Ferring Österreich - in der pädiatrischen EndokrinologieIn der Vergangenheit hat sich die von der...

140
Sonografische Diagnostik der Schilddrüse in der pädiatrischen Endokrinologie Herausgeber: P. M. Holterhus Autor: T. Rohrer

Transcript of Ferring Österreich - in der pädiatrischen EndokrinologieIn der Vergangenheit hat sich die von der...

  • Sonografische Diagnostik der Schilddrüsein der pädiatrischen Endokrinologie

    Herausgeber: P. M. HolterhusAutor: T. Rohrer

  • Vorwort des Herausgebers

    2

    Die pädiatrische Endokrinologie befasst sich strukturiert mit den endokrinen Regelkreisen in der klinischen und hormo-nellen Diagnostik und Therapie. In der Vergangenheit hat sich die von der Firma Ferring unterstützte Reihe von Praxis-handbüchern bereits wichtigen diagnostischen Themen gewidmet, z. B. der endokrinologischen Funktions diagnostik (Hormonlabor, Funktionsteste), der molekularen Diagnostik (genetische Ursachen endokriner Erkrankungen) und dem wichtigen Grundlagenthema der Auxologie. Heutzutage stellt die Bildgebung einen entscheidenden zusätzlichen Grundpfeiler der kinderendokrinologischen Diagnostik dar. Vor allem die Sonografie hat durch beachtliche technische Weiterentwicklungen in den zurückliegenden Jahren eine zentrale Bedeutung in der Kinderendokrinologie erlangt. Neben exzellenten Kenntnissen der endokrinen Pathomechanismen sind für die kinderendokrinologische Sonografie ein umfassendes Wissen über die Anatomie der endokrinen Organe, ihrer physiologischen sonomorphologischen Veränderungen vom Neugeborenen- bis zum frühen Erwachsenenalter sowie über die typischen Veränderungen bei spezifischen endokrinen Erkrankungen unabdingbar. Ferner müssen die technischen Möglichkeiten moderner Ultra-schallgeräte beherrscht werden.

    Daher bestand schon seit mehreren Jahren der Plan, ein kinderendokrinologisches Sonografiebüchlein als kleinen Atlas herauszugeben. Mit Prof. Dr. Rohrer konnte ein herausragender Autor für die Buchreihe gewonnen werden. Bereits während seines Studiums an der Johannes Gutenberg-Universität zu Mainz hat Prof. Rohrer sich für die Endo-krinologie interessiert und zu einem endokrinologischen Thema promoviert. Seine klinischen und wissenschaftlichen Stationen waren Magdeburg, St. Gallen, Basel, Erlangen und schließlich Homburg. Seit 2002 leitet Prof. Rohrer dort die universitäre Sektion für Pädiatrische Endokrinologie. Seine Forschungsschwerpunkte betreffen u. a. wachstumsbeein-flussende Gene und Spätschäden nach kindlichen Tumorbehandlungen. Besonders zeichnet ihn seine umfangreiche

  • 3

    Kenntnis auf dem Gebiet der pädiatrischen Sonografie aus. Seit 2008 als Ultraschalltutor DEGUM Stufe 2 tätig, ist er vielen Kinderendokrinologinnen und Kinderendokrinologen als hoch qualifizierter, didaktisch engagierter Ausbilder bekannt.

    Im vorliegenden ersten Teil der pädiatrischen sonografischen Diagnostik liegt der Fokus auf der Schilddrüse. Die Grundstruktur des Layouts besteht stets in der Darstellung aussagekräftiger Originalbefunde auf der linken Buchseite neben parallel gedruckten, grafisch sehr anschaulich aufgearbeiteten Schemazeichnungen auf der rechten Buchsseite. Zusätzlich wird wertvolles Praxismaterial für den klinischen Alltag in Form von Hinweisen zu den Untersuchungstechni-ken und Normwerten geliefert. Auch wenn nicht alle Varianten aller in Frage kommenden Schilddrüsenerkrankungen in diesem Atlas Platz finden können, erhält der Leser dennoch gründliche, umfassende und vor allem praxisrelevante Einblicke in die Schilddrüsensonografie bei Kindern und Jugendlichen.

    Prof. Dr. Paul-Martin Holterhus

  • 4

    Vorwort des Autors

    In der differentialdiagnostischen Abklärung endokriner Erkrankungen ist die Ultraschalluntersuchung ein wichtiger Be-standteil. Moderne hochauflösende Sonden erlauben eine genaue Darstellung pathologischer Befunde bei endokrinen Erkrankungen.

    Die Schilddrüse bildet aufgrund der Häufigkeit der mit ihr assoziierten Erkrankungen einen Hauptfokus der pädia-trisch-endokrinologischen Ultraschalldiagnostik. So ist die Sonografie der Schilddrüse ein zentraler Baustein in der Beurteilung angeborener Schilddrüsenerkrankungen, in der Stadieneinteilung bei Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis und des Morbus Basedow, aber ebenso in der Beurteilung von Schilddrüsenknoten hinsichtlich ihrer Dignität. Darüber hinaus ist sie für die Beurteilung von Zysten und anderen Raumforderungen in der pädiat-risch-endokrinologischen Praxis unerlässlich.

    Mit diesem Sonografie-Atlas möchten wir Ihnen mit häufigen und typischen pathologischen Befunden eine anwender-freundliche Hilfestellung an die Hand geben und hoffen, Sie damit in Ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen.Beim Erlernen der Sonografie der Schilddrüse bei Kindern und Jugendlichen wünschen wir Ihnen viel Erfolg.

    Prof. Dr. Tilman Rohrer

  • 5

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort ..........................................................................2

    Technische Voraussetzungen ........................................6

    Mögliche Symptome und klinische Fragestellungen ....8

    Anatomie der Schilddrüse .............................................9 Lagerung und Untersuchung ......................................... 10Standardschnitte ............................................................. 12Schnittebenen ................................................................. 16

    Normale Schilddrüse ...................................................20Normwerte Volumen ..................................................... 23

    Angeborene Schilddrüse nerkrankungen ...................28Hemithyroidea ............................................................... 28Hypoplasie ..................................................................... 30Konnatale Hypothyreose bei Athyreose ....................... 32Konnatale Hypothyreose bei ektoper Schilddrüse ....... 34

    Konnatale Hypothyreose mit Struma (TPO-Gen Mutation) ....................................................... 38Struma bei konnataler Hypothyreose (TPO-Gen Mutation) intrauterin ..................................... 44

    Erworbene Schilddrüsenerkrankungen .... ..................48Hashimoto-Thyreoiditis .................................................. 48Morbus Basedow ........................................................... 72Bakterielle Thyreoiditis ................................................... 80Knoten, Zysten und Raumforderungen der Schilddrüse ..................................................................... 88

    Benignitäts- und Malignitätskriterien von Schilddrüsenknoten ................................................... 89Schilddrüsenzysten .................................................... 90Schilddrüsen-Punktion (Feinnadelbiopsie) .................91 Sonografie-gesteuerte Feinnadelbiopsie.................. 92Bösartige Knoten ....................................................... 94Gutartige Knoten ........................................................ 98

    Intrathyreoidaler Thymus ..........................................124Eingeblutete Zyste .....................................................134

    Bifokales autonomes Adenom ................................. 116

  • Technische Voraussetzungen

    6

    Zeitgemäße Ultraschallgeräte besitzen hochauflösende Sonden (B-Bild und Farbdopplersonografie)

    • 10 MHz-Vektorschallkopf (Abdomensonografie Kleinkind)• 9 MHz-Linearschallkopf (Schilddrüsen-, Hoden-, Brustsonografie)• 6 MHz-Konvexschallkopf (Abdomensonografie)• 18 MHz-Linearschallkopf (Schilddrüsen-, Hodensonografie)

  • 7

  • Schilddrüse: Knoten Struma Autoimmunthyreopathien

    Mögliche Symptome und klinische Fragestellungen, die Anlass zur Sonografie der Schilddrüse geben

    8

  • Anatomie der Schilddrüse

    9

    Tr

    sagittal axial/coronar

  • Kleine Halbrolle aus Schaumstoff unter den Schultern.

    Vorsichtige Reklination des Kopfes.

    Vorsichtiges Abstützen des Handballens auf dem Schlüsselbein.

    SchilddrüseLagerung und Untersuchung

    10

  • Untersuchung der Schilddrüse

    11

    Vorlaufstrecke: Angewärmtes Gel

    Schallkopf: hochfrequenter Linearschallkopf 8 – 18 MHz höchstmögliche Anzahl Foci am Schallkopf einstellen

    Seitenvergleich: Untersuchungsbeginn im Querschnitt zum Seitenvergleich

    Beurteilen: Echogenität, Textur (homogen, inhomogen, zystisch, ...) Durchblutung Lymphknoten

  • Schilddrüsensonografi eStandardschnitte: Axialschnitt über dem Isthmus

    12

    Gering inhomogene, fein- bis grobgranuläre, in Relation zu M. sternohyoideus und M. omohyoideus deutlich hyperechogene Textur.

  • 13

    Trachearechter Schilddrüsen-lappen

    linker Schilddrüsen-lappen

    Öso-phagus

    M. sternohyoideusM. sternohyoideus

    M. omohyoideusM. omohyoideus

  • Schilddrüsensonografi eStandardschnitte: Axialschnitt über dem Isthmus

    14

    Querschnitt beider Schild-drüsenlappen in Isthmushöhe. Trachea, M. sternocleido-mastoideus, A. carotis. Textur gering inhomogene, fein- bis grobgranuläre, in Relation zu M. sternohyoideus und M. omohyoideus deutlich hyper- echogene Textur.

  • 15

    Trachearechter Schilddrüsen-lappen

    linker Schilddrüsen-lappen

    Öso-phagus

    Art.carotis

    IsthmusM. sternohyoideus

    M. sternohyoideus

    M. omohyoideus

    M. sternocleido-mastoideus

    M. omohyoideus

    M. sternocleido-mastoideus

  • SchnittebenenParamedianer, leicht V-förmiger Sagittalschnitt

    16

    Längsschnitt des linken Schilddrüsenlappens mit typisch ovaler Form zwischen Ösophagus und ventraler Halsmuskulatur.Gering inhomogene Textur, echogener als die Halsmuskulatur.

  • 17

    linker Schilddrüsen-lappen

    Ösophagus

    Halsmuskulatur

    Subcutis

    Haut

  • SchnittebenenMedianer Sagittalschnitt (Isthmus)

    18

    Gering inhomogene, fein- bis grobgranuläre, in Relation zu M. thyreoideus und M. omohyoideus deutlich hyperechogene Textur.

  • 19

    Trachea

    IsthmusSubcutis

    Haut

    Ringknorpel

  • Normale SchilddrüseGröße: L x B x T x 0,52

    20

    Normalbefund.

    Querschnitt des rechten Schilddrüsenlappens (Kreuze).

    Strukturmuster homogen hyperechogen im Vergleich zur echoarmen Muskulatur.

  • 21

    TrachearechterSchilddrüsen-lappen

    linker Schilddrüsen-lappen

    HalsmuskulaturHalsm

    uskulatur

    Isthmus

  • Normale Schilddrüse

    22

    Das Schilddrüsenvolumen errechnet sich als:

    Länge (cm) x Breite (cm) x Tiefe (cm) x 0,5 (beide Lappen separat)

    Das Gesamtvolumen der Schilddrüse ergibt sich durch Addition beider Werte für den linken und rechten Schilddrüsen-lappen. Obere Grenzwerte für das Schilddrüsenvolumen sind abhängig von Körpergewicht, Alter und Geschlecht. Der Isthmus wird vernachlässigt.

  • Normwerte Volumen (Gesamtvolumen)

    23

    Alter (J) MW ± SD* Struma-prävalenz

    < 6 1,4 ± 0,6

    6 – 9 2,4 ± 0,9 3,6 %

    9 – 10 2,8 ± 0,9

    10 – 12 4,1 ± 1,8 4,5 %

    12 – 15 4,5 ± 2,5 4,9 %

    15 – 16 5,9 ± 3,7

    16 – 17 6,7 ± 4,2 8,4 %

    * Mittelwert ± Standardabweichung (ml)Liesenkötter et al. Exp Clin Endocrinol Diab 1997

    Mädchen

    Schi

    lddr

    üsen

    volu

    men

    (ml)

    Alter (J)

    2

    6 8 10 12

    4

    6

    8 BahrainUSASchweizJapanPeruSüdafrikaGesamt

    P50

    P97

    Jungen

    Schi

    lddr

    üsen

    volu

    men

    (ml)

    Alter (J)

    2

    6 8 10 12

    4

    6

    8 BahrainUSASchweizJapanPeruSüdafrikaGesamtP50

    P97

    Modifiziert nach Zimmermann et al. New reference values for thyroid volume by ultrasound in iodine- sufficient schoolchildren: a World Health Organisation/Nutrition for Health and Development Iodine Deficiency Study Group Report; Am J Clin Nutr 2004;79:231-7

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14749228

  • NormwerteSchilddrüsenvolumen in Abhängigkeit vom Körpergewicht

    24

    Schi

    lddr

    üsen

    volu

    men

    (ml)

    Körpergewicht (kg)

    0

    0,4

    0,6

    1,0

    1,6

    2,5

    4,0

    6,3

    10

    16

    25

    0 10 20 30 40 50 60

    MW

    MW + 2 SD

    MW – 2 SD

    MW = MittelwertSD = Standardabweichung

    Modifiziert nach Bericht zur Jodversorgung deutscher Kinder und Jugendlicher auf Basis der Daten des „Jod-Moduls“ im Rahmen der KIGGS Studie.

    https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/JodMonitoring.html?nn=373490

  • NormwerteSchilddrüsenvolumen in Abhängigkeit vom Alter bei Jungen

    25

    Ges

    amtv

    olum

    en (m

    l)

    Alter (J)

    1

    3

    5

    7

    9

    11

    13

    5 6 8 10 12 14 167 9 11 13 15 17

    P25 Median P75Jungen

    Modifiziert nach Bericht zur Jodversorgung deutscher Kinder und Jugendlicher auf Basis der Daten des „Jod-Moduls“ im Rahmen der KIGGS Studie.

    https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/JodMonitoring.html?nn=373490

  • NormwerteSchilddrüsenvolumen in Abhängigkeit vom Alter bei Mädchen

    26

    Ges

    amtv

    olum

    en (m

    l)

    Alter (J)

    1

    3

    5

    7

    9

    11

    13

    5 6 8 10 12 14 167 9 11 13 15 17

    P25 Median P75Mädchen

    Modifiziert nach Bericht zur Jodversorgung deutscher Kinder und Jugendlicher auf Basis der Daten des „Jod-Moduls“ im Rahmen der KIGGS Studie.

    https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/JodMonitoring.html?nn=373490

  • 27

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenHemithyreoidea

    28

    Linksseitig kommt kein Schilddrüsengewebe zur Darstellung.

  • 29

    rechterSchilddrüsen-lappen

    Binde-gewebe

    linkerSchilddrüsen-lappen fehlt

    Blutgefäß

    Bindegewebe

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenHypoplasie

    30

  • 31

    rechterSchilddrüsen-lappen

    linker Schilddrüsen-lappen hypoplastisch

    Art.carotis

    Art. carotis

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenKonnatale Hypothyreose bei Athyreose

    32

  • 33

    Trachea keineSchilddrüsevorhandenkeine

    Schilddrüsevorhanden

    Bindegewebe

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenKonnatale Hypothyreose bei ektoper Schilddrüse

    34

    Bei leerer Schilddrüsenloge und nach-weisbarem Thyreoglobulin erfolgt die Suche einer ektop liegenden Schilddrüse im Zungengrund.

  • 35

    Trachea

    keine Schilddrüse in loco typico vorhanden

    Bindegewebe

    Speise-röhre

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenKonnatale Hypothyreose bei ektoper Schilddrüse

    36

    Gleiche Untersuchung wie Seite 34 mit Duplex-Farbcodierung: Darstellung der Vaskularisation der ektopen Schilddrüse im Zungengrund.

  • 37

    Hals des Kindes

    ektope Schilddrüseim Zungengrund

    Zunge

    vermehrteVaskularisation

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenKonnatale Hypothyreose mit Struma (TPO-Gen Mutation)

    38

    Konnatale Hypo-thyreose bei Störung der Hormonsynthese (Mutation im Thy-reoperoxidase- (TPO-)Gen): hierdurch konnatale Struma (neugeborenes Mädchen).

  • 39

    Tracheavergrößerter rechter Schilddrüsenlappen

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenKonnatale Hypothyreose mit Struma (TPO-Gen Mutation)

    40

  • 41

    vermehrteVaskularisation der gesamten Schilddrüse

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenKonnatale Hypothyreose mit Struma (TPO-Gen Mutation)

    42

    Alter (J) MW ± SD

    < 6 1,4 ± 0,6

    TSH > 100 µU/ml

    Rechter Schilddrüsenlap-pen sagittal (Kind wie Seite 38 und 40).

    Schilddrüsenvolumen mit 5,3 ml des rechten Lappens deutlich vergrößert. Gesamtvolu-men beider Lappen zu-sammen normalerweise maximal 2,0 ml.

  • 43

    rechter Schilddrüsenlappen

    Wirbelkörper

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenStruma bei konnataler Hypothyreose (TPO-Gen Mutation) intrauterin

    44

    Pränatale konnatale Struma bei Hormon-synthese-Störung.

  • 45

    Hals des Kindes

    Fruchtwasser

    Schilddrüse(konnatale Struma)

    Wirbelsäule

    Trachea

    Hals desKindes

  • Angeborene SchilddrüsenerkrankungenStruma bei konnataler Hypothyreose (TPO-Gen Mutation) intrauterin

    46

    Farbduplex von Unter-suchung Seite 44.

  • 47

    Hals des Kindes

    Hals des Kindes

    vermehrteVaskularisation

    Schilddrüse

    Wirbel-körper

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis/Stadium I

    48

    Mäßig vergrößerte Schilddrüse.

    Echoarme Areale.

    Inhomogene Textur.

    Echogenität der Schild-drüse gegenüber der Halsmuskulatur noch gesteigert.

  • 49

    Trachea

    Isthmus

    linker Schilddrüsenlappeninhomogene Textur

    Art.carotis

    ventraleHals-muskulatur

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium I

    50

    Mäßig vergrößerte Schilddrüse.

    Echoarme Areale.

    Inhomogene Textur.

  • 51

    linker Schilddrüsenlappen

    ventrale Halsmuskulatur

    WirbelkörperWirbelkörper

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium IIa

    52

    Sonografisches Vollbild der Erkrankung.

    Vergrößerung der Schilddrüse.

    Inhomogene und hypoechogene Binnenstruktur.

    Echogenität der Schilddrüse isointens zur Halsmuskulatur. Somit abnehmend im Vergleich zu Stadium I.

  • 53

    Trachea

    linker Schilddrüsenlappen

    Öso-phagus

    rechter Schilddrüsenlappen

    ventrale Halsmuskulatur

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium IIa

    54

    Entspricht der gleichen Schild-drüse wie auf dem vorigen Bild.

    Längsschnittrechter Schild-drüsenlappen.

    Echogenität vermindert, isointens zur Halsmuskulatur.

  • 55

    rechter Schilddrüsenlappen

    tiefe Hautmuskulatur

    Wirbelkörper

    ventrale (oberflächliche) Hautmuskulatur

  • 56

    Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium IIa

    Duplexsonografie.

    Verstärkte Vaskulari-sation.

  • 57

    vermehrteVaskularisation

    tiefe Halsmuskulatur

    Trachea

    rechteSchilddrüse

    Halsmuskulatur

    Art.carotis

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium IIb

    58

    Maximale Ausprägung der Erkrankung.

    Hyperechogene Noduli und bindegewebige Transformation.

    Zunehmend inhomogene Textur.

    Verminderte Echogenität.

  • 59

    Schilddrüsebindegewebigtransformiert

    TracheaArt.carotis

    Art. Thyroidea

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium IIb

    60

    Maximale Ausprägung der Erkrankung. Hyperechogene Noduli und bindegewebige Transformation.

    Dopplersono-grafie: deutlich verstärkte Vaskularisation im Duplex.

  • 61

    vermehrte Vaskularisation

    V. jugularis

    Art. carotis

    rechter Schilddrüsenlappen

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium IIc

    62

    Echoarme Schild- drüse undbindegewebige Transformation.

    Deutlich aus-geprägtes Stroma.

    Deutlich verminderte Echogenität.

  • 63

    Art. carotis

    rechterSchilddrüsenlappen

    linkerSchilddrüsenlappen

    Trachea

    Isthmus

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium IIc

    64

    Entspricht dem gleichen rechten Schilddrüsen-lappen längs wie auf dem vorherigen Bild.

    Längsschnitt rechter Schild-drüsenlappen.

    Schilddrüsen- volumen deutlich vergrößert.

  • 65

    Bindegewebe

    Bindegewebe

    rechterSchilddrüsenlappen

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium IIc

    66

    Schilddrüse quer.

    Bindegewebige Transformation.

    Wieder abnehmende Durch-blutung.

    Septen durchblutet, im Schild-drüsengewebe nimmt die Vaskularisation wieder ab.

  • 67

    Art. carotis

    rechterSchilddrüsenlappen

    linkerSchilddrüsenlappenTrachea

    Isthmus

    Subcutis

    Bindegewebe

    Halsmuskulatur

    Hals-muskulatur

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium III

    68

    Schilddrüse längs.

    Atrophie der Schilddrüse.

    Volumenabnahme.

  • 69

    linkerSchilddrüsenlappen

    Faszie

    Halsmuskulatur

    Subcutis

    HalsmuskelHalsmuskel

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenHashimoto-Thyreoiditis, Stadium III

    70

    Atrophie der Schilddrüse.

    Duplexsonografie: deutlich verminderteVaskularisation.

    Spätstadium, „ausge-brannte” Thyreoiditis, kaum noch vaskularisiert.

  • 71

    Trachea

    Halsmuskulatu

    r Halsmuskulatur

    Hals-muskel

    V. jugularis

    Art.carotis

    Schilddrüse,verminderteVaskulari-sation

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenMorbus Basedow, Frühstadium

    72

    Aufgetriebener linker Schilddrüsenlappenquer.

    Unregelmäßige und grobgranuläre Binnentextur.

    Inhomogenes Parenchym.

    Leicht gesteigerte Vaskularisation.

  • 73

    linker Schilddrüsen-lappen

    Trachea

    tiefe Halsmuskulatur

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenMorbus Basedow, gesteigerte Vaskularisation

    74

    Rechter Schild-drüsenlappenquer.

    Deutlichegesteigerte Vaskularisation.

    Sogenanntes „flammendes Inferno”.

  • 75

    Trachea

    Schild-drüse

    Halsmuskulatur

    Art. carotis

    vermehrteVaskularisation

    Halsmuskulatur

    V. jugularis

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenMorbus Basedow, Spätstadium

    76

    Massiv vergrößerte Schilddrüse, Struma.Sehr inhomogene Binnenstruktur.Hyper- und hypoechogene Areale.

  • 77

    Trachea

    Isthmus

    rechter Schilddrüsenlappen

    Art.carotis

    linker Schilddrüsenlappeninhomogene Textur

    Art.carotis

    V. jugularisV. jugularis

    Art.thyreoidea

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenMorbus Basedow, Spätstadium

    78

    Entspricht der gleichen Schilddrüse wie auf vorigem Bild. Längsschnitt rechter Schilddrüsenlappen.Massive Struma.

  • 79

    linker Schilddrüsenlappeninhomogene Textur

    Subcutis

    Wirbel-körper Wirbelkörper Wirbelkörper

    tiefe Hals- muskulatur

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenBakterielle Thyreoiditis, bei Diagnosestellung

    80

    Schmerzhafte, knotig-fokale Vergrößerung des linken Schild- drüsenlappens.

    Differentialdiagnose Thyreoiditis De QuervainDifferentialdiagnose bakterielle Thyreoiditis Riedel.

  • 81

    Isthmus

    knotig vergrösserter linker Schilddrüsen-lappen

    rechter Schilddrüsen-lappen

    vermehrteVaskularisation

    Art.carotis

    Art.carotis

    Trachea

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenBakterielle Thyreoiditis, bei Diagnosestellung

    82

    Diffus aufgetriebener linker Schilddrüsenlap-pen mit inhomogener Textur und vermehrter Echogenität.

    Querschnitt.

  • 83

    linker Schilddrüsen-lappen Art.

    carotis

    V. jugularis

    Halsmuskulatur

    Trachea

    Schilddrüsen-gewebe Knoten

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenBakterielle Thyreoiditis, bei Diagnosestellung

    84

    Linker Schilddrüsen-lappen längs.

    Diffus aufgetriebener linker Schilddrüsenlap-pen mit inhomogener Textur und vermehrter Echogenität.

    Längsschnitt.

    Knoten im linken Schilddrüsenlappen.

  • 85

    knotig vergrößerterlinker Schilddrüsen-lappen

    Halsmuskulatur

    Halsmuskulatur

  • Erworbene SchilddrüsenerkrankungenBakterielle Thyreoiditis, nach antibiotischer Therapie

    86

    Linker Schilddrüsenlappen im Verlauf kleiner werdend, noch mit gesteigerter Vaskularisation.

    Homogene Textur, regelrechte Echogenität.

  • 87

    normal große Schilddrüse nach Therapie

    Trachea

    Art.carotis

    Art.carotis

    Speise-röhre Bindegewebe

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der Schilddrüse

    88

    Ultraschall kann

    • Knoten bis 3 mm sicher identifizieren.

    • die Beschaffenheit von Knoten darstellen, z.B. beurteilen bzgl. zystischer Areale Kontur (Halo – echoarmer Randsaum) Textur Echogenität Verkalkungen.

    • das Volumen messen.

    • multiple Knoten erfassen.

    Schilddrüsenknoten

    Prävalenz mit 25 Jahren: 7 %Prävalenz mit 55 Jahren: 45 %Prävalenz bei Kindern bis 19 Jahre: 1,8 % Kindern bis 15 Jahre: 0,6 %

    d.h. ca. 55.000 Kinder in Deutschland bis 15 J. haben Schilddrüsenknoten.

    In den letzten 10 Jahren wurden den Kinderkrebs- register 137 DTC (differenzierte Schilddrüsenkarzinome) gemeldet (ca. 1 : 400).

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBenignitäts- und Malignitätskriterien von Schilddrüsenknoten

    89

    Sonografische Benignitätskriterien

    • Multiple, eher ovaläre Knoten• Knoten mit homogener/echoreicher, echogleicher oder echofreier Struktur• Kompletter echoarmer/echofreier Randsaum (Halo)• Vollständiges Randgefäß• Scharfe Begrenzung• Kompressibler Knoten• Grobe Verkalkungen• Keine Schallabschwächung• Keine regionalen Lymphknoten

    Sonografische Malignitätskriterien

    • Solitärer, zipflig „ausgefranster“ Knoten• Echoarmer, inhomogener Knoten• Inkompletter oder fehlender Randsaum• Unvollständiges oder fehlendes Randgefäß• Unscharfe Begrenzung• Wenig kompressibler Knoten• Mikroverkalkungen• Schallabschwächung• Verdächtige regionale Lymphknoten

    E. Aurisch: Die Sonographie der Schilddrüse, kind & radiologie; 03/2006: 14:17

    https://www.kind-und-radiologie.eu/2016/02/11/die-sonographie-der-schilddr%C3%BCse/

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseSchilddrüsenzysten

    90

    KlinikSchwellung, akuter Schmerz mit Vegrößerung bei Einblu-tung.SonografieTypischerweise glatt begrenzte rundliche bis ovale kompressible echofreie Bezirke unterschiedlicher Größe (2 mm bis mehrere Zentimeter) mit distaler Schallverstär-kung. Frische Einblutungen führen zu Binnenechos, die bei kleinen Zysten echoarme Tumoren vortäuschen.

    können. Teils auch echogene Septenbildung. Farbdopp-lersonografisch ist keine Durchblutung detektierbar.DDEchoarmer Tumor. Zystisch zerfallener Knoten (hormon- und nicht hormonaktive Adenome).Weiterführende DiagnostikTSH basal, selten (z.B. bei V. a. Autonomie) Szintigramm. Evtl. Farbdopplersonografie (Duplex) und Schilddrüsen-punktion (Feinnadelpunktion = FNB).

    Echte, mit Epithel ausgekleidete Zysten sind in der Schilddrüse selten. Meist handelt es sich um Pseudozysten durch regressive Veränderungen. Zystisch zerfallene solide Knoten sind abzugrenzen.

    Klinische Schwellung, akuter Schmerz. Sonografisch weitgehend echofreier Knoten mit un-ter Palpation sich bewegenden Binnenechos. Im Randbereich (Pfeile) solid imponierende echoarme Randstrukturen darstellbar. Farbdopplersonografisch weder zentral noch in den soliden Arealen Durchblutung detektierbar. Wegen Spannungsgefühl Abpunktion unter kontinuierlicher sonografischer Kontrolle.

    Aspirationszytologie der soliden Anteile. Zytologisch: kein Malignitätshinweis.

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseSchilddrüsenpunktion (Feinnadelbiopsie = FNB): evidenzbasiertes Vorgehen im Kindes- und Jugendalter

    91

    Diagnose eines Knotens: • Palpation • Ultraschallroutine

    Calcitonin Sonografie TSHPädiatrischeEndokrinologen

    erfahreneUntersucher

    erfahreneSD-Chirurgen> 30 OPs pro Jahr

    positiv verdächtig unverdächtig supprimiert

    FNB Szintigrafie

    KompletteThyrektomie Lobektomie

    maligne verdächtig

    Histologie:benigne

    unverdächtig

    6 Monate

    autonomesAdenom

    Modifiziert nach Krude et al. Monatsschrift Kinderheilkunde 2008

    https://rd.springer.com/article/10.1007%2Fs00112-008-1738-3

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseSonografie-gesteuerte Feinnadelbiopsie: Erkennung maligner Schilddrüsen-Tumoren

    92

    LiteraturMetaanalyse bei Erwachsenen

    Zur Erkennung von Schild-drüsenkarzinomen bei Schilddrüsenknoten hat die FNB eineSensitivität 68 – 98 % (83 %),Spezifität 72 – 100 % (92 %),Deutsche Daten Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Studie Maligne Endokrine Tumore,N = 205.Sensitivität der FNB beträgt69 % (PTC 73,5 %) für die Er-kennung maligner Schilddrü-senknoten; für die Erkennung papillärer Schilddrüsenkarzi-nome beträgt die Sensitivität der FNB 73,5 %.Redlich et al. Pediatr Blood Cancer. 2012

    regressiv veränderte Thyreozyten ohne zytologischen Verdacht auf eine follikuläre Neoplasie oder ein Malignom

    Zellverband aus einem papillären Schilddrüsen-karzinom mit vergrößerten Kernen mit aufge-lockertem Chromatin, Konturstörungen der Kern-membran und einem prominenten (Pseudo-)Kerneinschluss

    Mit freundlicher Genehmigung von Prof. K.W. Schmid, Universitätsklinikum Essen

    Dünnschicht-Zytologie benignes Zellbild,

    Dünnschicht-Zytologie papilläres Schilddrüsenkarzinom,

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22184105

  • 93

    Gel

    Haut

    Halsmuskel

    Bindegewebe

    Halsmuskel

    linker Schilddrüsen-lappen

    Knoten

    Halsmuskel

    Halsmuskel

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBeispiel: bösartiger infiltrierender Knoten links

    94

    Infiltrierend wachsendes Schild-drüsenkarzinom links.

    Schilddrüse quer.

    Rechts regelrechter Schild- drüsenlappen.

    Linker Schilddrüsenlappen nicht von der ventralen Halsmusku-latur abgrenzbar, die ventrale Halsmuskulatur infiltrierend, Mikrokalzifikationen links.

  • 95

    rechterSchild-drüsen-lappen

    Art.carotis

    Halsmuskulatur Halsmuskulatur

    Mikroverkalkungen,infiltrierend wachsen-des Schilddrüsen-karzinom

    Art.carotis

    normaler rechter Schild-

    drüsenlappenSchilddrüsen-karzinom

    normaler linker Schild- drüsenlappen

    linker Schild-drüsen-lappen

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBeispiel: Lymphknotenmetastasen

    96

    Pathologischer Lymphknoten mit Impression in die V. jugularis.

  • 97

    linker Schilddrüsen-lappen

    Trachea

    Art.carotis

    V. jugularis

    Pathologischer Lymphknoten mitImpressionen in die V. jugularis

    Pathologische Lymphknoten mitMikroverkalkungen

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBeispiel: kleiner, gutartiger Knoten rechts

    98

    Die farbcodierte Duplexsono-grafie hilft in der Beurteilung der Vaskularisation von Schild-drüsenknoten.

    Hier: echoarmer Knoten im rechten Schilddrüsenlappen mit verminderter Vaskularisation.

  • 99

    echoarmerKnoten

    Halsmuskulatur Halsmuskulatur

    Halsmuskel

    Art.carotis

    Trachea

    linker Schilddrüsenlappenhypoplastisch

    rechterSchild-drüsen-lappen

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBeispiel: großer, gutartiger Knoten rechts

    100

    1

    23

    45

    1 Kehlkopf 2 Ringknorpel 3 Knoten 4 Schilddrüse 5 Trachea

    Knoten mit soliden und zystischen Anteilen rechts.

    Panoramaaufnahme der Schilddrüse quer: rechter Lappen vergrößert mit inhomogenen Knoten, teils zystisch, teils solide mit echoarmen und echo-reichen Arealen.

    Echoarmer Knoten im rechten Schilddrüsenlappen dorsal.

  • 101

    Art.carotis

    Schilddrüsen-knoten

    zystischer Anteil des Knotens

    solider Anteil des Knotens Art.

    carotis

    Schild-drüse

    tiefe Halsmusk

    ulatur

    echoarmerKnoten

    Trachea

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBeispiel: großer, gutartiger Knoten links

    102

    Panoramaaufnahme der Schilddrüse quer: echoarmer Knotenlinks, den gesamten linken Schilddrüsen-lappen ausfüllend, glatt konturiert.

  • 103

    Art.carotis Art.

    carotis

    echoarmerKnoten

    Trachea

    Halsmuskulatur Hals-musku-latur

    Halsmuskulatur

    Halsm

    uskula

    tur

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseDifferentialdiagnose Schilddrüsenknoten

    104

    Klinik euthyreot vs. hyperthyreotAnamnese positiv für Multiple Endokrine Neoplasie (MEN) oder medulläres Schilddrüsenkarzinom? zervikale Bestrahlung? (10 Jahre nach Radiatio bei Z.n. Morbus Hodgkin Schilddrüsenknoten-Prävalenz 10 – 30 %, davon 10 % maligne)

    SonografieB-Bild (Morphologie) Zysten vs. solide KnotenDoppler (Durchblutung) Vaskularisation gesteigert oder vermindert

    Labor (Funktion) euthyreot oder hyperthyreot Antikörper vorhandenSzintigrafie (Funktion) warmer vs. kalter Knoten

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseZeichen für gutartige Knoten

    105

    1. Glatte, definierte Kontur2. Homogene Textur3. Hyperechogenität4. Kompletter Randsaum5. Große, verteilte oder periphere Verkalkungen6. Langsamer Dopplerfluss

    7. Multiple, eher ovaläre Knoten 8. Scharfe Begrenzung 9. Kompressibler Knoten10. Keine Schallabschwächung11. Keine regionalen Lymphknoten

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der Schilddrüse Gutartiger Knoten rechts: follikuläres Adenom

    106

    Panoramaaufnahme Schilddrüse quer.

    Glatt konturierter, homogener echorei-cher Knoten mit ent-haltenem Randsaum.

    Histologisch follikulä-res Adenom.

    Ultraschalluntersu-chung der Patientin auf Seite 105.

  • 107

    autonomesAdenom

    Art.

    carotis

    Art.carotis

    rechter Schild-drüsenlappen

    tiefeHalsmuskulatur

    Trachea

    Halsmuskulatur

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseGutartiger Knoten rechts: follikuläres Adenom

    108

    Rechter Schild-drüsenlappen längs: inhomo-gener Knoten im Unterlappen mit grobscholli-gen Schallschat-ten werfenden Verkalkungen.

  • 109

    Schallschatten

    rechter Schilddrüsen-lappen

    Verkalkung

    Adenom

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseDopplersonografische Kriterien für die Dignität von Schilddrüsenknoten

    110

    1. Minimaler zentraler Fluss.

    Gutartige Knoten zeigen Muster 1, 2 und 3.

    Bösartige Knoten zeigen häufiger Muster 3 und 4 oder nur Muster 4.

    Resistance Index (RI) signifikant höher in malignen als in benignen Knoten. RI > 0,70: 80 % Sensibilität (+), 92 % Spezifität (–), 88,6 % Genauigkeit

    2. Peripher ringförmig.

  • 111

    Ivanac et al. Ultraschall in der Medizin 2007

    3. Peripher ringförmig und geringer zentraler Fluss.

    4. Ausgeprägter zentraler Fluss mit oder ohne peripheren Ring.

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17492574

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseGutartige Knoten: Dopplersonografie

    112

    Knoten mit geringem zentralen Fluss.

    Peripher ringförmiger Fluss.

    Langsamer randständiger Dopplerfluss.

    RI < 0,7

    Farbcodierung im Powerdoppler, des-halb gleiche Farbe in Gefässen, die Blut auf den Schallkopf zu und von ihm weg führen.

  • 113

    Art. carotis

    Hals-muskulatur

    gemischter soliderzystischer Knoten

    Schild-drüse

    V. jugularis Trac

    hea

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseGutartige Knoten: Dopplersonografie

    114

    Duplexsonografie linker Schilddrüsen-lappen längs.

    Muster 3: peripher ringförmiger Fluss mit geringem zentralen Fluss.

  • 115

    Bindegewebe

    linkerSchilddrüsen-lappen

    solider Knoten

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBifokales autonomes Adenom

    116

    Linker Schilddrüs-enlappen längs.

    Bifokale Autonomie links.

    Zwei gemischt zys-tisch-solide Knoten und eine Zyste (im Unterpol).

    Szintigrafischer Befund: bifokale Mehranreicherung links.

  • 117

    gemischterKnoten

    linker Schilddrüsen-lappen

    Zyste

    Bandscheibe

    WirbelkörperWirbelkörperWirbelkörper

    echo-freieZyste

    Schallverstärkung

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBifokales autonomes Adenom

    118

    Gleiche Schilddrüse wie auf dem vorigen Bild.Längsschnitt linker Schilddrüsenlappen.Duplexsonografie: massiv gesteigerte Durchblutung.

  • 119

    gemischter Knotengemischter Knoten

    Zyste

    Schilddrüse

    vermehrte Vaskularisation

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBösartige Knoten: papilläres Schilddrüsenkarzinom

    120

    Zeichen für Malignität bei Schilddrüsenknoten im Kindesalter sind:1. irreguläre Kontur2. heterogene Textur3. echoarmer Knoten4. inkompletter Randsaum5. Mikroverkalkungen6. schneller Dopplerfluss7. Lymphknoten8. intranoduläre Vaskularisation9. direkte Lage unter der Kapsel10. RI > 0,70

    Linker Schilddrüsenlappen längs: im Oberpol kranial lokalisierter inhomogener Knoten mit Mikrokalk, z.T. unscharfer Kontur.

    11. Schallabschwächung

  • 121

    maligner Knoten mit Mikroverkalkungen

    Art.carotis

    linkerSchilddrüsen-lappen

    HalsmuskulaturHalsmuskulatur

    Subcutis

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseBösartige Knoten: tastbare Lymphknotenmetastase

    122

    Kranial des malignen Schilddrüsenknotens (S. 120) lokalisierter Lymphknoten. Aufge-hobene Architektur des Lymphknotens, inhomogen, z.T. ge-steigerte Echogenität, Durchmesser > 8 mm.

  • 123

    inhom

    ogen

    er ma

    ligne

    r

    Lymph

    knote

    n

    tiefe

    Halsm

    uskula

    tur

    mit Fa

    szie

    malig

    ner Ly

    mphk

    noten

    infiltri

    ert in

    Halsm

    uskula

    tur

    normalesBinde-gewebe

    tiefe Halsmuskulatur

    Halsmuskulatur

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseIntrathyreoidaler Thymus

    124

    Schilddrüse quer, im rechten Schild-drüsenlappen lokalisierte echo-arme glatt be-grenzte Raum-forderung mit Verbindung zum Mediastinum, Textur echoarm mit sehr echoreichen Einsprenkelun-gen („Pfeffer und Salz”-Zeichen).

  • 125

    linker Schilddrüsen-lappen

    Trachea

    Art.carotis

    rechter Schild-drüsenlappen

    Isthmus

    Thymus

    Art.carotis

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseIntrathyreoidaler Thymus

    126

    Das gleiche Kind wie auf Seite 124.

    Retrosternal kleineres Thymus-gewebe rechts.

  • 127

    Vene

    Thymus retrosternallinks

    Thymus rechts verkleinert

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseIntrathyreoidaler Thymus

    128

    Rechter Schilddrüsenlappen längs.

    Schilddrüse längs; im rechten Schilddrüsenlappen lokalisier-te, echoarme, glatt begrenzte Raumforderung mit Verbin-dung zum Mediastinum; Textur echoarm mit sehr echoreichen Einsprenkelungen („Pfeffer und Salz”-Zeichen).

  • 129

    Thymusrechter Schild-drüsenlappen

    Halsmuskel

    tiefeHalsmuskulatur

    Wirbel-körper

    Wirbel-körper

    Wirbel-körperB

    and-

    sche

    ibe

    Band

    -sc

    heib

    e

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseIntrathyreoidaler Thymus

    130

    Rechter Schilddrüsenlappen längs.

    Homogenes Schilddrüsen-gewebe mit dorsal in der Schilddrüse lokalisiertem Thymusgewebe mit Ver- bindung in das obere Mediastinum.

  • 131

    Wirbel-körper

    Wirbel-körperBa

    nd-

    sche

    ibe

    tiefe Halsmuskulatur

    oberflächliche Halsmuskulatur

    oberflächliche Halsmuskulatur

    Faszie Thymus

    rechter Schild-drüsenlappen

    Trachea

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseIntrathyreoidaler Thymus

    132

    Im rechten Schilddrüsen-lappen ektoper Thymus mit charakteristischer Echoge-nität und Textur (echoarm inhomogen mit echoreichen Einsprenkelungen [Punkten]).

  • 133

    Trachea

    rechter Schild-drüsenlappen

    Thymus

    Art.carotis

    Binde-gew

    ebe

    Muskel

    Halsmuskulatur

    Halsmuskulatur

    Isthmus

    Mus

    kel

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseEingeblutete Zyste: akutes Schmerzereignis zervikal links

    134

    Panoramaaufnahme der Schilddrüse quer.

    Anamnestisch akutes Schmerzereignis links.

    Keine Vaskularisation in der Dopplersonografie.

    Links massiv vergrößerte, echoarme, leicht inhomogene Raumforderung im linken Schilddrüsenlappen.

  • 135

    Trachearech

    ter S

    child

    -

    drüs

    enlap

    pen

    Isthmus linker Schild-

    drüsenlappen eingebluteteZyste

    Art.carotis

    Halsm

    uskula

    tur

    Subcutis

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseEingeblutete Zyste

    136

    Gleiche Schilddrüse wie im vorigen Bild.

    Längsschnitt linker Schilddrüsenlappen.

    Keine Vaskularisation bei der Duplexsono-grafie.

    Zusammen mit Anamnese (plötzli-ches Schmerzereignis und Schwellung bei bekannter Schilddrüs-enzyste links) bestätigt die fehlende Vasku-larisation die (akute) Einblutung.

  • 137

    Schilddrüse

    eingeblutete Zyste

    tiefe Halsmuskulatur

    Halsmuskulatur

    Gel Gel

  • Knoten, Zysten und Raumforderungen der SchilddrüseEingeblutete Zyste

    138

    Farbcodierte Duplex-sonografie.

  • 139

    Schilddrüse

    eingeblutete Zyste

    Trachea

    Art.carotis

    Schallverstärkung

    Halsmuskulatur

  • WICHTIGER HINWEIS Herausgeber und Autor dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Die Erkenntnisse in der Medizin unterliegen jedoch laufendem Wandel durch Forschung und klinischen Erfahrungen. Autor, Herausgeber und Verlag bitten daher um Verständnis dafür, dass sie keine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehmen können. Ferner ersetzen die Informationen dieses Werkes nicht die individuelle Beurteilung und Entscheidung des Arztes.

    Mit freundlicher Unterstützung von FERRING Arzneimittel GmbH. Auf die Inhalte und Gestaltung dieses Buches hat die FERRING Arzneimittel GmbH keinen Einfluss und trägt dafür keine Verantwortung.

    ImpressumHerausgeber: Prof. P. M. HolterhusCopyright: Herausgeber, alle Rechte vorbehaltenGesamtherstellung:

    ISBN: 978-3-88312-351-61. Auflage

    Tel.: 0431 660 64-0, www.schmidt-klaunig.deDruck: Schmidt & Klaunig, Ringstraße 19, 24114 Kiel

    Layout: Mignon Krapf, D/EE WERFT Kiel

    Kiel 2017

    ISBN:1. Auflage

    Unbenannt