FFHS News 2/2013

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News 2|2013 Das Fernstudium Ein Student, ein Dozent und eine Absolventin sprechen über ihre Erfahrungen. 8 Gesunde Ernährung Wieso ausgewogenes Essen grundlegend für unsere Gesundheit ist. 5 Strategielos Wie Unternehmen auch ohne Strategie erfolgreich sein können. 14

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news ist der Newsletter der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) und bietet aktuelle Informationen zu allen wichtigen Entwicklungen rund um die FFHS. news informiert über aktuelle Forschungsprojekte sowie die Arbeit der Fachbereiche und porträtiert Persönlichkeiten aus dem Umfeld der FFHS.

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News 2|2013

Das Fernstudium

Ein Student, ein Dozent und eine Absolventin sprechenüber ihre Erfahrungen.

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Gesunde Ernährung

Wieso ausgewogenes Essen grundlegend für unsere Gesundheit ist.

5

Strategielos

Wie Unternehmen auch ohne Strategie erfolgreich sein können.

14

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ImpressumHerausgeber Fernfachhochschule Schweiz (FFHS), Postfach, Überlandstrasse 12, 3900 Brig, Telefon 027 922 39 00, Fax 027 922 39 05 Redaktion open up AG für Kommunikation und PR, Zürich; Natascha In-Albon, Fernfachhochschule Schweiz Gestaltung Bernhard Lochmatter, Ried-Brig Druck Schlossdruckerei, Brig-Glis Auflage 2'600 Exemplare in Deutsch Erscheint 3x pro Jahr

Inhalt

Geschätzte LeserinGeschätzter Leser

Welche Eigenschaften braucht es, um ein Fernstudium erfolgreich zu absolvieren? Welche Hürden sind zu nehmen? In dieser Ausgabe stellen wir diese Fragen Personen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven – mehr dazu im Fokus-Interview.

Erfahren Sie ausserdem, welche Neuerun-gen unser Studienangebot bereichern und weshalb eine ausgewogene Ernährung viel mit «Gespür» zu tun hat. Zudem berichten wir über spannende Forschungsprojekte, etwa das nationale Projekt «Learning In-frastructure», welches das Lernen, Arbei-ten und Lehren an Schweizer Hochschulen verbessern will.

In unserem Jubiläumsjahr besinnen wir uns weiterhin auf unsere Stärken: Flexibilität und hoher Praxisbezug – zwei Aspekte, die wir in Zukunft noch konzentrierter voran-treiben werden.

Und zum Schluss weise ich Sie auf unsere Diplomfeier am 14. September in Brig hin, der krönende Abschluss für unsere Absol-vierenden und ein schöner Anlass für einen Ausflug ins Wallis.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

Ihr Kurt GrünwaldDirektor der FFHS

StudiumErweitertes Angebot: Neue Studiengänge und Vertiefungsrichtungen 3

Führungsansätze: Neues EMBA-Modul 4

Praxisprojekte: Kooperation mit Vocatus 4

MAS Gesundheitsförderung: Interview über gesunde Ernährung 5

Presseschau 5

Externe Zertifizierungen in Betriebsökonomie und Informatik 6

Moodle: Die Virtuelle Bibliothek der FFHS 6

FokusFernstudium aus verschiedenen Perspektiven 8

In Kürze 7 + 12

LeuteDr. Marcel Blattner ist Forscher und Triathlet 10

Fabian Kauter vertritt die FFHS an der Universiade 11

Neue Mitarbeitende 11

Forschung & ProjekteLearning Infrastructure 13

Auftritte und Publikationen 13

KMU-Workshop zu Strategieabwesenheit 14

Qualitätsmanagement für E-Learning 14

Solution Finder-Tool 15

Sozialfirmen in der Schweiz 15

Gut zu wissen 16

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Studium

Neue Weiterbildungsmaster, CAS und Vertiefungen

Die FFHS erweitert ihr Weiterbildungsan-gebot mit zwei neuen MAS an der Schnitt-stelle zwischen Business und IT. Ab Herbst-semester 2013 starten zum ersten Mal der MAS Business- und IT-Consulting sowie der MAS Web4Business. Letzterer ersetzt den bisherigen MAS Informatik und ver-mittelt Kompetenzen in Webentwicklung. Dabei wird ein starker Fokus auf unterneh-merisches Know-how gelegt.

Auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene LösungenUnternehmerisches und kundenorientiertes Denken ist in der IT- und Beratungsbran-che von grosser Bedeutung. So werden Missverständnisse im Geschäftsalltag verhindert und es können Lösungen erar-beitet werden, die optimal auf Kunden- und Unternehmensbedürfnisse zugeschnitten sind. In den beiden neuen Weiterbildungs-mastern wird dieses Verständnis vermittelt und verstärkt.

Der MAS Business- und IT-Consulting ver-mittelt Kompetenzen für Unternehmensbe-rater, die Informationslösungen für Kunden entwickeln und umsetzen. Dadurch werden heterogen vorgebildete Mitarbeitende aus unterschiedlichen Disziplinen weiter quali-fiziert. Die Studierenden können dabei im Sinne eines Kumulativstudiums ihre Mo-dule individuell zusammenstellen und so bedürfnisorientiert ihre Kompetenzlücken schliessen.

Neuer Weiterbildungsmaster für Web-lösungenIm MAS Web4Business geht es darum, wie Websites benutzerfreundlich und im Sinne der Unternehmensstrategie gestaltet wer-den können. Unter anderem wird gelernt, wie das Benutzerverhalten auf Websites analysiert wird und wie die daraus gewon-nenen Erkenntnisse in der Praxis genutzt werden können. In diesem MAS stehen den Studierenden drei CAS zur Auswahl.

Die FFHS bleibt ihrer Orientierung am Arbeitsmarkt treu und erweitert ihr Studienangebot. Das Depar-tement Informatik bietet neu die Weiterbildungsmaster «MAS Business- und IT-Consulting» und «MAS Web4Business». Hinzu kommen neue Vertiefungsrichtungen in Betriebsökonomie sowie die neuen CAS «Fundraising» und «Compliance & Corporate Governance».

Professionelles Spenden-sammeln dank CAS FundraisingIn Kooperation mit der Fachhoch-schule Nordwestschweiz wird an der FFHS im Herbstsemester 2013 erstmals das «CAS Fundraising» angeboten. Die Anforderungen an eine effekti-ve und effiziente Mittelbeschaffung an Spenden sammelnde Organisa-tionen und NPOs steigen. Ein ver-netzter Einsatz von verschiedenen Fundraising-Instrumenten ist wesent-lich. Auch muss der Spenderdialog für jede Zielgruppe bewusst gestaltet werden, so dass er mit nachhaltiger Wirkung zum Ziel führt. Das «CAS Fundraising» vermittelt die Grund-lagen des Spendensammelns und befähigt zum sorgfältigen Planen von Fundraising in allen Bereichen.

Angepasste BOEK-Ver-tiefungen, neues CAS zu Compliance & Corporate Governance

In der Finanzbranche und im Ban-kensektor steigt die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften. Die FFHS trägt dieser Entwicklung Rechnung und erweitert deshalb ihr Bachelor-Studium in Betriebsökono-mie mit den Vertiefungsrichtungen «Accounting, Controlling & Taxation» und «Finance, Banking & Taxation». Dadurch werden den Studierenden vielfältige Karriere-Perspektiven im Arbeitsmarkt eröffnet. Zudem startet im Herbst erstmalig das CAS Compli-ance & Corporate Governance.

Das Studienangebot an der FFHS nimmt zu.

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Studium

Was macht heute eine erfolgreiche Führungsperson aus? Für Studierende des Executive Master of Busi-ness Administration (EMBA) stellt sich diese Frage nicht bloss in der Praxis. In einem neuen Modul lernen sie die wissenschaftlichen Grundlagen des Leaderships kennen.

Dass Praxisprojekte an der FFHS weit mehr als eine Trockenübung darstellen, zeigen die Studierenden des Master Business Administration. In vielfältigen Praxisprojekten haben sie im vergangenen Semester reale strategische Lösungen für Firmen erarbeitet. Ein Kooperationsbeispiel mit dem deutschen Unternehmen Vocatus.

Der Bildungsmarkt wird von Führungs-lehrgängen überschwemmt, wie im Januar beispielsweise auch die Handelszeitung feststellte. Den meisten fehlt jedoch die wis-senschaftliche Basis. Um den Studierenden den aktuellen Stand der Führungsforschung näherzubringen, hat Dr. Claudia Stadel-mann, Studiengangsleiterin des EMBA an der FFHS, das Modul «New Leadership Approach» eingeführt. «Da wir im dritten Semester den Fokus auf Leadership Skills legen, wurde dieses neue Modul entwi-ckelt. Die Studierenden lernen dabei die wichtigsten eigenschafts-, verhaltens- und situationstheoretischen Führungsansätze kennen», so Stadelmann.

Eigenen Führungsstil reflektierenNeben den theoretischen Modellen wird auch auf Messinstrumente eingegangen. Dies ermöglicht es den Studierenden, ihren eigenen Führungsstil zu reflektieren. «Die Studierenden beantworten die im Modul behandelten Fragebögen und können ih-ren Führungsstil zusätzlich von ihren Mit-arbeitenden einschätzen lassen», erklärt

In gleich zwei Praxisprojekten haben Stu-dierende des MSc Business Administration für das Marktforschungs- und Beratungs-unternehmen Vocatus mit Sitz in Gröben-zell bei München strategische Handlungs-empfehlungen formuliert. So befasste sich eines der Projekte mit der Optimierung von Touch Points von Internet- und Kommunika-tionsdienstleistungen im B2B-Bereich. Heidi Oberschelp von Vocatus zu den Ergebnis-sen: «Die Studierenden haben klare Ausprä-gungen für Touch-Points herausgearbeitet.

Stadelmann den Bezug zur Praxis. Zudem befähige das erworbene Wissen, Möglich-keiten und Grenzen bestehender Mess-instrumente einzuschätzen und auf dem

Neues EMBA-Modul über Führungsansätze

Win-Win-Situation für Studierende und Unternehmen

Markt vorhandene Weiterbildungsangebote zu beurteilen. Und was macht nun eine erfolgreiche Führungsperson aus? «Meiner Meinung nach zeichnet sie sich dadurch aus, dass es ihr gelingt, die vorgegebenen Ziele zu erreichen und dabei die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden hoch zu halten», fasst Stadelmann zusammen.

Dr. Claudia Stadelmann, Studiengangsleiterin des EMBA, hat das Modul «New Leadership Approach» eingeführt.

Publikation zur Interkulturellen KommunikationIm Rahmen des EMBA-Moduls Cross-Cultural Competences ist ein lesenswerter Artikel in der Schweize-rischen Ärztezeitung (Nr. 01-02/2013) erschienen. FFHS-Dozentin Dr. Irene Pill und der EMBA-Student Prof. Dr. Nicolas Diehm geben darin einen Ein-blick in die wichtigsten Mentalitäts- und Sprachunterschiede zwischen Deutschen und Schweizern mit dem Ziel, deren Interkulturelle Kommuni-kation zu erleichtern.

Da diese eher allgemeingültig sind, lassen wir die Erkenntnisse auch in zukünftige Studi-enkonzeptionen und Beratungen einfliessen».

Mehrwert für UnternehmenDie Zielsetzung des zweiten Projekts war es, auf Basis einer qualitativen Herange-hensweise bedürfnisorientierte und pra-xisnahe Konzepte für Innovationscoaching zu entwickeln. «Es zeigte sich, dass das Thema Innovation in Unternehmen nach wie vor individuell verstanden und gelebt

wird. Die Ableitungen haben uns inspiriert, wie das zukünftige Innovationscoaching als Vocatus-Serviceleistung mehr Profil entwickeln könnte», erklärt Oberschelp. Unternehmen und Hochschule profitierten beide von der regen Auseinandersetzung, so ihr Fazit. Eine Einschätzung, die auch Studiengangsleiterin Ute Eisenkolb teilt: «Die Kooperation unserer Master-Studie-renden mit nationalen und internationalen Unternehmen ist eine Win-Win-Situation, die wir auch in Zukunft weiterverfolgen».

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Studium

Eine ausgewogene Ernährung gehört zu einem gesunden Lebensstil. Esther Jost Honegger von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernäh-rung SGE doziert an der FFHS über gesunde Ernährung im Rahmen des MAS Gesundheitsförderung.

Frau Jost, was lernen die Studierenden im Modul «Gesunde Ernährung»?Sie setzen sich vertieft mit Ernährungsthe-men auseinander. Dazu gehören theore-tische Grundlagen zu Nährstoffen und wie sie der Körper verarbeitet. Sie lernen die Ernährungsbedürfnisse in unterschiedlichen Lebensphasen kennen. Zudem thematisie-ren wir gewichtsassoziierte Krankheiten und Essstörungen und verschaffen einen Über-blick über Projekte zu gesunder Ernährung in der Schweiz.

Wie kann man sich die Umsetzung der Modulinhalte in der Praxis genauer vor-stellen?Es geht vor allem darum, dass die Studie-renden zu ernährungsspezifischen Themen kompetent Stellung nehmen können. Sie sind in der Lage differenzierte Aussagen zu machen und kennen die Informationsquellen und Fachpersonen, die sie bei spezifischen Problemen konsultieren können.

Die richtige Ernährung ist ein gesell-schaftliches Dauerthema – wieso ei-gentlich?Grundsätzlich ist es heute einfacher als frü-her, sich in der Schweiz gesund zu ernähren, da wir viel bessere Voraussetzungen haben. Problematisch sind aber das Überangebot an Nahrungsmitteln und das wirtschaftliche Interesse, das dahinter steckt. Im Konflikt von verkaufsorientierten und fachlichen Argumenten fällt es der Bevölkerung ver-ständlicherweise schwer die Orientierung zu behalten.

Verraten Sie uns, wie man sich heute gesund ernährt?Eine kurze Antwort wird schwierig (lacht). Aber ich denke, dass man gut auf seinen Körper hören muss und seine Bedürfnisse kennenlernen sollte, statt ständig über das Essen nachzudenken. Weniger denken, mehr spüren! Die Frage ist, ob unsere beschleu-nigte Gesellschaft noch die Zeit dazu findet.

Ernährung: «Mehr spüren, weniger nachdenken»

Die FFHS in der Presse

Esther Jost Honegger ist Dozen-tin für «Gesunde Ernährung» an der FFHS. Die dipl. Ernährungsberaterin FH ist bei der Schweizer Gesellschaft für Ernährung SGE als Projektleiterin tätig. Die Hauptaufgabe der SGE liegt in der Aufklärung der Gesamtbevöl-kerung in allen Fragen der ausgewo-genen Ernährung.

Selektive erste Monate «Der Wille zur Selbstdisziplin und die Qualität des eigenen Zeitmanagements zeigen sich deutlich in den ersten Monaten. (…) Offenbar ebenfalls ein überzeugendes Angebot: Die Studie-rendenzahl (inklusive Weiterbildungen) hat sich seit 2006 auf mehr als 1200 etwa verdoppelt. Mit der Bekanntheit wächst auch das Image.»NZZ, 6. Mai 2013

EMBA: Zentrale Kompetenzen für Entscheider«Wie Claudia Stadelmann erklärt, hat der EMBA-Titel bei Personalverant-wortlichen nach wie vor Gewicht. «In einer komplexen Wirtschaftswelt sind Mitarbeiter gefragt, die Zusammen-hänge verstehen, Situationen fundiert analysieren sowie Entscheidungen fäl-len und umsetzen können. Der FFHS-Studiengang vermittelt die zentralen Kompetenzen, die für zukünftige Ent-scheider in Schlüsselpositionen wichtig sind», so die Studiengangsleiterin.»Handelszeitung, 28. Februar 2013

Tablets: Aufgepasst auf Medien-brüche«Sogenannte Medienbrüche, also die Sprünge beim Wechsel des Mediums, hält auch Lernforscher Professor Per Bergamin, der für die Briger Fernfach-hochschule Schweiz derzeit die erste grössere Schweizer Studie zum Ler-nen via Tablet durchführt, für ein wich-tiges Problem beim Studieren mit den tastaturlosen Computern. Das Tablet habe zwar das Potenzial zur Integra-tion verschiedener Medientypen wie Film und Text. Weil man es aber eher als Zusatzgerät nutze, verteile es die Materialien gar über noch mehr ver-schiedene Quellen.»Tagesanzeiger, 28. Januar 2013

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Berufszertifikate als wichtiger Portfolio-Bestandteil

In den letzten Jahren hat das Projektma-nagement in Unternehmen laufend an Bedeutung gewonnen. Entsprechende Kompetenzen werden besonders bei IT-Fachkräften vorausgesetzt. Dabei gelten internationale Zertifikate wie IPMA, ITIL oder SAP als Prüf- und Qualitätssiegel für HR-Verantwortliche. «Neben der Hoch-schulausbildung und der Berufserfahrung sind Zertifikate die bunten Auslagen des Bewerbungsschaufensters und gehören zu den Einstellungskriterien vor allem bei Jobanfängern», sagt Dr. Oliver Kamin, Stu-diengangsleiter BSc Wirtschaftsinformatik und MAS Business- und IT-Consulting.

Ausgewiesene Kompetenz in Projekt-managementSo sind bei (Wirtschafts-)Informatikern be-sonders Qualifizierungen im Prozess- und

Projektmanagement, Anforderungs- und Servicemanagement sowie in SAP gefor-dert. Die weltweit anerkannten Zertifizierungen ITIL V3 und IPMA gehören zu den etab-liertesten und sind für FFHS-Studierende einschlägiger Studiengänge Bestandteil der Modulprüfungen. Einziger Zusatzaufwand ist das Ablegen der Prüfung an einem se-paraten Termin und Ort. Bei einigen Zertifi-katen (beispielsweise IPMA-D oder C) kann zudem eine Zusatzgebühr erhoben werden.

Besonders in der IT-Branche sind externe Berufszertifikate, etwa von SAP oder im Bereich ITIL, etablierter Standard. Die FFHS bietet den Studierenden deshalb die Möglichkeit, innerhalb ihres Studiums eine breite Palette an international anerkannten Zertifikaten zu erwerben.

Ein Überblick über die derzeit an der FFHS angebotenen Zertifizierungen. Weitere, etwa in Advanced Business English C1, sind geplant.

Studium

Für die Studierenden und Forschen-den der FFHS gehört das Lernen und Arbeiten auf Distanz zum Alltag. Dazu gehört auch der Zugang zu und das Kultivieren von digitalisiertem Wissen. Die Virtuelle Bibliothek der FFHS stellt dies sicher.

Immer und überall auf Wissensbestände zugreifen zu können, wird zunehmend zu einem Bedürfnis der Studierenden und Mitarbeitenden einer Hochschule - und einer E-Hochschule im Besonderen. Diesem Bedarf nach mobilem Wissen entspricht die Virtuelle Bibliothek, indem sie die Recherche und den Zugriff auf Quellen wesentlich erleichtert. Seit Sep-tember 2012 haben alle Studierenden und Dozierenden Zugang zum Online Moodle-Kurs «Virtuelle Bibliothek». Hier stehen ihnen die bedeutendsten Da-tenbanken der Fachgebiete Wirtschaft, Informatik und Gesundheit sowie Bib-liothekskataloge und Links zu E-Books zur Verfügung.

Ergänzend finden sich in der Virtuellen Bibliothek auch Links zu Publikationen aller FFHS-Forschungsinstitute. Für Fragen, Hinweise und Ideen steht den Nutzern ein virtueller Auskunftsschalter in Form eines Forums offen. Aktuelle News und Informationen rund um die Virtuelle Bibliothek werden über das News-Forum kommuniziert.Abgerundet wird der Kurs mit einem Wi-ki-FAQ, in welchem sich Nutzer selbst-ständig über häufig gestellte Fragen und Antworten informieren können.

Die Virtuelle Bibliothek der FFHS

Die Virtuelle Bibliothek ermöglicht Studierenden und Mitarbeitenden der FFHS den Zugang zu di-gitalem Wissen.

Zertifikat Spezifikation Studiengänge

• BSc Wirtschaftsinformatik

• BSc Informatik

• MAS Business- und IT- Consulting (Foundation und Vertrieb)

• Weitere Studiengänge in Vorbereitung

SAP In einem ersten Schritt werden zwei SAP-Anwenderzertifikate «FOUN-DATION LEVEL – SYSTEM HAND-LING» und «Vertrieb - Abwicklung von Verkaufsaufträgen» angeboten. Mittelfristig sind weitere Zertifikate geplant.

ITIL V3 Seit einem Jahr bietet die FFHS eine ITIL/V3-Basiszertifizierung im Wahlbereich an. Ab 2014 sind ein Upgrade auf ITIL 2011 und ein ITIL-Aufbauzertifikat geplant.

IPMA Seit zwei Jahren können die Stu-dierenden je nach individuellen Vorkenntnissen IPMA C oder D im Wahlbereich erwerben.

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Tolle Leistung am GP BernDie FFHS-Laufgruppe konnte am 18. Mai 2013 am Grand-Prix von Bern einen schönen sportlichen Erfolg feiern. Das Team mit Studierenden, Dozierenden und FFHS-Mitarbeitenden landete auf der klassischen GP-Strecke über rund 16 km im soliden Mittelfeld: Platz 12 von 24 teilnehmenden Teams in der Firmen-Trophy. Wir gratulieren (nachträglich) ganz herzlich!

Den krönenden Abschluss des Stu-diums an der FFHS bildet die Di-plomfeier am 14. September 2013. Die Studienabgänger erhalten in der Simplonhalle in Brig ihr Diplom überreicht, feierlich umrahmt von musikalischen Programmpunkten. Ausserdem werden die besten Ab-schlussarbeiten ausgezeichnet. Bis-her fanden die Feierlichkeiten für den EMBA an einem separaten Termin statt. Neu feiern alle Absolvierenden ihren Abschluss gemeinsam. Familie und Freunde sind herzlich willkom-men auch nach Brig zu reisen und im Anschluss an die Diplomübergabe einen herzhaften Walliser Apéro zu geniessen.

Die FFHS geht eine Kooperation mit der Höheren Fachschule für Technik Mittelland (HFTM) ein. Künftig werden Studierende, die an der FFHS in Bern Wirtschaftsingenieurwesen studieren, die Labors und den 3D-Drucker des neuen Partners aus Grenchen nutzen können − dank einer Online-Lösung bequem und zeitsparend von zu Hause aus. Die Kooperation mit der HFTM bringt für die Studierenden entschei-dende Vorteile: Im Praktika «Rapid Tooling», bei welchem mittels CAD Bauteile entworfen werden, entfällt die bisherige Reise nach Lugano oder Muttenz, da die Studierenden ortsun-abhängig auf die Apparaturen zugrei-fen können. An der HFTM in Grenchen steht ausserdem ein 3D-Drucker zur Verfügung. Auch für das Praktikum mit speicher-programmierbaren Steu-erungen im Modul Elektrotechnik ste-hen online bedienbare Lösungen bereit. Bisher konnten die Praktika aufgrund der weiten Reisen und der damit ver-bundenen schwierigen Organisation nicht von allen Studierenden absolviert werden. Michael Benker ist Direktor der HFTM und kennt als Alumni die FFHS und ihre Bedürfnisse bestens.

An der Generalversammlung des Vereins Fernfachhochschule Schweiz (VFFHS) am 15. Mai 2013 in Brig konnte Präsident Dr. Hans Widmer auf ein weiteres er-folgreiches Jahr mit Rekord-Studierendenzahlen zurückblicken. Um dem wach-senden Erfolg und Geschäftsumfang gerecht zu werden, stimmten die Mitglieder der Umwandlung des Vereins in eine Stiftung zu. Der Stiftungsrat der neuen Stiftung Fernfachhochschule Schweiz (SFFH-CH) setzt sich aus dem bisherigen Vereinsvorstand zusammen und wird von Dr. Hans Widmer präsidiert. Weiter in den Stiftungsrat gewählt wurden Wilhelm Schnyder, Walter Borter, Ursula Gugg, Armin Walpen, Franco Gervasoni und Patrick Amoos. Mit einer Statutenrevision stimmten die Mitglieder zusätzlich der Umwandlung des bisherigen Vereins in den «Verein zur Förderung des Fernstudiums auf Hochschulstufe Schweiz» zu. Dieser hat zum Ziel, das Fernstudium in der Schweiz weiter zu etablieren. «Dieses Jahr feiert die FFHS ihr 15-jähriges Bestehen – ein Erfolg für die Vision des zeit- und ortsunabhängigen Lernens, der uns motiviert in die Zukunft blicken lässt», resü-mierte FFHS-Direktor Prof. Dr. Kurt Grünwald.

Kooperation bringt Vor-teile für WING-Praktika

In Kürze

Tolle Leistung des FFHS-Laufteams am GP Bern. Leider sind aus organisatorischen Gründen nicht alle Teilnehmenden auf dem Foto.

Neu gegründete Stiftung Fernfachhochschule Schweiz

Grosse Diplomfeier am 14. September

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Fokus

Ein Fernstudium fordert hohe Eigeninitiative und eröffnet grosse Chancen. Wie beurteilen Personen mit unterschiedlichen Blickwinkeln das Studium an der FFHS? Ein Gespräch mit einem Studenten, einem Do-zenten und einer Absolventin gibt einen Einblick in die grössten Vorzüge und Herausforderungen.

Frau Berger und Herr Riesen, Sie beide hatten bereits ein HF-Studium in Wirt-schaft absolviert und sind via Passerelle ins Bachelor-Studium in Betriebsökono-mie eingestiegen. Was bewog Sie dazu? Tamara Berger, Absolventin: Ich hatte Freude am Betriebswirtschaft-Studium und wollte mir noch weitere Kompetenzen aneignen. Weiterarbeiten wollte ich aber auf jeden Fall und konnte daher nur eine begrenzte Präsenzzeit aufbringen.

Adriano Riesen, Student: Die FFHS ist für mich durch die angebotene Flexibilität der einzige Weg einen Bachelor-Abschluss zu machen und gleichzeitig zu arbeiten. Dass sie staatlich unterstützt ist, war für mich ein wichtiger Punkt, schliesslich kosten andere Angebote oft das Vierfache.

Thomas Morf, Dozent: Die FFHS ist für Menschen, die familiär oder beruflich stark eingespannt sind und Flexibilität schätzen oder aus Randregionen stammen, oft die einzige praktikable Wahl. Dem Arbeitgeber sendet man mit einem solchen Studium im-mer positive Signale: Man zeigt, dass man sich weiterbilden will und belastbar ist.

«Studierende haben hohe Selbstdisziplin gut verinnerlicht»

Was muss ein Studierender mitbringen, um ein Studium an der FFHS erfolgreich bestreiten zu können?Berger: Es braucht Selbstdisziplin. Die Zeit, den Dozierenden von Angesicht zu Angesicht Fragen zu stellen, ist begrenzt. Deshalb empfiehlt sich: vorbereiten, immer dranbleiben und sich bewusst sein, dass man zu Hause Zeit investieren muss. Auch die Familie muss das Studium mittragen und Verständnis aufbringen.

Riesen: Man braucht einen starken Willen, um es wirklich durchzuziehen. Gutes Vor- und Nachbereiten ist unerlässlich. Man setzt sich Ziele für die nächste Unterrichts-einheit, welche Fragen man dort stellen will und versucht genau einzukreisen, was man vielleicht noch nicht ganz begriffen hat.

Berger: Laufend Zusammenfassungen zu schreiben hilft, das Gehörte oder Gelesene in eine Form zu bringen, die zum indivi-duellen Repetieren passt. Ein Schlüssel zum Erfolg ist zudem das Festlegen eines wöchentlichen Zeitbudgets.

Morf: Praktisch alle FFHS-Studierenden ha-ben die hohe Selbstdisziplin gut verinnerlicht. Sie kommen von sich aus auf Dozierende

zu und sind motiviert, was man auch an der Qualität der eingereichten Arbeiten sieht. Die Strukturen sind an der FFHS sehr gut: Lernziele, Unterrichtsmodule und Materi-alien sind sehr systematisch für ein Fernstu-dium organisiert und für die Studierenden jederzeit transparent dokumentiert. Die Qualität wird regelmässig überwacht.

Berger: Dem stimme ich zu. Unterlagen, die einen Überblick über das Lernmaterial und die Unterrichtsinhalte geben, standen immer zur Verfügung.

Gibt es weitere Tipps, die Sie anderen Fernstudierenden mit auf den Weg ge-ben möchten?Riesen: Das Networking ist genauso wichtig wie das Wissen. Um sich zu vernetzen ist die FFHS, auch wenn man sich nur alle zwei Wochen sieht, ein geeigneter Ort. Ich emp-fehle, immer auch an die konkrete Übertra-gung der Lerninhalte in die Praxis und im eigenen Betrieb zu denken. So kann man mit konkreten, praxisbezogenen Fragen zum Präsenzunterricht erscheinen.

Ein Fernstudium harmoniert gut mit Be-ruf, Hobbys und Familie. Trotzdem ist die Belastung hoch. Herr Riesen, sind Sie nie überlastet?Riesen: Sicherlich bin ich stark ausgelastet, aber nicht überlastet. Ich arbeite 80% und kann meinen zweiten Beruf – die Flugleh-rertätigkeit – recht flexibel einteilen. Dass alles so gut klappt, hat vielleicht auch da-mit zu tun, dass ich mich verändert habe. Hatte ich mich an der Höheren Fachschule noch ab und zu übernommen, so habe ich gelernt, dass man auch mal «fünf gerade sein lassen» muss.

Frau Berger, was hat das Fernstudium für Ihre Karriere bewirkt?Berger: Meine aktuelle Stelle als IT-Pro-jektleiterin, welche ich gleich nach dem Ab-schluss des Studiums antrat, hätte ich ohne meinen Bachelor-Abschluss nicht erhalten, denke ich. Gerade im Projektmanagement kann ich viel aus dem Studium anwenden, Alumni Tamara Berger hat 2011 abgeschlossen.

Thomas Morf doziert Innovationsmanagement.

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beispielsweise bezüglich der Führung und dem Umgang mit Mitarbeitenden. Zudem kann ich mein betriebswirtschaftliches Wissen als Prüfungsexpertin und Betreu-erin von Studierendengruppen an höheren Fachschulen einsetzen.

Was haben Sie als besondere Heraus-forderung erlebt?Riesen: Bei parallel laufenden Fächern und dem vielen Input an den Präsenztagen den Überblick zu behalten. Daneben auch die Koordination bei Gruppenarbeiten.

Berger: Für mich waren die Bachelorthesis oder das wissenschaftliche Praxisprojekt grosse Herausforderungen, dies alles je-

Die Interview-Teilnehmer im Portrait

Adriano Riesen (35) studiert seit Sommer 2012 an der FFHS. Er ab-solviert via Passerelle den Bachelor in Betriebsökonomie. Riesen arbeitet als stellvertretender Chief Financial Officer einer Anwaltskanzlei.

Tamara Berger (36) hat ihr Bachelor-Studium in Betriebsökonomie 2011 er-folgreich abgeschlossen und ist heute Projektleiterin in einem Unternehmen des Bereichs Software-Entwicklung.

Thomas Morf (41) ist an der FFHS als Dozent für Innovationsmanagement tätig. Er ist Senior Consultant für Net-centric und berät Unternehmen be-züglich Internetmarketing-Strategien und Big Data.

weils neben Studium und Prüfungen – das ist sehr anspruchsvoll.

Morf: Dass die Koordination und die Ab-stimmung der Zeitpläne bei den Gruppenar-beiten eine Herausforderung ist, höre ich oft. Eine Arbeit zu verfassen kann sehr zeitinten-siv werden und viel Energie einfordern. Für jede Arbeit steht ein Coach zur Verfügung, dem jederzeit signalisiert werden kann, dass ein Gespräch oder Hilfe notwendig ist.

Wie aktuell sind die behandelten The-men? Wie lassen sie sich in die Praxis transferieren? Berger: Praktisch alle Dozierenden sind im Berufsleben tätig. Meine Erfahrung war, dass viel aus ihrem beruflichen Alltag in den Unterricht eingeflossen ist.

Riesen: Aktuell ist der Stoff an dieser Schule definitiv. Oft tauchen Fragestellungen, die man bearbeitet hat, auch in den Medien auf. Bei den Projektarbeiten ist der Praxisbe-zug sehr hoch. Es ist wenig schematisch vorgegeben, sondern recht offen was man wie umsetzt. Der Austausch zwischen den Studierenden, die ja aus verschiedenen Be-rufsfeldern stammen, ermöglicht vielfältige Einblicke in die Praxis und zeigt die Rele-vanz der Inhalte. Dieser Austausch wird von den Dozierenden gefördert.

Morf: Die Literatur, die wir verwenden, soll lebendig und für Praktiker geschrieben sein. Ich empfinde es als sehr positiv, dass die

FFHS und ihre Forscher Kooperationen mit Firmen aktiv suchen. Wichtig finde ich zu-dem, dass die Studierenden mit der wissen-schaftlichen Methode konfrontiert werden und dadurch lernen Dinge zu hinterfragen, logisch stringent zu analysieren und zu ar-gumentieren. Die persönliche Denkweise wird dadurch geschult. Zusätzlich zu den Inhalten ist dies vielleicht der grösste Ge-winn, den man aus einem FFHS-Studium ziehen kann.

Adriano Riesen studiert Betriebsökonomie seit 2012.

Adriano Riesen, Tamara Berger und Thomas Morf im Gespräch.

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Leute

Wer steckt eigentlich hinter der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung an der FFHS? Es sind Persönlichkeiten wie Dr. Marcel Blattner, Leiter des Laboratory for Web Science (LWS) und leidenschaftlicher Triathlet. Was ihn antreibt und wieso er sich für die Nervenkrankheit ALS engagiert, verrät er im Interview.

Herr Blattner, welche Fragen werden am LWS erforscht?Kurz und knapp: Wir suchen nach Mustern in Daten, um sie gewinnbringend für Unter-nehmen einzusetzen. Beispielsweise analy-sierten wir die Internet-Daten von Zalando, um den Erfolg von Werbekampagnen zu optimieren.

Was reizt Sie an der täglichen Arbeit?Das Spannungsfeld zwischen theoretischer Forschung und deren Anwendbarkeit ist für mich täglich eine neue Herausforderung.

Wo finden Sie Ihren Ausgleich?Zum einen in der Familie, zum anderen im Sport. Bereits als Jugendlicher habe ich

mich für Triathlon begeistert, damals über die olympische Distanz. Vor fünf Jahren wollte ich eigentlich sportlich kürzertreten und meine Triathlon-Karriere mit einem Ironman abschliessen. Doch es hat mich erneut gepackt, deshalb bin ich dieses Jahr beim Ironman Zürich wieder dabei.

Sie engagieren sich für Betroffene der Krankheit ALS. Wie kam es dazu? Das Wintertraining für den Ironman ist sehr eintönig. Während dem Training auf der Rolle motivierte ich mich mit Aufzeichnun-gen des Ironman Hawaii. Da hörte ich zum ersten Mal von Jon Blais, der ein halbes Jahr vor seinem Start die Diagnose ALS erhielt. Obwohl ihm eine Lebenserwartung von drei Jahren prognostiziert wurde, zog er den Ironman durch. Das hat mich berührt und nicht mehr losgelassen.

Was ist das Ziel Ihres Engagements?Ich möchte helfen, die Krankheit bekannter zu machen und die Menschen zu sensi-bilisieren. Deshalb habe ich die Benefiz-kilometer-Kampagne ins Leben gerufen. Interessierte können symbolisch Kilometer des Ironman Zürich kaufen und so die ALS Vereinigung Schweiz unterstützen.

Welche Verbindung sehen Sie zwischen dem Sport und Ihrer Arbeit?In der Forschung ist Geduld sehr wichtig. Man muss dranbleiben und Rückschläge gut verarbeiten. Genauso ist es auch beim Triathlon.

Dr. Marcel Blattner ist Leiter des La-boratory for Web Science (kurz LWS). Er promovierte in theoretischer Phy-sik. Seine Forschungsinteressen sind dynamische Prozesse in komplexen Netzwerken, Recommender Systems und Astrophysik.

ALS ist eine rasch voranschreitende, degenerative Erkrankung des Zent-ralen Nervensystems. Die meisten Patienten leben bei fortschreitender Lähmung noch drei bis fünf Jahre. Über die Spendenaktion von Mar-cel Blattner (www.ironmanbenefiz-kilometer.ch) kann man symbolisch bewältigte Kilometer des Ironman Switzerland am 17. Juli kaufen. Der Erlös geht direkt an die ALS Verei-nigung Schweiz.

«Berührt und nicht mehr losgelassen»

Wann sind Sie am produktivsten?Immer dann, wenn ich loslassen kann und eine Aufgabe für einige Zeit beiseitelege. Viele gute Ideen für die Arbeit kommen mir zum Beispiel beim Sporttraining.

Was ärgert Sie? Ignoranz gegenüber Mitmenschen. Oder wenn jemand seine Arbeit nicht mit Leiden-schaft verfolgt.

Und worüber freuen Sie sich?Über zufriedene Kunden, die aus der For-schungsarbeit etwas Sinnvolles für ihr Un-ternehmen ableiten können.www.ironmanbenefizkilometer.ch

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Weltklasse-Degenfechter Fabian Kauter wird im Juli gemeinsam mit Mittelstreckenläufer Marco Kern und Volleyballspieler Marc Walzer die FFHS an der Universiade in Kazan vertreten. Im Interview nennt er seine schönsten Erinnerungen an die zurückliegenden vier Teilnahmen.

«Das ging enorm unter die Haut»WillkommenWir heissen unsere neuen Mitarbeiten-den und Dozierenden herzlich willkom-men und wünschen ihnen für ihre neueAufgabe alles Gute und viel Erfolg!

Neue MitarbeitendeElena SchwickSachbearbeiterinZentrale Dienste

Neue Dozierende

Departement Wirtschaft und Technik• Dr. Daniel Bill• Alex Ertl• Adrian Göldi• Armin Haas• Dr. Tobias Heilmann• Markus Hiltebrand• Matthias Käch• Frank Leistner• Can Nakkas• Dr. Mathis Stoffel

Departement Informatik• Stephan Blaser

Departement Gesundheit• Nathalie Faller• Esther Jost Honegger

Sie reisen im Juli nach Kazan an Ihre bereits fünfte Universiade. Es wird für Sie die letzte sein, denn fünf Teilnahmen bedeuten das Maximum. Was sind Ihre schönsten Erinnerungen und Erlebnis-se an die zurückliegenden Universia-den?Drei Momente sind mir besonders geblie-ben: An meiner zweiten Universiade 2007 habe ich meine Freundin kennengelernt. In Shenzhen 2011 durfte ich die Schwei-zer Delegation als Fahnenträger anführen, das ging mir enorm unter die Haut und als bekennender Patriot werde ich dies mein Leben lang nicht vergessen. Zudem war der Gewinn der Team-Bronzemedaille als Underdog auch ein riesiges Highlight.

Welche sportliche Bedeutung hat eine Universiade für Sie als Degenfechter, der seit einigen Jahren in den vorders-ten Regionen der Weltrangliste zu fin-den ist?Im Fechten ist das Niveau an der Univer-siade äusserst hoch, nur ein auserwählter Kreis wird selektioniert. Es handelt sich also um einen exzellenten und sehr hoch-klassigen Test für Grossanlässe. Man be-gegnet ähnlichen Aspekten wie an Olym-pia: Das Village, die Mensa, die Carreisen und natürlich der Team-Spirit. Ausserdem: Die Universiaden werden organisatorisch

immer grösser und der Stellenwert des Universitätssports wächst. Ich habe dies-bezüglich eine gewaltige Entwicklung mit-erlebt.

Sie gehen als Vertreter der Fernfach-hochschule an die Universiade. Welche Rolle spielt die FFHS in Ihrer sportlichen Karriere? Ich habe lange nach einem Studium ge-sucht, das sich mit dem Sport vereinbaren lässt. Und bei der FFHS landete ich einen Volltreffer. Als es darum ging an die Univer-siade zu gehen, wurde ich stets ermutigt. Für mich nimmt die Schule in der Art, wie sie mit Sportlern umgeht eine Vorbildrolle ein. Deshalb mache ich die Angebote der FFHS gerne weiter bekannt und teile einen allfälligen Erfolg gerne mit der FFHS, denn auch sie hat ihren Beitrag dazu geleistet.

Seit 1959 organisiert der internatio-nale Hochschulsportverband FISU die im Zweijahres-Rhythmus stattfin-dende Universiade. Die olympischen Sommerspiele der Studierenden fin-den dieses Jahr vom 6. – 17. Juli in Kazan in Russland statt.

Fabian Kauter studiert Betriebsökonomie an der FFHS.

Leute

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In Kürze

Besser konzentrieren und effizienter lernen – hier einige Tipps:

Prüfungssituation simulierenSich selbst in eine Prüfungssituati-on mit Zeitdruck zu versetzen, hilft zu überprüfen, ob das neu Gelernte sitzt. Gerade in Lerngruppen kann diese Methode sinnvoll sein.

NotizbuchUm sich den Kopf für das Lernen freizuhalten, eignet sich der Einsatz eines Notizbuches. Darin können unerledigte Aufgaben und Aufträge, Einfälle und andere Dinge festgehal-ten werden.

Lernplan aufzeichnenHilfreich ist es auch, den Lernstoff in Form von Notizen oder Grafiken aufzubereiten, so kann dieser spä-ter einfacher und effizienter gelernt werden. Zudem werden die Lernpor-tionen auf diese Weise übersicht-licher und die Lernfortschritte besser erkennbar.

Besuch in der Kehricht-verwertung

Zwölf Studierende und vier Dozie-rende der WING-Vertiefung Res-sourcenmanagement besuchten Ende April die Kehrichtverwertung in Hinwil. Sie erhielten einen Ein-blick ins Rohstoffmanagement und ihnen wurde aufgezeigt wie rentabel und bedeutend die Kehrichtverwer-tung ist. Sie lauschten auch haar-sträubenden Geschichten, die sich in der Hinwiler Anlage in den vergan-genen Jahrzehnten ereignet haben. So legte ein später überführter Mör-der eine Leiche in einem Teppich eingewickelt in der Grube ab oder eine Ehefrau erhielt ihren Ehering zurück, meinte aber nur, den brau-che sie nicht mehr, sie habe ihn be-wusst entsorgt.

Mit grosser Freude begeht die FFHS dieses Jahr einen runden Geburtstag. «News» begleitet das Jubiläumsjahr mit Bildgeschichten aus den 15 Jahren.

Seit 1998 bietet die FFHS eine innovative Studienform, die auf reges Interesse stiess. Kaum einer ahnte damals, wie rasant die technologische Entwicklung die Vision des orts- und zeitunabhängigen Studiums in die Zukunft tragen sollte. In den 90er-Jahren nahm die Informatikausstattung der Haushalte in der Schweiz rapide zu. In der Folge entwickelte sich das Internet zum allgegenwärtigen Kommunikati-onsmedium. Unser Bild zeigt eine Werbeaufnahme aus den Gründungsjahren der FFHS, welche die zukünftige Rolle von Computern in Studium und Arbeitswelt nur ansatzweise andeutet.

Wir feiern 15 Jahre FFHS!

Lerntipps

Aufnahmen für die ersten Werbeprospekte in den Anfangsjahren der FFHS.

Links rund um Start-upswww.venturelab.ch«venturelab» ist ein nationales Programm zur Förderung von Firmengründungen. Die Website enthält unter anderem ein Glossar, das Begriffe rund um Start-ups erklärt – wie beispielsweise «Business Angel», «Inkubator» oder «CTI Invest». Studierenden bietet «venturelab» informative und motivierende Events und hilft ihnen Forschungsergebnisse auf den Markt zu bringen.

www.ifj.chAuf dem Portal des Instituts für Jungunternehmen IFJ finden sich viele hilfreiche Tools wie Ratgeber, Checklisten oder eine Businessplan-Software. Das Institut greift nicht nur bei der Firmengründung unter die Arme. Start-ups werden auch bei der Kunden- und Investorenfindung und zum Thema «Wachstum planen» beraten.

www.innovations-wissen.de«Innovations-Wissen» stellt Wissen, Methoden und Tools rund um das Thema Inno-vation bereit. Das Fachportal zeigt, wie man sich gegen Produktepiraterie schützt oder was für eine gute Innovations-Kultur zu beachten ist. Methoden und Tools widmen sich den Bereichen Marktdurchdringung, Produkt-, Markt- und Technolo-gieinnovation. Interessant sind auch die Hinweise auf neue Studien, Fachbücher und Fachartikel.

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Ausgewählte PublikationenBittel, Nicole (2013): Was heisst Dan-keschön auf Bulgarisch? – Anregungen zur Herausforderung von eCollabora-tion am Beispiel internationaler For-schungsprojekte, in: http://science-evolution.ch/, Blog Special Interest Group Science 2.0.

Blattner, Marcel / Sablone Andrea L. / et al. (2013): Network-based and time-dependent modeling of innovation diffu-sion processes, in: Marketing Science, einer der kommenden Ausgaben.

Koss, Claus / Meyer, Beatrice / Zöbe-li, Daniel (2013): Konsolidierung von gemeinnützigen Organisationen, in: Zeitschrift für Internationale Rech-nungslegung – IRZ, 3/ 2013, S. 103ff.

Sablone, Andrea L. (2013): Auf Stra-tegie verzichten: Ein gangbarer Weg für KMU? (Dreiteilige Artikelserie), in: Organisator, 4/2013, 5/2013, 6/2013.

Ausgewählte Auftritte

Werlen, Egon: International Computer und Information Literacy Study. ICILS 2013. Ausschnitt aus den Ergebnissen der Vorstudie. Stiftungsratsversamm-lung der Schweizerischen Stiftung für audiovisuelle Bildungsangebote, Bern, 14.3.2013.

Bergamin, Per / Werlen, Egon: Evaluati-on des Swisscom Medienkurses für die Schüler/innen Oberstufe. 2. Nationales Fachforum Jugendmedienschutz, Bern, 7.3.2013.

Bergamin, Per: Erkenntnisse aus der Studie «Wirksamkeit des Swisscom Medienkurses für Schüler und Schü-lerinnen der Oberstufe». Nationales Fachforum Jugendmedienschutz, Bern, 7.3.2013.

Kunegis, Jerome / Blattner, Marcel / Moser, Christine: Preferential Attach-ment in Online Networks: Measurement and Explanations. Web Science Confe-rence Web‘Sci 2013, Paris, 2.5.2013-4.5.2013

«Learning Infrastructure» für leistungs-fähiges Arbeiten, Lernen & LehrenDie Stabsstelle Forschung und das Institut für Fernstudien und eLear-ningforschung (IFeL) beteiligen sich am nationalen Forschungsprojekt «Learning Infrastructure». Das Ziel sind praxistaugliche Lösungen zur Verbesserung von Lernen, Arbeiten und Lehren im Hochschulumfeld.

Neue E-Assessment-Systeme, kompetenz-orientierte Lehre und multifunktionale per-sönliche Lern- und Arbeitsumgebungen: Damit liesse sich der Alltag von Hoch-schulangehörigen deutlich verbessern. Im Projekt «Learning Infrastructure» geht SWITCH im Auftrag der Rektorenkonferen-zen und der ETWG gemeinsam mit zwölf Hochschulen, darunter die FFHS, auf Lö-sungssuche. Ein Schwerpunkt der gross angelegten Studie betrifft die persönliche Lern- und Arbeitsumgebung der Schweizer Studierenden. Welche Umgebungen und Werkzeuge ermöglichen ihnen das optima-le Lernen und welche Anforderungen stel-len sie an eine kompetenz-orientierte Leh-re? Das IFeL hat zu diesem Thema bereits publiziert und arbeitet in drei Teilprojekten an Bedarfserhebungen und Testläufen mit.

Zwölf Hochschulen kooperierenZudem leitet das IFeL das Arbeitspaket «Development of ePortfolio Support Ma-

terial», das die Entwicklung von Weiterbil-dungseinheiten für das Führen eines per-sönlichen E-Portfolios zum Ziel hat. Ein zweiter Schwerpunkt der Studie betrifft das «E-Assessment». Dabei handelt es sich um elektronische Prüfungssysteme, welche Organisation von Prüfungen für Lehren-de effizienter gestalten. Die Stabsstelle Forschung leitet dabei das Arbeitspaket «Life-Long-Learning at University», wel-ches das Bewusstsein für Lebenslanges Lernen an Schweizer Hochschulen fördern will. «Das Teilprojekt hat mit dem Kick-off Mitte März begonnen und beschäftigt sich derzeit mit der aktuellen Situation von Life Long Learning an Schweizer Hochschulen», erklärt Willi Bernhard von der Stabsstelle Forschung.

Die Studie «Learning Infrastructure» untersucht die persönliche Lern- und Arbeitsumgebung der Schweizer Studierenden.

Forschung & Projekte

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Forschung & Projekte

e-xcellence.ch mit erweiterten ToolsWie kann die Qualität von E-Learning-Programmen an Schweizer Hochschulen verbessert werden? Das vom Institut für Fernstudien- und eLearning (IFeL) und der Stabsstelle Forschung der FFHS initiierte Projekt «e-x cellence.ch» bietet Qualitätsmanagement-Tools für Lehrende und wurde kürzlich um zwei Tools erweitert.

«Schweizer KMU brauchen eine Strategie!» ist vielerorts zu hören. Das Fehlen einer solchen wird in der öffentlichen Diskussion immer dann bemängelt, wenn Schweizer Betriebe im internationalen Wettbewerb schlecht abschneiden. Dabei wird häufig vergessen, dass manche Unternehmen durch fehlgeleitete Strategien zu Grunde gerichtet wurden. Dr. Andrea L. Sablone, Forschungsfeldleiter «Innovation and Stra-tegy» am IMI, betont: «Das Fehlen einer Strategie muss nicht Ausdruck von Orien-tierungslosigkeit oder Passivität sein. Im Gegenteil: Es kann einer unternehmeri-schen Grundhaltung entsprechen, mit der Unternehmen flexibel und offensiv von un-erwarteten Geschäftschancen profitieren können».

Gute Gründe für StrategieverzichtMit dem interaktiven Workshop will Sablo-ne Unternehmern und Interessierten auf-zeigen, welche Alternativen sich abseits von sturen Strategieprogrammen bieten und welche Gründe für einen Strategiever-

Nach der erfolgreichen Lancierung im Frühjahr 2012 konnte das Online-Tool QualiScan, das die Qualität von E-Learning untersucht, mit zwei neuen Anwendungen ergänzt werden. So steht den Nutzern neu das Evaluationstool TabletScan für den Einsatz von Tablet-Computern im Unter-richt zur Verfügung. Zusätzlich wurde mit OpenScan ein Tool entwickelt, das indivi-duell auf beliebige Themen anpassbar ist. «OpenScan basiert auf der Idee, dass jedes Thema, für welches Qualität und Optimie-rung wichtig ist, auf dieselbe Weise evalu-iert werden kann wie das Thema E-Lear-ning mit QualiScan», so Projektleiter Willi

Im KMU-Workshop «Ohne Strategie zum Erfolg? - Nachhaltige Unternehmensführung bei Strategieab-wesenheit» lernen Unternehmer neue Ansätze kennen, die sich der festgefahrenen Strategiediskussion entziehen. Der Workshop wird vom Institut für Innovation und Management (IMI) der FFHS durchgeführt und findet am 18. Juli zum dritten Mal statt.

KMU-Workshop zu Strategieabwesenheit

zicht sprechen. Der Austausch mit anderen Unternehmern bietet den Teilnehmern die Gelegenheit, die Ausrichtung der eigenen Firma zu reflektieren und Erfahrungen zu teilen. Der Workshop im Regionalzentrum in Regensdorf wird nach zwei erfolgreichen

Bernhard von der Stabsstelle Forschung. «Interessierte können mit OpenScan ihren eigenen Fragebogen editieren und weitere Nutzer zur Teilnahme einladen.»

Kostenloses Online-Tool zur freien Ver-fügungAnfang Mai 2013 wurde «e-xcellence.ch» komplett neu installiert und in Betrieb ge-nommen. Es ist frei verfügbar und richtet sich insbesondere an alle Hochschulange-hörigen. Aus Datenschutzgründen erfolgt die Benutzung des Tools anonym. Dies bedeutet, dass keine Datenwerte über die Nutzer geführt werden. «Die FFHS hat die-

ses Projekt initiiert, geleitet und zusammen mit anderen Hochschulen entwickelt. Im Sinne der Nachhaltigkeit verstehen wir «e-xcellence.ch» auch als Service im Bereich E-Learning, den wir langfristig aufrecht-erhalten wollen», erklärt Willi Bernhard. So sei es nach der Inbetriebnahme eines solchen Online-Tools wichtig, dass nebst dem Hosting auf einem Server weiterhin Ansprechpersonen und Wartungs- und Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.www.e-xcellence.ch

Durchführungen im Mai und Juni 2013 ein letztes Mal am 18. Juli 2013 (17:30 bis 20:30 Uhr) angeboten. Näheres zum Programm und zur Anmel-dung: www.ffhs.ch/strategieabwesenheit

Manchmal bringt Strategieabwesenheit den Erfolg.

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2007 nahm die Stabsstelle Forschung ei-nen Beratungsauftrag für ein Pharma-Un-ternehmen im Bereich Wissensmangement wahr. Zu diesem gehörte auch ein Work-shop, in dem die befragten Mitarbeitenden enorm viele Aussagen machten. Die grosse Unübersichtlichkeit bewegte die FFHS zur Entwicklung eines Tools, das es zulässt, in Gruppendiskussionen getätigte Aussagen zu ordnen und Klarheit zu schaffen: Das Solution Finder Model.

Hohe Wichtigkeit in Frühphase Zum Einsatz kommen soll es in Gruppen-diskussionen rund um die Lösungsfindung, also beispielsweise bei moderierten Brain-stormings und Diskussionen, aber auch

Die zunehmende Rationalisierung und Kon-kurrenzierung auf dem schweizerischen Arbeitsmarkt erschwert es einem Teil der Bevölkerung, eine dauerhafte Anstellung im regulären Arbeitsmarkt zu finden bezie-hungsweise zu halten. Deshalb gewinnen Massnahmen zur Arbeitsintegration, die hierzulande mittlerweile eine Vielzahl al-ternativer Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten, weiter an Bedeutung. Als beson-ders vielversprechend werden unter dem Stichwort der «Sozialfirma» unternehme-rische und marktnahe Modelle diskutiert.

Bestandesaufnahme und Innovations-potenzial Im Rahmen eines BREF-Forschungs-projektes – dabei handelt es sich um ein Kooperationsprogramm der Gebert Rüf Stiftung und der Rektorenkonferenz der Fachhochschulen – wird dieser Organisa-

Forschung & Projekte

Die Stabsstelle Forschung der FFHS hat ein Tool entwickelt, um Aussagen in Gruppendiskussionen zu ordnen und zu systematisieren. Das Solution Finder Model hält in einer Karte Bedürfnisse, Ziele und Lö-sungsvorschläge klar eingeteilt und übersichtlich fest. Somit wird die Basis gelegt für eine effiziente, mehr-heitsfähige und erfolgreiche Lösungsfindung.

Innerhalb des interdisziplinären BREF-Projektes «Die Sozialfirma als Grundstein sozialer Innovation in der Schweiz» untersucht das Institut für Management und Innovation (IMI) der FFHS Rahmenbedingungen, Erfolgsfaktoren und Wirkungen solcher Institutionen – dies in Zusammenarbeit mit der SUPSI sowie der Hochschule für soziale Arbeit FHNW.

Minimum an Systematik – Maximum an Klarheit

IMI erforscht Sozialfirmen in der Schweiz

tionstyp in der Schweiz erstmals systema-tisch erfasst, analysiert und diskutiert. «Ziel ist eine umfassende Bestandesaufnahme der Sozialfirmen in der Schweiz. Damit soll ein grundlegender Beitrag zur Weiter-entwicklung des relativ neuen Beschäfti-gungszweigs sowie zur Beurteilung der zahlreichen Innovationen geleistet werden», sagt Prof. Dr. Daniel Zöbeli, IMI-Leiter und Projektverantwortlicher seitens der FFHS. In Zusammenarbeit mit Betriebsverantwort-lichen, Regulatoren und weiteren Stakehol-dern werden dazu Grundlagen erarbeitet, um das System der arbeitsmarktergänzen-den Institutionen kohärenter und effizienter zu gestalten sowie das heterogene Ange-bot besser zu koordinieren.

Prof. Dr. Daniel Zöbeli untersucht die Frage, inwiefern Rahmenbedingungen zu einer nachhaltigeren Entwick-lung von Sozialfirmen beitragen könnten.

wenn sich Mitarbeiter in Online-Foren äussern. Besonders in der Frühphase ei-ner Lösungsfindung sollte dem Aspekt der Klarheit und Ordnung grosse Bedeutung zugemessen werden. Denn in einer ange-regten Diskussion fehlt oft die Zeit für die Reflektion und Eingliederung der Aussagen in eine Systematik. Bedürfnisse, Ziele und Lösungen werden falsch zugeordnet oder sind in einer Aussage bereits kombiniert oder vermischt.

Klare Einteilung und Aufzeigen von VerknüpfungenDas Herzstück des Solution Finder Models bildet eine Karte. Darauf kann ein Mode-rator, Aussagen in die drei Kategorien Be-

dürfnisse, Ziele und Lösungsvorschläge einteilen und festhalten. Ausserdem er-laubt es die Karte Triaden zu bilden, was bedeutet, dass Bedürfnisse, Ziele und Lösungen miteinander verknüpft werden. Diese geordnete Darstellung erleichtert es, sinnvolle Wege auszuwählen und weitere Verbindungen herzustellen − eine mehr-heitsfähige, erfolgsversprechende Lösung rückt näher. Auch die Bezüge zu den einzel-nen Unternehmensabteilungen lassen sich auf dieser Basis besser diskutieren. «Mit einem Minimum an Systematik schafft der Solution Finder ein Maximum an Klarheit», bringt Marco Bettoni, Leiter Stabsstelle For-schung, das Tool auf den Punkt.

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Ugo Bardi : Der geplünderte Planet. Oekom Verlag, München 2013. Wache Geister, welche die gebetsmühlen-artig vorgetragenen Glaubensbekenntnisse des ewigen Wachstums leid sind, werden sich freuen. Hier werden unbequeme Fra-gen gestellt: Was geschieht, wenn strate-gisch wichtige Rohstoffe – beileibe nicht

Buchtipp von Rolf Jakobi

Gut zu wissen

AgendaKMU Swiss Podium5. September 2013Brugg-Windischwww.kmuswiss.ch

BAM Erwachsenenbildungsmesse6. bis 8. September 2013Bern, Bernexpowww.bam.ch

Diplomfeier FFHS14. September 2013Simplonhalle, Brig

ZEBI Zentralschweizer Bildungsmesse7. bis 12. November 2013Luzern, Messezentrumwww.zebi.ch

nur Öl und Gas – aufgebraucht sind? Was müssen wir erwarten, wenn sich die Impe-rien dieser Welt um die restlichen Rohstoffe streiten? Wie müsste ein kreislaufgeführtes Ressourcenmanagement aussehen?Der Planet wird geplündert. Dies, weil die Menschen ein Wirtschaftssystem in Gang gesetzt haben, das von Ökonomen gestal-tet wurde, deren Modelle vielfach naturge-setzlichen Gegebenheiten widersprechen. Fazit: Der Chemiker Ugo Bardi und seine Co-Autoren haben keinen «Aufsteller» geschrieben, jedoch ein sehr lesens-wertes Buch über strategisch wichtige Rohstoffe und die nahe Zukunft.

Rolf Jakobi ist Gastdozent an der FFHS und unterrichtet Technologie- und Ressourcen-management im Studiengang «Wirtschaft und Technik». [email protected]

P. P.3900 Brig