Fax: 0201/825-33 77 Bericht - bonn.de · Gebäuden (Asbest-Richtlinie)"/2/ wiedergegeben ist....

16
06_0302g01.doc Systems G.-Nr. STB/302/2006 A.-Nr. 8102357867 Datum 20.04.2006 Zeichen Wieg Bericht Materialuntersuchungen im Gebäude und im Außenbereich der Arnold-von-Wied-Schule, Villicher Straße 2, in 53225 Bonn Auftraggeber Bundesstadt Bonn Städtisches Gebäudemanagement 85-33 Berliner Platz 2 53103 Bonn Umfang 16 Seiten Gutachter H. Wiegel TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG Zentralabteilung Bautechnik Langemarckstraße 20 45141 Essen Tel.: 0201/825-33 68 Fax: 0201/825-33 77 www.tuev-nord.de Amtsgericht Hamburg HRB 88330 Geschäftsführung Dr. Klaus Kleinherbers www.tuev-am-bau.de Gewerbelärm Verkehrslärm Sport-/Freizeitlärm Geräuschemissionen Bau- und Raumakustik Lärm am Arbeitsplatz Erschütterungen Qualitätssicherung Bau Schadstoffe im Bau Thermografie, Luftdichtheit Olfaktometrie Umweltverträglichkeit

Transcript of Fax: 0201/825-33 77 Bericht - bonn.de · Gebäuden (Asbest-Richtlinie)"/2/ wiedergegeben ist....

06_0302g01.doc

Systems

G.-Nr. STB/302/2006

A.-Nr. 8102357867

Datum 20.04.2006

Zeichen Wieg

Bericht

Materialuntersuchungen im Gebäude und im

Außenbereich der Arnold-von-Wied-Schule,

Villicher Straße 2, in 53225 Bonn

Auftraggeber Bundesstadt Bonn

Städtisches Gebäudemanagement 85-33

Berliner Platz 2

53103 Bonn

Umfang 16 Seiten

Gutachter H. Wiegel

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG Zentralabteilung Bautechnik

Langemarckstraße 20 45141 Essen

Tel.: 0201/825-33 68 Fax: 0201/825-33 77

www.tuev-nord.de

Amtsgericht Hamburg HRB 88330

Geschäftsführung Dr. Klaus Kleinherbers www.tuev-am-bau.de

Gewerbelärm

Verkehrslärm

Sport-/Freizeitlärm

Geräuschemissionen

Bau- und Raumakustik

Lärm am Arbeitsplatz

Erschütterungen

Qualitätssicherung Bau

Schadstoffe im Bau

Thermografie, Luftdichtheit

Olfaktometrie

Umweltverträglichkeit

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 2 von 16

Systems

Inhalt Seite

1 Einleitung................................................................................................3

2 Materialuntersuchungen .........................................................................3

2.1 Materialprobenahmen.............................................................................3

2.2 Messmethoden.......................................................................................4 2.2.1 Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)............................4 2.2.2 Asbest/Künstliche Mineralfasern (KMF)..................................................4

2.3 Messergebnisse .....................................................................................5 2.3.1 PAK........................................................................................................5 2.3.2 Asbest/KMF............................................................................................6

3 Beurteilungsgrundlagen..........................................................................6

3.1 PAK........................................................................................................6

3.2 Asbest ....................................................................................................7

3.3 KMF........................................................................................................8

4 Beurteilung und Hinweise zu den Renovierungsarbeiten ........................8

4.1 Ausbau von PVC-/Parkettböden .............................................................8

4.2 Renovierungsarbeiten am Dachstuhl ....................................................11

5 Literatur ................................................................................................12

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 3 von 16

Systems

1 Einleitung

Am 30.03.2006 beauftragte uns die Bundesstadt Bonn mit der Untersuchung von Mate-

rialproben aus dem Schulgebäude und dem Außenbereich der Arnold-von-Wied-

Schule, Villicher Straße 2, auf Gefahrstoffe.

Die Untersuchung erfolgte im Zusammenhang mit geplanten Renovierungsarbeiten.

Die Auswahl der Materialproben und die zu untersuchenden Parameter wurden in einer

gemeinsamen Begegnung mit Herrn Breuer am 10.04.2006 festgelegt. Die in der

Schadstoffdatenbank der Stadt Bonn vorliegenden Erkenntnisse zu dem Gebäude

wurden berücksichtigt.

2 Materialuntersuchungen

2.1 Materialprobenahmen

Die Entnahme der Materialproben erfolgte am 10.04.2006. Die entnommenen Proben

sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Die Probenahmeorte sind in einer Foto-

dokumentation im Anhang dargestellt.

Arnold-von-Wied-Schule

Proben-

Nr.

Material/

Probenart

Beschreibung Herkunft

302/06 – M 1

Heraklith-platte

Heraklithplatte im Traufbereich Dachgeschoss

302/06 – M 2

Spachtel-masse

Spachtelmasse unter PVC-Bodenbelag

Raum 7 (Klassen-raum), EG

302/06 – M 3

Kleber Kleber unter PVC-Bodenbelag Raum 7 (Klassen-raum), EG

302/06 – M 4

Holz Holzparkett (Stäbchen-Parkett) mit anhaftendem schwarzen Kleber

Sanitätsraum, EG

302/06 – M 5

Kleber Schwarze Ausgleichsschicht/Kleber unter Parkettboden

Sanitätsraum, EG

302/06 – M 6

Holz Bahnschwelle einer Beeteinfassung Schulhof

302/06 – M 7

Rohr-isolierung

Rohrisolierung (gipsgetränktes Gewebe)

Lagerraum 8, KG

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 4 von 16

Systems

2.2 Messmethoden

2.2.1 Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Das Probenmaterial wurde zerkleinert und mit Toluol extrahiert. Die Bestimmung des

PAK-Gehaltes erfolgte mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) mit

Fluoreszenzdetektor (gemäß EPA 610 nach Kaltextraktion).

2.2.2 Asbest/Künstliche Mineralfasern (KMF)

Die Untersuchung der Materialprobe erfolgte rasterelektronenmikroskopisch mittels

EDXA-Analyse in unserem akkreditierten Vertragslabor.

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 5 von 16

Systems

2.3 Messergebnisse

2.3.1 PAK

Die Analyse der Proben ergab die in der folgenden Tabelle aufgeführten Mess-

ergebnisse für die überprüften Parameter.

Konzentration [mg/kg]

Stoff Probe 302/06 -

M 4

Probe 302/06 -

M 5

Probe 302/06 -

M 6

Naphthalin 22,4 175 252

Acenaphthylen 9,4 44,9 403

Acenaphthen 1,5 63,3 1123

Fluoren < 1,0 28,4 1112

Phenanthren 56,0 389 6170

Anthracen 1,1 63,6 264

Fluoranthen 120 548 3050

Pyren 92,4 420 1621

Benzo(a)anthracen 53,4 250 296

Chrysen 98,9 508 624

Benzo(b)fluoranthen 47,0 165 87,6

Benzo(k)fluoranthen 19,7 90,4 58,8

Benzo(a)pyren 47,0 191 80,7

Dibenzo(a,h)anthracen 49,5 38,3 7,9

Benzo(g,h,i)perylen 27,5 50,5 22,3

Indeno(1,2,3-c,d)pyren 22,8 66,9 18,8

ΣΣΣΣ PAK nach EPA 668,6 3092,3 15191,1

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 6 von 16

Systems

2.3.2 Asbest/KMF

Die Analyse der Materialproben ergab das in der folgenden Tabelle aufgeführten

Befunde.

Proben-

nummer

Raum Bauteil Befund

302/06 – M 1 Heraklithplatte im

Traufbereich

Dachgeschoss Kein Asbest nachgewiesen,

Probe enthält organische

Fasern.

302/06 – M 2 Spachtelmasse unter

PVC-Bodenbelag

Raum 7 (Klassenraum),

EG

Kein Asbest nachgewiesen.

302/06 – M 3 Kleber unter PVC-

Bodenbelag

Raum 7 (Klassenraum),

EG

Probe enthält Chrysotil-

asbest.

302/06 – M 7 Rohrisolierung (gips-

getränktes Gewebe)

Lagerraum 8, KG Kein Asbest nachgewiesen,

Probe enthält Keramikfasern.

3 Beurteilungsgrundlagen

3.1 PAK

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind aromatische Verbindungen.

Sie sind vor allem in Steinkohlenteer, weiterhin in Mineralölen, Bitumen, Pech und

daraus hergestellten Produkten enthalten. Einige PAK werden kommerziell verwendet,

unter anderem zur Herstellung von Farbstoffen (Acenaphthen, Anthracen, Chrysen,

Fluoranthen, Fluoren, Naphthalin, Phenanthren, Pyren), Arzneimitteln (Fluoren,

Naphthalin, Phenanthren) und Pestiziden (Acenaphthen, Fluoren, Naphthalin, Phenan-

thren). In die Luft gelangen PAK vor allem durch unvollständige Verbrennung oder

Pyrolyse von organischem Material, Staubeintrag von Emittenten und Altlasten sowie

Tabakrauch und Rauch von offenen Feuerstellen.

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 7 von 16

Systems

Einige PAK (Benzo[a]anthracen, Benzo[b]fluoranthen, Benzo[k]fluoranthen und

Benzo[a]pyren) werden in der TRGS 905 /1/ in der Kategorie 2 (Stoffe, die als krebs-

erregend für den Menschen angesehen werden sollten) geführt.

Aufgrund zahlreicher Untersuchungen, kann davon ausgegangen werden, dass PAK-

haltige Kleber für Parkettböden in Wohnungen und öffentlichen Gebäuden weit verbrei-

tet sind.

Bei den fraglichen Klebern handelt es sich um schwarzes Material auf Steinkohlenteer-

oder Bitumenbasis. Die Kleber wurden bis Ende der 60er Jahre für die Verlegung von

Parkettböden eingesetzt. Weiterhin wurden teerhaltige Pappen und andere teerhaltige

Produkte (Asphalt-Bodenplatten, etc.) in Gebäuden eingesetzt.

3.2 Asbest

Grundlage der Untersuchungen ist der Stand der Technik, wie er vor allem in der

"Richtlinie für die Bewertung und Sanierung schwach gebundener Asbestprodukte in

Gebäuden (Asbest-Richtlinie)"/2/ wiedergegeben ist. Schwach gebundene Asbest-

produkte im Sinne dieser Richtlinie sind Asbestprodukte mit einer Rohdichte unter

1.000 kg/m³.

Von der Asbest-Richtlinie /2/ werden lediglich die schwach gebundenen Asbest-

produkte erfasst, mit einer Rohdichte < 1.000 kg/m³. Bei fest gebundenen Asbest-

produkten (Erzeugnisse mit einer Rohdichte von zumeist deutlich oberhalb von 1.000

kg/m³, z. B. Asbestzement) ist mit einer Freisetzung von Asbestfasern im eingebauten

(Ruhe-) Zustand kaum zu rechnen. Jedoch sind auch bei diesen Produkten im Falle

der mechanischen Bearbeitung, zum Arbeitsschutz und zur Verminderung der Asbest-

faserfreisetzung, Schutzmaßnahmen erforderlich. Aus diesen Gründen werden auch

Asbestzementprodukte mit erfasst.

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 8 von 16

Systems

3.3 KMF

Mineralwolle-Dämmstoffe kommen zumeist in Form von Glaswolle oder Steinwolle zum

Einsatz und enthalten atembare Fasern (künstliche Mineralfasern KMF). Wenn aus

diesen Dämmstoffen krebserzeugende (Kategorie K2) oder krebsverdächtige (Kate-

gorie K3) anorganische Faserstäube entstehen oder freigesetzt werden können, sind

Schutzmaßnahmen entsprechend TRGS 521 /3/ für den Umgang mit diesen Stoffen zu

veranlassen.

Es bestehen somit hinreichende Anhaltspunkte zu der begründeten Annahme, dass die

Exposition eines Menschen gegenüber künstlichen Mineralfasern (KMF) Krebs erzeu-

gen kann, ohne dass jedoch bisher ein entsprechender Nachweis beim Menschen

erbracht wurde. Die Annahme der Kanzerogenität beruht daher i. w. auf Langzeit-

Tierversuchen.

Die Bewertung der KMF-Produkte und deren Einstufung in Kategorien für

krebserzeugende bzw. -verdächtige Stoffe erfolgt u.a. auf der Grundlage des

Kanzerogenitätsindexes Ki, der sich für die jeweils zu bewertenden WHO-Fasern aus

der Differenz zwischen der Summe der Massengehalte bestimmter Oxide ergibt.

Schutzmaßnahmen sind für den Umgang mit KMF-Produkten immer dann erforderlich,

wenn von einem Kanzerogenitätsindex Ki < 40 auszugehen ist.

4 Beurteilung und Hinweise zu den Renovierungsarbeiten

4.1 Ausbau von PVC-/Parkettböden

Die zum Ausbau vorgesehenen Fußböden bestehen in der Regel aus einem

Parkettboden mit einem darüber liegenden PVC-Bodenbelag. Der Bodenaufbau ist aus

Bild 3 der Fotodokumentation zu ersehen.

Die vom Parkettboden entnommenen Proben enthalten PAK mit einem Massenanteil

von 668,6 (Probe M 4)und 3092,3 (Probe M 5) nach EPA. Aufgrund der hohen

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 9 von 16

Systems

Gesamtbelastung mit PAK und der erhöhten Belastung mit Benzo(a)pyren vor allem im

Kleber sind beim Ausbau des Parkettbodens hinsichtlich der PAK-Belastung beson-

dere Arbeitsschutzvorkehrungen erforderlich.

Da der Kleber des über dem Parkettboden verlegten PVC-Bodenbelags asbesthaltig

ist, sind beim Ausbau die Regelungen der TRGS 519 /1/ zu beachten.

Nach den Ergebnissen der Probenahmen bilden der PVC-Boden und die Spachtel-

masse einen festen Verbund. Von dem darunter befindlichen Parkettboden lassen sie

sich aber trennen.

Wir empfehlen daher folgende Vorgehensweise:

Der Ausbau der Fußboden muss insgesamt durch eine Fachfirma erfolgen. Er sollte

sinnvollerweise in zwei Schritten durchgeführt werden:

Schritt 1: Ausbau der PVC-Bodens mit der Ausgleichsmasse#

Schritt 2: Ausbau des Parkettbodens mit dem schwarzen Kleber.

Nachfolgend werden die zu treffenden Maßnahmen stichwortartig aufgeführt.

• Abgrenzung und Abschottung der Arbeitsbereiche (Schwarzbereich)

• Herstellung einer gerichteten Luftführung (mittels Unterdruckhaltegerät), Zugang

über eine Ein-Kammer-Schleuse

• Aufnehmen des PVC-Bodens einschließlich der darunter befindlichen Spach-

telmasse. Die Arbeiten sind so staubarm wie möglich durchzuführen. Die Staub-

entwicklung kann durch Anfeuchten des Fußbodens beim Aufnehmen des Boden-

belags vermindert werden. Bereithaltung und Einsatz von Industriesaugern zur Ent-

staubung nach Nr. 7.3 Abs. 6 der TRGS 519.

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 10 von 16

Systems

• Nach dem Ausbau des PVC-Bodens mit der Augleichsmasse ist eine Feinreinigung

durchzuführen.

• Aufnehmen des Parkettbodens und Entfernen der schwarzen Ausgleichsmasse

(soweit erforderlich) vom Estrich mit Spachtel oder Stemmeisen (soweit möglich, d.

h. bis zur nicht trennbaren Fraktion). Die Arbeiten sind so staubarm wie möglich

durchzuführen. Die Staubentwicklung kann durch Anfeuchten des Parketts beim

Aufbrechen des Holzes sowie des Klebers vermindert werden. Soweit möglich

sollte das Material mit einem Industriesauger der Verwendungskategorie C oder

höher abgesaugt werden.

• Während der Arbeiten ist persönliche Schutzausrüstung zu tragen (Handschutz,

Schutzkleidung, Atemschutz).

• Nach Abschluss der Arbeiten ist eine Feinreinigung durchzuführen.

Hinweise zur Entsorgung:

Dem PVC-Boden mit Ausgleichsmasse ist zur Entsorgung Abfallschlüssel 17 06 05*

gemäß AVV –Abfallverzeichnis-Verordnung (asbesthaltige Baustoffe) zuzuordnen. Es

handelt sich damit um einen besonders überwachungsbedürftigen Abfall im Sinne des

§ 41 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 3 Nr. 1 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes.

Dem Parkettboden mit Ausgleichsmasse ist zur Entsorgung der Abfallschlüssel 17 03

01* gemäß AVV –Abfallverzeichnis-Verordnung (kohlenteerhaltige Bitumengemische)

zuzuordnen. Es handelt sich damit um einen besonders überwachungsbedürftigen

Abfall im Sinne des § 41 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 3 Nr. 1 des Kreislaufwirtschafts- und

Abfallgesetzes.

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 11 von 16

Systems

4.2 Renovierungsarbeiten am Dachstuhl

Auf Grund des Alters des Gebäudes (Baujahr weit vor 1994/98) ist davon auszugehen,

dass die Mineralwolldämmung aus weißer und gelber Mineralwolle der Holzbalken-

decke des Dachstuhls (vgl. Bild 1 der Fotodokumentation) einen Kanzerogenitätsindex

KI<40 besitzt. In vergleichbaren Fällen wurde zumeist ein KI ≤ 30 festgestellt. Somit

werden solcherart Verwendungen in die Kanzerogenitätskategorie 2 eingestuft und

gehören damit zu den Stoffen, die „als krebserzeugend für den Menschen angesehen

werden sollten“. Dementsprechend sind besondere Schutzmaßnahmen entsprechend

der TRGS 521 /2/ für den Umgang mit diesen Produkten zu beachten. Die zu

treffenden Schutzmaßnahmen hängen vom Umfang der Renovierungsarbeiten ab.

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 12 von 16

Systems

5 Literatur

/1/ Technische Regel für Gefahrstoffe, TRGS 905, „Verzeichnis krebserzeugender,

erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe, Ausgabe Juli

2005, Bundesarbeitsblatt Heft 8/9-2005

/2/ Technische Regel für Gefahrstoffe, TRGS 551 (Teer und andere Pyrolyse-

produkte aus organischem Material), Ausgabe Juli 1999

/2/ Richtlinie für die Bewertung und Sanierung schwach gebundener

Asbestprodukte in Gebäuden (Asbest-Richtlinie), Fassung Januar 1996

/3/ Technische Regel für Gefahrstoffe, TRGS 519, „Asbest Abbruch-, Sanierungs-

oder Instandhaltungsarbeiten“, Ausgabe September 2001

/4/ Technische Regel für Gefahrstoffe, TRGS 521, „Faserstäube“, Ausgabe Mai

2002

Für den Inhalt:

(H. Wiegel)

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 13 von 16

Systems

Fotodokumentation

Bild Nr: 1 Dachgeschoss, Mineralwolledämmung (weiße Mineralwolle, gelbe Mineralwolle), in Holzbalkendecke über Raum 7 im OG

Bild Nr: 2 Heraklithplatten (Probe M1) im Dachgeschoss, als horizontale Abschottung an der Traufe Außenbereich

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 14 von 16

Systems

Fotodokumentation

Bild Nr: 3 Erdgeschoss Raum 7, PVC-Bodenbelag, Kleber auf Ausgleichschicht, auf Parkettboden, genagelt, ohne Verklebung

Bild Nr: 4 Erdgeschoss, Holzparkett, Dicke ca. 22 mm, (Probe M4), auf schwarzer Ausgleichschicht -Verklebung (Probe M5), Dicke ca. 3 cm, auf Zementestrich

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 15 von 16

Systems

Fotodokumentation

Bild Nr: 5 Kellergeschoss, Südostecke, Wand mit Feuchtigkeitsbefall, Ausblühungen, Kristallisierung der Salze auf der Wandfläche, Schimmelpilzbefall Betonfassade

Bild Nr: 6 Kellergeschoss, Südwestecke, großer Lagerraum, Wand mit Feuchtig-keitsbefall, Ausblühungen, Kristallisierung der Salze auf der Wandoberfläche

Bericht STB/302/2006 vom 20.04.2006 Arnold-von-Wied-Schule

06_0302g01.doc Seite 16 von 16

Systems

Fotodokumentation

Bild Nr: 7 Kellergeschoss, Lager 8, Rohrisolierung (Probe M7), äußerer Mantel aus Gewebematten und Putzmaterial

Bild Nr: 8 Schulhof, Beeteinfassung aus Bahnschwellen (Probe M6)