dort leben,  beten  und  arbeiten  Frauen  nach der  Regel  des  Heiligen  Benedikt.  Die  ro-manische Kirchenruine konnte dank archi-tektonischer Meisterleistung in einen mo-dernen Kirchenbau integriert werden. Das Kloster wird heute von vielen Menschen als eine Oase der besonderen Art erlebt. Das Gelände mit dem großen Park ist frei zugänglich und lädt Besucher zum Verwei-len ein. Neben der Klosterkirche ist auch die  Gertrudkapelle  jeden  Tag  des  Jahres zur Besichtigung geöffnet. Gäste können 

in der Kirche dem Chorgebet der Schwes-tern lauschen. Im „Lebendigen Labyrinth“ führen sieben Umgänge zur Mitte. Johan-niskraut, Salbei, Baldrian, Holunder, Forsy-thie, Sommerflieder und andere Pflanzen begrenzen die Wege. Im Klosterladen wer-den Geschenk- und Erinnerungsartikel an-geboten, im Kloster Café Vino kann man nach  dem  Besuch  in  Helfta  entspannen oder im Hotel auf dem Areal und im Gäs-tehaus übernachten. 48

In der ältesten Gemeinde des Landkrei-ses Mansfeld-Südharz Klostermansfeld 

befindet sich die um 1170 errichtete Klos-terkirche  in  der  heutigen  Kirchstr.  2.  Be-reits einige Jahre vorher bestand hier ein Benediktinerkloster.  Die  Kirche  erlitt  im Bauernkrieg 1525 massive Schäden, doch bereits  vorher  wie  auch  danach  war  sie mittels  massiver  Umbauten  überformt worden. Von ihrem romanischen Ursprung war über viele Jahre nur noch wenig zu er-kennen, bis eine Rekonstruktion zwischen 1960 und 1970 die Wiederherstellung we-sentlicher Teile romanischer und gotischer Bauzeit rettete. Nur der mittlere Teil, das Querhaus, die Empore und einige Fenster 

verweisen auf den romanischen Ursprung. Den Turm ziert eine barocke Haube. Einfa-cher Stützenwechsel, die Säulen mit ho-hen attischen Basen, überstehende untere  Basiswülste  vermitteln  einen  schlichten 

Eindruck,  gestaltet in  der  Quedlinburg-Nachfolge.  Eines der  Kapitelle  trägt Palmettenschmuck und Eckmasken. Be-sichtigungen können auf Anfrage im Pfarr-haus erfolgen.  47

Kloster Helfta ist ein Ort für spirituelle Einkehr und Kontemplation

Nonnen des Klosters

Die barocke Haube entstand erst 1736

Fotos (2): W. S.

Kloster St. Marien zu HelftaLindenstraße 3606294 Lutherstadt EislebenTel: 03475 [email protected]

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Kirchstraße 206308 KlostermansfeldTel. 034772 25250, 32255 oder 839385 [email protected]

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27  |  Die Straße der Romanik  KLÖSTER

Vom Zisterzienserkloster zur humanistischen Bildungseinrichtung

Nach den Mönchen kamen die Schüler nach Pforta In der Idylle des Saaletals herrscht in der 

kleinen Siedlung Schulpforte nur schein-bar Beschaulichkeit. An die 300 Mädchen und Jungen lernen dort, wollen das Abitur ablegen.  Alle  leben  im  Internat,  die  Ge-meinschaft hat Tradition. Zudem kommt die  Hälfte  der  jungen  Leute  nicht  aus Sachsen-Anhalt. Sie nehmen weite Wege aus  Bayern,  Hamburg  oder  von  der  Ost-seeküste in Kauf, um an der Landessschule Pforta für vier Jahre lernen zu können. Der Geist der Portenser, wie sich die Schüler selbstbewusst nennen, setzt auf gute Bil-dung und soziale Kompetenz. Ganz selbst-verständlich grüßen sie die Touristen, die regelmäßig über das Gelände schlendern, mit  einem  freundlichen  „Hallo“.  Über Schulpforta gibt es unzählige Bücher. Oft huldvoll von einstigen Zöglingen verfasst, die später zu Rang und Anerkennung in Po-litik, Kirche und Geistesleben kamen. Die Aufzählung prominenter Schüler lässt sich problemlos ins Dreistellige treiben. Zu ih-nen gehören der preußische Ministerprä-sident Otto Theodor von Manteuffel, die Philosophen  Johann  Gottlieb  Fichte  und Friedrich Nietzsche.

Die  Geschichte  von  Schulpforta  geht auf das Zisterzienserkloster Sanctae Ma-riae ad Portam et Johanni Baptiste zurück. 

Die  Mönche  lebten  nach  der  Regel  „Ora et labora et lege“, hatten wohl auch des-halb wirtschaftlichen Erfolg. Sie legten im Saaletal Sümpfe trocken, errichteten das Wehr in Bad Kösen und zweigten die Klei-ne Saale als künstlichen Wasserlauf für die Klostermühle ab. Bei der Aufhebung des Klosters  1540  als  Folge  der  Reformation gehörte es zu den größten Grundbesitzern der Region.

Zwischen 1251 und 1268 wurde die roma-nische Klosterkirche St. Maria umgebaut. Die dort prägende Fensterrose entstand in Grisaille-Technik, einer Malerei in Grau und Schwarz, typisch für den Orden. Or-namentale Muster und pflanzliche Motive sind prägend. Nach der Einlagerung aller farbigen Gläser aus der Kirche im Zweiten Weltkrieg kam die restaurierte Fensterrose mit ihren 33 Feldern erst in der jüngeren Vergangenheit wieder zurück. In den Chor-fenstern spiegelt sich zudem die Geschich-te von Schulpforta wider. Unter anderem finden  sich  dort  die  Porträts  des  Moritz von  Sachsen  und  des  preußischen  Lan-desherrn Friedrich Wilhelm III. sowie Dar-stellungen von Luther und Melanchthon. Europaweit  fast  einzigartig  ist  das  aus  Eichenholz  geschaffene  Tafelkreuz  aus dem 13. Jahrhundert, das fast fünf Meter in der Höhe misst. 

Die  heutige  Landesschule  Pforta  für musisch,  naturwissenschaftlich  oder sprachlich  Talentierte  wird  vom  Land Sachsen-Anhalt  getragen,  Schulgeld  wie in privaten  Internaten  fällt nicht an. Die Internatskosten von maximal 350 Euro im 

Monat für Vollverpflegung und Unterkunft sind stark subventioniert. Stipendien grei-fen bei besonders begabten oder finanziell bedürftigen Bewerbern. Die Bindung der Absolventen an ihre Alma Mater hält oft ein ganzes Leben an. 58

Bemerkenswert ist der südliche Kreuzgangflügel der Landesschule Pforta, der zweischiffig angelegt ist.

Schüler, die musisch oder wissenschaftlich be-gabt sind, setzen alte Traditionen eines huma-nistischen Gymnasiums fort Foto: W. S.

Abtskapelle, um 1240 entstanden Fotos (2): Roy & Jana Tempel

Stiftung SchulpfortaSchulstraße 2206628 Naumburg OT SchulpforteTel. 034463 [email protected]

KONTAKT

Beginnen Sie  Ihren Rundgang am Be-sucherzentrum.  Rundgangs-Flyer  gibt es dort kostenlos. Der Audioguide mit Musik und viel Pforta-Atmosphäre kann für vier Euro ausgeliehen werden.

TIPP

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INTERNATIONAL  Die Straße der Romanik  |  28

Neues aus dem

-NetzwerkLousada, PortugalINTERPRETATIONSZENTRUM FÜR DIE ROMANIK

Im nordportugiesischen Lousada öffnete das  neue  Interpretationszentrum  an  der „Rota do Românico“ am 27. September 2018 seine Tore für die Öffentlichkeit. 

In diesem imposanten Gebäude erwartet die Besucher ein Ausstellungskonzept zur Vermittlung des kulturhistorischen Erbes der Romanik, das nicht nur durch die Kühn-heit seiner Architektur sondern auch durch ein einzigartiges, interaktives Besuchser-lebnis besticht. 

Vezzolano, ItalienROMANISCHES NETZWERK IM PIEMONT

Das „Romanische Netzwerk in den Hügeln“ ist ein Projekt, das vom Verein „InCollina, Tourismus im Herzen Piemonts“ mit dem Ziel  umgesetzt  wird,  das  Kulturerbe  der  romanischen  Kirchen  nahe  der  Abtei  Vezzolano aufzuwerten.

Bild: Rota do Românico

Bild: Associazione InCollina

Schauen Sie doch schon einmal virtuell vorbei!

TIPP

An  jedem  ersten  Sonntag  der  Monate April bis Oktober 2019 werden die 13 teil-nehmenden Kirchen für Besucher geöff-net  sein  und  jeweils  einen  besonderen, kunstvollen Stempel bereithalten. Auf der dazugehörigen Karte zum „Romanischen Netzwerk in den Hügeln“ können die Stem-pelabdrücke gesammelt und als Nachweis für den Besuch der Kirchen, vor allem aber als besonderes Andenken, mit nach Hause genommen werden.Auf Anfrage beim Verein „InCollina, Touris-mus im Herzen Piemonts“ werden auch ge-führte Touren für Individualreisende oder größere Gruppen organisiert. Weitere In-formationen zu dieser Initiative sind unter www.vezzolano.it verfügbar.

Belgrad, SerbienDIE TRANSROMANICA IN SERBIEN

Serbien ist altertümlich und modern; tra-ditionell  und  exotisch;  mild  und  heraus-fordernd. Gebirgige Landschaften stehen im Kontrast zu tief liegenden Ebenen. Wer Serbien besucht, erlebt eine Vielzahl an at-traktiven Höhepunkten. Von Begegnungen mit Wildtieren über Veranstaltungen und Unterhaltungsangebote bis hin zu Club-bing und Shopping wird jeder Wunsch er-füllt. Mit seiner Lage auf dem Balkan, an einer seit Jahrtausenden unruhigen und beweg-ten Kreuzung zwischen Europa und dem Osten, entwickelte sich Serbien zu einem Land mit erstaunlicher Kultur und heraus-ragendem historischen Erbe. Die serbische Kunst des Mittelalters zeichnet sich durch eine spezifische Mischung von Elementen aus, die  ihre  Inspiration sowohl  in West-europa als auch im Osten, in Byzanz, fan-den. Über 200 Klöster zeugen von diesem 

reichen Erbe, das sich zum großen Teil in Landschaften von außergewöhnlicher na-türlicher  Schönheit  befindet.  Zahlreiche Aktivitäten  wie  lange  Spaziergänge,  Pa-ragliding,  Radfahren  und  Ökotourismus laden zum Verweilen ein. Darüber hinaus können Sie sich im rustikalen Komfort ei-nes ländlichen Bauernhauses mit traditio-neller Gastlichkeit erholen oder eine ent-spannende Spa-Behandlung genießen, die seit dem antiken Rom bekannt ist.Serbien ist noch immer ein relativ neues Reiseziel  in  Europa.  Es  ist  ein  Ort  dyna-mischer  Städte,  unberührter  Natur  und freundlicher,  aufrichtiger  Menschen,  das mit vielen Sehenswürdigkeiten und einer wunderschönen Landschaft beeindruckt. Mit seinen UNESCO-Welterbestätten zieht Serbien bereits zahlreiche, begeisterte Be-sucher an.

Santo Domingo de Silos, SpanienVOM FILMSET ZUR KULTURLANDSCHAFT

In der Gemeinde Santo Domingo de Silos im spanischen Burgos wird derzeit an der Wiederherstellung des fiktiven Friedhofs Sad Hill gearbeitet, der als Kulisse für den Spielfilm „Zwei glorreiche Halunken“ („The Good, the Bad and the Ugly“) diente. Zur Bewahrung und Bekanntmachung dieses kulturellen  Erbes  wurden  verschiedene Initiativen wie die Publikation des Doku-mentarfilms „Sad Hill Unearthed“ ins Le-ben gerufen.

Bild: Dragan Bosnic | NTOS Archive

Bild: TurismoRuralArlanza

Hier geht’s zum offiziellen Trailer der Dokumentation!

TIPP

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29  |  Die Straße der Romanik  INTERNATIONAL

KULTURROUTE DES EUROPARATS Im Jahr 2007 wurde TRANSROMANICA als „Kulturroute  des  Europarats“  anerkannt und  steht  mit  33  weiteren  europäischen Kulturrouten für die fundamentalen Prin-zipien  des  Europarats:  Menschenrechte, kulturelle  Vielfalt  und  Identität,  Dialog, gegenseitiger Austausch und Bereicherung über Grenzen und Jahrhunderte hinweg.Seit  nunmehr  12  Jahren  engagiert  sich TRANSROMANICA im Rahmen des Kultur-routenprogramms dafür, aufzuzeigen, auf welche Art und Weise das Erbe verschie-dener  Länder  und  Kulturen  Europas  das gemeinsame  Kulturerbe  darstellt.  Dies geschieht auf einer Reise durch Raum und Zeit auf den Wegen der Kulturrouten.  www.transromanica.eu www.culture-routes.net

Paray-le-Monial, FrankreichDIE „WEGE DER ROMANIK“ UND TRANSROMANICA IN SÜD- BURGUND IM RAMPENLICHT

Nach  der  Sendung  „Des  Racines  et  des Ailes“, die bereits am 21. Februar 2018 auf France 3 ausgestrahlt und von 2,7 Mio. Zu-schauern gesehen wurde, hatte das Zen-trum für Kulturerbestudien  in Charolais-Brionnais,  kurz  CEP,  erneut  die  Ehre  von einem großen, nationalen Fernsehsender ins Rampenlicht geholt zu werden.Jean-Pierre  Pernaut,  Star-Moderator  von TF1, und sein Team haben sich entschlos-sen, Vereine in den Mittelpunkt zu rücken, die sich für die Vermittlung und den Erhalt des kulturellen Erbes einsetzen. Das CEP wurde ausgewählt, die Region Burgund-Franche-Comté zu repräsentieren. 

Damit  wurde  am  21.  September  2018,  in der Woche nach den Europäischen Kultur-erbetagen, erneut ein außergewöhnlicher Fokus auf die Arbeit des CEP und das Pro-gramm der „Romanischen Wege im südli-chen Burgund“ gelegt. Der Beitrag wurde bereits von etwa 6 Mio. Zuschauern gese-hen.

Königslutter am Elm, Deutschland„SIGHTHEARING“ IN KÖNIGSLUTTER

Mit  CultureCall  wird  der  Weg  durch  Kö-nigslutter zu einem vergnüglichen Stadt-spaziergang. Besucher können ihr eigenes Smartphone als persönlichen Audio-Guide nutzen  und  spannende  Geschichten  zu den  Sehenswürdigkeiten  der  Domstadt am Elm erleben.

Maria Wörth, ÖsterreichVOM PILGERSTAB ZUM MOTORBOOT: AUF DEN SPUREN DER GESCHICHTLICHEN ENTWICKLUNG MARIA WÖRTHS

Auf Initiative der Tourismusverantwortli-chen in Maria Wörth gibt es seit nunmehr 10 Jahren regelmäßige Führungen für inte-ressierte Gäste. Einst aus dem EU-Projekt TRANSROMANICA  hervorgegangen,  hat sich die Führung zum Fixpunkt im touristi-schen Angebot entwickelt.Mit Astrid Legner, die als geprüfte Fremden-führerin von Beginn an persönlich dabei ist, geht es auf eine abwechslungsreiche Rei-se in die Vergangenheit des Wörthersees. Nicht  nur  Kirchen-  und  Kunstgeschichte kommen  zur  Sprache,  sondern  auch  die interessante Entwicklung des Wörthersee-Südufers  zur  Tourismusdestination.  Be-rühmte Persönlichkeiten, die hier ihre Spu-ren hinterlassen haben, dürfen bei diesem einstündigen Rückblick nicht fehlen.Die kostenlosen Führungen finden von Mai bis September immer freitags um 10 Uhr statt.

Bild: CEP Charolais-Brionnais

Bild: Norbert Funke

Bild: Tourismusinformation Maria Wörth | Franz Habich

Schauen Sie sich beide Berichte online an!

TIPP

Hören Sie doch mal rein!

TIPP

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31  |  Die Straße der Romanik  KLÖSTER

11. HarzerKlosterSommer

Das Tor steht offen – das Herz noch mehrSechs Klöster eröffnen zum elften Mal 

gemeinsam  den  HarzerKlosterSom-mer. Alle sind besondere Orte der Tradi-tion, der Freude und Besinnung. In ihnen begegnen sich „Himmel und Erde“, in ihnen begegnen sich Menschen. Über Jahrhun-derte hinweg prägten die Harzer Klöster die kulturelle und wirtschaftliche Entwick-lung einer ganzen Kulturlandschaft. Diesen kulturellen und gestaltenden Impuls greift das  Veranstaltungsangebot  2019  wieder auf.  Die  sommerliche  Reihe  beginnt  am 19. Juni im Kloster Wöltingerode mit Jazz-musik, jungen Poetryslammern und Über-raschungsgästen.

In den ehemaligen Klöstern Brunshau-sen, Walkenried und Wöltingerode in Nie-dersachsen, sowie Ilsenburg, Drübeck und Michaelstein in Sachsen-Anhalt erwarten die Klostergäste Angebote zur Besinnung und  Spiritualität.  Die  unterschiedlichen Programme  mit  Führungen  auch  zu  un-

gewohnter Stunde, Gottesdiensten, Kon-zerten, Offerten für die ganze Familie und Sommerfesten versprechen Abwechslung und Unterhaltung.

Die  Erfolge  der  vergangenen  Harzer-KlosterSommer  zeigen,  dass  spiritueller Tourismus  auf  Gäste  zunehmend  anzie-hend wirkt. Nicht nur deshalb startet das Projekt in diesem Jahr im neuen Gewand. Die Mitglieder des Harzer Tourismusver-bandes entschieden sich für die Gründung einer Abteilung „Harzer Klöster“ und damit auch für die  Integration des HarzerKlos-terSommer e.V. in den Dachverband. Die-se enge Einbindung bringt weitreichende Synergieeffekte für beide länderübergrei-fenden Institutionen. Die früheren Klöster setzen zudem auf Kooperationen mit der Klosterkammer Hannover und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die sich als Förderer der klösterlichen Kultur und Geschichte verstehen.   

Konzert an der Klosterkirche Drübeck Foto: W. S.

Romantische Nacht Drübeck Foto: D. G.

Kloster Walkenried, HarzerKlosterSonntag Foto: Günter Jentsch

Gartenpracht in Michaelstein Foto: W. S.

HARZER KLÖSTERc/o Harzer Tourismusverband e.V.Marktstraße 4538640 GoslarTelefon 05321 3404-21www.harzerklostersommer.de [email protected]

KONTAKT

19. Juni  Eröffnungsveranstaltung des 11. HarzerKlosterSommer  im Kloster Wöltingerode

21. – 23. Juni  „2. Schubertiade in Klostermauern“ im Kloster Ilsenburg7. Juli   HarzerKlosterSonntag in allen sechs Klöstern     zum Thema „Die vier Elemente – FEUER“3. August   Romantische Nacht im Kloster Drübeck 4. August   Klosterfest im Kloster Michaelstein 17./18. August  Textilkunstmarkt „Feine Stiche“ im Kloster Brunshausen7. September   „Kloster à la cARTe“, „Barocke Sinnenfreuden“ 

mit Gottfried Wilhelm Leibniz im Kloster Brunshausen14. September   „Kloster à la cARTe“ – „Die tanzende Adelbrin – Drübecks  

bewegte Klostergeschichte“ in Kooperation mit dem  Nordharzer Städtebundtheater im Kloster Drübeck

21./22. September  Klostermarkt Walkenried

VERANSTALTUNGSTIPPS

Page 33: FASZINATION 2019/20 Straße der ROMANIK in Sachsen-AnhaltSt. Peter und Paul 30 Kloster Gröningen Klosterkirche 50St. Vitus 31 Hamersleben Stiftskirche 51St. Pankratius 32 Dedeleben

KLÖSTER  Die Straße der Romanik  |  32

Tipps für eine Auszeit im entschleunigten Umfeld

Urlaub im KlosterSie  wollen  einen  Entspannungsurlaub 

ohne Alltagsstress? Einen Ort an dem Sie neue Energie schöpfen können? Dann probieren Sie einen Aufenthalt in einem his-torischen Kloster in Sachsen-Anhalt aus. In ruhiger Lage und in der Abgeschiedenheit der Natur können Sie in eine Atmosphäre der Stille eintauchen. Wir stellen Ihnen ro-manische Klöster an der Straße der Roma-nik vor, in denen Sie einkehren können.

KLOSTER DRÜBECKDas  ehemalige  Benediktinerkloster  und Drübeck selbst bilden eine malerische Ein-heit. Die zwei Klostertürme und die res-taurierten Klostergärten ziehen jeden Be-sucher in ihren Bann. Zwischen Ilsenburg und Wernigerode gelegen, können Sie sich hier abseits von Touristenströmen erholen.

Entweder Sie nächtigen im historischen Ambiente oder in neu errichteten Häusern auf dem Klostergelände. Ruhig und abge-schieden  im  Herzen  des  Harzes,  können Sie im Kloster in einem der 31 Zweitbett-zimmer oder 45 Einzelzimmer verweilen. Zwei  behindertengerechte  Zimmer  sind ebenfalls verfügbar. Die Übernachtungs-kosten liegen zwischen 35 bis 45 Euro pro Gast.  Frühstücks-,  Mittags-  und  Abend-buffet können Sie extra hinzubuchen. Die Klosterküche serviert ausschließlich regio-nale und frische Speisen. Die klostereigene Weinstube und die Terrassen mit Blick auf die weitläufigen Streuobstwiesen machen dem Kurort alle Ehre.

KLOSTER HELFTAÖstlich der Lutherstadt Eisleben befindet sich das romanische Kloster Sankt Marien zu  Helfta.  Drei  bedeutende  Mystikerin-nen, Mechthild von Hackeborn, Mechthild von Magdeburg und Gertrud von Helfta, prägten das Kloster im Mittelalter mit ih-ren Schriften. Helfta erlitt enorme Verwüs-tungen und man begann mit dem Wieder-aufbau vor 20 Jahren.

Heute leben zwölf Schwestern auf dem Klostergelände. Im dreigeschossigen Gäs-tehaus der Nonnen werden Sie einen Ort des Aufatmens finden. Zwei Teiche und das Kräuterlabyrinth sind ideal zum Spazieren und führen wohl zur eigenen Mitte.

Es besteht die Möglichkeit, an Kloster-kursen und Führungen teilzunehmen. Ob Meditation, Achtsamkeit, „Unser inneres Kind wahrnehmen“ oder Vorträge zu den Schriften der Mystikerinnen – sicher ist, Sie werden sich selbst bei einem Aufenthalt im Kloster Helfta spirituell näherkommen.

KLOSTER MEMLEBENDie Klosterlandschaft rund um Saale und Unstrut entwickelte sich seit dem 10. Jahr-hundert  stetig.  Mit  den  Mönchen  kam Wissen um Landwirtschaft, Weinbau und Technik in die Region. Nur wenige Klöster besitzen eine solch monumentale Kirche, wie es die Marienkirche mit 82 Meter Län-ge ist. Als Sterbeort Heinrichs I. und Otto des Großen erlangte Memleben enorme historische Bedeutung.

In zurückgezogenen Mönchszellen kön-nen Sie die Stille förmlich fühlen. Der Aus-blick auf das Unstruttal ist inklusive. Die vier Doppelzimmer und ein Einzelzimmer sind spartanisch und auf das wesentliche reduziert eingerichtet. Ein Frühstück wird 

im Kloster nach benediktinischem Vorbild serviert. Wurst und Käse aus eigener Her-stellung und Milchprodukte vom angren-zenden Gutshof lassen Sie gestärkt in den Tag treten.

Auf dem Klostergelände können Sie an Führungen teilnehmen und in die Geschich-te der hiesigen Kaiserpfalz eintauchen.

KLOSTER HUYSBURGDas Kloster Huysburg ist ein Benediktiner-kloster auf dem Huy, einem bewaldeten Höhenrücken  nördlich  des  Harzes  in  der Nähe  von  Halberstadt.  Die  Benediktiner kehrten 1972 auf den Huy zurück.  Inzwi-schen ist dort vieles erneuert. Unter ande-rem wurde die Kirche umfassend saniert und das Haupthaus sowie etliche andere Gebäude des Klosters erneuert. Es entstan-den neue Wohn- und Schlafräume. Gast-freundschaft leben – unter diesem Motto können Besucher im Gäste- und Tagungs-haus übernachten, Kurse belegen, Tagun-gen durchführen und feiern. Das Kloster-café und der Klosterladen sind für Gäste und Tagesbesucher geöffnet. Führungen durch die Kirche und Teile des Klosters kön-nen vereinbart werden.

Das reizvolle Unstruttal lohnt einen Besuch. Übernachten kann man u. a. im Kloster Memleben. Foto: D. G.

Liebevolles Ambiente im Äbtissinnenhaus im Kloster Drübeck Foto: Ulrich Schrader

Bruder Jacobus über die Schulter geschaut

Ruhe finden im Kloster Helfta Fotos (2): W. S.

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33  |  Die Straße der Romanik  KLÖSTER

Von der Jerichower Klosterkirche gehen besondere Impulse aus

An die große Glocke gehängtNahezu unverfälscht lässt sich die Ro-

manik  im  Kloster  Jerichow  erleben. Rundbögen,  dicke  Mauern  mit  kleinen Fenstern  sowie  Würfelkapitelle  sind  ty-pisch für das Bauwerk. Das Kirchenschiff kommt ohne Bilder aus, vergeblich bleibt die  Suche  nach  Skulpturen.  Rote  Back-steinziegel und dezent eingesetztes Weiß sorgen für eine wunderbare Atmosphäre. An den Bögen der Vierung befinden sich Nachahmungen  von  italienischem  Mar-mor.  Ein  Gotteshaus  präsentiert  sich  als Gesamtkunstwerk. 

Im nördlichen Turm, wie sein südlich be-nachbarter Zwilling ab etwa 1250 erbaut, hängen zwei bedeutende mittelalterliche Glocken.  Die  kleinere  in  der  Form  eines Zuckerhuts stammt aus der Zeit um 1300 und trägt eine bemerkenswerte Inschrift: „Tamo me fecit“ (Tamo hat mich gemacht). Mit diesen Worten tritt ein Glockengießer selbstbewusst  aus  der  Anonymität  des Mittelalters heraus und bringt sein Werk zum  Sprechen.  Bei  jedem  Klöppelschlag 

lobt die Glocke den Meister, denn der Text schwingt verschlüsselt im hellen Klang mit.

Tief  und  warm  ertönt  daneben  das größte Jerichower Instrument mit einem Schwergewicht von rund zwei Tonnen, die „Osanna“, so benannt nach dem Schluss ihrer inschriftlichen Botschaft. Diese um-fasst  in  lateinischen  Ziffern  das  Entste-hungsjahr 1354 zusammen mit einem Ge-bet: „O rex glorie, Christe, veni cum pace. Amen. Osanna.“ (Oh Du König der Herrlich-keit, Christus, komme mit Frieden! Amen. Hosianna.) Beide Glocken sind gemeinsam zu den Sonn- und Festtagsgottesdiensten zu hören, die Tamo-Glocke ruft werktags zum Morgengebet und kündigt den Mittag und Abend an. Die „Osanna“ meldet sich samstags um 18 Uhr zum Wochenausklang und begrüßt in der Silvesternacht das neue Jahr.

Das  einstige  Prämonstratenser-Stift Jerichow  in  der  Elbe-Havel-Niederung wurde  1144  gegründet  und  feiert  2019 seinen 875. Geburtstag. Grund genug für 

ein Festgeläut, das am 19. Mai um 15 Uhr erschallt. Damit, und mit einer Videopro-jektion, die für die Gäste von den Türmen herab in die Kirche übertragen wird, erin-nert das Kloster zugleich an den 19. Mai 1377, einen besonderen Tag seiner eigenen Geschichte. Damals besuchten Kaiser Karl IV. (1316 – 1378) und andere hohe Würden-träger das nahe der Tangermünder Kaiser-burg gelegene Stift. Davon berichtete ein unbekannter Jerichower Chorherr in einer handschriftlichen  Chronik,  die  heute  in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover aufbewahrt wird.  20

Romanikpreisverleihung in der Stiftskirche Foto: W. S.

Stiftung Kloster JerichowAm Kloster 139319 JerichowTel. 039343 [email protected]

BESUCHERSERVICE19. Mai  „Die Glocken von Jerichow“ – Internationaler Museumstag12. – 14. Juli   Mittelalterliches Klostergartenfest mit Markt, Lagerleben, 

Schaustellern, Musik, Verpflegung u.v.m.6. Oktober   Erntedankfest mit Glockenspielkonzert12. Oktober    3. Romaniktag für Altmark und Elbe-Havel-Winkel  

mit Vorträgen zu Glocken, Geläuten und Glockenstühlen 30. November   Advent im Kreuzgang bis 1. Dezember  mit Händlern, Programm und Leckereien

VERANSTALTUNGSTIPPS

Page 35: FASZINATION 2019/20 Straße der ROMANIK in Sachsen-AnhaltSt. Peter und Paul 30 Kloster Gröningen Klosterkirche 50St. Vitus 31 Hamersleben Stiftskirche 51St. Pankratius 32 Dedeleben

KLÖSTER  Die Straße der Romanik  |  34

K löster und Relikte davon gibt es am Harzrand 

reichlich.  Ein  Bundes-länder überschreiten-des  Projekt  ist  der Klosterwanderweg, der  sich  zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt er-streckt. 

Die Tour auf diesem Wanderweg star-tet zum Beipiel am Kloster Wendhusen in Thale und führt weiter durch romantische Mischwälder an der Bergkirche St. Bartho-lomäus in Blankenburg vorbei entlang des Harzrandes zum Kloster Michaelstein. 

Die nächste Etappe führt Sie nach Wer-nigerode,  der  „Bunten  Stadt“  am  Harz über die sogenannte „Himmelpforte“ im Ortsteil Hasserode. Hier  finden Sie auch eine der „Engelsbänke“, die zu einem Päu-schen geradezu magisch einladen. 

Am  Nationalpark Harz  entlang  geht es  über  Drübeck  bis nach Ilsenburg. Die bei-den Klöster Drübeck & Il-senburg  an  der  Straße  der Romanik  beeindrucken  mit ihrer gut erhaltenen Bausubs-tanz, die auch Kulisse für Filme wie „Die Päpstin“ waren. Genie-ßen  Sie  die  ursprüngliche  Land-schaft auf Ihrem weiteren Weg von Abben-rode nach Lochtum und Kloster Wöltinge-rode bei Vienenburg. In der Stiftskirche St. Georg zu Grauhof finden alljährlich Orgel-konzerte statt. Auch ein Start von Goslar aus ist möglich.

Goslar

Wernigerode

ThaleBlankenburg

Vienenburg

Stapelburg

Abbenrode

Wiedelah

Wöltingerode

IlsenburgDrübeck

Grauhof

Immenrode

Wendhusen

Michaelstein

Darlingerode

Auf einer „Straße der Gotik“ würde das        ehemalige Kloster Walkenried gewiss 

an prominenter Stelle  liegen. An diesem am  Südharz  gelegenen  und  einst  hoch berühmten Ort wirkten seit der Romanik rund 400 Jahre tiefgläubige Gottesmänner aus dem Orden der Zisterzienser. 

Das  hat  einige  Spuren  hinterlassen, nicht nur herausragend bauliche, wie den berühmten gotischen Kreuzgang von Wal-kenried. Auch in der Kulturlandschaft vor der „Haustür der Mönche“ hat sich ein be-deutendes Kulturdenkmal erhalten: die von Möncheshand angelegten Klosterteiche.

Modernes Museum in historischen Mauern

Heute  ist  ihr  Kloster  ein  Museum  –  das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried, 

kulturtouristisches Highlight von überre-gionaler Bedeutung.  Im Mittelpunkt des Rundgangs durch historische Mauern und modernes  Museum  stehen  die  gotische Architektur der Klosteranlage, das von Ge-bet und Arbeit geprägte Alltagsleben der Mönche  sowie  die  Kulturgeschichte  des „Klosterkonzerns Walkenried“, einst eines der bedeutendsten mittelalterlichen Wirt-schaftsunternehmen in Norddeutschland. Kirchenmänner als strategisch handelnde Manager – für das Mittelalter kein Wider-spruch. 

Tauchen Sie ein in diese längst vergan-gene  Klosterwelt  mit  einer  spannenden Museumsführung oder lassen Sie sich mit 

einem AudioGuide  leiten. Erleben Sie  im Sommer die atmosphärischen Abendfüh-rungen und in der dunklen Jahreszeit die Führungen im Kerzenschein. 

Weitere Highlights: die Nacht der Of-fenen  Pforte  am  Ostersonntag  und  der Klostermarkt, der vor der  faszinierenden Kulisse der Klosteranlage immer Ende Sep-tember Tausende von Besuchern anlockt.

ZisterzienserMuseum  Kloster WalkenriedTel. 05525 9599064 [email protected]

KONTAKT

Heute im Mittelalter

ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried

Das Kloster Walkenried gehört zwar nicht zur Straße der Romanik, ist aber sehenswert! Foto: W. S.

Kinder entdecken das Kloster Foto: B. Jentsch

Zwischenstopp am Kloster Ilsenburg Foto: D. G.

Auf Entdeckungsreise zwischen Wendhusen und Wöltingerode

Pilgern auf dem Harzer Klosterwanderweg

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35  |  Die Straße der Romanik  TIPPS AUS DER REGION

Porta patet, cor magis. Das Tor steht offen, das Herz um so mehr.

Musealer Dreiklang

W W W. K L O S T E R - M I C H A E L S T E I N . D E

KULTURSTIFTUNGSACHSEN-ANHALT

KLOSTER MICHAELSTEIN

MUSIKAKADEMIE | MUSEUM

Die Geschichte der weißen Mönche von Michaelstein, deren blühende Speisen und duftende Arzneien oder das Geheimnis der Musik entdecken. Ein vielseitiges Museum in Blankenburg (Harz) für die ganze Familie.

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Neuwerkkirche Goslar

Kloster Grauhof

Kloster Wöltingerode

Kloster Ilsenburg

Kloster Drübeck

Kloster Himmelpforte

Kloster Michaelstein

Bartholomäuskirche Blankenburg

Kloster Wendhusen zu Thale

Stiftskirche St. Cyriakus, Gernrode

Marienkloster Quedlinburg

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Kultur für KennerEntdecken Sie den Harz und Sachsen-Anhalt mit der histori-schen Reihe aus der

FASZINATIONStraße der ROMANIK

in Sachsen-AnhaltJahressonderausgabe | 18. Jahrgang | Ausgabe 2019 | Schutzgebühr 1 E | Die historische Reihe aus der HARZDRUCKEREI

2019/20

KLÖSTERKUNSTORTEKULINARIKBURGEN l SCHLÖSSER l PFALZENKIRCHEN UND KAPELLENKULTUR

QUEDLINBURG FÜHRUNGEN• Rundgang durch das UNESCO-Welterbe 11:00 Uhr ganzjährig täglich 14:00 Uhr April – Oktober täglich

• Führung durch das historische Rathaus13:00 Uhr ganzjährig Mo, Do und Fr• Abendrundgang mit dem Nachtwächter oder Stiftshauptmann 20:00 Uhr April – Okt., Mi – Sa 18:00 Uhr Nov. – März, Fr – Sa Die Führungen beginnen vor der QLB-Information.

UNESCO WelterbeROmaNik SEHEN & ERlEbEN!• St. Wiperti (Krypta + Kirche)• Marienkloster auf dem Münzenberg • Stiftskirche St. Servatius (Domschatz, UNESCO Welterbe)

• Stiftskirche St. Cyriakus – Gernrode (Kloster + Krypta)QUEDliNbURG-TOURiSmUS-maRkETiNG GmbHMarkt 4, 06484 Quedlinburg, Tel. 0 39 46 / 90 56 [email protected], www.quedlinburg.de

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Es ist kaum zu glauben, aber wir haben seit Goethes 250. Geburtstag 1999 jedes Jahr eine Ausgabe mit Beiträgen zu seinen Harzreisen und de-ren Erträgen veröffentlicht, und dies ist die Nummer 20!Selbst die Optimisten, die dieses Blatt 1998 für Kultur-touristen entworfen haben, waren nicht so kühn zu glauben, dass wir auch nach so langer Zeit noch eine Jah-resausgabe drucken würden. Doch es finden sich immer neue Aspekte, deren Nach-spüren sich lohnt. Und sich

auf Wanderschaft zu bege-ben, ist ohnehin eine ge-sundheitsfördernde Mode geworden, die auch den Ho-rizont erweitert und das Ge-müt beruhigt. Dafür steht als leuchtendes Beispiel und als Botschafter für die Region Brocken-Benno. Wenn man dann auch noch Stempel der »Harzer Wandernadel« an den schönsten Stellen des Harzes sammeln kann, kommt ein weiteres Glücks-gefühl zu der gemütsberuhi-genden Wanderlust hinzu.Immer wieder erhalten wir

Anregungen, uns doch dem einen oder anderen Thema, das auch touristisch interes-sant ist, zu widmen. Wenn es dabei einen Bezug zu Goethe zu finden gibt, tun wir dies gern. So sind in dieser Aus-gabe Beiträge zum unent-wegten Brockenwanderer Benno Schmidt, (der nun so-gar ein Buch herausgebracht hat), eine Briefmarkenprä-sentation in einer Bergwild-nis, wie Goethe sie wohl auch erlebt hat, und die Dis-kussion um die Verlegung ei-nes der schönsten Wander-wege des Harzes im Nationalpark Harz (Magde-burger Weg) zu finden. Die erste deutsche Schauspiele-rin Caroline Neuber ist wohl Goethe nie begegnet, doch hat sie in Blankenburg Spu-ren hinterlassen und die Pro-fession des Komödianten vom derben Hanswurst zu einem kulturvollen und geis-tig anregenden Schauspieler

maßgeblich vorangetrieben. Ihr hat die Blankenburgerin Hilde Thoms eine Stiftung gewidmet, was wir gebüh-rend vermerken wollen. Der Norddeutsche Achim Ka-pelle setzt in Altenau ein Zeichen der Hoffnung, weil er das ehemalige Hotel »Rat-haus« vor dem drohenden Verfall bewahrt hat. Hier hat Goethe vor seiner Winterbe-steigung 1777 genächtigt. In Blankenburg feierte man kürzlich 20 Jahre Stiftung »Barocke Schlossgärten und Parks« in der ehemaligen Re-sidenzstadt des Wolfenbütte-ler Herzogs Ludwig Rudolf. Die Landschaftsgärten tra-gen die Auszeichnung »Green Flag« und sind alle-mal einen Besuch wert. Wir widmen uns dieser Beson-derheit in einem Beitrag.Auf den Spuren des Sprach-magiers gibt es viel im Harz zu entdecken, kam er doch auf seinen Visiten an einigen

der schönsten Orte vorbei, deren Besuch auch heute noch inspirierend sein kann. Finden Sie neue Eindrücke und Aussichten, wenn Sie ab-seits des alltäglich-hektischen Lärms in ursprünglicher Na-tur den Hübichenstein hoch-kraxeln oder sich tief in die Bergwerke des Harzes versen-ken. Der Brocken ist natürlich immer einen Aufstieg wert oder wandeln Sie (teilweise barrierefrei) auf dem Rehber-

ger Graben bei St. Andreas-berg entlang des UNESCO-Welterbes Oberharzer Wasserwirtschaft. Dies ist ein von Bergleuten nach dem Spätmittelalter angelegtes komplexes Wasserhaltungs-system.Allen Freunden des geistrei-chen Reisens durch den Harz wünschen wir weiterhin er-hebende Stunden, wenn sie auf Goethes Spuren durch das Mittelgebirge wandeln.

Der wandernde Goethe grüßt als lebensgroße Plastik seit kurzem am originären Schauplatz auf dem Torfhaus seine heutigen Epi-gonen im »Torfhaus Resort«. Von hier schritt er 1777 wacker mit Förster Degen zu einer der gefährlichen Winterbesteigungen des Brockens aus.

Foto: WS

Schutzgebühr: 1

Wandern, Wandern, WandernHarzreisen auf Schusters Rappen bleiben modern

Goethe im HarzAuf den Spuren des großen deutschen Dichters 2018|2019 So

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Die historische Reihe aus der

Hotel & Veranstaltungshof Schlossmühle Kaiser-Otto-Straße 28 D-06484 Quedlinburg

Tel.: +49(0)3946. 787-0 Fax: +49(0)3946. 787-419 [email protected]

2 x Übernachtungen, 1 x Halbpension Menü oder Buffet*, Harzer Brotzeit und Stadtrundgang durchQuedlinburg, Kombiticket für Stiftskirche undSchlossmuseum

Weitere Arrangements buchbar unter: www.schlossmuehle.de

Faszination Romanik

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Ab 169,00 € pro Person im Doppelzimmer* Entscheidung des Küchenchefs

Weltkulturerbe

Unser Arrangement:

GOETHES HARZREISEN◗ 1. HARZREISE: 1777 – Winterbesteigung des Brockens von Nordhausen über Ilfeld, Elbingerode, Wernigerode,

Goslar, Clausthal, Altenau, Brocken, St. Andreasberg, Duderstadt nach Mühlhausen S. 3–6◗2. HARZREISE: 1783 – mit geologischen Studien

von Langenstein über Blankenburg, Rübeland, Halberstadt, Zellerfeld, Brocken, Schierke, Elend, St. Andreasberg nach Göttingen

S. 7–8◗3. HARZREISE: 1784 – mit zeichnerischen Studien von Lauterberg über Osterode, Clausthal-Zellerfeld, Wildemann, Goslar, Brocken, Elbingerode, Thale, Blankenburg nach Langenstein

S. 8–13◗4. HARZREISE: 1805 – »Wallfahrt nach dem Roßtrapp« von Halberstadt über Thale, Bodetal, Gernrode, Ballenstedt

nach Aschersleben S. 14–15

Nach dem Besuch der Messinghütte in Goslar-Oker wanderte „Maler Weber“ auf der ersten Harzreise durch das wildromanti-sche Okertal gen Clausthal-Zellerfeld.

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KULINARIK  Die Straße der Romanik  |  36

100 Jahre Bauhaus – 200 Jahre Fontane

… und die Altmark kochtSeit über zehn Jahren finden sich Köche 

aus der gesamten Altmark zu einer be-sonderen  Aktion  zusammen.  Unter  dem Motto „Die Altmark kocht“ kann dabei je-der Besucher den Spitzenköchen der Regi-on und einigen Prominenten in die Töpfe schauen. Der Salzwedler Landrat Michael Ziche schwingt dabei traditionell auch den Kochlöffel und wird in diesem Jahr unter-stützt durch Sebastian Weyl von der IHK. Selbst Bürgermeister und Schuldirektoren wagen sich an Schneidebrett und Pfannen. Die Auswahl historischer Kulissen für diese Leistungsschauen der Gastronomie sorgt für  das  passende,  attraktive  Ambiente. 2019 steht das Thema „Theodor Fontane“ über den Speisekarten, denn der Geburts-tag des Dichters wird in diesem Jahr zum 200. Mal begangen. Zudem feiert das Bau-haus sein 100. Jubiläum. Es wird spannend, 

wie sich in romanischen Gebäuden diese Zeitensprünge auf dem Anrichteteller wi-derspiegeln. Frische Zutaten aus der Regi-on sind bei allen Köchen das Credo wie die Botschaft, aus einer Steckrübe und alten Gemüsesorten  wieder  moderne  Kreati-onen zu entwickeln. Das alles  ist am 26. März 2019 an der Wuster Kirche im alten Gut, der heutigen Schule, bekannt aus Fon-tanes „Wanderungen durch die Mark“ und am 15. April 2019 im „Alten Bahnhof“ an der Rohrberger Kirche zu erleben. Ab Mit-tag  wird  dann  an  beiden  Orten  gekocht und  abgeschmeckt.  Finalisiert  wird  das Kochevent  in  der  Rohrberger  Kirche  bei Orgelmusik.

In den Gasthöfen und Hotels im Norden Sachsen-Anhalts, die sich am Qualitätssie-gel Altmärker Kulinarium beteiligen, lässt sich  traditionelle  und  moderne  Küche 

während des ganzen Jahres erleben. Da-mit ausgezeichnete Betriebe bieten nicht nur einen hochwertigen Service, sondern selbstverständlich  auch  schmackhafte Speisen.  Bei  ihnen  hat  die  Verwendung frischer  regionale  Produkte  einen hohen Stellenwert.  Altmärkische  Spezialitäten stehen in deren Speisekarten ganz oben. Hinzu kommen saisonale Leckereien wie Spargel-, Wild- oder Pilzgerichte. Ein guter Tropfen Wein aus dem Saale-Unstrut-Ge-biet oder ein zünftiges Altmärker Bier run-den solche Menüs ab.

Küchenspione im Elb-Havel-Winkel

Die Blogger-Aktion „Küchenspione im Elb-Havel-Winkel“, die abwechselnd an Pfan-nen und Töpfen von Profi- sowie Hobby-köchen zwischen Elbe und Havel stattge-funden hat, erfreute sich einer regen Nach-frage.  Das  Projekt  wurde  2018  mit  dem  2. Platz des Tourismuspreises Sachsen-An-halt „Vorreiter“ ausgezeichnet. Das Projekt ist aber noch nicht zu Ende:  Nachdem ein Kalender für 2019 herausgegeben wurde, erscheint  zusätzlich  ein  kleines  Rezept-buch mit etwa 60 Seiten, das Erlebnisse und  Rezepte  zusammenfasst.  2019  wird die Blogger-Aktion dann auf Freizeitaktivi-täten gelenkt.

www.elbhavelwinkel.comINFO

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37  |  Die Straße der Romanik  KULINARIK

Harzer Gaumenfreuden an der Straße der Romanik

Typisch HarzNeben den beeindruckenden Sehens-

würdigkeiten,  der  einzigartigen Landschaft oder der schönen Unterkunft sind es auch die kulinarischen Erlebnisse, die einen Urlaub unvergessen machen. Im Harz gibt es entlang der Straße der Roma-nik zahlreiche regionale Spezialitäten, die es zu entdecken gilt. An der Regionalmar-ke „Typisch Harz“ können Besucher quali-tative Produkte aus dem Harz erkennen. Nach dem Grundsatz „Klasse statt Masse“ wird bei der Vergabe des Labels auf eine art- und umweltgerechte Erzeugung von Lebensmitteln in der Harzregion geachtet. „Schmecken“ kann man das beispielsweise in den Straße-der-Romanik-Orten Blanken-burg, Gernrode und Quedlinburg.

Bei einem Gartenrundgang im Kloster Michaelstein können Besucher den fleißi-gen Bienen von Hobbyimker André Kop-pelin bei der Arbeit zusehen. Der Nektar der  Heil-  und  Gewürzpflanzen  aus  dem Kräutergarten sorgt für die interessanten Aromen des Michaelsteiner Klosterhonigs. Gleich neben der mittelalterlichen Gutsan-lage des Klosters kommen Fischliebhaber im  Restaurant  „Zum  Klosterfischer“  voll auf ihre Kosten. Fischspezialitäten aus den eigenen Teichen und weitere Harzer Köst-lichkeiten zeichnen die Speisekarte aus. 

Auf dem Weg in die UNESCO-Welterbe-stadt Quedlinburg lohnt sich ein Abstecher nach Gernrode. Hier lässt sich die Besich-tigung der Stiftskirche St. Cyriakus mit ei-nem Besuch der Harzer Likör Manufaktur verbinden. Tief  in der Region verwurzelt und nach traditionellen Rezepten herge-stellt sind die feinen Liköre und Brände mit Namen wie Ritter Bodo, Walpurga oder He-xenbitter.

Aber auch in der Welterbestadt selbst finden  sich  neben  den  romanischen Schmuckstücken auch kulinarische Schät-ze. Bis  ins Jahr 1807 reicht die Brautradi-tion des Brauhaus Lüdde in der Quedlin-

burger Innenstadt zurück. Herzstück des Gastraums im ehemals offenen Brauerei-hof ist ein klassisches 2-Geräte-Sudwerk. Hier entsteht die Würze für das naturbelas-sene Braunbier „Pubarschknall“, das Lüd-de-Pilsener  oder  das  Lüdde-Schwarzbier. Je nach Saison runden Bock, Weizen oder Märzen das Bieraufgebot als ideale Beglei-ter der rustikalen Speisen ab. Im Finkenherd 6 gleich um die Ecke können Besucher der Harzer  Naturküche  Simone  Seiboth  und ihrem Team bei der Herstellung der Qued-linburger Senfe, der Chili-Feinkost und ver-schiedener Kräutersalze über die Schulter 

schauen.  Eine  eher außergewöhnliche Zutat  verarbeitet der Fleischermeis-ter  Sven  Matthes in seinen Rostbrat-würstchen  –  den „Harzer  Fichteln“. Nach einem Originalre-zept  aus  dem  19.  Jahrhun-dert  würzt  er  das  Schweine-  und  Kalbs-fleisch aus der Region mit echten Harzer Fichtennadeln. Frisch zubereitet kann man die „Fichteln“ nur am traditionellen Stand von Torsten Höher verkosten (Verkaufster-mine unter www.harzer-fichteln.de)

 www.typisch-harz.de INFO

Picknick im Harz, Foto: HTV, M. Gloger

Die Senfmanufaktur Quedlinburg beim Kloster-fest Michaelstein Foto: W. S.

Bienen am Lavendel Foto: André Koppelin

Harzer Fichteln & Fichtelschnaps Foto: Torsten Höher

Ritter Bodo Foto: Harzer Likör Manufaktur

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TIPPS AUS DER REGION  Die Straße der Romanik  |  38

Seit über 150 Jahren wird in Freyburg an der Unstrut deutsche Sektgeschichte geschrieben,

eine faszinierende Tradition, die Sie jeden Tag persönlich erleben können: bei einer Führung durch die historische Sektkellerei,

bei einer Sekt-Verkostung oder bei einer der vielen Veranstaltungen des Rotkäppchen-Sektival-Kulturprogrammes.

Führungen:

Mo–Fr 11.00 und 14.00 UhrSa, So, Feiertage zusätzlich 12.30 und 15.30 Uhr

Unser Sektshop ist für Sie geöffnet.

Rotkäppchen SektkellereiSektkellereistraße 5 · 06632 Freyburg (Unstrut)

Telefon: (03 44 64) 34-0 · www.rotkaeppchen-sektkellerei.de

61

53

Stadtinformation MüchelnMarkt 2006249 Mücheln (Geiseltal)Tel. 034632 [email protected]

Stadt Mücheln (Geiseltal)

Tel. 034632-40111www.muecheln.de

Führungen werden nach telefonischer Absprache (Tel. 034632 23754) durchgeführt

Kirche St. Micheln

61

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und Marktplatz, finden Sie

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die Saale-Unstrut Region.

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CK Domstadt-Hotels GmbH & Co. KG, Lindenring 36, 06618 Naumburg

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39  |  Die Straße der Romanik  KULINARIK

Gina Maria Gräfe ist 49. Gebietsweinkönigin an Saale und Unstrut

Regentin braucht Wissen und Liebe zum Wein

Weltkulturerberegion lockt mit Köstlichkeiten

Eine Reise in das „Land aus Wein und Stein“

Als  Gebietsweinkönigin  repräsentiert man ein Jahr lang das Weinanbauge-

biet Saale-Unstrut. Gina Maria Gräfe, die 49. Weinkönigin erzählt: „Meine Aufgabe ist es, den Bekanntheits- und Beliebtheits-grad von Winzern und Weinen sowie der gesamten Kulturregion zu erhöhen. Wer sich um das Amt bewirbt, sollte sich des-halb mit seiner Heimat besonders verbun-den fühlen, mindestens 18 Jahre, ledig und der englischen Sprache mächtig sein“. 

Zur  Vertiefung  des  geforderten  Fach-wissens finden im Vorfeld Seminare und Schulungen statt, um die Bewerberinnen bestmöglich  auf  die  Fachbefragung  vor-zubereiten.  Bei  der  abschließenden  Prü-fung zählen neben Sachverstand auch das  Auftreten,  die  Persönlichkeit  und  die  Begeisterungsfähigkeit für die Saale-Un-strut-Region. Die junge Regentin besucht in  ihrem  Amtsjahr  zahlreiche  Veranstal-tungen,  lernt  wichtige  Persönlichkeiten aus Politik und Kultur kennen. Regelmäßig steht sie ganz vorn auf der Bühne. In diesen Situationen  sollte  die  Weinkönigin  dann nicht nur mit Fachwissen glänzen können, 

sondern auch mit Charme das Anbauge-biet und seine spritzigen, fruchtigen Wei-ne vertreten. 

Das  Ehrenamt  bestimmt  oft  den  per-sönlichen Zeitplan im Verlauf des Jahres, aber gibt dafür zahlreiche einmalige Erleb-nisse und Begegnungen zurück. Das för-

dert die persönliche Entwicklung enorm. Da  ist  es  kaum  verwunderlich,  dass  sich seit  1969  immer  wieder  junge  Frauen finden, die dieser Aufgabe nachkommen möchten.  2019  wird  die  mittlerweile  50. Gebietsweinkönigin an Saale-Unstrut ge-krönt.

Gern laden wir Sie ein zur Weinreise in die  idyllische  Saale-Unstrut-Region. 

Weinberge mit Steilterrassen, jahrhunder-tealten Trockenmauern und romantischen Weinberghäuschen prägen die landschaft-lich  reizvolle  Weinregion.  Zudem  geben mittelalterliche  Burgen  und  mystische Stätten ein Ambiente, das zum Genießen eines edlen Weines besonders einlädt.

Doch  nicht  nur  Erholungssuchende kommen in Saale-Unstrut auf ihre Kosten. 

Der  Veranstaltungskalender  der  Region ist  mit  über  400  Veranstaltungen  auch 2019 wieder vollgefüllt. Mit über 60 Ver-anstaltungen gestalten sich die Jungwein-wochen der Saale-Unstrut-Region ausge-sprochen abwechslungsreich. Diese laden im  Frühlingsmonat  April  zu  zahlreichen Jungweinproben, thematischen Weinver-kostungen und Weinwanderungen sowie kulinarischen  Köstlichkeiten  und  läuten damit den Beginn der Weinsaison ein. Den 

krönenden Abschluss finden Sie am 1. Mai beim Freyburger Weinfrühling.

Erstmals findet die Gebietsweinprämie-rung, auf der die höchstprämierten Weine 2019 der Weinregion präsentiert werden, wieder in Freyburg statt. Im historischen Ambiente  der  Rotkäppchen  Sektkelle-rei können am 26. Juli 2019 nicht nur die ausgezeichneten  Tropfen  verkostet  wer-den, sondern es lockt auch eine exklusive Abendveranstaltung mit Tanz und Musik.

Am ersten Augustwochenende öffnen die Winzer wieder ihre Pforten und laden zu  den  Tagen der offenen Weinberge – und Weinkeller ein. 

Vom 6. bis 8. September 2019 lädt die Weinhauptstadt des Gebietes zum Win-zerfest nach Freyburg. Am gesamten Wo-chenende wird Musik und Show auf allen Festplätzen der Stadt geboten. Als großer Höhepunkt wird am Sonntag die 50. Ge-bietsweinkönigin gekrönt. Gespannt dür-fen die zahlreichen Besucher auf den gro-ßen historischen Festumzug sein, der sich am Sonntagnachmittag durch die Gassen von Freyburg schlängelt.

Die Weinkönigin Gina Maria Gräfe lädt in die Weinregion Saale-Unstrut ein

Der Dechantenberg Foto: Torsten Biel

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KIRCHEN UND KAPELLEN  Die Straße der Romanik  |  40

Der Naumburger Dom

44. UNESCO-Welterbestätte in Deutschland

Der  Naumburger  Dom  ist  zweifellos eines der bedeutendsten Kulturdenk-

mäler des europäischen Hochmittelalters. Bestätigung fand dies durch das UNESCO-Welterbe-Komitee, das die Kathedrale 2018 zum Welterbe der Menschheit erklärte. 

Imponierend zeigen sich die beiden Lett-ner, die die Chöre räumlich vom Kirchen-schiff trennen. Zwei bis in die Gegenwart erhaltene Lettner in einem Sakralbau sind einzigartig  auf  der  Welt.  Die  größte  An-ziehungskraft übt seit jeher der Westchor mit  seinen  zwölf  Stifterfiguren  aus.  Der sogenannte Naumburger Meister, dessen Name nicht überliefert ist, schuf die früh-gotischen Plastiken um 1250. Sie scheinen nahezu für die Ewigkeit gemacht zu sein. Die Stifterfigur Uta gilt gemeinhin als das Sinnbild für die „schönste Frau des Mittel-alters“, während Reglindis jeden Gast mit ihrem bezaubernden Lächeln begrüßt.

Direkt hinter dem Westchor kann man dem Trubel der Besucherströme für eine Weile  entfliehen.  Im  Domgarten  laden idyllische Teiche und in den warmen Mona-ten eine blühende Natur zwischen histori-schen Mauern und Bastionen zum Innehal-ten und Träumen ein. Das alles vermittelt einen ersten Eindruck von der hochmittel-alterlichen Kulturlandschaft an den Flüs-sen Saale und Unstrut.

Die Stifterfigur Uta gibt dem Dom ein Gesicht,  das  viele  Besucher  mit  Naum-burg verbinden. Die KinderDomBauhütte befasst sich zum Beispiel in der Ferienak-tion  „Uta  von  Naumburg.  Gut  betucht“ mit der Kleidung des 11. Jahrhunderts und deren Bedeutung. Ob Audioguide für Kin-der, eine Domrallye oder Ferienaktionen, ein Dombesuch muss grundsätzlich nicht langweilig  sein.  „Hoch  hinaus!“  heißt  es bei einer Turmführung. Der  fantastische Blick über das Domgelände, die Stadt so-wie die Weinregion Saale-Unstrut belohnt für den anstrengenden Aufstieg. Was am Ende bleibt, sind imposante Eindrücke und beständige Erinnerungen.

Der Dom hat darüber hinaus noch viel mehr zu bieten. Wem ist schon bekannt, dass in ihm der älteste erhaltene Hallen-lettner Deutschlands zu finden ist? Dass die wohl erste, aus Stein geschaffene Fi-gur der Heiligen Elisabeth ausgerechnet in Naumburg steht? Dass der erste evange-lische Bischof der Welt von Martin Luther genau an diesem Ort ins Amt eingeführt wurde? Viele weitere große und kleine Be-sonderheiten sorgen für einen interessan-ten Aufenthalt in der 44. UNESCO-Welter-bestätte Deutschlands. 59

Naumburger Dom  Domplatz 16/17 06618 Naumburg Tel. 03445 2301120 und 2301133 [email protected]

KONTAKT

Übergabe der Welterbeurkunde im Naumburger Dom Foto: C. Buchheim

Im Domgarten von Naumburg Fotos (2): W. S.

Uta im Naumburger Dom Foto: F. Matte

Auch der Innenhof ist beeindruckend

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41  |  Die Straße der Romanik  KIRCHEN UND KAPELLEN

Vor  1000  Jahren  war  das  Leben  von scheinbar streitsüchtigen Herrschern 

und strenger Gottesfurcht geprägt. Diese Epoche der Ottonen hinterließ in der Ge-schichte  des  Landes  zahlreiche  Spuren. Merseburg mit seinem Dom gehört zu die-sem Erbe und ist als regelrechtes Schatz-kästchen erhalten.

Mitteldeutschland verdankt einen gu-ten Teil seines historischen Gedächtnisses dem Eifer des Merseburger Bischofs Thiet-mar von Merseburg (975 – 1018). Seine Chro-nik liest sich wie das „Who-is-who“ einer bewegten Epoche und hat zudem unsere Vorstellung vom Zeitalter der Ottonen ge-prägt. Aufgrund zahlreicher belegter Auf-enthalte einer Reihe von Herrschern gehört Merseburg zu den wichtigen Königsorten. 968 kam es zur Bistumsgründung durch Otto den Großen. Er hatte in der Schlacht 

auf dem Lechfeld die Ungarn 955 endgül-tig geschlagen und ein Gelübde abgelegt, diesen  Schritt  im  Falle  seines  Sieges  zu vollziehen. Die größte Popularität erfuhr Merseburg durch Heinrich  II.  (973 – 1024) und seine Frau Kunigunde, die häufig an diesem Platz weilten. 28 Aufenthalte des Kaisers und Königs sind nachgewiesen. Nur nach Bamberg kam er öfter.

Die  Ausstattung  des  Domschatzes belegt  augenscheinlich  die  einstige  Be-deutung  als  Königspfalz.  In  der  Kathe- drale wird bis heute der sogenannte Otto- mantel  aufbewahrt.  Es  handelt  sich  bei dem Kleidungsstück um eine faszinierende Glockenkasel aus byzantinischen Stoffen. Belegt ist, dass Heinrich II. der Mersebur-ger Kirche mehrere liturgische Gewänder 

schenkte.  Aber  erst  die  spätere  Überlie-ferung  „machte“  aus  einem  davon  den  Ottomantel. 

Nicht nur wegen seiner bewegten Ver-gangenheit ist der Dom bis heute Anzie-hungspunkt für Kinder und Erwachsene. Eine Rolle spielt dabei dessen reiche Sagen-welt. Vor allem die weltberühmten heidni-schen „Merseburger Zaubersprüche“ fas-zinieren. „ben zi bena, bluot zi bluoda …“ heißt es in einer Sprache, die in modernen Zeit nicht mehr verständlich ist. Die Zeilen der Handschrift in althochdeutsch geben magische Beschwörungsformeln aus vor-christlicher Zeit in seltener Ursprünglich-keit wieder. 

Entdeckertouren durch den Sakralbau führen  durch  die  mystische  romanische Krypta  zur  barocken  Fürstengruft,  unter gotischen Bögen hindurch in die Schatz-kammer oder in luftige Turm-Höhen bis in den idyllischen Kapitelhausgarten hinein. Hat man das Glück, die romantische Lade-gast-Orgel in ihrer Klangfülle zu erleben, fühlt man sich gänzlich in einer anderen Welt angekommen. 66

Kaiserdom Merseburg

Zaubersprüche mit magischer Anziehungskraft

Blick vom Hauptaltar zur Ladegastorgel Fotos (2): F. Matte

Merseburger DomDomplatz 7 06217 MerseburgTel. 03461 210045 [email protected]

KONTAKT

An die sagenhaften Merseburger Raben erinnert diese Voliere Foto: W. S.

Bildnis Heinrich II. auf dem Heinrichsaltar

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KIRCHEN UND KAPELLEN  Die Straße der Romanik  |  42

St. Nikolaus in Beuster

Glocken-Trio erklingt wiederIn St. Nikolaus von Beuster sollen wieder 

drei Glocken erklingen können. Bis zum Ersten  Weltkrieg  war  das  der  Fall,  dann wurden zwei von ihnen eingeschmolzen. Aus der leerstehenden Kirche des Nachbar-dorfes Eickerhöfe bekam das Gotteshaus in jüngster Zeit ein Exemplar für sein Ge-läut dazu, ein weiteres wird neu gegossen. Zu Ostern 2019 soll der Glockenstuhl dann wieder komplett ausgestattet sein.

Auch ansonsten hat sich in St. Nikolaus viel getan. Im südlichen Seitenschiff wur-de eine neue Holzbalkendecke eingezogen. Die  Wände  sind  frisch  verputzt,  so  dass das sanierte Seitenschiff wieder nutzbar ist. Restauriert präsentiert sich der roma-nische Taufstein, der noch zur ursprüngli-chen Ausstattung gehört und im Laufe der Jahrhunderte durch vielfache Übermalun-gen  sowie  unsachgemäße  Ergänzungen in seiner Erscheinung deutlich verfälscht worden war. 

1160 hatte der Sakralbau der Augusti-ner-Chorherren  seine  Vollendung  erlebt. Er  ist  eine  der  ältesten  Backsteinkirchen der Altmark. Nach der Reformation wurde das Stift 1541 aufgehoben und die Gebäu-de südlich der St. Nikolauskirche verfielen. Die dreischiffige Basilika ohne Querhaus schließt  im  Osten  mit  einer  halbrunden Apsis  ab.  Der  ursprüngliche  romanische Turm wurde um 1500 abgebaut, ein neu-er gotischer Turm entstand. Durch diesen Umbau war es nötig, das Mittelschiff um eine Arkade zu verkürzen. 

Die  Hansestadt  Seehausen  erhielt für  die  Gestaltung  und  Entwicklung  der Stiftskirche  als  kulturelles  Zentrum  im ländlichen Raum den Romanik-Sonderpreis 2018 des Ministeriums für Wirtschaft, Wis-senschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt. Regelmäßig finden dort inzwischen  kulturelle  Veranstaltungen statt.

Radtouristen  zeigen  sich  von  der  Kir-che und der sie umgebenden malerischen Landschaft  beeindruckt.  Beuster  unter-nahm in den vergangenen Jahren Anstren-gungen, um den Radtourismus für die Re-gion attraktiver zu gestalten. St. Nikolaus in der Nähe des Elbradweges ist seit zehn Jahren  „Radwegekirche“.  Für  Radler  wird die Kirche von Ostern bis zum Reformati-onstag offen gehalten, Tische und Bänke stehen für die Rast bereit. Auf dem Pfarr-hof kann man Fahrräder unterstellen, es gibt abschließbare Schränke. Eine Erkun-dungstour  durch  die  Kirche,  zu  den  um-liegenden Sehenswürdigkeiten sowie ins Biosphärenreservat sind so ohne Gepäck möglich.  13

Förderverein St. Nikolaus –  Kirche Beuster e. v. Schulhof 539615 Hansestadt Seehausen  OT Beuster Tel. 039397 97458www.foerderverein-beuster.de [email protected]

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Blick in den Innenraum mit der Apsis Fotos (3): W. S.

Eine der beeindruckenden Bauten norddeut-scher Backsteinkirchen mit romanischem Ur-sprung, findet sich am nördlichsten Punkt der Straße der Romanik in Beuster

Kapitell mit Ornamenten

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43  |  Die Straße der Romanik  KIRCHEN UND KAPELLEN

Trutzig,  fast wehrhaft beherrscht der Dom St. Marien das Bild von Havelberg. 

Martin Luthers Kirchenlied „Eine feste Burg ist unser Gott“ scheint dem Sakralbau in der Prignitz auf den Leib geschneidert. In Symbiose mit der malerischen Stadtinsel zieht er alljährlich zehntausende Besucher an. 

Der Ort an der Mündung der Havel in die Elbe war früh eine bedeutende Grenz-burg  der  Nordmark  und  Ausgangspunkt für  den  mittelalterlichen  Landesausbau in  Richtung  Osten.  Otto  der  Große  hat-te das Bistum Havelberg bereits um 946 gegründet. Der König stattete dieses mit reichem Grundbesitz von der Elbe bis an das Oderhaff aus. Die in der Gründungsur-kunde erwähnte Burg in Havelberg wurde zum Bischofssitz erhoben, eine erste Kirche errichtet. Lage und Aussehen des ersten 

Doms sind unbekannt, denn ein Aufstand der Slawen gegen die ottonische Christi-anisierungspolitik  zerstörte  ihn  983.  Mit dem Kreuzzug gegen die Elbslawen 1147 er-oberte Markgraf Albrecht der Bär die Nord-mark zurück. Bischof Anselm von Havel-berg ließ einen neuen, romanischen Dom als monumentale dreischiffige Basilika von rund 76 Metern Länge und 28 Metern Brei-te anlegen. Der Bau entstand aus gelbgrau-em Quarzit, der aus Steinbrüchen rund 100 Kilometer südlich von Havelberg stammt. Die feierliche Weihe fand 1170 statt.

1279  zerstörte  ein  großer  Brand  Teile des  Doms.  Die  anschließenden  Repara-turen boten Gelegenheit zum Umbau im gotischen Stil mit Kreuzrippengewölben, hohen schlanken Fenstern und vorgeblen-deten Backsteinrippen. Prämonstratenser-Chorherren lebten bis 1506 im Kloster. Da-

nach wurde als Folge der Reformation das Bistum  aufgelöst  und  ein  evangelisches Domstift gegründet. 1819 erfolgte die Sä-kularisierung durch den preußische Staat. Seitdem ist der Dom das Gotteshaus der evangelischen Gemeinde in Havelberg. Die Kulturstiftung des Landes Sachsen-Anhalt kümmert sich um bauliche Instandsetzun-gen. Räume des einstigen Klosters werden heute als Winterkirche und von der katho-lischen Gemeinde als St. Norbert-Kapelle genutzt. 

In den oberen Klostersälen ist das regi-onal- und kirchengeschichtliche Prignitz-Museum beheimatet. Es wurde 1904 als erstes  Museum  in  diesem  Teil  Branden-burgs  gegründet.  In  seinen  Daueraus-stellungen  stehen  die  Dom-,  Stadt-  und Siedlungsgeschichte  der  Region  im  Mit-telpunkt.  15

Dom St. Marien in Havelberg

Trutziger Bau hoch über der Havel

Regional- und Kirchengeschichte gibt es geballt im Prignitzmuseum

Dom HavelbergDomplatz39539 HavelbergTel. 01522 [email protected]

Prignitz-Museum am Dom HavelbergDomplatz 339539 HavelbergTel. 039387 [email protected]

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BURGEN | SCHLÖSSER | PFALZEN  Die Straße der Romanik  |  44

Burg & Schloss Allstedt ist mit seiner einzigartigen Bau- und Nutzungsge-

schichte sowie als authentische Wirkungs-stätte des Reformators Thomas Müntzer ein Ort von historischem Rang. Unter dem Namen „Alstediburg“ wurde die Pfalz All-stedt im Hersfelder Zehntverzeichnis En-de  des  9.  Jahrhunderts  zum  ersten  Mal urkundlich  erwähnt.  Nahezu  alle  deut-schen  Könige  und  Kaiser  waren  von  935 bis 1200 hier zu Gast. Reichsversammlun-gen, Reichstage und die am Ort besiegel-ten Urkunden des 10. bis 12. Jahrhunderts zeugen von der politischen Bedeutung für das Reich. 

Von der Romanik kündet bis heute ein Wohnturmstumpf  mit  acht  Metern  Hö-he  und  einer  Mauerstärke  von  1,30  Me-tern. Auch der Eckturm an der Nordmauer stammt vermutlich aus dieser Epoche. Die Edelherren von Querfurt bauten die Anlage zu einer Wehrburg aus. Bis zu 3,50 Meter starke Wehrmauern der Kernburg bilden 

mit ihren Schießscharten und Kugelschutz-bohlen ein beeindruckendes Zeugnis der Wehrgeschichte. Die von 1460 bis 1480 er-baute Burgküche, beeindruckend ist dort der 20 Meter hohe Kaminschlot, gehört zu den größten Burgküchen Europas.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erlang-te Allstedt erneut überregionale Aufmerk-samkeit. Thomas Müntzer wurde 1523 Pfar-rer der Stadtkirche St. Johannis in Allstedt. Als erster Reformator überhaupt feierte er einen Gottesdienst komplett in deutscher Sprache gemäß der frühchristlichen Tradi-tion. 1524 hielt Müntzer auf Burg & Schloss Allstedt vor Herzog Johann dem Beständi-gen und dessen Sohn Johann Friedrich sei-ne berühmte Fürstenpredigt. Der authen-tische Ort dieses bedeutenden Ereignisses, die spätmittelalterliche Hofstube, existiert 

bis heute und bildet den Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung „1523 – Thomas Müntzer. Ein Knecht Gottes“. 

Burg und Schloss Allstedt – ein Genuss: Seit neuster Zeit ist es nun möglich, sich in der historischen Burgküche zu stärken. In dem uralten Backofen, der vor Hunderten von Jahren noch eine Schießscharte war, wird Flammkuchen gebacken, den man – je nach Vorliebe – selbst belegen kann.   51

Burg & Schloss Allstedt

Thomas Müntzer predigte Klartext

Ort historischer Momente: hier predigte Thomas Müntzer den Fürsten ins Stammbuch

Burg & Schloss AllstedtKaiserpfalz und ReformationsstätteSchloss 806542 AllstedtTel. 034652 [email protected]

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In der Burgküche

Kurz vorgestellt

Stiftskirche St. Petrus auf dem PetersbergWer heute auf der A14 in Richtung Hal-

le unterwegs ist, sieht bereits von weitem auf der einzigen Anhöhe (250,4 m) die Stiftskirche St. Petrus auf dem Peters-berg.  Diese  exponierte  Lage  war  sicher Ausgangspunkt für die „Alten Kapelle“, die 

am Ende des 10. Jahrhunderts als ältestes Gebäude der Region errichtet worden ist. Der Rundbau war Ausgangspunkt für die weitere  Bebauung  der  Erhebung  mit  ei-ner Stiftskirche. Als 1124 die Wettiner das Stiftskloster  der  Augustiner  Chorherren gründeten, erhielt die Kapelle Pfarrrechte und der Nachfolgebau wurde zur Grable-ge der Markgrafen. Zwischen 1151 und 1192 setzte nochmals rege Bautätigkeit ein. In den Folgejahren erneuerte man die Osttei-le der Stiftskirche, baute eine prachtvolle Klausur und ein breit ausladendes Quer-haus  mit  dreischiffigem  Chor.  Ein  Feuer zerstörte 1565 Klausur und Stiftsgebäude fast vollständig. Erst 1953 – 1857 wurden sie umfassend wieder aufgebaut. Der  gewal-

tige Westquerturm prägt noch heute die Ansicht des Ensembles. Einziger Zugang zu diesem großen Objekt bietet ein schmales rundbogiges Portal mit Tympanon. Umso beeindruckender  ist  die  sich  eröffnende Sicht auf das Innere des Westwerks. 

Das Objekt kann heute besichtigt wer-den. Ein Parkplatz ist vorhanden und erfor-dert einen kleinen Fußmarsch von einem Kilometer.  69

Augustinerstiftskirche St. PetrusBergweg 1106193 PetersbergTel. 034606 20409www.museum-petersberg.de

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Blick auf die Apsis Foto: W. S.

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45  |  Die Straße der Romanik  BURGEN | SCHLÖSSER | PFALZEN

In diesem Jahr zeigt das Museum Schloss Neuenburg  drei  Sonderausstellungen. 

Bis zum 9. Juni 2019 glänzt in der Expositi-on „farbig & verträumt“ der Gewölbekeller vom Glas des Jugendstils. Durch die Natur inspiriert und technisch wie künstlerisch höchst anspruchsvoll entstanden einzig-artige Kunstwerke. Bedeutende Hersteller experimentierten mit großer Neugier und schufen einmalige, faszinierende gläserne Welten.  „Es  wärmt.  Die  Form,  der  Stoff, 

das Licht“ ist der Titel der Saisonausstel-lung vom April bis zum Oktober 2019 im Bergfried „Dicker Wilhelm“. Sie entführt in die glänzende und facettenreiche Welt des „kleinen Goldes“: des Messings. Kunstvolle Gerätschaften fanden sich sowohl in herr-schaftlichen wie bürgerlichen Haushalten. In ihnen verbinden sich in beeindruckender Weise repräsentativer Anspruch, filigrane Handwerkskunst  und  Gebrauchszweck. Zugleich  spiegeln  sie  500  Jahre  Kunst-, Kultur-  und  Sozialgeschichte.  Wärmege-rätschaften geben gerade auf einer Burg Antwort  auf  die  oft  gestellte  Frage,  wie das Leben in den alten Mauern angenehm gestaltet  werden  konnte.  „Elisabeth  von Thüringen“ heißt eine der Leuchtkasten-Installationen des renommierten Münche-ner Fotokünstlers Philipp Schönborn. Seit November 2017 befindet sich das Kunst-werk auf einer mehrjährigen Reise zu Le-bens- und Verehrungsorten der Heiligen. Nachweislich weilte Elisabeth (1207 – 1231) in den Jahren 1224 und 1225 auf der Neu-enburg. Somit lebt die Präsentation vom  7.  Juli  bis  19.  November  2019  im  Zusam-

menspiel von modernem Kunstwerk und  historischem  Ort.  Im  wahrsten Sinne  des  Wortes  trat  die  Neuenburg in  den  Jahren  1989/90  aus  dem  Schat-ten ans Licht. Nach  fast zwanzigjähri-ger Schließung, Verwahrlosung und Verfall erzwang sich eine Freyburger Bürgerinitiative den Zugang in die Burg. Aus ihr entstand 1990 der Verein zur Ret-tung und Erhaltung der Neuenburg e. V., dem  es  im  Zusammenwirken  mit  vielen Partnern gelang, eine der größten mittel-alterlichen Burganlagen Deutschlands zu retten und zu erhalten. Heute präsentiert sich das Bauwerk mit Burg-, Wein- und Uh-renmuseum sowie der „Kinderkemenate“ auch als attraktiver Veranstaltungsort.  61

Sonderausstellungen im Museum Schloss Neuenburg

Glas, Wärme, Licht

Kulturstiftung Sachsen-AnhaltMuseum Schloss NeuenburgSchloss 106632 Freyburg (Unstrut)Tel. 034464 [email protected]

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Leitzkaus erste urkundliche Erwähnung geht bis 995 zurück. 1138 richtete Bi-

schof  Wigger  ein  Prämonstratenserstift an der heutigen Petrikirche ein und stat-tete es mit weitgehenden Privilegien aus. Auf einer Anhöhe nahe des Dorfes erfolgte um 1140 der Bau einer neuen imposanten Stiftsanlage. Der Magdeburger Erzbischof Wichmann weihte die dreischiffige Basili-ka „Sancta Maria in monte“ 1155 im Beisein des Markgrafen Albrecht der Bär. Bis heu-

te ist das romanische Bauwerk, allerdings nur noch in Teilen, erhalten. Nach fast vier Jahrhunderten teilte das Stift der Prämons-tratenser 1534 das Schicksal ähnlicher Ein-richtungen und wurde als Folge der Refor-mation säkularisiert.

1564 erwarb der Feldobrist Hilmar von Münchhausen die Anlage und baute die-se zu einem Schloss im Stil der Weserre-naissance um. Leitzkau gilt heute als be-deutendster Schlossbau dieser Epoche im 

Gebiet  der  mittleren  Elbe.  Aus  den  ehe-maligen  Stiftsgebäuden  entstanden  die Schlösser Neuhaus, Althaus sowie Hobeck. Zwerchgiebel, runde Treppentürme, eine Auslucht über mehrere Etagen sowie eine Loggia und vieles andere machen den be-sonderen Schmuck dieser Anlage aus. Die Basilika erhielt das Gesicht einer kleineren, einschiffigen frühbarocken Schlosskirche. Bis 1945 lebte die Familie von Münchhau-sen in Leitzkau. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das gesamte Areal starke Schäden. Es dien-te schließlich als Notunterkunft für Vertrie-bene und bis 1996 als Schule.

Seitdem ist die Schlossanlage Verwal-tungssitz der Kulturstiftung Sachsen-An-halt.  25

Schönstes Beispiel für Weserrenaissance

Münchhausens lebten in Leitzkau

Kulturstiftung Sachsen-AnhaltSchloss LeitzkauAm Schloss 4 39279 Gommern OT LeitzkauTel. 039241 [email protected]

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Schloss Leitzkau ist Zeugnis vielfacher Baustilveränderung

„Dicker Wilhelm“ Foto: D. G.

Foto: Jakob Adolphi

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KULTURMACHER  Die Straße der Romanik  |  46

Die kulturellen Beiträge zum 11. Magde-burger Editha-Fest am 31. August die-

ses Jahres gewähren Einblicke in das Leben der Königin Editha und in ihre Statthalter-schaft in Magdeburg. Mit einem spannen-den Programm lädt der Verein Ottonen-theater auch 2019 zu „otto liebt editha“ ein. Den Auftakt liefert dabei die Oud Musica Magdeburgensis mit dem Kunstlied „Hom-mage an Editha“. 

Die  sechs  versierten  Musiker  treten unter der Leitung von Maestro Issa Fayad in farbenfrohen Kostümen an, um auf ur-tümlichen Instrumenten schließlich auch die „Klänge für Editha an der Pfalz Mage-deburg“ aufzuführen. In ihrem Konzert zei-gen die Künstler einmal mehr, dass Musik die Sprache aller Menschen ist. Ihre Lieder sind  emotional,  durch  Rhythmus  mitrei-ßend gepfeffert und eigenwillig zugleich. Zu den weiteren Mitwirkenden des Tages gehören  das  Vokalensemble  des  Mag-deburger  Musikkonservatoriums  Georg- Philipp-Telemann und das montalbâne En-semble für mittelalterliche Musik, das gre-gorianische  Gesänge  erklingen  lässt.  Im 

Theaterstück  „Siedlung  Magedeburg  –  Ottos  Morgengabe  für  Editha“,  aus  der Feder von Uta Luise Zimmermann-Krause und aufgeführt von Ottonentheater, wir-ken auch Gesandte aus Byzanz mit.  1

Der Sage nach ließ Karl der Große die Westerburg  um  780  während  eines 

Feldzuges zur Überwachung der Ostsach-sen anlegen. In einer urkundlich belegten Schenkung Kaiser Heinrichs III. an das Bis-tum Halberstadt aus dem Jahr 1052 wird die Westerburg erstmals namentlich erwähnt.

Im Lauf ihrer wechselvollen Geschichte erfuhr die Burganlage zahlreiche Aus- und Umbauten. Auf der Westerburg vereinen sich Architekturformen aus verschiedens-ten Epochen; hier trifft die Romanik auf den Barock,  verschmelzen  Gotik  und  Renais-sance, und schaffen dadurch ein spannen-

des und lebendiges Bauensemble. Dadurch bietet die Westerburg dem heutigen Besu-cher viel von dem, was mit der Vorstellung einer  romantischen  Burganlage  verbun-den wird: ein mächtiger Bergfried, trutzi-ge Mauern, alte Gewölbe, Stein- und Fach-werkbauten, imposante Festsäle und eine Barocke Schlosskapelle aus dem Jahr 1681. 

Seit dem Mittelalter war die Geschichte der Westerburg vor allem durch die Ausei-nandersetzungen zwischen den weltlichen und geistlichen Herren der Region geprägt, den Regensteiner Grafen und den Halber-städter Bischöfen, bis sie mit dem Ausster-

ben der Regensteiner Grafen im Jahr 1599  wieder an das Bistum Halberstadt zurück-fiel  Im  Jahr  1630  wurde  die  Westerburg von schwedischen Truppen belagert, erlitt durch eine rasche Kapitulation aber keine Schäden. 

Im Jahr 2000 wurde das Wasserschloss Westerburg  nach  umfangreichen,  denk-malgerechten Restaurierungsmaßnahmen als First Class Hotel eröffnet und lädt sei-ne Gäste ein, modernen Komfort in histo-rischer Atmosphäre zu genießen. 

Neben  dem  Hotelbetrieb  finden  hier ganzjährig  auch  eine  Reihe  öffentlicher Veranstaltungen statt. Klassische Konzerte im Burghof, Theateraufführungen im Park, mittelalterliche Gelage und historische Ins-zenierungen  machen  die  Westerburg  zu  einem beliebten Ausflugsziel.   32

Zum elften Mal in Magdeburg

„otto liebt editha“

Romanik und Romantik im nördlichen Harzvorland

Wasserschloss Westerburg

Seit 2012 gibt es theatralische Inszenierungen um die Besiedlung Magdeburgs vom Verein Ottonen-theater e.V.

Zu Konzerten bietet die Westerburg eine einmalige Aura Foto: W. S.

Kontakt und InformationenUta Luise Zimmermann-KrauseTel.  0391 2540202, 0160 97305909 www.ottonentheater.de [email protected]

INFO

FCR Hotels Westerburg Westerburg 34  38836 Westerburg / Huy Tel. 039422 9550 www.hotel-westerburg.de

INFO

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47  |  Die Straße der Romanik  KULTURMACHER

Eine  faszinierende  Verbindung  von Raum  und  Klang  bietet  die  beliebte 

Konzertreihe  „Straße  der  Romanik“  des MDR-Musiksommers. Auch in diesem Jahr führt die musikalische Reise an drei aufein-anderfolgenden Wochenenden quer durch Sachsen-Anhalt. 

Mit hochkarätigen Künstlern und neun Konzerten macht das sommerliche Musik-festival vom 29. Juni bis zum 14. Juli Station in herausragenden Denkmälern der roma-nischen Baukunst. An diesen stimmungs-vollen Orten bekommen die musikalischen Meisterwerke vom Mittelalter bis zur Ge-genwart einen besonderen Rahmen.

Viel  Vokalmusik  gibt  es  2019  in  den Konzertstätten zu erleben. Freuen Sie sich etwa auf die spanische Sopranistin Nuria Rial mit dem Ensemble Artemandoline in der Klosterkirche Jerichow (30.6.), auf So-pranistin Simone Kermes mit ihrem Pro-gramm „Amore“ in der St. Stephanskirche Tangermünde (12.7.) oder auf den preisge-krönten Countertenor Valer Sabadus in der Marienkirche  Salzwedel  (14.7.)  mit  ihrem charakteristisch gekrümmten Turm. 

Auch  Vokalensembles  holt  der  MDR-Musiksommer  an  die  Straße  der  Roma-nik. Das Leipziger Vokalquintett Amarcord singt in der Stiftskirche St. Servatius Qued-linburg (6.7.), die die Stadt vom Burgberg aus  überragt.  Die  Formationen  Cantus Thuringia und Capella Thuringia kommen am 29.6. ins Kloster „Unser Lieben Frauen“ Magdeburg, dessen Klosterkirche heute als Konzerthalle dient. 

Unter den Künstlern sind aber nicht nur Sängerinnen  und  Sänger,  sondern  auch Instrumentalisten. Ein Trio um die  junge Saxophon-Solistin Asya Fateyeva konzer-tiert  in der Klosterkirche Arendsee (13.7.), ein weiteres Trio um die Harfenistin Marg-ret Köll zeigt in der Klosterkirche Ilsenburg (5.7.) sein Können.

Nicht  zuletzt  lädt  die  Umgebung  der Spielstätten  im  Sommer  zum  Entspan-nen, Verweilen und Entdecken ein. Mit ei-nem Spaziergang durch die Klostergärten, einem Bummel durch den Stadtkern oder bei einem leckeren Menü wird der Besuch beim MDR-Musiksommer zum besonderen Genuss für alle Sinne.

Konzerte des MDR-Musiksommers entlang der Straße der Romanik

Hörgenuss in historischen Baudenkmälern

Das Ensemble Sjaella gastierte 2017 in der Ilsenburger Schlosskirche im Rahmen des MDR-Musiksom-mers. Auch 2019 läuft diese Veranstaltungsreihe dort weiter.

www.mdr-musiksommer.deINFO

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TIPPS AUS DER REGION  Die Straße der Romanik  |  48

GESTIFTET 1135 VON KAISER LOTHAR III.

www.kaiserdom-koenigslutter.de

Kaiserliche Grablege

Italienische Bauskulptur

Rätselhafter Jagdfries

Malereien des Historismus

romanisches Kloster, Backsteinausstellung, Veranstaltungen, Klostergarten mit Hoch-, Flach-, Gewürz-, Heil- und Nahrungskräutern, Klostergartencafé, Ferienwohnung,

Information, Klostermahl, Hochzeiten, Tagungen, Brennerei, Wander- & Ausflugsstützpunkt, Museum, Fahrradverleih,

Caravan- und E-Bike-Tankstellen, Erlebnis- & Themengärten, uvm.

Öffnungszeiten: April – Oktober: täglich 9:30 – 18:00 Uhr November – März: Di – So und Feiertage 10:00 – 16:00 Uhr

24. Dezember – 8. Januar geschlossen

Das Kloster Jerichow ist ein altehrwürdiges Stift des Ordens der Prämonstratenser, die das Kloster in der Spätromanik aus vor Ort gefertigten Backsteinen erbauten. In dieser schlichten

Schönheit und der weitgehend unveränderten Ausprägung liegt auch die Einmaligkeit der Anlage. Geist, Geschichte, Kunst und

Schönheit bilden die Atmosphäre, die Sie inmitten des Bio- sphärenreservates erwartet. Fühlen Sie sich herzlich eingeladen.

Kontakt: Info 03 93 43 / 285, www.kloster-jerichow.de

20

Wir beraten Sie gern in allen ÖSA Agenturen und überall in der Sparkasse. Oder Sie rufen uns an.

ÖSA Kundendienst CenterAm Alten Theater 739104 MagdeburgTel.: 0391 7 367 367Mail: [email protected]

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Seit Jahrtausenden ist der Mensch unterwegs: auf Handels-, Missions-, Kriegs- und Pilger wegen reist man oft beschwerlich, aber immer mit offenen Augen für das Neue ringsumher. Mit im Gepäck sind Geschichten, Lieder, Tänze – und nicht selten auch Musikinstrumente… Die »via musica« folgt diesen ur alten Straßen und der Faszination des Unbekannten. Mit ORGANUM (Frankreich), DIALOGOS & KANTADURI (Frankreich/Kroatien), LUCIDARIUM (Italien) und vielen anderen. www.montalbane.de

Seit Jahrtausenden ist der Mensch unterwegs: auf Handels-, Missions-, Kriegs- und Pilger wegen reist man oft beschwerlich, aber immer mit offenen Augen für das Neue

Mittelalterliche Musik auf alten WegenMittelalterliche Musik auf alten Wegenvia musica

mont albânemont albâneFestival für mittelalterliche Musik 14. – 16. Juni 2019Schloss Neuenburg und St. Marien Freyburg (Unstrut) Schloss-Café

OstrauCafé * Eis * Biergarten

Öffnungszeiten:Samstag, Sonntag, Feiertage

13 Uhr – 18 Uhr

... im Schlosspark OstrauSchloßstr. 11 · 06193 Petersberg OT Ostrau

Tel. (034600) 25642 · E-Mail: [email protected]

Page 50: FASZINATION 2019/20 Straße der ROMANIK in Sachsen-AnhaltSt. Peter und Paul 30 Kloster Gröningen Klosterkirche 50St. Vitus 31 Hamersleben Stiftskirche 51St. Pankratius 32 Dedeleben

49  |  Die Straße der Romanik  GARTENTRÄUME

Im Jahr 2020 wird das Netzwerk „Garten-träume – Historische Parks in Sachsen-

Anhalt“ sein 20-jähriges Jubiläum feiern. Aus diesem Anlass stehen die Gartenträu-me-Parks 2020 im Fokus des Tourismus-marketings in Sachsen-Anhalt und sollen für Reiseimpulse sorgen.

Gartenträume-Liebhaber  treffen  auf die  Straße  der  Romanik  zum  Beispiel  in Magdeburg,  Burg,  Halberstadt,  Blanken-burg (Harz), Quedlinburg, Ballenstedt, Wer-nigerode,  Ilsenburg,  Drübeck,  Altjeßnitz, Halle,  Mücheln,  Merseburg,  Naumburg und Zeitz. Die Parks in Merseburg und Zeitz sollen hier vorgestellt werden:

Dom, Schloss und Schlossgarten Merseburg

Oberhalb von Merseburg thront die turm- und giebelreiche Baugruppe von Schloss und Dom zu Merseburg. Zwischen Schloss und Schlossgartensalon liegt der Schloss-garten. Ursprünglich als barocker Lustgar-ten  angelegt,  wurde  er  später  von  Peter 

Joseph Lenné landschaftlich umgestaltet und  erfuhr  1968  eine  Neugestaltung  im formalen Stil. Die gepflegte Anlage bietet reizvolle Ausblicke auf Dom, Schloss und Saale.

Schlosspark Moritzburg Zeitz

Der Schlossberg Zeitz mit dem frühbaro-ckem  Schloss  Moritzburg,  dem  Torhaus und dem Dom bildet ein eindrucksvolles Gesamtensemble. Der Dom St. Peter und Paul beherbergt eine der ältesten Hallen-krypten  Deutschlands  sowie  andere  ro-manische  Relikte  und  gehört  zur  Straße der Romanik. Der das Schloss umgeben-de Schlosspark begeistert durch sein ab-wechslungsreiches  Areal.  Zu  entdecken sind  hier  u.a.  die  Orangerie  mit  Barock-parterre, verspielte Lustgärten, der engli-sche Landschaftspark „Rossner Park“,  der  Japanische  Garten und  großzügige  Erlebniswel-ten für Kinder. Mehr als 1000 Quadratmeter Frühlings- und Sommerblumenbeete bilden einen üppigen Blumenflor.

Garteninteressierte  kön-nen  das  Gartenträume-Faltblatt mit Infos zu allen 50  Gartenträume-Parks sowie die Veranstaltungsbro-schüre „Gartenträume-Höhe-punkte 2019“ kostenfrei beim Gartenträume e. V. bestellen.

Gartenträume – Historische Parks  in Sachsen-Anhalt e. V.  Tessenowstraße 3, 39114 Magdeburg  Tel.: 0391 5934 252 | Fax: 0391 5934 317  [email protected] www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de

KONTAKT

Konzerte, Feste, Märkte, Führungen und Seminare – 50 Gartenträume-Parks laden ein

Gartenträume treffen Romanik

Schlosspark Moritzburg Zeitz Foto: Gartenträume e. V.

Schlossgarten Merseburg Foto: Gartenträume e. V.

04.05. – 08.09.   Gartenreich Dessau-Wörlitz, Gartenreichsommer,  www.gartenreich.de

04.05.   Kloster Michaelstein, 2. Kräutertag mit Frühlingsmarkt,  www.kloster-michaelstein.de

04.05.   Schlosspark Moritzburg Zeitz, 19. Zeitzer Lichterfest,  www.kultur-zeitz.de

15. – 16.06.   Schlosspark Ballenstedt, GartenLust Ballenstedt, ballenstedt.de29. – 30.06.   44. Berg- und Rosenfest, Europa-Rosarium Sangerhausen,  

www.europa-rosarium.de13.07. Barocker Gartentag, Irrgarten im Gutspark Altjeßnitz,  

www.irrgarten-altjessnitz.com03.08.  Kloster Drübeck, 18. Romantische Nacht, www.kloster-druebeck.de31.08.  Flickschupark Burg, Lichternacht, www.touristinfo-burg.de

VERANSTALTUNGSHÖHEPUNKTEGARTENTRÄUMEHistorische Parks in Sachsen-Anhalt

www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de

Höhepunkte 2019

Page 51: FASZINATION 2019/20 Straße der ROMANIK in Sachsen-AnhaltSt. Peter und Paul 30 Kloster Gröningen Klosterkirche 50St. Vitus 31 Hamersleben Stiftskirche 51St. Pankratius 32 Dedeleben

KULTURMACHER  Die Straße der Romanik  |  50

„Unter  großen  Bögen“  sind  Veranstal-tungshöhepunkte und etablierte Festivals entlang der Straße der Romanik. Mit diesen Veranstaltungsreihen wird der Zusammen-hang zwischen historischen Gebäuden aus der Zeit der Romanik und einem kulturellen Erlebnis der besonderen Art unterstrichen. Zahlreiche Veranstaltungen werden ganz-jährig in den 88 Orten an der Straße der Ro-manik angeboten. Besondere Höhepunkte haben wir „Unter großen Bögen“ zusam-mengefasst.  Wir  laden  Sie  zu  Konzerten und allerlei Unterhaltung ein. Buchen kön-nen Sie direkt vor Ort bei den jeweiligen Veranstaltern. Romanische Räume bieten einmalige Kulissen, eine besondere Atmo-sphäre und eine außergewöhnliche Akustik zeugen von hoher Kunstfertigkeit in dieser Epoche.Eine kleine Auswahl empfehlen wir hier:

„MENSCH HEINRICH“Theaterstück des Nordharzer Städtebundtheaters in Quedlinburg» 9.2. bis 1.11.Mythen und Sagen wabern um den legen-dären  „Gründer  des  Deutschen  Reichs“. Wurde Heinrich I. wirklich bei der Vogel-jagd in Quedlinburg zum König bestimmt? Oder war er nur König der Legenden? Nein. Er  lebte von ca. 876 bis 936, war Herzog der Sachsen, seit 919 König des Ostfran-

kenreichs und wurde in Quedlinburg be-graben. Seine zweite Frau Mathilde hat ihn um 30 Jahre überlebt und an seiner Grab-stätte ein Damenstift gegründet – heute steht dort die Quedlinburger Stiftskirche. Königin  Mathilde  machte  Quedlinburg zur  Gedenkstätte  für  Heinrich  I.  und  die  Dynastie der Ottonen.www.quedlinburg.de/de/theater/mensch-heinrich.html

30. BIEDERITZER MUSIKSOMMER UNTER DEM MOTTO „LOBGESÄNGE“» 16.3. bis 8.12.Im Jahr 2019 findet der 30. Biederitzer Mu-siksommer statt. Die Biederitzer Kantorei und  der  Biederitzer  Musiksommer  sind durch  die  Aufbruchstimmung  der  politi-schen Wende entstanden. So werden der Freiheitsdrang,  der  auch  eine  Initialzün-dung für die Gründung war, und der Dank für die wiedergewonnene Freiheit, in dem 

Programm thematisiert. Die Konzerte la-den unter dem Motto „Lobgesänge“ dazu ein, sich daran zu erinnern, welch großes Geschenk die friedliche Revolution war. Dank und Lob ziehen sich wie ein roter Fa-den durch die Veranstaltungen 2019 und werden an verschiedenen Orten in Biede-ritz, im Jerichower Land, in Magdeburg und Umgebung veranstaltet. www.biederitzerkantorei.de

THEATER NAUMBURG4. Naumburger Theaterspaziergang unter dem Motto „THEATER MAL ANDERS“ DIE GANZE STADT – EIN THEATER!Der  Theaterspaziergang  nimmt  den  Be-such  mit  auf  einen  Rundgang  durch  In-dustriegebäude,  erwecken  das  Gelände aus dem Dornröschenschlaf und füllen es mit neuem Leben» 25.4. bis 5.5., 19:30 Uhrwww.theater-naumburg.de

Veranstaltungshöhepunkte 2019 entlang der Straße der Romanik

Unter großen Bögen

„Mensch Heinrich“ Foto: Jürgen Meusel

Chor der Biederitzer Kantorei

Magdeburger Domensemble, Foto: W. S.

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51  |  Die Straße der Romanik  KULTURMACHER

23. KAISERFRÜHLING QUEDLINBURG » 29.5. bis 2.6.Vor  Tausend  Jahren  war  die  Quedlinbur-ger Pfalz bevorzugter Aufenthaltsort der ersten deutschen Könige und Kaiser mit ihren Familien. Reichstagen, Synoden und Reliquienübertragungen begründeten den Status der Pfalz als „Metropolis Regni“. Er-leben Sie ein lebendiges Weltkulturerbe in seiner einzigartigen historischen wie kul-turgeschichtlichen  Aura  –  besuchen  Sie den  Kaiserfrühling  in  Quedlinburg  zum Sachsen-Anhalt-Tag  am  unteren  Schloß-berg! www.kaiserfruehling.de

39. QUEDLINBURGER MUSIKSOMMER» 15.6. bis 7.9.„Klang Pracht & Gloria“ ist das Motto des 39.  Musiksommers  in  Quedlinburg.  Wie klingt eine Stadt mit liebenswerten Häu-sern, mit verwinkelten Gassen? Wie klingt eine  Stadt  mit  einer  einzigartigen  Ge-schichte, die jedes Jahr mehrere hundert-tausend Menschen bezaubert? Vielleicht nach holprigem Kopfsteinpflaster, quiet-schenden Fensterläden, nach Markttrubel und Wasserrauschen, nach Glockengeläut und schallendem Lachen.All das verbindet sich 2019 mit Glanz und Gloria  zur  besonderen  Klangmixtur  des Quedlinburger Musiksommers. Gleich drei Jubiläen durchziehen die Programmparti-tur  –  die  Königserhebung  Heinrich  I.  vor 1100 Jahren, die friedliche Revolution vor 30 Jahren und die Aufnahme der histori-schen Altstadt und des Stiftsberges in die Liste des UNESCO-Welterbes. Jedes dieser Ereignisse erfüllt uns mit  ihrem eigenen Klang. Seien Sie herzlich eingeladen, die-sem festlichen, nachdenklichen, fröhlichen und prächtigem Klang in der Stiftskirche Quedlinburg nachzuspüren.www.quedlinburger-musiksommer.de

11. HARZER KLOSTERSOMMER » 19.6. bis 22.9.Siehe extra Beitrag auf Seite 31www.harzinfo.de/veranstaltungen/ harzerklostersommer

montalbâne29. Internationale Tage der mittelalterlichen Musik» 14.6. bis 16.6.Schloss Neuenburg und St. Marien Frey-burg/Unstrut

VIA MUSICAMittelalterliche Musik auf alten WegenSeit Jahrtausenden ist der Mensch unter-wegs: auf Handels-, Missions-, Kriegs- undPilgerwegen reiste man oft beschwerlich, aber immer mit offenen Augen fürdas Neue ringsumher. Mit im Gepäck sind Geschichten, Lieder, Tänze – und nicht sel-ten auch Musikinstrumente. Die »via mu-sica« folgt diesen uralten Straßen und der Faszination des Unbekannten.» 14.6., 20 Uhr | Eröffnungskonzert

Lucidarium (Italien): VENEZIA. Im Serail der Juden» 14.6., 24 Uhr | Musikalisch- literarischer RundgangJörg Peukert & Ars Chorals Coeln:  ELISABETH. Schwester einer Welt

MUSIKKULTUREN IM EUROPÄISCHEN MITTELALTER» 15.6., 15 Uhr | Konzert mit LesungSanstierce (D/Irak) & Khaled Shomali  (Palästina): O JERUSALEM.Lieder von Krieg und Frieden» 15.6., 20 Uhr | Konzerteinführung 18 UhrDialogos (Frankreich/D) & Kantaduri  (Kroatien): KETZERISCHE ENGEL.

HEIDNISCHE RITUALE UND VOLKSGLAUBEN AUF DEM BALKAN» 15.6., 23 Uhr | Konzert mit ProjektionenJosé Luis Pastor (Spanien): DIE REISE DER LAUTE. Vom Orient an die Höfe des mit-telalterlichen Europa» 16.6., 10 Uhr | Gottesdienst

MUSIKALISCHER FESTGOTTESDIENST mit Pfarrer Arvid Reschke undMusikern des Festivals

» 16.6., 15 Uhr | Erstmals bei montalbâne!ORGANUM (Frankreich) | TOLEDO. Die Liturgie der Mozarabischen

MESSE» 16.6., 15 Uhr | AbschlusskonzertMAQAM Ensemble MULTAQA (Libanon, Irak, Griechenland, D):Klassische arabische Musikwww.montalbâne.de

TON AM DOM HALBERSTADTSCHATZJAHR 2019» 6.7. bis 7.7.Genießen  Sie  ein  einmaliges  Kulturwo-chenende in Halberstadt und erleben Sie Kunst,  Keramik  und  Köstlichkeiten  zum Fest auf dem Domplatzwww.ton-am-dom.de

SOMMERMUSIKAKADEMIE SCHLOSS HUNDISBURG» 13.7. bis 28.7.

Die SommerMusikAkademie bietet musi-kalischeVielfalt auf hohem Niveau: Groo-vender Jazz, außergewöhnliche Kammer-musik und mitreißendes klassisch-roman-tisches Orchesterrepertoire. Die besonde-ren Orte auf und rund um Schloss Hundis-burg geben der SommerMusikAkademie ihre einzigartige Atmosphare.www.sma-hundisburg.de

ROMANTISCHE NACHT IM KLOSTER DRÜBECK » 3.8.www.kloster-druebeck.de

Abschlusskonzert Foto: Wolfgang Fuchs

Ensemble montalbâne Foto: W. S.

Ton am Dom Foto: Stadt Halberstadt

Hundisburg_KULTUR-Landschaft Haldensleben Hundisburg e.V. Foto: Dr.-Ing. Harald Blanke

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NEUE ORTE  Die Straße der Romanik  |  52

Neue Stationen an der Straße der Romanik kurz vorgestellt

Eine ÜbersichtZum Jubiläum 25 Jahre Straße der Ro-

manik in Sachsen-Anhalt war es an der Zeit, einige historisch wichtige Objekte neu in die nun 88 Stationen umfassende Touris-musroute zu integrieren. Sie ergänzen die ca. 1000 km lange Nord- und Südroute, de-ren Mittelpunkt Magdeburg darstellt. Wir wollen Ihnen hier die Orte vorstellen, die seit 2018 als weitere Perlen im steinernen Kalender der Straße der Romanik glänzen:

Seehausen/Altmark/St. Petri  Auf  der Nordroute finden Sie auf dem Weg vom Dom in Havelberg zur Klosterkirche Arend- see die mächtige Backsteinkirche in See-hausen/Altmark.  Ihre  Ursprünge  liegen zwischen 1170 und 1200. Mit Feldsteinen wurde  eine  romanische  Basilika  erbaut. Heute  beeindruckt  noch  das  außerge-wöhnliche,  opulente  romanische  Back-steinportal.  14  

Altjeßnitz/Dorfkirche In der Nähe von Raguhn befindet sich die 88. Station der Straße  der  Romanik.  Aus  Feldsteinen  er-baut, wird die ehemalige Kirche eines Fran-ziskanerklosters in die Entstehungszeit um 1200 datiert. Hervorzuheben sind die au-ßergewöhnlich gut erhaltenen Wandma-lereien in der Wölbung der Apsis. 70  

Bad Bibra/Steinbach Die Margareten-kirche entstand um 1220 und steht heu-te ohne das frühere Dorf solitär zwischen Steinbach und Bad Bibra. Das Innere zeigt wuchtige romanische Bögen und grazile Pflanzenkapitelle.  Wahrscheinlich  wur-de sie von Baumeistern der Naumburger Dombauschule errichtet.  55

Mücheln/St. Michael  Schon  weithin sichtbar grüßt von der Anhöhe eines Mu-schelkalkplateaus  der  Turm  der  ältesten Kirche des Ortes. Bereits auf das Jahr 1180 datiert man den aus Bruchsteinen errich-teten Bau zurück. Äußerlich ist er bis heute fast unverändert über die Zeiten erhalten geblieben. Charakteristisch sind die sechs Schallarkaden, die auf jeder Turmseite ein anderes Kapitell tragen. Ganz in der Nähe befindet sich der Geiseltalsee.  53  

Flemmingen/Dorfkirche St. Lucia  Als Kleinod im Burgenlandkreis kann man die um 1200 errichtete und weitgehend erhal-tene Chorturmkirche bezeichnen. Trotz der Turmerhöhung um 1508 ist ihre ursprüng-liche Gestalt vorwiegend erhalten geblie-ben. Bemerkenswert sind die spätromani-schen Malereien in der Apsis und im Chor, die zu den besterhaltenen der Region ge-hören. 60 

Zscheiplitz/Klosterkirche St. Bonifatius Im Zentrum eines Weingutes gelegen, ist St. Bonfatius eine weitere Chorturmkirche im Burgenlandkreis, die einen Besuch wert 

ist. Errichtet wurde sie wohl bereits Ende des 11. Jahrhunderts. Nur dem langjährigen Engagement der Klosterbrüder  ist deren Rettung und Rekonstruktion nach  jahre-langem Verfall zu verdanken. 62

Schönburg/Burg Schönburg  Unweit von Naumburg erhebt sich die Schönburg, von deren 32 Meter hohem Bergfried man einen weiten Blick  ins Umland genießen kann. Erbaut im 12. Jahrhundert vom Thü-ringer Grafen Ludwig der Springer, krönt sie einen Sandsteinfelsen etwa 40 Meter über der Saale. Der Wehrturm stammt aus der Zeit um 1230 und ist mit Wachstube und Kamin sehenswert. 64

Wernigerode/St. Johannis  Als ältestes erhaltenes Gotteshaus der Stadt entstand sie im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts. Die  evangelische  Kirche  wird  heute  für Gottesdienste,  Konzerte  und  Begegnun-gen  genutzt.  Der  wehrhafte  Westturm und  das  südliche  Querhaus  erinnern  an die Entstehungszeit. Heute zählen die La-degast-Orgel und der vierflügelige Schnitz-altar aus dem Jahr 1415 zu den wertvollen Ausstattungsstücken. 38

NEU

Backsteinkirche in Seehausen

Romanische Kapitelle im Glockenturm von Mü-cheln mit feinen Ausarbeitungen

Blick auf die Klosterkiche Zscheiplitz

Dorfkirche Flemmingen

Dorfkirche Altjeßnitz

Die Schönburg Fotos (5): W. S.

St. Johannis Wernigerode Foto: D. G.

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53  |  Die Straße der Romanik  TIPPS AUS DER REGION

Meisterwerke u. a. von Feininger, Heckel, Kandinsky, Kirchner, Klee, Kokoschka, Lissitzky, Marc, Nolde, Rohlfs

Comeback der MeisterBauhaus Meister Moderne29. September 2019 – 12. Januar 2020

- mehrals100hochkarätigeWerkeaus

internationalenSammlungen

- Rekonstruktionderverlorenen,1937als

„entartet“beschlagnahmtenSammlungder

Moderne

- fünfkünstlermonografischeKabinette,die

dasSchaffenvonKandinsky,Klee,Feininger,

SchlemmerundMuchewährendihrerZeitals

MeisteramBauhausvorstellen

10.02. – 12.05.2019

Die Stille im Lärm der Zeit

Marc, Macke, Nolde. Die Sammlung Ziegler

MitWerkenu.a.auchvonLyonelFeiningerund

PaulKlee

23.06. – 25.08.2019

Things to come

EinmultimedialesLichtspielüberLászló,Lucia

undSibylMoholy-NagyvonAngelaZumpe

mit Werken von Lyonel Feininger, Julia Feininger, Edmund Fürst, Lore Feininger, Andreas Feininger, Laurence Feininger, Theodore Lux Feininger, Wysse Hägg-Feininger

DieFeiningersEinFamilienbildamBauhaus25. Mai– 02. September 2019

- derkünstlerischeAufbruchindieModerneam

BeispieleinerKünstlerfamilie

- dasWerkFeiningersausseinenSchaffensver-

hältnissenherauserklärt

- bishernieausgestellteWerkeundDokumente

- parallelKinderprojekt„Bauhaus–DieWelt

neuentdecken“fürSchülerimAltervon6bis

12JahreninKooperationmitdemStudiengang

Spiel-undLerndesignderBurgGiebichenstein

KunsthochschuleHalle

365 Tage Bauhaus und Moderne in der

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

WeitereAusstellungsprojekteimBauhaus-Jahr2019

Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)www.kunstmuseum-moritzburg.dewww.hallomoderne.deMo,Di,Do–So/Feiertage10bis18UhrMittwochssowie24.12.und31.12.geschlossen

Lyonel-Feininger-Galerie/MuseumfürgrafischeKünstewww.feininger-galerie.deAprilbisOktober:Mi–Mo,feiertags10bis18UhrNovemberbisMärz:Mi–Mo,feiertags10bis17UhrDienstagssowie24.12.,31.12.und1.1.geschlossen

BlickindieAusstellung„WegederModerne“,Foto:Marcus-AndreasMohr

WassilyKandinsky:Abstieg,1925,AquarellundGouacheüberTuscheaufPapier,48x32cm,KulturstiftungSachsen-Anhalt–KunstmuseumMoritzburgHalle(Saale),Foto:KulturstiftungSachsen-Anhalt

unbekannterFotograf:LyonelundJuliaFeiningerimBauhausAtelier,1927,AbzugvomGlasnegativ,8.9x11.9cm,HarvardArtMuseums/Busch-ReisingerMuseum,GiftofT.LuxFeininger©VGBild-Kunst,Bonn2018

BlickindieDauerausstellungLyonelFeininger.SammlungDr.HermannKlumpp,Foto:KulturstiftungSachsen-Anhalt,RebekkaPrell©VGBild-Kunst,Bonn2018

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TIPPS AUS DER REGION  Die Straße der Romanik  |  54

Spuren der romanik in Burg (Bei magdeBurg)

Auf den Spuren der Romanik beginnen Sie Ihre Erkundung an der Kirche St. Nicolai – die größte romanische Granit-basilika östlich der Elbe. Im Anschluss führt Sie Ihr Weg weiter durch die Unterstadt in die historische Burger-Alt-stadt. Hier bestaunen Sie die imposante Oberkirche „Unser Lieben Frauen“ sowie deren beeindruckenden Hochaltar, Kanzel und Taufstein. Erfahren Sie Wissenswertes zur Ent-stehung der dreischiffigen gotischen Hallenkirche, welche 1186 erstmalig urkundlich erwähnt wurde.

Stadt der TürmeBurg

gruppenpreis: 90,00 € (bis 25 Personen)

Öffentliche Termine: 02. März, 09. November 2019 um 14:00 Uhr für 7,00 € pro Person

Beratung & Buchung: Tourist-Information Burg, Bahnhofstraße 10, 39288 Burg Telefon: 03921 – 636 92 90; E-Mail: [email protected]

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1200 Jahre | 18 Denkmale | 1 Kulturstiftung

KULTURSTIFTUNGSACHSEN-ANHALT

Domschatz Halberstadt, Aquamanile in Gestalt eines Löwen, um 1220–1230 Foto: Falk Wenzel © Kulturstiftung Sachsen-Anhalt www.kulturstiftung-st.de

Dom Havelberg

Straße der Romanik, Nordroute

Straße der Romanik, Südroute

Dom Magdeburg

Schloss Leitzkau

Schloss Neuenburg

Schloss Goseck

Konrads- burg

Kloster Michaelstein

Burg Falkenstein

Eckartsburg

Kloster Hamersleben

Domschatz undDom Halberstadt

Schätze entDecKenKultur lädt ein!