Februar 2014 - dzvhae.dehomöopathische Komplexmittel gänzlich vom Markt verschwinden, da sich die...

4
1 Homöopathische Nachrichten • Februar 2014 • www.welt-der-homoeopathie.de Liebe Leserinnen und Leser, die Organisatoren des Leipziger homöopathischen Weltärztekongress neh- men sich vor, mit ärztlichen Verbänden, mit Ärztinnen und Ärzten in den Dialog zu gehen. Das Ziel ist miteinan- der zum Wohle der Patienten zu kooperieren. Nicht einseitig beidseitig, auf Augenhöhe. Dies wird zwar schon heute vieler- orts mit Erfolg praktiziert, ist aber noch keinesweges selbstverständlich. Schon vor dem Kongress wird das Gespräch mit verschiedenen Fachrichtungen der konven- tionellen und der komple- mentären Medizin gesucht, um Vorurteile abzubauen, Unkenntnis durch Wissen zu ersetzen. Um es soziologisch auszudrücken: Die In-Group und die Out-Groups sollen durchmischt werden. Dies setzt Offenheit voraus, auf allen Seiten, sowohl in der Therapie als auch bei denen, die die Struktur des Systems vorgeben. Gewiss ein großes Ziel, aber letztendlich geht es um einen: den Patienten. Es grüßt Sie herzlich Christoph Trapp Pressesprecher des DZVhÄ November 2009 Homöopathische Nachrichten Februar 2014 D i e T h e m e n 72. Homöopathischer Weltärztekongress: LMHI Leipzig 2017 • Interview mit Silvia Nuvoloni-Buhl: Die GOÄ ist auf der Zielgeraden • Geschäftsstelle des DZVhÄ zieht um • Skeptiker: DZVhÄ korrigiert GWUP • EU: Komplexmittelhersteller kritisieren neue euro- päische Gebühr • Aktuelle Umfragen: Apotheker und Versicherte setzen auf Homöopathie • Termine: LMHI-Kongress 2014, ICE 14, Deutscher Homöopathie-Kongress 2015 www.welt-der-homoeopathie.de Homöopathie ist individuelle Medizin. 72. Homöopathischer Weltärztekongress: LMHI Leipzig 2017 Networking in Medical Care – Ärztliche Zusammenarbeit zum Wohle des Patienten Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) ist ein weiteres Mal Ausrichter des Homöopathischen Weltärztekongresses der Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI). Der Kongress findet vom 15. bis 17. Juni 2017 in der Kongresshalle Leipzig statt. Kongress- Präsident, und damit gesamtverantwortlich, ist der Kasseler Arzt und ehemaliger 1. Vorsitzende des DZVhÄ (2001 bis 2005) Karl-Wilhelm Steuernagel. Das inhaltliche Programm wird von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) unter Leitung der Ärztin und Apothekerin Angelika Gutge-Wickert aus Berlin zusammengestellt. Leiterin des Organisationsteams ist Dr. Katharina Tost, Vorsitzende des DZVhÄ-Landesverbandes Sachsen. Im Mittelpunkt des Kongresses steht die wissenschaftliche und thera- peutische Vernetzung der Homöopathie mit anderen ärztlichen Disziplinen und Fachgesellschaften. Der Dialog auf Augenhöhe der un- terschiedlichen Therapiemethoden soll gefördert werden, um beispiels- weise für Patienten mit Mehrfachdiagnosen oder schweren chronischen Erkrankungen in Zukunft leichter individuelle Therapiemöglichkeiten bereitstellen zu können. Dies setzt ein offenes und von Vorurteilen befreites Medizinsystem voraus. Leipzig bietet für den homöopathischen Weltärztekongress aus vielerlei Gründen beste Voraussetzungen. Weltoffen, musisch und mit starkem Bürgersinn – all dies nimmt Leipzig für sich ein. Hier begann Samuel Hahnemann 1775 sein Medizinstudium, 1811 kehrte er als Begründer der Homöopathie in die Stadt zurück, lehrte an der Universität und führte eine Praxis. 1821 verließ Hahnemann Leipzig und ließ sich in Köthen nieder. 1851 wurde das Hahnemann-Denkmal in Leipzig – allerdings mit dem Rücken zur Universität – im Rahmen einer DZVhÄ- Tagung feierlich enthüllt. Es ist noch heute in den Grünanlagen des Promenadenrings für die Öffentlichkeit zugänglich. Von Leipzig aus lassen sich viele Orte besuchen, an denen Hahnemann gewirkt hat: Meißen, die Geburtstadt; Torgau, wo er das Organon der rationellen Heilkunst schrieb; die Stadt Köthen, in der er von 1821 bis 1835 lebte und wirkte, und in der 1829 der DZVhÄ gegründet wurde. In Köthen, dem heutigen Sitz der LMHI, werden während des Kongresses auch die Verbands- sitzungen der LMHI im Hahnemann-Haus und in der Europäischen Bibliothek für Homöopathie stattfinden. Der DZVhÄ war zuletzt im Jahr 2005 Ausrichter des homöopathischen Weltärztekongresses, den in Berlin rund 1.500 Ärztinnen und Ärzte aus aller Welt besuchten. Kongress-Präsident Karl-Wilhelm Steuernagel: „Kooperation ist eine der wichtigsten ärztlichen Aufgaben.“

Transcript of Februar 2014 - dzvhae.dehomöopathische Komplexmittel gänzlich vom Markt verschwinden, da sich die...

Page 1: Februar 2014 - dzvhae.dehomöopathische Komplexmittel gänzlich vom Markt verschwinden, da sich die Hersteller es sich nicht leisten können, diese mit hohen Kosten verbundenen Auflagen

1Homöopathische Nachrichten • Februar 2014 • www.welt-der-homoeopathie.de

Liebe Leserinnen und Leser,

die Organisatoren des Leipziger homöopathischen Weltärztekongress neh-men sich vor, mit ärztlichen Verbänden, mit Ärztinnen und Ärzten in den Dialog zu gehen. Das Ziel ist miteinan-der zum Wohle der Patienten zu kooperieren. Nicht einseitig – beidseitig, auf Augenhöhe. Dies wird zwar schon heute vieler-orts mit Erfolg praktiziert, ist aber noch keinesweges selbstverständlich. Schon vor dem Kongress wird das Gespräch mit verschiedenen Fachrichtungen der konven-tionellen und der komple-mentären Medizin gesucht, um Vorurteile abzubauen, Unkenntnis durch Wissen zu ersetzen. Um es soziologisch auszudrücken: Die In-Group und die Out-Groups sollen durchmischt werden. Dies setzt Offenheit voraus, auf allen Seiten, sowohl in der Therapie als auch bei denen, die die Struktur des Systems vorgeben. Gewiss ein großes Ziel, aber letztendlich geht es um einen: den Patienten.

Es grüßt Sie herzlichChristoph TrappPressesprecher des DZVhÄ

November 2009HomöopathischeNachrichten

Februar 2014

D i e T h e m e n

72. Homöopathischer Weltärztekongress: LMHI Leipzig 2017 • Interview mit Silvia Nuvoloni-Buhl: Die GOÄ ist auf der Zielgeraden • Geschäftsstelle des DZVhÄ zieht um • Skeptiker: DZVhÄ korrigiert GWUP • EU: Komplexmittelhersteller kritisieren neue euro-päische Gebühr • Aktuelle Umfragen: Apotheker und Versicherte setzen auf Homöopathie • Termine: LMHI-Kongress 2014, ICE 14, Deutscher Homöopathie-Kongress 2015

www.welt-der-homoeopathie.de

Homöopathie ist individuelle Medizin.

72. Homöopathischer Weltärztekongress: LMHI Leipzig 2017

Networking in Medical Care – Ärztliche Zusammenarbeit zum Wohle des PatientenDer Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) ist ein weiteres Mal Ausrichter des Homöopathischen Weltärztekongresses der Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI).Der Kongress findet vom 15. bis 17. Juni 2017 in der Kongresshalle Leipzig statt. Kongress-Präsident, und damit gesamtverantwortlich, ist der Kasseler Arzt und ehemaliger 1. Vorsitzende des DZVhÄ (2001 bis 2005) Karl-Wilhelm Steuernagel. Das inhaltliche Programm wird von der

Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) unter Leitung der Ärztin und Apothekerin Angelika Gutge-Wickert aus Berlin zusammengestellt. Leiterin des Organisationsteams ist Dr. Katharina Tost, Vorsitzende des DZVhÄ-Landesverbandes Sachsen. Im Mittelpunkt des Kongresses steht die wissenschaftliche und thera-peutische Vernetzung der Homöopathie mit anderen ärztlichen Disziplinen und Fachgesellschaften. Der Dialog auf Augenhöhe der un-terschiedlichen Therapiemethoden soll gefördert werden, um beispiels-weise für Patienten mit Mehrfachdiagnosen oder schweren chronischen Erkrankungen in Zukunft leichter individuelle Therapiemöglichkeiten bereitstellen zu können. Dies setzt ein offenes und von Vorurteilen befreites Medizinsystem voraus. Leipzig bietet für den homöopathischen Weltärztekongress aus vielerlei Gründen beste Voraussetzungen. Weltoffen, musisch und mit starkem Bürgersinn – all dies nimmt Leipzig für sich ein. Hier begann Samuel Hahnemann 1775 sein Medizinstudium, 1811 kehrte er als Begründer der Homöopathie in die Stadt zurück, lehrte an der Universität und führte eine Praxis. 1821 verließ Hahnemann Leipzig und ließ sich in Köthen nieder. 1851 wurde das Hahnemann-Denkmal in Leipzig – allerdings mit dem Rücken zur Universität – im Rahmen einer DZVhÄ-Tagung feierlich enthüllt. Es ist noch heute in den Grünanlagen des Promenadenrings für die Öffentlichkeit zugänglich.

Von Leipzig aus lassen sich viele Orte besuchen, an denen Hahnemann gewirkt hat: Meißen, die Geburtstadt; Torgau, wo er das Organon der rationellen Heilkunst schrieb; die Stadt Köthen, in der er von 1821 bis 1835 lebte und wirkte, und in der 1829 der DZVhÄ gegründet wurde.In Köthen, dem heutigen Sitz der LMHI, werden während des Kongresses auch die Verbands-sitzungen der LMHI im Hahnemann-Haus und in der Europäischen Bibliothek für Homöopathie stattfinden.Der DZVhÄ war zuletzt im Jahr 2005 Ausrichter des homöopathischen Weltärztekongresses, den in Berlin rund 1.500 Ärztinnen und Ärzte aus aller Welt besuchten.

Kongress-Präsident Karl-Wilhelm Steuernagel: „Kooperation ist eine der wichtigsten ärztlichen Aufgaben.“

Page 2: Februar 2014 - dzvhae.dehomöopathische Komplexmittel gänzlich vom Markt verschwinden, da sich die Hersteller es sich nicht leisten können, diese mit hohen Kosten verbundenen Auflagen

2Homöopathische Nachrichten • Februar 2014 • www.welt-der-homoeopathie.de

Hom QM

HomQM-Produktpaket „I“ (exklusiv für DZVhÄ-Mitglieder) 100 Euro zzgl. Versandkosten von 4,10 Euro (Inland)• CD mit Zielekatalog und Musterdokumenten • Schriftliche Einführung und Anleitung zur Benutzung des HomQM

HomQM-Produktpaket „II“180 Euro zzgl. Versandkosten von 4,10 Euro (Inland)• wie Paket 1 plus Gutschein zur Teilnahme an einem

Online-Workshop „Einführung in das HomQM“

Das Qualitätsmanagementsystemdes DZVhÄ für die homöopathische Praxis

Informationen unter www.welt-der-homoeopathie.de

Nutzerfreundlich und praxisorientiert

Ein Produkt der DZVhÄ Managementgesellschaft

November

HomöopathischeNachrichten

Interview mit Silvia Nuvoloni-Buhl, 2. Vorsitzende des DZVhÄ

Die GOÄ ist auf der ZielgeradenSeit Jahren wird an einer Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) gearbeitet. Nun scheint das neue Werk fast fertig zu sein, noch Ende dieses Jahres soll ein gremienreifer Entwurf dem Bundesministerium für Gesundheit vorgelegt werden. Der Deutsche Zentral-verein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) begleitet die Novellierung seit Jahren konstruktiv. Silvia Nuvoloni-Buhl, 2. Vorsitzende des DZVhÄ, kennt die neuesten Entwicklungen:

Wie werden zeitbezogene Gesprächsleistungen in der künftigen GOÄ berücksichtigt?SNB: Es wird verschiedene Staffelungen geben, mit denen wir homöopathische Ärzte arbeiten können. Es gibt die spezifische Beratungsleistung, Dauer mindestens 60 Minuten, diese Zeit kann aufgrund einer ausführlichen Anamneseerhebung verdoppelt werden – hier wird die homöopathische Anamnese ausdrücklich genannt.

Gibt es auch kürzere Zeiteinheiten?SNB: Ja. Es sind auch kürzere Beratungen vorgesehen, die von 10 Minuten bis zu über 20 Minuten getaktet abgerechnet werden können. Diese Gespräche können auch telefonisch durchgeführt werden.

Werden auch die homöopathische Fallanalyse und Repertorisation im Entwurf berücksichtigt?SNB: Ja, auch diese für unsere Arbeit wichtigen Leistungen werden mit neu eingeführten homöopathiespezifischen Ziffern bedacht.

Gibt es weiterhin Steigerungsfaktoren bei den Gesprächsleistungen?SNB: Ja, aber nicht mehr bis zum 3,5-fachen Satz. Der normale Aufwand soll durch den „robusten“, betriebswirtschaftlich kalkulierten 1-fachen Satz abgebildet werden, in der jetzigen GOÄ ist das der 2,3-fache Satz. Es ist vorgesehen, dass ab dem Faktor 2 begründet werden soll.

Wieviel ist das denn in Euro ausgedrückt?SNB: Eine 60-minütige Anamnese oder Beratung wird mit etwa 183 Euro abgerechnet. Die neue GOÄ verspricht im Durchschnitt eine Verdoppelung des Honorars im Vergleich zur jetzi-gen GOÄ. Allerdings steigen die Honorare bei Gesprächsleistungen nicht so stark an, wie zum Beispiel im operativen Bereich. So steht es im Entwurf, und die BÄK wird sich sehr dafür einsetzen, diese Bewertung durch die nächsten Verhandlungsrunden bis zum Ziel zu tragen.

Die Gesprächsleistungen sind ja nicht an eine Qualifikation wie etwa die Weiterbildung Homöopathie gebunden. Wie steht die PKV zur Gefahr der Leistungsausweitung?SNB: Dass diese Gefahr besteht, ist allen Beteiligten klar. Deshalb sollen die ersten 3 Jahre eng durch eine Kommission von Bundesärztekammer und Kostenträgern begleitet werden. Als neues Instrument soll sich diese auch langfristig der Pflege und Weiterentwicklung der GOÄ widmen. Hier wäre zukünftig der Ort, in den entsprechende Vorschläge eingebracht werden können.

Ab Mitte März hat der DZVhÄ ein neues ZuhauseIn der Axel-Springer-Straße 54b, 10117 Berlin entsteht das neue Hauptstadtbüro Komplementär-medizin. Den DZVhÄ erreichen Sie in der Bürogemeinschaft unter den bekannten Kontaktdaten: Tel. 030 – 325 97 34-0, Fax 030 – 32 597 34-19, E-Mail: [email protected].

Page 3: Februar 2014 - dzvhae.dehomöopathische Komplexmittel gänzlich vom Markt verschwinden, da sich die Hersteller es sich nicht leisten können, diese mit hohen Kosten verbundenen Auflagen

3Homöopathische Nachrichten • Februar 2014 • www.welt-der-homoeopathie.de

November

HomöopathischeNachrichten

Skeptiker

DZVhÄ korrigiert GWUPDer Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) hat ein von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) herausgegebenes Faltblatt über Homöopathie korrigiert. Damit der GWUP-Text noch lesbar bleibt, wurden die knapp 30 DZVhÄ-Anmerkungen in roter Farbe neben die markierten Textstellen gesetzt. Ihrem wissenschaftlichen Anspruch werden die Skeptiker in diesem Faltblatt nicht gerecht: Behauptungen werden aufge-stellt und nicht belegt, Studienergebnisse einseitig interpretiert, falsche Aussagen zur Medizin und zur Medizingeschichte formuliert – an vielen Stellen springt dem Leser schlicht die Unkenntnis der Verfasser über die ärztliche Homöopathie ins Auge. Verschiedene Medien haben über die Korrektur des Flyers berichtet, auf dem DZVhÄ-Blog wurde heftig diskutiert. Die Deutsche Apothekerzeitung online schrieb, dass durch die Korrektur eine „kurzweilige Broschüre“ herausgekommen sei, „die aufzeigt, wie beim Thema Homöopathie Wel-ten aufeinander prallen.“ DocCheck über die DZVhÄ-Kritik: Durchaus ernst gemeint, aber trotzdem mit einem Augenzwinkern, greifen sie zentrale Argumente der Kritiker auf.

Unter www. dzvhae-homoeopathie-blog.de finden Sie den korrigierten Flyer und die Diskussion.

EU

Komplexmittelhersteller kritisieren neue europäische GebührNoch in diesem Jahr soll in der europäischen Union ein umfangreiches Gesetzeswerk zur Sicherheit im Arzneimittelwesen in Kraft treten, gegen das sich Hersteller homöopathischer Komplexmittel zur Wehr setzen. Betroffen sind nur die Komplexmittel, nicht die in der klassischen Homöopa-thie verwendeten Einzelmittel. Das Gesetz sieht unter anderem die regelmäßige Vorlage eines Sicherheitsberichtes (PSUR=periodic safety update report) vor, in dem schwere Nebenwirkungen zusammengefasst gemeldet und analysiert werden müssen. Grundsätzlich muss dies alle drei Jahre erfolgen und ist mit einer sehr hohen Bearbeitungsgebühr von 19.500 Euro je Arznei verbunden. Federführend ist die europäische Arzneimittelbehörde EMA. Kritisiert wird nicht das Gesetz als sol-ches, nur dass es keinen Sinn macht, für nebenwirkungsfreie Komplexmittel Sicherheitsberichte zu verfassen, in denen im Grunde nichts steht. „Es besteht die Gefahr, dass pflanzliche Arzneien und homöopathische Komplexmittel gänzlich vom Markt verschwinden, da sich die Hersteller es sich nicht leisten können, diese mit hohen Kosten verbundenen Auflagen zu erfüllen. Tendenziell sind die Hersteller dieser – meist mit einem geringen Nebenwirkungspotential ausgestatteten – Arznei-en nicht in der Lage, gleich den großen Pharmakonzernen zu agieren, da sie nicht im Entferntes-ten über deren Gewinnspanne bzw. Budgets verfügen“, schreiben die Österreichische Gesellschaft für Homöopathie (ÖGHM), die Ärztegesellschaft für Homöopathie (ÄKH) und der Dachverband Ärztinnen und Ärzte für Ganzheitsmedizin in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Da die meisten Komplexmittelhersteller auch homöopathische Einzelmittel im Sortiment haben, besteht die Ge-fahr, dass Einzelmittel teurer werden oder nicht mehr verfügbar sind, wenn ein Betrieb die hohen Verwaltungsgebühren nicht aufbringen kann.

Statement zu den EMA Gebührenordnung für PSUR-Sicherheitsberichte der Firma HeelDie Firma Biologische Heilmittel Heel ist der größte Hersteller homöopathischer Komplexmittel in Deutschland. Auf Anfrage der DZVhÄ-Pressestelle verfasste Heel folgende Stellungnahme: „Wir begrüßen den Ansatz der EMA, die Patientensicherheit zu stärken und insoweit Aktivitäten auf EU-Ebene zu bündeln. Allerdings ist die Pauschalgebühr für die Bewertung des PSUR-Sicherheitsbe-richts von 19.500 Euro verbesserungsbedürftig. Bei chemisch definierten Arzneimitteln mit einem hohen Nebenwirkungspotential kann ein PSUR schnell einen Umfang von mehreren tausend Sei-ten erreichen, so dass auch die behördliche Prüfung aufwändig ist. Homöopathische Arzneimittel dagegen zeichnen sich ja gerade durch eine sehr gute Verträglichkeit aus; der Sicherheitsbericht besteht deshalb nur aus wenigen Seiten. Insofern sollten sich das äußerst geringe Nebenwirkungs-potential und der minimale behördliche Prüfungsaufwand auch in einer entsprechend deutlich reduzierten Gebühr widerspiegeln.“

Page 4: Februar 2014 - dzvhae.dehomöopathische Komplexmittel gänzlich vom Markt verschwinden, da sich die Hersteller es sich nicht leisten können, diese mit hohen Kosten verbundenen Auflagen

4Homöopathische Nachrichten • Februar 2014 • www.welt-der-homoeopathie.de

November

HomöopathischeNachrichten

I m p r e s s u m

Homöopathische Nachrichten • 21. Jahrgang, Februar 2014, Ausgabe 214 • Fotos: Archiv • Pressestelle des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte • Christoph Trapp, Björn Bendig, Caroline Geiser • Reinhardtstr. 37 • 10117 Berlin • Tel.: 030-325 97 34-18 • Fax: 030-325 97 34-19 • E-Mail: [email protected] • www.welt-der-homoeopathie.de • Die nächste Ausgabe erscheint im März 2014.

Termine

Liga-Kongress, 16.-19. Juli 2014, ParisDetaillierte Informationen, auch zu den geplanten Rundreisen, finden Sie auf der Kongress-Webseite des DZVhÄ: www.2014.homoeopathie-kongress.de.Online-Anmeldung unter www.lmhi2014.org/how-register

ICE 14, 20.-22. November, Köthen (Anhalt)Von der Fallanalyse zur Behandlungskompetenz – aus eigenen Fällen lernen

Vor dem Hintergrund der Frage, wie Ärztinnen und Ärzte Praxiserfahrungen nutzen können, um ihr homöopathisches Wissen individuell und kollektiv zu vertiefen, zeigt der ICE 14 Möglichkeiten auf, die eigene Behandlungskompetenz zu stärken. Namhafte Referentinnen und Referenten prä-sentieren aktuelle Arbeiten zur Bedeutung der Miasmen in der täglichen Therapie und erläutern, was Hahnemann und seine Nachfolger darunter verstanden haben.

Detaillierte Informationen unter www.wisshom.de > Kongress ICE > ICE 14.

Deutscher Homöopathie-Kongress 2015, 14.-16. Mai 2015, Köthen (Anhalt)Komplexität und Individualität – Homöopathie bei multimorbiden PatientenAbstract-Einreichung bis 30. November 2014

2015 findet der Homöopathie-Kongress des DZVhÄ wieder in Köthen statt, traditionell am langen Christi-Himmelfahrt-Wochenende vom 14.-16.05.2015. Ausrichter dieser 164. DZVhÄ-Jahresta-gung ist der LV Berlin-Brandenburg (BVhÄ), Leiterin des Organisationsteams ist Dr. Ursula Dohms.

Das Orga-Team lädt alle Kolleginnen und Kollegen, die sich aktiv durch einen Vortrag, Workshop, Seminar oder einer Falldarstellung an der Tagung beteiligen möchten ein, per E-Mail ein Abstract (max. 300 Wörter) bei der LV-Geschäftsstelle einzureichen: [email protected].

Kongress-Webseite: www.homoeopathie-kongress.de

ICE 14

Aktuelle Umfragen

Apotheker und Versicherte setzen auf HomöopathieDie Landesapothekerkammer Baden-Württemberg teilte mit, dass sich über 1.000 Apothekerinnen und Apotheker im letzten Jahr im Bereich Homöopathie fortgebildet haben. Für den Präsidenten der Apothekerkammer, Dr. Günther Hanke, sind diese guten Zahlen keine Überraschung: „Baden-Württemberg ist Homöopathie-Land. Sowohl die Pharmazeutische Industrie als auch die Apotheker im Ländle sind im Bundesvergleich führend, was die Kompetenz und Erfahrung mit Homöopathie angeht.“ Eine repräsentative Umfrage der Krankenkasse mhplus unter 1.000 Bundesbürgern zeigte, dass 43 Prozent der Befragten im Krankheitsfall lieber homöopathische oder pflanzliche Präparate nehmen. 44 Prozent sind überzeugt, dass diese Medizin häufig genauso gut wirkt wie chemische Arzneimittel. Viele Patienten befürchten, dass sie zusätzliche Kosten, die durch eine homöopa-thische Behandlung entstehen, alleine tragen müssen. Deshalb verzichten vier von zehn Bun-desbürgern lieber auf Homöopathie. Fakt aber ist, dass inzwischen rund 80 gesetzliche Kassen die homöopathische Behandlung beim Vertragsarzt übernehmen. Zwei Drittel der Bundesbürger wünschen sich die Kostenübernahme für Akupunktur, Homöopathie und Osteopathie durch ihre Krankenversicherung.

Welche Krankenkassen die ärztliche Homöopathie erstatten, lesen Sie unter www.welt-der-homoeopathie.de im Bereich Patienten > Kosten / Erstattung.