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Descartes AlbtraumThomas Metzinger und das Verschwinden des Subjekts

Seminararbeit, 2008, 30 SeitenPhilosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen

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Beschreibung

Titel:Descartes AlbtraumUntertitel:Thomas Metzinger und das Verschwinden des Subjekts

Veranstaltung:Sphärologie II: Theorie der TechnikInstitution / Hochschule:Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (Philosophie und Ästhetik)Autor:Adam RafinskiArchivnummer:V116708ISBN (eBook):978-3-640-18987-8ISBN (Buch):978-3-640-20509-7

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DOI:10.3239/9783640189878Dateigröße:179 KB

Kategorie:SeminararbeitJahr:2008Seiten:30Bibliografie:~ 48 EinträgeNote:1Sprache:Deutsch

Schlagworte:DescartesAlbtraumSphärologieTheorieTechnik

Zusammenfassung / Abstract

Nichts ist uns vertrauter und fremder zugleich als unser eigenes Bewusstsein. AlsUrsprungsfaszination des menschlichen Denkens stellt es die Vorraussetzung für jede Art vonReflexion. Im Grunde ist Bewusstsein unser Leben. Wenn man den Verlauf seines Lebensbetrachtet, dann sind sämtliche Dinge, die es zwischen Anfang und Ende ausfüllen, durch dieForm des Bewusstseins bedingt. Es ist das unhintergehbare Hintergrundrausch unserer Existenz.Doch trotz dieser unmittelbar gegebenen Nähe bleibt immer eine Lücke für das Unbehagen: Einwesentliches Charakteristikum des Bewusstseins ist, dass es uns den Dingen gegenüberstellt, ganzgleich, auf welchem Objekt unsere Aufmerksamkeit ruht; die intro- und extrovertrierteEntfremdung bleibt somit immer eine uns begleitende Möglichkeit. Ein beständiger Mechanismusder Setzung von Dualitäten wird durch das Denken über alle Realität gelegt und bringt ihrenTräger, das Bewusstsein dazu, sich für sich selbst zu interessieren. Es ist die Qualität undHerausforderung seiner Selbstähnlichkeit, seine „fraktale“ Natur, die es so unendlich faszinierendmachen. Seit über 2000 Jahren ist es das maßgebende Thema in den westlichenGeisteswissenschaften, seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts leistenNaturwissenschaften einen rasant wachsenden Erkenntnisgewinn in dieser Aporie der Philosophie.

Volltext (computergeneriert)

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Staatliche Hochschule für Gestaltung, KarlsruheInstitut für Philosophie und Ästhetik

Seminar: Sphärologie II Theorie der TechnikWintersemester 2007/2008

Descartes Albtraum

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Inhaltsverzeichnis

A. Einleitung 03

B. Historische Grundlagen 06

I. Begriffsklärung "Bewusstsein" 06

II. Der Cartesianismus und die Folgen 08

C. Gegenwärtige Entwicklungen 12

I. Bewusstsein und Sprache 14

II. Die Naturalisierung des Bewusstseins 15

III. Der Diskurs um Qualia 17

IV. Das transparente Selbstmodell 19

D. Schlussbemerkung 22

E. Literaturangaben 24

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A. Einleitung

"Der Mensch wird, bildlich gesprochen, zwischen sich und der Natur ein

ganzes System von Gliedern errichten müssen, die als Verstärker der

Vernunft fungierend, zunehmend machtvoller werden. Auf diesem Wege

der Verstärkung nicht der Kraft, sondern des Denkens wird schließlich die

Beherrschung der dem menschlichen Gehirn direkt nicht zugänglichen

Eigenschaften der materiellen Welt möglich."1

Nichts ist uns vertrauter und fremder zugleich als unser eigenes Bewusstsein. Als

Ursprungsfaszination des menschlichen Denkens stellt es die Vorraussetzung für

jede Art von Reflexion. Im Grunde ist Bewusstsein unser Leben. Wenn man den

Verlauf seines Lebens betrachtet, dann sind sämtliche Dinge, die es zwischen

Anfang und Ende ausfüllen, durch die Form des Bewusstseins bedingt. Es ist das

unhintergehbare Hintergrundrausch unserer Existenz.

Doch trotz dieser unmittelbar gegebenen Nähe bleibt immer eine Lücke für das

Unbehagen: Ein wesentliches Charakteristikum des Bewusstseins ist, dass es uns

den Dingen gegenüberstellt, ganz gleich, auf welchem Objekt unsere

Aufmerksamkeit ruht; die intro- und extrovertrierte Entfremdung bleibt somit immer

eine uns begleitende Möglichkeit. Ein beständiger Mechanismus der Setzung von

Dualitäten wird durch das Denken über alle Realität gelegt und bringt ihren Träger,

das Bewusstsein dazu, sich für sich selbst zu interessieren. Es ist die Qualität und

Herausforderung seiner Selbstähnlichkeit, seine ,,fraktale" Natur, die es so unendlich

faszinierend machen. Seit über 2000 Jahren ist es das maßgebende Thema in den

westlichen Geisteswissenschaften, seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts

leisten Naturwissenschaften einen rasant wachsenden Erkenntnisgewinn in dieser

Aporie der Philosophie.

"Das Problem des Bewußtseins bildet heute - vielleicht zusammen mit der

Frage nach der Entstehung unseres Universums - die äußerste Grenze

des menschlichen Strebens nach Erkenntnis. Es erscheint deshalb vielen

als das letzte große Rätsel überhaupt und als die größte theoretische

Herausforderung der Gegenwart. Zumindest kann man sagen, daß eine

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Lösung dieses Rätsels durch die empirische Forschung einer

wissenschaftlichen Revolution erster Ordnung gleichkäme."2

Der Begriff des Bewusstseins ist seinem Ursprung nach ein philosophischer Begriff.

In den Neuro- und Kognitionswissenschaften, aber auch im allgemeinen

Öffentlichkeitsbewusstsein, gibt es seit einigen Jahren ein steigendes Interesse an

einer seriösen Theorie des Bewusstsein, welche von der philosophischen Seite die

kulturellen und ethischen Gesichtspunkte dieser neuen empirischen Entwicklungen

mitberücksichtigt. Das zeigt sich unter anderen daran, dass eine Reihe prominenter

Hirnforscher längst selbst damit begonnen haben, populäre Bücher philosophischen

Inhalts zu veröffentlichen. 3

In den letzten zwei Jahrzehnten ist das Thema des Bewusstseins zur "heimlichen

Forschungsfront" 4 in einer ganzen Reihe von wissenschaftlichen Disziplinen

avanciert. Deren interdisziplinäre Vernetzung untereinander begründet den oben

zitierten, euphorischen Ton. Während die europäische Philosophie weitgehend

skeptisch dieser Entwicklung gegenübersteht, gibt es im angelsächsischen

Sprachraum eine aus der sprachanalytischen Schule heraus entstandene

Naturalisierungstendenz innerhalb der Philosophie, die als Philosophy of Mind 5

bekannt geworden ist und mittlerweile über ein differenziertes Netzwerk an

Forschungszweigen verfügt. Es sieht so aus, als ob wir zur Zeit auf eine ontologische

Revolution zusteuern: die naturwissenschaftliche Entschlüsselung des menschlichen

Bewusstseins und aller damit verbundenen zentralen Fragen, wie etwa die

Entstehung von Subjektivität, führt in Kombination mit einer allgemeinen Theorie des

Bewusstseins, welche die angelsächsische Philosophy of Mind zu leisten wünscht,

zu einer ontologischen Destabilisierung des Seelenbegriffs und

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Obwohl Deutschland philosophiegeschichtlich das Land aller bedeutenden Theorien

der Subjektreflexion ist, stellt er die einzige herausragende Position innerhalb dieser

analytischen Strömung momentan dar. Wir finden heute im Land des deutschen

Idealismus eine Bewusstseinstheorie vor, welche die Tradition und der Einsichten

von Fichte, Schelling und Hegel in die Selbstbezüglichkeit des Bewusstseinsbegriff

unter Vorzeichen des harten Materialismus unserer Zeit fruchtbar macht. Mit dem

2003 bei der MIT Press erschienen Werk "Being No One" hat Thomas Metzinger ein

unter naturalistischen Bedingungen entstandenes Staatment für den Tod des

Subjekts abgegeben, dass nicht nur den Zeitgeist kommentiert, sondern vielleicht

auch die große epistemische Herausforderung unserer Tage sprachlich auf den

Punkt bringt: die Einsicht in die Künstlichkeit unserer eigenen Subjektivität und damit

die erkenntnistheoretische Überwindung der subjektiven Überhöhung in der

Vorstellung einer Seele.

Die Philosophie als ,,Liebe zur Weisheit" und ,,Königin der Wissenschaften" war von

Anfang an die Wissenschaft des Bewusstseins gewesen. Das klassische Ideal der

Selbsterkenntnis und der Pflege der Seele 6 ist auch in ihrer neuen naturalistischen

Ausprägung eine ihrer wesentlichen Aufgaben. Dennoch berührt dieses Thema jeden

von uns und nicht nur die Philosophie oder Einzelwissenschaften. Es gibt keinen

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Problem skizziert und schließlich Metzingers Lösungsversuch durch das Konzept des

Selbstmodells untersucht.

B. Historische Grundlagen

"Verstehen erfordert Bewusstheit; Bewusstheit gehört zum

Verstehen."8

In der philosophischen Tradition ist Bewusstsein (consientia) häufig als eine meta-

stufige Form von Wissen aufgefasst worden. Bewusstsein war in diesem Sinne eine

spezifische Form inneren Wissens, die mentale Prozesse begleiten konnte und sie

dadurch in Gegenstände einer höherstufigen epistemischen Beziehung umwandelte.

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Antike und im Mittelalter die Bewusstseinszuschreibungen noch nicht kannte. 12 Es ist

aufs engste mit dem deutschen Sprachraum verknüpft ist. Nachdem Descartes den

modernen Bewusstseinsbegriff konstruiert hatte und damit die neuzeitliche Form des

klassischen Leib-Seele-Problems formulierte 13 , wurde dieser im Jahre 1719 durch

Christian Wolff in den deutschen Sprachraum eingeführt. Über den deutschen

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verstehen, was ein jeweiliger Autor mit diesem Begriff meint. 16 Zugang zum

Bewusstsein zu besitzen bedeutet wach und offen zu sein, nach innen und nach

außen zugleich. Diese inhaltliche Besonderheit lässt das "Bewusstsein" auf einer

Stufe mit andern semantisch selbstzentrierenden Wörtern wie "Leben", "Intelligenz",

"Verstehen" oder auch "Liebe" erscheinen.

II. Der Cartesianismus und die Folgen

Der Cartesianismus bezeichnet die Lehre von René Descartes. Durch die Entfaltung

seiner Erkenntnistheorie, welche Denken, Wahrnehmung und Bewusstsein in sich

vereinte, hat das Bewusstsein erst seinen intellektuellen Charakter bekommen. Der

Cartesianismus wurde zum maßgeblichen Mitbegründer der Bewusstseinseinstellung

der naturwissenschaftlichen Moderne. 17 Seit Descartes erfolgte die Bestimmung des

Bewusstseins von einer reflexiven Struktur her. Es beinhaltete nicht nur direkt die

Wahrnehmung, sondern das Wissen von dieser Wahrnehmung, das in der Einheit

eines Selbstbewusstseins verbunden gedacht wurde. Das Bewusstsein wurde auf

diese Weise erst als die Seinsweise des Ichs bestimmt, das von nun an

erkenntnistheoretisch die Wirklichkeit konstituiert.

Das berühmte cogito Argument von Descartes entstand in der Mitte des siebzehnten

Jahrhunderts aus seinen Meditationen und dem damit verbunden Bedürfnis, eine

ontologische Fixierung des Subjekts außerhalb der eigenen körperlichen Existenz zu

reklamieren. 18 Es ist die historische Setzung eines zentrifugalen, metaphysischen

Fixpunktes in jedem nach Wahrheit strebenden menschlichen Subjekt. Das cogito

ergo sum (ich denke, also bin ich) leitet sich bei Descartes aus der ontologischen

Unfehlbarkeit der subjektiven Impulsgebung heraus: Selbst wenn das Subjekt an

seiner Existenz begründet zweifelt, beweist doch die Fähigkeit des Zweifelns selbst

die ontologische Faktizität seines Ich. Nichts kann zweifeln, ohne zu existieren:

Dubito ergo sum.19 Allein dadurch, dass Descartes seinem Selbst Eigenschaften

16Nicht nur der Kontext ließ die semantische Tiefe des Bewusstseinsbegriffs kreisen. Am Beispiel von

Georg Wilhelm Friedrich Hegel lässt sich zum Beispiel sehr gut ableiten, dass in der Tiefe des Begriffseine ständige Neujustierung des eigenen semantischen Gehalts impliziert ist. Das Bewusstsein wurdein der ästhetischen Textur der Texte Hegels zum autonomen Bewusstsein seiner Selbst. Hierin ist dieästhetische Sprengkraft Hegels begründet.17 Vgl.: Konrad Cramer: "Das cartesianische Paradigma und seine Folgelasten", in: Sybille Krämer(Hrsg.): Bewußtsein. Philosophische Beiträge, Frankfurt a.M. : Suhrkamp, 1996, S. 120

Vgl.: ebd.: S. 111Vgl.: ebd.: S. 113

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zuwies, die durch mentale Prädikate angegeben werden, vergewissert er sich auf

unbezweifelbare Weise seiner Existenz. Nachdem Descartes diese ontologische

Fixierung des Subjekts geleistet hat, analysiert er diese weiter und bestimmt es als

ein denkendes, urteilendes Ich: als res cogitans. Das zum Bewusstsein gebrachte

urteilende Denken wird sich seiner Existenz auf unbezweifelbare Weise gewiss und

damit zum cogito ergo sum. Descartes geht jedoch noch einen Schritt weiter. Er

versucht unter Beweis zu stellen, dass sein ganzes Wesen in nichts anderem besteht

als darin, ein denkendes Wesen zu sein, aus welchem die deskriptive Bestimmung,

ein materieller Körper zu sein, ausgeschlossen werden muss. 20

"In der gesamten Wissenschaftsgeschichte ist es immer wieder

vorgekommen, daß Begriffe, von denen man ausgegangen war, auch

wenn sie sehr intuitiv waren, eine Spaltung erfuhren."21

Es ist der alte Traum von der unsterblichen Seele, der Descartes zur Spaltung seines

sum brachte und damit eine erkenntnistheoretische Grundlage definierte, mit der wir

bis heute zu kämpfen haben: Der ontologische Dualismus zwischen "Seele" und

"Körper" oder in seiner spekulativen Ausdifferenzierung zwischen "Subjekt" und

"Objekt", so wie wir ihn heute begreifen, sucht nach der Entität, dass Bewusstsein

nicht ohne Materie, Materie aber wohl ohne Bewusstsein existieren kann. Der von

Descartes definierte Cartesianische Dualismus trennt jedoch scharf zwischen der res

extensa, als dem Bereich der Natur, der naturwissenschaftlich erforscht werden

kann, und der res cogitans, dem denkenden Selbstbewusstsein, das einer

naturwissenschaftlichen Erforschung noch nicht bedurfte. Das menschliche

Selbstbewusstsein ist, der cartesianischen Lehre nach, menschlicher Erkenntnis in

einer einmaligen und wunderbaren Weise zugänglich: Jeder kann direkt, sicher, klar

und täuschungsfrei die eigenen mentalen Zustände wahrnehmen und deshalb um sie

wissen, wenn er nur die kognitive Aufmerksamkeit methodisch nach "Innen" auf die

eigenen Erlebnisinhalte lenkt. 22

Geist und Gehirn sind sei Descartes als unterschiedliche Substanzen aufgefasst

worden, die durch die Zirbeldrüse im Gehirn miteinander in Wechselwirkung

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stehen. 23 Ontologische bedeutet dies, dass die Welt aus zwei unabhängig

voneinander existierenden Sorten von Substanzen besteht - aus immateriellen und

materiellen Substanzen, Bewusstsein und Materie, Geist und Gehirn. Von dem

"Substanzdualismus" muss man den "Eigenschaftsdualismus" unterschieden, der

den Dingen sowohl physische als auch geistige Eigenschaften zuschreibt. Der

Eigenschaftsdualismus argumentiert, dass wir nicht aus zwei Substanzen, Geist und

Körper, bestehen, sondern dass wir nur ein Objekt sind, dem körperliche und geistige

Eigenschaften zukommen. 24

Das Kardinalproblem der Metaphysik im Zeichen des cartesianischen Paradigmas ist

die Vereinigung von heterogenen Substanzen, der immateriellen Seele und des

materiellen Körpers. Es sind insbesondere zwei Phänomene unseres bewussten

Lebens in Umgang mit der materiellen Welt, welche dieses Problem markieren,

nämlich unsere Empfindungen und unsere absichtsvoll geleiteten Handlungen. 25 Die

Empfindungen zeichnen die kausalen Beziehungen zwischen Vorgängen der

materiellen Welt und Vorkommnissen im Mentalen. Die Handlung, durch die

Notwendigkeit der ihr vorangehenden mentalen Aktivität, hingegen gehört nicht der

materiellen, sondern der mentalen Substanz an. Während für die Empfindung etwas

Materielles Ursache von etwas Mentalem ist, wird in der Handlung etwas Mentales

Ursache von etwas Materiellem. Das Problem besteht in dem

Interaktionszusammenhang zwischen der res extensa und der res cogitans. 26 Da nun

aber nach Descartes Argument für den Dualismus die res extensa und die res

cogitans keine sachliche Bestimmung im Sinne einer gemeinsamen Verbindung

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verschlossen. Es bedürfte wieder einer Vereinheitlichung des Bewusstseinsbegriffs

um diese zu überwinden.

"Die Einheit des Bewußtseins, so wie sie mit Evidenz aus dem, was wir

innerlich wahrnehmen, zu erkennen ist, besteht darin, daß alle

psychischen Phänomene, welche sich gleichzeitig in uns finden, mögen

sie noch so verschieden sein, wie Sehen und Hören, Vorstellen, Urteilen

und Schließen, Lieben und Hassen, Begehren und Fliehen usf., wenn sie

nur als zusammenbestehend innerlich wahrgenommen werden, sämtlich

zu einer einheitlichen Realität gehören, daß sie als Teilphänomene ein

psychisches Phänomen ausmachen, wovon die Bestandteile nicht

verschiedene Dinge oder Teile verschiedener Dinge sind, sondern zu

einer realen Einheit gehören."28

Bei Descartes wird die Wiedervereinigung des Bewusstseins synthetisch geleistet

durch die Cartesianische Introspektion 29 , also jener Grundüberzeugung der

Unfehlbarkeit und Unkorrigierbarkeit des introspektiven Wissens um die eigenen

Bewusstseinsinhalte. In der westlichen Tradition gehen wir bei der Frage, ob so

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kann. Unter den cartesianischen Bedingungen ist diese allerdings in der Tat nicht der

Fall: Als referentieller Terminus ist das einheitliche Bewusstsein eine notwendige

Fiktion. 32

Letztlich war es dann schließlich Immanuel Kant, die historische Leitperson der

Zusammenführung von Empirismus 33 und Rationalismus 34 , der explizit zwischen

Begriffen, die für die Erkenntnis konstitutiv sind, und Begriffen, die als regulative

Ideen wirksam werden, unterschieden hat. 35 Das dialektische Spiel, welches aus der

Spaltung des Bewusstseins im cartesianischen Dualismus, zwischen Subjekt und

Objekt, Seele und Körper, Ich und Welt, hervorging, erfuhr mit der Notwendigkeit der

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Mit dem Eintritt der empirischen Naturwissenschaft in die alte Domäne der

Philosophie ging ein materialistischer Erkenntnisgewinn einher, welcher einerseits

der europäischen, anti-naturalistisch eingestellten Philosophie nicht geheuer war und

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I. Bewusstsein als Sprache

"Die Begriffsanalyse weist nur darauf hin, daß das Wort "Bewußtsein" für

diesen Zweck nicht geeignet ist - es bedeutet nämlich, solange es nicht

neu definiert wird, dasselbe wie "Sprechen"."41

Alles was kanonisch vom Bewusstsein behauptet wird und damit zur Konstitution

seines Begriffs gehört, gilt auch von der Sprache, denn sie hat für die medial

selbstreflektierte Philosophie dieselben Wesensmerkmale. Dies ist das Ergebnis der

Bedeutungsrekonstruktion vom Begriff des Bewusstseins. Hubert Schleichert zieht

daraus die Konsequenz und stellt eine weitere "Identitätsthese" auf, welche besagt,

dass Bewusstsein und Sprache identisch sind. 42 Damit steht er nicht alleine da. Die

gesamte poststrukturalistische Strömung hat mit ihrem zugrundeliegenden Gestus

der Abschaffung aller Metadiskurse zwar einerseits das Subjekt, den Autor selbst,

aus der Selbstsetzung als Subjekt konsequent verbannt, jedoch andererseits ihm

hierdurch einen erhöhten Freiraum geschaffen. Zwar kann man mit Derrida

gesprochen nicht hinter die zu Grunde liegende Sprache zurückzugehen und nur das

Spiel der Signifikanten weiter betreiben, andererseits jedoch steht sein Name de

facto immer noch über seinen Büchertiteln und er ist somit in unseren Archiven als

Autor zugänglich.

Es bleibt dabei, Begriffe haben keine genuine Bedeutung, wir müssen sie ihnen

geben. Die Identitätsthese von Sprache und Bewusstsein Schleicherts ist somit eine

Aussage über den faktischen Gebrauch, also die tatsächlich etablierte Bedeutung

von "Bewusstsein" innerhalb der Philosophiegeschichte. 43 Der Tod des Subjekts, wie

er von Nietzsche, Heidegger und ihren französischen Nachfolger als einen äußersten

Ausläufer abendländischer "Seinsverdrängung" und als Quellpunkt des "Willens zur

Macht" behandelt wurde, versteht sich somit nur als eine weitere Ausdifferenzierung

der Metaerzählung hinter dem Dualismus. Der Wunsch nach einem materialistischen

Monismus, in dem Subjekt und Objekt zu einem nichtexistenten Zusammenfallen,

findet hierin philosophischgeschichtliche sein Äquivalent im Scheitern der

phänomenologischen Bewegung. Das Bewusste als sprachlich Mittelbares kann in

der ästhetischen Textur der Sprache durchaus überwunden werden, doch bleibt der

Zugang zu ihr nur im philosophischen Kontext gewahrt.

Hubert Schleicher: "Über die Bedeutung von »Bewußtsein«", in: Sybille Krämer: Bewußtsein.

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Es bleibt fraglich, ob sich in dieser Ausprägung ein kulturprägendes Evidenzerlebnis

ohne weitere mediale Transkription erschließen lässt. Ich wage das an dieser Stelle

zu bezweifeln und belasse es im Rahmen dieser Arbeit bei diesem knappen Hinweis

auf dieser ontologischen Entwicklung innerhalb der Philosophiegeschichte selbst. Die

naturalistische Ausprägung der Subjektvernichtung scheint durch ihren

interdisziplinären Ansatz einen reichhaltigeren Nährboden an

Realitätsüberwindungsmöglichkeiten durch seine Wirklichkeitsnähe anzubieten.

II. Die Naturalisierung des Bewusstseins

"Was geschieht, wenn ein Tier oder ein Mensch stirbt? Irgend etwas

scheint verschwunden zu sein - eine Art Lebensfunke, der den

Unterschied zwischen Leben und Tod ausmacht. Die Philosophen des 19.

Jahrhunderts glaubten wirklich, daß so etwas existiert, und nannten es

"élan vital" oder "Lebenskraft". Als im 20. Jahrhundert die Wissenschaft

damit begann, die Geheimnisse der Funktionsweise und der

Fortpflanzung von Lebewesen zu lüften, würde die Idee dann aufgegeben.

Mittlerweile akzeptieren wir, daß Lebendigsein nicht mehr ist als

komplexe, miteinander vernetzte biologische Funktionen. Wird es dem

Bewusstsein genauso ergehen?"44

Es ist der Naturalismus, welcher als historische Fortsetzung des englischen

Empirismus, spätestens seit Mitte des letzten Jahrhunderts im Diskurs über das Leib-

Seele-Problem die Zügel fest in den Händen hält. Wir müssen heute im Zeitalter

eines harten Materialismus davon ausgehen, dass wir es auch im Denken mit

physischen Formen zu tun haben, also dass das Denken ein materielles Korrelat hat.

Die Welt besteht heute nicht mehr aus einem autonomen selbstbestehenden Geist

oder einer Lebenskraft, sondern aus Atomen, Neuronen und sogar Quanten. Diese

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die res cogitans, die sich für Descartes notwendig aus der ontologischen Fixierung

des Subjekts ergaben. 45

Bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts prägte die Vorstellung einer "élan vital" den

wissenschaftlichen Konsens. Mit der entgültigen Durchsetzung der Darwinschen

Evolutionstheorie in den 30er Jahren des 20 Jahrhunderts wurde die Substanz des

Bewusstseins durch die Deszendenzlehre 46 auch für den Menschen endgültig zur

Materie. Die Säkularisierung hat dann noch ihr Übriges getan, indem sie die

Vorstellung eines absoluten Geistes, der vom Himmel herabfällt und den Menschen

zu etwas Besserem macht als andere Lebensformen oder Maschinen, aus dem

wissenschaftlichen Konsens weitestgehend verbannt. Heute ist es nicht möglich,

ernsthaft gegen diesen Naturalismus zu sein, also gegen die Annahme, dass sich

das Bewusstsein, welches vom Gehirn erzeugt wird, einem evolutionären Zwecke

untersteht und durch eine eigene biologische Genese bestimmt wird. Klassische

Fragen über den Geist werden heute als empirische Fragen über das Bewusstsein

behandelt.

Es ist also nur konsequent, dass Metzinger von einer seriösen Theorie des

Bewusstseins fordert, dass sie die gegenwärtige Kognitionsforschung ernst nehmen

muss und auch in ihren Analysen, wie auch in ihren begrifflichen Termini, absolut

kompatibel sein muss. 47 Mehr noch: Er sieht die Philosophie gerade in der

unbedingten Verpflichtung, als Vermittler zwischen der empirischen Erforschung des

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Auch Metzinger begreift als Philosoph seine Aufgabe bei der Konstruktion einer

sprachlichen Grundlage, die auf ontologisch neutraler Basis objektive

Beschreibungen von subjektiven Zuständen liefern kann. Doch bereits beim kleinsten

gemeinsamen Nenner tun sich sprachliche und semantische Abgründe auf, die das

gesamte Diskursklima umrahmen.

III. Der Diskurs um Qualia

"Qualia sind die Lieblingskinder der Bewußtseinsphilosophen."49

In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes beschreibt man mit dem Begriff Qualia

mentale Zustände, die eine subjektive Qualität des Erlebens, wie etwa das

,,Bläueerlebnis", besitzen und damit einen ganz bestimmten phänomenalen Gehalt

aufweisen. Dieses Erleben ist nur dem Bewusstseinsträger gegeben, der dieses

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Wissen, also phänomenale Information gibt, dann wäre unser materialistisches

Weltbild aus erkenntnistheoretischen Gründen grundlegend falsch.

Das Qualia Problem wurde von Thomas Nagel, Joseph Levine und David Chalmers

ausformuliert. Es ist eine zeitgenössische Form des Eigenschaftsdualismus, welcher

einem Bewusstseinsträger nicht zwei Substanzen, wie etwa beim Substanzdualismus

- also Geist und Körper - zuspricht, sondern vielmehr behauptet, dass es nur ein

Objekt gebe, das jedoch körperliche und geistige Eigenschaften besitzt. Auch Qualia

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und sogar auslesen - was am rasanten Fortschritt der Kognitionsforschung durchaus

auch heute noch abzulesen ist.

IV. Das transparente Selbstmodell

Der Ort an dem sich Qualia abspielt, ist - mit einer computationalen Metapher

gesprochen - die Betriebsoberfläche unseres Selbstbewusstseins: das phänomenale

Bewusstsein. Der Begriff des phänomenalen Bewusstseins spiegelt eine neue, durch

reduktionistische und naturwissenschaftliche Überlegungen inspiriertes Verständnis

des Bewusstseins als transzendenten, phänomenalen Erlebnisraum ohne jeden

notwendigen Bezugspunkt wieder. Es wird also in diesem klinisch abgetöteten

Bewusstsein keine Subjekt-Objekt Dualität mehr vorrausgesetzt. Es ist der Raum, in

dem etwas passiert, in dem Innen und Außen aufeinandertreffen, wo bewusstes

Erleben und damit auch der Dualismus entwickelt wird. Es ist der Kontext, in dem

z.B. Seh- oder Schmerzerlebnisse uns gegeben sind, aber auch der Ort, wo wir uns

unserer Gedanken gewahr werden. Dieser ist, wie man am interdisziplinären Diskurs

absehen kann, vor allem durch die Eigenschaften der Transparenz, Perspektivität,

Gegenwärtigkeit ausgezeichnet. 54 Die Transparenz steht für die unendliche Nähe, in

der uns die Dinge erscheinen, während die Perspektivität das Gefühl Zentrum des

Erlebens zu sein bezeichnet, woraus sich die erste Person Perspektive generiert. Die

Gegenwärtigkeit wiederum leistest durch die Synchronisationsleistung des Gehirns

das zeitliche Empfinden. Sie erscheinen uns immer einheitlich, als Ganzes, also

homogen und - da es sich um das Bewusstsein handelt - auch holistisch gegeben.

All diese Eigenschaften des phänomenalen Bewusstseins generieren ein subjektives

Kontinuum, also einen subjektiven Erlebnisraum, der als globale Eigenschaft der

Bewusstheit festgehalten wird.55 Aufgrund ihres homogenen Gefüges war die

Bewusstheit vor der naturalistischen Wende philosophisch nicht weiter exakt

analysierbar gewesen und erlebt nun ihre reduktionistische Ausdifferenzierung.

Metzinger lenkt jedoch argumentativ immer wieder sein Augenmerk vor allem auf die

Homogenität und den holistischen Charakter des Bewusstseins, also das subjektive

54 Vgl.: Thomas Metzinger: "Einleitung: Das Problem des Bewußtseins", in: Thomas Metzinger (Hrsg.):"Bewußtsein. Beiträge aus der Gegenwartsphilosophie", Paderborn; München; Wien; Zürich :Schöningh, 1995, S. 2155

Vgl.: Thomas Metzinger: "Niemand sein. Kann man eine naturalistische Perspektive auf dieSubjektivität des Mentalen einnehmen?", in: Sybille Krämer: Bewußtsein. Philosophische Beiträge,Frankfurt a.M. : Suhrkamp, 1996, S. 145

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Gefühl der Einheit des Bewusstseins. Eine universelle Theorie des Bewusstseins

braucht eine unter naturalistischen Gesichtspunkten materialistisch funktionale

Erklärung für diese Einheit des Bewusstseins. Um dies zu leisten, verlagert er den

klassisch philosophischen Bewusstseinsbegriff der "conscientia", dass lat. "mit-

wissen" bedeutet, auf eine höherstufige repräsentationale Ebene, die er mit

Ergebnissen zeitgenössischer Neuroforschung abgleicht. Durch das computationale

Verständnis, das Gehirn als binären Informationsspeicher zu denken, welches durch

neuronale Strukturen parallel Vorgänge abhandelt und mit Metarepräsentationen

arbeitet, ist ganz klar, dass die Realität nicht im Gehirn 1:1 simuliert wird, sondern

dass sie ständig interpretiert wird. 56

Durch diese Setzung wird die reflektierende Stufe der "conscientia" zu ihrem

Gegenstand, dem Gehirn, in ihrem kausales Verhältnis begründet. Für Metzinger

muss das phänomenale Bewusstsein eine global verfügbare subsymbolische Meta-

Repräsentation betreiben, damit wir fundamentale physikalische Probleme, die uns

zwischen netzwerkartig arbeitenden Informationssystemen und deren zeitlicher

Differenzierung begegnen, überwinden können. 57 Mit anderen Worten: Letztlich

fordert die Überwindung der epistemischen Asymmetrie nach Metzinger die Einsicht

in einen grundsätzlichen illusionären Gehalt im phänomenalen Bewusstsein:

Gegenwärtigkeit, Transparenz und Perspektivität werden durch ihren holistischen

Charakter zu reinen, von der Struktur des Gehirns notwendig geleisteten,

Einbildungen oder wie es Daniel Dennett ausdrückt: Es gibt keinen Ort wo alles

Denken im Gehirn zusammenläuft und bewusst wird; es gibt kein kleines Männchen

im Kopf, dass die Welt erfährt; es gibt kein cartesianisches Theater. 58

Wir kommen nun endlich zur Königsfrage der Philosophie des Geistes: der Frage

nach dem Selbstbewusstsein. Das epistemische Ziel auf diese Frage kann, wie wir

heute wissen, nicht einfach nur ein Komplexitätsgrad von computationalen Systemen

sein. Für Metzinger ist es vor allem die phänomenale Qualität der "Meinigkeit", die

dem Bewusstsein die Perspektive eines Selbst eröffnet. Dieser präreflexiven

Selbstvertrautheit wird mittlerweile unter materialistischen Gesichtspunkten keine

Sonderrolle innerhalb des ganzen homogenen Feldes des phänomenalen

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Bewusstseins zugeschrieben. Für einen Naturalisten wie Metzinger bietet die

subjektive Perspektive kein Evidenzerlebnis mehr an: es gibt nur noch Gehirn aber

keine Seele, erlebtes Bewusstsein aber keine wirkliche ontologische Identität mehr.

"Selbstbewußtsein ist - so könnte die generelle Strategie aussehen - keine

nicht-physikalische Entität, sondern ein repräsentationaler Zustand. Die

Entstehung des phänomenalen Selbst ist das Resultat eines

innerweltlichen Vorgangs mit einer langen biologischen Geschichte:

Nämlich mentaler Selbstmodullierung."59

Doch wie kommt ein sensitives System zu einem Selbstbewusstsein? Dass es

notwendigerweise ein Selbstmodell braucht um, mit der Realität auf irgendeine

Weise zu interagieren, gerade unter Beachtung von evolutionstechnischen Vorteilen,

leuchtet zwar unter der naturalistischen Bedingung ein, setzt jedoch noch keine

erlebte Subjektivität voraus. Wie schafft also Metzinger den Sprung vom unendlichen

Regress eines sich ewig selbsterhaltenden, selbstmodulierenden semantischen

Zirkelschlusses zu einer subjektiven Erfahrung?

Die naturalistische Grundprämisse hat den Vorteil, dass sie die philosophische

Einsicht in die Bedingung des semantischen Zirkelschlusses, bzw. der tautologischen

Selbstbezüglichkeit mit der faktischen Gegebenheit der Informationsverarbeitung im

Gehirn fruchtbar machen kann: Das phänomenale Bewusstsein muss

notwendigerweise - um nicht in der Informationsflut zu versinken -

Verobjektivierungsarbeit leisten. Bevor sich die Metarepräsentationen und die

Selbstmodulierungen unendlich wiederholen, werden sie von der eigenen Architektur

reflektierender Struktur des Gehirns kontinuierlich, systematisch segmentisiert. 60 So

erzeugt das Gehirn nach Metzinger seine eigene Realität. Dies kann jedoch nur

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physikalischen und algorithmischen Struktur des Gehirns uns eine

Unhinterfragbarkeit unseres eigenen Erlebens.

Für Metzinger ist der Modus des "naiven Realismus" entscheidend für die Fixierung

des phänomenalen Selbst, denn erst hierdurch wird das Selbstbewusstsein zu einem

fiktives Objekt. Dadurch sind wir nicht mehr als Systeme, die nicht in der Lage sind

ihr eigenes subsymbolisches Selbstmodell als Selbstmodell zu erkennen.

"Das Selbst als ein mit Evidenz erfassbares intentionales Objekt, als

etwas, auf das der Geist sich richten und es meinen kann, gibt es nicht.

Was es gibt, ist ein System und ein Modell des Systems. Dadurch, daß

dieses Systemmodell intern nicht als Modell dargestellt werden kann,

entsteht für das System eine Ich-Illusion: Die erlebnismäßig

unhintergehbare Fiktion eines substantiellen Selbst."62

Das transparente Selbstmodell ist damit nicht mehr als Ergebnis eines ichfreien

Vorgang, dass aus einer dynamischen Selbstorganisation repräsentationaler

Strukturen im Gehirn entsteht. Das Selbst ist eine Fiktion und hat damit keine

Substanz, nicht einmal als Eigenschaft. Für Metzinger ist Selbstbewusstsein eine

aktive Repräsentation in unserem Nervensystem, die so wahnsinnig schnell emuliert

wird, dass wir nicht die Möglichkeit haben sie selbst als System zu erkennen.

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Veränderungen auf unsere Bewusstseinszustände mit einer neuen qualitativ

Dimension haben werden gezeichnet.

Es wird immer wieder von Metzinger suggeriert, dass wir es hier mit einer

kopernikanische Wende von neuer ontologischer Qualität zu tun haben, welche die

cartesianische Trennung der Welt in Mentales und Materielles entgültig zu

überwinden wünscht, indem sie über die logisch, analytische vorgezeichnete

Selbstaufladung der zum System erstarten Materie den Begriff des Materialismus

vom Typus "Sinn erzeugt Denken", oder "Wirkung erzeugt Ursache" um den Tod des

Autors, des Subjektes erweitert. Dies hätte dann konsequent zur Folge, dass Sinn

keines Denkens und Wirkung keiner weiteren Ursache mehr bedürfte - was wohl

erkenntnistheoretisch auch die größte Angriffsfläche auf Metzingers Theorie darstellt

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5. Literaturangaben

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Theaterbetrieb", in: Susan Blackmore (Hrsg.), Gespräche über Bewusstsein,

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der Philosophie , Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 2005

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Descartes, René: Bericht über die Methode, Stuttgart : Reclam, 2005

Descartes, René: Meditationen über die Erste Philosophie, Stuttgart : Reclam, 2005

Frank, Manfred: Selbstbewusstsein und Selbsterkenntnis, Stuttgart : Reclam Verlag,

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Goswami, Amit: Das bewusste Universum. Wie Bewusstsein die materielle Welt

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Greenfield, Susan (im Interview): "Ich werde ungeduldig, wenn die wirklich großen

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Hameroff, Stuart (im Interview): "Bewusstsein ist Quantenkohärenz in den

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M. : Suhrkamp, 2007, S. 165-177

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Schleicher, Hubert: "Über die Bedeutung von »Bewußtsein«", in: Sybille Krämer

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54-65

Schmitz, Hermann: "Bewußtsein als instabiles Mannigfaltiges", in: Sybille Krämer

(Hrsg.), Bewußtsein. Philosophische Beiträge, Frankfurt a.M. : Suhrkamp, 1996, S.

167-183

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Varela, Francisco (im Interview): "In bezug auf das Bewußtsein sind wir so naiv wie

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Bewusstsein, Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 2007, S. 310-325

Velmans, Max (im Interview): "Das Universum hat unterschiedliche Ansichten seiner

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Bewusstsein, Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 2007, S. 326-341

Wiener, Oswald: Probleme der künstlichen Intelligenz, Peter Weibel (Hsg.), Berlin :

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Adam Rafinski's Text Descartes Albtraum ist nun auf dem Buchmarkt erhältlich

am 11/11/2008- Kommentieren- Gefällt mir

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