Festnahmen bei Protesten gegen Putin - ITS...Signum Saxophone Quartet Balthasar-Neumann-Chor &...

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Montag, 7. Mai 2018 Unzählige Einsatzstunden Schweizweit leiden Feuerwehren un- ter hohen Belastungen – wie ist die Situation in Schaffhausen?/ shn.ch Kristian Bezuidenhout Einen ganz eigenen Zugang zu J. S. Bach sucht der Pianist am Bach- fest mit ungewohnten Klängen. / 7 157. Jahrgang, Nummer 104 AZ 8200 Schaffhausen Preis FR. 3.30 www.shn.ch Anzeige 9. BIS 13. MAI 2018 BACH VERWANDELT Concerto Copenhagen, Lars Ulrik Mortensen Andreas Staier & Christine Schornsheim Kristian Bezuidenhout & Les Passions de l’Ame Signum Saxophone Quartet Balthasar-Neumann-Chor & B’Rock Orchestra Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen, Rudolf Lutz Alle Konzerte und Tickets auf www.bachfest.ch 9. BIS 13. MAI 2018 CH VERWANDELT Concerto Copenhagen, Lars Ulrik Mortensen Andreas Staier & Christine Schornsheim Kristian Bezuidenhout & Les Passions de l’Ame Signum Saxophone Quartet Balthasar-Neumann-Chor & B’Rock Orchestra chester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen, Rudolf Lutz Alle Konzerte und Tickets auf www.bachfest.ch FC SCHAFFHAUSEN Rückschlag mit 0:2-Niederlage in Chiasso CHIASSO. Den zweiten Platz in der Challenge-League-Tabelle hat der FC Schaausen vorerst an den FC Vaduz abgeben müssen: Weil sich das Team von Boris Smiljanic im heis- sen Tessin beim Erzrivalen Chiasso erneut sehr schwer tat und mit 0:2 verlor, holte sich der FC Vaduz mit einem 1:0-Erfolg Platz 2 zurück. Noch sind aber in der zweithöchsten Schweizer Liga vier Runden zu absol- vieren, und Vaduz liegt mit gleich vielen Punkten nur dank der besse- ren Tordifferenz vor dem FCS. Und am nächsten Samstag kommt es im Lipo-Park zum Direktduell mit den Liechtensteinern. Zuvor gastiert am Mittwoch mit Neuenburg Xamax der Super-League-Aufsteiger in Schaff- hausen. (r.) / 25 gsaat isch gsaat «Ich will nicht, aber ich muss.» Andreas Berner Der Präsident des ACS Schaffhausen über die Verabschiedung von Cornelia Stamm Hurter aus dem ACS-Vorstand, weil sie jetzt in der Kantonsregierung sitzt. / 16 «Vielleicht sind Fünfliber perverse Münzen, die am Automaten gerieben werden wollen?» Pony M. Comedienne und Bloggerin / 17 «Die Vollversicherung deckt ein sehr grosses Bedürfnis ab.» Markus Leibundgut Der CEO von Swiss Life ist von seiner Strate- gie der beruflichen Vorsorge überzeugt. / 6 «Wir waren heute sicherer mit der Scheibe, spielten gradliniger und blockten Schüsse.» Simon Moser Der Schweizer Stürmer nach dem 2:0-Sieg der Schweizer Nationalmannschaft an der Eishockey-WM über die Slowakei. / 23 Riesenfrust nach Play-off-Ausscheiden der Kadetten im Halbfinal Mit dem klaren Ziel, den elften Schweizer-Meister-Titel – den fünften in Folge – zu holen, waren die Kadetten- Handballer in die Saison 2017/18 gestartet. Nun sind die Schaffhauser (im Bild Goalie Simon Kindle) nach dem gestrigen 28:35 gegen Pfadi Winterthur frühzeitig im Play-off-Halbfinal gescheitert. BILD MICHAEL KESSLER / 22 9 771420 600002 10019 ZEUGENAUFRUF Tödlicher Unfall auf der A4 HUMLIKON. Bei einem Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen sind am Sonntagmittag auf der A4 bei Humli- kon eine Person tödlich und mehrere Personen zum Teil schwer verletzt worden. Wie die Kantonspolizei Zü- rich meldet, kam es nach dem Rast- platz Kreuzstrasse zu einer heftigen Kollision zwischen mehreren Fahr- zeugen. Wegen des Unfalls musste die A4 zwischen Henggart und Adlikon in beiden Richtungen gesperrt wer- den. Es werden Zeugen gesucht. (r.) ALBANIAN FESTIVAL Fünfstelliger Verlust in Aussicht SCHAFFHAUSEN. Nachdem die Skan- dalrapper Farid Bang und Kollegah vom Albanian Festival in der BBC- Arena ausgeladen worden waren, musste die Veranstaltung am Sams- tag abgesagt werden. Der Familienan- lass gestern wurde mit hochkarätigen Musikern jedoch durchgeführt. Das Einzige, was fehlte, war das Publikum. Nur rund 300 Gäste zelebrierten zu- sammen die albanische Kultur. / 19 MOSKAU. Kurz vor der heutigen erneuten Ver- eidigung des russischen Präsidenten Wladi- mir Putin sind am Wochenende bei Protestak- tionen landesweit rund 1600 Demonstranten festgenommen worden – darunter der pro- minente Regierungskritiker Alexej Nawalny. Allerdings wurde er nach wenigen Stunden wieder freigelassen. Ihm werde vorgeworfen, ein unerlaubtes Treffen organisiert und sich den Anordnungen der Polizei widersetzt zu haben, erklärte der 41-jährige Nawalny ges- tern am frühen Morgen. «Offenbar gab es den Befehl, mich vor der Vereidigung nicht ins Gefängnis zu stecken.» Nach Nawalnys Wor- ten ist seine Anhörung vor Gericht für Freitag angesetzt. Ihm droht ein Monat Haft. Nawalny und seine Unterstützer wer- fen dem 65-jährigen Putin vor, das Land wie ein Monarch zu regieren. «Braucht ihr einen Zaren?», rief der Dissident am Samstag sei- nen Anhängern in der Moskauer Innenstadt zu, die mit «Nein!» antworteten. Kurz darauf wurde Nawalny von der Polizei abgeführt. Nach Erkenntnissen der Menschenrechts- organisation OVD-Info gab es landesweit 1597 Festnahmen, davon knapp die Hälfte in Mos- kau. Die Polizei sprach von 300 Festnahmen in der Hauptstadt und 200 in St. Petersburg. Es sei gelungen, schwere Störungen der öffent- lichen Ordnung zu verhindern, bilanzierte das Innenministerium. Kundgebungen gab es in etwa 90 Städten. Dabei spielten sich gerade am Puschkin- Platz in Moskau dramatische Szenen ab. Na- walny gelangte zwar ungehindert auf den Platz und skandierte mit seinen Anhängern «Nieder mit dem Zaren!». Doch wie bei frühe- ren Aktionen zerrten Polizisten ihn aus der Menge und nahmen ihn fest. Gepanzerte Ein- heiten räumten den Platz, setzten Schlagstö- cke ein und führten wahllos Demonstranten ab. Selbst Kinder wurden zu Boden geworfen und festgenommen. Mit Kosakenuniform und Peitsche Besondere Furcht löste aus, dass neben der Polizei auch Männer in Kosakenuniform mit Peitschen auf die Versammelten einschlugen. Kosaken sind in Russland eigentlich nur noch Folklore. Andererseits treten Männer, die sich zu ihnen zählen, oft als Hilfspolizisten auf. Auch für die kommende Fussball-WM in Russland ist das angeblich geplant. Auch Mitglieder der kremltreuen Organisation NOD waren auf dem Platz, um den Regierungskritikern zu zeigen: Ihr steht ausserhalb der Mehrheit von 77 Prozent der Russen, die Putin im März gewählt haben. Na- walny war wegen einer rechtlich fragwürdigen Vorstrafe als Präsidentschaftskandidat nicht zu- gelassen worden. (sda) / 3 Festnahmen bei Protesten gegen Putin Bevor Wladimir Putin heute in seine vierte Amtszeit als Präsident Russlands startet, rief Oppositionspolitiker Alexej Nawalny seine Anhänger zu landesweiten Protesten gegen Putin auf – und wurde selbst verhaftet. «Nieder mit dem Zaren!» Alexej Nawalny Russischer Oppositions- politiker und erklärter Putin-Gegner

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Montag, 7. Mai 2018

Unzählige EinsatzstundenSchweizweit leiden Feuerwehren un-ter hohen Belastungen – wie ist die Situation in Schaffhausen?/ shn.ch

Kristian BezuidenhoutEinen ganz eigenen Zugang zu J. S. Bach sucht der Pianist am Bach-fest mit ungewohnten Klängen. / 7

157. Jahrgang, Nummer 104 AZ 8200 SchaffhausenPreis FR. 3.30

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9 . B I S 1 3 . M A I 2 0 1 8

B A C H V E R W A N D E L TConcerto Copenhagen, Lars Ulrik Mortensen

Andreas Staier & Christine SchornsheimKristian Bezuidenhout & Les Passions de l’Ame

Signum Saxophone QuartetBalthasar-Neumann-Chor & B’Rock Orchestra

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9 . B I S 1 3 . M A I 2 0 1 8

C H V E R W A N D E L TB A C H V E R W A N D E L TConcerto Copenhagen, Lars Ulrik Mortensen

Andreas Staier & Christine SchornsheimKristian Bezuidenhout & Les Passions de l’Ame

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FC SCHAFFHAUSEN

Rückschlag mit 0:2-Niederlage in Chiasso

CHIASSO. Den zweiten Platz in der Challenge-League-Tabelle hat der FC  Schaffhausen vorerst an den FC Vaduz abgeben müssen: Weil sich das Team von Boris Smiljanic im heis- sen Tessin beim Erzrivalen Chiasso erneut sehr schwer tat und mit 0:2 verlor, holte sich der FC Vaduz mit einem 1:0-Erfolg Platz 2 zurück. Noch sind aber in der zweithöchsten Schweizer Liga vier Runden zu absol-vieren, und Vaduz liegt mit gleich vielen Punkten nur dank der besse-ren Tordifferenz vor dem FCS. Und am nächsten Samstag kommt es im Lipo-Park zum Direktduell mit den Liechtensteinern. Zuvor gastiert am Mittwoch mit Neuenburg Xamax der Super-League-Aufsteiger in Schaff-hausen. (r.) / 25

gsaat isch gsaat

«Ich will nicht, aber ich muss.» Andreas BernerDer Präsident des ACS Schaffhausen über die Verabschiedung von Cornelia Stamm Hurter aus dem ACS-Vorstand, weil sie jetzt in der Kantonsregierung sitzt. / 16

«Vielleicht sind Fünfliber perverse Münzen, die am Automaten gerieben werden wollen?»Pony M.Comedienne und Bloggerin / 17

«Die Vollversicherung deckt ein sehr grosses Bedürfnis ab.»Markus LeibundgutDer CEO von Swiss Life ist von seiner Strate-gie der beruflichen Vorsorge überzeugt. / 6

«Wir waren heute sicherer mit der Scheibe, spielten gradliniger und blockten Schüsse.»Simon MoserDer Schweizer Stürmer nach dem 2:0-Sieg der Schweizer Nationalmannschaft an der Eishockey-WM über die Slowakei. / 23Riesenfrust nach Play-off-Ausscheiden der Kadetten im Halbfinal

Mit dem klaren Ziel, den elften Schweizer-Meister-Titel – den fünften in Folge – zu holen, waren die Kadetten-Handballer in die Saison 2017/18 gestartet. Nun sind die Schaffhauser (im Bild Goalie Simon Kindle) nach dem

gestrigen 28:35 gegen Pfadi Winterthur frühzeitig im Play-off-Halbfinal gescheitert. BILD MICHAEL KESSLER / 229 7 7 1 4 2 0 6 0 0 0 0 2

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ZEUGENAUFRUF

Tödlicher Unfall auf der A4

HUMLIKON. Bei einem Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen sind am Sonntagmittag auf der A4 bei Humli-kon eine Person tödlich und mehrere Personen zum Teil schwer verletzt worden. Wie die Kantonspolizei Zü-rich meldet, kam es nach dem Rast-platz Kreuzstrasse zu einer heftigen Kollision zwischen mehreren Fahr-zeugen. Wegen des Unfalls musste die A4 zwischen Henggart und Adlikon in beiden Richtungen gesperrt wer-den. Es werden Zeugen gesucht. (r.)

ALBANIAN FESTIVAL

Fünfstelliger Verlust in Aussicht

SCHAFFHAUSEN. Nachdem die Skan-dalrapper Farid Bang und Kollegah vom Albanian Festival in der BBC-Arena ausgeladen worden waren, musste die Veranstaltung am Sams-tag abgesagt werden. Der Familienan-lass gestern wurde mit hochkarätigen Musikern jedoch durchgeführt. Das Einzige, was fehlte, war das Pu blikum. Nur rund 300 Gäste zele brierten zu-sammen die albanische Kultur. / 19

MOSKAU. Kurz vor der heutigen erneuten Ver-eidigung des russischen Präsidenten Wladi-mir Putin sind am Wochenende bei Protestak-tionen landesweit rund 1600 Demonstranten festgenommen worden – darunter der pro-minente Regierungskritiker Alexej Nawalny. Allerdings wurde er nach wenigen Stunden wieder freigelassen. Ihm werde vorgeworfen, ein unerlaubtes Treffen organisiert und sich den Anordnungen der Polizei widersetzt zu haben, erklärte der 41-jährige Nawalny ges-tern am frühen Morgen. «Offenbar gab es den Befehl, mich vor der Vereidigung nicht ins Gefängnis zu stecken.» Nach Nawalnys Wor-ten ist seine Anhörung vor Gericht für Freitag angesetzt. Ihm droht ein Monat Haft.

Nawalny und seine Unterstützer wer-fen dem 65-jährigen Putin vor, das Land wie ein Monarch zu regieren. «Braucht ihr einen Zaren?», rief der Dissident am Samstag sei-

nen Anhängern in der Moskauer Innenstadt zu, die mit «Nein!» antworteten. Kurz darauf wurde Nawalny von der Polizei abgeführt.

Nach Erkenntnissen der Menschenrechts-organisation OVD-Info gab es landesweit 1597 Festnahmen, davon knapp die Hälfte in Mos-kau. Die Polizei sprach von 300 Festnahmen in der Hauptstadt und 200 in St.  Petersburg. Es sei gelungen, schwere Störungen der öffent-lichen Ordnung zu verhindern, bilanzierte das Innenministerium. Kundgebungen gab es in etwa 90 Städten.

Dabei spielten sich gerade am Puschkin- Platz in Moskau dramatische Szenen ab. Na-walny gelangte zwar ungehindert auf den Platz und skandierte mit seinen Anhängern «Nieder mit dem Zaren!». Doch wie bei frühe-ren Aktionen zerrten Polizisten ihn aus der Menge und nahmen ihn fest. Gepanzerte Ein-heiten räumten den Platz, setzten Schlagstö-

cke ein und führten wahllos Demonstranten ab. Selbst Kinder wurden zu Boden geworfen und festgenommen.

Mit Kosakenuniform und PeitscheBesondere Furcht löste aus, dass neben der

Polizei auch Männer in Kosakenuniform mit Peitschen auf die Versammelten einschlugen. Kosaken sind in Russland eigentlich nur noch Folklore. Andererseits treten Männer, die sich zu ihnen zählen, oft als Hilfspolizisten auf. Auch für die kommende Fussball-WM in Russland ist das angeblich geplant. Auch Mitglieder der kremltreuen Organisation NOD waren auf dem Platz, um den Regierungskritikern zu zeigen: Ihr steht ausserhalb der Mehrheit von 77 Prozent der Russen, die Putin im März gewählt haben. Na-walny war wegen einer rechtlich fragwürdigen Vorstrafe als Präsidentschaftskandidat nicht zu-gelassen worden. (sda) / 3

Festnahmen bei Protesten gegen PutinBevor Wladimir Putin heute in seine vierte Amtszeit als Präsident Russlands startet, rief Oppositionspolitiker Alexej Nawalny seine Anhänger zu landesweiten Protesten gegen Putin auf – und wurde selbst verhaftet.

«Nieder mit dem Zaren!»Alexej Nawalny Russischer Oppositions-politiker und erklärter Putin-Gegner

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Hintergrund Montag, 7. Mai 20182

Die Mehrheit der Franzosen hält zu Macron. Sie schätzen, dass der Präsident seine Wahlver-sprechen einhält.

Vor einem Jahr wurde Emmanuel Macron ins Élysée gewählt. Energisch und eigenwillig verpasst der Präsident Frankreich einen massiven Reformschub. Als «Präsident der Reichen» verschrien, stösst er aber auch an Grenzen. Von Stefan Brändle

Den die Götter sandtenAls ginge ihnen alles ein wenig

zu schnell, als könnten sie den unkonventionellen Jungspund bis heute nicht richtig einordnen:

Emmanuel Macron verursacht seinen Landsleuten immer noch einen leichten Schwindel. Heute vor einem Jahr sahen sie einen frisch gekürten Präsidenten von ge-rade 39 Jahren, der zu Beethovens «Ode an die Freude» sehr feierlich durch den Louvre-Hof schritt und sich dann effekt-voll vor die Museumspyramide stellte, um das Volk zu grüssen.

Dann kamen sie kaum mehr mit: Kaum im Élysée angelangt, schaltete der Mann aus dem Louvre den Turbo ein, lancierte binnen weniger Wochen mehr Reformen, als ein Jacques Chirac in zwölf Jahren im Élysée zustande gebracht hatte. Es ist unbestreitbar: Durch das jahrtausendalte Frankreich, seinen verknöcherten Zentral-staat, der von weihevollen Patriarchen wie Charles de Gaulle oder François Mitterrand dirigiert worden war, braust ein TGV.

Daran gewöhnten sich die Franzosen fast ebenso schnell. Auch dass der Jungprä-sident im Élysée in aller Selbstverständ-lichkeit mit einer 65-jährigen Frau zusam-menlebt. Oder dass er in seinen Reden an-tiquierte Worte wie «galimatias» (Gefasel), «carabistouille» (Albernheit) oder «per-limpinpin» (Wundermittel) verwendet. Sie staunten kaum mehr, als er Donald Trump mit eisernem Handshake bezwang; und sie wunderten sich nicht, als er im Élysée im privaten Kreis das Musikmärchen «Peter und der Wolf» von Prokofjew inszenierte, so wie es die Könige in Versailles mit Molières Komödien getan hatten.

Die Zeitschrift «Obs» verglich ihn dar-auf mit dem florentinischen Renaissance- Modell Lorenzo de’ Medici, genannt der Herrliche. Macron bevorzugt aus jener Epoche den Begriff der kopernikanischen Wende, um Frankreichs Umbruch zu be-schreiben. Festgefügte Codes der Fünften Republik wirft er über den Haufen: Statt ehrfürchtiger Präsidialinterviews auf dem Staatssender France 2 lässt sich der Jung-reformer auf echte Streitgespräche auf pri-vaten Newsportalen ein. Das angestammte Büro der Presseagentur im Élysée lagerte er in eine Dependance aus: Der Präsident will in seinen vier Wänden Ruhe vor den Jour-nalisten haben.

Auch dem seit einem Jahrhundert gül-tigen und sakrosankten Eisenbahnersta-tut (mit 50 Urlaubstagen, Rente 52 und le-benslanger Jobgarantie) sagt Macron den Kampf an. Von Brüssel bis Berlin applau-diert man dem «europäischen Visionär» («Frankfurter Allgemeine Zeitung»). Die «Süddeutsche Zeitung» nennt ihn ohne sichtbare Ironie gar eine «Gottheit».

Die Franzosen sehen das nach einem Jahr etwas pragmatischer – vielleicht weil sie näher an dem Phänomen namens E. M. sind. Als er dem Vogesen-Städtchen Saint-Dié jüngst seine Aufwartung machte, skan-dierten aufgebrachte Bürger: «Präsident der Reichen!» So tönt es im Land, seit Macron die Teilabschaffung der Vermögenssteuer (ausser Immobilienbesitz) angekündigt hat. «Hier gibt es zahllose Alte, die arm sind, doch Sie nehmen ihnen noch Geld weg», schimpfte ein Bürger mit Verweis auf eine Steuerreform, die zuerst die Rentner trifft. Ein älterer Herr wurde kurz festge-nommen, weil er den Staatschef mit einer obszönen Armbewegung gegrüsst hatte.

Linke wirft Macron Verrat vorMacron argumentiert vergeblich, die

Renten blieben in Frankreich höher als in Deutschland oder Grossbritannien. Die Linke wirft ihm Verrat vor, bezichtigt ihn der Rechtsabdrift. Die hängige Verschär-fung des Asylrechts sorgt bis in seine Mit-tepartei La République en marche (LRM) für böses Blut. All die Sozialisten, die bei der Präsidentschaftswahl 2017 zu Macron übergelaufen waren, stürzen sich wieder auf die Halbzeitmemoiren des Vorgängers François Hollande. Der schreibt bitterböse über Macron: «Er spielt Präsident.»

Die Mehrheit der Franzosen hält laut Umfragen weiterhin zu Macron, würde ihn heute gar etwas deutlicher als vor ei-nem Jahr wählen. Sie schätzen, dass der Präsident seine Wahlversprechen einhält. Macron selbst hat seit seiner Jugendzeit nur Präsidenten – Chirac, Sarkozy, Hollande – erlebt, die ihr Programm vergassen, wenn sie einmal im Élysée waren. Er weiss, dass seine Landsleute darauf allergisch sind. Deshalb hält er unbeirrt an seiner Bahn-reform fest, so wie er im Herbst seine Ar-beitsmarktreform durchgedrückt hat.

Macron geht allerdings oft nicht bis zum bitteren Ende. Beispiel Bahnreform: Sie

schafft wohl das Statut der 140 000 Eisen-bahner ab, nicht aber «die generelle Starr-heit der Strukturen und Vorschriften», die laut dem französischen Rechnungshof hauptverantwortlich für die gigantische Überschuldung der Staatsbahn SNCF sind.

Oder Macrons Verfassungsreform: Sie reduziert zwar die Zahl der Abgeordneten von 577 auf 404 und verwirklicht damit ein populäres Wahlkampfversprechen. Intakt bleibt aber die demokratisch bedenkliche Allmacht des Staatschefs und der Exeku-tive, die der Justiz und dem Parlament Vor-gaben machen und damit regelmässig die Gewaltenteilung verletzen.

Auch die Banlieue-Problematik greift Macron nicht frontal an, die Migrations-frage nur indirekt. Die 35-Stunden-Woche lastet schwer auf der Wirtschaft, die Staats-schuld steigt weiter.

Er fühlt sich intellektuell überlegenSogar seine Wähler verhehlen nicht,

dass sie sich dem fremdwortversessenen Eliteschulabsolventen nicht besonders nahe fühlen. Macron ist zu sehr Mana-ger, zu wenig Landesvater. Er hat die Her-zen der Franzosen nie richtig erobert – gewählt wurde er, weil er Frankreich vor der Extremistin Marine Le Pen bewahrte, und unterstützt wird er, weil er die alte Nation auf Trab bringt. Viele halten ihn für arrogant und dünkelhaft, seit er über «analphabetische» Arbeiterinnen und über «Faulpelze» lästerte oder erklärte, er kreuze im Bahnhof manchmal Leute, die «nichts sind». Sein Gefühl der intellektu-ellen Überlegenheit (so der konservative «Le Figaro») ist für ihn nicht ungefähr-lich: Die französischen Citoyens, die his-torisch bedingt zwischen Wahlmonarchie und Königsmord schwanken, machen da-raus gern eine politische Unterlegenheit.

Etwas anerkennen sie ohne Umschweife: Frankreich spielt dank Macron wieder eine internationale Rolle. Seine Anbiederung an Donald Trump stört sie deshalb nicht über Gebühr. Gleichzeitig billigen sie ihm die In-telligenz und die Eleganz eines Barack Obama zu. Ihm schaute der Franzose die Wahlkampfmethoden ab. Und auch Macron ist ein Polittalent und Kommunikationsprofi mit einem jungen, kreativen Beraterstaff.

Da stellt sich doch die Frage: Hat der Ästhet Macron etwa mehr Talent als Tiefe,

mehr Souplesse als Substanz? Parteipoliti-schen Überzeugungen fühlt er sich jeden-falls nicht verpflichtet. La République en marche und ihr gelegentliches Aufmucken erscheinen ihm so lästig wie der Hof dem König. Oder dem Göttervater Jupiter, wie er sich auch schon bezeichnete.

Denn Macron folgt Höherem. Er hat eine Mission. Es ist die gleiche wie Jeanne d’Arc – die Rettung Frankreichs, seine Auferste-

hung, sein «rayonnement « (Ausstrahlung). Diese Mission ist für Macron wichtiger als die Frage nach der Parteizugehörigkeit oder der politischen Substanz.

Macron ist für alle daSeine Berufung ist nicht angelernt, sie ist

ihm gegeben. Deshalb hinkt der Vorwurf, der ehemalige Schüler der Verwaltungs-schule ENA sei ein Technokrat. Macron glaubt felsenfest an seine Sendung für Frankreich, das heisst für die Freiheit, die Gleichheit und die Brüderlichkeit. Der Prä-sident will das Land liberalisieren und glei-che Spiesse für alle schaffen, damit alle im Einklang miteinander leben. Deshalb kappt er die ungehörigen Privilegien der Eisenbahner, deshalb tritt er für eine wirk-liche Chancengleichheit der Frauen im Be-rufsleben oder der nordafrikanischen Im-migrantenjugend bei der Job- und Woh-nungssuche ein, deshalb ist er weder rechts noch links, sondern für alle da.

Wird er reüssieren? Zumindest Macron zweifelt nicht an sich. «Wo der Wille gross ist, können die Schwierigkeiten nicht gross sein», sagt er frei nach Niccolò Ma-chiavelli, über den er in seinem Philoso-phiestudium eine Diplomarbeit verfasste. Doch trotz Machiavelli, trotz Lorenzo de’ Medici: Frankreichs Renaissance ist nach einem Jahr Macron noch keineswegs voll-endet.

Heute vor einem Jahr nahm Emmanuel Macron sein Amt als Frankreichs Präsident auf. Die Franzosen stehen noch immer hinter ihm, obwohl er für viele arrogant wirkt. BILD KEY

Kaum im Élysée angelangt, schaltete der Mann aus dem

Louvre den Turbo ein, lancierte binnen weniger Wochen mehr Reformen, als ein Jacques Chirac in zwölf Jahren zustande

gebracht hatte.

Emmanuel Macron

Macron wurde 1977 in Amiens geboren. Er studierte Philosophie und besuchte später die Elite-Verwaltungshoch-schule Ecole Nationale d’Administration (ENA), die er 2004 abschloss. Danach arbeitete er als Finanzinspektor und Investmentbanker. Ab 2012 war er Berater des Präsidenten François Hollande und stellvertre-tender Generalsekretär des Präsidentenamtes. 2014 wurde er zum Minister für Wirtschaft, Industrie und Digitales ernannt. 2016 gründete er seine eigene Partei En Marche. Seit dem 7. Mai 2017 ist er Präsident.

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Montag, 7. Mai 2018 Ausland 3

Putin-Gegner: «Er ist nicht unser Zar»Vor dem erneuten Amtseid von Präsident Wladimir Putin hat es in Russland zahlreiche Proteste gegeben. Die Polizei nahm über 1600 Demonstranten fest. Der Bekannteste unter ihnen: Oppositionsführer Alexei Nawalny.

INNA HARTWICH

MOSKAU. Vor dem Puschkin-Platz in Moskau stehen Absperrungen. Metallene Gitter, die für die Militärparade am 9. Mai, dem Gedenk-tag des russischen Volkes für den Sieg gegen Nazi-Deutschland, die Strasse von Bürgerstei-gen trennt. Doch bereits an diesem Tag kom-men sie gelegen. Denn die Putin-Kritiker, die sich am Samstag auf dem Puschkin-Platz ver-sammelt haben, sollen keineswegs den Stras-senverkehr stören. Sie sollen gar nicht stören, lautet die Staatsdevise. In Moskau nicht, auch in anderen russischen Städten nicht. Die Mit-tel gegen die aufbegehrenden Menschen: Schlagstöcke und Festnahmen.

Ob es dabei den Oppositionsführer Alexej Nawalny trifft oder einen Zwölfjährigen – die Polizisten in Kampfmontur, die in Russland «Kosmonauten» genannt werden, machen da offensichtlich keinen Unterschied. Dieses Mal gingen sie besonders rabiat vor – und be-kamen fragwürdige Hilfe von Vertretern der kremltreuen Nationalen Befreiungsbewegung (NOD) und Männern in Kosakenuniform. Diese schlugen mit Fäusten und Peitschen auf die Menschen ein und erklärten: «Jeder, der hier gegen Putin ist, handelt gegen das russi-sche Gesetz.»

Mehr als 1600 Menschen kamen landesweit in Gewahrsam, über 700 allein in der Haupt-stadt, wo die Proteste nach knapp zwei Stun-den gewaltsam aufgelöst waren. Schon die Vorbereitungen der Proteste unter dem Motto «Er ist nicht unser Zar» verhiessen nichts Gutes. Die Stadtverwaltungen genehmigten keine der Kundgebungen. Die Menschen ka-men dennoch – sie haben die staatliche Be-vormundung satt. «Wir wollen keine Sklaven mehr sein», sagte Nawalny in seinem Protes-taufruf einige Tage zuvor.

Protestaktionen in mehr als 40 StädtenDie Sonne scheint, aus den Höfen dringt

Jazzmusik. «Komm, wir gehen mal schauen, was da passiert», sagt ein junger Mann zu sei-nen Bekannten. Eine Hundertschaft von Poli-zisten biegt in diesem Moment um den Platz, die Gruppe zögert. «Wir müssen ja keine Paro-len schreien», meint der Mutige. Er und seine Freunde kennen keinen anderen Präsidenten als Wladimir Putin, der seit 18 Jahren an der Macht ist, zwischenzeitlich im Amt des Minis-terpräsidenten. Am Brunnen mitten auf dem Puschkin-Platz halten einige Protestierende Plakate hoch. «Russland ohne Putin», steht darauf; oder: «Weg mit dem Zaren.» In mehr als 40 russischen Städten versammeln sich

die Menschen, zwei Tage vor der Inauguration Putins, der heute seine vierte Amtszeit antritt. Es sind nicht viele, die in Moskau ausharren, die Proteststimmung hat sich seit dem harten Durchgreifen des Staates samt langen Haft-strafen für die Teilnehmer der Anti-Putin-Demonstrationen vor sechs Jahren und der Annexion der Krim abgekühlt. Einige Nicht-Einverstandene haben das Land verlassen, viele andere bleiben zu Hause, weil sie auch bei Russlands zerstrittener Opposition keinen Ausweg aus Putins starrem System finden.

Zweifelhafte Rolle der HilfspolizeiDie Einschüchterungstaktiken dieses Sys-

tems funktionieren. Viele, vor allem Staats-angestellte, haben Angst, ihren Job zu verlie-ren, wenn sie die Zustände offen kritisieren. Sie funktioniert so gut, dass die Staatsmacht keine «Kosmonauten» schicken muss, um auf die Menschen auch noch physisch einzudre-schen. Das harte Durchgreifen schreckt selbst Apparatschiks auf. Maxim Schewtschenko, ein Vertreter des von Putin einberufenen Menschenrechtsrates, will vor allem die Rolle von Kosaken aufgeklärt wissen – einer Gruppe, die immer mehr als Hilfspolizei auf-tritt, wenn es um das Zurückdrängen Anders-denkender geht.

Libanesen wählen erstmals seit neun Jahren ein neues ParlamentDie Parlamentswahlen gestern im Libanon fanden zum ersten Mal nur an einem Tag statt. Mit grös-seren Veränderungen im streng konfessionell geprägten Macht-gefüge wird nicht gerechnet.

BEIRUT. Unter strengen Sicherheitsvor-kehrungen sind die Libanesen gestern für ein neues Parlament an die Urne ge-gangen. Nach Jahren der politischen Krisen, in denen das Parlament seine Amtszeit mehrmals eigenständig ver-längert hatte, hielt sich die Wahlbeteili-gung mit 47 Prozent jedoch in Grenzen. Erste Ergebnisse werden im Laufe des heutigen Tages erwartet.

«Jeder Libanese muss wählen gehen und seine nationale Pflicht erfüllen», sagte der amtierende Ministerpräsident Saad Hariri, nachdem er selbst seine Stimme in der Hauptstadt Beirut abge-geben hatte. Zum ersten Mal wurde im Libanon eine Wahl an einem einzigen Tag durchgeführt. 583 Kandidaten, dar-unter 111 Frauen, stellten sich für die 128 Sitze des Parlaments zur Wahl. Im aktuellen Parlament sitzen lediglich vier weibliche Abgeordnete.

Zum ersten Mal durften sich zudem auch im Ausland lebende Libanesen an der Wahl beteiligen. Von den 889 in der Schweiz für die Wahl registrierten Staatsangehörigen taten dies 441, also knapp die Hälfte. Im Libanon leben rund 6 Millionen Menschen, wahlbe-rechtigt sind etwa 3,6 Millionen. Bis zu 30 000 libanesische Polizisten und Sol-daten sollten die Sicherheit der Wahl ga-rantieren, nachdem der Libanon zuletzt immer wieder Ziel von Anschlägen ge-wesen war.

Chance für kleinere ParteienDie Wahl ist beeinflusst vom Krieg in

Syrien und vom überregional bedeutsa-men Machtkampf zwischen dem sun-nitischen Saudi-Arabien und dem schi-itischen Iran. Die ebenfalls schiitische Hisbollah kämpft an der Seite des sy-rischen Präsidenten Baschar al Assad. Der sunnitische Ministerpräsident Saad Hariri gilt als enger Vertrauter Sau-di-Arabiens. Bei der Wahl kommt erst-mals ein neues Wahlgesetz zur Anwen-dung – weg von der Majorz- und hin zur Proporzwahl, das kleineren Parteien grössere Chancen einräumen sollte. Je-doch gehen Beobachter nicht davon aus,

dass es zu grösseren Veränderungen kommen wird.

Konfessionen spielen grosse RolleDie 128 Parlamentssitze gehen jeweils

zur Hälfte an Muslime und Christen. Komplizierte Regelungen sollen die Ba-lance zwischen den Religionen in dem multikonfessionellen Land halten. Bei der letzten Parlamentswahl 2009 hatte das prowestliche Lager von Hariri die Mehrheit der Stimmen geholt. Überfäl-lig sind wirtschaftliche Entscheidun-gen in einem Land, das unter täglichen Stromausfällen, Wasserknappheit und einem Müllproblem leidet.

Ganz unabhängig vom Ausgang der Wahl dürfte die schiitische Hisbollah auch künftig das politische Gesche-hen dominieren. «Das neue Parlament wird für die Hisbollah kein Störfaktor sein. Sie wird davon profitieren, dass ihr keine grosse Koalition gegenüber-steht», sagt Imad Salamay, Politikwis-senschafter an der American Univer-sity in Beirut. Und auch der sunnitische Ministerpräsident Hariri dürfte seinen Posten behalten – selbst wenn seine Zu-kunftsbewegung mehrere Sitze verlie-ren sollte. (sda)

Kommunalwahl in Tunesien stösst auf geringes InteresseTUNIS. Bei den ersten Kommunalwahlen in Tunesien nach der Revolution 2011 sind Hoffnungen auf eine rege Beteili-gung enttäuscht worden. Unabhängige Beobachter und Parteien berichteten zu-dem von Zwischenfällen und stellten gar die Legitimität der Wahlen in Frage.

Tunesien gilt als Ursprungsland des sogenannten Arabischen Frühlings. In vielen Gemeinden waren unabhängige Listen gegen die etablierten Parteien an-getreten. Die Unzufriedenheit mit der Politik ist gross. Dies zeigte sich auch in der Wahlbeteiligung: Drei Stunden vor Schliessung der Wahllokale lag diese nach Angaben der unabhängigen Wahl-behörde ISIE bei lediglich 20,4 Prozent.

Trotz der demokratischen Reformen kämpft das nordafrikanische Land mit wirtschaftlichen Problemen. Anfang des Jahres kam es zu landesweiten Protesten und Ausschreitungen. Die Kommunal-wahlen sind Teil der Dezentralisierung und der politischen Reform des Landes. Die Kommunen sollen so mehr Macht von der Hauptstadt Tunis bekommen.

Die Regierungspartei Nidaa Tounes, aus deren Reihen sowohl Präsident Beji Caid Essebsi als auch Premierminister Youssef Chahed kommen, veröffent-

lichte auf ihrer Facebookseite noch vor Schliessung der Wahllokale eine Stel-lungnahme, wonach Beobachter der Par-tei gravierende Unregelmässigkeiten in mehreren Wahlbüros festgestellt hätten. Die Glaubwürdigkeit und Legitimität des Wahlprozesses sei dadurch direkt nega-tiv beeinflusst. Auch die Partei Mach-roua Tounes kritisierte «fundamentale Verletzungen» bei der Wahl.

Die zivilgesellschaftliche Organisa-tion Mourakiboun (Beobachter) sprach von Einzelfällen. Sie war in zahlreichen Wahllokalen mit eigenen Beobachtern präsent. Sie berichtete gestern von zwei Vorfällen in der Region Gafsa, bei denen Wahlbüros gestürmt und die Wahlurnen zerbrochen worden seien. Sie veröffent-lichte auf ihrer Facebookseite ein Foto einer auf den Boden geworfenen Wahl-urne mit aufgerissener Seite und auf dem Boden verteilten Wahlzetteln.

Aus Kreisen der EU-Beobachtermis-sion, die mit 124 Beobachtern in Tune-sien war, hiess es, dass keine grösseren Unregelmässigkeiten festgestellt werden konnten. Rund 5,4 Millionen der etwa 11,4 Millionen Tunesier durften wählen. Offizielle Ergebnisse werden in den kom-menden Tagen erwartet. (sda)

Polizisten nehmen bei einer Protestaktion gegen Präsident Putin auf dem Puschkin-Platz in Moskau Demonstranten fest. BILD KEY

Seit 19 Jahren an der Macht in Russland

Wladimir Putin war im März mit einer Mehrheit von knapp 77 Prozent im Präsi-dentenamt bestätigt worden und ist damit im flächenmässig grössten Land der Erde für weitere sechs Jahre an der Macht. Er steht ent-weder als Präsident oder Ministerpräsi-dent seit dem Jahr 2000 an der Spitze Russlands. Für seine Vereidigung ist heute eine aufwendige Feier geplant.

Drei Palästinenser bei Übertritt von Gaza-Grenze getötet

TEL AVIV. Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben drei Palästi-nenser erschossen, die offenbar einen Grenzzaun im Gazastreifen überwin-den wollten. Es sei auf eine Gruppe von Palästinensern geschossen wor-den, die versucht hätten, «in israeli-sches Gebiet einzudringen und die Si-cherheitsinfrastruktur zu sabotie-ren», teilte die Armee gestern mit. Bei einem von ihnen seien unter anderem eine Kamera, eine Axt und ein Draht-schneider gefunden worden.

Stunden zuvor hatte die israeli-sche Luftwaffe Posten der radikal- islamischen Hamas an der Gaza-Grenze angegriffen – als Reaktion auf Angriffe militanter Palästinenser mit Lenkdrachen auf israelisches Ge-biet, wie die Armee mitteilte. In den vergangenen Wochen waren bei sol-chen Angriffen mit Lenkdrachen mehrfach Felder im Süden Israels in Brand gesetzt worden, es entstand hoher Sachschaden.

Seit Ende März sind bei Konfron-tationen von Palästinensern mit is-raelischen Soldaten an der Gaza-Grenze 53 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden. Auslöser der Proteste sind die Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung Israels, die die Palästinenser als Katastro-phe ansehen. Der Höhepunkt des «Marsches der Rückkehr» ist am 15. Mai geplant. (sda)

Erdogan kündigt eine «neue Ära» an ISTANBUL. Der türkische Präsident Re-cep Tayyip Erdogan hat für die Zeit nach den Neuwahlen im Juni weitere Militäroffensiven angekündigt. Die Türkei werde «zusätzliche Offensi-ven» wie jene in Syrien gegen den IS und die Kurdenmiliz YPG beginnen, sagte Erdogan gestern bei der Präsen-tation des Wahlprogramms seiner is-lamisch-konservativen Partei AKP. Ziel der neuen Offensive werde es sein, die türkischen Grenzen «von Terrororganisationen zu reinigen». Nähere Angaben machte er nicht. Die Zeit nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen bezeichnete der türkische Staatschef als «neue Ära». Zugleich kündigte er an, weiterhin den Beitritt der Türkei zur Europäi-schen Union anzustreben. (sda)

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Der SP-Reformflügel droht zu erschlaffenDer rechte Flügel der SP steht vor einer ungewissen Zukunft: Mehrere bekannte Parlamentarier, die ihm angehören, treten zurück – allen voran Ständerätin Pascale Bruderer.

Maja Briner

BERN. Sie ist eine der prominentesten Ver-treterinnen des rechten Flügels der SP: die Aargauer Ständerätin Pascale Bruderer. Nach einem parteiinternen Streit um ein Positionspapier ging sie Ende 2016 zusam-men mit Mitstreitern in die Offensive und gründete die «reformorientierte Plattform in der SP». Ziel sei es, die «pragmatischen Kräfte» in der Partei stärker zu bündeln, erklärte sie damals vor den Medien.

Inzwischen ist die Aufbruchstimmung weg – und der Plattform droht der Abgang mehrerer politischer Schwergewichte. Bru- derer selbst hat angekündigt, sich im Herbst 2019 ganz aus der Politik zurückzu-ziehen. Evi Allemann, die bei der Lancie-rung der Plattform an vorderster Front da-bei war, gibt ihr Nationalratsamt per Ende Monat ab, da sie in die Berner Kantonsre-gierung gewählt wurde. Bereits zurückge-treten ist der Zürcher Nationalrat Tim Gul-dimann, der ebenfalls zur Kerngruppe der reformorientierten Plattform gehört.

Zugpferde springen abWeitere Abgänge dürften hinzukom-

men: Für Chantal Galladé dürfte es wegen einer Amtszeitbeschränkung die letzte Le-gislatur sein. Zudem kandidiert sie im Juni für ein Schulpräsidium in einem Winter-thurer Stadtteil. Wird sie gewählt, will sie ihr Nationalratsmandat abgeben. Fraglich ist zudem, ob der bereits 69-jährige Stän-derat Claude Janiak (BL) im Herbst 2019 nochmals antritt. Von den sieben Bun-desparlamentariern, die bislang zur Kern-

gruppe gehörten, blieben dann nur Stän-derat Daniel Jositsch (ZH) und National-rätin Yvonne Feri (AG). Dass die Plattform wegen der Rücktritte gefährdet sei, be-streiten beide. «Entscheidend ist, dass die Basis da ist», sagt Jositsch: «Ob ein paar nationale Parlamentarier mehr oder we-niger dabei sind, spielt keine Rolle.» Rund tausend Mitglieder zählt die «reformorien-tierte Plattform» laut Jositsch. Mit dabei seien viele Exekutivpolitiker und Partei-mitglieder ohne öffentliche Ämter, sagt Feri.

Allerdings wirkten gerade Bruderer, Gal-ladé und Jositsch bislang in der Öffentlich-keit als Zugpferde der Bewegung. Feri glaubt dennoch nicht, dass die Gruppie-rung durch die Rücktritte an Bedeutung verliert. «Die Plattform ist nicht abhängig von einzelnen Personen», sagt sie. Jositsch hofft zudem auf Zuwachs: Er rechnet da-mit, dass Mitglieder der Plattform den Sprung ins Bundeshaus schaffen. Als Bei-spiel nennt er Daniel Frei, den ehemaligen SP-Präsidenten des Kantons Zürich. Er würde bei einem Rücktritt von Galladé nachrücken. Jositsch sagt, Sorgen mache ihm nicht die nationale, sondern die kanto-nale Ebene. «Wir müssen uns in den Kanto-nen noch besser aufstellen. Das ist die Her-ausforderung in den nächsten Jahren.»

Mehrere SchlappenBahnbrechende Erfolge kann die Platt-

form bisher nicht vorweisen. Sie hat zwar Positionspapiere erarbeitet, und auch an den SP-Delegiertenversammlungen bringt sie ihre Forderungen regelmässig ein.

Doch dort weht ihr ein rauer Wind entge-gen. Das zeigte sich zum Beispiel bei der 99-Prozent-Initiative der Jungsozialisten: Die «reformorientierte Plattform» sprach sich vehement gegen diese aus, die SP-De-legierten fassten jedoch mit 138 zu 17 Stim-men überaus deutlich die Ja-Parole.

Unsanft ausgebremst wurde die Gruppe auch beim Thema Kampfjets. Die Sicher-heitspolitikerin Galladé hatte dazu im Na-men der Fraktion einen Vorstoss einge-reicht, den die SP-Spitze jedoch heimlich

wieder zurückzog, weil er ihr nicht passte. Und in der jüngsten Ausgabe der Partei-zeitschrift «links» wird ausführlich darge-legt, weshalb die Forderungen der «reform- orientierten Plattform» nach 30   neuen Kampfjets falsch sei. Es sei offenkundig, dass die Exponenten der Plattform um Stimmen in der politischen Mitte buhlten, da viele von ihnen in Majorzwahlen um Exekutivämter kämpften, heisst es darin spitz. Gerade zimperlich gehen die Genos-sen nicht miteinander um.

Die SP-Politiker Evi Alle-mann, Pascale Bruderer und Daniel Jositsch (v. l.) infor-mierten im Februar 2017 über den SP-Reformflügel. BILD KEY

Kontroverse um türkisches Theaterstück im ThurgauUTTWIL. Sechsjährige Buben in Militär-uniformen, die sich gegenseitig nieder-schiessen, türkische Fahnen, nationa-listische Parolen: Diese Szenen spielten sich Ende März in einer Mehrzweck-halle in Uttwil ab, einer Gemeinde im Thurgauer Bezirk Arbon am Boden-see. Das Theaterstück, das sich um die Schlacht von Gallipoli dreht, ist im Rah-men des Unterrichts für «Heimatliche Sprache und Kultur» (HSK) entstanden. Treibende Kraft hinter der Darbietung soll die türkische Botschaft in Bern ge-wesen sein. Involviert waren mehrheit-lich Schüler einer HSK-Klasse aus dem sankt-gallischen Flawil. Laut dem «SonntagsBlick» sassen im Publikum mehrere hundert Türkinnen und Tür-ken aus der ganzen Schweiz.

Inwieweit die türkische Regierung in den Anlass involviert war, bleibt unklar. Die Aussagen widersprechen sich. So weist die Gemeinde Uttwil die Vorwürfe zurück. «Es war keine Propagandaver-anstaltung für die Regierung Erdogan», sagt Aliye Gül, Uttwiler Gemeinde-schreiberin und ehemalige Thurgauer SP-Kantonsrätin. «Im Gegenteil: Die Or-

ganisatoren sind Kemalisten und haben mit der Politik von Erdogan nichts zu tun.» Die Schlacht von Gallipoli werde in der Schweiz seit Langem gefeiert. Das sei nie ein Problem gewesen. Auch der Organisator des Kindertheaters, Ahmet Tak, wehrt sich gegen den Vorwurf, mit der Theateraufführung Propaganda für Erdogan zu betreiben.

Bildungspolitiker irritiertThurgauer Bildungspolitikerinnen

zeigen sich auf Anfrage dennoch irri-tiert. SVP-Nationalrätin Verena Herzog plädiert dafür, die Zeit für Deutsch-unterricht zu verwenden statt für tür-kische Heimatkunde. CVP-Ständerätin Brigitte Häberli kritisiert die lasche Aufsicht der St. Galler Behörden. Das St. Galler Bildungsdepartement hat sich bis jetzt nicht zum Vorfall geäussert. Bildungschef Stefan Kölliker (SVP) war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Für den HSK-Unterricht ar-beiten die Kantone mit der türkischen Botschaft in Bern zusammen. Die Leh-rer für das Fach stammen mehrheitlich aus der Türkei. (ar/ja/mso)

Genfer Regierung: Bürgerliches Bündnis verliert MehrheitGENF. Im zweiten Wahlgang für den sie-benköpfigen Genfer Staatsrat ist Luc Barthassat von der CVP abgewählt wor-den. Seinen Sitz hat Thierry Apothéloz von der SP erobert, der bisherige Präsi-dent von Vernier. Barthassat führte seine Abwahl aber nicht nur auf das schwie-rige Dossier Verkehr zurück. Man habe im Wahlkampf auch auf seine Person ge-spielt. Dass Barthassats Persönlichkeit das Problem war, bestätigte der Präsi-dent der CVP Genf, Bertrand Buchs: «Er fand sich nicht mit der Rolle eines Staats-rates zurecht», so Buchs über Barthas-sat. Mit dessen Abwahl verliert das bür-

gerliche Bündnis L’Entente aus FDP und CVP die Mehrheit und stellt noch drei Staatsratsmitglieder. Bereits vor drei Wo-chen wurde im ersten Wahlgang Pierre Maudet (FDP) wiedergewählt. Gestern schaffte es auch CVP-Finanzdirektor Serge Dal Busco. Für die FDP zog zudem Grossrätin Nathalie Fontanet in die Re-gierung ein. Für die Grünen wurde Anto-nio Hodgers wiedergewählt, für die SP Bildungsdirektorin Anne Emery-Tor-racintal. Das Zünglein an der Waage spielt künftig Gesundheitsdirektor Mauro Pog-gia vom rechtskonservativen MCG, der das zweitbeste Resultat erzielte. (sda)

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Wirtschaft Montag, 7. Mai 20186

Nachgefragt

«Sinkende Renten machen Reformbedarf deutlich»Der Versicherungskonzern Swiss Life ist der grösste Vollversicherer im Pensionskassen­geschäft. Swiss­Life­CEO Markus Leibundgut äussert sich zu Gewinnen, Schwierigkeiten und Reformstau der dritten Säule.

Markus Leibundgut, AXA steigt aus dem Vollversicherungsgeschäft im BVG aus, wieso bleibt Swiss Life dabei?Markus Leibundgut: Weil die Vollversicherung für unsere Kunden und für uns wichtig bleibt. Sehen Sie: Sehr viele unserer Kunden in dieser Sparte sind kleinere Unternehmen mit weni­ger als zehn Mitarbeitenden. Handwerksbe­triebe, Informatikfirmen oder Elektriker. Die meisten dieser Betriebe sehen sich nicht in der Lage oder sind nicht gewillt, die Anlagerisiken ihrer Pensionskasse zu tragen. Sie bevorzugen ein Sorglos­Angebot und überlassen uns das Risiko.

Das hat seinen Preis.Leibundgut: Ja, das Sorglos­Angebot ist nicht kostenlos. Das Risiko für den Vollversicherer ist ja auch real: Im Jahr der Finanzkrise 2008 etwa bezifferte sich der Verlust zulasten unserer Aktionäre auf über eine Milliarde Franken. Davon bekamen unsere vollversi­cherten BVG­Kunden nichts zu spüren. Sie brauchten nicht jahrelang Sanierungsbei­träge für ihre Pensionskasse in Unterde­ckung zu zahlen wie bei vielen halb und ganz autonomen Kassen.

Die Pensionskassen fahren seit 2009 jähr­liche Renditen von 2 bis 8 Prozent ein. Im zurückliegenden Jahr waren es 7 Prozent. Warum jammern sie trotzdem?Leibundgut: Es braucht viele gute Börsen­jahre, um einen Rückschlag wie vor zehn Jah­ren wettzumachen. Kommt hinzu: Die Kassen haben einerseits Renten aus früheren Jahren zu finanzieren, die wegen der steigenden Le­benserwartung und des überhöhten Mindest­umwandlungssatzes zu hoch sind. Es ist er­freulich, dass wir alle länger leben. Doch das an gesparte Geld in der zweiten Säule muss länger reichen. Andererseits kamen die Ren­diten vorab dank den Finanzmärkten zu­stande. Sie sind aber Schwankungen ausge­setzt. Es wäre fahrlässig, sich bei der Finan­zierung von Renten nur auf die Aktienmärkte zu verlassen.

Ist Swiss Life wegen der tiefen Zinsen so zurückhaltend mit neuen Kunden? Die Warteliste von Unternehmen, die eine Voll­versicherung wollen, soll lang sein ...Leibundgut: Das ist richtig. Sie ist darum lang, weil wir die guten Konditionen für unsere be­stehenden Kunden erhalten wollen. Swiss Life ist schon seit mehreren Jahren vorsichtig bei der Aufnahme von Neukunden in die Vollver­sicherung. Eine Ursache dafür sind auch die überhöhten Kapitalanforderungen, die uns der Regulator vorschreibt.

Trotzdem scheint es sich zu lohnen. Swiss Life verzeichnete 2016 im Geschäft mit den Pensionskassen­Vollversicherungen 161 Mil­lionen Franken Gewinn. Die Aktionäre freut es, den Versicherten aber entgeht dieses Geld.Leibundgut: Diese Aussage ist massiv ver­kürzt. Im Vollversicherungsgeschäft geben wir Garantien ab: Für das Sparkapital, für die Renten, für Partnerrenten, für Tod und Inva­lidität. Dafür brauchen wir sehr viel Risikoka­pital. Das leihen wir uns bei den Aktionären. Man könnte es auch so ausdrücken: Wir mie­ten von den Aktionären Kapital und entrich­ten dafür einen Mietzins.

Die Gewerkschaften sagen, es könne nicht Sinn von Vorsorgeeinrichtungen sein, in die Taschen der entsprechenden Aktionäre zu wirtschaften.Leibundgut: Die Gewerkschaften sprechen den Unternehmen und ihren Belegschaften schlichtweg die Mündigkeit ab. Diese ent­scheiden gleichberechtigt, ob sie die zweite Säule risikolos vollversichert haben wollen und dafür einen Preis zahlen. Oder ob sie eine teilautonome oder autonome Kasse bevor­zugen, die Anlagerisiken ausgesetzt ist. Die Rundumversorgung ist freiwillig, niemand muss. Doch über eine Million Arbeitneh­mende in der Schweiz sind vollversichert. Also deckt die Vollversicherung ein sehr grosses Bedürfnis ab und trägt massgeblich zur sozi­alen Sicherheit bei.

Mit dem Nein zur Rentenreform rückte die Neugestaltung der zweiten Säule in weite Ferne. Was heisst das für Vorsorgeeinrich­tungen?Leibundgut: Die Umverteilung von den er­werbstätigen Beitragszahlern zu den Rent­nern beschleunigt sich und droht, unser Ren­tensystem in Schieflage zu bringen. Um das zu verhindern, muss möglichst schnell nicht nur für die AHV, sondern auch für die zweite Säule eine Reform her. Die Probleme sind bekannt, und Lösungen für die zweite Säule liegen vor.

Die Stimmberechtigten waren aber gegen die Reform.Leibundgut: Das Volk war gegen das Gesamt­paket für die erste und die zweite Säule, also müssen die Reformen unabhängig voneinan­der in Gang kommen. Umstritten waren vor allen die 70 zusätzlichen Franken für AHV­Neurentner.

Wie viel wird pro Jahr von den Erwerbstäti­gen zu den Rentnern umverteilt?Leibundgut: Wir haben allein 2016 gut 330 Mil­lionen Franken reserviert, um diese Umvertei­lung aufzufangen. Über alle Kassen betrach­tet sind es mehrere Milliarden Franken pro Jahr, die den aktiven Erwerbstätigen als Ren­dite vorenthalten bleiben und stattdessen den Rentnern zugutekommen.

In vielen grösseren Kassen kommt der Um­wandlungssatz bereits unter 6 oder sogar

5 Prozent zu liegen. Ist die Schmerzgrenze nun erreicht?Leibundgut: Die sinkenden Renten für Neu­pensionierte machen den Reformbedarf deutlich.

In der Politik gibt es immer wieder Versuche, den Kapitalbezug einzuschränken. Was halten Sie davon?Leibundgut: Überhaupt nichts. Das Sparkapi­tal gehört den Versicherten. Sie sollen frei ent­scheiden können, wie sie es zu beziehen wün­schen. Einschränkungen kämen einem mas­siven Eingriff in die individuelle Freiheit gleich.

Doch wer Rente bezieht, läuft weniger Gefahr, Ergänzungsleistungen zu beziehen.Leibundgut: Es besteht kein erwiesener Zu­sammenhang zwischen Kapitalbezug und Sozialhilfe im Alter. Bei Kapitalbezügern, die später auf Ergänzungshilfe angewiesen sind, handelt es ich meistens um Personen, die auf­grund ihrer Erwerbsbiografie nur ein paar Zehntausend Franken in der zweiten Säule angespart hatten. Sie würden eine Jahres­rente von ein paar Hundert Franken erhal­ten. Die hätten sie nicht vor Ergänzungsleis­tungen bewahrt. Für die grosse Mehrheit der Neurentner kann ein kompletter oder ein Teil­kapitalbezug aber je nach individueller Situa­tion durchaus sinnvoll sein.

Interview: Rainer Rickenbach

Pilatus-Präsident: Kampfjets könnten billiger sein

STANS. Die Armee könne neue Kampf­jets billiger kaufen, wenn sie auf die bei Rüstungsgeschäften üblichen Gegengeschäfte verzichtet. Dieser Meinung ist Pilatus­Flugzeugwerke­Präsident Oskar J. Schwenk. «Wir könnten die Kampfjets bis zu einer Milliarde Franken billiger haben, wenn wir auf Aufträge für die Schweiz verzichten und ab Werk kau­fen», sagte der 73­Jährige in einem Interview mit dem «Sonntagsblick». Wenn Pilatus Trainingsflugzeuge für andere Armeen baue und zu Kom­pensationsgeschäften gezwungen werde, schlage man 15 bis 20 Prozent auf den Kaufpreis drauf. Das sei normal.

Der in Stans ansässige Flugzeug­bauer und der bundeseigene Rüs­tungskonzern Ruag gelten als mögli­che Profiteure von Kompensations­geschäften bei einem Kauf neuer Kampfjets. Der langjährige Pilatus­Firmenchef Schwenk ist an solchen aber nur interessiert, wenn er dabei Technologien erhalte, die das Un­ternehmen weiterbringe. Er wolle keine Arbeiten für Amerikaner oder Schweden erledigen, die sein Unter­nehmen schon beherrsche. (sda)

Das Schweizer Vorsorgesystem steuert in eine Sackgasse, Reformen sind dringend notwendig. BILD KEY

Das heisst VollversicherungVollversicherung bedeutet, dass die Vor­sorgeeinrichtung nicht nur für Risiken wie Invalidität oder Todesfälle geradesteht, sondern auch für eine Kapitalunterde­ckung. Die berufstätigen Versicherten bei Swiss Life brauchen also keine Sanierungs­beiträge zu entrichten, wenn das Anlageer­gebnis wie bei der Finanzkrise 2008 in den Keller saust. Der Preis für diese Voll kasko­Absicherung sind maximal 10 Pro­zent des Ertrags, den ein Vollversicherer pro Jahr abschöpfen darf. Der mögliche Verlust, den der Versicherer in schlechten Jahren tragen muss, ist unlimitiert. 43 166

Betriebe mit 652 578 Versicherten waren 2016 der Vollversicherung von Swiss Life angeschlossen. Die Prämieneinnahmen beliefen sich auf 7,264 Milliarden Franken. Der Umwandlungssatz liegt für dieses Jahr bei 6,8 Prozent im Obligatorium und bei 5,4 Prozent im Überobligatorium.

Swiss Life erzielte 2016 in diesem Ge­schäft eine Anlagerendite von 2,6 Pro­zent. Das Betriebsergebnis belief sich auf 161 Millionen Franken. Versicherungen wie Allianz Suisse, Helvetia, Bâloise und Pax bieten ebenfalls «Vollkasko» für die zweite Säule an. (rr) ■

Zur Person

Markus Leibundgut (49) ist CEO Schweiz des Versicherungs-konzerns Swiss Life. Er hat Physik und Mathematik an der Universität Bern studiert und stiess 2012 von McKinsey zu Swiss Life.

«Die Vollversi-cherung deckt ein sehr gros-ses Bedürfnis ab und trägt massgeblich zur sozialen Sicherheit bei.»Markus Leibundgut CEO Swiss Life

Journal

EX-VW-Chef Winterkorn droht VermögensverlustFRANKFURT. In der Affäre um mani­pulierte Abgaswerte prüft VW Scha­densersatzansprüche gegen Ex­Chef Martin Winterkorn. Dem 70­Jähri­gen drohe im Extremfall der Verlust seines kompletten Vermögens, be­richtete die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung». Das Blatt beruft sich auf Aufsichtsratschef Hans Die­ter Pötsch. Im Umfeld des Aufsichts­rates kursieren demnach bereits Zahlen, wie viel von dem tief gefalle­nen Managerstar zu holen ist. In der niedersächsischen Landeshaupt­stadt Hannover sei von bis zu einer Milliarde Euro die Rede.

Bündner Baukartell: Strafanzeige wegen Polizeieinsatz

CHUR. Im Fall des Bündner Bau­kartells ist eine Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht worden. Es soll abgeklärt werden, ob bezüglich der Vorwürfe rund um einen Polizei­einsatz gegen einen Whistleblower im Juni 2017 strafrechtlich relevan­tes Verhalten vorliegt.

«Es wurden teilweise neue erhebli­che Anschuldigungen bezüglich der Ereignisse rund um den 15. Juni 2017 erhoben, welche im Zuständigkeits­bereich des Departements für Jus­tiz, Sicherheit und Gesundheit Grau­bünden liegen», schreibt Justiz­ und Sicherheitsdirektor Christian Rath­geb auf Anfrage. Zuvor berichtete die «NZZ am Sonntag» über die Anzeige im Zusammenhang mit dem Polizei­einsatz gegen den Whistleblower, der die Preisabsprachen hatte auffliegen lassen.

7,5 Millionen Franken BusseEs sei wichtig, diese Vorwürfe lü­

ckenlos aufzuklären. Hierzu habe die Regierung entschieden, eine un­abhängige Untersuchung einzulei­ten, so Rathgeb weiter. Die illegalen Absprachen im Unterengadin sind schweizweit der bislang grösste auf­geflogene Fall von Manipulationen auf dem Bau. Die Wettbewerbskom­mission büsste sieben Baufirmen mit total 7,5 Millionen Franken. Die Bussen sind noch nicht rechtskräftig und können vor Bundesverwaltungs­gericht angefochten werden. (sda)

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Montag, 7. Mai 2018 Agenda 7

MONTAG7. MAI

BÜHNE

Indische Musik und Märchen: Mit Saniya Patankar (Gesang), Saibal Chatterjee, (Instrumental, Tabla), Snehal Phatak (Gesang) und Yvette Padovan, Fabelara (Erzählungen); Schaffhausen, Steig­kirche (Saal), Nordstrasse 33, 19.30 Uhr

DIVERSES

Philatelisten-Verein Schaffhausen: Austausch und Informationstreffen; Schaffhausen, Restaurant Falken (2. Stock), 20 Uhr

Damen-Billard-Höck: Das ganze Club­haus ist für Damen reserviert; Schaffhau­sen, Clublokal Billard Club Schaffhausen, Ebnatring, 18 Uhr

KIDS

Eltern-Kind-Treff: Gemeinsamen spie­len, plaudern und Znüni essen. Für Eltern und Kinder bis 4 Jahre; Schaffhausen, Steigkirche, Nordstrasse 33, 9.30 Uhr

WORTE

«Und plötzlich beginnt das zweite Leben»: Vortrag von Dipl.­Ing. Werner Witschi, Exoskelettproband: vom Dach gestürzt, querschnittgelähmt und nun zurück auf den Beinen; Schaffhausen, Pfarreizentrum St. Maria, Schaffhausen, Antonius­Saal, Promenadenstrasse 23, 19.30 Uhr

Windenergie aus dem Kanton für den Kanton: Öffentliche Veranstaltung der IG Energie SH mit Referaten und Podiumsdiskussion; Schaffhausen, Hotel Kronenhof, Kirchhofplatz 7, 19.30 Uhr

DIENSTAG8. MAI

DIVERSES

Wege durch die Trauer: Der Treffpunkt für Trauernde; Schaffhausen, Ochse­schüür, Pfrundhausgasse 3, 18.15 bis 19.45 Uhr

Wandergruppe Verkehrsverein Schaff-hausen: Wanderung in zwei Gruppen von Andelfingen und Station Thalheim­Altikon nach Thalheim an der Thur und Gütighausen; Schaffhausen, Bahnhof Schalterhalle (Treff), Bahnhofstrasse, 8.30 Uhr – Wandertelefon 052 632 40 33

Farbkultur in Schaffhausen: Frühjahrs­veranstaltung der Baubioswiss Regional­gruppe Schaffhausen über die Farbkultur in Schaffhausen; Schaffhausen, Stadt­planung, Kirchhofplatz 19, 19 Uhr

Adler Jass-Plausch: Schieber­Preis­jassen; Schaffhausen, Restaurant Adler Herblingen, 19.30 Uhr

Blaues Kreuz Schaffhausen: Mitglieder­versammlung. Leitung: Irma Frisch­knecht; Schaffhausen, Chirchgmeindhuus Ochseschüür, Pfrundhausgasse 3, 19 Uhr

Schaffhauser Wochenmarkt: Schaffhau­sen, bei der Kirche St. Johann, 7 bis 11 Uhr

Schafuuser Puuremärkt: Saisonale Produkte aus der Region; Schaffhausen, Altes Feuerwehrdepot, 8 bis 12 Uhr

KIDS

Spielmobil – Freies Spiel: Für alle Primarschüler/­innen. Es wird gespielt, gebastelt, gewerkt, getüftelt und Neues ausprobiert; Schaffhausen, Schulhaus Alpenblick, Holunderweg 10, 16 bis 18 Uhr

Buchstart-Treff Schaffhausen: Ge­schichten und Versli für Eltern und Kin­der bis 2 Jahre; Schaffhausen, Bibliothek

Agnesenschütte, Schwesterngasse 1, 10 bis 10.30 Uhr

MUSIK

Jahresversammlung Hilfsverein Schaff-hausen: Mit anschl. Apéro und Referat von PD Dr. med. Bernd Krämer, Leiter Psychiatrische Dienste und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychothera­pie der Spitäler Schaffhausen (20 Uhr); Schaffhausen, Psychiatriezentrum Brei­tenau, Nordstrasse 111, 18.30 Uhr

SENIOREN

SeniorenRunde Breite: Spaziergang – hinaus – Neuem begegnen; Schaff­hausen, Eingang Alterszentrum Wiesli, Rietstrasse 75, 14 bis 16 Uhr

Seniorinnen und Senioren Silber-füchse: Vortrag von Mario Läubli, dipl. Architekt ETH SIA, Kantonsbaumeister, zum Thema «Das neue Polizei­ und Sicherheitszentrum: Brauchen wir das?»; Schaffhausen, Kantonales Gefängnis,

www.nordagenda.ch

Tanzfreunde auf: Gut 20 Jahre nach der ersten Ausgabe und ein Jahr nach dem 1. Revival ist eine neue Ausgabe der legendären Disco-Time-Party an-gesagt. Zum Tanzen und in Erinne-rungen schwelgen mit Querbeet-Mu-sik ab Plattenteller und dem famosen DJ Dr. Snäggler.

 Disco-Time-Revival Pt. IIMittwoch, 9. Mai, Türöffnung 22 Uhr, Ende: 5 Uhr, Kammgarn Schaffhausen

Was die Äbte im Kloster St. Georgen alles bewirkt habenMan kann auch sonst ins Museum gehen, aber der Internationale Muse-umstag bietet sich da doppelt an. Mit von der Partie am Museumstag sind in der der Region auch das Museum Kloster Sankt Georgen und das Mu-seum Lindwurm in Stein. Im «Lind-wurm» kann man mit der «Magd des Hauses» durch das Museum gehen, und im Museum Kloster Sankt Geor-gen ist einiges über den Einfluss der Äbte zu erfahren, die dort vom 14. bis zum 16. Jahrhundert die Geschicke leiteten und auch markante Um- und Erweiterungsbauten initiierten.

 Internationaler Museumstag Stein am Rhein, Sonntag, 13. Mai, 10 bis 17 Uhr. Führung Museum Kloster Sankt Georgen, 11 Uhr, im Museum Lindwurm, 14.30 Uhr. Museum Kloster Sankt Georgen, Fischmarkt 3, Stein am Rhein

Wo man mich trifft

Geschichte in Fotos und Erkerführung

Das Klostergut Paradies ist wohl allen Schaffhausern ein Begriff. Was viele jedoch nicht wissen: 1918 er-warb die Georg Fischer AG das Klos-tergut Paradies in Schlatt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zum Sitz der Stiftung Eisenbibliothek des Kon-zernarchivs und dient seit 1974 hauptsächlich als Ausbildungszen-trum der Firma GF. Weniger bekannt ist vielleicht, dass sich dort auch eine rund 130 000 Fotos umfassende Sammlung befindet. Von dieser Sammlung werden in der Jubiläums-ausstellung «100 Jahre GF im Klos-tergut Paradies» in der Eisen-bibliothek viele noch nie veröffent-lichte Fotos gezeigt. Ein Grund, am nächsten Montag an der Führung «Lebendiges Kloster» teilzunehmen. Interessant – nicht nur für Fremde –ist auch die Führung «Schaffhausen – Stadt der 171 Erker». Die Vielfalt der Erker (von spätmittelalterlichen bis zu neuzeitlichen) macht die Schaff-hauser Altstadt wohl zum einzigarti-gen Juwel. Die meisten Stadtbewoh-ner und -besucher bummeln, ohne sich der Schönheit, der Vielfalt und auch der Geschichte und Bedeutung der Erker bewusst zu sein. Die Erker-führung öffnet die Augen, gibt Ein-blick in Kunsthistorie, Geschichte und Geschichten. Warum denn in die Ferne blicken, wenn das Schöne doch so nah liegt? Also nichts wie auf …

 Stadt der 171 ErkerAltstadtführung, Samstag, 12. Mai, 14 UhrTourist Office Schaffhausen.

Christian Birchmeier Stein am Rhein

 Internationales Bachfest Schaffhausen: Kristian Bezuidenhout Freitag, 11. Mai, 17.30 Uhr, Stadtkirche Stein am Rhein.

«Zartere, introspektivere Klänge»J. S. Bach hat das Hammerklavier vermutlich erst am Ende seines Lebens kennengelernt. Dass seine Musik durch den speziellen Klang des Instruments ganz verwandelt klingt, zeigt Kristian Bezuidenhout am Bachfest.

Mark Liebenberg

Als Johann Sebastian Bach (1685–1750) in den Dreissigerjahren des 18. Jahrhunderts erst-mals auf einem dieser neuartigen Hammer-klaviere spielte, soll er gar nicht begeistert ge-wesen sein. Zu hart sei der Anschlag, und die hohen Töne klängen zu grell, soll er gesagt ha-ben. Der Meister aus Leipzig – er war zeitle-bens ein Cembalomann gewesen.

Die Evolution der Tasteninstrumente aber nimmt innerhalb von dem, was wir heute die Periode der klassischen, europäischen Kunst-musik nennen, eine zentrale Rolle ein. In rela-tiv kurzer Zeit vollzog sich eine revolutionäre Entwicklung vom spätmittelalterlichen Cla-vichord (fest mit der Taste verbundene Tan-genten schlagen die Saiten an) über Lauten-clavier, Cembalo und Spinett (gezupfte Saiten) und weiter zum Fortepiano/Hammerklavier und mit dessen permanenter Weiterentwick-lung bis zum modernen Klavier ab ungefähr der Mitte des 19. Jahrhunderts. Unnötig zu sagen, dass mit der nuancierteren Anschlag-technik, einem stetig grösseren Tonumfang und mit den differenzierteren Klangabstu-fungen zwischen laut und leise auch die Mu-sik selbst gründlich anders klang als noch we-nige Jahrzehnte zuvor.

Als Bartolomeo Cristofori (1655–1731) ums Jahr 1700 herum in seiner Florentiner Werk-statt den Mechanismus mit Hämmern entwi-ckelte und ein Instrumentenbauer später eine

vereinfachte Version davon in deutschen Lan-den präsentierte, war Johann Sebastian Bach auf dem Zenit seines Schaffens. Den Löwen-anteil seiner Werke à zwei Händen schrieb er mit dem Cembaloklang im Ohr, darunter so berühmte Kompositionen wie «Das Wohltem-perierte Klavier» oder «Die Goldberg-Variatio-nen». Doch die stete Fortentwicklung der Klangqualität des Hammerklaviers (auch: Fortepiano) kann Bach nicht entgangen sein. Die Forscher sind sich uneins: Besass der Meister selbst ein Hammerklavier? Ein Kon-sens besteht immerhin darin, dass Bach eines seiner letzten Werke, «Das Musikalische Op-fer» (1747), für das Hammerklavier geschrie-ben haben dürfte.

Ein BrückeninstrumentUnd hier knüpft der Pianist Kristian Be-

zuidenhout an, wenn er am Internationa-len Bachfest Schaffhausen in einem Konzert mit dem Berner Barockorchester Les Passions de l’Ame unter der Leitung von Mereth Lüthi Konzerte von Bach mit Kompositionen sei-ner Söhne Johann Christoph Friedrich (1732–1795), Carl Philipp Emanuel (1714–1788), Wil-helm Friedemann (1720–1784) und Johann Christian Bach (1735–1782) paart. Die Söhne – zu Lebzeiten viel berühmtere Komponis-ten, als ihr Vater, der Kirchenmusiker, sich je hätte träumen lassen können – haben gewiss das Andenken an die Musik ihres Vaters ge-wahrt, indem sie seine umfangreiche Samm-

lung an Handschriften hin und wieder hervor-gekramt und gespielt haben. Und wenn sie es taten, dann taten sie es mit absoluter Sicher-heit an einem Hammerklavier.

Und so unterschiedlich die musikalische Sprache, der «Stil» und der Zeitgeschmack zwi-schen den Generationen der Familie Bach auch waren, so fallen die Äpfel nicht weit vom Stamm. «… und Söhne» heisst das Konzert mit dem vielfach ausgezeichneten Kristian Be-zuidenhout, der sich ganz der Renaissance des Hammerklaviers verschrieben hat. Seine Kon-zerttätigkeit, die ihn rund um den Globus führt und eine eindrückliche Liste von Ein-spielungen mit allem, was in der Klassikwelt Rang und Namen hat, führt den 39-Jährigen nun zum ersten Mal nach Schaffhausen – und er bestreitet das einzige eigentliche Orchester-konzert mit einem Solisten in der diesjährigen Ausgabe des Bachfests. Der am östlichen Kap in Südafrika geborene und aufgewachsene Künstler emigrierte mit seinen Eltern noch vor Ende der Apartheid aus seiner Heimat nach Australien und entschied sich früh, dass der moderne Konzertflügel ihn nicht interessiert. In einem Interview sagte er einmal, gerade für Mozart biete das Hammerklavier «viel zarte- re, introspektivere Klänge». Aber bei einem Haydn könne man dafür auch richtig loslegen, ohne dass der Sound zu hart und laut wird wie bei einem Steinway. Wie man Bach spielt auf diesem Instrument – das zeigt Bezuidenhout in der Stadtkirche Rhein.

Paart Werke von J. S. Bach mit Kompositionen seiner Söhne: Kristian Bezuidenhout am Fortepiano. BILD PD

Kristian Bezuidenhout

Geboren 1979 in Südafrika. Ausge­bildet in Australien und in den USA, ist er heute ein führender Interpret auf dem Fortepiano/Hammer­klavier. Zahlreiche Plattenaufnahmen und internationale Konzerttätigkeit. Der Musiker ist unter anderem Gastdozent an der Schola Can­ torum Basiliensis. Er lebt in London.

Page 8: Festnahmen bei Protesten gegen Putin - ITS...Signum Saxophone Quartet Balthasar-Neumann-Chor & B’Rock Orchestra Chor &Orchester der J.S. Bach-Stiftung St.Gallen, Rudolf Lutz Alle

Agenda Montag, 7. Mai 20188

Beckenstube 5, 14.15 Uhr

MITTWOCH9. MAI

AUSSTELLUNGEN

Fotoausstellung Markus Imboden: Ausstellung; Schaffhausen, Atelier für Musiktherapie und Musikimprovisation, Repfergasse 30, 18 bis 20 Uhr

BÜHNE

«Gatte gegrillt»: Premiere – Be-ziehungskomödie von Debbie Isitt; D-Singen, Theater Die Färbe, Schlacht-hausstrasse 24, Türöffnung 18 Uhr (Thea-terrestaurant), Beginn 20.30 Uhr

DIVERSES

Berufe stellen sich vor: Kaufmann/-frau (Bank) EFZ, erw. Grundbildung; Schaff-hausen, Schaffhauser Kantonalbank,

Vorstadt 53, 14.30 Uhr – Telefonische Anmeldung 052 635 22 64

Senioren Naturfreunde Schaffhausen: Wanderung von Elgg nach Frauenfeld; Schaffhausen, Bahnhof Bistro (Treff), 9.10 Uhr – Wandertelefon 052 649 39 00

Berufe stellen sich vor: Logistiker/-in (Lager) EFZ; Schaffhausen, Georg Fi-scher Piping Systems, Ebnatstrasse 111, 14 Uhr – Anmeldung Telefon 052 674 02 22

Berufe stellen sich vor: Metallbauer/-in, Metallbau (EFZ); Schaffhausen, Brütsch Metallbau AG, Schweizersbildstrasse 43, 14 Uhr – Telefonische Anmeldung 052 643 58 62

Berufe stellen sich vor: Automatiker/-in EFZ, Konstrukteur/-in EFZ und Polyme-chaniker/-in EFZ; Neuhausen, Wibilea, Industrieplatz (Empfang), 14 Uhr – Anmeldung Tel. 052 674 02 22

Berufe stellen sich vor: Informatiker/-in (Betriebsinformatik) EFZ und Mediama-

tiker/-in EFZ; Neuhausen, Wibilea AG, Industrieplatz, 14 Uhr – Telefonische Anmeldung 052 674 02 22

Ff700 – Feuerthalen feiert 700 Jahre: Enthüllung der fünften Tafel zur wechsel-vollen Geschichte des Rheinübergangs zwischen Feuerthalen und Schaffhausen; Feuerthalen, Brückenkopf, Untere Rhein-gasse, 18 Uhr

Ökumenisches Taizé Abendgebet: Schaffhausen, Kapelle/Raum der Stille, St. Peterstrasse 11, 19 Uhr

KIDS

Spielmobil – Waldnachmittag: Für alle Primarschüler/-innen. Es wird gespielt, gebastelt, gewerkt, getüftelt und Neues ausprobiert; Schaffhausen, Schulhaus Alpenblick (Treff), 14 bis 17 Uhr

Storytime: Bilderbücher, Lieder und Verse englisch/deutsch für Kleinkinder und ihre Begleitperson; Neuhausen, Ge-meindebibliothek, Marktgasse 1, 10 Uhr

KLASSISCHE MUSIK

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Konzert «Bach recycelt» mit Concerto Copenhagen, Lars Ulrik Mortensen, Leitung; Maria Keohane, Sopran; Alex Potter, Altus; und Antoine Torunczyk, Oboe d’amore; Schaffhausen, Kirche St. Johann, Kirchhofplatz 7, Ein-führung 18.45 Uhr, Beginn 19.30 Uhr

Konzertabend: Mit Ljiljana Borota und Christian Knebel (Klavier 4-händig); Mammern, Klinik Schloss Mammern, Hippokratessaal (Klinik), 17 Uhr

MUSIK

Piano-Bar: Mit René Piccolin; Schaffhau-sen, Gatsby Bar, Herrenacker 7, 20 Uhr

PARTY

Kammgarn: Disco Time Revival PT. 2 mit DJ Dr. Snäggler; Schaffhausen, Baum-gartenstrasse 19, ab 22 Uhr

Güterhof: A to Z Night mit dem Win-terthurer DJ Duo Dellas; Schaffhausen, Freier Platz 10, ab 22 Uhr

TapTab: Tummelplatz mit den DJs Finsterwald, Fredomat, AroXx und Les Profs de Gym; Schaffhausen, Baumgar-tenstrasse 19, ab 23 Uhr

Cuba Club: Bartek Electro Bar Festival mit DJ Elia S., Diskobaby und Oliviero; Schaffhausen, Safrangasse 2, ab 21 Uhr

Orient: Super Mittwuch mit den DJs Ronfa und Pfund 500; Schaffhausen, Stadthausgasse 13, ab 22 Uhr

Domino: Tay Beatz/Hip Hop, RNB, Dancehall, Reggaeton; Schaffhausen, Repfergasse 17, ab 20 Uhr

POP/ROCK/JAZZ

Swing-Jazz: Mit Bruno Bosshardt clarinet, saxes, Elmar Kluth, piano, Timon Roth, bass, und Bernie Ruch, drum; Schaffhausen, Neustadt-Bar, Neustadt 68, 20 Uhr

www.nordagenda.ch

Ab ins Zauberriff: Kinder ab 6 Jah-ren können Jake und seine Freunde in die farbenprächtige Unterwasser-welt des Zauberriffs Kaluoka’hina be-gleiten: ein tolles Panoramaerlebnis in 360-Grad-Projektion.

 Kaluoka’hina Sonntag, 13. Mai, 16 bis 16.45 Uhr, Planetarium, Sternwarte, SH.

Frisch musiziert. Daniel Jenzer dirigiert die Knabenmusik, in der schon längst auch Bläserinnen mitspielen. ARCHIVBILD SELWYN HOFFMANN

Unterwegs

Erlebnistag für die Familie: Ab aufs Velo und auf andere Rollen

Unter dem Motto flanieren, pedalen, rollen, laufen und verweilen geht am Sonntag der 14. slowUp Schaffhau-sen-Hegau über die Bühne: Ein Er-lebnistag für alle, die sich gern bewe-gen. Denn an diesem Tag ist eine at-traktive asphaltierte Rundstrecke frei für all diejenigen, die mit eigener Kraft auf Rädern, Rollen oder per pe-des unterwegs sind. Und nicht nur das: Traditionell wird entlang der Strecke auch ein vielfältiges kulina-risches und kulturelles Rahmenpro-gramm geboten, das die Vereine und die Gemeinden selbst gestalten. Der 14. slowUp führt über eine Strecke von rund 38 Kilometern durch Schaffhausen, Herblingen, Thayn-gen, Gottmadingen, Buch, Ramsen, Gailingen, Dörflingen und Büsingen. Als Schirmherren fungieren der Schaffhauser Regierungspräsident Christian Amsler und Frank Häm-merle, Landrat des Landkreises Kon-stanz. Neu ist der Festplatz in Schaff-

hausen übrigens beim Salzstadel an der Rheinhaldenstrasse und nicht mehr, wie in den Jahren zuvor, auf dem Herrenacker. Dort finden dies-mal keine Aktivitäten statt. (efr.)

 slowUp Hegau-Schaffhausen Sonntag, 13. Mai, von 10 bis 17 Uhr sind die Strassen auf dem Rundkurs gesperrt.

Filmmusik auf der Orgel, Autotütschi und Karussellfahrten

Es muss nicht immer Bach sein: Orga-nistin Pia Fuchs hat ein besonderes Pro-gramm parat. Auf der Kuhn orgel spielt sie Filmmusik von Nino Rota, der unter anderem für die Fellini-Filme «Amar-cord» und «La Dolce Vita» komponierte. Fellini liebte Zirkus- und Varietémusik – und so passen die Töne gut zur Schleit-heimer Chilbi, die am Wochenende stattfindet. Dort treffen sich Haamweh-schlaatemer und andere zur Karussell-fahrt, Auto tütschi oder in den Beizli.

 ChilbimusikPia Fuchs spielt Filmmusik. Samstag, 12 Mai, 16 Uhr, Evangelische Kirche Schleitheim.

Flotte Volksmusik, Hüttenbar und Plausch für die kleinen Gäste Das Herblinger Dorffest steht unter dem Motto «Hüttengaudi». Geboten wird Vergnügliches für Jung und Alt, etwa ein Kindernachmittagsplausch, eine Livemusikparty, und natürlich ist auch die Hüttenbar offen. Das Quartierfest auf der ehemaligen Chilbiwiese beim neuen Kindergarten ist ein Treffpunkt für alle, die gern zusammensitzen. Im Hüttenfestzelt spielen am Abend die Zipfi Zapfi Buam aus Buch am Irchel Volksmusik mit modernen Sound.

 Herblinger Dorffäscht mit Kinder- und Familienprogramm, Samstag, 12. Mai, Herblingen, Chilbiwiese.

Im Kino

Die langsame Liebe und das Glück der kleinen Dinge

Teo (Adriano Giannini) ist ein er-folgreicher Werber, ist vor allem an seinem Job und an sich selbst inte-ressiert und mag schöne, attraktive Frauen. So zögert er, als seine Freun-din Greta (Anna Ferzetti) ihn drängt, endlich zu ihm zu ziehen, denn ihm gefällt das Junggesellenleben und die eigene Wohnung, die er nur mit einem Staubsaugerroboter teilen muss, gut. Zwischendurch schaut er bei seiner Geliebten Stefania (Valen-tina Carnelutti) vorbei, und er will das bequeme Leben ungern aufge-ben. Doch alles ändert sich, als er die blinde Osteopathin Emma (Valeria Golino) kennenlernt.

Zwar will er mit ihr zunächst nur bei Kollegen angeben – und mit der Exotik einer «blinden Eroberung» punkten, doch es bleibt nicht bei der einen Nacht. Teo entwickelt Gefühle für die starke, unabhängige und ge-fühlvolle Frau, die so anders ist als seine Freundin. Er trifft Emma im-mer wieder, redet mit ihr, was er mit Freundin und Geliebter kaum tut – und er verliebt sich. Aber die beiden stammen aus unterschiedlichen Wel-ten: Teo ist oberflächlich, Emma ist stark, unabhängig, lebt ihre Gefühle intensiv, sieht, auch in den kleinen

Dingen, viel mehr als der sehende Teo. Der hat Angst vor emotionaler Nähe, ist im Unfrieden mit seiner Familie auseinandergegangen und kann über seine Kindheit nicht spre-chen. Eloquent ist er nur im Job, das Private klammert er überall aus. So ist das Glück der beiden unterschied-lichen Menschen zunächst von kur-zer Dauer: Teo kann sich nicht ent-scheiden, versetzt Emma, kehrt zur Freundin zurück und stürzt Emma in eine Krise. War nicht von An-fang an klar, dass es nicht gut gehen kann mit der Blinden und dem Lebe-mann? Doch die Figuren ändern sich im Lauf des Films, der knapp zwei Stunden dauert – und dies zeigt der italienisch-schweizerische Re-gisseur Silvio Soldini (Pane e Tuli-pani) in stillen poetischen Bildern und mit leisen Zwischentönen und fängt die magischen Momente dieser Liebe ein. (efr.)

 Emma (Il Colore nascosto delle Cose) Täglich 20.15 Uhr, Kino Kiwi Scala, Schaffhausen.

Ein klingender BlumenstraussBunte Blumen gibt’s für viele Mütter am Muttertag sowieso. Für den musikalischen Strauss ist die Knabenmusik besorgt, mit Werken von Fritz Neuböck und Mario Bürki.

Edith Fritschi

Seit vielen Jahren spielt die Knabenmusik im Mai zu Ehren der Mütter. Und diese schätzen den musikalischen Gruss. «Wir haben stets ein grosses Publikum», sagt Dirigent Daniel Jenzer, der mit seiner Musikantenschar wie-der ein attraktives Programm vorbereitet hat. Es ist fast eine Art Premiere des Sommerpro-gramms, mit dem das Ensemble dieses Jahr zusammen mit den Tambouren auf Reisen geht, nach Österreich und Slowenien.

50 Bläserinnen und Bläser sowie 6 Tambou-ren werden ein Hornquartett mit Blasorches-terbegleitung spielen: die Kompostion «Born 4 Horn» des österreichischen Komponisten Fritz Neuböck. Dazu «Latin Tuba» des Schwei-zers Mario Bürki. «Beides ist sehr schöne Un-terhaltungsmusik, die die Jugendlichen gern

spielen», sagt Jenzer, der die Knabenmusik seit 2013 mit viel Engagement dirigiert. Ein bisschen Sorge macht ihm allerdings, dass das Klarinettenregister auf die Länge hin «ausge-dünnt» sein dürfte. Man spüre, dass das Ins-trument nicht mehr so beliebt sei wie früher.

Doch zunächst steht nun das Konzert für die Mütter an. «Mich begeistert die Zusammenar-beit mit den Jugendlichen und die Emotio-nen, die sie im Spiel zeigen», sagt er. Das wird am Muttertag besonders der Fall sein. Neben dem klingenden Strauss wird es für die anwe-senden Mütter auch echte Blumen geben. Dies dürfte auch ganz im Sinne der Muttertagsbe-gründerin Anna Jarvis sein, die einst 500 weis- se Nelken an die Mütter verteilte, um sie für deren Einsatz durchs Jahr zu ehren. Die Kna-benmusik setzt allerdings auf Rosen als Prä-sente.

 MuttertagskonzertSonntag, 13. Mai, 17 bis 18 Uhr,Herrenacker, Schaffhausen(bei schlechtem Wetter in der oder Rathauslaube).

«Mich begeistert die Zusammen-arbeit mit den Jugendlichen und die Emotionen, die sie im Spiel zeigen.»Daniel Jenzer Dirigent der Knabenmusik

Thomas Mann mit den Enkeln Frido und Toni – hinterlassen hat.

Die Manns am BodenseeSonntag, 13. Mai, 11 Uhr, Vernissage im Hesse Museum Gaienhofen, Kapellenstrasse 8.

Zu Beginn von «Der «Zauberberg» schickt Thomas Mann Hans Castorp auf eine Reise, die übers «Schwäbische Meer» führt. Und nach seiner Salemer Zeit kehrte Golo Mann immer wieder zurück. Nicht erst die Verlagerung des Lebensmittelpunkts der Familie von Lübeck in den Süden zeigt eine starke Verbindung zum See. Wer im literari-schen und essayistischen Werk der Fa-milie stöbert, findet noch weitere Be-lege. Anhand von Briefen Zitaten, Fotos und Dokumenten ergibt sich ein vielsei-tiges Panorama der Begegnungen, die diese Landschaft über ein Jahrhundert im Werk dieser Familie Mann – im Bild

Ausstellung

Familie Mann und der See

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Montag, 7. Mai 2018 Agenda 9

SENIOREN

Mittagstisch für Senioren: Schaffhau-sen, Café Seewadel, Alpenstrasse 165, 11.30 Uhr – Anmeldung Telefon 052 670 08 79

Tanzen Pro Senectute: Tanzen Sie gratis mit, und lernen Sie Volkstänze; Thayngen, Musikzimmer Reckenschule, Schulstrasse 14, 14.30 bis 16 Uhr

WORTE

FORUM elle: FAV Gesprächsgruppe für Frauen ab vierzig zum Thema «Aber-glaube – Wahrsagerei – Horoskop»; Schaffhausen, MIGROS-Klubschule, Herrenacker 13, 9 Uhr

DONNERSTAG10. MAI

AUSSTELLUNGEN

Brigitte Baserga und Barbara und Claus Sealabrin: Vernissage – Kunst im Garten. Skulpturen & Schwemmhölzer; Alten, Zelglistrasse 19, 17 Uhr

KIDS

KSS-ShowDay: Saisoneröffnung Freibad mit vielen Schnupperangeboten, Wasse-rattraktionen und Spiel-Buffet; Schaff-hausen, KSS Freizeitpark, 9 bis 20 Uhr

KLASSISCHE MUSIK

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Konzert «Johannespas-sion» mit Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen, Rudolf Lutz, Leitung; Schaffhausen, Kirche St. Jo-hann, Kirchhofplatz 7, 19.30 Uhr

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Konzert «Brandenburg revisited» mit Camerata Variabile & Friends, Helena Winkelman, Violine und Leitung; Wilchingen, Kirche St. Othmar, Unterer Büelweg, 12 Uhr

MUSIK

Aperitivo: Mit Gabriela Gini (Voice & Piano); Schaffhausen, Güterhof, Freier Platz 10, ab 17 Uhr

Stadtmusik Harmonie Schaffhausen: Unterstützung des Auffahrtsgottes-dienst und anschl. kleines Konzert; Schaffhausen, Kantonsspital, Geiss-bergstrasse 81, 10 Uhr

Kultur in der Bergkirche: Schülerkonzert mit dem Chor der Grundschule Büsingen; D-Büsingen, Bergkirche, Dörflinger-strasse 2, 17 Uhr

PARTY

Dancing Tonwerk: Tanztee am Nach-mittag mit dem Duo Rosetta + Enrico; Schaffhausen, Rheinweg 6, 14 bis 17 Uhr

Tabaco Lounge: Gassätanz mit diversen DJs; Schaffhausen, Rosengässchen 4, ab 15 Uhr

Cuba Club: Urban Night mit DJ Rizzle; Schaffhausen, Safrangasse 2, ab 21 Uhr

Orient: Feierei in den Mai mit den DJs Patrick Noize und Der Geile Amigo; Schaffhausen, Stadthausgasse 13, ab 22 Uhr

Domino: Karaoke; Schaffhausen, Repfer-gasse 17, ab 20 Uhr

WORTE

«Von Bachstelzen und anderen Meister-singern»: Spezialführung zum Bachfest mit Urs Weibel; Schaffhausen, Museum Stemmler, Sporrengasse 7, 17 Uhr

FREITAG11. MAI

AUSSTELLUNGEN

Jehad (Jango) Mousa: Ausstellung seiner Werke; Schaffhausen, Atelier Fischergässchen, Fischergässchen 12, 14 bis 19 Uhr

BÜHNE

«Gatte gegrillt»: Beziehungskomödie von Debbie Isitt; D-Singen, Theater Die Färbe, Schlachthausstrasse 24, Türöff-nung 18 Uhr (Theaterrestaurant), Beginn 20.30 Uhr

DIVERSES

In der Ruhe liegt die Kraft: Mit den Klängen von Obertoninstrumenten entspannen; Schaffhausen, Klang Entspannung, Blautraubenstrasse 25, 18.30 Uhr – Anmeldung Tel. 078 723 12 19 oder [email protected]

Schafuuser Puuremärkt: Saisonale Produkte aus der Region; Schaffhausen, Altes Feuerwehrdepot, 9 bis 17.30 Uhr

Neuhuuser Märkt: Mit Frisch- und Dau-erprodukten aus der Region; Neuhausen, Platz für alli, Zentralstrasse 34, 15.30 bis 19 Uhr

Zurück ins Mittelalter – Altstadtführung Stein am Rhein: Eine unvergessliche Zeitreise zurück ins mittelalterliche Stadtleben von Stein am Rhein; Stein am Rhein, Tourist-Office, Oberstadt 3, 11.30 Uhr

KLASSISCHE MUSIK

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Orgelkonzert «Gold-berg-Variationen» mit Tobias Willi, Orgel; Schaffhausen, Kirche St. Johann, Kirchhofplatz 7, 11 Uhr

27. Internationales Bachfest «Bach ver-wandelt»: Nächtliche Klangwanderung «Bach underground» mit Vokalensemble larynx & Ensemble Il Profondo, Anne-dore Neufeld, Leitung; Schaffhausen, Münsterkirche zu Allerheiligen, Münster-platz, 21 Uhr

27. Internationales Bachfest «Bach ver-wandelt»: Konzert «und Söhne?» mit Les Passions de l’Ame, Mereth Lüthi, Violine und Leitung, und Kristian Bezuidenhout, Cembalo; Stein am Rhein, Stadtkirche, Chirchhofplatz 16, 17.30 Uhr

MUSIK

Ländlerabend: Mit dem Ländler Trio Battenberg; Schleitheim, Alprestaurant Babental, Babental 354, 20 Uhr

PARTY

Güterhof: Turn around mit DJ Rasko; Schaffhausen, Freier Platz 10, ab 22 Uhr

Cuba Club: Good Vibes mit DJ Tom Age; Schaffhausen, Safrangasse 2, ab 21 Uhr

Domino: All the Hits and more mit DJ Flow; Schaffhausen, Repfergasse 17, ab 20 Uhr

POP/ROCK/JAZZ

Rootwords (GE): Hip-Hop-Konzert. Support: DJs Röne & Armin (Neustadt); Schaffhausen, TapTab, Baumgartenstras-se 19, Türöffnung 21.30 Uhr, Beginn 22.30 Uhr

Allison Miller’s – «Boom Tic Boom»: Mitreissendes Konzert des Sextett; D-Sin-gen, Gems, Mühlenstrasse 13, 20.30 Uhr

SENIOREN

Tanzen Pro Senectute: Tanzen Sie gratis mit und lernen Sie Volkstänze; Schaff-hausen, Dancing Tonwerk, Rheinweg 6, 9 bis 10.30 Uhr

WORTE

«Emma Windler und ihr ‹Lindwurm› – Von der armen Verwandten zur noblen Stifterin»: Spannende Führung durch das Leben von Emma Windler; Stein am Rhein, Museum Lindwurm, Understadt 18, 15 Uhr

SAMSTAG12. MAI

AUSSTELLUNGEN

Jehad (Jango) Mousa: Ausstellung seiner Werke; Schaffhausen, Atelier Fischergäs-schen, Fischergässchen 12, 10 bis 16 Uhr

BÜHNE

«Gatte gegrillt»: Beziehungskomödie von Debbie Isitt; D-Singen, Theater Die Färbe, Schlachthausstrasse 24, Türöff-nung 18 Uhr (Theaterrestaurant), Beginn 20.30 Uhr

DIVERSES

Schaffhauser Wochenmarkt: Schaffhau-sen, bei der Kirche St. Johann, 7 bis 12 Uhr

Schafuuser Puuremärkt: Saisonale Produkte aus der Region; Schaffhausen, Altes Feuerwehrdepot, 8 bis 12 Uhr

Stadt der 171 Erker: Altstadtführung Schaffhausen; Schaffhausen, Tourist Of-fice, Herrenacker 15, 14 Uhr – Anmeldung Tel. 052 632 40 20

Herblinger Dorffäscht: Stimmung pur unter dem Motto «Hüttengaudi». Vielsei-tiges Kinder- und Familienprogramm (ab 16 Uhr), Livemusik, Festwirtschaft und Barbetrieb; Schaffhausen, Herblingen, Chilbiwiese, ab 16 Uhr

Flohmarkt Neuhausen: Neuhausen, Platz für alli, Zentralstrasse 34, 8 bis 16 Uhr

Handwerkstischmarkt und Chilbi: Harrassenstapeln am Seil (bei guter Witterung), Karussell, Spielparcours, Festwirtschaft und ab 19 Uhr musikalische Unterhaltung mit Sabrina Fazi; Hemmen-tal, Schulhausplatz/Turnhalle, ab 14 Uhr

Steiner Wochenmarkt: Allerlei frisches Gemüse und Früchte; Stein am Rhein, Rathausplatz, 8 bis 11 Uhr

Frühlingsmarkt Kleinandelfingen: Mit über 90 Ständen und vielen verschiede-nen Attraktionen; Kleinandelfingen, Im Hinterdorf, ab 9 Uhr

Ossinger Bauernmarkt: Mit regionalen und selbst gefertigten Produkten; Ossin-gen, Gemeindeplatz, 9 bis 11.30 Uhr

7. Museumsbahnfest: Mit Dampflok, Schienenbus, Infoständen und Musik; D-Rielasingen, Bahnhof, ab 10.30 Uhr

Flohmarkt für jedermann: Bewirt-schaftet von der Jugendabteilung des Narrenvereins Jestetten; D-Jestetten, Marktplatz, 10 bis 16 Uhr

KLASSISCHE MUSIK

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Konzert «Vergangen nicht, verwandelt ist ...» mit Ensembles Voces suaves & Cafebaum; Schaffhausen, Kir-che St. Johann, Kirchhofplatz 7, 19 Uhr

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Konzert «Bach jenseits» mit dem Signum Saxophone Quartet; Schaffhausen, Kammgarn, Baumgar-tenstrasse 19, 21 Uhr

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Konzert «Französische Metamorphosen» mit Accademia del Piacere, Fahmi Alqhai Viola da Gamba und Leitung; Stein am Rhein, Stadtkirche, Chirchhofplatz 16, 11 Uhr

Orgelvesper: Mit Dr. Antje Maria Traub; Mammern, Klinik Schloss Mammern, Hippokratessaal (Klinik), 17 Uhr

PARTY

Dancing Tonwerk: 58. Boogie Woogie Night; Schaffhausen, Rheinweg 6, 20 Uhr

Güterhof: Groove on mit DJ Agroovin; Schaffhausen, Freier Platz 10, ab 22 Uhr

Cuba Club: Mixmaxmania mit DJ Monello; Schaffhausen, Safrangasse 2, ab 21 Uhr

Orient: HipHop Untited mit den DJs Dan-gerous und Mack Stax; Schaffhausen, Stadthausgasse 13, ab 22 Uhr

Domino: Miami Night mit DJ Noize und Trap Toni; Schaffhausen, Repfergasse 17, ab 20 Uhr

TapTab: electrosized mit den DJs Sequenzheer (Sopharecords), Elos, Les Profs de Gym und Marc Maurice; Schaff-hausen, Baumgartenstrasse 19, ab 23 Uhr

POP/ROCK/JAZZ

Mirco Schifferle: Live überzeugen seine Songs in Schweizer- und Hochdeutsch, mit einem Schuss Humor und einer or-dentlichen Prise Selbstironie; Schaffhau-sen, La Grotta Bar, Webergase 31, 22 Uhr

Nena: Popikone Nena zelebriert ihr 40. Bühnenjubiläum mit einer grossen Tournee; D-Singen, Stadthalle, Hohgar-ten 4, 20.30 Uhr

SONNTAG13. MAI

AUSSTELLUNGEN

Jehad (Jango) Mousa: Ausstellung seiner Werke; Schaffhausen, Atelier Fischergässchen, Fischergässchen 12, 9 bis 11.30 Uhr

Ortsmuseum Hallau: Internationaler Museumstag; Hallau, Hohwehri 6, 14 bis 16 Uhr

«Die Manns am Bodensee»: Ausstel-lungseröffnung; D-Gaienhofen, Hesse Museum Gaienhofen, Kapellenstrasse 8, 11 Uhr

DIVERSES

Schaffhauser Wanderwege: Wissbach-schlucht bei Degersheim; Schaffhausen, Bahnhofshalle, 8 Uhr – Wandertelefon 052 672 60 82

Volkstümlicher Frühschoppen: Mit VIVA VARIA, Maya, Felix & Brandi; Wildensbuch, Restaurant Baumgarten, Dorfstrasse 11, 10.30 Uhr

14. slowUp Schaffhausen-Hegau: Autofreier Rundkurs auf Rädern, auf Rollen oder zu Fuss; Schaffhausen, Kan-

ton Schaffhausen und Hegau, 10 bis 17 Uhr

KIDS

«Kaluoka’hina»: Besuche das Zauberriff im Planetarium. Für Kinder ab 6 Jahren; Schaffhausen, Sternwarte, Weiherweg 1, 16 bis 16.45 Uhr

«Ein Sternbild für Flappi» im Plane-tarium: Flappi ist eine kleine, neugie-rige Fledermaus, die sich bei uns im 360-Grad-Full-Dome-Planetarium Fragen über den Himmel stellt. Für Kinder ab ca. 6 Jahren; Schaffhausen, Sternwarte, Weiherweg 1, 15 bis 15.45 Uhr

Kostümführung für die ganze Familie: Internationaler Museumstag – die Magd des Hauses führt durch das Museum Lindwurm; Stein am Rhein, Museum Lindwurm, Understadt 18, 14.30 Uhr – Anmeldung unter [email protected] oder Tel. 052 741 25 12

KLASSISCHE MUSIK

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Konzert «Bach verwandelt» mit Christine Schornsheim, Cembalo, und Andreas Staier, Cembalo; Schaffhausen, Rathauslaube, Rathausbogen 10, 11.30 Uhr

27. Internationales Bachfest «Bach verwandelt»: Konzert «Messe h-Moll» mit Balthasar Neumann Chor, B’Rock Orchestra und Ivor Bolton, Leitung; Schaffhausen, Kirche St. Johann, Kirch-hofplatz 7, 17 Uhr

MUSIK

Knabenmusik Schaffhausen: Mutter-tagskonzert; Schaffhausen, Herrenacker, 17 Uhr – Bei schlechtem Wetter findet das Konzert in der Rathauslaube statt

Serenade zum Muttertag: Muttertags-konzert mit Peter Geugis an der Orgel; Schaffhausen, Reformierte Kirche, Windeggstrasse 1, 17 Uhr

Chilbimusik: Auf der Kuhnorgel spielt Pia Fuchs ein Programm mit Filmmusik von Nino Rota; Schleitheim, ev. ref. Kirche, Kirchgasse, 16 Uhr

PARTY

Dancing Tonwerk: Milonga Tango-Ar-gentino – Argentinischen Tango tanzen in Schaffhausen; Schaffhausen, Rhein-weg 6, 19.30 bis 22.30 Uhr

WORTE

Highlights in der Kunstsammlung des Museums: Spezialführung zum Bachfest mit Lisa Trapp; Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen, Klosterstrasse 16, 14.30 Uhr

Internationaler Museumstag in Stein am Rhein: Kostenfreie Führungen durch das Kloster St. Georgen und das Museum Lindwurm; Stein am Rhein, Museum Lindwurm, Understadt 18, 10 bis 17 Uhr

www.nordagenda.ch

EINTRAGSWÜNSCHE

Eintragswünsche für die Agenda sind bis spätestens 12 Tage vor dem jeweiligen Durchführungstermin zu senden an:

Redaktion nordagenda.ch Vordergasse 58 8201 Schaffhausen

E-Mail an [email protected] oder direkt auf www.nordagenda.ch

Für einen erfolgreichen Eintrag benö tigen wir zudem folgende Angaben:❚ Name der Veranstaltung❚ Durchführungsdatum❚ Ort und Lokalität❚ Anfangszeit❚ Ausführende❚ Besondere Attraktionen

Über die Aufnahme in die Agenda und die Erscheinungsweise entscheidet alleine die Redaktion.

Nena – ein Stück deutsche Popkultur und ein LebensgefühlIhr 40-Jahr-Bühnenjubiläum feiert Popikone Nena mit der Tournee «Nichts versäumt» mit Auftritten in 27 Städten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. Und sie kommt auch nach Singen – quasi ein Katzensprung für alle Fans, die sie hören wollen. Mit ihren Hits hat Nena eine ganze Generation von Musikfans geprägt. Und mit ihren fast 40 Jahren Bühnenerfahrung ist sie nach wie vor eine der angesagtesten Sängerinnen – und verkörpert wie kaum eine andere ein Stück deutsche Popkultur. BILD KRISTIAN SCHULLER/ZVG

 Nena – «Nichts versäumt»Samstag, 12. Mai, 20.30 Uhr, Stadthalle Singen,Hohgarten 4, Singen.

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VERANSTALTUNGEN10

VERANSTALTUNGSKALENDER

MONTAG, 7. MAI 2018ANZEIGENANNAHME TEL. 052 633 32 77 | FAX 052 633 34 02 WWW.SHN.CH | E-MAIL [email protected]

BUCHEN SIE EINEN EINTRAG ODER EIN PR-FELD IN DIESER RUBRIK «Schaffhauser Nachrichten», 052 633 32 77 oder [email protected]

Di., 8. 5. TREFFPUNKT FÜR ANGEHÖRIGE Gelegenheit für Angehörige von Krebskranken, sich untereinander auszutauschen und über Belastungen und Ängste zu sprechen. Leitung: Angela Bänteli; Zeit: 20 – 21.30 Uhr;Ort: Krebsliga SH, Rheinstrasse 17, Schaffhausen; Info: Tel. 052 741 45 45 A1454550

7. 5. – 19. 5. JURA-VORFÜHRUNG bei Iseli + Albrecht Elektro, Münstergasse 22, 8200 SH, 052 632 44 33, iseli-albrecht.ch A1455384

Mi., 16. 5. GUT AUSSEHEN, SICH BESSER FÜHLEN Kurs für krebsbetroffene Frauen: Wie kann temporär verändertes Aussehen mit einfachen Mitteln verbessert werden? Tipps & Ideen für Make-up und Kopfbedeckungen. Leitung: Angelika Stauffer. Anmeldung u. Infos: [email protected]; 052 741 45 45 A1458170

KOSTENLOS

Di., 8. 5. PSYCHIATRIE – GESTERN, HEUTE, MORGEN PD Dr. med. Bernd Krämer, Leiter Psychiatrische Dienste der Spitäler Schaffhausen. Eintritt frei. Vorgängig Jahresversammlung Hilfsverein für Psychischkranke. 20.00 Uhr, Psychiatriezentrum, Nordstrasse 111, Schaffhausen A1459345

VORTRAG

Sa., 12. 5. TAG DER OFFENEN TÜR – NEOX E-BIKESNeox – Shop im Rhypark, Rheinweg 4, 8200 SH, www.myneox-ch.ch A1459502

TESTE MICH

Auffahrt!Anzeigenschluss und Öffnungszeiten

Am Donnerstag, 10. Mai 2018, erscheinen keine «Schaffhauser Nachrichten».

Anzeigenschluss «Schaffhauser Nachrichten»Ausgabe vom Freitag, 11. Mai 2018: Mittwoch, 9. Mai 2018, 9.00 UhrAusgabe vom Samstag, 12. Mai 2018: Freitag, 11. Mai 2018, 9.00 Uhr

«Stellen Nordost»Ausgabe vom Samstag, 12. Mai 2018: Mittwoch, 9. Mai 2018, 14.30 Uhr

TodesanzeigenAm Donnerstag, 10. Mai 2018, bis 15.00 Uhr per E-Mail an [email protected] oder per Fax an 052 633 34 02 oder direkt in den Briefkasten werfen (Vermerk Todesanzeige), Vordergasse 58, Schaffhausen

ÖffnungszeitenAm Mittwoch, 9. Mai 2018, 7.30–16.00 UhrAm Donnerstag, 10. Mai 2018, bleibt unser Empfang geschlossen.

«Schaffhauser Nachrichten»Vordergasse 588201 SchaffhausenTelefon 052 633 31 11 www.shn.chwww.shn.ch

A1459531

So., 13. 5. KNABENMUSIK SH – MUTTERTAGSKONZERT A1459559

Beginn 17 Uhr. Herrenacker, bei schlechtem Wetter Rathauslaube. Sponsor: Janssen.

Vorteil Kia 4x4 Power

Abgebildetes Modell: Kia Sportage GT-Line Style 1.6 T-GDi 4x4 aut. mit 7-Stufen-Automatik DCT (Doppelkupplungsgetriebe) (inkl. Optionen: GT-Line-Pack CHF 5’000.–, Panoramaglasdach CHF 1’750.–und Metallic-Lackierung CHF 750.– = CHF 7’500.–) (CHF 45‘450.– abzüglich Sonderprämie von CHF 1‘500.–) CHF 43‘950.–, 7,5 l/100 km, 175 g CO2/km, Energieeffizienzkategorie G, CO2-ETS 40 g/km,Kia Sportage Trend 1.6 T-GDi 4x4 man. (*CHF 31’950.– abzüglich Sonderprämie von CHF 1’000.–) CHF 30’950.–, 7,6 l/100 km, 177 g CO2/km, Energieeffizienzkategorie G, CO2-ETS 40 g/km.Die Aktion ist gültig auf gekennzeichnete Fahrzeuge bis 30.6.2018 oder solange Vorrat.Abgebildetes Modell: New Kia Sorento GT-Line Style 2.2 CRDi 4x4 aut. mit 8-Stufen-Automatik 5-Plätzer (inkl. Optionen: GT-Line-Pack CHF 3’950.–, Panoramaglasdach CHF 1’750.–und Metallic-Lackierung CHF 850.– = CHF 6’550.–) CHF 61’500.–, 6,5 l/100 km (Benzinäquivalent 7,4 l/100 km), 170 g CO2/km, Energieeffizienzkategorie F, CO2-ETS 29 g/km,New Kia Sorento LX 2.2 CRDi 4x4 aut. mit 8-Stufen-Automatik CHF 41’750.–, 6,2 l/100 km (Benzinäquivalent 7,1 l/100 km), 164 g CO2/km, Energieeffizienzkategorie F, CO2-ETS 28 g/km.Durchschnitt aller in der Schweiz verkauften Neuwagen: 133 g CO2/km (unverbindliche Preisempfehlung inkl. MwSt.). CO2-ETS = CO2-Emissionen aus der Treibstoff- und/oder Strombereitstellung.

4x4 ab CHF 30’950.–* 4x4 aut. ab CHF 41’750.–

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Zürich

Mehr Auto fürs Geld www.kia.ch

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8207 Schaffhausen Schlossgarage Herblingen AG, 052 643 13 60

Do., 10. 5. FRÜHJAHRSDEGUSTATION BEI AAGNE, HALLAU Am Auffahrts-Donnerstag, von 11 – 18 Uhr, bieten wir köstliche Weinezum Degustieren an. Zusätzlich heisst Sie unsere gemütliche Festwirtschaft mit Leckereien vom Müller-Fleisch-Team bis 24 Uhr willkommen. A1459630

Mo., 7. 5. «WINDENERGIE AUS DEM KANTON FÜR DEN KANTON» 19.30 Uhr, Kronenhof, IG Energie SH, 3 Referate, Details siehe Nordagenda A1459981

Do., 10. 5. AUFFAHRTS-TANZTEE MIT LIVEMUSIK · 14–17 UHR Dancing Tonwerk, Rheinweg 6 (Bushaltestelle Kreuz), 8200 Schaffhausen A1460174

Schuhe auch für Ihre Masseinlage geeignet. Vier verschiedene Weiten.

Di., 15. 5. WENN SICH DIE KINDHEIT MELDET. LLG-VORTRAG A1460232

mit W. Veeser (Pfarrer u. Coach, Supervisor), Stüdliackerstr. 18, SH, www.llg.ch. 19.30 Uhr

Mo., 14. 5. JUBILÄUMSAUSSTELLUNG IM KLOSTERGUT PARADIESBesichtigung + Klostercafé im Refektorium 13–18 Uhr; Lebendiges Kloster – Lebendige Industrie: 100 Jahre GF im Klostergut Paradies. Geschichte zum Klostergut + Einblicke Fotoarchiv von GF. www.klostergutparadies.ch

OFFENES PARADIES

A1460258

Auffahrtsgottesdienst

Donnerstag 10. Mai 2018, 11 Uhr

Zelgli-Wiese (Randenüberfahrt)

Bei Regen: 10 Uhr Kirche Gächlingen

Pfr. Lukas Huber und Pfr. Werner Näf

Musikgesellschaft Gächlingen

Kuchen- und Getränke-Buffet,anschliessend Möglichkeit zum Brötle

Tel. 052 624 25 15 (ab Vorabend)

www.unter-freiem-himmel.ch A460322

Sa., 19. 5. WORKSHOPS MAKRO- UND NACHTFOTOGRAFIE Erweitern Sie Ihren fotografischen Horizont an unseren Workshops für Makro- und Nachtfotografie. Jetzt Platz sichern! Infos und Anmeldung unter www.fotohunziker.ch oder bei Foto Hunziker an der Stadthausgasse 16. A1460326

Malergesucht?

www.shn.ch

Was die Region bewegt.

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11Montag, 7. Mai 2018 Montag | Radio und TV

SRF 1 SRFZWEI ARD ORF 1 RTL Sat 1

Pro 7 Vox 3SAT Arte ORF2

Kabel 1 RTL 2 SWR BR

RSI LA 1 TVE RAI 1 3+ RTSUn

Radio

SHf

ZDF

BR

10.15 Secretariat – Ein Pferdwird zur Legende. Drama(USA 2010) 12.05 Switchedat Birth 12.50 The Fosters13.35Gilmore Girls 14.15DieGoldbergs 14.35 Scrubs –Med School (W) 15.00 How IMet Your Mother (W) 15.40The Big Bang Theory 16.20ZIB Flash 16.25Malcolmmit-tendrin 16.50 Scrubs – MedSchool 17.10 How I Met YourMother 17.55ZIB Flash 18.00Die Simpsons 18.25 YoungSheldon 18.50 The Big BangTheory. Sitcom 19.45 ZIBMagazin 19.54Wetter

12.45Tagesschau 13.00Me-teo 13.10 G&G Weekend (W)13.40 In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte 14.30 In allerFreundschaft – Die jungenÄrzte 15.30 Reporter (W)15.55 Das Traumhotel: Ver-liebt auf Mauritius (2) TV-Familienfilm (D/A2004) 17.30Guetnachtgschichtli 17.40Telesguard 18.00Tagesschau18.10Meteo 18.15Mini Beiz,dini Beiz 18.40Glanz&Gloria18.59 Tagesschau-Schlag-zeilen 19.00 Schweiz aktuell19.25SRFBörse 19.30Tages-schau 19.55Meteo

9.00 heute Xpress 9.05 Vol-le Kanne – Service täglich.U.a.: Reproduktionsmedizin –Hilfe bei unerfülltemKinder-wunsch 10.30Notruf Hafen-kante 11.15 SOKO Wismar12.00heute 12.10drehschei-be 13.00ARD-Mittagsmaga-zin 14.00 heute 14.15 DieKüchenschlacht 15.00heuteXpress 15.05Bares für Rares16.00heute 16.10DieRosen-heim-Cops 17.00 heute 17.10hallo deutschland 17.45 Leu-te heute 18.00 SOKO 511319.00 heute 19.20 Wetter19.25WISO. Magazin

5.30 Sat.1-Frühstücksfern-sehen 10.00 Mediashop TV11.00 ImNamen der Gerech-tigkeit –Wir kämpfen für Sie!Doku-Soap 12.00Anwälte imEinsatz. Doku-Soap 14.00Auf Streife. Doku-Soap 15.00Auf Streife – Berlin. Doku-Soap 16.00 Klinik amSüdring. Doku-Soap 17.00Schicksale – und plötzlich istalles anders. Doku-Soap.Freund oder Freundin 18.00Auf Streife –DieSpezialisten.Doku-Soap 19.00 Die Ruhr-pottwache. Doku-Soap 19.55Sat.1 Nachrichten

20.05 1 gegen 10021.05 Puls Gesundheits-

magazin. U.a.: Ma-chen Anti-Glatzen-Pillen impotent?

21.50 10vor1022.15 Meteo22.25 ECO U.a.: Wenn

Gesundheit immerteurer wird

22.55 Schawinski23.30 Tagesschau Nacht23.45 Italien 1992 –

Die Zukunft ist nochnicht geschrieben(3/10) Affen

20.00 sportflashMagazin20.10 Grey’s Anatomy

KrankenhausserieSeelenqualen

21.00 Chicago FireDramaserieZielscheiben

21.45 ChicagoMedLetzte Hoffnung

22.30 sportaktuell22.45 Newsflash22.55 Der Richter –

Recht oder EhreDrama (USA 2014)Mit R. Downey Jr.Regie: David Dobkin

20.00 Tagesschau20.15 Was Deutschland

bewegt (2/6)Ungleichland –Wie aus ReichtumMacht wird

21.00 Hart aber fair Dis-kussion. Der Clubder Reichen – wie-viel Ungleichheitverträgt das Land?

22.15 Tagesthemen22.45 Rabiat (2/6)

Netzwerk Pervers23.30 Israel, Geburt

eines Staates

20.15 Ich werdenicht schweigenTV-Drama (D 2017)Mit Nadja Uhl, Jani-na Fautz, Rudolf Ko-walski. Regie: EstherGronenborn

21.45 heute-journal22.15 The Boy Next

Door Thriller (USA2015) Mit J. Lopez

23.35 heute+23.50 Schwerkraft

Gangsterfilm(D 2009) MitFabian Hinrichs

20.00 ZIB 2020.15 Schnell ermittelt

Carlo Michalek21.05 Grey’s Anatomy

Befreiungsschlag21.50 ZIB Flash21.55 Lethal Weapon

ActionserieBlütenregen. MitDamon Wayans

22.40 Will & Grace Sit-com. Der Notfallkon-takt / Opa Jack

23.30 ZIB 2423.55 Shades of Blue

Stahl im Netz

20.15 Lethal WeaponActionserie. Besserleben mit ChemieRiggs hat das Autodes stellvertreten-den Bürgermeisterszerstört. Cahills Pa-tient Stanley nimmtsie als Geisel.

21.15 Navy CIS: L.A.Krimiserie. DerTeufelskreis. MitChris O’Donnell

22.15 Hawaii Five-0 Krimi-serie. Blütenpracht /Tag der Wahrheit

0.35 Italien 1992 – Die Zu-kunft ist noch nicht geschrie-ben (4/10) Dramaserie 1.30EinMann vonWelt. Komödie(N 2010) Mit Stellan Skars-gård 3.10 1 gegen 100 (W)

0.35Supernatural. Serie 1.15Schnell ermittelt. Krimiserie(W) 2.00 Lethal Weapon.Blütenregen (W)2.40Shadesof Blue. Stahl im Netz (W)3.25 Revenge. Erleuchtung

1.10 Deville. Show (W) 1.50Tacho. Magazin. Pimp myOccasion (W) 2.15 Grey’sAnatomy (W) 2.55 ChicagoFire (W) 3.35 Chicago Med(W) 4.15 SOKO Leipzig (W)

0.30 Nachtmagazin 0.50Tatort. Familien. Krimireihe(D 2018) Mit Klaus J. Beh-rendt. Regie: Christine Hart-mann (W) 2.23 Tagesschau2.25 Hart aber fair (W)

1.25 Bares für Rares. Maga-zin. Die Trödel-Show (W)2.20Bares für Rares (W) 3.10 Ba-res für Rares (W) 4.00 Baresfür Rares. Magazin (W) 4.55hallo deutschland (W)

0.05Hawaii Five-0. Krimise-rie. Monster 1.00 Navy CIS:L.A.. Krimiserie. Der Teufels-kreis (W) 1.40Hawaii Five-0.Krimiserie (W) 2.25 HawaiiFive-0. Krimiserie (W)

10.40 Sturm der Liebe (W)11.30 Seitenblicke (W) 11.35Bewusst gesund – Das Ma-gazin (W) 12.00Bürgeranwalt(W) 12.45Wetterschau 13.00ZIB 13.15Mittag inÖsterreich14.00 Schmeckt perfekt14.25Wege zumGlück 15.10Sturm der Liebe 16.00 DieBarbara-Karlich-Show 17.00ZIB 17.05 Aktuell in Öster-reich 17.30Daheim in Öster-reich 18.30 Konkret 18.51infos & tipps 19.00 Bundes-land heute 19.23 Wetter19.30Zeit im Bild 19.49Wet-ter 19.55 Sport aktuell

5.10 CSI: NY 5.55 CSI: NY6.50 Teletip Shop 7.50 Ver-klagmichdoch!8.50Verklagmichdoch!9.45Verklagmichdoch! 10.50 nachrichten10.554Hochzeiten und eineTraumreise (W) 11.55 Shop-ping Queen (W) 13.00 Zwi-schen Tüll und Tränen (W)14.00Mein Kind, dein Kind –Wie erziehst du denn? 15.00Shopping Queen 16.00 4Hochzeiten und eine Traum-reise 17.00Zwischen Tüll undTränen 18.00FirstDates –EinTisch für zwei 19.00Das per-fekte Dinner. Doku-Soap

9.35 360° Geo Reportage10.30 360° Geo Reportage11.25 Im Flug über ChinasGrosse Mauer (W) 12.15 Re:(W) 12.50Arte Journal 13.00Stadt Land Kunst 14.00 Ge-fundene Jahre. Melodram(USA 1942) (W) 16.00Tasma-niens Beuteltiere – Teufelohne Zukunft? (W) 16.55X:enius 17.20MagischeGär-ten 17.50Romantische Flüs-se (W) 18.35 GeheimnisseAsiens – Die schönsten Na-tionalparks (1/5) 19.20 ArteJournal 19.40Re: Was Euro-pa bewegt. Reportagereihe

12.25 Reiseziel. Reportage-reihe 12.35 sonntags.Maga-zin. Pflege – wer kann dasleisten? 13.00ZIB 13.15AlleinimOutback. Reportage. Bar-baraWalkers Leben imwildenAustralien 13.35 unterwegs.Reportagereihe. Mexiko –Traumstrände, Chili und Fi-esta Mexicana 14.20 unter-wegs. Reportagereihe. Bots-wana – Diamanten, Wildnisund Safaris 15.00unterwegs15.40 unterwegs 16.25 un-terwegs 17.05 unterwegs17.50 unterwegs 18.30 nano19.00 heute 19.20Kulturzeit

9.40 Mediashop TV 11.50How I Met Your Mother 12.10Schudel on the Rocks (4) (W)12.402BrokeGirls 13.30Twoand a Half Men 14.45 TheMiddle 15.15 The Middle15.40 The Big Bang Theory16.05 The Big Bang Theory.Sitcom.Holographischerregt16.30 The Big Bang Theory.Sitcom. Akt und Extrakt 17.00taff. Der Reiseverunstalter (3)18.00 Newstime 18.10 DieSimpsons. Zeichentrickserie.Lisa wird gaga 18.40 DieSimpsons 19.05Galileo. FünfFakten über Sushi

20.15 The Big BangTheory SitcomHowards Phasen

20.45 TheMiddle SitcomDer grosse Crash

21.15 The Big BangTheory SitcomTerror in der Stadtder Rosen / Fastwie Einstein / Frei-flug nach Genf /Sheldon pro se

23.00 Late Night Berlin

20.00 Tagesschau20.15 Expedition Hima-

laja (1/2) Dokureihe21.00 Expedition Hima-

laja (2/2) Dokureihe21.45 Schätze der Welt –

Erbe der Mensch-heit Dokureihe

22.00 ZIB 222.25 Drachenmädchen

Dokumentarfilm(D/CHN 2012)

23.55 Frauen im Knast

20.00 Prominent!20.15 Goodbye Deutsch-

land! Die Auswan-derer Doku-Soap

22.15 Hubert &Matthi-as – Die Hochzeit(2/6) Doku-Soap

23.15 GoodbyeDeutschland!Die AuswandererDoku-Soap. Dasneue Leben desAngelo Kelly

20.15 Blue JasmineDrama (USA 2013)Mit Cate Blanchett,Alec Baldwin, SallyHawkins. Regie:Woody Allen

21.50 La grande bel-lezza – Die grosseSchönheit Komödie(I/F 2013) Mit ToniServillo, CarloVerdone. Regie:Paolo Sorrentino

20.05 Seitenblicke20.15 Die Millionen-Show21.10 ThemaMagazin

U.a.: Die Tote imNeusiedlersee – wa-rum wurde der mut-maßliche Täterentlassen?

22.00 ZIB 222.30 kulturMontag

Magazin23.30 CineKino Dokurei-

he. Deutschland

0.00TheBigBangTheory (W)2.00 The Middle (W) 2.25Wilfred3.15ProSieben Spät-nachrichten3.20 Family Guy

0.00 Tatort. Familien. Krimi-reihe (D 2018) (W) 1.30 kul-turMontag (W)2.35CineKino.Dokureihe (W)

0.25 10vor10 0.50 Gags,Gags, Gags – Highlights ausWillkommen Österreich 1.45Crossroads (1/8) Konzert

0.20 nachrichten 0.40 Me-dical Detectives – Geheim-nisse der Gerichtsmedizin.Dokumentationsreihe

0.05 Das Gebet. Dokumen-tarfilm (LUX 2015) 1.30 DasSchwarze Museum (W) 2.25Metropolis. Magazin (W)

18.00 News 18.05 Hüt imGschpröchTäglicheNewsundGespräche zu tagesaktuellenThemen, die die RegionSchaffhausen bewegen. DasNeueste aus den BereichenPolitik,Wirtschaft, Kultur undSport kompaktundübersicht-lich zusammengefasst. Inklu-sive regionalerWetterprogno-sen. Gast: Martin Luck 18.25Das Blocherprinzip 19.00Wiederholungen

5.35 Superstar 6.00Media-shop 8.00 HSE24 9.00Me-diashop 13.00 PremiumShopping 16.00 How I MetYour Mother (W) 18.30 TheBig Bang Theory. Sitcom (W)20.15DieBachelorette22.30Liebesglück im Osten (2)23.55 Bumann, der Restau-ranttester. Doku-Soap 1.15Bumann, der Restauranttes-ter (5) Doku-Soap 2.40Bau-er, ledig, sucht.... Doku-Soap

17.50Lecourtdu jour (W) 17.55Top Models 18.25 C’est maquestion! 18.50Météo régio-nale 18.59Les titresdu 19h3019.00Couleurs locales 19.20Météo 19.30Le 19h3020.00Météo 20.10 T.T.C. (Toutestaxescomprises)20.40S.O.S.Fantômes. Comédie d’action(USA 2016) 22.40 Teach meLove. Comédie (USA 2014)0.20Life in pieces0.40Cou-leurs locales (W)

6.45 Unomattina 9.55 TG 110.00 Storie italiane 11.05Buono a sapersi 11.50 Laprova del cuoco 13.30 Tele-giornale 14.00 Zero e Lode15.15 La vita in diretta 16.30TG 1 16.40 TG 1 Economia16.50 La vita in diretta 18.45L’eredità 20.00 Telegiornale20.30 Soliti ignoti – Identitànascoste 21.25 Il capitano23.25 Che fuori tempo chefa 0.30 S’è fatta notte

13.20 Torres en la cocina13.55 Aquí la Tierra 14.25Cámara abierta 14.30 Cora-zón 15.00 Telediario 1 16.00El tiempo 16.10Saber y ganar17.05Servir y proteger 18.00Acacias38 18.55Centromé-dico 19.25 España directo20.30 Aquí la Tierra 21.00Telediario 222.10Horapunta22.40 Comando Actualidad22.50 Comando Actualidad0.40Historia de nuestro cine

10.30Mediashop 12.15 ColdCase 13.10 Castle (W) 14.05TheMentalist 15.00NavyCIS:L.A. 15.50 News 16.00 NavyCIS 16.55 Abenteuer Lebentäglich 17.55MeinLokal, DeinLokal –DerProfi kommt 18.55Achtung Kontrolle! 20.15Matrix. Sci-Fi-Film (USA/AUS1999) 23.05 Matrix Reloa-ded. Sci-Fi-Film (USA/AUS2003) 1.35 Matrix. Sci-Fi-Film (USA/AUS 1999) (W)

18.00SWRAktuell B-W 18.15Mensch, Leute! 18.45 Lan-desschau BW 19.30 SWRAktuell B-W 20.00 Tages-schau 20.15 Utta Danella –Lügen haben schöne Beine.TV-Drama (D 2015) 21.45SWR Aktuell B-W 22.00 Sagdie Wahrheit 22.30Meisterdes Alltags 23.30Wer weissdenn sowas? 0.15 Die Quiz-Helden – Wer kennt denSüdwesten? Show (W)

16.15 Wir in Bayern 17.30Abendschau – Der Süden18.00 Abendschau 18.30Rundschau 19.00 Querbeet19.30 Dahoam is Dahoam.Zeug von der Ex 20.00 Ta-gesschau 20.15 Heimat derRekorde 21.00 Bayern erle-ben21.45RundschauMaga-zin22.00Lebenslinien22.45Löwengrube 23.45 Kabarettaus Franken. Show (W) 0.30Rundschau Nacht

16.05 Un caso per due 17.10Cuochi d’artificio 18.00 Tele-giornale Flash 18.10Zerovero19.00 Il quotidiano 19.45 Ilrompiscatole 20.00 Telegi-ornale 20.40 Via col venti21.10 Collateral Beauty. Filmdrammatico (USA 2016)22.50 Info notte 23.05Me-teo notte 23.15 Segni deitempi 23.35 Rizzoli & Isles0.20Coriolanus. Film thriller(GB 2011) Mit erard Butler

8.55 Jamie & Jimmy’s FoodFight Club (W)9.45 TheMick(W) 10.05TheMick (W) 10.25Mord mit Aussicht (W) 11.20Julia 12.05Hanna 12.50 TheMick 13.15 Brooklyn Nine-Nine (1/23) 13.40Royal Pains(4/13) 14.25McLeodsTöchter15.15 Chicago Fire (6/23)Intrige 15.55 SOKO Leipzig16.45 SOKO Leipzig. Spurenlügen nicht 17.30 G&G Peo-pleflash 17.40Mordmit Aus-sicht. Spätlese 18.35RachelKhoo: Paris in meiner Küche19.10 Jamie & Jimmy’s FoodFight Club. Dokureihe

9.05 Rote Rosen (W) 9.55Sturm der Liebe (W) 10.44Tagesschau 10.45 Meisterdes Alltags 11.15 Gefragt –Gejagt 12.00 Tagesschau12.15 ARD-Buffet. Magazin13.00 ARD-Mittagsmagazin14.00Tagesschau 14.10RoteRosen 15.00 Tagesschau15.10 Sturm der Liebe 16.00Tagesschau 16.10 Giraffe &Co. 17.00 Tagesschau 17.15Brisant 18.00 Gefragt – Ge-jagt 18.50Morden imNorden19.45 Wissen vor acht. Ma-gazin 19.50 Wetter vor acht19.55 Börse vor acht

Radio SRF 15.55 Wetter 6.00 Heute-Morgen6.32Regionaljour-nal 6.40 Timo und Paps.«Lachen über Frau Beutler»6.55Wetter 7.00HeuteMor-gen 7.17 Morgengast 7.43Morgenstund hat Gold imMund 7.55Wetter 8.13 Es-presso 8.40 Morgenge-schichte. «Das Feuer» vonRalf Schlatter 8.55 Wetter9.00 HeuteMorgen 10.03Treffpunkt 11.08 Ratgeber.Moderation: Adrian Küpfer11.40 À point 12.03 Regio-naljournal 12.22 Wetter12.30 Rendez-vous 13.00Tagesgespräch 13.40 3 vo5 14.06 «Öber emTal» 16.00Heute umVier 16.25Veran-staltungsTipps 16.30 Regi-onal Diagonal 16.50Wetter17.00 Heute um Fünf 17.12Sport 17.30Regionaljournal18.00 Echo der Zeit 18.45Sport 19.03 Zambo 19.50Zambo Charts Mix 20.03Wunschkonzert 21.03Wunschkonzert22.06Sport22.08 Nachtclub 23.10Nachtclub 0.06 «Blut undStaub» 0.12 Nachtclub

Radio SRF 2

6.00 Nachrichten 6.05Kultur-Nachrichten 6.10Früh-Stück 6.20 100 Se-kunden Wissen 6.30 Heu-teMorgen 7.00Nachrichten7.03 Kultur-Nachrichten7.30 HeuteMorgen 7.50Blick ins Feuilleton 8.00

Nachrichten 8.03 Kultur-Nachrichten 8.30 Heute-Morgen 9.00 Nachrichten9.02 Kontext. Moderation:Bernard Senn 10.00 Nach-richten 10.20 100SekundenWissen 11.00 Nachrichten11.40 Tageschronik 12.00Nachrichten 12.10 Kulturkompakt 12.30 Rendez-vous 13.00 Klassiktelefon13.45Concerto 16.00Nach-richten 16.30 Kultur-Nach-richten 17.00 Nachrichten17.08Kultur-Aktualität 17.30Kultur-Nachrichten 18.00Nachrichten 18.03 Kontext19.00 Echo der Zeit 20.00Diskothek 22.00Nachrich-ten 22.06 Fiori musicali.Scarlattiana0.00Nachrich-ten 0.06 Notturno

Radio SRF 3

7.00 Nachrichten 7.40 SRF3 Wirtschaft - Hintergrund-infos zuWirtschaftsthemenverständlich und unterhal-tendauf denPunkt gebracht7.50ABCSRF38.00Nach-richten 8.50 Peter Schnei-der - Der tägliche Irrsinn beider Zeitungs-Lektüre –schonungslos vor Augengeführt 9.00 Nachrichten11.50SRF3Wirtschaft 12.00Info3 13.45Peter Schneider16.00Nachrichten 17.00 Info3 17.40 SRF 3 Wirtschaft18.00 Nachrichten 19.03SRF3punktCH20.03Focus21.03 Pop Routes 22.06Sounds! 23.59 Pause

6.00GutenMorgenDeutsch-land 8.30 Gute Zeiten,schlechte Zeiten (W) 9.00Unter uns (W) 9.30 Betrugs-fälle 10.00 Hebammen imEinsatz 11.00Hebammen imEinsatz 12.00Punkt 12 14.00Meine Geschichte – MeinLeben 15.00 Verdachtsfälle16.00 Verdachtsfälle 17.00Betrugsfälle 17.30Unter uns18.00 Explosiv – Das Maga-zin 18.30Exclusiv –DasStar-Magazin 18.45 RTL aktuell19.03Wetter 19.05Alles waszählt. Soap 19.40GuteZeiten,schlechte Zeiten. Soap

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Letzte Woche liess der Verein für Jugendfragen Prävention und Suchthilfe, besser bekannt unter dem Kürzel «VJPS» anlässlich sei-ner Mitgliederversammlung das vergangene Geschäftsjahr Revue passieren. Mit dem neuen Ge-schäftsführer des «VJPS», Martin Luck, unterhalten wir uns «Hüt im Gschpröch» über die täglichen Herausforderungen des Vereins.Hüt im Gschpröch, 18.05, SHf

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12 EINE PUBLIBEILAGE DER «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN» | MONTAG, 7. MAI 2018SMPV

Musikalische Bildung seit 125 JahrenSeit seiner Gründung 1893 setzt sich der Schweizerische Musikpädagogische Verband für die musikalische Bildung in der Schweiz ein. Seine Aktivitäten kommen nicht nur den Mitgliedern, sondern dem ganzen Musikleben zugute. Von Lucas Bennett

Der heute grösste schweizerische Berufs-verband im Bereich von Musik und Bil-dung – der Schweizerische Musikpäda-gogische Verband (SMPV) – wurde am 1. Oktober 1893 in Olten von einer Gruppe renommierter Musikerpersönlichkeiten gegründet. Ihr vorrangiges Ziel war die Hebung des Niveaus des Musiklebens und besonders des Musikunterrichts in der Schweiz. Dieses wurde damals, vor allem im Vergleich zum Nachbarn Deutschland, als stark verbesserungs-würdig empfunden.

Zahlreiche musikpädagogische und standespolitische Initiativen, nützliche Dienstleistungen für die Mitglieder und eine eigene Verbandszeitschrift sicher-ten dem SMPV über die Jahre starken Zu-lauf. So kam es nach und nach auch zur Gründung von lokalen Ortsgruppen in der ganzen Schweiz, welche die heuti-gen 15 regionalen Sektionen des SMPV bilden.

Bereits 1913 führte der Verband eigene Diplomprüfungen und später ganze Stu-diengänge für Musiklehrpersonen ein. Damit prägte er während rund 100 Jah-ren die schweizerische Musikbildungs-landschaft nachhaltig mit. Die Idee der privaten musikalischen Berufsbildung lebt heute im Angebot des Musikdepar-tementes der Kalaidos Fachhochschule fort, welches auf die SMPV-Studien zu-rückgeht.

Unter dem Eindruck der Weltwirt-schaftskrise mit ihrer hohen Arbeitslo-sigkeit intensivierte der Verband in den 1930er-Jahren sein gewerkschaftliches

Freude am Musizieren vermittelt der Schweizerische Musikpädagogische Verband (SMPV) auch, weil er im Internet Privatunterricht vermittelt. BILD ZVG / SAMUEL KÜNZLIFortsetzung auf Seite 13

12 EINE PUBLIBEILAGE DER «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN» | WOCHENTAG, XX. MONAT 2018SMPV

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13MONTAG, 7. MAI 2018 | EINE PUBLIBEILAGE DER «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN» SMPV

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«Gemischtes Musizieren macht den Reiz dieser Konzerte aus»Am Samstag, 2. Juni, findet um 14.30 Uhr in Schaffhausen ein öffentliches Vorspielen statt.

Im Saal des Psychiatriezentrums Breite-nau an der Nordstrasse 111 in Schaffhau-sen treten Musikschülerinnen und -schü-ler auf, die von Musiklehrpersonen unterrichtet werden, welche dem SMPV angehören.

«Diese Veranstaltungen sind ein Ange-bot des SMPV für seine Mitglieder», sagt

Jean-Charles Reber. Der Schaffhauser Musiklehrer und Musiker koordiniert das Vorspielen vom 2. Juni. Derartige Veran-staltungen seien eine Plattform für Mu-sikschülerinnen und -schüler und wür-den zugleich die Musiklehrpersonen von administrativem Aufwand und Kosten entlasten, so Reber weiter. «Für gewöhn-lich spielen zwischen zehn und zwanzig Musikschülerinnen und -schüler vor, und im Publikum sitzen so zwischen siebzig und achtzig Personen.» Es ist laut Reber das erste Mal, dass ein Vorspielen

in der «Breitenau» stattfindet. Der Saal sei ausgewählt worden, weil dort ein wun-dervoller Flügel vorhanden ist.

Reber betont, dass an diesen Schüler-konzerten ein breites Spektrum von Inst-rumenten vertreten ist: «Dieses ge-mischte Musizieren macht den Reiz die-ser Konzerte aus.» Vertreten seien zudem nicht nur unterschiedliche In strumente, so Reber, sondern auch ganz verschie-dene Musikrichtungen: «Der Schwer-punkt liegt aber schon eher auf klassi-schen Stücken.» (rf.)

Schüler des Schaffhauser Musiklehrers Jean-Charles Reber bei einer Probe vor ihrem Konzert vom 12. April. BILD ZVG / MATTHIAS PFEIFFER

Schaffhauser Sektion: Engagiert in der AusbildungDie Sektion Schaffhausen des SMPV wurde 1940 gegründet. Sie hatte von Anfang an das Ziel, die Belange der Berufsmusiker und Musikpädagogen in der Region Schaffhausen zu vertre-ten.

Der Vorstand engagiert sich bei po-litischen Themen, die für Musiklehr-personen wichtig sind, aber auch für die Zusammenarbeit der Musiker un-tereinander oder mit anderen Bil-dungsinstitutionen.

1999 konnte dank dem Einsatz des damaligen Vorstands, präsidiert von Anne-Marie Rohr, eine eigene Musik-schule gegründet werden. Schaffhau-ser SMPV-Mitglieder können so ihre Privatschüler über diese Schule un-ter rich ten. So profitieren Schüler von subventionierten Tarifen und Musik-lehrpersonen von gesicherten Alters-vorsorge- und Versicherungsleistun-gen sowie von geringerem administ-rativem Aufwand.

Daneben bietet der SMPV Schaff-hausen in einem jährlich neu gestalte-ten Kursprogramm Kurse für Musik-interessierte an. Zudem präsentieren die Lehrpersonen sowie die Schüle-rinnen und Schüler regelmässig ihr musikalisches Können und ihre Spiel-freude an Konzerten und Schülervor-spielen.

Besonders hinzuweisen ist dabei auf das Konzert «St. Katharinental Ex-tra». Dieses wird nach einer einjähri-gen Pause 2018 wieder im Septem-ber in der Kirche des Klosters St. Ka-tha ri nen tal stattfinden. Die Tradition dieses Konzertes geht zurück auf die zweite Präsidentin, Elvira Lüthi-Weg-mann. Auch Jahre nach ihrem Tod be-wirkt sie mit einer Stiftung und einem Fonds noch viel für das musikalische Engagement des SMPV. (T. W.)

und standespolitisches Engagement, wel-ches seither ein Pfeiler seines Profils ist.

Heute betreibt der SMPV mit seinen Sektionen und den Partnerverbänden wie dem Schweizer Musikrat, dem Musi-kerverband und dem Schweizer Gewerk-schaftsbund eine starke Interessenver-tretung für Musiklehrpersonen auf na-tionaler und kantonaler Ebene. Er bietet seinen Mitgliedern ein breites Spektrum an Weiterbildungsangeboten, Dienstleis-tungen und Vergünstigungen, das sich gleichermassen an selbständige und an-gestellte Musiklehrpersonen richtet. So profitieren die Mitglieder des SMPV un-ter anderem von der Möglichkeit, stark vergünstigte Rechtsschutz- und Inst-rumentenversicherungen abzuschlies-sen. Sie können sich ausserdem der Pen-sionskasse Musik und Bildung (zweite Säule) anschliessen. Hervorzuheben ist schliesslich auch die Rechtsauskunft, die jedem Mitglied für Fälle im Zusammen-hang mit ihrer musikpädagogischen Tätigkeit offensteht.

Die Aktivitäten des SMPV kommen aber auch der Öffentlichkeit zugute, be-reichern doch viele Veranstaltungen der Sektionen das öffentliche Musikle-ben, etwa Konzerte, Schülervorspiele, Wettbewerbe, Vorträge und so weiter. Die vom Verband betriebene kostenlose Vermittlung von Privatunterricht steht allen offen, die professionellen und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Musi-kunterricht in ihrer Nähe suchen. Dabei ist nicht nur die Klassik vertreten, son-dern auch der populare Bereich.

Sein 125-jähriges Bestehen feiert der SMPV am 15. September im Stadtthea-ter Olten im Rahmen einer Festveranstal-tung mit vielfältigen musikalischen, sze-nischen und Wortbeiträgen sowie einer Podiumsdiskussion zur Zukunft der Mu-sikpädagogik. SMPV-Mitglieder können sich noch bis zum 21. Mai anmelden.

Weitere Informationen: www.smpv.ch, www.privatermusikunterricht.ch

Fortsetzung von Seite 12

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Herbstsemester 2018/19Akkordeon Alphorn Bambusflöte Beatboxing Blockflöte CantalinoDrumset Dudelsack Ensembles E-Bass E-Gitarre Es-Horn EuphoniumFagott Gitarre Hackbrett Harfe Jazzgesang Jazzpiano JazzworkshopJugendchor Jugendorchester Keyboard Keyboardpiano KlarinetteKlavier Knabenchor Kontrabass Mädchenchöre Marimbaphon OboeOrchesterschule Orgel Orientierungssemester Panflöte Posaune Quer-flöte Rock-Pop-Gesang Saxophon Schatzchischte SchlaginstrumenteSingschule Singmeisen Solfège Sologesang Spatzenchor StimmbildungStreichorchester Tonfinkli Trompete Tuba Ukulele Viola Violine Vio-loncello Vocalissimo Vororchester Waldhorn Xylophon

Anmeldung: bis 15. Juni 2018Schulbeginn: Montag, 20. August 2018

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Von Tag zu Tag Montag, 7. Mai 201814

Journal

Mindestens zwei Tote bei GrubenunglückBei einem Minenunglück im Sü-den Polens sind mindestens zwei Bergleute gestorben. Nach drei weiteren Männern wurde gestern Abend noch gesucht. Lebenszei-chen gab es von ihnen seit Be-ginn der Rettungsaktion am

Samstagmittag keine. Nach An-gaben der staatlichen Bergbau-behörde war es im Stollen Zofi-owka des Kohlebergwerks von Jastrzebie-Zdroj an der tschechi-schen Grenze am Samstagmittag zu einer Erschütterung gekom-men. Vier Kumpel konnten rasch gerettet werden, die sieben weite-ren wurden in rund 1000 Metern Tiefe eingeschlossen.

89 Flüchtlinge in Lastwagen entdecktIn einem Lastwagen sind in Me-xiko 89 Flüchtlinge aus Mittel- und Südamerika gefunden wor-den. Darunter 31 Kinder, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Die Migranten stammten aus Honduras, El Salvador, Ecua- dor und Guatemala. Die Flücht-linge seien unter «unmenschli-chen, überfüllten und dehy-drierten Bedingungen» gereist. Fahrer und Beifahrer des Last-wagens wurden festgenommen.

Christoph Reichmuth

BERLIN. Der Prenzlauer Berg mit seinen über 160 000 Bewohnern hat in Berlin einen zweifelhaften Ruf – jedenfalls seit einigen Jah-ren. In der DDR der Kiez jener, denen der vom Staat verordnete Sozialismus suspekt war. Nach der Wende ein spannendes Tum-melfeld für Lebenskünstler und Partygänger, die in den herun-tergekommenen Altbauwohnun-gen für symbolische D-Mark- Beträge wohnen und sich neu er-finden konnten.

Heute gilt der Prenzlauer Berg als gentrifizierter Familien-Kiez, die Mieten sind in die Höhe ge-schossen, die Altbauwohnungen grundsaniert, die Fassaden schön herausgeputzt. Die verruchten Clubs und Bars sind grösstenteils in andere Quartiere weitergezo-gen, an ihre Stelle traten Kind-Mütter-Treffpunkte mit extra angebrachten Kinderwagenpark-plätzen, Biowochenmärkte und unzählige hippe Cafés.

Soleier, Buletten und BierAusgerechnet ein Nidwaldner

werkelte und schuftete die ver-gangenen drei Wochen lang fast Tag und Nacht daran, ein Stück altes Berlin in den Prenzlauer Berg zurückzubringen. Der ge-bürtige Hergiswiler Christian Keiser und sein Partner Lutz Dallgas haben in der begrün-ten und eher gemächlichen Bel-forter Strasse im berühmten Kollwitz-Kiez eine ehemalige Tapas-Bar übernommen. Der schöne Innenraum mit der fast sechs Meter hohen Decke und ei-ner imposanten Glasfront, mit der lang gezogenen Bar und dem idyllischen Aussenbereich soll fortan ein Treffpunkt für all jene werden, die sich nach Authenti-zität und Unaufgeregtheit in ih-rem Kiez sehnen.

Dass die neue Beiz Treff-punkt für alle werden wird, da-für sollen nicht zuletzt mode-rate Preise und die kleine Speise-karte mit den eher deftigen, aber traditionellen Berliner Gerich-ten wie Königsberger Klopse, Bu-letten mit Kartoffelsalat oder Soleier sorgen. «Es gibt hier aller Veränderungen zum Trotz noch viele Arbeiter im Kiez, die dank alten Mietverträgen hier leben, sich das Leben im Quartier aber kaum mehr leisten können. Bei

uns finden sie immer einen Platz», erzählt Keiser. Der gebür-tige Erfurter Lutz Dallgas fügt hinzu: «Die Menschen wollen einen Ort haben, in dem es etwas persönlicher zu- und hergeht. Gerade in einer Grossstadt braucht es Refugien mit dörfli-chem Charakter, eine Kneipe hat auch einen sozialen Auftrag.»

Keiser, der nach der Matura am Kollegium Stans die Schau-spielschule Bern besucht und –

nach zwei Jahren Gastspiel am Stadttheater St. Gallen – 2001 in ein Ensemble eines Berliner Theaters aufgenommen wurde, sammelte nach seiner Matura Service-Erfahrung in der «Mela-chere» in Stans. Den Beruf als Schauspieler hat Keiser 2006 de-finitiv an den Nagel gehängt, nachdem er die Berliner Knei-penlegende Lutz Dallgas ken-nengelernt hatte. Die beiden prägten zusammen über viele Jahre die Beiz «Chagall» im glei-chen Kiez, Dallgas war dort seit über 20 Jahren so etwas wie

die gute Seele des Arbeitertreff-punkts.

Zufriedenheit als ApplausNachdem Keiser und Dallgas

mit ihrem Chef über die künftige Ausrichtung des «Chagall» nicht mehr einig geworden waren, ent-schieden sich die beiden vor we-nigen Monaten für den Schritt in die Selbständigkeit. Von sei-ner Schauspielausbildung pro-fitiert Keiser bis heute – abge-sehen davon, dass er wegen sei-nes Bühnendeutsches nicht als Schweizer zu erkennen ist. Tritt der 44-Jährige seine Schicht in der Beiz an, betritt er sozusagen eine Bühne, die Zufriedenheit der Gäste ist quasi der Applaus nach einer Vorführung. «Man macht so einen Job nicht wegen des Geldes», sagt Keiser und fügt hinzu: «Es klingt abgedroschen, aber man tut so etwas wirklich nur aus Leidenschaft.»

«Unsre Kneipe» heisst der neue Treffpunkt im Prenzlauer Berg, der Name kommt nicht von ungefähr. 30 ehemalige «Chagall»-Stammgäste unter-stützten Keiser und Dallgas un-entgeltlich beim Umbau der einstigen Tapas-Bar, schauten nach der Arbeit in der Belforter Strasse vorbei, um bis spät nachts die Wände zu streichen,

die Kabel zu verlegen oder auch nur, um die Böden für die Eröff-nung blank zu fegen. Von der Unterstützung der Kiez-Bewoh-ner waren die beiden überwäl-tigt. «Wir hatten mehr Anfragen von Helfern, als wir überhaupt einsetzen konnten», schwärmt Keiser. «Manche tauchten mit einem Schraubenzieher in der Hand vor der Kneipe auf und fragten, was sie tun dürften.» Dallgas merkt mit einem Lachen

hinzu: «Die Anwohner hätten in drei Wochen auch ein Schwimm-bad zu einer Kneipe umgebaut, wenn es nötig gewesen wäre. Die Solidarität der letzten Wochen zeigt, dass die Idee des Zusam-menhalts überlebt hat.»

Grosse Vorfreude«Unsre Kneipe» wurde am

Samstag feierlich eröffnet, die Nervosität war nach den ers-ten ausgeschenkten Bieren ver-flogen. Vor allem Lutz Dallgas, 56, war die letzten Tage ange-spannt, der Schritt nach 23 Jah-ren als angestellter Kellner in die Selbständigkeit bedeutet auch ein Risiko. «Jetzt tragen wir auch die kaufmännische Verant-wortung, ich hoffe, dass alles so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben.»

Die Vorfreude der Kiez-Be-wohner auf ihren neuen Treff-punkt jedenfalls war gross, die Voraussetzungen für ein Gelin-gen sind gegeben. «Wir ergänzen uns gut», sagt Dallgas. «Chris-tian als Schweizer kann gut mit Geld umgehen, meine Stärke ist die Kommunikation mit den Gästen.» Keiser ist so etwas wie der ruhigere Pol der beiden, ner-vös ist er kaum. «Ich freue mich auf unsere Leute – und dass es nun endlich losgeht.»

Ein Schweizer bewahrt ein Stück BerlinDer Hergiswiler Christian Keiser hat zusammen mit seinem Partner Lutz Dallgas eine Tapas-Bar am Prenzlauer Berg zu einer urigen Kneipe umgebaut. Die Quartierbewohner freut das so sehr, dass sie gleich selbst mit anpackten.

Die Gastronomen Christian Keiser (r.) und Lutz Dallgas wollen dem Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ein wenig Authentizität zurückgeben. BILD KEY

«Man tut so etwas wirklich nur aus Leidenschaft.»Christian Keiser Schweizer Wirt in Berlin

Seit Samstag ist «Unsere Kneipe» geöffnet. BILDER RUDI-RENOIR APPOLDT

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Indien: 16-Jährige vergewaltigt und verbrannt

NEU DELHI. Ein neuer Vergewalti-gungsfall sorgt in Indien für Ent-setzen: Eine 16-Jährige wurde im Osten des Landes missbraucht und später bei lebendigem Leib verbrannt. 14 Verdächtige wur-den am Samstag festgenommen, der zunächst flüchtige Hauptbe-schuldigte wurde nach Polizei-angaben gestern gefasst. Die Tä-ter hatten die Jugendliche nach Polizeiangaben am Donnerstag aus ihrem Haus im Bundesstaat Jharkhand entführt, während ihre Familie gerade eine Hoch-zeit besuchte. Sie vergewaltigten die junge Frau in einem Waldge-biet.

Die Familie des Opfers meldete die Tat anschliessend dem Dor-frat. Dieser verurteilte zwei Be-schuldigte am Freitag zu hun-dert Rumpfbeugen und einer Geldbusse von umgerechnet gut 740 Franken. Aus Wut über die Strafe habe der Hauptverdäch-tige am Freitag dann zusammen mit Komplizen das Haus der Ju-gendlichen angezündet, sagte ein Polizeibeamter der Nachrichten-agentur AFP. Die 16-Jährige ver-brannte bei lebendigem Leib. An-schliessend flohen die Täter.

14 Männer wurden laut Polizei am Samstag festgenommen. Der Hauptverdächtige wurde ges-tern bei Verwandten aufgespürt, wie der Polizeivertreter sagte. Seinen Angaben zufolge wurde auch der Dorfvorsteher in Ge-wahrsam genommen, da er eine Strafe verkündet hatte, die zu dem Mord geführt hat. (sda)

Todesfall an den Bike-Days

RÜTTENEN. Das grösste Schwei-zer Velofestival, die Bike-Days in Solothurn, wurden am Wochen-ende von zwei schweren Unfäl-len überschattet: Ein Teilneh-mer hat sich am Samstag bei ei-nem Selbstunfall nahe Rüttenen schwer verletzt. Er wurde sofort medizinisch betreut und dann mit einem Rettungshelikopter ins Spital gebracht. Dort erlag er gestern Morgen seinen Verlet-zungen, wie die Kantonspolizei mitteilte. Der 38-Jährige stürzte mit seinem Mountainbike gegen 11.30 Uhr auf einem Waldweg zwischen Rüttenen und Feld-brunnen-St. Niklaus.

Bereits am Freitag stürzte ein 16-jähriger Rennvelofahrer beim Rennen durch die Altstadt und verletzte sich schwer, nach-dem er mit einem Fussgänger kollidiert war. Der 58-jährige Mann erlitt leichte Verletzun-gen. (sda/r.)

Vereidigung in Rom32 neue Schweizergardisten schützen künftig das Leben des Papstes: Die jungen

Männer legten gestern im Damasushof des Apostolischen Palastes im Vatikan ihren Amtseid ab. Nach der Vereidigung stellen die Walliser die grösste Fraktion innerhalb

der Schweizergarde, gefolgt von den Luzernern. BILD KEY

«Superstar» nicht aus der SchweizKÖLN. Für den Schweizer Sänger Michel Truog ist der Traum vom «Superstar»-Titel in Deutsch-land geplatzt: Der 26-Jährige aus Neftenbach ZH musste sich im Finale der 15. Staffel der Cas-ting-Show «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) von Ma-rie Wegener geschlagen geben. Die 16-Jährige setzte sich mit ih-rem von Juror und Produzent Dieter Bohlen geschriebenen Ti-tel «Königlich» gegen den Zweit-platzierten Truog sowie Michael Rauscher und Janine El Argui-oui durch. Die bisher jüngste Ge-winnerin des Wettbewerbs kas-siert eine Prämie von 500 000 Euro und erhält einen Platten-vertrag mit Universal. (sda)

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Region15 Montag, 7. Mai 2018

Fiese Tricks am RheinfallRumänische Taschendiebe hatten Rheinfalltouristen bestohlen. Jetzt steht die Bande vor Gericht. / 21

BegegnungenSonntag, 13.13

Uhr, LindliCoole Autos zeichnen und

gemeinsam Quartett spielen: Der vierjährige

Levi verbringt einen ge­mütlichen Sonntagnach­

mittag am Rhein mit Papi Simon Langhart und Gotti Evelyn Berner.

BILD EVELYN KUTSCHERA

Polizeimeldungen

Hoher Schaden bei Brand in SchaffhausenSCHAFFHAUSEN. In der Nacht von Freitag auf Samstag hat es in ei­ner Wohnung gebrannt. Es entstand hoher Sachschaden. Verletzt wurde niemand. Während des Einsatzes kam es zu Beeinträchtigungen auf der Mühlenstrasse.

Grosskontrolle auf der A4 bei Dachsen DACHSEN. Die Kantonspolizei Zürich und die Grenzwache haben in der Nacht auf Samstag auf der A4 bei Dachsen eine Grosskontrolle durch­geführt. Drei Fahrer waren nicht fahrfähig, zwei Personen wurden verhaftet, verschiedene Bussen wurden verteilt.

Latein: Regierung soll tätig werden SCHAFFHAUSEN. Der Lateinunter­richt an der Sekundarschule wird ab­geschafft, dies hat der Erziehungsrat beschlossen (die SN berichteten). Der städtische Bildungsreferent und Kantonsrat Raphaël Rohner (FDP, Schaffhausen) will das nicht auf sich sitzen lassen. Er verlangt mit einer Kleinen Anfrage (Titel: «Sind die Würfel tatsächlich schon gefallen?») Auskunft beim Regierungsrat zu die­sem Schritt. Der Lateinunterricht solle nicht einfach gekürzt werden. Die Sprache sei eine der besten Grundlagen für zahlreiche universi­täre Studiengänge auch ausserhalb von Sprachstudien. Rohner fragt die Regierung nun, ob sie bereit sei, «auf den Erziehungsrat Einfluss zu neh­men, dass er auf seinen Entscheid zurückkommt». (zge)

«Andere Kantone sind neidisch auf uns»Seit vier Monaten sind die Tiefbauämter von Stadt und Kanton Schaffhausen eine Einheit. Aus Sicht der Verantwortlichen ist der Zusammenschluss geglückt. Am Samstag konnte sich die Bevölkerung ein Bild vom gemeinsamen Werkhof im Schweizersbild machen.

Christoph Merki

SCHAFFHAUSEN. Eine fast schon eupho­rische Stimmung war am Samstag auf dem Werkhof im Schweizersbild wahrzuneh­men. Vier Monate nachdem die Tiefbauäm­ter des Kantons und der Stadt zu Tiefbau Schaffhausen fusioniert hatten, hatte die Bevölkerung Gelegenheit, sich selbst ein Bild vom neuen Hauptquartier zu machen. Auch bei der Politik und bei offiziellen Stel­len stiess dieses Projekt auf reges Interesse. Rund 50 amtierende und ehemalige Politi­ker sowie in das Projekt involvierte Gäste folgten der Einladung zum Tag der offenen Tür. «Die Arbeit hat sich gelohnt», sagte Re­gierungsrat Martin Kessler, und er blickte noch einmal auf die über zehnjährige Entstehungsgeschichte des gemeinsamen Werkhofs für Kanton und Stadt zurück. Die ersten Diskussionen fanden nämlich schon Anfang der Neunzigerjahre statt. «Wir konnten zeigen, dass wir komplexe Reorga­nisationen umsetzen können», sagte Kess­ler und fügte an: «Da sind andere Kantone neidisch auf uns.»

Gar von einem historischen Tag für den Kanton und die Stadt sprach Stadträtin Katrin Bernath, dies mit Blick auf den 1. Ja­nuar dieses Jahres. Die Demografie und dass sich rund 50 Prozent der Kantonsbe­völkerung auf städtischem Boden befinde, machten Schaffhausen zu einem Spezial­fall. Da der kantonale Werkhof sowieso auf städtischem Gebiet angesiedelt sei, sei die Zusammenführung der beiden Tiefbauäm­ter aus verschiedenen Gründen sinnvoll. Einer davon sei die hohe Mechanisierung. Insgesamt rund 50 Maschinen und Fahr­zeuge sowie zwei Bagger stünden den 35  operativ eingesetzten Mitarbeitern von Tiefbau Schaffhausen zur Verfügung.

Transparente AbrechnungDem Umstand, dass ein grosser Fahrzeug­

park vorhanden ist, wurde bei der Konzipie­rung des Areals Rechnung getragen. Be­stehende Gebäude wurden um genutzt, zu­dem wurde eine neue Einstellhalle gebaut. Ebenfalls neu oder renoviert und durchaus mit einladendem, hellem Interieur ausge­stattet, stehen den Mitarbeitern das Verwal­tungs­ sowie das Mannschaftsgebäude zur Verfügung. Letzteres mit separaten Umklei­deräumen für Frauen, allerdings gibt es ak­tuell noch keine Mitarbeiterinnen unter den opera tiven Kräften.

Durch die Zusammenlegung sind nun alle Mitarbeitenden beim Kanton an­gestellt. Um eine transparente Abrech­nung zu gewährleisten, müssen alle Ar­beiten an einem der fünf Computertermi­

nals protokolliert werden, welche ebenfalls im Mannschaftsgebäude installiert sind. Es sei denkbar, dass in Zukunft auch wei­tere Gemeinden die Dienste von Tiefbau Schaffhausen in Anspruch nehmen könn­ten, sagte Kessler. Im Moment aber ste­hen die Pflege und der Unterhalt von rund 360 Strassenkilometern, 73 Brücken sowie 93 Durchlässen und Unterführungen von Stadt und Kanton Schaffhausen im Fokus. Einen Blickfang inmitten des Werkhofs bilden entsprechend auch die zwei neuen Salzsilos, in welchen je 400 Tonnen Salz gelagert werden können.

Als Leiter des ehemaligen Tiefbauam­tes des Kantons und Dienststellenleiter der neuen Organisation hat Dino Giuliani das Projekt begleitet. Er zeigte sich überzeugt, innerhalb der neuen Strukturen Symbio­sen nutzen zu können. «Das Wissen», sagte er, «soll dahin fliessen, wo es benötigt wird, egal ob für die Stadt oder den Kanton.»

Hansruedi Vögele«Der neue Werkhof ist sehr gut gelungen. Die Platzverhältnisse sind viel besser. Die Zusammenlegung ist sinnvoll und in die Zukunft gedacht.»

Felix Bachmann«Der Werkhof ist zweckmässig und schön geworden. Synergien können dank der neuen Organisation sehr gut genutzt werden.»

Dino Giuliani«Die Ressourcen kön-nen dank der neuen Organisation besser genutzt und Bedürf-nisse zu Spitzenzeiten besser abgedeckt werden, das ist jetzt schon spürbar.»

Stimmen zum neuen Werkhof

Am Tag der offenen Tür konnten kleine und grosse Besucher auf dem Werkhof auch selbst werken. BILD MICHAEL KESSLER

Werkhof: Das Projekt wurde deutlich günstiger als geplantDie ersten Diskussionen, das städtische und kantonale Tiefbauamt zusammen­zulegen, wurden schon Ende der Neun­zigerjahre geführt. Zwischen 2011 und 2013 wurde ein weiterer Versuch unter­nommen, jedoch aufgrund der hohen In­vestitionssumme abgebrochen. Ein Jahr später wurde das Projekt «Gemeinsamer Werkhof» neu lanciert und eine kosten­günstigere Variante unter dem Namen «Kompetenzzentrum Tiefbau Schaff­hausen» erarbeitet. Dabei sollte SH Power zwar räumlich ebenfalls Teil des Projektes werden, die Verantwortlich­keiten für die Realisierung aber selbst tragen. Im Jahr 2015 gaben die Parla­

mente von Stadt und Kanton Schaffhau­sen ihre Zustimmung. Auch das Volk be­fürwortete die Lösung an der Urne mit grosser Mehrheit. Der Rahmenkredit be­lief sich auf 8,78 Millionen Franken. Noch nicht realisiert ist die Entsor­gungsabteilung, sie soll später folgen. Dafür wurden noch rund 900 000 Fran­ken zurückgestellt. Das Projekt konnte mit Kosten in Höhe von 7,2 Millionen Franken abgeschlossen werden. Die fi­nanziellen Aufwendungen lagen so rund 650 000 Franken tiefer als gedacht.

Mit der Inbetriebnahme beschäftigt Tiefbau Schaffhausen nun 63 Ange­stellte. (chm) ■

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16 Schaffhausen/Neuhausen Montag, 7. Mai 2018

Zeughaus Abschluss der SonderausstellungDie Finissage der Ausstellung «Heimschaffung der Internierten 1914–1917» lockte am Samstag nochmals viele Besucher ins Museum im Zeughaus. Kurator Ernst Willi (rechts) und der Verantwortliche für die Produktion und Gestaltung, Walter Baumann (l.), ergänzten den Rundgang mit zusätzlichen Informationen. BILD CHRISTOPH MERKI

ACS verabschiedet Stamm Hurter aus dem Vorstand

SCHAFFHAUSEN. «Ich will nicht, aber ich muss sie aus dem Vorstand ver-abschieden», sagte am Freitag-abend Andreas Berner, Präsident der ACS-Sektion Schaffhausen, vor den 69 Clubmitgliedern, die sich bei der Garage Baldinger zur 97. Generalver-sammlung eingefunden hatten. Mit «sie» war Cornelia Stamm Hurter gemeint, welche Regierungsrätin ge-worden ist.

Was Stamm Hurters Arbeit im ACS-Vorstand so wertvoll gemacht habe, so Berner, seien ihre guten Ideen gewesen, ihre politische Er-fahrung, ihr Verstand; Eigenschaf-ten, die sie mit Humor und Charme eingebracht habe. Die von ihr orga-nisierten, legendären Damenanlässe würden weitergeführt.

Cornelia Stamm Hurter geht also, doch ihr Mann, Nationalrat Thomas Hurter, bleibt. Er ist, worauf man in Schaffhausen stolz ist, zum Zentral-präsidenten des ACS der Schweiz ge-wählt worden.

Hurter überbrachte den Schaff-hauser ACS-Mitgliedern Grüsse aus Bern und bestätigte, dass der Wech-sel des ACS zum neuen Partner Alli-anz gut gestartet sei. Er versicherte, dass der ACS Schweiz nicht gegen die Energiepolitik und auch nicht gegen die Elektromobilität sei. Aber: «Klas-sische Fahrzeuge sollen nicht die E-Mobility finanzieren, beispiels-weise durch erhöhte Benzinsteuern.»

Wechsel bei Garage BaldingerUnter den Ehrengästen konnte

Präsident Berner auch Regierungs-rat Martin Kessler und Stadtrat Ra-phaël Rohner begrüssen. Kessler überbrachte die Glückwünsche des Kantons, Rohner die des Stadtra-tes. Kessler sagte, 2019 sollen am Fä-senstaubtunnel mit Bauarbeiten und damit auch mit einem Sicherheits-stollen begonnen werden. Die Tun-nelbeleuchtung erhalte LED-Leuch-ten. Kessler bat die ACS-Mitglieder darum, bei den Abstimmungen im Juni für den Neubau des Gefängnis-ses und für das neue Strassenver-kehrsamt zu stimmen.

Gastgeberin Arlette und Gastge-ber Ralph Baldinger gaben bekannt, dass die Emil Frey AG ihre Garage übernehmen werde. Beide Baldin-gers bleiben in der Geschäftsleitung, und auch die Beschäftigten werden in der seit 75 Jahren bestehenden Garage bleiben. Inmitten der Land Rover, Jaguars und Subarus brachte ACS-Präsident Berner die statutari-schen Geschäfte rasch durch.

Die von Kassier Martin Blumer mit launigen und träfen Worten kurz vorgestellte Rechnung und das Bud-get wurden einstimmig angenom-men. Dem Gesamtvorstand wurde einstimmig Decharge erteilt. (W. S.)

Konzert

Partyplausch im Neuhauser Kirchenhaus Maximilian Wiggenhauser

Im Kirchgemeindehaus in Neuhau-sen am Rheinfall herrschte am Sams-tag reger Betrieb: Workshops, krea-tive Arbeit, DJs und Konzerte. Der Jugendtreff Neuhausen packte das Gemeindehaus und krempelte es um zu einem Hotspot für junge, kreative Leute. In Workshops, betreut vom

Schaffhauser Beatboxer Camero, wurden während mehrerer Stunden Lieder kreiert, gefreestylt und vorbe-reitet, um für den Partybetrieb am Abend gewappnet zu sein.

Krachende Beats, gespielt von DJ Noize, und wilde Partybeleuchtung sorgten dafür, dass das Kirchge-meindehaus einem Club ähnelte. Un-ter dem Motto Open Stage Vol. 2 fei-ert der Jugendtreff zum ersten Mal seit fünf Jahren eine derartige Party. Von Breakdance über Akrobatik bis hin zu Neuinterpretationen bekann-ter Songs: An diesem Abend war die Gemeindehausbühne eine Bühne für junge Kreative.

Mit dem Konzert begann am Abend dann endlich der Höhepunkt, auf den alle Beteiligten den ganzen Tag hingearbeitet hatten. Alles, was vorgeführt wurde, war am selben Tag einstudiert worden.

Die Ehre, den Abend zu eröffnen, wurde der Sängerin Jessica (15 Jahre) zuteil. Begleitet wurde sie von Came-ros hämmernden Beats und der Pia-nistin und Improvisationskünstlerin Stephanie Senn, die den textlosen Freestyle-Gesang am Flügel unter-strich.

Und obwohl der Auftakt des Abends schon gelungen war, liess das Niveau im Verlaufe des Abends nicht nach: In der Folge betrat der sechsjährige Jophiel die Bühne, der mit seiner ausgefallenen Break-dance-Einlage das Publikum in Staunen versetzte. Auf den wilden Tanz folgten Cover-Einlagen von unter anderem Sia und den Red Hot Chili Peppers. Einen weiteren Hö-hepunkt lieferten zwei junge Da-men, die zu Ed Sheerans «Shape of You», gespielt von Camero und Senn, eine Artistikeinlage präsen-tierten. Nach Ende des geplanten Programmes traute sich leider nur jemand, das Motto Open Stage wörtlich zu nehmen: Die 20-jährige Eva enterte die Bühne und brachte, unterstützt von Instrumental und Beatbox, zwei weitere Gesangs- cover. Mit Kat Dahlias «Gangsta» und «Toxic» von Melanie Martinez wusste die junge Sängerin das Pu-blikum zu überzeugen.

Kirchgemeindehaus Neuhausen Open Stage Vol. 2

«Schwung mitnäh u dürezieh» Feindbild Elektrovelo: Pascal Dussex und Resli Burri sind zwei Velo-Cracks der alten Schule, zumindest auf der Bühne. Die beiden Berner beherrschen ihre Instrumente und das Blödeln auf höchstem Niveau.

Luca Miozzari

NEUHAUSEN. Der Samstagabend im Trottentheater war eine Mischung aus Theater, Stand-up-Comedy, Musik und Sport. Zu Gast war das Duo Les Trois Suisses mit seinem Programm «Tan-dem». Im Mittelpunkt stand der Rad-sport. Dem Zweiergespann aus den bei-den Bernern Pascal Dussex und Resli Burri wurde dabei nichts geschenkt. So-gar den Strom für die Bühnenbeleuch-tung mussten sie sich selbst erarbeiten. Auf der Bühne stand ein Drahtesel mit Generator und immer, wenn das Licht wieder ausging, hiess es: «Tschaupe!» – Berndeutsch für «in die Pedale treten».

Das «Trio mir zwöi», wie sie sich auch nennen, schlüpfte in die eng anliegen-den Trikots zweier Veloveteranen, die

sich auf ihr letztes Rennen vorbereiten. Die Bühne wurde dabei zum Hotelzim-mer umfunktioniert, das gleichzeitig auch als Velogarage und Rennstrecke diente. Ganz nach ihrem Motto «Schwung mitnäh u dürezieh» blödelten die beiden Berner zwei geschlagene Stunden durch, ohne dabei ihr Ziel aus den Augen zu verlieren: den Pokal am Veteranenrennen und Jolanda, die Traumfrau, welche im Zielraum wartete.

Die «Schönwetter-Gümeler»Brillant war der Auftritt vor allem auf

musikalischer Ebene. Zahlreiche Songs von den Blues Brothers bis Bob Marley wurden zu Velosongs umfunktioniert. Aus Tina Turners «Proud Mary» (mit der Songzeile «Rolling on the River») schus-terten sie die Velokurier-Hymne «Rol-

ling to deliver». Die beiden Multiinstru-mentalisten konnten auf ein ganzes Arsenal an Utensilien zurückgreifen. Neben Instrumenten wie Keyboard, Gi-tarre, Klarinette oder Mundharmonika trommelten sie auch auf Fahrradrah-men, Pokalen oder Bierflaschen. Die Krönung waren eine Bass Drum und eine Hi-Hat, die sich über die Bremshe-bel am Velolenker betätigen liessen. Na-türlich durfte eine meisterliche Young-Boys-Trinkflasche, die sich später als Rassel herausstellte, im Flaschenhalter nicht fehlen.

Dussex und Burri, die seit 1993 zu-sammen auftreten, fahren auch im Pri-vatleben gerne Rad, wenn auch nicht ganz so leidenschaftlich wie auf der Bühne. Abseits des Rampenlichtes sind sie eher «Schönwetter-Gümeler».

Berufswunsch? Na, Vorkoster in der Sauerkrautfabrik!Mit einer Dialektbearbeitung von Otfried Preusslers «Räuber Hotzenplotz» erweckte die Zürcher Märchenbühne das Kasperlitheater auf der Bühne des Stadttheaters zum Leben.

Sabine Bierich

SCHAFFHAUSEN. «Seid ihr alle da?», fragte Kasperli die Kinder im Stadtthe-ater und erntete ein lautes «Ja». Die eingangs gestellte Frage gehört zum Kasperlitheater wie der Kasperli zum Seppli. Und ebenso gibt es kein Kas-perlitheater ohne gemalte Kulissen. Fast hat man es vergessen, dass es Zei-ten gab, in denen Bühnenmaler noch richtige Landschaften und Interieurs malten, in denen dann Schauspieler in schönen Kostümen agierten und Vor-

hänge gezogen wurden. In der Inszenie-rung von Hubert Spiess und Erich Vock, die seit 1994 die Zürcher Märchenbühne leiten, gibt es an den Kulissen und Figu-ren nichts zu deuteln – ein Wald ist ein Wald, die Grossmutter ist eine alte Frau und trägt Pantoffeln an den Füssen und das Herz am rechten Fleck. Natürlich kann sie auch kochen.

Eingerichtet ist ihre gute Stube im Biedermeierstil, und hier gibt es je-den Donnerstag ihre legendäre Brat-wurst mit Sauerkraut. Der Räuber Hot-zenplotz hat einen Räuberbart und eine viel zu grosse Nase, wie der Wachtmeis-ter Dünklimoser übrigens auch. Nur ist dessen Nase röter, weil er sich wohl Wein und gutes Essen leisten kann, wo-für auch sein Wohlstandsbauch spricht. Die Hellseherin Frau Schlotterbeck lacht wie eine Märchenhexe. Der Kas-perli ist der Schlaue, trägt eine rote Zip-

felmütze, und der Seppli ist der Dumme und hat einen Sepplihut. Die Welt ist also noch in Ordnung, wenn sie das je-mals war.

Simon Keller und Nico Savary Bahl als Kasperli und Seppli boten köstlichen Slapstick im Gespann mit Thomas Meien berg als Räuber Hotzenplotz, der diesen temperamentvoll ausgestaltete. Hotzenplotz’ bekundeter Berufswunsch Vorkoster in der Sauerkrautfabrik oder Spaziergänger werden zu wollen, wenn er ein ordentliches Leben anfangen würde, sollte unbedingt in die Berufs-wahl für Schulabgänger aufgenommen werden. Mit grossmütterlichem Charme gewann Bella Neri das Publikum. Die Witwe Schlotterbeck, Bettina Kuhn, im Gespann mit dem Oberwachtmeister Dünklimoser, Daniel Bill, war das Salz in der Suppe. Ein echter «Klöpfpilz», dieser Hotzenplotz!

Die Uniform täuscht: Dieser Herr ist kein Gesetzeshüter. BILD MICHAEL KESSLER

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Montag, 7. Mai 2018 Stadt Schaffhausen 17

Manche Winzer hatten ihre Kellertore nicht nur am 1. Mai, sondern auch am folgenden Wochenende geöffnet. So auch das Weingut Baumann in Ober­hallau, wo heuer das 40. Jahr als Selbst­kelterer mit den ersten neun Jahrgän­gen ann mee gefeiert wurde. «Denn hemmer halt ann mee im Chäller», meinte Ruedi Baumann lakonisch, als seine Frau Beatrice ankündigte, dass sie selber einen Wein keltern wolle – da­mit war der Name gefunden, noch be­vor der Jahrgang 2007 im Fass war.ann mee 2007: Granat mit Purpur­reflexen; in der Nase Pflaumen und ein Hauch Pflümli, Brombeeren und ter­tiäre Aromen (Waldboden); am Gaumen voll und rund, Säure, Tannin und Stoff sind im harmonischen Gleichgewicht. Der Wein hat den Höhepunkt seiner Ge­nussreife erreicht – glücklich, wer da­von noch eine Flasche im Keller hat!ann mee 2008: Granatrot, heller als der 2007­er; zarter Veilchenduft und Heu­blumen in der Nase, am Gaumen ele­gant und fein, jetzt schön zu trinken.ann mee 2009: Mittleres Granat; die Malzaromen der ersten Flasche deuten auf eine vorzeitige Oxidation hin, am Gaumen ist der Wein kräftig, aber nicht sehr elegant. Beatrice Baumann lässt Peter eine zweite Flasche öffnen: Sie entfaltet den Duft exotischer Hölzer wie Zedern­, Sandelholz und Zimt. Die­ser Aromenkomplex wird auch «Apo­

thekenschrank» genannt, und ist hier so intensiv, dass man mit den Augen unwillkürlich den kleinen braunen Al­ligator sucht, der in manchen klassi­schen Apotheken alter Schule über dem Tresen hing; am Gaumen edle, dunkle Schokolade – das Öffnen der zweiten Flasche hat sich sehr gelohnt!ann mee 2010: Granat; in der Nase Zwetschge, Himbeere; am Gaumen un­glaublich frisch, fruchtig und jugend­lich, grosse Spannkraft dank feiner Säure und delikaten Tanninen. ann mee 2011: Granat; in der Nase frisch zerriebene Schafgarbe und Thymian; am Gaumen kräftig – Lakritze, und Teer erinnern an ein warmes Jahr. ann mee 2012: Granatrot; am Anfang re­duktiv, nach Belüftung durch Schwen­ken im Glase frisch geschnittenes Rind­fleisch, Lorbeer, Zedernholz und Zimt. Der Wein wirkt sehr jung und kann in der Flasche noch reifen. ann mee 2013: Granat mit Purpur­reflexen, ähnlich dem ersten Jahrgang 2007; in der Nase Lorbeer, Nelken, Zimt; am Gaumen saftige Säure, kräf­tige Tannine – dieser Wein hat ein gros­ses Potenzial, sollte aber noch reifen. ann mee 2014: Granatrot mit violetten Reflexen; betörend intensive, hoch­tönige Aromatik, darunter wieder ein Bukett frischer Heublumen. Beatrice Baumann ist glücklich, dass im Kirsch­essigfliegen­Krisenjahr 2014 so ein

schöner Wein entstanden ist. Am Gau­men saftig, mit feinen Tanninen – Menschen, die erstklassige Weine gerne in ihrer ersten Jugend trinken, werden schon jetzt ihre Freude daran haben. – Im Jahr 2015 gab es keinen ann mee, erzählt Beatrie Baumann, da ging das ganze Traubengut in den – R – .Fassprobe ann mee 2016: Rubinrot mit Purpurreflexen; in der Nase frische Schafgarbe, Wollfett, neues Leder, Wa­cholder; trotz seiner Jugend schon schön zu trinken. Mit diesem Jahrgang

hat Peter Baumann von seiner Mutter Beatrice die Regie für den ann mee übernommen, nachdem er ihr genau auf die Finger geschaut hat: «Ich will in ihrem Sinn und Geist weitermachen.» Baumanns Trockenbeere 2015 aus Pinot­noir­Trauben hatte am 30. April mit dem Auftritt in der Burg Aasen bei Donau eschingen ihre Premiere. Dort schwingen die Brüder Jason und Niklas Grom das Szepter – Jason in der Küche, Niklas, der als Sommelier schon bei Cor­nelius Speinle alle 13 Sinne in Schlattin­gen beisammen hatte und bei Baumanns in Oberhallau ein Praktikum machte, als Gastgeber und Sommelier. Der helle Süsswein mit feurigen Reflexen wurde im Dezember 2015 mit 193  Öchslegrad gekeltert; er gärte und reifte in einer neuen Barrique, die ihm ein schönes, warmes Fundament gibt. (us)

Beatrice Baumann und ihr Sohn Peter präsentierten neunmal ann mee – und der jüngste Besucher war ein Jahr jünger als die Fassprobe 2016. BILDER US

«Ich will bei diesem Wein im Sinn und Geist meiner Mutter weitermachen. »Peter Baumann neu für ann mee zuständig

Feurige Farbe: Baumanns süsse Trocken-beere 2015 aus Blauburgundertrauben.

Genossen Vertikaldegustation eines Blauburgunders, dessen Name an ein indonesisches Nudelgericht erinnert, und eine süsse Surprise

Neun Jahrgänge ann mee – und danach ein Süsswein mehr

Hermann­Luc Hardmeier

SCHAFFHAUSEN. «Hallo, hoi! Es ist so schön, zu Hause zu sein!» Pony M. begrüsste die Besu­cher in der Kammgarn herzlich und erhielt gleich zu Beginn begeisterten Applaus des vol­len Hauses. Seit sie 2003 ihr Leben über den Haufen warf und ihren Job als Psychologin an den Nagel hängte, ist viel passiert. Mit über 64 000 Followern auf Facebook und ihrem Blog auf Watson zählt sie heute zu den erfolgreichs­ten Bloggern der Schweiz. Derzeit ist sie mit ihrem Programm «Dini Mueter» auf Tournee und zeigte in der Kammgarn einen Querschnitt durch ihr Werk. Pony M. alias Yonni Meyer er­zählte aus ihrer Vergangenheit, gab Alltags­beobachtungen zum Besten, philosophierte und garnierte ihre scharfzüngigen Kommen­tare mit einer kräftigen Portion Humor.

«Was macht einen echten Schweizer aus?», war eine der ersten Fragen, die sie in den Raum warf. Sie bediente nun nicht etwa Kli­schees wie Käsefondue und Jodelvereine, son­dern sprach über Skilager, Schulausflüge ins Technorama und Blockflötenunterricht. Sie gestand, wildromantische Gefühle für einen der damaligen Lagerleiter gehegt zu haben. «Hm, er ist wohl heute 60. Er passte damals in mein Beuteschema. Heute passe ich mög­licherweise in seines», resümierte sie.

Die Zuhörer schwelgten in Erinnerungen und kugelten sich vor Lachen, als sie detail­liert über verkochten Riz Casimir, lauwarmen Sirup aus der Thermosflasche und das Block­flötenspiel an Weihnachten im Familienkreis sprach. Die Flöten­Folter beschrieb sie in al­len Details. «Ich litt, die Zuhörer litten und auch die Blockflöte. Manchmal frage ich mich, wie es in so einem voll gespuckten Holzkörper wohl aussieht?»

Herr Kunz und sein KofferDie Lesung des Abends fand auf zwei Ebe­

nen statt. Einerseits wurden viele Geschich­ten aus ihrem Zyklus präsentiert, anderer­seits bestimmte die Story des Geschäftsman­nes Kunz die Show. Dieser hatte seinen Koffer bei einem Flug verloren und mutierte ohne Handy sowie Laptop gezwungenermassen zum Offlineabenteurer. Häppchenweise er­fuhr das Publikum über die ganze Vorstellung

verstreut, wie es Herrn Kunz ergangen war. Ei­nes der Highlights des Abends waren sicher­lich auch ihre Beobachtungen im Mikrokos­mos Krankenzimmer. Welche typischen Men­schen trifft man im ärztlichen Warteraum?

Gelächter brach aus, als Pony M. über den «Plauderi», den «Google­Hypochonder» und die «Telefoniererin» sprach. Letztgenannte spricht mit leiser Stimme und Codes über Be­ziehungskrach und Unterleibsprobleme. Trotz allen Sicherheitsmassnahmen erahnten die Zuhörer vieles. Leider zu viel.

Pony M. sorgte nicht nur für amüsante Un­terhaltung, sondern forderte auch zum Per­

spektivenwechsel auf. «Vielleicht sind Fünf­liber perverse Münzen, die von dir am Se­ lecta­Automaten gerieben werden wollen. Vielleicht wollen die Ramseiers mal etwas an­deres, als grasen zu gehen. Beispielsweise ins Alpamare. Und vielleicht spricht Bundesrat Johann Schneider­Ammann nicht unheim­lich langsam, sondern wir alle einfach un­heimlich schnell.» Man hätte gern noch lange zugehört, doch Herr Kunz hatte sich mittler­weile mit seinem Offlineleben angefreundet. Er genoss sein analoges Dasein und verzich­tete auf die geschäftliche Erreichbarkeit in sei­ner Freizeit.

Flöten-Folter, Unterleibsprobleme und Beuteschemen im SkilagerPony M., Comedienne und Bloggerin, hatte die ausverkaufte Kammgarn in null Komma nichts in der Tasche.

Hegte wildromantische Gefühle für einen Lagerleiter: Pony M. BILD EVELYN KUTSCHERA

«Vielleicht sind Fünfliber perverse Münzen, die am Automaten gerieben wer-den wollen.»Pony M.Comedienne und Bloggerin

Konzert

«Alles Wahnsinn»: Einer war sogar als Batterie verkleidet Simon Müller

SCHAFFHAUSEN. Am Freitagabend tauft die Punkband Spielrausch ihr neues Album im TapTab­Club. Pas­send zum Albumtitel «Alles Wahn­sinn» lassen die vier Musiker so rich­tig die Sau raus. Auf der Bühne läuft volles Programm, denn zu ihren Konzerten gehört auch eine Menge

Theater dazu. Für diese Premiere ha­ben sie Verstärkung zugezogen. Die Schwester eines Bandmitglieds hilft eifrig bei der Performance mit: Im Krankenschwester­Outfit lässt sie Geldscheine ins Publikum regnen. Ein paar Freunde kommen als afri­kanische Ureinwohner oder Zombies verkleidet auf die Bühne und geben ein schräges Bild ab. Die Punkrocker lassen sich nichts von ihrem Alter anmerken. Sie stürzen sich trotz ih­rer fünf Jahrzehnte auf dem Buckel in heisses Punk­Outfit: Wolfi singt in Tigerleggings und rotem Hawaii­hemd, Philip greift gekonnt in die Saiten seiner E­Gitarre, Möhr, zu Be­ginn als Batterie verkleidet, ist für den Bass zuständig, und Lucas sitzt oben ohne hinter seinem Schlagzeug und lässt es ordentlich rasseln. Der Tanzboden des TapTabs ist voll mit begeisterten Punkfans.Hinter diesem einzigartigen Auftritt steckt viel Substanz. Ernste The­men werden angesprochen, etwa Öl­katastrophen. Während des Liedes «Pechvogel» wird ein pechschwarz angemalter Vogel durch das Publi­kum geschwenkt. Die Punks haben die Einstellung: «Über Probleme, die sich nicht so einfach lösen lassen, darf man sich auch lustig machen.»

Mit ebenfalls gesellschaftskriti­schen Texten fährt die Schaffhauser Punkband Total Verdichtet fort. Sie bringen den Punkabend mit einem weiteren kräftigen Konzert und Fei­erstimmung zu einem gelungenen Ende.

TapTab Spielrausch und Total Verdichtet

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Stadt Schaffhausen Montag, 7. Mai 201818

Text Dominic Caviezel Bilder Evelyn Kutschera

SCHAFFHAUSEN. Märklin-Eisenbahn-schienen, ein Dutzend Geigenbögen mit abstehenden Haaren, ein Spielzeugma-schinengewehr mit zwei Läufen: Es macht Spass, am Samstag auf dem Flohmarkt im Mosergarten auf Ent- deckungsreise zu gehen. Ursi und Hasy Neuenschwander streifen durch die Reihen: «Ich kaufe am liebsten etwas Unnötiges, das Freude macht», erklärt Ursi. «Und ich bin der böse Ehemann, der fragt: ‹Ja, und wo stellen wir das denn wieder hin?›», meint Hasy dazu.

Viele wollen alte Schmuckstücke oder ihre Schrankhüter verkaufen, doch wer einen guten Platz haben will, muss früh aufstehen. Nadja Held stellte ihren Stand bereits um fünf Uhr morgens auf, es wird aber gemunkelt, dass die ersten Betrei-ber bereits um drei Uhr erschienen seien. Aylin Ulmer verkauft neben dem Spiel-platz ihre Mode, damit sie wieder shop-pen gehen kann. Melanie Münch dagegen möchte nachhaltiger Platz schaffen und hält sich daher beim Stöbern zurück. Ihre Freundin und Standpartnerin Patsy Kälin verkauft neben Occasionen auch neuwertige Artikel: bemalte Steine, die die Käufer immer an die kreative Person erinnern sollen, die es geschafft hat, ih-nen einen Stein anzudrehen. Ralf Deut-schenbaur rollt seit zehn Jahren seinen Leiterwagenstand an fast jeden Moser-garten-Flohmi, doch die Ware ist ihm bis heute nicht ausgegangen. Emma stöbert mit ihrer Mutter Monika Kleingries durch alte Gold- und Perlenketten von Anja Roder (r.).

Altes Zeug sucht neue LiebeSchon um drei Uhr in der Früh, munkelt man, seien die ersten Standbetreiber am Samstag am traditionellen Flohmarkt

im Schaffhauser Mosergarten aufgetaucht.

Brockenstubenbetreiber Antonio De Santis ist noch etwas unzufrieden mit der bisherigen Verkaufsbilanz.

Ralf Deutschenbaurs Familie handelte früher mit Antiquitä-ten, doch seit den 90ern ist die Nachfrage zurückgegangen.

Aylin Ulmer kommt einmal pro Jahr an den Flohmarkt, um Platz in ihrem Kleiderschrank zu schaffen.

Patsy Kälin (l.) und Melanie Münch teilen sich einen Stand mit alten Kleidern und neu bemalten Steinen.

Nadja Held verkauft Stofftiere und säckchenweise Figürchen aus Überraschungseiern.

Ursi und Hasy Neuenschwander finden, der Flohmi im Mosergarten könnte ruhig häufiger stattfinden.

«Ich bin der böse Ehemann, der fragt: ‹Ja, und wo stellen wir das denn wieder hin?›»Hasy Neuenschwander Flohmarktkenner

Wenn der Kühlschrank schon mal einkaufen gehtWie wird die Zeitnutzung im Jahr 2030 aussehen? Mit die-sem Thema befassten sich zwölf Lehrlinge und stellten ihre Ideen anhand von Lego-Modellen vor.

Corina Mühle

SCHAFFHAUSEN. Wie messen wir die Zeit, und vor allem, wie gehen wir mit ihr in der Zukunft um? Dieser Frage widme-ten sich drei Teams mit je vier Lehrlin-gen während zweier Tage im Rahmen des «Innovation Star»-Wettbewerbs. Dieser fand im Rahmen der Naturwis-

senschaftstage an der Kantonsschule Schaffhausen statt.

Das erste Team entwickelte ein Sys-tem, das mit allem verbunden ist und helfen soll, die Zeit effizient zu nutzen. Es weiss zum Beispiel, welche Lebens-mittel im Kühlschrank fehlen, und lässt diese nach Hause liefern. Die Idee ist, dass alle Prozesse optimiert werden. So soll ein Auto nie leer fahren, ein Flug-zeug nie leer fliegen und ein Mensch nie leer laufen. Das System rechnet aus, wie man den Tag optimal nutzen kann. Die Gruppe zeigte anhand eines Lego-Pro-totypen, wie ein Tag im Leben eines Städters im Jahr 2030 aussehen könnte.

«Smartropolis» hiess das Projekt der zweiten Gruppe. Der wesentliche Teil dieser smarten Stadt besteht darin, den Transport zu optimieren, um so Zeit zu sparen. So soll zum Beispiel der Gü-tertransport nur unterirdisch verlau-fen. Anhand ihrer Lego-Stadt zeigte die Gruppe, wie sie sich das vorstellt. Die ganze Infrastruktur ist vernetzt.

Alle Informationen sind immer sofort für alle verfügbar. Wenn es zum Beispiel einen Autounfall gibt, werden die Stras-sen automatisch abgeriegelt, und der Verkehr wird umgeleitet. So sollen alle zur optimalen Zeit am optimalen Ort ankommen, wie die Gruppe bei der Prä-

sentation erklärte. Ein «Digital Eye» ist die Lösung, welche die dritte Gruppe präsentierte. Jeder Mensch werde eine Brille tragen, die eine Assistenzfunk-tion habe. Alle Informationen, die wich-tig seien, sehe der Brillenträger auf den Gläsern mit eingebautem Display. Da sich die Technik aber immer weiterent-wickelt, denkt das Team, dass die Brille bald durch Linsen ersetzt werden könnte.

Die Präsentationen kamen unter grossem Applaus zu einem Ende, und das dreiköpfige Juryteam zog sich zur Besprechung zurück. Gewonnen hat das erste Team.

Das Siegerteam mit seinem prämierten Projekt. BILD CORINA MÜHLE

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Montag, 7. Mai 2018 Stadt Schaffhausen 19

Albanian Festival droht grosses DefizitNur rund 300 Personen kamen gestern zum Familienfest des ursprünglich zweitägig geplanten Albanian Festivals. Der erste Teil am Sams-tagabend mit zwei Skandalrappern war abgesagt worden. Die Organisatoren sprechen von einem fünfstelligen Verlust.

Christoph Merki

SCHAFFHAUSEN. Aus den mächtigen Laut-sprechern an der Hallendecke der BBC-Arena schallte Popmusik. Noch musste die Musikkonserve für Unterhaltung sorgen. Hinter dem prominent in Szene gesetzten DJ-Pult prangte ein riesiges Tuch mit dem wohlbekannten Doppeladler, angestrahlt mit roten Scheinwerfern. Die Flagge Alba-niens. Vereinzelt waren die Tische, wel-che in der Halle aufgestellt waren, besetzt. «Reserviert»-Schilder jedoch waren un-übersehbar auf allen noch freien Tischen aufgestellt. Diese Tische blieben jedoch während des ganzen Nachmittags leer, auch wenn die Halle nur zu einem Bruch-teil besetzt war. Ein Hauch von Volksfest-stimmung hat sich in der BBC-Arena den-noch breitgemacht. Mädchen in bunten Röckchen, verziert mit Blumen oder in traditionell albanischen Kleidern, rann-ten herum. Alle warteten auf den ersten Act am sonntäglichen Familienanlass des Albanian Festivals.

Moderation durch FernsehstarNachdem das Festival im Vorfeld auf-

grund des geplanten Auftritts der Skandal-rapper Farid Bang und Kollegah Schlagzei-len gemacht hatte, wurde deren Auftritt ab-gesagt. Wegen der kurzen Zeitspanne war es den Organisatoren auch nicht möglich, ein Ersatzprogramm auf die Beine zu stellen.

Am Sonntag aber war von diesen media-len Wogen nichts zu spüren. Im Zen trum standen die verbindende Kultur und das Land der familiären Wurzeln. Deshalb wurde der Anlass gestern auch sehr tradi-tionsreich eröffnet. Die Gruppe Shoqata Rinia aus Singen, gekleidet in den entspre-chend der kosovarischen Kultur entsprin-genden Trachten, verbreitete ein gewisses authentisches Flair.

Doch nicht nur die graziösen Tänzerin-nen mit männlicher Verstärkung brachten ein Stück ferne Heimat nach Schaffhausen. Diverse Künstler, eigens für diesen Tag aus dem Kosovo und Albanien eingeflogen, liessen die Distanz zum Balkan vergessen. Als Moderator führte Altin Maku durch das Programm. Zu Hause in Albanien hat Marku eine eigene Fernsehshow.

Kein Visum für KomikerEin erster Höhepunkt war sodann

Kushtrim Dobra, der die Besucher tatsäch-lich zum munteren Tanzen locken konnte. Auch seine Musik war traditionell ange-

haucht. Als kleine amüsante Auflockerung zwischendurch wurde über Lautsprecher sogar eine Telefonverbindung zu Cima, ei-nem kosovarischen Komiker, aufgebaut. Dieser hätte eigentlich persönlich in der BBC-Arena auftreten sollen, konnte jedoch aufgrund eines fehlenden Visums die Reise nicht antreten. Dies hat er den anwesenden Besuchern auch erklärt – natürlich in alba-nischer Sprache.

Hätte da nicht im Hintergrund der Halle die aufgebaute Bar mit der Werbung für das hiesige Bier gestanden, hätte man sich fast schon im Kosovo wähnen können. «Es ist immer schön, die Kultur zu vereinen», erklärte Arijela Memisi, «in der Schweiz gibt es solche Möglichkeiten nur selten, bei denen man im familiären Rahmen zu-sammenkommen kann.» Speziell war

auch der Auftritt von Sabri Fezullahù. Der 72-jährige Sänger feierte letztes Jahr sein 50-Jahr-Bühnenjubiläum. Den Besuchern schien seine Performance zu gefallen.

Eine rassige Mischung aus traditionel-ler Musik und modernem Pop brachte an-schliessend Leonora Jakupi auf die Bühne. Die kosovo-albanische Popsängerin aus Prishtina brachte die rund 300 Gäste noch-mals tüchtig zum Feiern. Besonders beliebt bei den Jungen war Meda.

Vornehmlich bekannt durch seine Lie-beslieder stand der Sänger sogar während seiner Performance für Selfies zur Ver-fügung, während die etwas älteren Be-sucher vor der Bühne, traditionell an der Hand haltend, im Kreis tanzten. «Es ist wie ein Stück Heimat in der Schweiz», meinte Leonita Limani strahlend.

«Aus heutiger Sicht sieht es schlecht aus»

Das Programm am Samstag wurde abgesagt, nur der Familienanlass vom Sonntag fand statt. Sind Sie enttäuscht?Beslim Memisi: Die Zeit war zu kurz, um noch einen Ersatz, geschweige denn Sponsoren zu finden. Darum mussten wir den Anlass ganz ab-sagen. Auch die Veranstaltung am Sonntag hat dadurch sehr gelitten. Letztes Jahr hatten wir rund 1500 Besucher, dieses Jahr viel weni-ger. Die Leute hatten vielleicht auch Angst, nach den Vorfällen noch zu kommen. Es freut mich aber, dass trotzdem einige aufgetaucht sind. Aber klar, ich bin enttäuscht.

Kann der finanzielle Verlust schon beziffert werden? Memisi: Der Samstag hat uns einen fünfstelligen Verlust beschert. Die-ser wird heute aufgrund der weni-gen Leute noch grösser. Es muss zu-erst abgerechnet werden, um sagen zu können, wie hoch der Schaden ist. Aus heutiger Sicht sieht es schlecht aus. Wir müssen zusammensitzen und schauen, wie viel kaputt gegan-gen ist und ob wir den Verein auflö-sen müssen.

Haben Sie trotzdem noch Visionen?Memisi: Unsere Vision war es, die Sängerin Rita Ora nach Schaffhau-sen zu holen. Dieser Traum ist im-mer noch da, aber die Austragung dieses Jahr hat uns zurückgewor-fen. Wir haben uns mit ganzem Her-zen engagiert. Was dann passiert ist, haben auch andere Veranstalter nicht nachvollziehen können, kein Mensch hätte dies geahnt.

Interview: Christoph Merki

Beslim MemisiOrganisator

Nachgefragt

Graziös und mit geschmeidiger Eleganz eröffnete die Gruppe Shoqata Rinia den Familienanlass. BILD CHRISTOPH MERKI

«Es ist wie ein Stück Heimat in der Schweiz.»Leonita Limani Besucherin

Stadt, Land, Fluss und zwölf LatexzwergeDie Künstlerin Marion van de Wardt geht ganz nah ans Wasser: In der Galerie Kraftwerk zeigt sie derzeit 45 Werke, die mit der Energie des Wassers zu tun haben. Dazu gibt es eine eigenwillige Performance.

Indrani Das Schmid

SCHAFFHAUSEN. Bunt sind sie, klein sind sie und unglaublich geschwätzig. Die zwölf Zwerge des Rheinufers. Jeden-falls erscheinen sie so den gut 25 Be-trachterinnen und Betrachtern, die sich am Samstagabend auf der anderen Seite des Kraftwerks vor der Galerie Kraft-werk versammelt haben und ihnen zu-sehen, wie sie Vater Rhein mit seinen Wellen nachahmen, in signalrot-oran-ge-gelb-blau glänzenden Ganzkörper-anzügen an seinem Ufer stolzieren und immer wieder plappern.

Vernissage mit Tanzperformance. Das sieht man auch nicht alle Tage. Was für Marion van de Wardt natürlich ist, ist es für die meisten Künstlerinnen und Künstler nicht – nämlich Malen mit Tanz zu verbinden und beide Diszi-plinen in einer Ausstellung ausleben zu können, auch dank ihrer Tanzkollegin-

nen und -kollegen der Tanzschule von Ursula Lips.

«Kunst Fluss Tanz Kraft» heisst die Ausstellung, die bis zum 30. Mai in der Galerie Kraftwerk stattfindet. Ein Ort, der in seiner industriellen Schlichtheit der Schaffhauser Künstlerin sehr ge-fällt. Ein Ort, an dem sich die zwei her-

ausragenden Eigenschaften des Rheins vereinigen: Ruhe und Kraft. Wenn man innehält und dem Spiel seiner Wellen folge, sehe man auf einmal seine Leben-digkeit, sein Spiel mit Wasser und Licht, das immer wieder Neues hervorbringe, erklärt die Künstlerin. «Wir Menschen laufen so gleichgültig durch das Leben,

dass Achtsamkeit selten in den Alltag findet.»

Sie liebe es, einzutauchen in Orte und Naturschauplätze – und zu beobachten, nicht nur ihre äussere, sondern auch ihre innere Welt. «Aus dieser entstehen dann Momente des Lebens», sagt Ma-rion van de Wardt.

Diese Momente finden sich in ihren 45 hauptsächlich grossformatigen Bil-dern wieder, oft in blau-grün-goldenen Wassertönen und Mischtechnik gestal-tet. In allen seien ihre inneren Bilder

und Emotionen geflossen. «Die Energie des Wassers wandelt sich in Energie der Farben um», wie in «bewegtes Wasser/Wellenstruktur», das unter helltürki-ser Oberfläche das Sandspiel verberge, das man erlebe, wenn man z. B. an der Nordsee das Auftreffen der Wellen auf den Sandboden beobachte. Eine lange Reihe an Skizzenbüchern habe sie mit ihren Beobachtungen gefüllt.

Das tanzende Dutzend. BILD EVELYN KUTSCHERA

«Wir können vom Rhein lernen. Nichts kann ihn in seinem Fluss und seiner Kraft stoppen.»

Wer kennt diesen Mann? BILD SHPOL

Polizeimeldungen

Raub im Januar: Polizei sucht diesen MannSCHAFFHAUSEN. Ein Unbekannter hat am 10. Januar zwei junge Er-wachsene in der Stadt Schaffhausen ausgeraubt, nun hat die Schaffhau-ser Polizei Bilder des Verdächtigen veröffentlicht. Er soll etwa 30 Jahre alt sein, circa 1,75 Meter bis 1,80 Me-ter gross sein, schwarzes, mittel-langes, glattes Kopfhaar tragen so-wie einen schwarzen Vollbart. Er trug eine hellbraune Hose und ein schwarzes T-Shirt. Der Mann sprach Hochdeutsch mit unbekanntem fremdländischem Akzent. Wer An-gaben zum Mann machen kann, soll sich bei der Polizei melden.

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Klettgau/Reiat Montag, 7. Mai 201820

«Hoamat kannst ned kaufen»Es war das Herz! Fans der Kastelruther Spatzen mussten in den ersten Konzerten der neuen Tour noch auf Frontmann Norbert Rier verzichten. Doch am Freitag in der Singener Stadthalle war Norbert wieder da – und mit ihm die «Tränen der Dolomiten».

Thomas Güntert

SINGEN. Die Kastelruther Spatzen sind die erfolgreichste volkstümliche Musikfor-mation aller Zeiten. Rund 800 Besucher kamen am Freitagabend in die Singener Stadthalle zum Konzert der sieben in Lan-destracht gekleideten Mannsbilder aus Südtirol. Die Kastelruther Spatzen begeis-tern seit über 30 Jahren das Publikum mit Liedern, die das Leben schreibt, und mit Musik, die sich von der Bierzelt-Volksmu-sik abhebt. Nur wenige Besucher kamen in Dirndl und Lederhosen. Die «Spatzen» san-gen Lieder über die Liebe und über den tie-fen Glauben, mit dem die Menschen in den Bergen noch verwurzelt sind. Mit vielen Liedern will die Band die Leute etwas von den Alltagssorgen wegholen und eine heile Welt vermitteln.

Die Kastelruther Spatzen singen aber keinesfalls nur von «Friede, Freude, Eier-kuchen», sondern auch über Schicksale von Menschen, mit denen es das Leben nicht immer gut gemeint hat. Norbert Rier musste vor Kurzem selbst erfahren, dass nicht immer alles so läuft, wie man es sich selbst vorstellt. Im Herbst musste er sich einer Herzoperation unterziehen und die ersten Konzerte der neuen Tour absagen.

Videos vom Ersten WeltkriegDas Konzert in Singen stand im Zeichen

der aktuellen CD «Die Tränen der Dolomi-ten». Mit dem gleichnamigen Titelsong soll daran erinnert werden, wie im Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren in den Dolomiten sinnlos gekämpft wurde. Sehr eindrück-lich lief dazu eine Videoeinspielung auf der grossen Leinwand über die Bühne.

Die Musiker spielten weitere Hits aus der aktuellen CD und emotionale Lieder aus früheren Zeiten. Die Kastelruther Spat-zen zeigten sich auch als Botschafter ihrer Heimat. Bis auf den Schlagzeuger Rüdiger Hemmelmann, der aus Franken kommt, sind alle Musiker aus Kastelruth und Bo-zen. Mit Liedern wie «Mein Tirol, ich ver-misse dich» oder «Südtiroler Sterne» ver-mitteln sie ihre Verbundenheit zur Heimat.

«Mir gefallen die Lieder, weil die Gefühle echt sind und tief aus den Herzen der Mu-siker kommen», schwärmte Hardy Krüger aus Schaffhausen, der an seinem Geburts-tag von seinen Freunden von der Tafelge-sellschaft «Goldener Fisch» zum Konzert eingeladen wurde.

Auf der Leinwand waren kahle Dolomi-tengipfel, grüne Wiesen der Seiser Alm und der Ort Kastelruth zu sehen, wo jedes Jahr Zigtausende Fans das Spatzenfest und das Spatzenmuseum besuchen. Bei manchen

Besuchern kamen Ferienerinnerungen auf. «Für mich ist das Konzert die Einstim-mung auf den nächsten Wohnmobilurlaub, den ich nächste Woche mit meiner Frau in Südtirol verbringe», bemerkte Kurt Strahm aus Stein am Rhein.

Endlich: «Eine weisse Rose»Nach der Pause wurden im zweiten Kon-

zertteil die vorderen Reihen mit den Fan-clubs immer unruhiger. Immer wieder wurde versucht, mit Klatschen und Schun-keln die Stimmung anzuheizen, doch das klappte nicht wirklich. Der überwiegende Teil des Publikums hatte den 50. Geburts-tag weit hinter sich gelassen und genoss die Musik anders als in früheren Jahren.

Ein Raunen ging durch die Halle, als das Lied «Eine weisse Rose» erklang. Das war das Zeichen für die Fans, die aufsprangen und vor die Bühne strömten, wo sie den letzten Teil des Konzerts ausgelassen feier-ten.

Die Chilbi, die auch eine Feuerwehrübung istOhne den Chilbi-Verein gäbe es in Siblingen schon lange keine Chilbi mehr. Das haben verschiedene Besucher einhellig bestätigt. Bei sommerlichen Temperaturen war das Zweitagefest gut besucht. Das Highlight dieses Jahr: ein spezielles Trampolin.

Rolf Hauser

SIBLINGEN. Die Chilbi Siblingen ist ein Geheimtipp. Der Chilbi-Verein Siblin-gen um die Familien Conesa, Forter, Hornung und Steinbuk versteht es, je-des Jahr eine attraktive Chilbi auf die Beine zu stellen. Dazu eignet sich der Platz vor dem Dorfladen ausgezeichnet, eigentlich wie gemacht dafür. Gleichzei-tig findet immer an der Chilbi eine Feuerwehrübung statt, was zusätzliche Besucher anlockt, wodurch auch mehr Leute an die Chilbi kommen. Das absolute Highlight war dieses Mal das Quarter Tramp. Es war lustig zu se-hen, wie sich lange Warteschlangen von Kindern vor den vier Trampolinen bil-deten. Alle hatten schon lange vorher ihre Schuhe abgezogen und brav neben sich hingestellt. Denn aufs Trampolin darf man nicht mit den Schuhen. Neben einem Festzelt, wo der Verein die Chil-bi-Beiz betrieb, gab es auch genügend Platz an der Sonne, was rege benutzt

wurde bei den sommerlichen Tempera-turen. Für die ganz Kleinen drehte sich das Kinderkarussell, während die Grös-seren sich am Fallbrett versuchten. Es geht darum, dass auf jeder Seite jemand auf einem Fallbrett sitzt und versucht, auf der gegenüberliegenden Seite mit ei-nem kleinen Kissen ein Brett zu treffen, das dann die Sitzfalle auslöst und denje-nigen auf dem Sitz auf eine darunterlie-gende Matte stürzen lässt.

Beim Harassen-Klettern geht es da-rum, wer die meisten Harasse aufeinan-derstapeln kann, ohne dass der Turm umfällt. Dazu muss man an den bereits gestapelten Harassen hochklettern, ge-sichert an einem Seil.

Chilbi-Lauf und GottesdienstRege benutzt wurde auch die Fire

Lounge, eine Sitz-Stahlkonstruktion, die im Kreis angeordnet ist und in wel-cher gleichzeitig gegrillt werden kann. Natürlich dürfen an der Siblinger Chilbi auf keinen Fall eine Schiessbude und

der Süssigkeitenstand fehlen. Am Abend öffnete die Oldie-Bar, und ab 22   Uhr heizte die Rock-und Blues-Co-ver-Band Icebreaker ein. Da die Siblin-ger Chilbi immer zwei Tage dauert, war das Angebot am Sonntag nicht weniger attraktiv. Mit dem Chilbi-Gottesdienst im Festzelt und einem Konzert der Mu-sikgesellschaft Gächlingen ging es am Sonntag weiter. Am Nachmittag fand der Siblinger Chilbi-Lauf, der jeweils von den turnenden Vereinen durchge-führt wird, statt. Mit dabei war auch Thuris Veloausstellung und Karin Bitt-ners «Chilbi-Broote», im «Freihof».

Dank Sponsoren kann der Chilbi- Verein Siblingen den Wochenendpass für 35 Franken anbieten und den Ta-gespass für 20 Franken. Dank dem aus-gezeichneten Wetter war die Chilbi Sib-lingen auch dieses Jahr ein voller Erfolg und hat viele Kinder glücklich gemacht und auch den Chilbi-Verein motiviert, nächstes Jahr wieder die Chilbi Siblin-gen zu organisieren.Vollgas auf dem Karussell. BILD ROLF HAUSER

Mannsbilder in Lederhosen: Die Kastelruther Spatzen mit Valentin Silbernagl, Albin Gross, Walter Mauroner und Norbert Rier. BILDER THOMAS GÜNTERT

Nur wenige in Lederhosen: Die Fans.

«Für mich ist das Konzert die Einstimmung auf den nächsten Wohnmobil- urlaub.»Kurt Strahm Stein am Rhein

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21Montag, 7. Mai 2018 Region

Zum Abschied gleich doppelter EhrenbürgerHeinz Brennenstuhl, langjähriger Bürgermeister von Gailingen, ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Für sein Engagement ist er von seiner Gemeinde, vom Bundesland Baden-Württemberg und sogar in Sachsen geehrt worden.

Achim Holzmann

GAILINGEN. Mit einem Festakt in der Hoch- rheinhalle wurde vorgestern Abend Heinz Brennenstuhl in den Ruhestand verab-schiedet. Der Einladung folgten viele Lo-kalpolitiker, Vertreter der Landesregie-rung, vom Landkreis sowie die zahlrei-chen Weggefährten dies- und jenseits des Rheins. Prominentester Politiker war der Innenminister des Landes Baden-Würt-temberg, Thomas Strobel. Im Auftrag des Ministerpräsidenten Winfried Kretsch-mann ehrte er Heinz Brennenstuhl für seine Verdienste um das Land Baden-Würt-temberg mit der Staufermedaille. Eine wei-tere Überraschung war die Ehrenbürger-schaft der Partnergemeinde Liebschütz-berg (Sachsen). Ingbert Sienel ernannte den «Noch-Bürgermeister» auch zum Eh-renbürger der Hochrheingemeinde. Bren-nenstuhls Amtszeit endet am nächsten Wochenende.

Den Redereigen eröffnete Landrat Frank Hämmerle. Er bezeichnete Gailingen als Vorzeigegemeinde und sagte: «Heinz Bren-nenstuhl war Bürgermeister mit Leiden-schaft. Er konnte auf kommunaler Ebene viel bewegen.» Insbesondere erwähnte er die interkommunale Zusammenarbeit. Die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehin-ger rückte drei Schwerpunkte in den Fo-kus. «Die grössten Meilensteine waren das Energieleitbild, der grenzüberschreitende Rheinuferpark und eine gelebte Gedenk- und Erinnerungskultur.» Der Vorsitzende des Gemeindetages, Johannes Moser, be-schrieb «die graue Eminenz im Landkreis» als einen Kommunalpolitiker aus Leiden-schaft, der die Nähe zu den Bürgern suchte. David Schmidt, der Bürgermeister der Part-nergemeinde Liebschützberg, und seine beiden Amtsvorgänger würdigten die Gai-linger Unterstützung beim Wiederaufbau nach der Wende.

Die Perlen am HochrheinDiessenhofens Stadtpräsident Markus

Birk bezeichnete die Landesgrenze als

«glänzendes Band der freundlichen Bezie-hungen». Birk sagte: «Klare Visionen und eine gemeinsame moderne Regionalpolitik waren dafür verantwortlich, dass sich beide Kommunen zu Perlen am Hochrhein entwickelten.» Zur Erinnerung brachte er eine Fahrradtasche gefüllt mit Schweizer Produkten und bedankte sich mit einem Überraschungskonzert vom Alphorn-trio Echo vom Stammertal. Für den Dörf-linger

Gemeindepräsidenten Pentti Aellig war die Renaturierung des Dörflinger Baches ein Höhepunkt in der Legislaturperiode des Nachbar-Bürgermeisters. Er würdigte die politische und gesellschaftliche Zusam-menarbeit und schenkte eine Notfalltasche mit Dörflinger Festwein und einem Gut-schein. Im Namen der Kirchengemeinde brachte der katholische Seelsorger, Niko-laus Böhler einen Rebstock, und Manfred

Werner, der Sprecher der Gailinger Vereine, bedankte sich mit allen Vereinspräsiden-ten für das «offene Ohr in sämtlichen Ver-einsangelegenheiten». Im Namen der Rat-hausmitarbeiter übergab Kämmerer Dieter Rihm eine handgefertigte Gartenbank, und den passenden Gartengrill schenkte der Gemeinderat. Musikalisch umrahmte der Musikverein Gailingen unter der Lei-tung von Daniel Wanner.

Heinz Brennenstuhl (l.) erhielt vom Diessenhofer Stadtpräsidenten Markus Birk eine gut gefüllte Velotasche – und ein Überraschungskonzert. BILD ACHIM HOLZMANN

Im Hüerbüel war die Grube offenWerden die Stimmbürger einer Erweiterung zustimmen? Das hoffen die Betreiberfirmen, welche die Grube am Samstag für die Bevölkerung zugänglich machten. Es geht um viel Kies.

Thomas Güntert

BASADINGEN-SCHLATTINGEN. Da die Ab-bauvorräte von rund 100 000 Kubikme-ter in der Kiesgrube Hüerbüel lediglich noch ein Jahr ausreichen, soll das Gru-benareal um rund neun Hektaren er-weitert werden. Das Gebiet Hüerbüel zwischen Diessenhofen und Schlatt ist vom Kanton Thurgau für den Kiesabbau vorgesehen. Mit der Erweiterung soll auch die Existenz der Firma Cabema AG gesichert werden, die dort in den nächs-ten 20 Jahren rund eine Million Kubik-meter Kies abbauen will. Um die Bewil-ligung des Kantons zu erhalten, muss die Gemeindeversammlung Basadin-gen-Schlattingen am 25. Mai einer Um-zonung zustimmen.

Gion Capuano und Florian Masche-rin von der Cabema AG sehen der Ab-stimmung positiv entgegen, da die Pe-ripherie der Grube sehr günstig liege, wodurch es keine Staub-, Verkehrs- und Lärmbelastung gebe. Die Gemeinde Ba-sadingen bekomme durch die Kiesab-gabe einen schönen Zustupf. Gegen die Zonenplanänderung und den Gestal-tungsplan, die bis letzte Woche auf der Gemeinde Basadingen-Schlattingen auflagen, gingen keine Einsprachen ein.

Grillwürste und GrubenalltagAm Samstag kamen zahlreiche Besu-

cher zum Tag der offenen Grube, die der grössten Schweizer Zementproduzen-tin Holcim AG gehört. An Infowänden erklärte Stefan Nagel von Holcim, dass sich die offene Fläche der Grube, die Er-schliessung und die Anzahl der Trans-

porte nicht gross verändern würden. Nach der Rekultivierung des Gruben-areals werde es zudem mehr Ökoflächen geben als vor dem Abbau. Jede volle Stunde wurden in der Grube die Bauma-schinen angefahren, und die Besucher konnten bei offerierten Grillwürsten und gekühlten Getränken zuschauen, wie der Grubenalltag im Hüerbüel ab-läuft. Besonders interessiert waren die kleinsten Besucher, die ein paar Werbe-geschenke und eine Toblerone mit nach Hause nehmen durften. Nachdem die Holcim AG im Jahr 2013 das Beton- und

Kieswerk Diessenhofen geschlossen hatte, wollten der Technische Leiter Mascherin und der Werkleiter Capuano den Kiesabbau in der Region weiterfüh-ren. Sie übernahmen sämtliche mobile Gerätschaften und gründeten mit drei Mann die Cabema AG.

Die Cabema AG macht den Kiesabbau und hat zudem das Werk in Diessenho-fen mit Muldenservice, Abfallentsor-gung und Recyclingbetrieb erweitert. Die Cabema AG ist mittlerweile Arbeit-geberin für neun Vollzeit- und fünf Teil-zeitstellen.

Vorräte reichen nur noch für ein Jahr: Kiesgrube Hüerbüel. BILD THOMAS GÜNTERT

«Er konnte viel bewegen.»Frank Hämmerle, Landrat, über Heinz Brennenstuhl

Rheinfall-Taschendiebe stehen ab heute vor GerichtIn flagranti konnte die Polizei im letzten August eine Gruppe rumänischer Taschendiebe am Rheinfall erwischen. Mit viel Geschick hatten sie Touristen bestohlen.

ANDELFINGEN. Ein 37-jähriger und ein 34-jähriger Rumäne sowie drei Frauen, 35-, 40- und 44-jährig, stehen ab heute vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, von ihrem Wohnort Konstanz im Juli und im August 2017 zum Schloss Laufen und an den Rheinfall auf Diebestour ge-gangen zu sein. Einige Bandenmitglie-der lenkten jeweils die Opfer ab, wäh-rend eine Komplizin in die Taschen und Rucksäcke griff, um Portemonnaies oder Bargeld zu entwenden.

Zack! Und das Geld war wegVor allem vier der Beschuldigten

hatten die Aufgabe, die Geschädig-ten abzulenken, während meistens die 40-jährige Mirela (Name von der Red. geändert) die Touristen um ihre Wert-gegenstände erleichterte. Die Bande soll sich auf die Treppe beim Schloss Laufen und auf die Aussichtsplattform bege-ben haben und immer nach demselben Schema vorgegangen sein. Während meist Mirela fürs Stehlen zuständig ge-wesen sein soll, war die übrige Rollen-verteilung gemäss der Anklageschrift unterschiedlich: Abwechselnd standen die fünf Schmiere und lenkten ihre Op-fer ab. Teilweise fragten sie Touristen, ob sie von ihnen Fotos machen könnten, wobei die einen posierten und ein ande-

res Bandenmitglied in deren Taschen oder Rucksäcke griff – manchmal blieb den Dieben sogar Zeit, die leeren Por-temonnaies zurück in die Taschen zu stecken. Für ihre Diebestouren genüg-ten ihnen jeweils zwischen einer halben und zweieinhalb Stunden. So ergatter-ten sie allein im August Bargeld in Fran-ken und Euro sowie südkoreanische Won im Wert von über 2200 Franken und eine Sonnenbrille, von der ersten Diebestour im Juli ist die Deliktsumme nicht näher bekannt.

Der Gewinn wurde dann gleichmäs-sig auf alle Bandenmitglieder verteilt. Mehrere Wochen lang ging das gut. Doch die Kantonspolizei Zürich war sensibilisiert. Fahnder in Zivil konn-ten am 30. August die Diebe in flagranti trotz Fluchtversuch stellen, nachdem Bestohlene die verdächtigen Perso-nen gemeldet hatten. Die Gruppe soll am Rheinfall (davon zweimal auf Neu-hauser Seite) an insgesamt fast 30 Ta-gen Taschendiebstähle verübt oder dies zumindest versucht haben.

Die fünf Beschuldigten müssen sich nun ab heute vor dem Bezirksgericht Andelfingen verantworten. Die Staats-anwaltschaft beantragt für die Mitglie-der einer Bande im Zusammenhang mit gewerbsmässigem Diebstahl Freiheits-strafen zwischen 15 und 27 Monaten (wovon die Beschuldigten bereits fünf Monate in verschiedenen Zürcher Ge-fängnissen abgesessen haben), Landes-verweis von zehn Jahren sowie die Kos-tenübernahme fürs Vorverfahren von 1050 Franken. Fürs Verfahren sind ins-gesamt vier Tage eingeplant. (M. G.)

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Sport22 Montag, 7. Mai 2018

Turnveteranen treffen sichRund 300 Turnveteranen kamen am Sonntag in der Herblinger Hohberghalle zur Landsgemeinde zusammen. / 26

Gestoppt: Erneut wurden Pouya Norouzi und Co. von der starken Pfadi-Abwehr aufgehalten. Pfadi-Torhüter und Best Player Schulz gelangen zudem 17 Paraden.

Kadetten verlieren in Winterthur und bleiben diese Saison ohne TitelRiesenenttäuschung für die Schaff-hauser. Pfadi siegt vor Heimpubli-kum mit 35:28 (16:15) und schafft da-mit die grosse Wende im Play-off-Halb final. Die Kadetten brachen nach der Halbzeitpause komplett ein und schliessen die Saison ohne Trophäe ab.

Philipp Hagen, Winterthur

HANDBALL. Es hätte durchaus auch das ent-scheidende Spiel im Play-off-Halbfinal sein können, das sich die Kadetten auswärts in der mit 2080 lautstarken Zuschauern besetz-ten Zielbau-Arena mit Pfadi Winterthur lie-ferten. Zumindest was die Atmosphäre be-trifft, den beidseitigen Kampfgeist und die Emotionen. Doch die Schaffhauser vermoch-ten erneut nur teilweise ihre Bestleistung ab-zurufen, auch taktisch machte man bestimmt nicht alles richtig am Sonntagnachmittag. Die Kadetten bedienten sich erneut der Taktik des siebten Feldspielers im Angriff auf Kosten des Torhüters. Dies brachte dem Titelverteidiger, dessen Serie nach vier Meistertiteln in Folge nun also definitiv zu Ende geht, nicht weniger als sieben Treffer ins leere Gehäuse ein. Vor al-lem psychisch brach dies den Schaffhausern das Genick. Zwar ist dieses System ein effi-zientes Mittel gegen die starke Pfadi-Defen-sive. Doch schon früh merkte man, das dies so nicht funktionieren kann. «In Halbzeit eins hat unser System gut funktioniert, in der zweiten machten wir dann aber zu viele Feh-ler. Die Enttäuschung ist nun riesig, das ist klar», so der scheidende Trainer Arno Ehret. Seine Mannschaft lag während des gesamten Spiels nie voraus – auch dies zeigt die Stärke-verhältnisse deutlich auf.

Pfadi überall einen Schritt vorausWährend sich Pfadi Winterthur so vieler ein-

facher Tore bediente, mussten die Kadetten erneut um jeden Treffer fighten – und hatten am Ende doch oft das Nachsehen gegen den

überragenden Matias Schulz, der sich mit sei-nen vielen Paraden zum Winterthurer Volks-helden mauserte. Er und Regisseur Kevin Jud, der erneut eine überaus starke Leistung abzu-rufen vermochte und elf Treffer erzielte, wobei er sich auch bei seinen sechs Versuchen vom Sieben-Meter-Strich keine Blösse gab, sind auf jeden Fall die Schlüsselspieler im Spielsystem von Trainer Adrian Brüngger. «Wenn’s läuft, dann läuft’s, wir waren zum dritten Mal in Folge quasi nicht zu bremsen. Vom Spirit und von den Emotionen her waren wir den Kadet-ten in dieser Halb finalserie, glaube ich, ein-fach einen Schritt voraus», so der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Eulachstädter.

Jud konnte die Gastgeber nach etwas mehr als 14 Minuten erstmals mit drei Treffern in Front bringen. Darauf vermochten die Oran-gen noch zu reagieren, dank Best Player Mi-chal Szyba kamen die Gäste wieder heran und glichen die Partie kurz vor der Halbzeitpause mit 14:14 aus. Leider genau dann, als die Ka-detten endlich im Spielgeschehen angekom-men waren, erklang beim 14:15 die Pausensi-rene. Diese Pause schien in der energiegelade-nen Affiche keiner so wirklich zu brauchen, bald standen beide Mannschaften wieder auf dem Feld und warteten ungeduldig auf den

Anpfiff des Schiedsrichterduos Brunner/Salah. Um das Schaffhauser Momentum war es dann aber dennoch geschehen. Die Kadetten starte-ten mit reihenweise Fehlwürfen im Abschluss, Pfadi hingegen war offensiv weiter in bester Spiellaune. Der Rückraum um Jud, Langer-huus, Sidorowicz und Kuduz war von den Ab-wehrhünen der Kadetten nicht unter Kontrolle zu bringen. Nur gerade zehn Minuten nach Wiederaufnahme der Partie konnte Jud einen weiteren Wurf ins leere Tor der Kadetten unter-bringen und das Skore auf 24:18 stellen.

Dieser gewaltige Rückstand in so kurzer Zeit war für die Kadetten ein moralischer Tief-schlag, von dem sie sich nicht mehr erholten. Völlig konsterniert standen die Schaffhauser auf dem Feld, Trainer Ehret nahm zwar dar-aufhin ein Time-out, die Paralyse blieb aber. Allen Bemühungen der Schaffhauser zum Trotz verwaltete Pfadi den Vorsprung gekonnt – und liess sich bald darauf vom Publikum feiern.

Viele Abgänge – ohne TitelNicht nur für Arno Ehret war es der letzte

Aufritt bei den Kadetten. Auch Simon Kindle, Pouya Norouzi, Andrija Pendic und Benjamin Zehnder liefen letztmals im orangen Trikot auf, bei Altmeister Manuel Liniger und Kreis-läufer Christoffer Brännberger wurden die Verträge nicht verlängert. «Diese Jungs woll-ten wir eigentlich mit einem Titel verabschie-den. Es ist eine Riesenenttäuschung, für uns, die Fans und den gesamten Club», so der nie-dergeschlagene Michal Szyba nach Abpfiff. 2017/18 war eine Saison der Enttäuschung.

NLA. Play-off-Halbfinals (best of 5). 5. Runde: Pfadi Winterthur (2. Finalrunde) – Kadetten Schaffhausen (3.) 35:28 (16:15); End-stand 3:2. Eishalle Deutweg. - 2080 Zuschauer. - SR Brunner/Salah. - Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Pfadi, 5-mal 2 Minuten gegen Kadetten. - Pfadi: Schulz/Vaskevicius (für 1 Penalty); Bräm (1), Ott (1), Filip Maros (1), Joël Tynowski (2), Hess (4), Pecoraro, Kasapidis, Langerhuus (4), Sidorowicz (1), Lier (3), Kuduz (4), Jud (11/6), Freivogel (1), Svajlen (2). - Kadetten: Stevanovic/Kindle (13. bis 40.); Meister (1), Liniger (2), Csas-zar (1), Pendic (6/4), Brännberger (1), Beljanski (2), Gerbl (1), Norouzi, Szyba (6), Luka Maros (5), Tominec (3). - Bemerkungen: Pfadi ohne Cé-drie Tynowski, Vernier und Heer. Kadetten ohne Küttel und Delhees (alle verletzt). Verschossene Penaltys: 0:2. – Final (best of 5): Wacker Thun (1.) - Pfadi Winterthur (2.) ab Samstag, 12. Mai.

Kommentar

Eine Saison der grossen EnttäuschungenErstmals seit 2004 sind die Kadet-ten-Handballer bereits im Halbfinal des Play-offs ausgeschieden. Das ist sehr enttäuschend bei den Ansprü-chen des Serienmeisters, zumal er in der Champions League und im Halb-final des Schweizer Cups ebenfalls schon früh ausschied. Im Cup-Halb-final beim BSV Bern Muri waren die Kadetten genauso chancenlos gewe-sen wie auch gestern in der zweiten Hälfte gegen Pfadi Winter-

thur. Das Team von Adrian Brüngger wirkte frischer und forcierte stets das Tempo. Damit konnten die Kadetten in entscheidenden Momenten nicht mithalten und schieden verdient aus.Der Trainerwechsel vor Weihnach-ten vom unerfahrenen Peter Kukucka zum Altmeister Arno Ehret brachte letztlich zu wenig. An der Mentalität im Team konnte Ehret nur punktu-ell etwas ändern. Das genügte nicht. Und die Taktik mit sieben gegen sechs Feldspielern, von Marco Lüthi im Play-off eingebracht, hielt nur zwei Spiele lang. Mit dem Engagement von Petr Hrachovec als neuem Trainer und vielen Mutationen im Kader hat Präsident Giorgio Behr den nun un-umgänglichen Neuanfang eingeleitet.

An der Mentalität im Team konnte Ehret nur punk­tuell etwas ändern.

Hans Christoph SteinemannSportredaktor hans-christoph. steine mann©shn.ch

GC Amicitia gerettet, Endingen steigt abHANDBALL. GC Amicitia Zürich hat in letzter Minute den NLA- Ligaerhalt geschafft. Nach einem 0:2-Rückstand im Abstiegs-Play-off gewannen die Zürcher das entschei-dende fünfte Spiel zu Hause gegen Endingen 25:22. Die Aargauer stei-gen nach nur einer Saison wieder in die NLB ab. Rekordmeister GC (21) und Amicitia (5) vereinen zusammen 26 Meistertitel. Seit dem Schulter-schluss im Jahr 2010 treten die ein-stiegen Stadtrivalen unter dem Fu-sionsnamen GC Amicitia Zürich an. Seither hat der mitgliederstärks- te Handballclub der Schweiz nicht mehr an die guten Resultate aus al-ten Zeiten anknüpfen können. Wer Endingen in der NLA ersetzt, ma-chen ab dem 12. Mai im Aufstiegs-Play-off (best of 5) der RTV Basel und der STV Baden aus. (sda)

NLA. Abstiegs-Play-off (best of 5). 5. Runde: GC Ami-citia Zürich - Endingen 25:22 (12:12); Endstand 3:2. - GC Amicitia verbleibt in der NLA, Endingen steigt in die NLB ab. GC Amicitia: Ineichen (1)/Schelling (für 2 Penal-tys); Frietsch (3), Pospisil (1), Leitner (2), Laszlo, Pocz-Nagy, Heyme, Muggli (5/2), Dannmeyer (2), Quni, Klampt (5), Koller, Zildzic (5), Schafroth, Sartisson (1). - Endingen: Busa/Boccarelli; Lukas Riechsteiner, Baumann (1), Haas (6), Sudzum (5), Christian Riechsteiner (1), Pej-kovic, Wittlin (2), Mallien, Kündig (1), Sarac (3), Knecht, Adamcic, Schubnell (2), Huwyler (1). – NLB. 26. Runde: Kadetten Espoirs SH - SG Yellow/Pfadi Winterthur 29:23. RTV Basel - Lakers Stäfa 33:34. Horgen - HS Biel 28:32. Möhlin - Stans 27:27. Solothurn - Siggenthal/Vom Stein 32:18. STV Baden - Birsfelden 27:28. Steffisburg - Altdorf 37:37. – Spitze: 1. RTV Basel ** 26/47. 2. STV Baden ** 26/40. 3. Solothurn 26/33. 4. Möhlin 26/30. 5. Kadetten Espoirs SH 26/29. 6. Lakers Stäfa 26/27. (…) 12. Birsfel-den 26/17. 13. Horgen + 26/17. 14. Siggenthal/Vom Stein + 26/13. - ** Barrage-Teilnehmer; + Absteiger

Hamburg. Deutscher Cup. Final: Rhein-Neckar Löwen (mit A. Schmid/8 Tore) - Hannover-Burgdorf 30:26 (13:11). - 13 200 Zuschauer. - Löwen erstmals Cupsieger.Trainer Arno Ehret (r.) und sein Assistent Marco Lüthi. BILDER MICHAEL KESSLER

«Das ist eine Riesenenttäu-schung. Für uns, die Fans und den ge-samten Club.»Michal Szyba Kadetten-Rückraum

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23Montag, 7. Mai 2018 Sport

Eishockey/Motorrad/Rad

EISHOCKEY-WM 18, GRUPPE ASonntag: Slowakei – Schweiz 0:2 (0:1, 0:1, 0:0). 10 915 Zuschauer. - SR Gouin/Hribik (CAN/CZE), Lasarew/Malmqvist (RUS/SWE). - Tore: 12. Scherwey (Diaz, Mül-ler) 0:1. 21. (20:22) Müller (Scherwey/Ausschluss Diaz!) 0:2. - Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen die Slowakei, 2-mal 2 Minuten gegen die Schweiz. - Schweiz: Berra; Diaz, Mül-ler; Untersander, Kukan; Fora, Frick; Rod, Haas, Scher-wey; Niederreiter, Corvi, Hofmann; Riat, Vermin, Moser; Baltisberger, Schäppi, Genazzi. - Bemerkungen: Schweiz ohne Andrighetto (gesperrt), Genoni (Ersatztorhüter), Senn (überzählig), Sutter, Siegenthaler und Walser (alle nicht gemeldet). - Time-out Schweiz (35.). - Slowakei von 57:40 bis 58:20 und ab 59:12 ohne Goalie. - Schüsse: Slowakei 25 (12-6-7); Schweiz 26 (9-11-6). - Powerplay: Slowakei 0/2 (1 Shorthander kassiert); Schweiz 0/3.

Österreich – Russland 0:7 (0:3, 0:3, 0:1). Schweden - Tschechien 3:2 (2:0, 0:1, 1:1).

Samstag: Schweiz - Österreich 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 1:0) n. V. 5019 Zuschauer. - SR Olenin/Sjöqvist (RUS/SWE), Gol-jak/Lasarew (BLR/RUS). - Tore: 19. Niederreiter (Corvi, Hofmann) 1:0. 25. Haas (Scherwey, Müller) 2:0. 35. Zwerger (Rauchenwald, Haudum/Ausschluss Andrig-hetto) 2:1. 47. Ganahl (Schneider) 2:2. 64. (63:18) Corvi (Niederreiter) 3:2. - Strafen: 2-mal 2 plus 5 Minuten (Andri ghetto) plus Matchstrafe (Andrighetto) gegen die Schweiz, 3-mal 2 Minuten gegen Österreich. - Bemerkun-gen: Schweiz ohne Berra (Ersatztorhüter), Senn, Sie-genthaler, Sutter und Walser (alle nicht gemeldet). 33. Strong mit Verdacht auf Kreuz-, Innen- und Seitenband-riss ausgeschieden. - Schüsse: Schweiz 41 (14-10-16-1); Österreich 19 (7-7-5-0). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/3; Österreich 1/3.

Frankreich - Weissrussland 6:2 (2:1, 1:0, 3:1). Tschechien - Slowakei 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 1:0) n. V.

Rangliste: 1. Russland 2/6 (14:0). 2. Schweden 2/6 (8:2). 3. Schweiz 2/5 (5:2). 4. Frankreich 2/3 (6:9). 5. Tsche-chien 2/2 (5:5). 6. Slowakei 2/1 (2:5). 7. Österreich 2/1 (2:10). 8. Weissrussland 2/0 (2:11).

Die nächsten Spiele. Gruppe A (in Kopenhagen). Mon-tag: Weissrussland - Russland (16.15 Uhr), Schweden - Frankreich (20.15). - Dienstag: Österreich - Slowakei (16.15 Uhr), Tschechien - Schweiz (20.15).

WM-GRUPPE B (IN HERNING)Sonntag: Südkorea - Kanada 0:10 (0:2, 0:6, 0:2). Deutschland - Norwegen 4:5 (2:2, 1:1, 1:1, 0:0) n. P. Lett-land - Finnland 1:8 (0:3, 0:2, 1:3).

Samstag: Norwegen - Lettland 2:3 (2:0, 0:1, 0:1, 0:1) n. V. Finnland - Südkorea 8:1 (2:0, 3:1, 3:0). Dänemark - USA 0:4 (0:1, 0:2, 0:1).

Rangliste: 1. Finnland 2/6. 2. USA 2/5. 3. Kanada 2/4. 4. Norwegen 2/3. 5. Dänemark 2/2. 6. Lettland 2/2. 7. Deutschland 2/2. 8. Südkorea 2/0.

Heute Montag: USA - Deutschland (16.15 Uhr), Kanada - Dänemark (20.15). - Dienstag: Südkorea - Lettland (16.15 Uhr), Finnland - Norwegen (20.15).

Keine Gnade für den Aufsteiger. Die Titelfavo-riten Russland und Kanada zeigten an der WM in Dänemark mit den Aufsteigern keine Gnade. Das Fernduell um den höheren Sieg entschie-den die Kanadier für sich, die Südkorea gleich mit 10:0 abfertigten. Die Russen setzten sich in der Schweizer Gruppe gegen Österreich «nur» mit 7:0 durch. Zum höchsten WM-Resultat seit drei Jahren, als ebenfalls die Kanadier 10:0 gegen Deutschland gewannen, steuerten gleich fünf Spieler drei Skorerpunkte bei: Tyson Jost (2 Tore/1 Assist) sowie Joel Edmundson, Connor McDavid, Matt Barzal und Pierre-Luc Dubois (je 1/2).

National Hockey League (NHL). Play-offs (best of 7). Viertelfinals. 5. Runde. Eastern Conference: Washing-ton Capitals (3. Qualifikation) - Pittsburgh Penguins (6. der Qualifikation/Titelverteidiger) 6:3 (2:1, 0:2, 4:0); Stand 3:2.

Western Conference: Nashville Predators (1./mit Josi, Weber/1 Tor und Fiala) - Winnipeg Jets (2.) 2:6 (0:0, 2:4, 0:2); Stand 2:3.

MOTORRADJerez de la Frontera. Grand Prix von Spanien. MotoGP (25 Runden à 4,423 km/110,575 km): 1. Marc Marquez (ESP), Honda, 41:39,678 (159,2 km/h). 2. Johann Zarco (FRA), Yamaha, 5,241 zurück. 3. Andrea Iannone (ITA), Suzuki, 8,214. 4. Danilo Petrucci (ITA), Ducati, 8,617. 5. Valentino Rossi (ITA), Yamaha, 8,743. 7. Viñales (ESP), Yamaha, 13,543. 9. Morbidelli (ITA), Honda, 16,822. - 25 gestartet, 18 klassiert. - Ausgeschieden u.a.: Lüthi (SUI), Honda, Dovizioso (ITA), Ducati, Lorenzo (ESP), Ducati, Pedrosa (ESP), Honda, und Crutchlow (GBR), Honda. – WM-Stand (4/19): 1. Marquez 70. 2. Zarco 58. 3. Viñales 50. 4. Iannone 47. 5. Dovizioso 46. 6. Rossi 40.

Moto2 (23 Runden/101,729 km): 1. Lorenzo Baldassarri (ITA), Kalex, 39:33,889 (154,2 km/h). 2. Miguel Oliveira (POR), KTM, 2,851. 3. Francesco Bagnaia (ITA), Kalex, 6,250. - 33 Fahrer gestartet, 24 klassiert. - Nicht am Start: Dominique Aegerter (SUI), KTM (verletzt). – WM-Stand (4/19): 1. Bagnaia 73. 2. Baldassarri 64. 3. Oliveira 63. Ferner: 11. Aegerter 16. –Moto3 (22 Runden/97,306 km): 1. Philipp Oettl (GER), KTM, 39:39,799 (147,1 km/h). 2. Marco Bezzecchi (ITA), KTM, 0,059. 3. Marcos Ramirez (ESP), KTM, 3,733. - 29 Fahrer gestartet, 20 klassiert. – WM-Stand (4/19): 1. Bezzecchi 63. 2. Jorge Martin (ESP), Honda, 55. 3. Aron Canet (ESP), Honda, 48.

RAD STRASSE101. Giro d’Italia. 2. Etappe, Haifa/ISR–Tel Aviv/ISR (167 km): 1. Elia Viviani (ITA) 3:51:20. 2. Jakub Mareczko (ITA). 3. Sam Bennett (IRL). 19. Tom Dumoulin (NED). 31. Chris Froome (GBR). 38. Rohan Dennis (AUS). 113. Kilian Frankiny (SUI), alle gleiche Zeit. 164. Steve Morabito (SUI) 1:05 zurück. 165. Sébastien Reichenbach (SUI), glei-che Zeit. – 3. Etappe, Be’er Sheva/ISR–Eilat/ISR (229 km): 1. Elia Viviani (ITA) 5:02:09. 2. Sacha Modolo (ITA). 3. Sam Bennett (IRL). 4. Jakub Mareczko (ITA). 5. Danny van Poppel (NED). 6. Jens Debusschere (BEL). Ferner: 17. Tom Dumoulin (NED). 30. Chris Froome (GBR). 36. Rohan Dennis (AUS), alle gleiche Zeit. 103. Kilian Frankiny (SUI) 0:31 zurück. 143. Sébastien Reichenbach (SUI) 1:32. 149. Steve Morabito (SUI) 2:10. - 175 Fahrer ge-startet und klassiert. – Gesamt: 1. Dennis 9:05:30. 2. Du-moulin 0:01. 3. José Gonçalves (POR) 0:13. 4. Alex Dow-sett (GBR) 0:17. 5. Pello Bilbao (ESP) 0:19. 6. Simon Yates (GBR) 0:21. 7. Maximilian Schachmann (GER) 0:22. 8. Tony Martin (GER) 0:28. Ferner: 16. Thibaut Pinot (FRA) 0:34. 19. Froome 0:38. 34. Fabio Aru (ITA) 0:51. 41. Viviani 0:56. 45. Miguel Angel Lopez (COL) 0:57. 103. Frankiny 1:52. 138. Reichenbach 3:47. 152. Morabito 4:25.

Schweiz landet wichtigen 2:0-SiegDie Eishockey-Nationalmannschaft hat an der WM in Dänemark einen wichtigen Schritt in Richtung Viertel-final gemacht. Einen Tag nach dem Sieg gegen Österreich (3:2 n. V.) bezwang sie mit 2:0 auch die Slowakei.

EISHOCKEY. Gemäss der Weltrangliste ist die Schweiz (8.) hinter Russland (2.) Schweden (3.) und Tschechien (5.) die Nummer 4 in der Gruppe A. Dahinter folgen die Slowaken (10.). Somit war die Partie gegen die Osteuropäer ein Schlüsselspiel im Kampf um die ange-strebte Viertelfinalqualifikation.

Die Schweizer gewannen zum ersten Mal überhaupt gegen die Slowaken an einer Welt-meisterschaft – viermal hatten sie das Eis als Verlierer verlassen, zweimal gab es ein Unent-schieden. Einen grossen Anteil an den drei Punkten hatte Tristan Scherwey. Der Ener-giestürmer des SC Bern, einer von aktuell neun gemeldeten WM-Neulingen im Schwei-zer Team, schoss in der 12. Minute mit einem Ablenker das wichtige 1:0. Zuvor hatte Captain Raphael Diaz den Puck nach einem Querpass von Verteidiger-Kollege Mirco Müller vors Tor gebracht. Es war für Scherwey das erste Tor im Nationaldress seit dem 26. April 2015.

Scherwey auch am 2:0 beteiligtAuch am in Unterzahl erzielten 2:0 von

Mirco Müller nach 22 Sekunden im Mitteldrit-tel hatte Scherwey entscheidenden Anteil. Erst erkämpfte er sich den Puck, dann behielt er die Übersicht, obwohl drei Slowaken um ihn herumstanden. Der völlig allein gelassene Müller liess sich die Chance aus bester Posi-tion nicht nehmen und netzte in bester Stür-mermanier ein. Dabei ist der Verteidiger der New Jersey Devils, der sein zweites Länder-spiel bestritt, nicht als begnadeter Torschütze bekannt. In 85 Partien in der NHL gelangen ihm gerade mal zwei Treffer. Sowohl Scherwey als auch Müller waren zum ersten Mal an einer WM erfolgreich.

Die Führung der Schweizer war absolut ver-dient. Sie begannen äusserst engagiert, setz-ten die Slowaken, die am Vorabend gegen Tschechien zehn Sekunden vor dem Ende den Ausgleich kassiert und 2:3 nach Verlänge-rung verloren hatten, mit ihren besseren läu-ferischen Fähigkeiten zunächst gewaltig un-ter Druck. In der 7. Minute lautete das Schuss-verhältnis 7:2 zugunsten der Schweizer. Zwar blieb das Startfurioso unbelohnt, dennoch konnte sich die Effizienz sehen lassen. Das 2:0 war der zehnte Torschuss der SIHF-Auswahl.

In der Folge unterstrichen die Schweizer, dass sie die richtigen Lehren aus der Begeg-nung gegen Österreich gezogen hatten, hatten sie doch am Samstagmittag eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben. Diesmal liessen sie auch dank einer grossen Opferbereitschaft in Form von vielen geblockten Schüssen nichts mehr anbrennen, hatten sie die Partie bis zum Ende weitgehend im Griff.

Kamen die Slowaken dennoch einmal in eine gute Abschlussposition, war Goalie Reto Berra, der wie erwartet den Vorzug gegenüber Leonardo Genoni erhalten hatte, auf dem Pos-ten. Der 31-jährige Zürcher, der nach fünf Jah-

ren in Nordamerika in die Schweiz zurück-kehrt und künftig in Freiburg tätig sein wird, strahlte eine enorme Ruhe aus. Berra musste für seinen zweiten Shutout an einer WM seit dem 3:0 im Halbfinal gegen die USA im Jahr 2013 und dem sechsten insgesamt im Natio-nalteam 25 Schüsse abwehren. «Wir sind über-glücklich», sagte Simon Moser. «Wir waren sicherer mit der Scheibe, spielten gradliniger, blockten Schüsse. Dadurch zwangen wir das Glück mehr auf unsere Seite als am Vortag.»

Vor dem Duell gegen die Slowaken hatte sich die Frage gestellt, wie Fischer auf die Absenz des gesperrten NHL-Stürmers Sven Andri-ghetto (vgl. nebenan) reagieren würde. Der Nationaltrainer verzichtete darauf, den Davo-ser Samuel Walser für das Turnier zu melden. Stattdessen setzte er Joël Genazzi, einen ge-lernten Stürmer, vorn in der vierten Linie ein und spielte mit sechs Verteidigern. Schliess-lich sind die Chancen gut, dass noch einige NHL-Cracks zum Team stossen werden. Drei Plätze wären jedenfalls noch frei.

Gibt es etwas zu bemängeln, ist es das Po-werplay. Dort braucht es eine Steigerung. So blieb eine 52 Sekunden dauernde doppelte Überzahl ungenutzt. Die Schweizer geniessen nun einen Ruhetag, ehe sie am Dienstagabend auf Tschechien treffen. (sda)

Tristan Scherwey (hinten Mitte) feiert sein wichtiges Tor zum 1:0 gegen den slowakischen Goalie Marek Ciliak. BILD KEY

Nur eine Spielsperre gegen Andrighetto

Das Schweizer Nationalteam kann an der WM in Dänemark am Dienstag ge- gen Tschechien wieder auf Sven Andri- ghetto zählen. Die Disziplinarkommission der IIHF verzichtete auf weitere Spielsper-ren gegen den Stürmer der Colorado Ava-lanche. Andrighetto hatte im WM-Auftakt-spiel am Samstag gegen Österreich (3:2 nach Verlängerung) den gegnerischen Ver-teidiger Steven Strong mit einem Kniestich ausser Gefecht gesetzt. Von den Schieds-richtern wurde er dafür mit einer Match-strafe vorzeitig in die Kabine geschickt, was eine automatische Spielsperre für die Partie am Sonntag gegen die Slowakei nach sich zog. Bei Strong entschuldigte sich Andrighetto am Samstag unmittelbar nach der Partie persönlich in der Garderobe. Der Österreicher, der mit der Bahre vom Eis ge-tragen werden musste, fällt nach dem Kniecheck monatelang aus. Strong riss sich beim Zusammenprall die Seiten- und wohl auch die Kreuzbänder. Er reiste am Sonn-tag nach Klagenfurt zurück. (sda)

WM in Dänemark Deutscher Fehlstart

Der Olympiazweite aus Deutschland hat an der WM einen Fehlstart hingelegt. Wie bereits gegen den Gastgeber Dänemark (2:3) verloren die Deutschen auch gegen Norwegen nach Penalty- schiessen (4:5). Der Viertelfinal ist derzeit weit weg. Dreimal in Folge hat Trainer Marco Sturm die Deutschen an einem Turnier in den Viertel-final geführt, vor drei Monaten gar bis in den Olympiafinal.

63. GP-Sieg und WM-Führung von Marquez, Lüthi gestürztMOTORRAD. Der MotoGP-Sieg in Jerez, dem ersten Rennen auf europäischem Boden in dieser Saison, ging überle-gen an Marc Marquez. Der Titelvertei-diger aus Spanien gewann zum 63. Mal einen Grand Prix, den 37. in der Kö-nigsklasse. Zweiter hinter dem Hon-da-Werkfahrer wurde der Franzose Johann Zarco (Yamaha) mit gut fünf Se-kunden Rückstand. Platz 3 ging an den Italiener Andrea Iannone (Suzuki). In der WM-Wertung übernahm Marquez dank dem zweiten Saisonsieg die Spitze. Der vormalige WM-Leader und letztjäh-rige Gesamtzweite Andrea Dovizioso schied nach einem Zusammenstoss mit seinem Ducati-Teamkollegen Jorge Lo-renzo aus. Bei diesem Zwischenfall in der 18. Runde kam mit Dani Pedrosa ein weiterer Topfahrer zu Fall.

Die Geduld von MotoGP-Neuling Tom Lüthi wird derweil weiter strapaziert. Nach dem Sturz im GP von Spanien, dem vierten Rennen der Saison, steht der Berner als einer von nur zwei Fah-rern in der Königsklasse ohne Punkte

da. Tom Lüthi erlebte in Andalusien die gesamte Gefühlspalette. Nach ei-nem durchzogenen ersten Trainingstag zeigte er im Qualifying eine starke Leis-tung. In der Analyse am Samstag geriet der 31-Jährige aus Linden gar ein biss-chen ins Schwärmen. Er sprach davon, sich auf der Kunden-Honda so gut wie nie zuvor zu fühlen, und hoffte, die Null auf dem Punktekonto zu tilgen.

Ganz anders aber die Gefühlslage am Sonntag. Von einem «recht mühsamen Kampf» praktisch ab dem Start sprach Lüthi. Gegen aussen lächelte der Em-mentaler dabei zwar, doch das war nur die gute Miene zum ärgerlichen Spiel. Nur allzu gut wusste Lüthi («Ich be-fand mich in den Runden vor dem Sturz auf dem Weg nach vorn.»), dass er eine grosse Chance vergeben hatte. Er habe Takaaki Nakagami im Visier gehabt. Dieser landete im 12. Rang – und Lüthi (ohne Verletzungsfolge) im Kiesbett. Nicht besser machte es der Fakt, dass sein Teamkollege Franco Morbidelli auf Platz 9 erstmals in die Top 10 fuhr. (sda)

Viviani doppelt in Eilat nach – Dennis weiter in RosaRAD. Der Italiener Elia Viviani ist in Eilat zum Abschluss des dreitägigen Ab-stechers des Giro d’Italia nach Israel zu seinem zweiten Etappensieg gespurtet. Das Leadertrikot bleibt vor dem Trans-fer nach Sizilien auf den Schultern von Rohan Dennis.

Elia Viviani ist vorerst der dominie-rende Sprinter des diesjährigen Giro. Der 29-Jährige aus dem Team Quick-Step Floors gewann nach der 2. auch die 3. Etappe, die über 229 km von Be’er Sheva nach Eilat führte. Viviani setzte sich wie tags zuvor im Massensprint durch. Der italienische Sprintspezia-list, der im Vorjahr zu seiner grossen Enttäuschung nicht Unterschlupf im Giro-Aufgebot des Teams Sky gefunden hatte, musste seinen insgesamt dritten Tagessieg im Rahmen der Italien-Rund-fahrt allerdings hart erkämpfen. Auf der Zielgeraden kreuzte der Ire Sam Ben-nett seine Spur und drängte ihn nahe an die Werbebanden. Doch Viviani hielt mit dem Ellbogen dagegen und zog am Rivalen vorbei. Bennett wurde Dritter.

Die Favoriten auf den Gesamtsieg ver-brauchten bei der langen Fahrt durch die Negev-Wüste bis ans Rote Meer nicht zu viel Energie. Das Gesamtklassement der ersten dreiwöchigen Landesrund-fahrt des Jahres wird weiterhin vom Australier Rohan Dennis angeführt. Nach Platz 2 im Auftaktzeitfahren holte sich der 27-Jährige aus dem amerika-nisch-schweizerischen Team BMC am Samstag die Maglia Rosa dank dem Ge-winn von drei Bonifikations sekunden im Zwischensprint. Damit hat der ehe-malige Stunden-Weltrekordhalter seine Sammlung an Führungs trikots der drei grossen Rundfahrten vervollständigt. Der Vorsprung von Dennis auf den nie-derländischen Vorjahressieger Tom Dumoulin beträgt jedoch nur eine Se-kunde. Topfavorit Chris Froome liegt als 19. bereits 38 Sekunden hinter der Spitze zurück.

Nach dem dreitägigen Auftakt in Is-rael folgt heute der erste Ruhetag und der Transfer nach Sizilien. Dort wird es ab Dienstag einiges hügeliger. (sda)

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24 Regionalfussball Montag, 7. Mai 2018

Übersicht Regionalfussball Resultate, Telegramme und Tabellen

2. LIGA INTERREGIONAL, GRUPPE 6Schaffhausen 2 – Linth 04 0:1 (0:0). - Tore: 60. Ismaili 0:1. - Schaffhausen: Schneider; Buttazzo, Qe. Ferizi, Zlatkov, Sulej-mani; Peric (70. Teixeira), Diakité, Rether, Schmid (85. Schmid); Vannuca, Gläsemann (65. Kurti). - Linth 04: Lo Russo; Hauer, Stefl, Feldmann, Hren; Gössi (57. Bischofber-ger), Ismaili, Brezina, Carava (87. Schnyder); Pizzi, Sanchez (57. Sabanovic).

Weitere Resultate: Buchs - Kreuzlingen 0:4. Uzwil - Bazen-heid 1:1. Freienbach - Winkeln SG 4:1. Dübendorf - Chur 97 1:0. Rüti - Einsiedeln 1:1. Wil 2 - Frauenfeld 4:3.

1. Linth 04 (43) 21 16 2 3 57:23 50

2. Freienbach (86) 21 14 3 4 48:25 45

3. Uzwil (61) 21 14 2 5 49:25 44

4. Rüti (40) 21 10 4 7 53:44 34

5. Bazenheid (47) 21 9 7 5 40:22 34

6. Kreuzlingen (55) 21 9 5 7 35:28 32

7. Wil 1900 2 (37) 21 9 3 9 40:38 30

8. Dübendorf (49) 21 7 5 9 31:37 26

9. Schaffhausen 2 (51) 21 5 7 9 29:40 22

10. Einsiedeln (53) 21 7 1 13 36:59 22

11. Frauenfeld (58) 21 6 4 11 36:39 22

12. Chur 97 (66) 21 5 5 11 26:50 20

13. Buchs (58) 21 4 7 10 24:41 19

14. Winkeln SG (60) 21 2 5 14 24:57 11

2. LIGA REGIONAL, GRUPPE 2Diessenhofen – Phönix Seen 2:2 (0:0). - Tore: 60. Rüedi 1:0. 72. Rüedi 2:0. 81. Yildiz 2:1. 88. Dogru 2:2. - Diessenhofen:

Schwyn; Schweri, Kaninke, Brütsch, Gö. Gülay; Rüedi, A. Auli-sio, Luma (90. Fuchs), Pires (73. Gü. Gülay); Züst (67. Fron-tino), Gnädinger. - Phönix Seen: Arlotta; Cirillo (81. Dogru), Braun, Dobler, Ferraro; Malis, Petrovic, Huber, Aydin (70. Had-jadi); U. Yildiz (61. Igbeta), M. Yildiz.

Wiesendangen – SV Schaffhausen 1:1 (0:0). - Tore: 62. Mo-ser 0:1. 94. 1:1. - SV Schaffhausen: Bucher; Peter (72. Mégel), Lenz, Bolli, Ritter; Moser, Hirsiger, Gmür; Neidhart (60. Gub-ser), Gröbli, Iseli (55. Somma). - Wiesendangen: Frauenfelder; Osta, Müller, Jakupi, Trecek, Oehninger, Mendes, Crisafulli (70. Bruce), Luzza; Bestler (75. Kälin), Barth (80. Meli). - Be-merkungen: 72. Peter (SVS) muss von der Ambulanz ins Spi-tal gefahren werden (Hirnerschütterung).

Rafzerfeld – Rümlang 2:3. - Tore: nicht gemeldet. - Rafzer-feld: Bolliger; Studer, Riesen, S. Spühler, E. Spühler; Piubel, Y. Pfiffner, Krähenbühl, Neukom; Meister, J. Pfiffner. - Eben-falls eingesetzt: Siconolfi, Flury, Roduner.

Weitere Resultate: Uster - Greifensee 3:0. Veltheim - Unter-strass 4:2. Schwamendingen - Oerlikon/Polizei 1:0. Wetzikon - Gossau 0:1.

1. Uster (61) 22 18 2 2 71:31 56

2. Phönix Seen (91) 21 11 6 4 56:35 39

3. Gossau (44) 22 11 6 5 45:28 39

4. Unterstrass (66) 22 11 6 5 53:47 39

5. Greifensee (34) 21 8 10 3 35:26 34

6. Diessenhofen (75) 22 9 4 9 44:40 31

7. Bassersdorf (46) 21 7 9 5 33:29 30

8. Schwamend. (101) 22 8 5 9 46:47 29

9. Wiesendangen (47) 22 6 7 9 33:42 25

10. Oerlikon/Polizei (64) 21 6 6 9 45:57 24

11. SVS (50) 21 6 5 10 33:44 23

12. Veltheim (47) 21 6 3 12 44:49 21

13. Wetzikon (89) 21 5 4 12 28:36 19

14. Rafzerfeld (50) 21 4 5 12 31:62 17

15. Rümlang (79) 22 4 4 14 33:57 16

3. LIGA, GRUPPE 5Tössfeld – Thayngen 3:6 (1:2). – Tore: 9. 1:0. 25. Diener 1:1. 27. J. Reber 1:2. 47. Diener 1:3. 54. Diener 1:4. 57. 2:4. 58. 3:4. 81. Di Palma 3:5. 92. Villareal 3:6. – Thayngen: Keller; Nart, Traber, Diemling, Isik; J. Reber, Venuto, Villareal, Jäggi; Die-ner, Klaus. Ebenfalls eingesetzt: Mengel, Di Palma, Poljak. – Bemerkungen: 22. Lattenschuss Tössfeld. 34. Lattenschuss Tössfeld.

SV Schaffhausen – Töss 1:2 (1:1). - Tore: 17. 0:1. 35. Wendle 1:1. 44. 1:2. -SV Schaffhausen: Gysin; Wirth, Kunz, Bajsini, Schnei-der, Abderhalden, Qela, Wendle, Waldvogel, Brütsch, Di Paolo. - Ebenfalls eingesetzt: Atzenweiler.

Neunkirch – Oberwinterthur 1:2. - Tore: nicht gemeldet. - Neunkirch: Callegari; Joris Wehrli, Wildberger, Neukomm, F. Graf; Weber, Joel Wehrli, Y. Graf, Schneider; Rupli, Furlan. - Ebenfalls eingesetzt: Baumer, Sabani, Sollberger, Niedrist, Serifi.

Büsingen – Beringen 3:3. - Tore: nicht gemeldet. - Büsingen: Stücheli; F. Güntert, Keller, Ebert, Wipf; L- Güntert, Vestner, Meier, Tadic, Populin, Waldvogel. - Ebenfalls eingesetzt: Hö-fer, Witzig, Von Ow. - Beringen: O. Ehrismann, Daberkow, Xhemaili, E. Lucente, Schaible; Rüttimann, Kunz, Koc, Frusci-ante, Goncalves, Rocco. - Ebenfalls eingesetzt: Ramirez, Bere-nati, Krasniqi.

NK Dinamo Schaffhausen – Ellikon Marthalen 2:5 (1:3). - Tore: 14. Ivanagic 1:0. 17. Gähwiler 1:1. 24. Gähwiler 1:2. 30.

D. Nastevski 1:3. 51. Gähwiler 1:4. 75. Martic 2:4. 75. Bosshardt 2:5. - Dinamo SH: Tadic; D. Cmarec, Ivkovic, Bajrami, Restar; F. Cmarec, Martic, Ivanagic, Teixeira; Stokic, Avsar. - Ebenfalls eingesetzt: Majer, Krajnovic, Muric. - Marthalen: M. Nastevski, O. Meerstetter, Müller, Zuber, Tunkel; N. Meerstetter, Jung, Meier, D. Nastevski, Gähwiler; Bosshardt. - Ebenfalls einge-setzt: Saia, Wiggenhauser, Venica, Eugster.

Phönix Seen 2 – Centro Gallego 1:1 (1:1). - Tore: 23. 1:0. 30. L. Da Rocha 1:1. - Centro Gallego: Mengel; Gugler, L. Da Rocha, Drobnjak, Mbemba; Bischof, Da Silva, Maliqi, Doujak; Bastos, Del Rizzo. - Ebenfalls eingesetzt: Murati, M. Da Rocha, Duran, Perez, Rodrigues.

1. Oberwinterthur (34) 17 16 0 1 42:13 48

2. Marthalen (25) 17 11 2 4 53:34 35

3. Büsingen (29) 17 10 2 5 46:29 32

4. Beringen (43) 17 9 4 4 56:36 31

5. Phönix Seen 2 (23) 17 8 5 4 38:24 29

6. Dinamo SH (65) 18 8 1 9 41:46 25

7. Thayngen (32) 18 7 3 8 37:40 24

8. Töss (46) 17 6 3 8 49:38 21

9. Centro Gallego (28) 17 5 3 9 34:40 18

10. SVS 2 (22) 17 4 2 11 26:54 14

11. Tössfeld (30) 17 3 1 13 31:64 10

12. Neunkirch 1 17 2 2 13 20:55 8

4. LIGA, GRUPPE 8Ellikon Marthalen 2 – Ramsen 2:5 (1:3). - Tore: 12. N. Schnei-der 0:1. 21. N. Schneider 0:2. 27. N. Schneider 0:3. 35. 1:3. 55. Zwingenberger 1:4. 74. 2:4. 90. Wasem 2:5. - Ramsen:

Strittige Szene bringt FCS 2 um PunktIm Aufeinandertreffen mit dem Leader Linth 04 hatte die 2. Mannschaft des FC Schaffhausen zwischenzeitlich gute Karten für einen Punktgewinn. Dann machte ihnen der Schiedsrichter einen Strich durch die Rechnung.

Manuel Iseli

2. LIGA INTERREGIONAL. Fussball kann manch-mal ungerecht sein. Dem FCS 2 widerfuhr dies am Samstagabend auf fulminante Weise. Eine Szene, kurz vor Beginn der Schlussvier-telstunde: Ein Schaffhauser Akteur wird in der Nähe des Linther Strafraums gefoult. Zu-nächst lässt der Schiedsrichter das Gesche-hen weiterlaufen. Dem FCS gelingt danach tatsächlich das 1:1. Doch zu riesigem Unver-ständnis der Schaffhauser greift der Unpartei-ische im Nachhinein trotzdem zur Pfeife und gibt den Freistoss für das Heimteam. Der Aus-gleich wäre Tatsache gewesen. FCS-Co-Trai-ner Rajan Pajnogac nervte sich über diesen Entscheid: «Dass der Schiri dann nach dem Schlusspfiff zu mir kommt und sagt, er habe in dieser Szene falsch gehandelt, trägt nichts mehr zur Sache bei.»

Ein beherzter Auftritt des FCSZudem kann an dieser Stelle angefügt wer-

den: Das Tor für die Schaffhauser wäre auf-grund eines mutigen Auftritts bis dahin durchaus verdient gewesen. Gegen Linth 04, den klaren Tabellenführer der Gruppe 6, ver-kaufte sich das junge Team keineswegs un-ter seinem Wert – im Gegenteil. «Wir haben gut dagegengehalten.» Vor allem in der An-fangsphase habe ein Tor durch das Heimteam mehrere Male in der Luft gelegen. In den ent-scheidenden Szenen habe jedoch die nötige Konzentration gefehlt. «Mit den Torchancen gingen wir zu leichtfertig um», meinte Pajno-gac. Auf die Frage, ob Linth seiner Rolle als Leader gerecht worden sei, sagte er: «Gegen

uns spielten sicherlich elf Spieler auf absolu-tem Topniveau.» Die Ernüchterung nach der Niederlage sei gross gewesen. «Meine Spie-ler waren sichtlich niedergeschlagen.» Dies lag auch daran, dass das 1:0-Penaltytor durch die Glarner aus einem ebenso strittigen Ent-scheid des Unparteiischen resultierte. Und

letztlich brachte die engagierte Leistung auf dem Platz auch keine weiteren Punkte im Ab-stiegskampf ein. Die Teams auf den Plätzen neun bis elf haben nun nämlich alle 22 Punkte auf dem Konto – jeweils zwei Punkte mehr als der FC Chur 97, der sich momentan auf einem direkten Abstiegsplatz befindet.

Der Reserve des FCS (gelbe Trikots) wurde ein reguläres Tor ab- erkannt. BILD R. ALBRECHT

4. LIGA

Neuhausen sorgt für viel Brisanz im Aufstiegsrennen

Dank dem 1:0-Siegestor in der 84. Mi-nute durch Neuhausens Dardan Sa-bani im Spiel gegen Tabellenführer Feuerthalen darf man sich auf pa-ckende Schlussspiele in der 4. Liga Gruppe 8 freuen. Die Ausgangslage präsentiert sich nach dem vergange-nen Wochenende nämlich attrakti-ver denn je.

Warum es so spannend bleibtDie Gründe dafür? Der Erstplat-

zierte FC Feuerthalen, in der Hin-runde noch so souverän aufgetre-ten, blieb in den letzten vier Spielen sieglos, sammelte nur einen mage-ren Punkt. Gleichzeitig witterten die Verfolger ihre Chancen und liessen kaum Möglichkeiten aus, Punkte gutzumachen. Die Partien vom Wo-chenende sind ein Sinnbild dafür: Feuerthalen kassiert in den Schluss-minuten das spielentscheidende Ge-gentor in Neuhausen. Das zweitplat-zierte Stammheim erledigt im Aus-wärtsspiel gegen Tössfeld 2 beim 4:1-Sieg seine Pflicht souverän. Das momentan nicht zu bremsende Ram-sen bestätigt in der Wyland-Arena Marthalen abermals seine Ambitio-nen. Mit einem 5:2 im Gepäck traten die Ramsener ihre Heimreise an. So-gar Stein am Rhein, das am Wochen-ende spielfrei hatte, und Thayngen 2 befinden sich noch mitten im Auf-stiegsrennen, da zwischen Platz eins und fünf gerade einmal vier Zähler liegen. (ise)

S. Schneider; N. Schneider, Neidhart, Lettner; Küng, Y. Bohle, Gnädinger, Ott; Garcia, P. Hug. - Ebenfalls eingesetzt: Wasem, C. Hug, Sproll.

Schleitheim – Thayngen 2 0:1. - Tore: nicht gemeldet. - Schleitheim: Simeunovic; Iten, Kilchör, Grob, S. Ringeisen, D. Ringeisen, Meier, Schudel, Leu, Tenger; Iten. - Ebenfalls eingesetzt: Guldimann. -T hayngen 2: Werner; Imthurn, Stor-rer, Bareiss, Kummer, Unger, Matthys, Geiser, Rether, Winze-ler, Bührer. - Ebenfalls eingesetzt: Kötter, Quadri, Ritzmann, Bosshard.

Neuhausen – Feuerthalen 1:0 (0:0). - Tore: 84. Sabani 1:0. - Neuhausen: Bouchareb; Basini, R. Sabani, Hasani, Neziri; Ka-bashi, Selmonaj, Pontrandolfo, E. Rrgamaj, Kasapi, Sylejmani. - Ebenfalls eingesetzt: Tuveri, Krasniqi, D. Sabani. - Feuertha-len: Tröndle; Huber, Weber, Mäder, Vetsch; Obrist, Schmid, Alder, Fischer, P. Hürlimann, D. Hürlimann. - Ebenfalls einge-setzt: Graf, Offenhammer, Berger.

Weitere Resultate: Lohn - Diessenhofen 2 2:1.

Tössfeld - Stammheim 1:4.

1. Feuerthalen (33) 15 10 2 3 30:18 32

2. Stammheim (31) 16 10 2 4 44:30 32

3. Ramsen (22) 15 9 4 2 37:14 31

4. Stein am Rhein (21) 15 9 2 4 36:23 29

5. Thayngen 2 (27) 16 9 1 6 31:26 28

6. Neuhausen 90 (45) 16 7 3 6 28:31 24

7. Lohn (22) 16 6 1 9 26:36 19

8. Schleitheim (28) 15 4 3 8 22:26 15

9. Tössfeld 2 (28) 15 3 3 9 25:39 12

10. Diessenhofen 2 (74) 15 3 2 10 27:34 11

11. Marthalen 2 (30) 16 2 3 11 27:56 9

2:2 – Diessenhofen schrammt an Sieg vorbei, «Spielvi» findet keinen AuswegKurz vor Schluss musste Diessenhofen gegen Phönix Seen noch den Ausgleichstreffer hin-nehmen. Die SVS fand auch gegen Wiesendangen zu wenig Mittel, einen Sieg zu landen.

Manuel Iseli

2. LIGA REGIONAL. «Den Sieg hätten wir wirklich verdient gehabt», äusserte sich Diessenhofen-Trainer Roli Frei nach der Partie gegen Phönix Seen, in der es lange danach ausgesehen hatte, dass die Thurgauer den Gästen aus Winterthur ein Bein hätten stellen können. Obwohl es zur Halbzeit 0:0 stand, merkte Frei bereits dann, dass an diesem Tag mehr als ein Remis möglich ist. «Wir hatten

zu diesem Zeitpunkt alles im Griff.» Und tatsächlich wurde die Heimmann-schaft in der Folge für ihre Bemühun-gen belohnt. Bei einem stehenden Ball stand Stürmer Manuel Rüedi goldrich-tig und schob zum 1:0 ein. Wenige Au-genblicke später war es erneut der Flü-gelläufer, der das zweite Tor erzielte. Doch Phönix brachte sich mit einem Tor zehn Minuten vor Schluss wieder ins Spiel. Im Anschluss hatte Diessenho-fen gar noch zwei Chancen auf das 3:1, die sie aber nicht nutzten. Das Tor zum 2:2-Schlussresultat fiel kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit.

SVS wartet auf die Befreiung Im Gegensatz zu Diessenhofen, das

sich mittlerweile ein bequemes Pols- ter auf die Abstiegsplätze verschaffen

konnte, taumelt die SV Schaffhausen wei-terhin im Tabellenkeller. Gegen Wiesen-dangen wollte die Stauffer-Elf die seit Ende März andauernde sieglose Leidens-zeit mit einem Sieg beenden. Es reichte aber nur für ein gerechtes 1:1. Ein soge-nannter dreckiger Sieg wäre es geworden, hätte die SVS nicht in den Schussminu-ten noch das 1:1 nach einem Eckball er-halten. Unter dem Strich müssen sich die Gäste aber vorwerfen lassen, in der Offen-sive mit zu wenig Ideen agiert und sich zu umständlich angestellt zu haben. Am Ende des Tages spielte für die SVS das Re-sultat aber zunächst eine untergeordnete Rolle. Nach einem Zusammenstoss in der 72. Minute verletzte sich Pascal Peter am Kopf, worauf er von der Ambulanz ab-transportiert werden musste. Der 20-Jäh-rige trug eine Hirnerschütterung davon.

Oberwinterthur vor Aufstieg, Abstiegskampf bleibt offen 3. LIGA. Im Rennen um den ersten Tabel-lenplatz der 3. Liga Gruppe 5, der zum Aufstieg in die 2. Liga berechtigt, ist der Mist nach 17 gespielten Runden so-zusagen geführt. Dies aufgrund der im-posanten Tatsache, dass Leader Ober-winterthur am Samstag auswärts beim FC Neunkirch den bereits 16. Saisonsieg feierte. Wie so oft in der laufenden Spiel-zeit siegten die Winterthurer wiederum nur mit einem knappen Vorsprung – 2:1 stand es nach dem Schlusspfiff. Da sich die direkten Verfolger Büsingen und Beringen derweil mit einem 3:3 Unent-schieden trennten, kann Oberwinter-thur am kommenden Wochenende den Aufstieg in die 2. Liga perfekt machen. Für die Winterthurer würde damit eine lange Wartezeit zu Ende gehen, schlit-terten sie doch in den vergangenen Jah-

ren jeweils knapp an der Promotion vor-bei. Neu auf Position zwei in der Rang-liste steht der FC Ellikon Marthalen, der den NK Dinamo Schaffhausen in der Ferne mit 5:2 besiegte.

Neunkirch und Tössfeld in GefahrDa Neunkirch das Spiel gegen

den Leader verlor und Tössfeld dem FC  Thayngen gleich mit 3:6 unterlag, bleiben diese beiden Teams weiterhin die klaren Anwärter darauf, im Som-mer den Gang in die 4. Liga antreten zu müssen. Auch noch nicht gerettet sind aber Centro Gallego, das gegen Phönix Seen 2 1:1 spielte, und die zweite Mann-schaft der SV Schaffhausen, die auf dem heimischen Bühl gegen den FC Töss das Nachsehen hatte. In einer knappen Par-tie unterlag die SVS mit 1:2. (ise)

Page 25: Festnahmen bei Protesten gegen Putin - ITS...Signum Saxophone Quartet Balthasar-Neumann-Chor & B’Rock Orchestra Chor &Orchester der J.S. Bach-Stiftung St.Gallen, Rudolf Lutz Alle

25Montag, 7. Mai 2018 Sport

Schweizer Fussball

SUPER LEAGUESonntag: St. Gallen – Basel 2:4 (1:1). 15 594 Zuschauer. - SR San. - Tore: 8. Buess (Barnetta) 1:0. 43. Zuffi (Elyou-noussi) 1:1. 57. Elyounoussi (Campo) 1:2. 61. Sigurjonsson (Musavu-King) 2:2. 70. Campo (Elyounoussi) 2:3. 87. Ajeti (Elyounoussi) 2:4. - St. Gallen: Stojanovic; Barnetta (75. Tschernegg), Hefti, Musavu-King, Wittwer; Wiss (69. Aleksic); Toko, Sigurjonsson; Tafer (80. Itten), Buess, Aratore. - Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Frei, Petretta; Serey Die (83. Riveros), Zuffi; Stocker, Campo, Elyounoussi (89. Bua); Van Wolfswinkel (73. Albian Ajeti). - Bemerkun-gen: St. Gallen ohne Kukuruzovic, Van der Werff, Adonis Ajeti, Lüchinger, Muheim, Koch (alle verletzt), Gasser und Vanin (nicht im Aufgebot), Basel ohne Xhaka, Vailati, Salvi (alle verletzt), Lacroix und Callà (nicht im Aufge-bot). 51. Pfostenschuss Campo.

Thun – Grasshoppers 2:1 (0:0). 6553 Zuschauer. - SR Klossner. - Tore: 49. Djuricin (Kodro) 0:1. 73. Hunziker (Sorgic) 1:1. 77. Hunziker (Corner Tosetti) 2:1. - Thun: Faivre; Glarner, Gelmi, Sutter, Facchinetti; Hediger, Lau-per, Karlen; Tosetti (93. Schwizer), Sorgic (89. Huser), Spielmann (65. Hunziker). - GC: Lindner; Lika, Bergström, Rhyner, Doumbia; Sainsbury, Pusic (79. Taipi); Jeffrén, Bajrami (84. Sukacev), Kodro; Djuricin (59. Andersen). - Bemerkungen: Thun ohne Nikolic, Bürgy, Costanzo, Kablan, Ferreira und Alessandrini, GC ohne Basic und Lavanchy (alle verletzt). Verwarnungen: 30. Sainsbury (Foul). 41. Djuricin (Foul/im nächsten Spiel gesperrt).

FC Zürich – Lausanne-Sport 1:1 (0:0). 8488 Zuschauer. - SR Fähndrich. - Tore: 53. Frey (Rüegg) 1:0. 88. Monteiro (Margiotta) 1:1. - FCZ: Brecher; Rüegg, Nef (18. Kryeziu), Brunner, Pa Modou; Domgjoni, Palsson; Winter, Marche-sano (79. Dwamena), Rodriguez (89. Aliu); Frey. - LS: Castella; Marin (76. Asllani), Loosli, Monteiro, Gétaz; Geissmann, Cabral, Fransson (84. Escorza); Zidane (65. Zeqiri); Margiotta, Kololli. - Bemerkungen: Zürich ohne Alesevic, Bangura, Kempter, Maouche, Schättin, Schön-bächler (alle verletzt) und Thelander (gesperrt), Lau-sanne-Sport ohne Dominguez, Manière, Rapp und Ro-chat (alle verletzt). Super-League-Debüt von Tiago Escorza (20). 12. Lattenschuss von Marchesano. 77. Kopf-ball von Monteiro an die Latte. 82. Gelb-Rote Karte gegen Pa Modou (Foul). 87. Lattenschuss von Margiotta.

Samstag: Luzern – Lugano 2:0 (1:0). 9562 Zuschauer. - SR Schärer. - Tore: 43. Schürpf (Demhasaj) 1:0. 51. Dem-hasaj (Kryeziu) 2:0. - Luzern: Omlin; Sidler, Knezevic, Schulz, Lustenberger; Voca, Kryeziu (70. Schmid); Gvilia; Vargas (68. Custodio), Demhasaj (75. Rodriguez), Schürpf. - Lugano: Kiassumbua; Mihajlovic, Golemic, Sul-moni (79. Manicone), Amuzie; Vécsei, Ledesma (52. Pic-cinocchi); Crnigoj, Janko, Mariani (46. Gerndt), Carlinhos Junior. - Bemerkungen: 400. Pflichtspiel von Lustenber-ger für Luzern. 73. Gelb-Rote Karte Janko (Reklamieren).

Sion – Young Boys 0:1 (0:0). 13 800 Zuschauer. - SR Hänni. - Tor: 51. Bamert (Eigentor) 0:1. - Sion: Fick-entscher; Maceiras, Bamert, Neitzke, Lenjani (89. Ucan); Toma, Grgic; Kasami, Adryan, Schneuwly (54. Mboyo); Cunha. - YB: Wölfli; Wüthrich, Von Bergen, Bürki; Schick, Bertone, Aebischer, Lotomba (69. Mbabu); Ngamaleu (86. Sanogo), Fassnacht (74. Sulejmani); Nsame,

1. Young Boys * 33 24 6 3 78:34 78

2. Basel ** 33 19 8 6 64:29 65

3. Luzern 33 14 7 12 45:46 49

4. St. Gallen 33 14 3 16 48:63 45

5. Zürich 33 10 12 11 44:42 42

6. Thun 33 11 6 16 49:63 39

7. Grasshoppers 33 10 8 15 41:47 38

8. Lugano 33 11 5 17 34:51 38

9. Sion 33 8 9 16 44:53 33

10. Lausanne-Sport 33 8 8 17 43:62 32

* Meister (Champions-League-Qualifikation); ** Cham-pions-League-Qualifikation

34. Runde. Mitwoch, 9. 5. (20.00 Uhr: Grasshoppers - Sion, St. Gallen - Luzern, Thun - FC Zürich, – Donnerstag, 10. 5. (16.00): Basel - Young Boys, Lugano - Lausanne. – Torschützenliste: 1. Guillaume Hoarau (Young Boys) 14. 2. Albian Ajeti (St. Gallen/Basel/+1) 13. 3. Roger Assalé (Young Boys), Jean-Pierre Nsame (Young Boys) und Marvin Spielmann (Thun) je 12.

CHALLENGE LEAGUE Sonntag: Chiasso – Schaffhausen 2:0 (2:0). 400 Zu-schauer. - SR Horisberger. - Tore: 12. Josipovic 1:0. 33. Soumaré 2:0. - Chiasso: Mossi; Soumare, Delli Carri, Mo-nighetti, Belometti; Rey; Kabacalman (72. Gennari), Carte Said; Hamadi (84. Guerchadi), Josipovic, Facchin (62. Bah-loul). - Schaffhausen: Matic; Demhasaj, Bunjaku, Mevlja, Qollaku; Pickel, Paulinho, Tranquilli (69. Helbling), Castro-man; Barry (61. Cicek), Gül (61. Sessolo). - Bemerkungen: Chiasso ohne Fatkic (gesperrt), Ceesay, Chitchanok, Farru-gia, Nilovic (alle verletzt), Ramcilovic, Urbano, Soumah, Vergine, Oberlin und Russo (alle nicht im Aufgebot). Schaffhausen ohne Del Toro (gesperrt), Mikari, Gonçalves (beide verletzt), Rether, Vannuca und Schneider (alle nicht im Aufgebot). 75. Tor von Sessolo wegen Offside ab-erkannt. 82. Hamadi verletzt ausgeschieden. – Verwarnun-gen: 1. Paulinho (Foul), 29. Soumaré (Foul), 37. Tranquilli (Foul), 73. Pickel (Foul). - Platzverweis: 68. Soumaré (2. Gelbe Karte, Schwalbe)

Samstag: Servette - Vaduz 0:1 (0:0). - 1313 Zuschauer. - SR Wolfensberger. - Tor: 63. Coulibaly 0:1. - Wil - Rap-perswil-Jona 2:0 (1:0). - 760 Zuschauer. - SR Tschudi. - Tore: 15. Cortelezzi 1:0. 54. Cortelezzi 2:0. – Heute: Woh-len - Aarau 20.00

1. NE Xamax FCS * 32 23 7 2 71:34 76

2. Vaduz 32 15 9 8 55:39 54

3. Schaffhausen 32 18 0 14 58:45 54

4. Servette 32 14 11 7 47:32 53

5. Rapperswil-Jona 32 14 8 10 47:41 50

6. Wil 32 9 10 13 33:38 37

7. Aarau 31 9 7 15 41:54 34

8. Chiasso (-3) 32 10 6 16 36:52 33

9. Winterthur 32 5 11 16 38:52 26

10. Wohlen + 31 3 9 19 36:75 18 * Aufsteiger; + Absteiger (** keine Lizenz beantragt); Chiasso wurden wegen Lizenzvergehens 3 Punkte abgezo-gen. - 33. Runde. Mittwoch (20.00): Schaffhausen - Xa-max FCS, Vaduz - Wil, Winterthur - Chiasso. – Donnerstag, 10. 5. (16.00): Rapperswil-J. - Aarau, Wohlen - Servette.

FRAUEN. NATIONALLIGA A24. Runde. Samstag: Young Boys - Yverdon 3:2. Zürich - Lugano 6:0. Aarau - Basel 1:5. GC - Luzern 6:4. – Spitze: 1. Zürich 55. 2. Basel 53. 3. YB 40 (54:34). 4. Luzern 37 (50:52). 5. Lugano 37 (34:37). 6. Grasshoppers 35.

Eine unnötige Niederlage beim Erzrivalen im heissen TessinNull Punkte gab’s für den FCS beim Auswärtsspiel in Chiasso. Trotz einer Gelb-Roten Karte blieb es friedlich auf dem Platz.

Von Ronny Bien, Chiasso

FUSSBALL. Der Mythos FC Chiasso. Ein Ver-ein, der geschichtsträchtig ist, aber sich nicht immer Freunde schafft im Schweizer Fuss-ball. Der 1905 gegründete Verein, dessen Aus-hängeschild ist die Legende und der 22-fache Schweizer Nationalspieler Ferdinando «Puci» Riva, der für die Rosso-Blù zwischen 1950 und 1970 nicht weniger als 522 Pflichtspiele absol-vierte und nach wie vor als Rekordhalter gilt. Auch das Stadio Comunale wurde kürzlich in Riva IV umbenannt, ganz zu Ehren von Riva, der zwischen Mendrisio, seinem Geburtsort, und der Landesgrenze als ewiger Held verehrt wird. Auch dank seinen 158 Toren verhalf Riva seinem Treueverein zu glorreichen Zeiten. So wurde Chiasso unter anderem 1951 Schweizer Vizemeister und galt als eine der unberechen-barsten Mannschaften.

Die Geschichte von 1934 wirkt nach …So manches Team musste im Comunale

durch die Hölle. Mitunter auch der FCS. Die legendäre Geschichte, als 1934 ein Schaffhau-ser Akteur einem Tessiner bei einem Gastspiel das Bein brach und anschliessend ein Mob die Mannschaft zum Bahnhof jagte, war nur eine Anekdote von vielen. Die Südschweizer versuchten immer wieder, sich mit unlaute-ren Mitteln einen Vorteil zu verschaffen, und gingen diese Pläne dann in die Hose, spielten sie die beleidigte Leberwurst. Heuer kämpfen die Chiassesi einmal mehr darum, auch in der kommenden Spielzeit in der Challenge League zu spielen. Die SFL vergab auch in diesem Jahr die Lizenz dazu nicht in erster Instanz. Grund dafür: ungenügende Infrastruktur und in die-sem Jahr finanzielle Ungereimtheiten, wie ei-gentlich jedes Mal, wenn die Liga etwas zu be-anstanden hat. Doch von irgendwoher trieben die Verantwortlichen stets die nötigen Mittel auf, um den Verein am Leben zu erhalten. Wie, weiss letztlich niemand so genau. Offenbar soll der neue Geldgeber aus Hongkong stam-men, wie behauptet wird.

Nicht zuletzt auch weil der FCS 2004 mit dem dramatischen 3:2-Sieg gegen die Rosso-Blù den Aufstieg in die Super League reali-sierte und die Tessiner das Nachsehen hatten, war das Nord-Süd-Duell stets mit der nötigen Brisanz versorgt. Jüngst beispielsweise die unglaubliche Serie von Roten Karten, die die Tessiner in den Erzrivalenbegegnungen kas-sierten, und zuletzt das unrühmliche Nach-spiel, als nebst drei Platzverweisen unter

anderem der Präsident Maurizio Bignotti aus dem Lipo-Park verbannt wurde.

Auch an diesem Sonntagnachmittag suchte der Chiasso-Präsident Streit und legte sich zuerst mit Franck Grasseler an. Nach Spiel-schluss stand FCS-Geschäftsführer Marco Truckenbrod Fontana im Visier des neuen Präsidenten. Doch dieser behielt Ruhe und liess es nicht eskalieren.

Das 0:2 trotz Schaffhauser DominanzDie Spieler hingegen blieben über 90 Minu-

ten friedlich, auch wenn Moussa Soumaré nach 68 Minuten wegen einer Schwalbe im Schaffhauser Strafraum mit einer Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde. Soumaré war der auffälligste Akteur der Rosso-Blù, der nicht nur fleissig rackerte, sondern mit einem Flach-schuss aus 25 Metern das 2:0 erzielte. Eine Viertelstunde zuvor jubelte Chiasso bereits zur Überraschung aller. Trotz Schaffhauser Domi-nanz brachte Zoran Josipovic das Leder zur Führung im Tor von Mateo Matic unter.

Eigentlich hätte der FCS während der ersten Halbzeit locker vier bis fünf Tore schiessen müssen, doch Karim Barry beispielsweise,

dessen Vertrag sich aufgrund der absolvier-ten Anzahl an Pflichtspielen automatisch um eine Saison verlängert, scheiterte schon früh nach einem Konter allein vor Anthony Mossi, der alles andere als einen sicheren Rückhalt war für die Tessiner. Immer wieder patzte der Schlussmann, doch die Munotstäder brach-ten es nicht zustande, daraus Profit zu schla-gen. Auch als FCS-Coach Boris Smiljanic nach einer Stunde Barry und Faruk Gül vom Platz holte und seine Topskorer Hélios Sessolo und Tunahan Cicek brachte, klappte es nicht mit dem Toreschiessen. Gegen die passiven Süd-schweizer blieben die Munotstädter trotz fort-währender Überlegenheit offensiv zu harm-los. Sessolo traf zwar einmal, doch aus Ab-seitsposition, was Ref Horisberger auch so sah und das Tor aberkannte.

So verpasste es der FCS, den aufgerückten FC Vaduz, der bei Servette FC 1:0 gewann, wie-der zurückzubinden, und findet sich nach die-sem 0:2 wieder auf Platz 3. Bereits am Mitt-woch darf sich Schaffhausen mit Aufsteiger Neuchâtel Xamax FCS messen und darauf hof-fen, dass mit einer Leistungssteigerung und einem Sieg Rang 2 wieder greifbar ist.

Mit 27 Grad war es gestern für die Schaffhauser (im Bild der bereits nach 47 Sekunden für ein Foul verwarnte Paulinho) auf dem Platz in Chiasso sehr heiss. BILD FLAVIO MONTICELLI

Lausanne und Sion werden den Absteiger aus der Super League wohl unter sich ausmachen. Weil Thun gegen GC gewann, vergrös serte sich der Rückstand der nur noch durch einen Punkt voneinander getrennten Abstiegskandidaten in der viertletzten Runde auf fünf und mehr Punkte.

FUSSBALL. Während Thun gegen die Gras-shoppers ein 0:1 in ein 2:1 verwandelte, konnte Lausanne-Sport gegen den FC Zü-rich in den Schlussminuten immerhin in letzter Minute zum 1:1 ausgleichen und damit einen Punkt auf Sion gutmachen. Die im Vergleich mit Lausanne spiele-risch eigentlich klar besseren Sittener hatten sich tags zuvor einmal mehr für eine ordentliche Leistung nicht belohnt und gegen den ohne diverse Stamm-kräfte angetretenen Meister YB 0:1 verlo-ren. Neu Drittletzter ist Lugano, das beim 0:2 in Luzern ohne Siegeschance war und am Donnerstag gegen Lausanne wegen einer Rotsperre ohne Stürmer Marc

Janko auskommen muss. Im Fernduell um den 3. Platz wurde St. Gallen trotz einer starken Leistung womöglich ent-scheidend zurückgebunden.

FC St. Gallen nicht belohntZu Hause gegen Basel bezogen die Ost-

schweizer mit einem 2:4 ihre sechste Niederlage aus den letzten sieben Spie-len. Der Rückstand auf Luzern wuchs auf vier Punkte an, der Vorsprung auf den fünftplatzierten FCZ beträgt noch drei Punkte. St. Gallen wurde für eine starke Leistung nicht belohnt. Nach anfängli-cher Führung verlor er 2:4 und muss wie-der um den Europacupplatz bangen. Nach fünf Niederlagen aus den vorange-gangenen sechs Spielen trat St. Gallen wie verwandelt auf. Mit den Rückkeh-rern Barnetta als rechtem Aussenvertei-diger und Buess in der Startelf boten die Ostschweizer dem seit acht Spielen unge-schlagenen FCB lange die Stirn, aller-dings büssten sie in der Schlussphase für den Effort. Den Unterschied machten Elyounoussi und Campo aus, die in der animierten Partie aus dem Basler Kollek-tiv herausragten. (sda)

Abstiegskampf reduziert sich auf das Duell Sion – Lausanne

Von zahlreichen Favoriten an drei verschiedenen Kranzfes-ten hat sich nur Samuel Giger durchgesetzt. Aber dies auf über-zeugende Art und Weise: Der Thurgauer gewann das Zürcher Kantonalfest mit sechs Siegen.

SCHWINGEN. Im Schlussgang des «Zür-chers» in Hausen am Albis besiegte Giger den Solothurner Routinier Bruno Gisler, den er schon im Anschwingen bezwungen hatte. Für Giger war es der neunte Kranzfestsieg, der zweite inner-halb von acht Tagen und der zweite am Zürcher Kantonalen nach 2016 in Watt. Der zweite Nordostschweizer Über-schwinger Armon Orlik remisierte zum Auftakt gegen Martin Hersche. Der Punktverlust kostete den Maienfelder zuletzt die Schlussgang-Teilnahme. Mit fünf Siegen in Serie verbesserte er sich jedoch auf den 2. Schlussrang. Vorjah-ressieger Samir Leuppi verpasste den Kranzgewinn.

Am Mittelländischen Gauverbands-fest in Habstetten ob Bern wurden

die Favoriten gerupft, allen voran die Schwingerkönige Matthias Sempach und Kilian Wenger. Pechvogel Sempach wurde schon am Morgen durch erneut auftretende Rückenbeschwerden ge-bremst. Am Mittag gab der Alchenstor-fer den Wettkampf auf. Wenger stellte im Anschwingen mit Unspunnensieger Christian Stucki. Am Nachmittag ver-lor der Berner Oberländer zwei Gänge, sodass er die Kranzauszeichnung ver-passte. Stucki seinerseits war nach dem anfänglichen Gestellten auf gutem Weg, bevor er sich im 5. Gang überraschend auch von Hanspeter Luginbühl mit einem Remis stoppen liess.

Im Schlussgang stellten Willy Gra-ber und Curdin Orlik, worauf Matthias Aeschbacher und Remo Käser den Fest-sieg erbten. Käser hatte im Anschwin-gen gegen Curdin Orlik verloren.

Der Luzerner Trumpf Joel Wicki er-reichte als Favorit des Schwyzer Kan-tonalen in Sattel den 2. Platz. Den Sieg sicherte sich Marcel Mathis mit einem Sieg im spannungsreichen Schlussgang, einem Duell zweier Eidgenossen, gegen Mike Müllestein. (sda)

Samuel Giger als Einziger der Favoriten ohne Makel

Challenge League Noch vier Runden

Im Gegensatz zur Super League sind in der Challenge League 2017/18 noch vier Runden zu spielen. Für den FC Schaffhausen folgen nächste Woche zwei Heimspiele: Am Mitt-woch gegen den Leader und festste-henden Aufsteiger Xamax Neuenburg und am Samstag im Direktduell um Platz 2 gegen den FC Va-duz. Am 18. 5. geht es nach Wohlen, bevor zum Abschluss am Pfingstmontag Win-terthur zum Derby im Lipo-Park gastiert.

Das Nord-Süd-Duell ist stets mit der nötigen Brisanz ver- sehen. Auch gestern suchte der Chiasso-Präsident Streit.

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26 Sport Montag, 7. Mai 2018

Schaffhauser Kunstturner glänzen am Jugendcup mit zwei PodestplätzenAufgrund hervorragender Leistun-gen der Schaffhauser Jungturner resultierten am 33. Jugendcup in der Kunstturnhalle Dreispitz zwei Podestplätze und intakte Medail-lenchancen im Ostschweizer Cup.

Christoph Merki

SCHAFFHAUSEN. Das turnerische Niveau war sehr hoch, darin waren sich die Ex-perten einig. Vor allem in der Kategorie P1 hätten noch vor wenigen Jahren nur rund drei Turner die Marke von 80 Punk-ten überschritten. Am vergangenen Wo-chenende schafften dies am Jugendcup in der Dreispitzturnhalle in Herblingen je-doch 13 Nachwuchsathleten. Unter ihnen Lucas Jonesco. Ihm reichte die Bewertung der Kampfrichter jedoch nicht für eine Me-daille, dies mit dem vierten Platz jedoch nur knapp. Dennoch sprach Martin Fuchs, Wettkampfleiter am Jugendcup, von einem Erfolg. Dies vor allem hinsichtlich des Ost-schweizer Cups, zu welchem der Schaff-hauser Heimwettkampf ebenfalls zählt. «Der führende Jannick Engel war hier schlechter klassiert, wodurch Lucas im Gesamtklassement aufschliessen konnte», erklärte Fuchs. Nach dem gestrigen Wett-kampf liegt Jonesco nur noch 0,85 Punkte hinter dem Leader auf dem 2. Platz. «In die-ser Kategorie könnte es sogar zu einem Sieg in diesem Cup reichen», erklärte er weiter.

Inoffizielle nationale MeisterschaftEin Heimwettkampf sei doch sehr spe-

ziell, verriet Maximilian Glaeser, der für die Schaffhauser in der Kategorie P2 in den Wettkampf startete. An den Geräten zeigte er eine solide Leistung, einzig am Barren und am Bodenpferd musste er empfindli-che Abzüge hinnehmen. Mit einem relativ klaren Rückstand von 2,550 Punkten auf den Zweitplatzierten konnte sich Glaeser aber doch noch den dritten Rang sichern. «Ich bin schon ein wenig enttäuscht», ge-stand er, «noch beim letzten Wettkampf im Thurgau wurde ich Zweiter.» Im Ost-schweizer Cup belegt er somit den zweiten Zwischenrang. Jedoch scheint der Sieg in dieser Kategorie ausser Reichweite, ein Podestplatz liegt aber durchaus drin.

Eine ruhmreichere Bedeutung hatte der Jugendcup in der Kategorie EP mit den jüngsten Turnern. Da diese noch nicht an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen

können, galt der Jugendcup als inoffizi-elle nationale Meisterschaft. Hier konnte sich der achtjährige Schaffhauser Edis Se-nyürek hervortun. Dank seiner konstanten Leistung im Qualifikationswettkampf und im Final reichte die Punktzahl für die Sil-bermedaille. «Im Final war ich schon sehr nervös», erklärte er nach der Rangverkün-digung, «ich freue mich sehr über den zwei-ten Rang.» Die ersten Gratulationen bekam er sodann von seinem sichtlich stolzen gros sen Bruder David.

«Edis ist ein Talent», meinte der Schaff-hauser Cheftrainer Zbynek Zahlava. Zwar könnten zukünftige Erfolge nicht voraus-gesagt werden, doch das Potenzial sei vor-handen. «Die Resultate zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind», freute sich auch Martin Fuchs über das gute Abschneiden der Schaffhauser.

300 Turnveteranen aus dem ganzen Kanton Schaffhau-sen trafen sich am Sonntag zur 97. Landsgemeinde in Herblin-gen in der Sporthalle Hohberg.

Theo Kübler (Text und Bild)

TURNEN. «In unsere Zunft werden aufge-nommen solche Mannslüt, so bisher in der Pflege des Lybs mannhaft geschafft und auch fürderhin wirkens syn, mit al-lem Flyss die guldige Kunst der soge-nannten Gymnastik nach Kräften zu fördern.» So lauten die Satzungen von anno dazumal. Natürlich wurden diese mehrmals der Zeit angepasst, so auch an der gestrigen 97. Landsgemeinde. Mit nur 14 Gegenstimmen der 300 Stimmbe-rechtigten, «mannhaft Geschaffenen», in der Herblinger Sporthalle Hohberg. Sie haben wahrhaft Vereinsgeschichte geschrieben, indem sie in den geltenden Satzungen unter Artikel 9 den neuen Punkt 4 genehmigt haben, der da lautet: «Die in den Satzungen für Personen und Funktionen verwendete männliche Form gilt für beide Geschlechter.»

Kaum war dieser Punkt genehmigt, stand eine Frau auf der Bühne. Andrea Fuchs, die Kantonalpräsidentin des Schaffhauser Turnverbandes (SHTV)

bedankte sich für die Einladung und berichtete kurz über das Geschehen in ihrem Verband.

Die Ältesten speziell geehrtZuvor wickelte die Obmannschaft der

Schaffhauser Turnveteranen die Ver-sammlung im gewohnten Rahmen ab. Kantonalobmann Hans Waldmeier be-grüsste die Gesellschaft. Dabei kamen natürlich die Ältesten unter den An-wesenden speziell zu Ehren, unter ih-nen die beiden «Allerältesten», Jahr-gang 1921. Es sind dies Walter Meier von Hallau und der 144 Stunden ältere Jakob Bührer vom Unteren Reiat.

OK-Präsident Ruedi Baumer hiess daraufhin alle in Herblingen willkom-men und übergab Regierungspräsident Christian Amsler das Wort. Dieser hob die grosse Bedeutung der Kamerad-schaft hervor, so wie sie in den Verei-nen und besonders bei den Turnvetera-nen gepflegt werde. Kassier Bruno Gysel konnte über eine gesunde Kasse berich-ten, und Etatführer Matthias Gafner er-innerte an die Kameraden, die im Ver-laufe des vergangenen Vereinsjahres für immer Abschied genommen hatten.

2019 in TrasadingenSchliesslich wurden Insignien an die

Organisatoren der Landsgemeinde 2018

übergeben, feierlich untermalt von der Cross Border Brass aus Thayngen. Dies sind Horn, Glocke, Fahne und Urkun-den, in denen alle Mitglieder eingetra-gen sind. Im kommenden Jahr werden

diese den Trasadinger Veteranen wei-tergereicht. Den Nachmittag versüsste unter anderen der Rock-’n’-Roll-Club Angeli mit atemberaubenden Tanzdar-bietungen.

Die Turnveteranen tagen in Herblingen

Die Exponenten der Turnveteranen-Landsgemeinde vereint auf einem Bild (v. l.): Kurt Egloff, ETV Zentralobmann; Hans Waldmeier, Kantonalobmann; Andrea Fuchs, SHTV-Kantonalpräsidentin, Regierungspräsident Christian Amsler; OK-Präsident Ruedi Baumer.

Eine perfekte Körperspannung zeigte Maximilian Glaeser am Bodenpferd vor dem heimischen Publikum und platzierte sich auf dem dritten Schlussrang. BILDER CHRISTOPH MERKI

Grosses Potenzial wird dem jungen Turner Edis Senyürek zugestanden, der neben dem Sieger Davide Krättli und dem Dritten Massimiliano Curcio als Zweiter auf dem Podest stand.

SCS unterliegt dem Meister LuganoWASSERBALL NLA. Lugano ist auf Meisterkurs, dies bekam auch der SC Schaffhausen in Lugano zu spüren: 8:13 beim Favoriten. Meister Lugano machte nach dem knappen 12:11 vom Freitag im Spitzenspiel gegen Kreuz-lingen am Tag darauf gegen den SCS keine Geschenke und führt weiter-hin ohne Punktverlust. SCS-Trainer Jovan Radojevic baute auf die voll-zählige Mannschaft, und die Schaff-hauser hielten dank disziplinierter Abwehrarbeit lange gut mit. Im drit-ten Abschnitt gelang dem SCS mit drei Treffern vom 5:4 zum 5:7 sogar eine Zweitoreführung. Robert Vigh, Maurice Corbach und Joel Schmuki trafen. Es brauchte nicht einmal den «Umweg» über Zeitstrafen, man trug dem Ball einfach Sorge und nutzte die Torchancen. Spät, aber dennoch klar setzte sich Luganos Klasse doch noch durch. Das letzte Viertel ging vom 7:7 zum 13:8 an Lugano. Die ab-gebrühten Profis schossen die Tore. Lugano kam zum standesgemässen Favoritensieg. Am Mittwoch steht für den SCS in Kreuzlingen eine wei-tere schwierige Aufgabe bevor. (Cad.)

Lugano – Schaffhausen 13:8 (3:2, 2:2, 2:3, 6:1). SCS: Yannik Schmuki / Mattoscio, Joel Schmuki (1), Turzai (2), Tafro, Steinemann, Schmid, Zlomislic, Corbach (1), Frei (1), Widtmann (2), Vigh (1).

«Die Resultate zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»Martin Fuchs Wettkampfleiter

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27Montag, 7. Mai 2018 Sport

Sport am TVMontag, 7. MaiSRF zwei. 20.00 sportflash. 22.30 sportaktuell.

TC Sport zoom. 15.55 Eishockey: WM, Deutsch-land - USA. 19.45 Fussball: Wohlen - Aarau. 22.30 Fussball: Challenge League, Alle Spiele, alle Tore. 23.00 Eishockey: WM, Replay.

Sport 1. 16.00 Eishockey: WM, Deutschland - USA. 18.25 Fussball: Regionalliga, Altona 93 - Hamburger SV II. 20.30 Eishockey: WM, Däne-mark - Kanada. 22.30 Fussball: Die Premier League Highlights.

Eurosport 2. 14.30 Motorrad: Superbike, British Championship.

Sport-Agenda. Fussball. Challenge League/32. Runde: 20.00 Wohlen - Aarau.

Laufsport: 16. SRS-Waldlauf rund ums Esch-heimertal; Waldlauf-Start um 19.05 Uhr über 8,05 km, Jugendlauf um 18.45 Uhr (m)/18.55 Uhr (w) über 1,20 km für Jahrgänge 2001 bis 2011. Start und Ziel auf dem Griesbach SH.

Sportjournal

Fehler des Video-Referees entscheidet über TitelFUSSBALL. In Australien hat sich am Wochenende der Videobeweis um die Entscheidung in der Meis-terschaft mit eingemischt. Beim 1:0-Siegtreffer von Melbourne Victory gegen die Newcastle Jets durch Kosta Barbarouses war eine vorherige Abseitsstellung nach einem Ausfall der Technik nicht gesehen worden. «Wir sind extrem enttäuscht über den Fehler der VAR-Technik. Das ist einmal in dieser Saison passiert, aber zum kritischsten Zeitpunkt», sagte Liga-Chef Greg O’Rourke nach dem Final-spiel. Die Abseitsstellung war im australischen Fernsehen klar zu er-kennen. Beim Video-Schiedsrichter war allerdings die Hawk-Eye-Soft-ware für einige Sekunden ausgefal-len. Als die Technik wieder funktio-nierte, war das Spiel bereits wieder angepfiffen worden.

Burgermeister mit Vertrag bei Swiss-SkiSKI NORDISCH. Reto Burgermeister stösst zum Trainerstab der Schwei-zer Langläufer. Der 42-jährige Zür-cher Oberländer übernimmt die Trainingsgruppe 3, welche die ältes-ten Nachwuchsjahrgänge umfasst. Burgermeister trainierte in den Jah-ren um die Olympischen Spiele von Sotschi 2014 eine Gruppe erfolgrei-cher Russen mit Alexander Legkow oder Ilja Tschernussow. Als Aktiver war der mehrfache Olympiateilneh-mer im Weltcup zweimal aufs Podest gelaufen.

STEPHAN LICHTSTEINER

SFV-Captain verlässt Juventus Turin und Italien

FUSSBALL. Nach dem 300. Serie-A-Spiel kündigte Juventus-Verteidi-ger Stephan Lichtsteiner in einem «Sky»-Interview seinen Rückzug aus Italien an. Im Sommer wird der 34-Jährige Turin nach dem mögli-cherweise siebten Scudetto-Gewinn verlassen.

Das Addio des Schweizer National-team-Captains ist keine Überra-schung. Sein Vertrag beim Rekord-champion läuft aus. Und bereits im März war klar, dass Lichtsteiner ver-schiedene Transfervarianten ausser-halb der italienischen Fussball-Me-tropole prüfen würde: «Die nächsten zwei, drei Monate sind sehr interes-sant. Für mich stehen ein paar rich-tungsweisende Entscheide an», sagte er zur SDA. Nach zehnjährigem En-gagement in Südeuropa strebt er eine grundlegende Veränderung an. «Wo ich künftig spielen werde, kann ich nicht sagen – ich habe noch nirgends unterschrieben.» Es ist anzunehmen, dass der SFV-Abwehrpatron das nächste Kapitel seiner Laufbahn re-gelt, noch ehe er im Juni sein 100. Länderspiel bestreiten wird. (sda)

AUTOMOBILJanis Team nachträglich disqualifiziert. Der See-länder Neel Jani durfte sich nicht lange über den 3. Platz zum Auftakt der Langstrecken-WM in Spa-Francorchamps freuen. Das Auto des Westschwei-zer Teams Rebellion mit Jani, dem Deutschen An-dré Lotterer sowie dem Brasilianer Bruno Senna wurde nachträglich wegen eines zu dünnen Unter-bodens disqualifiziert. Auf Platz 3 nachgerückt ist damit das andere Auto von Rebellion mit dem Ro-mand Mathias Beche, dem Amerikaner Gustavo Menezes und dem Franzosen Thomas Laurent. Das erste Saisonrennen der Langstrecken-WM gewann Toyota mit Sébastien Buemi, dem zweimaligen Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso sowie Kazuki Nakajima aus Japan.

Spa-Francorchamps (BEL). 6-Stunden-Rennen: 1. Fer-nando Alonso/Sébastien Buemi/Kazuki Nakajima (ESP/SUI/JPN), Toyota, 163 Runden. 2. Mike Conway/Kamui Kobayashi/José Maria Lopez (GBR/JPN/ARG), Toyota, 1,444 zurück. 3. zwei Runden zurück: Mathias Beche/Thomas Laurent/Gus-tavo Menezes (SUI/FRA/USA), Rebellion. - Nachträglich dis-qualifiziert: Neel Jani/André Lotterer/Bruno Senna (SUI/GER/BRA), Rebellion.

Hockenheim (GER). DTM. Rennen vom Sonntag (36 Run-den à 4,574 km/164,664 km): 1. Timo Glock (GER), BMW, 58:04,067. 2. Mike Rockenfeller (GER), Audi, 2,078 Sekunden zurück. 3. Gary Paffett (GBR), Mercedes-AMG, 3,099. Ferner: 13. Nico Müller (SUI), Audi, 17,858. – Zwischenstand (2/18): 1. Glock 44. 2. Paffett 43. 3. Rockenfeller, Lucas Auer (AUT), Mercedes-AMG und Pascal Wehrlein (GER), Mercedes-AMG, je 18. - Nächste Rennen am 19./20.5. auf dem Lausitzring.

BEACHVOLLEYBALLMersin (TUR). World Tour (Dreisterne-Turnier). Männer. Fi-nal: Ilja Leschukow/Konstantin Semenow (RUS/21) s. Ondrej Perusic/David Schweiner (CZE/4) 14:21, 21:12, 18:16. - Um Platz 3: Nadir Nivaldo/Sergio Gonzalez (CUB/3) s. Adrian Heidrich/Mirco Gerson (SUI/23) 21:14, 21:15. – Halbfinals: Leschukow/Semenow s. Heidrich/Gerson 19:21, 21:19, 17:15. Perusic/Schweiner s. Nivaldo/Gonzalez 22:20, 21:18.

EISHOCKEYPettersson hart bestraft. Die ZSC Lions müssen zu Beginn der nächsten Saison auf die Dienste von Fredrik Pettersson verzichten. Der schwedische Stürmer wurde für ein Foul im zweitletzten Playoff-Finalspiel für sechs Partien gesperrt und mit einer Busse von 8700 Franken belegt. Pettersson hatte im Heimspiel kurz vor Schluss Luganos Maxim Lapierre von hinten gecheckt. Der Kanadier blieb bei der unfairen Attacke unverletzt.

LEICHTATHLETIKDelsberg. Schweizer Meisterschaft. Männer. 10›000 m: 1. Neil Burton (GBR/LC Basel) 30:15,70. 2. (SM-1.) Fabian Kuert (LV Langenthal) 30:16,16. 3. (SM-2.) Andreas Kempf (TSV Dü-dingen) 30:28,76. 4. (SM-3.) Christian Mathys (Biel/Bienne Athletics) 31:14,41. – 3000 m Steeple: 1. Christoph Graf (BTV Chur) 9:13,78. 2. Alain Croisier (TV Länggasse) 9:42,72. 3. Pierre Fournier (Stade Lausanne) 9:47,98. - Die Frauen-Ren-nen fanden aufgrund Teilnehmerinnen-Mangel nicht statt.

MOUNTAINBIKESolothurn. Swiss Cup. Männer: 1. Nino Schurter (Chur) 1:34:50. 2. Mathias Flückiger (Leimiswil) 0:17 zurück. 3. Reto Indergand (Schönenwerd) 1:03.

ORIENTIERUNGSLAUFEuropameisterschaften im Tessin. Sprint (in Mendrisio). Männer (4,2 km/100 m HD, 27 Posten): 1. Daniel Hubmann (SUI) und Mattias Kyburz (SUI), je 14:44 Minuten. 3. Kristian Jones (GBR) 0:15. 4. Ruslan Glibow (UKR) 0:24. 5. Martin Hub-mann (SUI) 0:38. 6. Florian Howald (SUI) 0:42. 11. Andreas Rüedlinger (SUI) 0:55. 13. Joey Hadorn (SUI) 0:56. - 54 klas-siert. – Frauen (3,8/90/23): 1. Tove Alexandersson (SWE) 15:16 Minuten. 2. Judith Wyder (SUI) 0:24 Minuten zurück. 3. Natalia Gemperle (RUS) 0:33. 4. Maja Alm (DEN) 0:44. 5. Si-mona Aebersold (SUI) 0:48. 6. Elena Roos (SUI) 1:02. 7. Sarina Jenzer (SUI) 1:05. - Ferner: 9. Julia Gross (SUI) 1:19. 17. Paula Gross (SUI) 1:38. - 51 klassiert.

SCHWINGENHabstetten BE. Mittelländisches Fest (182 Schwinger, 5450 Zuschauer). Schlussgang: Curdin Orlik (Frutigen) gegen Willy Graber (Bolligen) nach 12 Minuten gestellt. – Rangliste: 1. Mat-thias Aeschbacher (Rüegsauschachen) und Remo Käser (Al-chenstorf) je 58,00. 2. Orlik 57,75. 3. Christian Stucki (Lyss) 57,50. 4. Christian Gerber (Röthenbach i.E.), Florian Gnägi (Aar-berg), Ruedi Roschi (Oey), Kilian von Weissenfluh (Hasliberg), Stefan Marti (Oberbütschel), Martin Rolli (Riggisberg), Dominik Roth (Meikirch) und Remo Schenkel (Gerzensee), je 57,25.

Hausen am Albis ZH. Zürcher Kantonalfest (170 Schwinger, 6800 Zuschauer). Schlussgang: Samuel Giger (Ottoberg) bezwingt Bruno Gisler (Rumisberg) nach 5:29 Minuten mit Kurz. Rangliste: 1. Giger 59,25. 2. Armon Orlik (Maienfeld) 58,00. 3. Beda Arztmann (Ossingen) und Michael Rhyner (Flawil) je 57,75. 4. Martin Hersche (Appenzell) 57,50. 5. Gis-ler, Yanick Klausner (Benzenschwil) und Andreas Gwerder (Hütten) je 57,25. 6. u.a. Tobias Riget (Schänis), Ruedi Eugster (Quarten) und Simon Kid (Maseltrangen) je 57,00.

Sattel. Schwyzer Kantonalfest (242 Schwinger, 4500 Zu-schauer). Schlussgang: Marcel Mathis (Büren) bezwingt Mike Müllestein (Steinen) nach 11:57 mit Fussstich. Rangliste: 1. Mathis 58,75. 2. Joel Wicki (Sörenberg) und Reto Gloggner (Eggiswil) je 58,25. 3. Müllestein, Franz-Toni Kenel (Goldau), Andy Murer (Seedorf), Bruno Schürpf (Schwyz), Michael Mül-ler (Kottwil) und Remo Vogel (Hasle) je 57,25.

TENNISMadrid. ATP-Masters-1000-Turnier (7 190 930 Euro/Sand). 1. Runde: Gasquet (FRA) s. Berdych (CZE/14) 6:4, 6:2.

München. ATP-Turnier (501 345 Euro/Sand). Final: Alexan-der Zverev (GER/1) s. Kohlschreiber (GER/6) 6:3, 6:3.

TISCHTENNISHalmstad (SWE). Team-WM. Männer. Final: China - Deutschland 3:0. Ma Long s. Timo Boll 3:0 (11:4, 11:8, 11:3). Fan Zhendong s. Ruwen Filus 3:0 (11:4, 11:5, 11:4). Xu Xin s. Patrick Franziska 3:1 (9:11, 12:10, 11:7, 11:5).

NLA. Frauen. Playoff-Halbfinals (best of 3). 3. Runde: Ra-pid Luzern (2. der Qualifikation) - Rio-Star Muttenz (3.) 6:1 (Sätze 18:7); Schlussstand 2:1 Siege. – Final am Samstag, 2.  Juni, in Schaffhausen: Neuhausen (1.) - Rapid Luzern.

Kurzmeldungen und Resultate von A–Z

DEUTSCHE BUNDESLIGA33. Runde: Borussia Dortmund - Mainz 1:2 (1:2). - 81 360 Zu-schauer (ausverkauft). Dortmund mit Bürki, Akanji. - RB Leip-zig - Wolfsburg 4:1 (2:0). Leipzig ohne Mvogo, Wolfsburg mit Steffen, ohne Mehmedi (verletzt). - 1. FC Köln - Bayern Mün-chen 1:3 (1:0). - Werder Bremen - Bayer Leverkusen 0:0. - Bo-russia Mönchengladbach - SC Freiburg 3:1 (1:0). - Mönchen-gladbach mit Sommer, Elvedi, Drmic (bis 73.), ohne Zakaria (gesperrt), Freiburg ohne Sierro (nicht im Aufgebot). - Ein-tracht Frankfurt - Hamburger SV 3:0 (1:0). Eintracht mit Fern-andes, HSV ohne Janjicic (nicht im Aufgebot). - Augsburg - Schalke 04 1:2 (1:2). Augsburg mit Hitz, Schalke ohne Embolo (verletzt). - Hannover 96 - Hertha Berlin 3:1 (3:0). Hannover mit Schwegler, Berlin mit Lustenberger. - VfB Stuttgart - TSG Hoffenheim 2:0 (1:0). Hoffenheim mit Zuber (bis 67.), ohne Kobel (Ersatz).

Rangliste: 1. Bayern München 33/84 (91:24). 2. Schalke 04 33/60 (52:37). 3. Borussia Dortmund 33/55 (63:44). 4. Hof-fenheim 33/52 (63:47). 5. Bayer Leverkusen 33/52 (55:42). 6. RB Leipzig 33/50 (51:51). 7. Eintracht Frankfurt 33/49 (45:44). 8. VfB Stuttgart 33/48 (32:35). 9. Borussia Mönchengladbach 33/47 (46:50). 10. Hertha Berlin 33/43 (41:40). 11. Augsburg 33/41 (43:44). 12. Werder Bremen 33/39 (35:39). 13. Hannover 96 33/39 (42:51). 14. Mainz 05 33/36 (37:50). 15. SC Freiburg 33/33 (30:56). 16. Wolfsburg 33/30 (32:47). 17. Hamburger SV 33/28 (27:52). 18. 1. FC Köln 33/22 (34:66).

2. Bundesliga: Union Berlin - Bochum 3:1. St. Pauli - Arminia Bielefeld 1:0. Greuther Fürth - Duisburg 2:2. Eintracht Braun-schweig - Ingolstadt 0:2. Sandhausen - 1. FC Nürnberg 0:2. Jahn Regensburg - Darmstadt 0:3. Fortuna Düsseldorf - Hol-stein Kiel 1:1. Kaiserslautern - Heidenheim 1:0. Erzgebirge Aue - Dynamo Dresden 0:0. – Spitze: 1. FC Nürnberg 33/60. 2. Fortuna Düsseldorf 33/60. 3. Holstein Kiel 33/53. 4. Arminia Bielefeld 33/47. 5. Jahn Regensburg 33/47. 6. Bochum 33/47.

Nürnberg wieder erstklassig. Nach Fortuna Düs-seldorf kehrt mit dem 1. FC Nürnberg ein weiterer deutscher Traditionsklub in die Bundesliga zurück. Ein Jahr nach erheblichen Turbulenzen führte Coach Michael Köllner den neunfachen Meister wieder ins nationale Rampenlicht. Nach der insge-samt achten Promotion darf sich der «Club» ab so-fort Rekordaufsteiger nennen.

ENGLANDPremier League. 37. Runde: Manchester City - Huddersfield 0:0. Huddersfield mit Hadergjonaj. - Arsenal - Burnley 5:0 (2:0). Arsenal mit Xhaka. - Chelsea - Liverpool 1:0 (1:0). - or: 32. Giroud 1:0. –Samstag: Stoke City - Crystal Palace 1:2 (1:0). Tore: 43. Shaqiri 1:0. 68. McArthur 1:1. 86. Aanholt 1:2. Stoke mit Shaqiri (verwarnt). Die City steigt nach 10 Saisons in der Premier League ab. - Leicester City - West Ham United 0:2 (0:1). Leicester ohne Jakupovic (Ersatz), West Ham mit Fern-andes (ab 79.). - Bournemouth - Swansea City 1:0. Watford - Newcastle United 2:1. West Bromwich Albion - Tottenham Hotspur 1:0. Everton - Southampton 1:1.

Spitze: 1. Manchester City 36/94. 2. Manchester United 36/77. 3. Liverpool 37/72. 4. Tottenham Hotspur 36/71. 5. Chelsea 36/69. 6. Arsenal 36/60. 7. Burnley 37/54. 8. Everton 37/49. 9. Leicester City 36/44. 10. Newcastle United 36/41.

Shaqiri trifft und steigt ab. Xherdan Shaqiris Zeit in Stoke City läuft ab. Der Club des Schweizer Top-

skorers unterlag Crystal Palace und verliert den lu-krativen Platz in der Premier League zehn Jahre nach dem Aufstieg.

FRANKREICHLigue 1. 36. Runde. Sonntag: Marseille - Nice 2:1 (1:1). - Tore: 5. Balotelli 0:1. 13. Germain 1:1. 72. Payet 2:1. - Saint-Etienne - Bordeaux 1:3. - Lyon - Troyes 3:0 (2:0). - Caen - Monaco 1:2 (1:1). Monaco ohne Benaglio (verletzt). 77. Rot gegen Gene-vois (Caen/Foul). - Toulouse - Lille 2:3 (2:1). - Toulouse mit Moubandje, Gelb-Rot in der 90. Minute (Foul). - Amiens - Pa-ris Saint-Germain 2:2. Saint-Etienne - Bordeaux 1:3. Dijon - Guingamp 3:1. Metz - Angers 1:2. Nantes - Montpellier 0:2. Rennes - Strasbourg 2:1.

Spitze: 1. Paris Saint-Germain 36/92. 2. Lyon 36/75. 3. Mo-naco 36/74. 4. Marseille 36/73. 5. Rennes 36/54. 6. Saint-Eti-enne 36/52. 7. Nice 36/51. 8. Montpellier 36/49.

ITALIENSerie A. 36. Runde: Cagliari - AS Roma 0:1. Udinese - Inter Mailand 0:4 (0:3). Udinese mit Widmer und Behrami (bis 73.). 49. Rot gegen Fofana (Udinese/Foul). - Lazio Rom - Atalanta Bergamo 1:1 (1:1). Atalanta mit Freuler, ohne Haas (Ersatz). - Napoli - Torino 2:2 (1:0). - Milan - Hellas Verona 4:1 (2:0). Milan mit Rodriguez. - Juventus Turin - Bologna 3:1 (0:1). Juventus mit Lichtsteiner (ab 72./300. Serie-A-Partie), Bologna ohne Dzemaili (verletzt). - hievo Verona - Crotone 2:1. SPAL Ferrara - Benevento 2:0. Genoa - Fiorentina 2:3. Sassuolo - Sampdo-ria Genua 1:0.

Spitze: 1. Juventus Turin 36/91. 2. Napoli 36/85. 3. AS Roma 36/73. 4. Lazio Rom 36/71. 5. Inter Mailand 36/69. 6. AC Milan 36/60. 7. Atalanta Bergamo 36/59. 8. Fiorentina 36/57.

ÖSTERREICHBundesliga. Sonntag: Salzburg - Sturm Graz 4:1. - Samstag: LASK Linz - Rapid Wien 0:2. Austria Wien - Admira Wacker Mödling 0:0. Mattersburg - Altach 0:1. St. Pölten - Wolfsberg 0:1. – Spitze: Rangliste: 1. Salzburg 33/77. 2. Sturm Graz 33/63. 3. Rapid Wien 33/58. 4. LASK Linz 33/57. 5. Admira Wacker Mödling 33/50. - Salzburg sorgte dank dem 4:1 im Gipfel gegen Graz (2.) für eine österreichische Premiere: Fünf Titelgewinne in Folge hatte zuvor kein Verein geschafft.

SPANIENLa Liga. 36. Runde: U.a. FC Barcelona - Real Madrid 2:2 (1:1). - 97›939 Zuschauer. - Tore: 10. Suarez 1:0. 14. Cristiano Ronaldo 1:1. 52. Messi 2:1. 72. Bale 2:2. - 45. Rot gegen Sergi Roberto (Barcelona/Tätlichkeit). - Atlético Madrid - Espanyol Barce-lona 0:2 (0:0). Celta Vigo - Deportivo La Coruña 1:1 (1:0). La Coruña mit Schär (verwarnt). – Spitze: 1. FC Barcelona 35/87. 2. Atlético Madrid 36/75. 3. Real Madrid 35/72. 4. Valencia 36/67. 5. Betis Sevilla 36/59. 6. Villarreal 35/57.

FRAUENFUSSBALLBachmann schiesst Chelsea zum Cupsieg. Ra-mona Bachmann hat mit den Frauen von Chelsea den englischen Cup gewonnen. Die Schweizer Na-tionalstürmerin avancierte beim 3:1-Finalsieg gegen Stadtrivale Arsenal zur Matchwinnerin. Vor 45 423 Zuschauern erzielte die Luzernerin im Lon-doner Wembleystadion für die Blues die Tore zum 1:0 (48.) und 2:0 (60.).

Fussball im Ausland

Die Schweizer Matthias Kyburz (l.) und Daniel Hubmann (r.) gewinnen das Sprint-Finale der Männer. BILD KEY

Ein Ex-aequo-Sieg plus SilberDaniel Hubmann, Matthias Kyburz und Judith Wyder sorgten für einen perfekten Auftakt an den OL-EM im Tessin. Mit zweimal Gold und einmal Silber fiel die Ausbeute im Sprint reichlicher aus als erhofft.

ORIENTIERUNGSLAUF. Geteilte Freude ist die schönste Freude, sagt ein Bonmot. Dieses Ge-fühl durften der Routinier Daniel Hubmann und der Titelverteidiger Matthias Kyburz tei-len. Der gebürtige Thurgauer und der Frickta-ler siegten beim Lauf durch Mendrisio ex- aequo. Die Uhr stoppte für beide nach 27 Pos-ten bei 14:44 Minuten – im Orientierungslauf wird keine genauere Differenzierung mehr vorgenommen. «Das ist das Tüpfelchen auf dem i», kommentierte Kyburz den Rennaus-gang. Auch Hubmann wollte nicht nach Feh-lern suchen. Der Lauf sei technisch schwierig gewesen, jeder hätte im Nachhinein noch et-was besser machen können. «Ich finde es cool, dass es so geendet hat», sagte er. Das Duo dis-tanzierte den Briten Kristian Jones um 15 Se-

kunden. Martin Hubmann als Fünfter ver-fehlte das Podest um 23 Sekunden, und Florian Howald wurde Sechster. Hubmann und Ky-burz äufneten ihre Medaillensammlung eine weiteres Mal. Ersterer darf sich nun siebenfa-cher Weltmeister, sechsfacher Gesamtweltcup-sieger und fünffacher Europameister nennen.

Für die grösste Überraschung aus Schweizer Sicht sorgte indes Judith Wyder. Die Titelver-teidigerin, erst seit fünf Monaten Mutter einer Tochter, überzeugte bei ihrem Comeback gleich mit Silber. Beim Lauf durch Mendrisio blieb für die Bernerin nur Schwedens Domina-torin Tove Alexandersson ausser Reichweite. Wyder büsste 24 Sekunden ein, hielt aber die Drittklassierte Russin Natalia Gemperle um neun Sekunden in Schach. (sda)

«Ich ging physisch nicht ganz ans Limit, lief dafür gut überlegt. Das hat sich ausbezahlt.»Judith Wyder Silbermedaillengewinnerin im EM-Sprint in Mendrisio

Sir Alex Ferguson auf der Intensivstation

FUSSBALL. Die schottische Trainerikone Sir Alex Ferguson liegt im Salford Royal Hospital auf der Intensivstation. Wegen einer Gehirnblutung musste sich der 76-Jährige einer Notoperation unterzie-hen. Über seinen wahren Gesundheits-zustand kursieren nur diffuse Meldun-gen. Gemäss einer Mitteilung von Man-chester United ist der Eingriff gut verlaufen. «Er braucht aber intensive Pflege, um seine Erholung zu optimie-ren», so der Ex-Club Fergusons. Die be-sorgniserregenden Nachrichten verbrei-teten sich in der Fussballszene rasend schnell. Michael Carrick, der aktuelle Captain der United, reagierte auf Twit-ter bestürzt: «Ich bin am Boden zerstört. Alle meine Gedanken und Gebete sind bei ihm und seiner Familie. Sei stark, Boss!» Noch am letzten Sonntag hatte der mit 49 Trophäen erfolgreichste Coach der britischen Fussballgeschichte den scheidenden Arsenal-Boss Arsène Wenger im Old Trafford in bester körper-licher Verfassung geehrt.

Ferguson ist beim englischen Rekord-meister eine beispiellose Grösse. Nach seinem WM-Intermezzo mit dem schot-tischen Nationalteam wechselte er im November 1986 zur United und prägte bis zu seinem Rückzug 2013 die zweite goldene Ära seit der Matt-Busby-Epo-che. Zusammen mit der Generation um Roy Keane, Ryan Giggs, den Neville-Brothers, Peter Schmeichel, David Beck-ham, Paul Scholes und Wayne Rooney dominierte Ferguson den europäischen und englischen Fussball phasenweise nach Belieben. Der mächtigste Coach der letzten Dekade führte auch mit eiserner Hand und etablierte die United in allen Bereichen an der Spitze. Wäh-rend seiner Amtszeit im rauen Nordwes-ten Englands gewann er alles: zweimal die Champions League, 13 Premier-League-Titel, fünf FA-Pokale, viermal den Liga-Cup, den Cupsieger-Cup, den Club-WM-Titel – im persönlichen Zenit 1999 das Triple. (sda)

Page 28: Festnahmen bei Protesten gegen Putin - ITS...Signum Saxophone Quartet Balthasar-Neumann-Chor & B’Rock Orchestra Chor &Orchester der J.S. Bach-Stiftung St.Gallen, Rudolf Lutz Alle

Service Montag, 7. Mai 201828

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Heute

Der Montag startet vielerorts mit viel Son- nenschein und einem praktisch wolkenlo-sen Himmel. Im Tagesverlauf ziehen Schleierwolken auf und es bilden sich Quellwolken, das Gewitterrisiko bleibt aber klein. Die Temperaturen sind am frü- hen Morgen bei 10 bis 12 Grad und er- reichen am Nachmittag bis 24 Grad. Es weht eine schwache Bise.

Aussichten

Auch morgen Dienstag ist es recht sonnig und warm mit einem weiterhin nur klei- nen Gewitterrisiko. In der Nacht auf Mitt- woch und am Mittwoch sind vereinzelte Platzregen und örtlich auch Gewitter möglich. Mit jeweils 23 bis 24 Grad ist es weiterhin warm. Am Donnerstag bringt eine Kaltfront eine Abkühlung.

37°40°30°36°32°28°22°

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28°23°25°23°

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20°20°23°31°

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ZIEHUNGEN VOM VERGANGENEN FREITAG UND SAMSTAG. ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR!

Wörter und Redewendungen

Durch die Lappen gehenWenn jemand eine Sache ergattern will, so will er sich diese auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen. Sein Jagdfieber ist dabei vielleicht genauso erwacht wie das der Jäger von einst: Schon 1580 wer-den Zeuglappen als Schreck tücher zum Umstellen des Wildes erwähnt. Diese wurden zwischen die Bäumen gehängt, um so bei Treibjagden das Wild aufzu-scheuchen. Frecherweise gab es immer wieder Tiere, die sich von dem bunten Geflattere nicht abschrecken liessen und somit einfach durch die Lappen gingen.

Rezept

Sellerie-Piccata

Fabrice Bischoff

Den Sellerie halbieren und mit der Haut eine Stunde bei 180 Grand im Ofen garen.Auskühlen lassen, schälen und in ca. 2 bis 3 Zentimeter dicke Scheiben schneiden.Die Eier und den Parmesan in einem flachen Teller mischen.Ebenfalls einen Teller mit Mehl vorbereiten. Die Selleriescheiben zuerst im Mehl und danach in der Ei-Parmesan- Mischung wenden.

Abschliessend die Piccata in einer Brat-pfanne gold-gelb braten.Tipp: Passend dazu servieret man am besten ein cremiges Risotto.

En guete!

Das Rezept stammt von Fabrice Bischoff, seit 2007 Küchenchef in der Wirtschaft zum Frieden. Das schöne Haus auf dem Herrenacker beherbergt eines der ältesten Restaurants in Schaffhausen. Bischoffs Küche empfiehlt sich mit marktfrischen Produkten, Klassikern und dem «savoir vivre» der Welschen.

Zutaten für zwei Personen

1 grosser Knollensellerie (wenn möglich aus der Region)2 Eier2 EL ParmesanSalz, Pfeffer und Mehl

Trouvaille

Maikäfer fliegEinst schwärmten sie zu Tausenden an warmen Maiabenden durch die Lüfte. Doch seit den gefrässigen Käfern mit Chemiebomben und Sprühflugzeugen zu Leibe gerückt wurde, sind sie nur noch selten zu sehen. Maikäfer konnten ganze Obstplantagen kahl fressen und ihre Larven vernichteten grosse Teile der Ernte. Deshalb zogen einst Dutzende von Schulklassen los, um die Maikäfer in Büchsen oder Kartonschachteln zu sam-meln. In der Stadt Schaffhausen konnten sie an drei Orten abgegeben werden: im Ebnat, auf dem Gaisberg und beim Hohlenbaum.In der Regel traten die Maikäfer-schwärme alle drei Jahre auf. Man unter-schied hierzulande zwischen einem Ber-ner-, Basler- und Urner- Flugjahr. Welche Region heimgesucht wurde, konnte mit folgender Methode berechnet werden: Man bestimmt zunächst die Quersumme der jeweiligen Jahreszahl. 2018 würde demnach 11 ergeben. Durch drei geteilt ergibt das ein Rest von zwei, was auf ein Berner-Flugjahr hindeutet. Bei einem Urner-Flugjahr beträgt der Rest eins und wenn die Quersumme sich problemlos durch drei teilen lässt, geht man von einem Basler Flugjahr aus. Schaffhausen liegt übrigens im Berner Einflussgebiet. Theoretisch könnten die Maikäfer also dieses Jahr wieder ausschwärmen. (mha)Den Artikel dazu finden Sie unter archiv.shn.ch (22. 5. 1972).

HerausgeberinMeier + Cie AG SchaffhausenVerwaltungsratspräsident: Gerold BührerUnternehmensleitung: Stefan Gasser

ChefredaktorRobin Blanck (rob)

RedaktionsleitungSandro Stoll (sst, stellvertretender Chefredaktor)Sidonia Küpfer (sk, Leitung Erster Bund)

Verantwortliche RedaktionSaskia Baumgartner (sba, Neuhausen), Tobias Erlemann (toe, Sport), Edith Fritschi (E. F., Agenda), Mark Gasser (M. G., Weinland), Zeno Geisseler (zge, Kanton), Thomas Harzenmoser (tha, Service), Daniel Jung (dj, Stadt Schaffhausen), Daniel F. Koch (dfk, Sport), Urs Leu (U. L., Produzent), Mark Liebenberg (lbb, Kanton), Luc Müller (uc, Klettgau/Reiat), Cla-rissa Rohrbach (cla, Inland), Hans Christoph Steine-mann (hcs, Sport), Alfred Wüger (Wü, Reporter)

Redaktionelle MitarbeiterMaria Gerhard (mcg, Stadt Schaffhausen), Isabel Heusser (heu, Stadt Schaffhausen), Selwyn Hoff-mann (Fotografie), Anna Kappeler (aka, Inland), Thomas Martens (tma, Produzent), Dario Muffler (dmu, Stadt Schaffhausen), Darina Schweizer (das, Stein am Rhein), Jeannette Vogel (jvo, Reg. Wirtschaft), Miriam Barner (mba, Volontärin)

SekretariatAriane Aellig, Renée Harzenmoser, Larissa Maruna Fax Redaktion 052 633 34 01 E-Mail: [email protected]

OnlineredaktionAlexa Scherrer (Leitung), Ralph Denzel, Manuel von Burg, Daniel ZinserVerlagGesamtleitung: Stefan WabelAdresse8201 Schaffhausen, Vordergasse 58 Telefon 052 633 31 11, www.shn.chE-Mail: [email protected] oder [email protected] 2018 (inkl. 2,5 % MWST)Monate 3 6 12 24Verträger oder Post 133.– 243.– 439.– 878.–Erscheint sechs Mal pro Woche

Mundart

Von «Gmoond» und «höder»Der alte, urchige Thaynger Dialekt wird heute nur noch von wenigen älteren Leuten gesprochen. Vom badischen Hegau haben die Bewohner des Reiats das «o» statt «ei» übernommen. So heisst es dort beispielsweise «Gmoond» statt «Gemeind» und «gsot» statt «gseit». So wird auch die Frage «Habt ihr …?» zu «hönder» oder «höder». Daher heisst ein geflügelter Thaynger Spruch: «Höderoder weder oder höder schon gha?» (mha)