FFHS News 3/20104

16
News 3|2014 Job und Studium in einem FFHS lanciert das erste praxis- integrierte Studium der Schweiz 8 Neuer Bachelor Ernährung Berufsbegleitend zum Bachelor Ernährung & Diätetik 3 Smart Office Neues IT-Forschungsprojekt gemeinsam mit der SUPSI 12

description

news ist der Newsletter der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) und bietet aktuelle Informationen zu allen wichtigen Entwicklungen rund um die FFHS. In dieser Ausgabe u.a. mit den Themen: -Das erste praxisintergrierte IT-Studium der Schweiz -Berufsbegleitend zum Bachelor Ernährung & Diätetik -Neues Forschungsprojekt Smart Office

Transcript of FFHS News 3/20104

Page 1: FFHS News 3/20104

News 3|2014

Job und Studium in einem

FFHS lanciert das erste praxis-integrierte Studium der Schweiz

8

Neuer Bachelor Ernährung

Berufsbegleitend zum Bachelor Ernährung & Diätetik

3

Smart Office

Neues IT-Forschungsprojekt gemeinsam mit der SUPSI

12

Page 2: FFHS News 3/20104

ImpressumHerausgeber Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), Postfach 689, Überlandstrasse 12, 3900 Brig, Telefon 027 922 39 00, Fax 027 922 39 05 Redaktion Natascha In-Albon, Fernfachhochschule Schweiz; open up AG für Kommunikation und PR, Zürich Gestaltung Bernhard Lochmatter, Ried-Brig Druck Schlossdruckerei, Brig-Glis Auflage 3'000 Exemplare in Deutsch Erscheint 3x pro Jahr

Inhalt

Geschätzte LeserinGeschätzter Leser

Fachkräftemangel – ein Thema, das die Schweizer Wirtschaft nachhaltig beschäf-tigt. Die ICT-Branche ist besonders be-troffen und macht kräftig Werbung für die Berufe in der Informatik. Nun sind auch die Bildungsinstitutionen gefordert. Die FFHS hat deshalb ein innovatives Studienmodell lanciert, das Praxis und Studium eng ver-zahnt. Im Praxisintegrierten Bachelor-Stu-dium (PiBS) erfolgt die Ausbildung dual: Die Studierenden sammeln Berufserfahrung im Unternehmen und absolvieren parallel ein vollwertiges Hochschulstudium. Lesen Sie im Fokusteil mehr über dieses neuartige Angebot in der Schweiz.Was könnte uns mehr Freude bereiten als erfolgreiche Absolventen und motivierte Studienbeginner? Im September konnten über 250 Studierende ihr verdientes Dip-lom in Empfang nehmen. Dies macht uns natürlich sehr stolz. Gleichzeitig starten knapp 500 neue Fernstudierende ins ers-te Semester. Ihnen allen wünschen wir viel Erfolg und Durchhaltewillen!Ausserdem stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe einige spannende Forschungs-projekte vor, etwa die ersten Ergebnisse der landesweiten Studie über Sozialfirmen oder unser neues KTI-Projekt im Bereich Innovationsmanagement.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

Ihr Kurt GrünwaldDirektor der FFHS

StudiumErnährung & Diätetik: Neuer Bachelor an der FFHS 3

Studienstart mit 500 neuen Fernstudierenden 3

Diplomfeier: 251 Absolventen erhalten ihre Diplome 4

Neues DAS Applikationsentwicklung 4

MAS Business Law: Absolventin aus dem ersten Jahrgang im Interview 5

Presseschau 5

Alterswohnungen: Bachelor-Thesis zur Nachfrage im Obersimmental 6

Internet der Dinge: Vision wird Wirklichkeit 6

FokusPraxisintegriertes Bachelor-Studium: Neues innovatives Studien-

modell im Bereich Informatik 8

In Kürze 7 + 13

LeuteStaatssekretär Mauro Dell’Ambrogio im Interview 10

Erste Eindrücke: Marisa Winkelhausen über ihren Studienstart 11

Neue Mitarbeitende 11

Forschung & ProjekteSmart Office: Gemeinsames Forschungsprojekt mit der SUPSI 12

KTI-Projekt: Innovation durch interdisziplinäre Zusammenarbeit 12

Erste Ergebnisse aus der Studie zu Sozialfirmen in der Schweiz 14

Auftritte und Publikationen 14

Virtueller Beitrag an der INTE 2014 15

Inspirationen am diesjährigen Fernstudientag 15

Gut zu wissen 16

Page 3: FFHS News 3/20104

FFHS News 3|2014 3

Studium

Berufsbegleitend zum Bachelor Ernährung & Diätetik

500 neue Fernstudierende an der FFHS

Die FFHS startet im Herbst 2015 einen neu-en Bachelor-Studiengang im Departement Gesundheit. Der neue BSc in Ernährung & Diätetik FH zielt insbesondere auf Berufs-tätige im Pflege- und Gesundheitsbereich sowie auf Wiedereinsteiger/innen ab. Der Fokus liegt neben Ernährungswissenschaft und Diätetik auch auf psychologischen (Be-ratung, Gesundheitspsychologie) und wirt-schaftlichen Aspekten (Marketing / PR). Ein grosses Gewicht wird auf spezifische Bera-tungstechniken und eine praxisorientierte Ausbildung gelegt. Franziska Salvisberg, Studiengangsleiterin des neuen Bachelors: «Die Praxisorientierung ist sehr hoch. Ein obligatorisches Praktikum in der klinischen Ernährungsberatung ergänzt den theoreti-schen Teil des Studiums.»

Zunahme ernährungsbedingter Krank-heitenErnährungsbedingte Krankheiten, allen vor-an die Volkskrankheit Übergewicht, sind für das Gesundheitswesen zunehmend eine Herausforderung. Vor diesem Hintergrund bietet das Studium sehr gute berufliche Perspektiven in der Ernährungsberatung, in der Prävention oder der Gesundheits-vorsorge. Das Studium lässt sich mit einem Arbeitspensum von bis zu 80 % vereinen und führt in acht Semestern zu einem eid-

Verteilt auf die Regionalzentren Zürich, Bern, Basel und Brig starteten 367 neue Bachelor- oder Master-Studierende ins Herbstsemester. 126 Personen haben eine Weiterbildung begonnen. Am belieb-testen ist nach wie vor das Bachelor-Stu-dium Betriebsökonomie mit insgesamt 416

genössisch anerkannten Abschluss. Alle Interessenten, welche die formalen Zulas-sungsvoraussetzungen erfüllen, werden zwecks Eignungsabklärung zu einem per-

Studierenden, gefolgt vom Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit knapp 300.

Zuwachs in WirtschaftsinformatikErfreulich zeigt sich die FFHS über einen Zuwachs im Bachelor Wirtschaftsinforma-tik, wo die Neuimmatrikulationen um über

Im Schweizer Gesundheitswesen fehlen qualifizierte Fachkräfte. Mehr Bildungsabschlüsse und flexiblere Studienmodelle sind nötig. Mit dem ersten berufsbegleitenden Bachelor-Studium in Ernährung & Diätetik reagiert die FFHS auf diese steigende Nachfrage.

Zum Beginn des Herbstsemesters nahmen knapp 500 Studierende neu ihr Fernstudium in Angriff. Das sind 7.6 % mehr Neuimmatrikulationen als im Vorjahr. Die Gesamtzahl an immatrikulierten Studieren-den beläuft sich auf 1264.

sönlichen Gespräch mit der Studiengangs-leiterin eingeladen. Nähere Informationen über Curriculum und Anforderungen sind auf der FFHS-Webseite nachzulesen.

60 % stiegen. Die Bachelor-Studiengänge Informatik und Wirtschaftsinformatik zählen zu Beginn des Herbstsemesters total 290 Studierende. Die FFHS heisst alle neuen Studierenden herzlich willkommen und wünscht viel Erfolg, Motivation und Aus-dauer beim Studium.

Als erste Fachhochschule der Schweiz bietet die FFHS einen berufsbegleitenden Bachelor in Ernährung und Diätetik.

Page 4: FFHS News 3/20104

4 FFHS News 3|2014

Studium

An der Abschlussfeier am 13. September 2014 in Brig haben 251 Absolventen ihr Diplom erhalten. Gast-referent Mauro Dell’Ambrogio, Staatssekretär des SBFI, lobte die herausragende Leistung der Diplomanden.

Die FFHS erweitert ihr Weiterbildungsangebot um einen neuen Diplomlehrgang. Das Diploma of Advanced Studies (DAS) Applikationsentwicklung bildet Experten für die Entwicklung von Informatik-Anwendungen und -Programmen aus. Es bereitet gleichzeitig auf den eidgenössischen Fachausweis vor.

Anlässlich unserer Diplomfeier konnten am Samstag 251 Fernstudierende ihr Diplom entgegennehmen. Mauro Dell‘ Ambrogio, Vorsteher des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI, folgte ebenfalls der Einladung in die Sim-plonhalle in Brig. In seiner Gastrede wür-digte er die Ausdauer und Selbstdisziplin der Diplomanden: «Sie haben im Fernstudium Selbstsicherheit, Fleiss und Mut bewiesen – Skills, die in Ihrer beruflichen Zukunft ein zusätzlicher Trumpf sein werden.»

Praxisorientiert gegen FachkräftemangelDell’Ambrogio unterstrich zudem die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis an der FFHS, wie es dem Profil der Fach-hochschulen entspricht. Praxisorientierte Absolventen würden angesichts des Fach-kräftemangels, der sich durch die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative wohl noch verschärfe, einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaft leisten.

251 Absolventen holen ihr Diplom ab

Neues DAS Applikationsentwicklung

Grosser Tag für die Absolventen in der Simplonhalle in Brig.

Abschlüsse nach Studienrichtung

BSc Betriebsökonomie 70BSc Wirtschaftsingenieurwesen 47BSc Informatik 26BSc Wirtschaftsinformatik 26MSc Business Administration 20Executive MBA 21MAS Business Law 23MAS Informatik 4MAS Gesundheitsförderung 14

Das DAS Applikationsentwicklung widmet sich vertiefend einer wichtigen Teildisziplin der ICT, die aus heutigen Betrieben nicht mehr wegzudenken ist. Da der Fachkräf-temangel in der ICT im Bereich Applikati-onsentwicklung besonders gross ist, bietet dieses CAS den Absolventen hervorragen-de Perspektiven. Als Software-Spezialisten übernehmen Applikationsentwickler die Verantwortung für die Planung, Realisierung und Wartung von ICT-Anwendungen. Sie sind in der Lage, komplexe Problemstellungen von Geschäftsprozessen zu analysieren und

entsprechende Lösungen zu erarbeiten. Neben dem Schwerpunkt Software-Ent-wicklung werden in dieser Weiterbildung auch Datenbanksysteme, IT-Organisation und Projektmanagement behandelt.

Vorbereitung auf eidgenössischen FachausweisDas DAS dauert insgesamt drei Semester und richtet sich an Personen, die in der Ap-plikationsentwicklung tätig sind oder sich ein neues Tätigkeitsfeld aufbauen möchten. Für letztere bietet die FFHS ein Vorbereitungs-semester an, um sich die nötigen Vorkennt-

nisse in der Programmierung anzueignen. Der Lehrgang richtet sich auch an dipl. In-formatiker mit EFZ, welche anschliessend die Prüfung für den eidgenössischen Fach-ausweis in Applikationsentwicklung ablegen können. Der Lehrgang startet erstmals im Herbst 2015.Diese Kombination einer Weiterbildung auf Hochschulstufe mit der Vorbereitung auf einen Fachausweis ist ein neues Modell, das neben der FFHS derzeit an weiteren Fachhochschulen in Planung ist.

Insgesamt haben 169 Studierende aus der gesamten deutschsprachigen Schweiz ein Bachelor-Studium (BSc) in Betriebsökono-mie, Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen abgeschlos-sen. 62 Personen nahmen ihre Diplome für eine Weiterbildung in Empfang, darunter auch erstmals Absolvierende des neuen Weiterbildungsmasters MAS Business Law.

Page 5: FFHS News 3/20104

FFHS News 3|2014 5

Die FFHS in der Presse

FFHS weiter auf Erfolgskurs«An der Jahresversammlung der Sti f tung Fernfachhochschule Schweiz konnte Präsident Hans Widmer auf ein erfreuliches Jahr 2013 zurückblicken. Steigende Studierendenzahlen und gesunde Finanzen geben Anlass zum Opti-mismus.»Walliser Bote, 21. Mai 2014

Ohne Praxis an die Fachhoch-schule«Fachkräftemangel soll entgegen-gewirkt werden»Sonntagszeitung, 17. August 2014

Podium und Studium «Spitzensportler: Profis wie Ho-ckeyaner Simon Bodenmann oder Biathlet Mario Dolder sagen, wie sie Wettkampf und Hörsaal kombi-nieren. »Handelszeitung, 28. August 2014

Studienbeginn an der FFHS: Fern-studium bleibt im Trend«An der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) nehmen diesen Herbst knapp 500 Studierende neu ihr Fernstudium in Angriff. Das sind 7.6 Prozent mehr Neuimmatrikulati-onen als im Vorjahr.»Blickpunkt KMU, 2. September 2014

Weshalb haben Sie sich für ein Studium an der FFHS entschieden?Als ich mich 2012 für ein juristisches Stu-dium umschaute, bot mir einzig die FFHS die Möglichkeit, berufsbegleitend einen Weiterbildungsmaster in diesem Bereich zu absolvieren. Zudem wollte ich wissen, ob ich den Zeit- und Lernaufwand immer noch erfolgreich bewältigen kann (lacht).

Was reizte Sie als Tierärztin an einem MAS Business Law?Rechtsfragen haben mich schon immer interessiert und interessieren mich auch weiterhin. Die unterschiedliche Denkkultur im Vergleich zur exakten Wissenschaft ist beachtlich. Eine Annäherung ist mir aber wichtig.

Was hat Ihnen am Studiengang beson-ders gefallen?Die Dozenten waren sehr kompetent. Sie vermittelten in jedem Modul spannende In-halte auf eine sehr praxisorientierte Art und Weise. Vor allem das Modul Compliance

«Rechtsfragen haben mich schon immer interessiert»

gefiel mir sehr gut, da es hier besonders gut gelang, interdisziplinäre Aspekte hervorzu-heben und Zusammenhänge aufzuzeigen.

Was waren die grössten Herausforde-rungen während des Studiums?Den Prüfungsstress habe ich doch etwas unterschätzt. Nach all den Jahren im Be-rufsleben war mir dies gar nicht mehr be-wusst, wie das ist. Die Gelassenheit nimmt offenbar mit fortschreitenden Lebensjahren ab. Das war eine besondere Erfahrung.

Wie können Sie das Gelernte in Ihrem Arbeitsalltag einsetzen?Ich weiss heute, dass ich im Bedarfsfall Ar-gumenten und Behauptungen von Juristen standhalten und ihnen gegenübertreten oder sie als Beurteilung aus einem anderen Blickwinkel akzeptieren kann.

Wem würden Sie den MAS Business Law weiterempfehlen?Allen, die Lust an Kopfarbeit haben und für sich etwas erarbeiten wollen.

Die ersten Absolventen des MAS Business Law erhielten am 13. September 2014 ihr Diplom.

Im September konnten erstmals Absolventen des neuen Weiterbildungs-masters MAS Business Law ihr Diplom in Empfang nehmen. Unter ihnen auch Doris Bürgi Tschan, die als Kantonstierärztin in Solothurn arbeitet. Die 58-jährige Mutter zwei erwachsener Kinder erzählt, wie sie den Studiumsalltag erlebt hat.

Studium

Page 6: FFHS News 3/20104

6 FFHS News 3|2014

Studium

Alternative Wohn- und Lebensformen wie zum Beispiel altersdurchmischtes Wohnen oder Senioren-WGs gewinnen an Attrakti-vität. Entsprechend haben die Gemeinden im Obersimmental vor acht Jahren bereits einen hohen Bedarf nach Alterswohnungen festgestellt. Die von Betriebsökonomie-Student Pierre-Yves Geiser durchgeführte Untersuchung in den beiden Gemeinden Lenk und St. Stephan zeigte jedoch eine gewisse Diskrepanz zwischen den indivi-duellen Wünschen der älteren Bevölkerung und dem wirtschaftlich Machbaren.

Geiser hat insgesamt 678 Einwohner im Al-ter von 65 bis 85 befragt. Über 40 % gaben an, dass sie mit ihrer derzeitigen Wohnsi-tuation zufrieden seien. Am wichtigsten ist ihnen, selbstständig sowie aktiv zu bleiben und die bisherige Wohnung behalten zu können. Nach Angaben der Befragten wä-ren vor allem 2.5- und 3.5-Zimmer-Woh-nungen gewünscht. Bezüglich der Kosten möchten 46 % nicht mehr als 1000 Franken Miete bezahlen. Klare Vorstellungen beste-

Alterswohnungen im Berner Oberland

Das Internet ist überall

Die Gemeinden im Obersimmental hatten vor acht Jahren ein hohe Nachfrage nach Alterswohnungen ermittelt. Projekte wurden bis heute keine realisiert. Pierre Yves Geiser ging im Rahmen seiner Bachelor-arbeit in Betriebsökonomie den Fragen nach, in wieweit in den Gemeinen Lenk und St. Stephan aktuell Alterswohnungen nachgefragt werden und wie es um deren Wirtschaftlichkeit steht.

Der Ausdruck «Internet der Dinge» wird immer präsenter. Denn der Computer als Gerät nimmt im Alltag eine immer kleinere Rolle ein. Gleichzeitig wächst das Angebot an «intelligenten» Gegenständen, die mit dem Internet verbunden sind. Remo Liechti setzte sich in seiner Bachelor-Thesis intensiv mit dieser Entwicklung auseinander.

Pierre-Yves Geiser hat insgesamt 678 Einwohner der Gemeinden im Obersimmental im Alter von 65 bis 85 befragt.

hen zudem zur Frage, ob die Gemeinden aktiv werden sollten: Knapp 90 % wünschen sich eine finanzielle Beteiligung, 80 % fin-den die Gemeinden Lenk und St. Stephan sollen gemeinsam bauen.

Frage der FinanzierbarkeitIm Rahmen der Studie wurde ergänzend eine Gebäudeskizze mit zwölf Alterswoh-nungen erstellt. Die Kostenschätzung ohne

Die Industrialisierung des «Internet der Dinge» habe eingesetzt und stelle keine reine Forschungsdisziplin mehr da. Diese Hypothese konnte Remo Liechti in seiner Bachelor-Thesis «Internet der Dinge – Vi-sion oder Wirklichkeit» bestätigen. Der Informatik-Absolvent untersuchte unter anderem was der aktuelle Stand ist und welche Anforderungen an das «Internet der Dinge» gestellt werden. Dazu befragte er unterschiedliche Unternehmen.

Zahlreiche realisierte Projekte«Internet der Dinge»-Technologien ermög-lichen Fernüberwachung und -wartung, die

Datenerfassung für aussagekräftige Sta-tistiken und geben einen Einblick in das Anwenderverhalten zur Optimierung von Dienstleistungen und Produkten. Es zeigt sich, dass bereits heute zahlreiche Pro-jekte umgesetzt sind: So nutzt die Beklei-dungsindustrie die RFID (radio-frequency identification)-Technologie zur Effizienzstei-gerung in der Logistik. Die Pharmaindustrie nutzt die Sender-Empfänger-Systeme zu Sicherheitszwecken. In der Automobilindu-strie erleichtern solche Tracking-Systeme den Rückruf von Teilen und deren Identifika-tion. Und die Luftfahrtindustrie setzt «Inter-net der Dinge» im Werkzeug-Management

ein: Welches Werkzeug war wie lange im Gebrauch? Welches fehlt?

Viel Potenzial vorhandenDie Bachelor-Thesis von Liechti bestätigt: «Internet der Dinge» ist Wirklichkeit. Doch viele interessante Fragen bleiben offen. Liechti fragt sich: Wie tief ist eine Vernet-zung überhaupt sinnvoll? Welchen Einfluss haben die Radiowellen auf die Natur? Wie entwickelt sich Hard- und Software weiter und welche Sicherheitsfragen sind noch zu klären? Man darf gespannt bleiben.

Baulanderwerb beläuft sich auf 3.5 Mio. Franken. Pierre-Yves Geiser kommt zum Schluss, dass das Projekt in den genannten Gemeinden ohne öffentliche Gelder, Lega-te oder sonstige A-fonds-perdu-Beiträge weder finanzierbar noch wirtschaftlich betreibbar wäre. Über die Arbeit Geisers wurde sowohl in der Zeitschrift «Schweizer Gemeinde» als auch in der «Simmentaler Zeitung» berichtet.

Page 7: FFHS News 3/20104

FFHS News 3|2014 7

Der Bund hat im Kontext des MINT-Fachkräftemangels die befristete Zulassung mit Aufnahmeprüfung für Inhaber eines eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) ermöglicht. Dies gilt ausschliesslich für MINT-Bachelorstudiengänge. Mit einem Vorbereitungskurs bietet die FFHS Interessenten die Möglichkeit, sich gezielt auf diese Aufnahme-prüfung für die Studiengänge BSc Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen vorzubereiten. Der Vorbereitungskurs dauert von Mitte Januar bis Ende Juni. Der Präsenzunterricht findet an 12 Samstagen im Zwei-Wochen-Rhythmus statt.

In Kürze

SimpleMindJede gute Studienar-beit sollte mit einer Mindmap beginnen. SimpleMind lässt

ein solches jederzeit editierbares Gedankengerüst aus Haupt- und Unterzweigen ganz einfach auf dem Smartphone oder Tablet ent-stehen. Verschiedenartige Farben, Linien und Umrandungen geben dem Ganzen Struktur. Die Vollver-sion bietet zudem die Möglichkeit Website-Links einzufügen und das Mindmap als PDF, PNG oder TIF zu exportieren. Verfügbar für: iPhone, iPad, Android

Flashcards DeluxeAuf der Fahrt zur Uni, vor dem Einschlafen oder wann immer man ein bisschen

«Leerlauf» hat, können Karteikar-ten nützliche Lerneinheiten liefern. Mit Flashcard Deluxe können eige-ne Karteikarten eingetippt oder am Computer erstellt und dann impor-tiert werden. Auch Bilder und Audio-dateien lassen sich einbinden. Verfügbar für: iPhone, iPad, Android

Paper TossBeim Lernen sind Pausen unerläss-lich. Wenn der Kopf raucht und man sich

nichts mehr einprägen kann, dann hilft oft einfach nur eines: was ganz anderes machen. Die App «Paper Toss» ist dafür ideal, denn dabei gilt es lediglich, Papierbälle in einen vir-tuellen Mülleimer zu katapultieren. Nach ein paar Runden kann es dann wieder weitergehen mit lernen. Verfügbar für: iPhone, iPad, Android

Drei Apps zum besser lernen

Zugang zu MINT-Bachelor via Aufnahmeprüfung

Mit einer neuen Eventreihe «Business Breakfasts» will die FFHS gemeinsam mit Unternehmen frische Inspiration für den Job liefern. Kaffee, Saft und Gipfeli gehören dazu: So sollen am frühen Morgen mit Gästen aus der Wirtschaft aktuelle Themen diskutiert werden, die jedes Unternehmen angehen. In lockerem Rahmen bietet sich die Möglichkeit, Anregungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen, bevor es weiter zur Arbeit geht. Den Auftakt zum Thema «Ideenmanagement» machen die Schweizerische Post und die Coprin AG am 27. November 2014 um 7:45 Uhr in der Time Lounge im Zürcher Hauptbahnhof. Unsere Gäste sind Lorenz Wyss, Leiter Ideenmanagement der Post, der das institutionalisierte Ideenmanagement des Grosskonzerns aufzeigt sowie Christoph Eckert, CEO der Coprin AG, der in seinem KMU auf vorgeschriebene Prozesse verzichtet und trotzdem mit innovativen Ideen am Ball bleibt. Moderiert wird der Anlass von Hagen Worch vom FFHS-Institut für Management& Innovation (IMI). Anmeldungen nimmt Frau Anja Bouron gerne entgegen: [email protected]

1. Business Breakfast im HB Zürich

Das erste Business Breakfast der FFHS findet am 27. November statt.

Page 8: FFHS News 3/20104

8 FFHS News 3|2014

Fokus

Die FFHS bietet ab 2015 als erste Fachhochschule ein dual aufgebautes Bachelor-Studium (PiBS) in Informatik an, das Berufspraxis vollständig ins Studium integriert. Das Studienmodell ist neuartig in der Schweiz und richtet sich an gymnasiale Maturanden, die praktische Erfahrung im Unternehmen mit einem Hochschulstudium kombinieren möchten.

Der Fachkräftemangel in der Schweiz ist weiterhin das dominierende Thema in Wirtschaft und Politik. Insbesondere für die ICT-Branche sehen die jüngsten Pro-gnosen der Berufsverbände düster aus und die Unternehmen verzeichnen zunehmend Schwierigkeiten, offene Positionen zu be-setzen. Mit einem neuartigen Konzept will die FFHS das IT-Studium attraktiver ma-chen und noch stärker auf die Bedürfnisse der Berufswelt ausrichten. Zielgruppe des Praxisintegrierten Bachelor-Studium (PiBS) sind gymnasiale Maturanden, die kein rein theoretisches Studium anstreben. Ihnen ermöglicht das PiBS den direkten Einstieg in die Arbeitswelt ohne auf einen Hoch-schulabschluss verzichten zu müssen.

PiBS − Das erste Praxisintegrierte IT-Studium der Schweiz

Hochschule und Unternehmen als Stu-dienkooperationPiBS basiert auf der Kooperation zwischen Unternehmen, Studierenden und Hoch-schule. Die Studierenden sammeln mit 20 Stunden pro Woche Praxiserfahrung im Unternehmen, während der restlichen Zeit absolvieren sie das reguläre Bachelor-Stu-dium. Kurt Grünwald, Direktor der FFHS: «Der grosse Vorteil ist die aufeinander abgestimmte Verzahnung von Praxis und Theorie. Die Studierenden werden im Be-trieb mit fachrelevanten Tätigkeiten betraut und studieren während zwei bis drei Tagen in der Woche an der FFHS. So erreichen wir ein Maximum an Praxisnähe.»

Post und Swisscom bieten Ausbil-dungsplätzeFür Unternehmen ist das PiBS eine Chan-ce, hochqualifizierte Nachwuchskräfte im eigenen Betrieb auszubilden. Dies erhoffen sich auch die Post und PostFinance, die mit der FFHS den PiBS-Studiengang Infor-matik mitentwickelt haben. Pierre Marville, Leiter Berufsbildung bei der Post: «Die Post ist eine der grössten Arbeitgeberinnen in der Schweiz und beschäftigt allein auf dem Gebiet der Informatik rund 1500 Mitarbei-tende. Die nächsten Jahre werden eine Herausforderung, da der Markt an guten Fachkräften allgemein angespannter wird. Um unseren zukünftigen Bedarf auf allen Bildungsniveaus zu decken, kommt uns das PiBS deshalb sehr entgegen.» Neben IT Post und PostFinance wird auch Swisscom PiBS-Ausbildungsplätze anbieten.

Massnahmenpaket gegen Fachkräfte-mangelDer erste PiBS-Studiengang startet im Herbstsemester 2015/16, das Studium dauert acht Semester und wird mit dem eidgenössisch anerkannten Bachelor of Science abgeschlossen. Voraussetzung für die Zulassung ist neben der Gymnasi-almatura ein Studienausbildungsvertrag mit einem kooperierenden Unternehmen. Das Praxisintegrierte Bachelor-Studium ist Teil des Massnahmenpakets gegen Fach-kräftemangel, das am 14. August von Bun-desrat Johann Schneider-Ammann präsen-tiert wurde. Die Massnahme ist zeitlich auf drei Jahre befristet und ausschliesslich auf Studiengänge mit ausgewiesenem MINT-Fachkräftemangel beschränkt.

Weitere Informationen unter www.ffhs.ch/pibs

Job oder Studium? Viele Gymnasiasten möchten gerne direkt in die Arbeitswelt einsteigen, aber nicht auf einen Hochschulabschluss verzichten.

Page 9: FFHS News 3/20104

FFHS News 3|2014 9

«Wir suchen Unternehmen mit Innovationsgeist»

Anja Bouron ist Corporate Relations Manager an der FFHS und als Projektleiterin PiBS Ansprechperson für interessierte Unternehmen.

Was hat die FFHS bewegt, ein neues Studienmodell zu entwickeln?Die Studiengänge an der FFHS sind alle praxisorientiert ausgerichtet. Hinter dem PiBS steckt die Idee, noch einen Schritt weiter zu gehen und Studium und Beruf noch stärker miteinander zu verzahnen. Die Debatte um den Fachkräftemangel im MINT-Bereich gab schliesslich den Aus-schlag. Denn wir sind überzeugt, dass ein engerer Bezug zur Praxis den Jugendlichen den Zugang zum sonst eher abstrakten Stu-dium Informatik erleichtert. Auf der anderen Seite ist es für Unternehmen eine Mög-lichkeit, dem Fachkräftemangel proaktiv zu begegnen.

Inwiefern kann der praktische Teil das IT-Studium attraktiver gestalten?Das IT-Studium an einer Hochschule, spe-ziell ETH oder universitäre Hochschule, ist recht abstrakt und sehr theoretisch. Das PiBS hingegen bietet von Beginn an die Möglichkeit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen und das Abstrakte gegen-ständlich zu machen. Es ist sehr wichtig, den Studierenden früh eine Idee zu geben, wie Informatik in der Berufswelt aussieht.

Das Curriculum wird sich vom regulären Bachelor in Informatik aber kaum unter-scheiden?Grundsätzlich nicht. Das PiBS lehnt sich an das bestehende und akkreditierte Cur-riculum an. Es kommen jedoch zusätzliche Elemente zum Tragen wie Leadership, Pro-jektmanagement, Kommunikation und inter-kulturelle Kompetenzen. Diese Social Skills, oft missachtet und doch extrem wichtig in einem IT-Beruf, sind nicht nur Teil des Cur-riculums sondern werden bereits während der Praxis angewandt und sorgen so für Abwechslung im Studium. Das inspiriert und motiviert.

Wie sieht die enge Verzahnung Theorie und Praxis konkret aus?Zwei Aspekte spielen dabei eine grosse Rolle. Einerseits koordinieren wir das Cur-riculum und den Praxiseinsatz mit den Un-ternehmen, um maximale Parallelität zu erreichen. Steht zum Beispiel Web Engi-neering auf dem Stoffplan, sollen die Stu-dierenden im Unternehmen idealerweise in der Webentwicklung zum Einsatz kommen.

Andererseits beinhaltet das Studium so-genannte Transferprojekte, die im Unter-nehmen bearbeitet und mit ECTS-Punkten bewertet werden.

Seit Mitte August ist das Pilotprojekt von offizieller Seite des SBFI bewilligt. Wie gross ist das Interesse der Unter-nehmen bisher?Wir sind dem SBFI sehr dankbar dafür, dass sie das Potenzial dieses Modells er-kannten und das Projekt gegenüber den hochschulpolitischen Gremien unterstütz-ten. Ich freue mich auch darüber, dass die IT Post und Postfinance bereits sehr früh eingestiegen sind und damit proaktiv auf den sich abzeichnenden Engpass von IT-Personal reagieren. Kürzlich konnten wir auch die Swisscom als Kooperationspart-nerin gewinnen. Leider sind einige Unter-nehmen, mit denen wir im Gespräch sind, eher zögerlich: Sie finden die Idee zwar toll, aber wollen abwarten, bis Erfahrungs-werte da sind. Dabei braucht es genau jetzt angesichts des ICT-Fachkräftemangels unbedingt Unternehmen mit Innovations-geist und Leadership, die gerne eine Vor-reiterrolle spielen.

Welche Unternehmen sprechen Sie primär an? Vor allem Unternehmen, die bereits eine betriebliche Struktur für Berufsausbildung aufweisen, denn dies ermöglicht die Be-treuung der Studierenden ohne grossen Zu-satzaufwand. Sie sollten auch in der Lage sein, den Studierenden eine breite Palette an IT-Aktivitäten mit verschiedenen Aufga-ben anzubieten. Und ich betone nochmals: Angesprochen sind alle Unternehmen, die sich proaktiv gegen den Fachkräftemangel in der IT wappnen möchten.

Wie profitieren Unternehmen die PiBS-Ausbildungsplätze anbieten?Kurz und knapp: Sie bilden hochquali-fizierte Fachkräfte aus, die exakt ihren Bedürfnissen entsprechen. Der Aufwand von teuren Trainee- und Assimilationspro-grammen verschwindet. Nehmen wir als Beispiel ein Unternehmen, das Spezialisten im relativ jungen Berufsfeld Data Scientist sucht. Experten mit diesem Profil sind ex-trem umworben und rar. Web und Data Sci-ence ist eine Kernkompetenz der FFHS und

kann als Vertiefung gewählt werden. Mit dem PiBS bildet das Unternehmen quasi seine eigenen Data Scientists aus. Hinzu kommt die Identifikation mit dem Unterneh-men. Statistiken aus Deutschland, wo das Duale Studium seit fast 20 Jahren existiert, belegen, dass über 80 % der Studierenden den Ausbildungsunternehmen auch nach dem Studium treu bleiben.

Wechseln wir die Perspektive. Wieso sollte sich ein junger Maturand bzw. eine junge Maturandin für das PiBS entscheiden?Viele Gymnasiasten suchen eine Alter-native zu einem rein wissenschaftlich-theoretischen Hochschulstudium. Bisher blieben nur wenige Möglichkeiten, direkt ab Matura in ein Ausbildungsprogramm eines Unternehmens einzusteigen. Diese beinhalten jedoch keinen Hochschulab-schluss. PiBS bietet beides, den aner-kannten FH-Abschluss sowie relevante Berufserfahrung. Bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt sind kaum möglich.

Page 10: FFHS News 3/20104

10 FFHS News 3|2014

Leute

Mauro Dell’Ambrogio ist Leiter des Staatsekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI. Im Interview nimmt er Stellung zu bildungspolitischen Fragen und wirft einen Blick in die Zukunft der Schulen.Das Thema Fachkräftemangel dominiert momentan in Wirtschaft und Politik. Welche Lösungen kann das Bildungs-system liefern?Es kann sicher Beiträge liefern, etwa dadurch, dass es flexible(re) und durchlässige(re) Bil-dungswege bereitstellt oder diese von Fall zu Fall auch verkürzt. Doch das genügt zur «Lösung» allein nicht, wenn wir beispielswei-se mit Blick auf den Ärztemangel feststellen, dass offenbar Hunderte von ausgebildeten Ärztinnen in der Schweiz nicht arbeiten. Ne-ben der Bildungspolitik sind andere Politiken gefragt, z.B. bei der Organisation der Spitä-ler oder bei der steuerlichen Belastung von Verheirateten.

Vielerorts wird vom Trend zur Akademi-sierung gewarnt. Sehen Sie die Berufs-bildung in Gefahr?Damit ist einerseits die wachsende Nachfra-ge nach Arbeitskräften mit Hochschulausbil-dung gemeint, vor allem in den öffentlichen Diensten (Bildung, Gesundheit, Verwaltung), anderseits aber auch das wachsende Stre-ben der Familien, ihre Kinder studieren zu lassen. Diese zwei Trends widersprechen sich grundsätzlich nicht. Sie entsprechen aber oft weder der wirtschaftlichen Rea-lität noch der tatsächlichen individuellen Begabung. Letzteres trifft für viele andere Länder indessen deutlich stärker zu als für die Schweiz. Die duale Berufsbildung muss ihre Attraktivität behalten, dies vor allem im Hinblick auf die Karrieremöglichkeiten. Zudem muss die Durchlässigkeit zwischen den Bildungswegen gesichert werden. Die Qualität beider Bildungswege ist wichtig und der freie Entscheid des Individuums muss respektiert werden.

Wie sollten sich Fachhochschulen ge-genüber Universitäten abgrenzen? An-ders gefragt: Wer soll an die Uni, wer an die FH?Grundsätzlich sollen Abgänger aus dem Gymnasium an die Universitäten und (jun-ge) Menschen mit einem Berufsbildungshin-tergrund an die Fachhochschulen. Natürlich

soll es hierzu, je nach Fachbereich, auch begründete Ausnahmen geben. Interesse und Begabung für eine wissenschaftliche Vertiefung oder für eine auf einen bestimm-ten Beruf gezielte Anwendung des Wissens und Könnens spielen dabei eine wichtige Rolle.

Das neue Hochschulförderungs- und -ko-ordinationsgesetz HFKG tritt ab Januar 2015 in Kraft. Was wird sich hauptsäch-lich ändern?Mit dem HFKG erwarte ich keinen speziel-len Bruch zum Bisherigen. Doch die politi-sche Governance in der Zusammenarbeit von Bund und Kantonen wird vereinfacht und in der Finanzierung wird mehr Transpa-renz hergestellt. Ansonsten bleibt das Sys-tem für natürliche Entwicklungen offen. Und nicht zu vergessen: Die Fachhochschulen gewinnen mit dem HFKG an Autonomie, wobei ich hoffe, dass sie diese dazu nutzen, ihr Profil zu stärken und nicht etwa dazu, es demjenigen der Universitäten anzunähern.

Welche Bedeutung hat das Fernstudium in der Schweizer Bildungslandschaft? Es ist quantitativ noch bescheiden, nimmt aber stetig zu. Weltweit betrachtet, ist die Entwicklung schon weiter fortgeschritten. Wir können und müssen wertvolle Erfah-rungen durch bestehende Institutionen wie die FFHS sammeln, um für die wachsende Nachfrage besser bereit sein.

Unter welchen Umständen hätten Sie sich persönlich für ein Fernstudium entschieden?Wenn ich teilzeit- oder vollzeitbeschäftigt an einem abgelegenen Ort gewohnt hätte: dann wäre ein Fernstudium wohl die einzig zur Verfügung stehende Möglichkeit gewe-sen. Aber wer weiss, ob ich die notwendige Ausdauer und Selbstdisziplin mitgebracht hätte?

E-Learning ist ein wesentlicher Teil des Fernstudiums. Blicken wir in die Zukunft: Wird der Computer unsere

Mauro Dell’Ambrogio, Dr. iur. der Universität Zürich, nahm ab 1979 verschiedene öffentliche Funktionen im Kanton Tessin wahr, u. a. als Ge-neralsekretär für Bildung und Kultur und als Direktor der Scuola univer-sitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI). Seit 1. Januar 2013 ist er Staatssekretär für Bildung, For-schung und Innovation im Departe-ment für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF (vormals EVD).

«Wer weiss, ob ich die nötige Ausdauer mitgebracht hätte?»

Schulen in den nächsten Jahrzehnten von Grund auf verändern?Sicher ja, aber niemand weiss genau wie. Jede Technologie eröffnet neue wertvolle Möglichkeiten, bringt aber auch Nachteile, speziell aus der Bildungsperspektive. Se-lektiv handschriftliche Notizen zu nehmen ist eine Art des Aneignens und Lernens, die vom Lesen am Bildschirm und Speichern im Computer allein nicht ersetzt wird. Die Schule muss die neuen Technologien ein-setzen, sie muss zum Umgang mit den neu-en Technologien ausbilden und befähigen. Sie muss aber auch vor allem im Kindesalter zur Lernfähigkeit erziehen, dies allenfalls auch durch den gezielten temporären Ent-zug von technologischen Bequemlichkeiten.

Page 11: FFHS News 3/20104

FFHS News 3|2014 11

Knapp 500 neue Studierende nehmen diesen Herbst ihr Fernstudium an der FFHS in Angriff – darunter auch Marisa Winkelhausen. Die professionelle Curlerin und Augenoptikerin studiert nun Betriebsöko-nomie und hat mit «News» über ihre ersten Eindrücke gesprochen.

Marisa Winkelhausen kann an der FFHS Profisport mit Studium verbinden.

Erste Eindrücke im FernstudiumWillkommenWir heissen unsere neuen Mitarbeiten-den und Dozierenden herzlich willkom-men und wünschen ihnen für ihre neueAufgabe alles Gute und viel Erfolg!

Neue MitarbeitendeAlexandra GygaxMarketingfachfrau OnlineDepartement Zentrale Dienste & Qualitätsmanagement

Oliver IttigStudiengangsleiterDepartement Informatik

Katja KunziWissenschaftliche MitarbeiterinDepartement Zentrale Dienste & Qualitätsmanagement

Anna LupandinaWissenschaftliche MitarbeiterinInstitut für Fernstudien- & eLearning-forschung (IFeL)

Victoria MirataWissenschaftliche MitarbeiterinInstitut für Fernstudien- & eLearning-forschung (IFeL)

Patricia OnaeWissenschaftliche MitarbeiterinDepartement Wirtschaft & Technik

Joël SchmidWissenschaftlicher MitarbeiterDepartement Informatik

Neue Dozierende

Departement Wirtschaft & Technik• Gabriela Feuz• Dr. Johannes Meuer• Sandro Olveira• Klaus Zurschmitten

Departement Informatik• Matthias Bloch• Dr. Thomas Punz

Wieso haben Sie sich für ein Studium an der FFHS entschieden?Als Curlerin trainiere ich in den Winter-monaten jeden Tag und nehme an den Wochenenden an diversen nationalen und internationalen Turnieren teil. Trotz meinen sportlichen Ambitionen möchte ich meine beruflichen Ziele nicht aus den Augen verlieren. Bei der Herausforderung Bildung, Beruf und Sport unter einen Hut zu bringen, kommt mir die Flexibilität der FFHS sehr entgegen.

Wieso haben Sie sich für diese Studi-enrichtung entschieden?Ich habe mir vor einem Jahr die Frage ge-stellt, was ich nach der sportlichen Karriere machen möchte und wo meine Interessen liegen. Zurzeit arbeite ich als Assistentin in einer Arztpraxis in Bern. Das Führen der Buchhaltung, die Organisation der Finanzen und das Festlegen von Arbeits-abläufen sind alles verantwortungsvolle betriebswirtschaftliche Tätigkeiten, die mir sehr gefallen. Deshalb habe ich mich für die Studienrichtung Betriebsökonomie entschieden.

Weshalb haben Sie sich gegen ein Stu-dium an einer regulären Fachhochschu-le entschieden?An einer regulären Fachhochschule wür-de mir die Flexibilität fehlen. An der FFHS bin ich unabhängiger, kann während den Trainingsaufenthalten im Ausland lernen und den Lernstoff via Moodle bearbeiten.

Was erwarten Sie vom Studium an der FFHS?Flexibilität und die Möglichkeit ortsunab-hängig zu lernen.

Was motiviert Sie für das Studium?Ich kann mich trotz meinen sportlichen Zielen in der Berufswelt weiterentwickeln und meine Zukunft verbessern.

Welchen Eindruck haben Sie bisher von der FFHS und vom Studium gewonnen?

Leute

Ein gutes Zeitmanagement und viel Selbst-disziplin sind enorm wichtig. Das Studium begann Schlag auf Schlag. Es ist zu emp-fehlen, dass man von Anfang an regelmäs-sig lernt.

Was denken Sie wird die grösste Her-ausforderung für Sie?Ich denke es ist anspruchsvoll, den Über-blick in allen Modulen zu behalten. Eine grosse Herausforderung für mich wird si-cherlich auch das Zeitmanagement. Wie lerne ich am effizientesten und wie teile ich mir die vorhandene Lernzeit am besten ein.

Worauf freuen Sie sich?Ich freue mich Neues zu lernen und mich dadurch beruflich weiterentwickeln zu kön-nen.

Page 12: FFHS News 3/20104

12 FFHS News 3|2014

Es ist heutzutage kaum denkbar, erfolgrei-che Innovationen ohne den Beitrag vieler zusammenwirkender Fachkräfte zu entwi-ckeln. Etliche Studien belegen die Bedeu-tung der interdisziplinären Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor im Innovationsmanage-ment. Trotz der hohen Relevanz dieses Themas in der Unternehmenspraxis, gibt es bisher erstaunlicherweise kaum syste-matische Ansätze, wie KMU ihre Innova-tionskraft durch interdisziplinäre Zusam-menarbeit stärken können. Gemeinsam mit einem international tätigen Unternehmen sowie Forschenden der Scuola universitaria

Smart Office-Technologien für FFHS und SUPSI

KTI fördert Forschungsprojekt zur interdisziplinären Zusammenarbeit

professionale della Svizzera italiana (SUP-SI) haben Andrea L. Sablone und Hagen Worch aus dem Institut für Management & Innovation (IMI) ein Projekt lanciert, das Abhilfe schaffen soll.

Effizientere und zielführende Zusam-menarbeitWährend eines Jahres werden sie Hürden, Treiber und notwendigen Rahmenbedin-gungen von interdisziplinärer Zusammen-arbeit in Innovationsprozessen analysieren. Gleichzeitig werden sie Massnahmen und Tools entwickeln, um den Innovationspro-

«Smart Office» bezeichnet eine dynami-sche Arbeitsumgebung, welche die phy-sischen Grenzen des Büros aufhebt und eine fliessende Interaktion zwischen prä-senten und abwesenden Mitarbeitenden er-möglicht. Das neue Gemeinschaftsprojekt «Smart UFFI» will genau dies: Durch Smart Office-Installationen sollen alltägliche in-dividuelle und kollaborative Tätigkeiten erleichtert und Interaktion auf intuitive Art

Forschung & Projekte

ermöglicht werden. Gleichzeitig dient das Projekt dazu, das interdisziplinäre Poten-zial der Forschungsfelder des Information Systems and Networking Institute (ISIN) der SUPSI und dem Laboratory of Web Science (LWS) der FFHS auszuloten. Weiterer Pro-jektpartner ist das Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL), welches seine Kompetenzen in E-Collaboration und Wissensmanagement einfliessen lässt.

Smart Office – das intelligente Büro – ist Gegenstand einer Forschungskooperation zwischen der FFHS und der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI). Ziel ist es, durch Smart Office-Technologien die Zusammenarbeit unterschiedlicher Bürowelten im Allgemeinen und die Kollaboration der Forschenden in beiden Institutionen im Speziellen zu erleichtern.

Ein neues Forschungsprojekt am Institut für Management & Innovation (IMI) untersucht, wie KMU ihre Innovationskraft durch interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken können. Das Projekt wird durch die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) des Bundes unterstützt.

Augmented Reality im BüroEin mögliches Szenario für ein virtuelles Meeting bedient sich der «Augmented Reality»-Technologie: So könnte ein physi-sches Büro virtuell erweitert werden, indem man die Bilder der abwesenden Personen auf die Wand projiziert. Auch der Tisch wäre durch eine interaktive Oberfläche virtuell erweitert, auf der einfache Tätigkeiten wie das Teilen eines Dokumentes mittels intu-itiver «Wisch-Bewegung» zum Empfänger hin möglich sind.

In der ersten Phase werden sich die For-schenden nun der Analyse von Userbedürf-nissen sowie der Ausarbeitung der Szenari-os widmen. Die zweite Stufe beinhaltet die Installation von Smart Office-Technologien an den Standorten Brig und Manno. Das Projekt dauert insgesamt 12 Monate und wird vom gemeinsamen Forschungsfonds der FFHS und der SUPSI finanziert.

zess unter diesem Gesichtspunkt zu verbes-sern. Ziel des Projektes ist es, Unternehmen in die Lage zu versetzen, die Zusammenar-beit in interdisziplinären Teams effizienter und konfliktfreier zu gestalten und damit solche Innovationsprozesse häufiger und/oder schneller zum Erfolg zu führen. Die verallgemeinerbaren Ergebnisse sollen in einem Handbuch zusammengefasst wer-den und stehen im Anschluss des Projektes auch anderen Unternehmen zur Umsetzung zur Verfügung. Das Projekt wird von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) finanziert.

Smart Office-Technologien sollen die orts- und zeitunabhängige Zusammenarbeit erleichtern.

Page 13: FFHS News 3/20104

FFHS News 3|2014 13

In Kürze

Big Data ist in aller Munde. Mit der Datenanalyse sind hohe Erwartungen verbunden, doch wie kann das HRM mit Big Data in Verbindung gebracht werden? Dr. Marcel Blattner, Leiter des Forschungsinstituts Laboratory for Web Science (LWS) der FFHS, erläuterte dies in seinem Keynote-Referat am diesjährigen HR Swiss Congress am 18. September in Bern.

Sommermeeting mit unseren Dozierenden

Zufriedene Studierende im FS 14

Wie jedes Semester erhielten die Studierenden die Möglich-keit, die Lehrqualität an der FFHS mittels Online-Umfrage zu bewerten. Dabei werden verschiedene Aspekte der ein-zelnen Module beurteilt, unterteilt in die Hauptbereiche Moodle-Kurs, Lehrmittel, Dozierende und Online-Betreuung. «Die Ergebnisse helfen uns, Aussagen über die Qualität der Lehre zu treffen und notwendige Massnahmen abzu-leiten und umzusetzen», erklärt Silvio Andenmatten, De-partementsleiter Zentrale Dienste/Qualitätsmanagement. Für das Frühlingssemester 2014 erhalten die Dozierenden durchschnittlich die Note 5.2, die Online-Betreuung 4.8 und der Moodle-Kurs 4.7. Die Kursliteratur wurde mit der Note 4.5 bewertet. Damit sind die Ergebnisse verglichen mit früheren Semestern sehr konstant und weisen nur geringe Abweichungen auf. Insgesamt wurden 1‘143 Fragebogen für die Module im Frühlingssemester 2014 ausgefüllt, was einer Rücklaufquote von 42 % entspricht.

Am 20. Juni 2014 trafen sich rund hundert Dozierende und Mitarbeitende zum siebten gemeinsamen Sommermeeting auf dem Berner Hausberg, dem Gurten Kulm. Die Departe-mentsleitenden Désirée Guntern Kreuzer (Wirtschaft und Technik), Martin Sutter (Informatik) sowie Franziska Salvis-berg (Gesundheit) informierten über die wichtigsten Ereig-nisse an der FFHS und in ihrem Departement. Wie jedes Jahr war das Sommermeeting auch der geeignete Anlass, um langjährige Dozierende zu ehren. Anschliessend konn-ten die Gäste einen Apéro riche und den schönen Sommer-abend in der Kulturscheune geniessen.

Dr. Marcel Blattner referierte zum Thema Big Data im HR am HR Swiss Congress im Berner Kursaal.

Strahlendes Sommerwetter begleitete die Dozierenden am alljährlichen Sommermeeting.

LWS-Keynote am HR Swiss Congress

Page 14: FFHS News 3/20104

14 FFHS News 3|2014

Leistungsbeeinträchtigte Menschen oder Personen mit geringer beruflicher Quali-fikation können nur schwer am regulären Arbeitsmarkt bestehen. Sozialfirmen gewin-nen daher immer mehr an Bedeutung. Ein von der Gebert-Rüf-Stiftung unterstütztes Forschungsprojekt hat zum Ziel, den Or-ganisationstypus «Sozialfirma» erstmals schweizweit systematisch zu analysieren. Projektpartner sind die FFHS, die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) sowie die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). In einer ersten Phase wurde eine umfassende Charakte-risierung der schweizerischen Arbeitsinte-grationslandschaft erstellt. Dazu wurden über 1‘150 in der Arbeitsintegration tätige Organisationen systematisch befragt, von denen 700 detailliert Auskunft erteilt haben.

Sozial und ökonomischHochgerechnet bieten über 400 Sozialfir-men rund 43‘000 Klienten eine Beschäf-tigungsmöglichkeit und erwirtschaften einen Gesamtumsatz von 630 Millionen Schweizer Franken. Sie sind mehrheitlich im industriellen Bereich, in der Logistik, in

Erste Ergebnisse zur nationalen Sozialfirmenstudie

der Gastronomie sowie im Handel tätig. Als Klientengruppen gelten in erster Linie Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung, Sozialhilfebezüger sowie ALV-Bezüger. Bemerkenswerterweise neh-men im Rahmen der breit ausgestalteten Integrationsmassnahmen (so z.B. auch Coaching, Beratung) die produktiven Ar-beitsplätze einen wichtigen Anteil ein (ca. 45 %). Neben Spenden und öffentlichen Beiträgen stellen selbst erwirtschaftete Erlöse für viele der befragten Betriebe eine wichtige Finanzierungsquelle (etwa 50 %) dar. Infolgedessen betrachten sich die meisten Sozialfirmen vielmehr als Un-ternehmen denn als soziale Institutionen.

Die ersten Ergebnisse spiegeln deutlich den hybriden Charakter der Sozialfirmen – im Spannungsfeld zwischen staatlichem Leistungsauftrag und wirtschaftlichem Auftreten auf dem Markt – wider. In einer zweiten Phase des Forschungsprojekts erfolgt nun eine detaillierte Organisations- und Finanzanalyse einzelner Betriebe, um Instrumente zur wirksamen Leistungsmes-sung zu generieren.

Sozialfirmen übernehmen wichtige Aufgaben zwischen Staat und Wirtschaft und haben in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Ein nationales Forschungsprojekt befasst sich erstmals eingehend mit diesem Modell der wirtschaftsnahen und sozialen Eingliederung. Erste Ergebnisse liegen nun vor.

Ausgewählte PublikationenBittel, N. & Bettoni, M. (2014): From Complex Maths to Simple Stories: a Knowledge Management Approach to Education. In: Vivas, C./Sequeira, P.: Proceedings of the 15th European Con-ference on Knowledge Management, Polytechnic Institute of Santarém, Portu-gal, 4.-5. September 2014, 1335-1339.

Eberle, R., Zöbeli, D.: (2014): Rech-nungslegung für NPO nach Überarbei-tung von Swiss GAAP FER 21 – Vorge-schlagene Änderungen und Schnittstel-le zum neuen Rechnungslegungsrecht, in: Der Schweizer Treuhänder, 8/2014, S. 626ff.

Teitler, E., Zöbeli, D.: (2014): Trans-parenz braucht keine zwei Jahresab-schlüsse, in: DIE STIFTUNG – Magazin für das Stiftungswesen und Philanthro-pie, S. 12f.

Sablone A. L. & Worch H. (2014) Pro-bieren geht über Studieren!; Organisator Nr. 6; Juni; S. 14-15.

Ausgewählte Auftritte

Werlen, E. & Bergamin, P. (2014). OPeL: Online Prompting in eLearning. A new tool to foster skills and knowledge. Eu-ropean Conference on Education Re-search - ECER 2014. «The Past, Present and Future of Educational Research in Europe». Porto, Portugal, 3. September 2014.

Bergamin, P. & Werlen, E. (2014). Short educational ICT-interventions increase knowledge and behaviour in media li-teracy. 10th Annual BESA Conference 2014. Glasgow, 27. Juni 2014.

Bettoni, M. (2014) Collaborative Idea Cultivation: The eCiC Approach and System. Presentation at 19° Knowledge Management Forum, Milano, 6.10.2014, www.jekpot.com

Blattner, M. (2014) Information - Over-load? Big Data als Entscheidungshilfe im HR, Keynote am HR Swiss Con-gress, September 2014.Erstmals werden die Sozialfirmen in der Schweiz systematisch in einer Studie untersucht.

Forschung & Projekte

Page 15: FFHS News 3/20104

FFHS News 3|2014 15

Forschung & Projekte

Der Fernstudientag 2014 sorgte für intensiven fachlichen Austausch zwischen den Dozierenden.

Dass Studierende neue Ideen für den Un-terricht und den Lernprozess einbringen, wird von den meisten Bildungsinstitutionen kaum gefördert. Es mangelt schlichtweg an Möglichkeiten bzw. Tools für die Entwick-lung von kreativen Ansätzen seitens der Studierenden. Mit dem Online-Tool «eCiC» (electronic Collaborative idea Cultivation) stellten die Forschenden der FFHS an der INTE 2014 im vergangenen Juni eine Lö-sung vor. Diese ermöglicht kollaborative Kreativität, indem Studierende und Leh-rende gemeinsam Ideen auf strukturierte und geführte Weise fördern.

Der Fernstudientag ist für sämtliche Do-zierende der FFHS eine Möglichkeit, neue Impulse für Ihre Lehrtätigkeit zu sammeln und den Austausch zu pflegen. Die fachli-chen Inputs waren in diesem Jahr äusserst vielfältig. So wurde die neue Videoplattform «Kaltura» vorgestellt, die ab 2015 in die Lernplattform Moodle eingebunden wird. Damit lassen sich verschiedene Lernsze-narien mit Videos abbilden um den Online-Unterricht interaktiver zu gestalten. Weiter konnten sich die Dozierenden über das neue Projekt ALMoo (Adaptives Lernen mit Moodle), die Änderungen in der neuen Moodle-Version (ab Februar 2015) infor-mieren sowie an Diskussionen zur zukünfti-gen Rolle des Dozierenden im Fernstudium oder Flipped Classroom teilnehmen.

Positives Feedback zur Programm-gestaltungNeu fanden gleichzeitig vier parallele Präsentationen statt. Ganz im Sinne des Selbstregulierten Lernens konnten die Teilnehmenden ihr Tagungsprogramm für den Vor- und Nachmittag selber zusam-

Kollaborative Kreativität an der INTE 2014

Fernstudientag im neuen Modus

INTE ist eine multinationale Konferenz und Plattform für Trends im Bildungswesen. Das Forschungsteam E-Collaboration der FFHS lieferte an der INTE 2014 in Paris einen Beitrag über kollaborative Kreativität – standesgemäss virtuell in Form einer Video-Präsentation.

Am Freitag, 19. September 2014 fand im Regionalzentrum Regensdorf zum dritten Mal der Fernstudi-entag für unsere Dozierenden statt. Die neue Programmgestaltung überzeugte ebenso wie die span-nenden Themen zum Selbstregulierten Lernen.

menstellen. Dabei stand der Erfahrungs- und Wissensaustausch im Vordergrund: Die Referentinnen und Referenten gaben zunächst einen Überblick von 15 bis 20 Minuten, anschliessend blieb genügend Zeit für konkrete Übungen, offene Fragen

und Diskussionen. Das erste Feedback zu den Programmpunkten und der Gestaltung war sehr positiv. Die präsentierten Inputs stehen den Dozierenden, die dieses Jahr leider nicht teilnehmen konnten, auch als Abstracts in Moodle zur Verfügung

Ideen sichern und weiterverfolgenDie meisten Ideen, die innerhalb einer Gruppe diskutiert werden, verblassen mit der Zeit, auch wenn sie einen wichti-gen Beitrag leisten könnten. Das Ziel von «eCiC» ist es, Ideen die Chance zu geben, ernsthaft weiterverfolgt zu werden. Dies ge-schieht durch einen kollaborativen Prozess, innerhalb dessen die Idee in verschiede-nen interaktiven Phasen kultiviert wird. Es basiert auf der eCIC Interaktions-Methode, die drei einfache Schritte beinhaltet. Beim Einrichten der «Creative Collaboration Ses-sion» können Studierende eine neue Idee

eingeben und die Diskussion lancieren. Anschliessend wird die Idee kollaborativ in einem Forum mit Hilfe der eigens dafür geschaffenen SFM Solution-Finder-Me-thode weiterentwickelt und die Resultate werden in einem Wiki zusammengefasst. Zum Schluss wird aus den Ergebnissen eine To do-Liste erstellt und die Session beendet. Das Tool ist in die Moodle-Lern-plattform implementiert worden und damit eine Möglichkeit, Ideen kollaborativ und zeit- sowie ortsungebunden zu kultivieren.

Page 16: FFHS News 3/20104

16 FFHS News 3|2014

Dr. W. Schohaus, Seminardirektor: Neuzeitliche Lehrerbildung – Rede zur Hundertjahrfeier des thurgauischen Lehrerseminars in Kreuzlingen, 1933.Was ist Bildung? Was zeichnet eine gute Lehrperson aus? Wie finden wir solche Per-sonen und in welcher Umgebung können sie sich entwickeln? Dr. Schohaus thematisiert in einer weitsichtigen Rede die Unzuläng-lichkeiten der Lehrerausbildung: Probleme des Intellektualisierens, das Akademisieren

Buchtipp von Armon Pfister

AgendaSwiss ICT Symposium 20144. bis 5. November 2014Luzern, KKLwww.swissict.ch

6. Infoanlass Höhere Berufsbildung5. November 2014Bern, Mobiliar Hauptsitz

IBH-Tagung Wissenschafts-kommunikation7. November 2014St. Gallen, Universität (HSG)

Absolventenkongress11. Dezember 2014Zürich-Oerlikon, Messehallewww.absolventenkongress.ch

der Lehrerausbildung, die Praxisferne und Verschulmeisterung. Seine Rede schliesst er mit konkreten und begründeten Reform-vorschlägen. Auch heute dreht sich die Debatte regelmässig um das Problem der Vermittlung von Theorie und Praxis. Welche Hürden konnten in den letzten 80 Jahren genommen werden, um diesen Problemen beizukommen? Fazit: Die Abschrift dieser inspirieren-den Rede erlaubt uns heute, bildungs-politische Debatten in den Kontext einer bildungshistorischen Optik zu stellen und unsere persönlichen Schlüsse als Dozierende der FFHS zu ziehen.

Dr. Armon Pfister ist Senior Researcher am Lehrstuhl Marketing der Universität Zürich und ist im FFHS-Studiengang MSc Busi-ness Administration als Dozent in den Be-reichen empirischen Forschungsmethoden sowie Begleitung von Praxisprojekten tätig. [email protected]

P. P.3900 Brig