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FG Magazin Das Magazin des FG Basel 1/2019 – Frühling 2019 ISSN 2296-8997 Einzelpreis CHF 6.– Seite 16 Big Interest in Tiny Things Seite 40 Eine Schule mit Herz in Laolong Seite 6 Hattie forever: 10 Jahre «Visible Learning»

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FG MagazinDas Magazin des FG Basel1/2019 – Frühling 2019

ISSN 2296-8997Einzelpreis CHF 6.–

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Eine Schule mit Herz in LaolongSeite 6

Hattie forever: 10 Jahre «Visible Learning»

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Impressum www.fg-basel.ch

ImpressumISSN 2296-8997© FG Basel, 2019

Auflage 3000 Exemplare; Herausgeberin FG Basel, Scherkesselweg 30, CH-4052 Basel; Beiträge Julian Aeberhard, Tom Béhé, Cyril Bleisch, Thomas Brogli, Juri Capus, Belinda Cousin, Brian Cutting, Julia Demuth, Gian Dickenmann, Paul Drews, Peter Felber, Eena Gabrielli, Ivan Garrido, Barney Golaszewski, Jakob Grob, Felix Guntrum, Florian Guntrum, Julien Hirano, Michael Holzer, Simon Ingram, Mathias Jakob, Noëmi Kaiser, Damian Klass, Lorenz Leuenberger, Martin Lopez, Sanja Lukanovic, Chiara Meyer, Montana Meyer, Sergio Mouzo, Simon Näf, Ken Núñez, Sylvia Pradela, Catarina Rausch Olivier, Jea-Raphaël Ruff, Lionel Schmid, Tanja Schmid, Tiziano Selva, Finja Sens, Daniela Simon, Géraldine Straumann, Madeleine Sunier, Marius Wickli; Bilder FG Magazin, ausser: Andreas Bruns (S. 4), https://images.app.goo.gl/f6yiMrNLEBrTAtMAA (S. 6), https://www.lernensichtbarmachen.ch/hatties-studien/ (S. 7, rechts oben, Mitte und unten), https://www.lernensichtbarmachen.ch/wp-content/uploads/2018/11/Faktorenliste_Mai-2018.pdf (S. 7 Mitte und S. 8 f.), zVg Orell Füssli Verlag (S. 15 oben links); Redak tion Belinda Cousin, [email protected]; Lektorat, Gestaltung und Korrektorat Mirjam T. Jenny, CH-4059 Basel, www.buchwerkstatt.ch; Bildbearbeitung Tobias Stöcklin, CH-4123 Allschwil; Herstellung onlineprinters.ch.

Titelbild: Theateraufführung der 4Ga: «Der grüne Kakadu», siehe auch S. 11.

Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin und mit Quellenangabe gestattet.

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www.fg-basel.ch Inhalt

FG Magazin – Frühling 2019 3

Seite 12

Seite 51

Seite 36

Seite 10

InhaltEditorial 5

FG PädagogikHattie forever – 10 Jahre «Visible Learning» 6Big Interest in Tiny Things 16

FG internImpressionen vom Fasnachtsumzug 4Mama – Bums – Unterhaltung 10Viele bunte Vögel 11Viel Schnee, prächtiges Wetter, lachende Gesichter: Ein erfolgreicher Wintertag! 12Hamburg ahoi! 24Märchen aus aller Welt 28Eine Englischaufgabe mit Sinn 30Auf dem Prüfstand: Das Wachstum des QM am FG Basel 32Bildungsreise nach China 33Selbstreguliertes Lernen an einer Hongkonger Schule 36Besuch in der ersten Basler Hakka-Missionsstation 38Eine Schule mit Herz in Laolong 40Die Arbeit der Basler Mission unter den Hakka in der Provinz Guangdong 43Shaolin Kung Fu Club 46Fantasie schafft Wirklichkeit 47Abenteuer mit Schnee und Eis 48Forschungsarbeiten der G1 50

FG PartnerDie mit dem Lama tanzen 14Besuch aus Brasilien 19Die G1a-ler während der Schnupperwoche 22Vom Firmenanlass zur Swiss Ice Challenge: Eine Woche als Eventmanager 23Hinter den Kulissen eines Luxushotels: Schnupperwoche im Hotel Les Trois Rois 23

Mein FG BaselAuf einen Kaffee mit unseren freundlichen Hausgeistern 51Nach 130 Jahren: Forever younG 54

FG AgendaNächste Veranstaltungen des FG Basel 55FG Ferienabenteuer 55FG Holiday Adventures 55Nächste Ausgabe 55Ihre Meinung? 55

Mitglied werden im Verein «Freies Gymnasium Basel» 35Impressum 2

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Impressionen vom Fasnachtsumzug

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www.fg-basel.ch Editorial

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Liebe LeserinLieber Leser

Das Schwerpunktthema «Wachstum» löst bei mir als Ökonomin sofort Gedan-ken im Zusammenhang mit quantitativem und qualitativem Wirtschaftswachs-tum aus. Nun, das war natürlich nicht die Intention bei der Wahl des Schwer-punktthemas. Nichtsdestotrotz können Parallelen gezogen werden, kann doch Wachstum an unserer Schule auch mehrdeutig gesehen werden. Sicherlich ist es bedeutsam, dass unsere Lernenden ihr Wissen und ihre Kompetenzen meh-ren, aber wie in der Wirtschaft muss es uns gelingen, mit neuen Ansätzen und Innovationen ein nachhaltiges Lernen zu ermöglichen. Vertieft man sich in die Studien von John Hattie, Pädagoge und Lernforscher, so wird offensichtlich, dass das Vertrauen der Eltern und Lehrpersonen in die Fähigkeiten der Kinder zusam-men mit dem Abwarten, wann ein Kind für den nächsten Entwicklungsschritt bereit ist, den Grundstein legt für Lernerfolg (mehr dazu S. 6 ff). Dies ganz nach dem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) «Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies.»

Ebenso fördern wir die Entfaltung unserer Lernenden, indem wir inspirierende Situationen schaffen, in denen sie eigene Erfahrungen sammeln können – sei es in der Lesenacht der FG Basis und Primar (siehe S. 28 ff.), während Schnupper-wochen (siehe S. 22 f.) oder während Theateraufführungen (siehe S. 10 f.). Alles Lernsituationen, in welchen sich Kinder und Jugendliche aus ihrem Komfortbe-reich herausbewegen und damit durch erlebte Eigenwahrnehmung und direk-tes Feedback wachsen.

Doch auch das Erforschen von noch unbekannten Lerninhalten hinterlässt eine eindrückliche Wirkung, vor allem wenn ein richtiges Eintauchen gewährt wird. Das erste Beschnuppern des zukünftigen Ergänzungsfachs «Physik mit Schwer-punkt Nanowissenschaften» ist hierfür ein ebenso gutes Beispiel wie die Bildungs-reise der Schwerpunktfachgruppe Wirtschaft, die sich mit Hamburg als Wirtschafts-standort auseinandergesetzt hat (siehe S. 16 ff. und S. 24 ff.)

Doch nicht nur unsere Lernenden wachsen, sondern auch unsere Lehrpersonen, unsere Angebote und deren Umsetzung. Damit wir ein Feedback von aussen über unsere Wachstumsrichtung erhalten und allenfalls störende Faktoren beheben können, wurde Anfang April eine externe Schulevaluation durchgeführt. Auch wir als Schule benötigen Feedback, um uns zu entwickeln (mehr dazu S. 32).

Eine Weiterbildung der besonderen Art einer Lehrpersonengruppe, die ziemlich genau vor einem Jahr stattfand, ermöglichte neue Einblicke in eine fremde Schul-kultur zu gewinnen. Auch hier galt: Erfahrungen lassen uns wachsen. Die Bildungs-reise nach China offenbarte Überraschendes, schwer Verständliches, Gegensätz-liches und regte zum vertieften Nachdenken an. Am Chinaabend wurden diese Erfahrungen ausgetauscht und diskutiert (mehr dazu S. 33 ff.).

Es ist wunderbar das Thema Wachstum in unserer Frühjahrsausgabe zu haben. Licht und Wärme lassen die Pflanzen spriessen und wir beobachten, wie Blumen und Bäume natürlich aufblühen. Ich wünsche mir genau dieses natürliche, durch Vertrauen und Verständnis getragene Wachstum für unsere Kinder. Geniessen Sie diese Ausgabe und erfreuen Sie sich an den vielen Wachstumsgeschichten.

Belinda Cousin, Rektorin

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theorie. Es ist vielmehr das Resul-tat von jahrelangen Recherchen nach Resultaten von Untersuchun-gen über die Fragen: Welche Faktoren, Rahmenbedin­gungen und Hilfsmittel sind fürs Lernen förderlich, welche weni­ger?

Zur MethodeDie Methode, welche Hattie dazu einsetzte, war jene der Metaana-lyse, das heisst, dass Hattie selbst keine Daten erhob, sondern mit einem Riesenaufwand Studien suchte, welche der Frage nachgin-gen, welche Faktoren einen wie starken Einfluss auf die Lernleis-tungen von Schülerinnen und Schülern haben können. Insge-samt verwendete er dazu knapp 800 Studien, welche sich mit der Messung von Leistungen Lernen-der auseinandersetzten. Dabei setzte er seine Aufmerksamkeit auf die Faktoren, die gemäss den untersuchten Arbeiten Lernen po-sitiv oder negativ beeinflussten und für ihn als Untersuchenden evident (deutlich-sichtbar-nach-vollziehbar) waren. Er extrahierte schliesslich 138 Einflussfaktoren auf schulische Leistungen, die er dann in Hunderten von Diagram-men auf ihre Effektstärke hin be-wertete und in einer Art Rangliste zusammenführte. Eine Riesenar-beit, die auch völlig zu Recht noch heute als Revolution des Wissens über Unterricht gilt, denn die Un-terrichtsforschung hatte mit dieser Studie plötzlich Antworten auf vie-le Fragen, für die bisher keine oder nur unzureichende Daten vorhan-den waren. So gibt es plötzlich auf Fragen wie: «Sind Hausaufgaben für den schulischen Erfolg nützlich?», «Gibt es dabei Unterschiede nach Al-ter und Geschlecht?», «Welche Rolle spielt dabei die Lehrperson oder das soziale Umfeld der Lernenden?» gül-tigere, weil empirisch belegbare Antworten.

mindest das erste Kapitel gelesen haben – da findet sich nämlich die ausgezeichnete, bloss acht Seiten kurze Zusammenfassung.

KürzestfazitEine der wichtigsten Rollen beim Lernen spielt die Arbeit der Lehr-personen, auf sie kommt es beson-ders an, ob junge Menschen in der Schule erfolgreich sind oder nicht.

«Visible Learning» ist ein Buch über erfolgreiches Lernen, es beinhaltet jedoch keine Darstellung einer neuen Lernmethode oder Lern-

Trotzdem wurde «Visible Lear-ning» des neuseeländischen Päda-gogen und Lernforschers John Hattie ein nie zuvor dagewesener Erfolg. Mittlerweile ein Welterfolg – und ein absolutes Standardwerk in der Bildungsforschung und Aus-bildung von Lehrpersonen. Hatties Untersuchung ist jedoch auch nach zehn Jahren nicht ein abge-schlossenes Buch, sondern wird seit dem Erscheinen stets weiter-geschrieben und ergänzt. Und wer bis heute noch als Pädagoge et-was von sich hält und mitreden will, sollte «den Hattie», oder zu-

Hattie forever – 10 Jahre «Visible Learning»Es war eine kleine Sensation. Im Jahr 2008, zur besten Sendezeit in der Ta-gesschau und in den renommiertesten Talkshows: Ein Buch zum Thema Ler-nen schaffte es in die Tagespresse. Doch rund 400 Seiten, davon allein 65 Seiten Literaturverzeichnis, kleingedruckt und in englischer Sprache waren definitiv keine Bettlektüre.

John Hattie (geb. 1950 in Timaru, Neuseeland) ist ein neuseeländischer Pädagoge. Seit 2011 ist er Professor für Erziehungswissenschaften und Direktor

des Melbourne Education Research Institute an der University of Melbourne (Australien)

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zen liegt in jedem Fall in der Viel-falt von Beispielen, die erst in ihrer Summe und Verflechtung eine wertvolle Argumentationshilfe bie-ten.

Beispielbereich «Elternhaus»

Das Beispiel «Elternhaus» zeigt, wie Hattie die Ergebnisse darstellt, als thematisch geordnete Faktoren und deren Bedeutung (Effektstär-ke). Die fünf Effektstärken sind wie folgt definiert: wirkt sehr gut wirkt gut wirkt wenig wirkt kaum schadet

Insgesamt zeigt sich die wichtige, aber auch nicht allzu dominieren-de Rolle des häuslichen Umfelds. Besonders fällt auf, dass Fernse-hen, häusliche Gewalt und die Ab-wesenheit der Eltern deutliche Ne-gativeffekte auf das Lernen haben.

Thomas Brogli

Hatties Studie rief jedoch auch so-fort Kritiker auf den Plan, die ihm vorwarfen, mit seiner Methode Äpfel mit Birnen zu vergleichen, oder es für verfehlt hielten, auf-grund statistischer Resultate päda-gogische Entscheidungen zu fäl-len. Oder es gab jene, die von sich behaupteten, dass sie all dies schon immer gewusst hätten, oder auch jene, die nur einzelne Fakto-ren herauspickten, und so im kon-kreten Fall versuchten, diese ad absurdum zu führen.All diese in der Pädagogik so be-liebten Streitereien konnten dem anhaltenden Erfolg von Hatties Studie auf keine Weise schaden, im Gegenteil, «Visible Learning» ist heute anerkannte Studienliteratur in der Ausbildung Lehrender ge-worden und Hochschulinstitute in verschiedenen Ländern beschäfti-gen sich heute mit der Weiterfüh-rung von Hatties Methode. Dabei wurde die Anzahl seiner Einfluss-faktoren auf mittlerweile deren 250 erhöht und auf die BereicheLernende – Elternhaus – Schule – Klassenzimmer – Lehrperson – Curricula (Lehrplan) – Lehrstrategien – Umsetzung und Implementationerweitert. Diese und weitere Er-gebnisse der neuesten Forschung werden dabei ständig auf der Homepage www.lernensichtbar-machen.net nachgeführt.

Ein BeispielSie vermissen nun eine Reihe von Beispielen aus Hatties Studie? Ich versuche hier anhand der Einfluss-faktoren aus dem Elternhaus Hat-ties Resultate und deren Darstel-lung wiederzugeben. Es wäre je-doch viel zu umfangreich, völlig verkehrt und Hattie gänzlich miss-verstanden, wenn man aus den Hunderten von Beispielen nur eini-ge einzeln «herauspicken» würde, denn, wenn dieses Buch für etwas ungeeignet ist, dann für eine Argu-mentation im Einzelfall. Der Nut-

 Lernen sichtbar machen 250+Faktorenliste (Stand: Mai 2018)

(in Kooperation mit John Hattie zusammengestellt von Klaus Zierer und Wolfgang Beywl)   

wirkt sehr gut wirkt gut wirkt wenig wirkt kaum schadet d Effektstärke www.lernensichtbarmachen.net  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

John Hattie, Lernen sichtbar machen: überarbeitete deutschsprachige Ausgabe

von «Visible Learning» besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer.

3. Auflage, Schneider Verlag, 2015, ISBN 978-3-8340-1450-4

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dete Nachrichten eine Lösung sein? Doch was für eine Nachricht ist wert-voll genug, um als Essenz mensch-lichen Seins zu gelten? Abschliessend kann man sagen, dass wir als Klasse und als Individuen alle von diesem Theaterprojekt profitiert haben. Dank den Einnahmen kön-nen wir uns jetzt auf die Maturarei-se freuen, die nach Kreta gehen wird. Bedanken dafür müssen wir uns bei allen Sponsoren, den Kindern der 4. Primarklasse von Frau Sunier, die ebenfalls beim Theater mitgespielt haben, und Frau Schmid, die uns in unserem Lager unterstützt hat und uns auch auf die Maturareise be-gleiten wird.

Jakob Grob

alle wohl auf der Bühne gefühlt. So konnten wir uns bei der zweiten Auf-führung nochmals massiv steigern.Das Theaterstück selber ist hoch philo-sophisch und die von uns gespiel-ten Figuren haben Ecken und Kan-ten.Es sind Figuren, die nach dem Sinn des Lebens suchen, um sich gegen das Gefühl innerer Leere zu weh-ren; Figuren, die aufbegehren, lie-ben und leiden, und von den To-ten auferstehen, um etwas zu fin-den, für das es sich zu leben lohnt. Sie suchen nach etwas, das ihnen eine Berechtigung gibt, zu existie-ren, nach etwas, das die Dinge als Zeugnis ihrer Existenz überdauert. Vielleicht können in das All gesen-

Um die Klasse vorzubereiten, reis-ten wir zusammen mit Herrn Wett-stein und Frau Schmid für eine Wo-che nach Seewen SO in ein Lager-haus. Dort probten wir jeden Tag bis zu acht Stunden die Szenen. Neben den Theaterspielern waren auch un-sere Techniker fleissig am Vorberei-ten. Zusammen hatten wir eine tol-le und sehr produktive Woche. Am Donnerstag vor den Aufführungen hatten wir dann die Hauptprobe. Obwohl diese eher wacklig verlief, konnten wir uns dann doch noch einmal voll auf die Erstaufführung fokussieren, die dann auch mehr-heitlich wie geplant verlief. Auch wenn der Puls anfänglich hoch war, haben wir uns schlussendlich doch

Mama – Bums – UnterhaltungAm 24. und 25. Januar 2019 fanden die Aufführungen des Theaterstücks der 4Gb mit dem Titel «Einige Nachrichten an das All» des zeitgenössischen Dramaturgen Wolfram Lotz statt. Das Ziel des Projekts war es, Geld für die Maturareise zu verdienen.

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Am Samstag und am Sonntag prob-ten wir ebenfalls, um letzte Fehler auszubessern und unsere Rollen zu perfektionieren.

Es kamen insgesamt über 400 Leu-te an unsere beiden Vorführungen, welche uns jeweils mit einem lan-gen Applaus belohnten. Wir dan-ken Herrn Holzer für seine Geduld und Ausdauer, die er uns während den Proben entgegenbrachte und mit welcher er uns zu einem gross-artigen Endresultat führte. Ausser-dem danken wir unseren grosszü-gigen Sponsoren und den beiden motivierten Schülerinnen der G3.

Marius Wickli

woch statteten wir dem Theater-fundus beim Barfüsserplatz einen Besuch ab, um unsere Kostüme aus-zusuchen. Jeder stellte sein Kostüm selbst zusammen. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, bestmöglich in unsere Rolle hineinzuschlüpfen. Dank Herrn Holzers Einsatz konnten wir bis spät abends üben, wodurch wir viel Sicherheit gewannen. 

Da unsere Klasse zu klein war, um alle Personen des Stückes darzustel-len, wurde das Skript von uns leicht umgeschrieben. Ausserdem erhiel-ten wir die grossartige Unterstüt-zung von Anna Marti und Andrea Goetschy aus der G3, die je eine Rolle im Stück übernahmen.

Mit Hilfe von unserem Betreuer Herr Holzer begannen wir bereits im Ok-tober mit dem Aussuchen des Stü-ckes. Man einigte sich auf das Stück «Der grüne Kakadu» von Arthur Schnitzler aus dem Jahr 1898 und begann mit der Planung. Jeder der Klasse erhielt eine Zuständigkeit, an-gepasst an Können und Interesse, wie zum Beispiel Finanzen, Skript oder Bühnenbild. In der Projektwoche blieben wir mit Herrn Holzer in der Schule und prob-ten von morgens bis abends, um aus jedem seine Bestleistung her-auszuholen. Am Montag verliefen die Proben noch zaghaft und die Klasse musste sich daran gewöhnen aus sich herauszukommen. Am Mitt-

Viele bunte VögelWie jedes Jahr hat die 4Ga ein Theater aufgeführt, um Geld für ihre Maturareise zu sammeln.

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sie Ski fahren, schlitteln oder wan-dern möchten. Aufgrund dieser Ent-scheidungen gingen die Schülerin-nen und Schüler ihren Aktivitäten nach.

Fünf Lehrpersonen begleiteten die Kids beim Skifahren. Dadurch konn-ten optimale Niveaugruppen ge-macht werden, sodass wir den Be-dürfnissen der Kinder mehr oder we-niger gerecht wurden. Daneben wa-ren weitere fünf Lehrpersonen an-wesend, welche sich um die Schlit-tel- und Wanderkinder kümmerten.

Viele Eltern haben uns beim Einla-den der Skis und Schlitten tatkräf-tig unterstützt und sich mit einem Lächeln winkend verabschiedet. Die Nervosität war spürbar, doch dann konnte das Erlebnis endlich begin-nen. Die Fahrt verlief reibungslos, sodass wir kurz nach 9.15 Uhr in En-gelberg eintrafen. Nach dem Aus-laden und Anziehen des Winter-equipments genossen wir bei strah-lender Sonne zuerst unser Znüni. Danach teilten wir uns in verschie-dene Gruppen auf. Die Kinder hat-ten im Voraus wählen können, ob

Bereits im Januar kundschafteten wir Lehrpersonen die Umgebung rund um die Klostermatte aus. Wie sieht der Skihügel aus? Wo lässt sich schlitteln? Eine Winterwande-rung wurde abgelaufen und der Picknickraum der Skischule reser-viert. Spätestens seit jenem Sams-tag war unsere Vorfreude auf den kommenden Ausflug gross.

Gespannt und auch ein wenig auf-geregt, warteten wir um 7.30 Uhr auf die zwei Cars, die uns an der Karl-Jaspers-Allee aufladen sollten.

Viel Schnee, prächtiges Wetter, lachende Gesichter: Ein erfolgreicher Wintertag!Am 12. Februar 2019 fand unser Wintertag erstmals ausserhalb der Region Basel statt. Da das Schneeerlebnis in den letzten Jahren aufgrund des Wetters meist in einer Frühlingswanderung endete, entschlossen wir uns dieses Jahr, mit allen Basis- und Primarkindern nach Engelberg OW zu reisen.

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tere Vorfälle zurück ans FG, wo vie-le Eltern bereits warteten, um ihre Kinder in Empfang zu nehmen.

Wir empfanden den erlebnisreichen, sonnigen und aktiven Tag als posi-tive Bereicherung und freuen uns auf einen erneuten Ausflug im Jah-re 2020.

Nochmals möchten wir uns bei al-len Lehr- und Begleitpersonen, der Mensacrew und dem Lieferteam für ihren Einsatz bedanken. Ebenso ein Dankeschön an die Eltern für ihre Mithilfe und Flexibilität. Tanja Schmid und Madeleine Sunier

die Kinder sichtlich müde wurden. Das Ausziehen und erneute Verstau-en des ganzen Gepäcks war die letz-te Herausforderung an diesem erleb-nisreichen Tag. Doch halfen uns da-bei die freundlichen Carfahrer, so-dass auch diese Hürde schnell ge-meistert wurde. Kurz nach 15.15 Uhr fuhren wir Richtung Basel los. Doch dann folgte eine letzte Überraschung. Die Polizei nahm uns zufälligerwei-se aus dem Verkehr und kontrollier-te die Papiere der Fahrer wie auch der Fahrzeuge. Diese Unterbrechung sorgte natürlich für Aufregung und später auch für unsere Verspätung. Danach reisten wir aber ohne wei-

So aktiv ging der Vormittag rasend schnell vorbei.

Um 12.45 trafen Frau Jenny, Frau Lopez und Frau Cousin mit unse-rem Mittagessen ein. Im warmen Picknickraum der Skischule konn-ten wir die feine Tomatensuppe und die leckeren Würste unseres Men-sateams verspeisen. Zusätzlich ge-stärkt mit einem Apfel und einem Balisto ging es nochmals für eine Dreiviertelstunde in den Schnee. Schliesslich wollten wir den Tag auch richtig ausnutzen. Der Nachmittag verflog im Nu. Die Rückfahrt war auf einen guten Zeitpunkt gewählt, da

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Handlung, die sich fernab von Kin-dermärchenschlössern und Feen-wäldern abspielt und sich stattdes-sen lieber um etwas seltsame Tiere dreht, die die Stärken ihrer jeweils ureigenen Ungewöhnlichkeit entde-cken, um sich der bösen Quetsch-maschine des selbsternannten Dok-tor P’Krall entgegenzustellen. Die absolut köstlichen Illustrationen von Gemma Correll runden die Bücher ab zu einem grossen Vergnügen, selbst für Jugendliche, die eigent-lich schon keine «Kinderbücher» mehr lesen.

So begab sich A. L. Kennedy auf eine Minitour durch Deutschland und die Schweiz, um die deutsche Fassung ihrer zwei neusten Bücher zu präsentieren. In Basel konnte sie gleich beide an einem Tag vorstel-

men, verfasst Hörspiele fürs Radio, kommentiert für den Guardian und auf ihrem eigenen Twitteraccount (@writerer) das politische Gesche-hen und greift seit Neustem auch nach den jüngsten Leseratten und -füchsen: In der Reihe «Uncle Shawn and Bill» sind bereits zwei Bücher erschienen. Das Zweite, hochaktu-ell, diesen Februar auf Deutsch. Die Geschichten, die hierzulande «Onkel Stan und Dan» heissen, hat sie ursprünglich für ihre Patenkin-der erfunden. Nun teilt sie sie mit den Patenkindern aller Welt. Die Bücher handeln von Dan dem Dachs und seinem eher ungewöhnlichen Onkel Stan. Ferner spielen mit: Vier Lamas, ein Piratenjunge und Invisi-girl, das unsichtbare Mädchen. Die Bücher bestechen durch einen bril-lanten Wortwitz, eine fast düstere

Alison Louise Kennedy ist seit ih-ren ersten Publikationen Ende der 1990er-Jahre eine der geschätztes-ten Autorinnen Grossbritanniens. Berühmt und preisgekrönt wurde sie bis vor Kurzem jedoch vor al-lem für ihre Romane für Erwachse-ne. Über ein Dutzend hat sie be-reits international herausgebracht. Eines ihrer Neusten, «Serious Sweet» aus dem Jahre 2016 ist vergangenen November ebenfalls auf Deutsch als «Süsser Ernst» erschienen. Nun ist A. L. Kennedy eine äusserst vielsei-tige Autorin. Neben ihren Romanen und ihrer Arbeit als Professorin für kreatives Schreiben an der Univer-sity of Warwick (Coventry) schreibt sie auch übers Schreiben selbst, hat mit ihren Auftritten als Standup-Comedian die Gesellschaft, in der sie lebt, köstlich aufs Korn genom-

Die mit dem Lama tanzenDie gefeierte britische Autorin A. L. Kennedy besuchte am Dienstagnachmittag, 2. April 2019, das FG Basel für eine exklusive Lesung und Aufführung ihres neusten Kinderbuches.

Fast hundert Schülerinnen und Schüler füllten unser Untergeschoss für die Veranstaltung.

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Lamatänzchen ihre eigenen Moves einbrachten.

Nach dem reissenden Absatz der signierten Bücher zu urteilen, die sich die Kinder zum Schluss sicher-ten, dürfte sich der wundervolle, un-gewöhnliche Humor von Kennedys Figuren auch unter unseren jüngs-ten LeserInnen schnell ausbreiten. Und wie die Autorin durchblicken liess, sind die nächsten zwei Bücher in der Reihe schon in Vorbereitung.

Vielen Dank an A. L. Kennedy, Sibylle Aeberli und Anne Wieser vom Orell Füssli Verlag für dieses Erlebnis.

Martin Lopez

hat sie mit der Musikerin, Sängerin, Texterin und Schauspielerin Sibylle Aeberli (unter anderem bekannt durch ihre Band «Schtärneföifi») lokale Ver-stärkung mitgebracht, die die stil-len Buchstaben auf Deutsch von den Seiten las und zu den Klängen ih-rer Gitarre zum Tanzen brachte.

Extra für den Auftritt in unserem Schulhauskeller hatte Sibylle Aeberli eine Szene im Buch musikalisch um-gesetzt. Der Lamatanz bildet im Buch den Spannungshöhepunkt, und so entlud sich die Energie unserer Kinder und Lehrpersonen ebenfalls, als sie zu Aeberlis feurigem Song und Kennedys scheu-elegantem

len. Da sie am Abend bereits «Süs-ser Ernst» im Literaturhaus Basel lesen würde, bot sich die Gelegen-heit, sie für eine Vorstellung ihres «Onkel Stan und Dan und das un-geheuerlich ungewöhnliche Aben-teuer» am Nachmittag fürs FG Ba-sel zu gewinnen, ihrer Agentin beim Orell Füssli Verlag, Anne Wieser, sei Dank für diesen Tipp.

Doch wie stellt man seiner LeserIn-nenschaft ein solches Werk vor? Rund 100 Schülerinnen und Schüler von der zweiten bis zur neunten Klasse hatten sich zu diesem Ereignis an-gemeldet. Und obwohl A. L. Kenne-dy durchaus passabel Deutsch spricht,

Wenn die Dachse, die traurig sein sollen, gar nicht aufhören zu lachen, haben wir natürlich ein Problem.

Einmal recht traurig, bitte. – Mit durchwachsenem Erfolg. Und alle: Lalalala-lala-Lamaa!

ISBN 978-3-280-03582-5

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the AFM, constructed a rough sur-face with carton paper, to repre-sent a layer of atoms, and mea-sured the curvature of the two-di-mensional surface (Figure 1). This is achieved by recording the heights on the rough surface along several columns and rows through the move-ment of a laser pointer moving along the surface. The data from the la-ser is entered into an Excel program and the two-dimensional rough sur-face is recreated on the computer. Although the Lego model and Ex-cel data analysis are simplified, they exhibit many parallels with an ac-tual AFM.

Through the hands-on activity of constructing the Lego version, stu-dents find the interpretation of ac-tual images produced by AFM mea-surements more approachable. In this way, it is easier to understand the AFM visualization of the granu-larity of a copper surface after be-ing treated with acid (Figure 2).

The Lego AFM was complemented through the visit of Dr. Sara Freund from the Swiss Nanoscience Insti-tute of the University of Basel. Sara visited the 5G and, among several topics, described how the intense

whelming task. Unless precautions are employed, they are left with a daunting notion of imagining a me-ter stick, divided by a thousand, and one of these (millimeter) divid-ed by another thousand (microm-eter), and one of these divided by another thousand (nanometer). Fi-nally, divided this nanometer by another factor of 10, and one is left with (roughly) what is called the van der Waals radius of the hydro-gen atom.

As an alternative to visualizing the ratio of a meter stick to an atom, one could consider the comparing of the diameter of Earth (12,700 km) to the thickness of a Fünfrap-penstück (1.2 mm). While such an approach may be somewhat more pragmatic, it likely still leaves the student with an abstract concept of atomic sized objects.

This fall, students in the G2 ap-proached this goal using a model of an Atomic Force Microscope (AFM). Students build a Lego model of

How is the construction of such objects even contemplated? Their tiny scale is far below what can possibly be viewed by a microscope. If nanotechnologists, as claimed, intend to develop materials on atom-ic scales, often inspired by nature, a means in which they can visual-ize such materials is requisite to any of their design efforts.

In this short report, we describe three attempts at the Freies Gym-nasium Basel that are devoted to understanding how objects on the nano-scale are visualized. These are, through a haptic model of an atom-ic force microscope, an external speak-er from the Swiss Nanoscience In-stitute and actual measurements of a graphite surface using scan-ning tunneling microscopes.

Atoms are very small. Even for sci-entific professionals it is difficult to come to terms with just how tiny atoms actually are. For students in the G2, who are early in their scien-tific studies, this is often an over-

Big Interest in Tiny ThingsNanotechnology, the fusion between various branches of science and tech-nology, seeks to develop objects that are so tiny they are on the scale of one ten millionth to a billionth of a meter. Surprisingly, such technology is al-ready present in many areas of today’s society. As one example, it is now common when brushing teeth to have silver nanoparticles embedded in toothpaste to aid in killing bacteria.

Figure 1: Students from the bilingual G2 Nawi class using a Lego model of an AFM to obtain data of a two-dimensional surface. The posi-tions indicated by a laser pointer attached to the model are used later to attempt to repro-

duce the image with an Excel program.

Figure 2: The etching process is applied to a sheet of carbon (left). The microscopic result of this process is visualized with the aid of an AFM (right). In particular,

the middle region shows an atomic “valley” where this process has made the metal smoother.

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age is produced from the observa-tion of a single atom. This also al-lows samples to be investigated that are not homogeneous crystals and has been recognized through the award of the Nobel Prize in Physics in 1986.

Electron tunneling is a critical part of the STM. In this process, elec-trons, due to their wave properties, can cross a potential energy barri-er that would not be possible ac-cording to classical mechanics. This is a non-trivial topic, which is often not taught to physics students un-til at least the middle of their uni-versity studies. Nonetheless, Prof. Vaterlaus was able to present a short approachable introduction suitable to Gymnasiasten/-innen. He described how the electron tunneling current, or more specifically, the derivative thereof, thus linking the material to their current mathematics les-sons, is highly dependent on the distance of the probe to the sur-face (Figure 4).

After an introduction to the theo-ry, the students prepared a probe to measure individual carbon at-

at the FG Basel early this year with the visit of Prof. Andreas Vaterlaus from the ETH Zürich. Through the “Fliegende Nano-Klassenzimmer” program, a collaboration between the ETH and Nanosurf AG, six scan-ning tunneling microscopes (STM) were brought to the FG for an Er-weitertes Lernen topic with the 4Ga.

The ability to measure objects on the atomic scale is not new. In 1952, Rosalind Franklin presented her x-ray measurements of the crystal struc-ture of DNA. Since then, the three- dimensional atomic structure of many thousands of molecules has been determined. However, x-ray mea-surements are the results of the constructive superposition of dif-fraction of light from millions upon millions of identical atoms in the crystal. The pattern from these at-oms add together to form an aver-age structure.

AFM as well as scanning tunneling microscopy STM differ from x-ray and related technologies in that, instead of an unimaginably large number of atoms adding together to produce a single image, the im-

blue wings of the Morpho butter-fly are not due to a pigment. In-stead the wings are built of nano- sized transparent fish-like scales that refract blue light constructively, and destructively other colors. Such struc-tural studies of the butterfly wing are achieved through AFM. To avoid interference from molecules in the air, an ultra-high vacuum, at lower pressure than in space, is required. Part of the AFM that Sara used in her doctoral studies is shown in Figure 3.

The Morpho butterfly is an exam-ple of how nanotechnology may be inspired through nature. In par-ticular, this investigation is used in modern attempts to avoid coun-terfeiting through embedding na-no-scaled objects in their curren-cy, similar to the Morpho butterfly. Such objects are designed to re-fract light to form highly complex images which are significantly more difficult to forge than the holograms seen in modern currency.

A highlight in visualizing unimag-inably small objects was achieved

Figure 3: Dr. Sara Freund optimizes the conditions of the ultra-high vacuum

of an actual AFM used in her doctoral thesis to investigate the orientation of individual

dye molecules in a Grätzel-type solar cell.

Figure 4: Prof. Andreas Vaterlaus explains to students at the FG Basel how the derivative of the tunneling current is highly sensitive to the distance between the probe and the surface.

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to Professor Vaterlaus for traveling from Zürich, developing the “Flie-gende Nano-Klassenzimmer” pro-gram as well as Nanosurf AG for use of the STMs.

Students interested in learning more about physics, chemistry and biol-ogy, applied to nanotechnology, will have this opportunity at the FG Ba-sel. Next fall, an Ergänzungsfach en-titled, “Physik mit Schwerpunkt Na-no wissenschaften” will be offered.

Brian Cutting

der Walls interactions and repulse electrostatic forces. Due to mild vi-brations, this is difficult to see in Figure 7, nonetheless, regular pat-terns of carbon atoms are visible.

The author is grateful to Ms. Belin-da Cousin for bringing the “Simply-Nano” education program to his attention, Dr. Christoph Meili from the Innovationsgesellschaft for help-ful discussions, Dr. Stephan Saut hoff for his support with Professor Va-terlaus's visit, to Dr. Sara Freund from the SNI for her visit, and, especially

oms of graphite on a solid surface (Figure 5). This was achieved by cutting a probe of thin wire of plat-inum, carefully aligning it into the STM and using a motor and sensor to bring the probe within a micro-meter of the surface (a huge dis-tance on the scale of the carbon atoms). Once the probe was brought significantly close to the surface, the measurement parameters of cre-ating the two-dimensional image work was optimized (Figure 6). These included defining a scanning area of roughly 400 square nanometers and the duration of the movement of the probe, which in part, defines the image resolution.

Finally, with all of the STM equip-ment optimally prepared, and placed on stable tables, the visualization of individual carbon atoms was pos-sible. These are shown in the PC screen in Figure 7. Careful analysis of the figure, together with the knowl-edge of the bond lengths between carbons, shows that multiple layers of graphite planes are seen. From the known structure of graphite, looking down towards the sample, one plane below has one carbon atom of its hexagonal structure in the center of the hexagonal struc-ture of carbon atoms from the plane above it. This reflects the fact that the stacking of graphite planes is an optimization between attractive van

Figure 5: Florian carefully places the platinum probe he prepared into the STM.

Figure 6: Prof. Andreas Vaterlaus typically has 300 students in his lecture. Here he individually helps Fred and Noel

optimize their measurement parameters.

Figure 7: Actual measurements from the STM. The upper left figure shows the appearance of regular patterns of carbon atoms, which construct hexagons.

White colors represent a closer object and darker colors an object slightly more remote. Note the length scale on the horizontal and vertical axis of 2 nanometers (2 x 10-9 m).

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und dann gehen wir zusammen Ski fahren, dieses Jahr waren wir in Flims.

Warst du schon oft in der Schweiz?Ja, das ist bereits das 6. Mal in der Schweiz, aber das erste Mal in Ba-sel.

Wie gefällt dir Basel bisher?Bisher habe ich noch nicht viel ge-sehen, aber ich weiss, dass es viele Museen gibt hier in Basel. Am 18. Januar werde ich die Museums-nacht besuchen. Das einzige, was ich bisher ausserhalb der Schule gemacht habe, war, dass ich eine Runde mit der Tante Schuggi ge-fahren bin.

Wenn du in Basel bist, wo wohnst du dann?Meine Tutorin aus Brasilien wohnt hier in Basel, bei der darf ich woh-nen, während ich hier in Basel bin.

Denkst du, wirst noch mal in die Schweiz kommen und wenn ja auch nach Basel?Um meine Vertrauenslehrerin, Son-ja, zu sehen, komme ich bestimmt nochmal. Die Stadt gefällt mir sehr, also komme ich sicher mal wieder.

Gibt es auch Leute aus der Schweiz, die zu euch an die Schule kommen?Ja.

Wieso bist du in Brasilien auf einer Schweizer Schule?Also, ich bin in Santa Catarina ge-boren, dort gibt es einen grossen europäischen Anteil. Danach bin ich nach Sao Paulo und meine Eltern haben die Schweizer Schule ent-deckt. Mein Urgrossvater ist, wenn ich mich recht erinnere, Schweizer.

Danke, dass du dir kurz Zeit genom-men hast, um mir die Fragen zu be-antworten.

Mit Catarina aus Brasilien sprach Finja Sens, G1a

Januar beginnt und die Klassen viel grösser sind.

Hast du irgendwelche Hobbys und Interessen neben der Schule?Volleyball spiele ich in einem Club und zuhause habe ich Gitarrenun-terricht.

Du hast gesagt du bist nicht das ers-te Mal in der Schweiz, spielst du dann hier auch Volleyball?Nein, ich besuche immer eine Freun-din, die in der Nähe von Uster wohnt,

Finja Sens: Hallo Catarina, um anzu-fangen würden wir gerne wissen wie alt du bist, wo du herkommst und wieso du hier bist?Catarina: Ich bin 13 Jahre alt und komme aus Sao Paulo, Brasilien. Ich bin hier, um mein Deutsch zu ver-bessen.

Du bist ja in Sao Paulo auf einer Schwei-zer Schule, ist es da sehr anders als hier?Die grössten Unterschiede sind, den-ke ich, dass das Schuljahr erst im

Besuch aus Brasilien

Catarina aus Brasilien zwischen Florian Guntrum und Finja Sens aus der G1a.

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Hallo! Ich heisse Catarina und ich bin aus Brasilien. Ich war im FG für zwei Wochen und ich habe ein paar Interviews mit den Schülern gemacht, um herauszufinden, was die Schweizer über Brasilien wissen. Zuerst habe ich sie ge-fragt, ob die Sätze «wahr oder falsch» sind.

Rio de Janeiro ist die Hauptstadt 6 6

Jetzt ist Sommer in Brasilien 10 2

Heutzutage sind 20% von der Bevölkerung Indianer 4 8

Die Währung von Brasilien ist Pesos 7 5

Neymar ist der dritt teuerste Fussballspieler der Welt 11 1

Feijoada ist ein brasilianisches Gericht aus Banane und Fisch 9 3

Der Flug von Zürich nach São Paulo dauert 12 Stunden und 5 Minuten 9 3

Brasilien ist 206 Mal grösser als die Schweiz. 7 5

Wir sprechen Brasilianisch 1 1

Richtig Falsch

Ja, jetzt ist es Sommer in Brasilien! Brasilien liegt unter dem Äquator und deswegen sind die Jahreszeiten umgekehrt. Die Temperaturen sind zwischen 25° und 35° Grad und deswegen sind viele Strände sehr voll.

Die Währung im Brasilien ist Real. Pesos gibt es in vielen Ländern, die eine Grenze mit uns haben, wie zum Beispiel in Argentinien und Kolumbien.

Leider machen die Indianer nur 0,4% unserer Bevölkerung aus. Die meisten leben im Norden, wo es mehrere indianische Gebiete gibt.

Zuerst war Salvador die Hauptstadt und dann war Rio de Janeiro die zweite Hauptstadt von Brasilien vor etwa 250 Jahren. Aber heutzutage ist unsere Hauptstadt Brasilia, die vom Architekten Oscar Niemeyer extra als Hauptstadt gebaut wurde.

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Neymar Junior wird mit 80 Millionen Dollar bewertet. Aber wir haben auch eine sehr bekannte Fussballspielerin, Marta, die schon sechsmal «Fifa The Best» gewonnen hat. Unsere Volleyballspieler und Surfer sind auch sehr bekannt.

Feijoada ist das bekannteste brasilianische Gericht, aber es ist aus Bohnen und Fleisch gekocht. Übersetzt ist es ein Bohneneintopf. Und viele Brasilianer essen jeden Tag Bohnen mit Reis.

Wir sprechen Portugiesisch. Brasilien ist das einzige Land Südamerikas, das portugiesisch spricht, alle anderen sprechen spanisch. Das ist so weil, Brasilien das einzige Land ist, das durch die Portugiesen kolonialisiert wurde.

Brasilien hat eine Fläche von 8,5 Millionen km² und das ist 206 mal grösser als die Schweiz. Wir haben 26 Staaten und ein Bundesdistrikt.

Was meinen Interviewpartnern als erstes eingefallen ist zu Brasilien, sind schöne Strände, heisse Sommer, Fussball und die Vielfalt. Von 12 befragten war nur eine schon einmal in Brasilien und von denen, die noch nie dort waren, will mehr als die Hälfte gehen, um die Natur und unsere Kultur zu sehen. Aber die Nachteile sind, dass Brasilien so weit weg ist und der Flug sehr lange dauert.

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Die G1a-ler während der Schnupperwoche

von links oben im Uhrzeigersinn:

Joshua beim Zahnarzt

Milo in seinem Element

Cleo im Dienste der Betagten

Spätere Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen: Jaspers Bildschirm

im Architekturbüro und Philipps Arbeitstisch beim Schreiner

Loïc vor der UBS

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kann mir sehr gut vorstellen, Event-manager als Beruf auszuüben.

Florian Guntrum, G1a

stapfen. Alles in allem hat es mir sehr gut gefallen, da man jeden Tag etwas anderes zu tun hat und man immer etwas dazu lernt. Ich

Was ist eigentlich die Aufgabe ei-nes Eventmanagers? In der Woche bei Eventis habe ich gelernt, dass ein Eventmanager mehr macht, als nur Anlässe planen. Es gibt noch ganz viele Dinge, von denen man nicht erwarten würde, dass das in seinen Aufgabenbereich fallen wür-de. An zwei Tagen musste ich bei einem Fotoshooting helfen und Läden nach deren Äusserem und deren Mitarbeiter bewerten. An den anderen Tagen habe ich eher stereotype Aufgaben, wie desig-nen von Einladungskarten, Anfra-gen von Acts für Entertainment an den Events oder Zusammenstellen eines Budgets. Die grösste Aufga-be, die ich hatte, war die Swiss Ice Challenge zu organisieren. Dabei geht es darum, dass 100 Leute nach 6-wöchiger Vorbereitung 90 Minuten lang in Boxershorts und T-Shirt in Laax durch den Schnee

Vom Firmenanlass zur Swiss Ice Challenge: Eine Woche als Eventmanager

Hinter den Kulissen eines Luxushotels: Schnupperwoche im Hotel Les Trois Rois

Am Montag habe ich die Marketing-Abteilung kennengelernt. Dort wird hauptsächlich die Büroarbeit erle-digt (Saisonprogramme, Newsletter, Social Media usw.). Mir gefiel die-ser Tag sehr.Am zweiten Tag besuchte ich das Housekeeping. Dort arbeitete ich als Gouvernante. Das sind die Leute, die die Zimmer kontrollieren, nachdem das Housekeeping sie geputzt hat. Es wird kontrolliert, ob alles sauber und bereit für den Gast ist.

Mein dritter Tag begann in der Wa-renannahme. Dort werden die be-stellten Waren angenommen und im Lager eingeräumt oder direkt in die Restaurants gebracht. In der Küche ging es weiter, am Nachmittag be-suchte ich dann noch die Patisserie.Am Donnerstag war ich in der Flo-ristik. Wir haben neue Blumendeko-rationen kreiert und sie im Hotel ver-teilt. Am Nachmittag war ich im Blu-menladen.

Zum Abschluss verbrachte ich einen Tag mit der General Managerin. Sie hat mir ihre tägliche Arbeit erklärt und wir hatten viele Meetings. Es war sehr spannend.

Mir gefiel die Woche sehr gut und ich kann mir vorstellen, dort zu ar-beiten.

Géraldine Straumann, G1a

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Im Jahr legen im Hamburger Hafen rund 18 000 Containerschiffe an, die Importwaren aus aller Welt bringen. Damit versorgt der Hafen 500 Milli-onen Konsumenten auf dem euro-päischen Binnenland mit Gütern. Das ganze Hafenareal wurde für den Um-gang mit den Standardcontainern optimiert. So kann ein Container dank maschineller Hilfe in nur 30 Sekunden von einem Schiff abge-laden werden. Trotz moderner Tech-nik benötigt es am Hafen immer noch menschliche Arbeit, somit schafft er 156 000 Arbeitsplätze und ist der grösste und wichtigste Arbeitgeber in der Region Hamburg, Schleswig- Holstein und Niedersachsen.Die Durchfahrt bot eine spektaku-läre Sicht auf die Elbphilharmonie und zeigte Hamburg von einer Sei-te, die man als Spaziergänger sonst nicht erleben kann. Das Kulturdenk-mal ist Opernsaal, Hotel und Büro-gebäude zugleich und wurde von den Basler Architekten Herzog und de Meuron entworfen. Ebenfalls be-eindruckend war das Musicalthea-ter, das wir vom Wasser aus gut be-gutachten konnten. Nach zweistün-diger Bootsfahrt legten wir wieder beim Maritime Museum an und wur-den in die Mittagspause entlassen.

Gian Dickenmann, 3Ga, Chiara Meyer, 3Gb, Tiziano Selva, 3Ga

MittwochnachmittagNach der Bootstour im Hamburger Frachthafen gingen die Schüler Mit-tagessen, um Kraft zu tanken. Ge-gen 13:30 trafen wir uns alle in Kes-

ter war leider nur mässig, jedoch konnte der Guide die Stimmung auf dem Boot mit witzigen und in-teressanten Geschichten rund um den Hafen auflockern. Nach einem Abstecher in die historische Spei-cherstadt hatten wir das grosse Glück, eines der grössten Containerschif-fe der Welt, die Al Murabba, beim Auslaufen beobachten zu können.

MittwochmorgenDen ersten Morgen unserer Studien-reise in Hamburg verbrachten wir mit einer Hafenrundfahrt. Das Wet-

Hamburg ahoi!Am Dienstagabend, den 2. April 2019, sind wir als Wirtschaftsklasse nach Hamburg geflogen. Das Ziel unserer spannenden Reise war, die Stadt Ham-burg von ihrer wirtschaftlichen Seite her kennenzulernen. Unser Programm vor Ort war deshalb entsprechend zusammengestellt. Wir haben eine Hafen-rundfahrt mit einer Barkasse gemacht, durften einem sehr spannenden Vor-trag bei Hapag-Lloyd beiwohnen und haben eine geführte Tour im Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder erhalten. Am frühen Samstagmorgen sind wir dann zurück nach Basel geflogen.

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burger Hafen, die im Besitz von Hapag-Lloyd AG sind, zeigt die Do-minanz des Transport- und Logistik-unternehmens. Die meisten Produk-te, die wir kaufen, sind höchstwahr-scheinlich auf irgendeine Weise mit Hapag-Llyod AG in Kontakt gekom-men. Doch ist Hapag-Lloyd AG nicht nur in der jetzigen Zeit wichtig und essentiell für das Transportwesen, sondern war es auch früher schon. Bei unserem Besuch bei Hapag-Lloyd AG führte uns ihr Kommunikations-leiter Nils Haupt vor Augen, dass das Unternehmen schon lange ein Be-

standteil des weltweiten Transport-wesens war. 1847 wurde das Unter-nehmen unter dem Namen Hapag gegründet. Seine Aufgabe war nicht, wie zu erwarten, Produkte zu trans-portieren, sondern Auswanderern eine Überfahrt nach Nordamerika anzubieten. Das Unternehmen war nur mässig erfolgreich und bekam immer stärkere Konkurrenz. Diese machte sich in der Person von Al-bert Ballin bemerkbar.

Der gebürtige Hamburger war das 13. Kind einer jüdischen, aus Däne-mark eingewanderten Familie und

dem Hochwasserschutz, der berühm-ten Elbphilharmonie und der sozi-alen Ziele berichtet. Nach der Füh-rung teilte sich die Klasse in einzel-ne Gruppen und diese durften tun, was sie interessierte. Einige gingen in die Altstadt, andere in benachbar-te Stadtteile wie Altona und St. Pau-li. Wir mussten am späten Abend alle wieder im Hotel sein und freu-ten uns bereits auf den nächsten Tag.

Paul Drews, 4Ga

DonnerstagmorgenMan kann dem Unternehmen Hapag-Llyod AG schwer aus dem Weg ge-hen. Die markanten orangen Con-tainer mit der blauen Aufschrift ste-chen einem sofort ins Auge. Die rie-sige Anzahl von Containern im Ham-

selhaus Hafencity, einem Informa-tionszentrum des Hafencityprojekts. Wir erhielten einen spannenden Ein-blick in das Projekt mit dem Ziel, Hamburgs Innenstadt für Bewohner wieder attraktiver zu gestalten, und auch in die diversen damit verbun-denen Strategien. Mit dem Hafen-cityprojekt wird bis 2025 auf dem ehemaligen Industriegelände eine völlig neue Stadt für 15 000 Perso-nen aufgebaut, die durch Abkom-men mit den Investoren dennoch für angemessene Preise bewohnt wer-den kann. Ausserdem wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und eine effizi-ente Infrastruktur gelegt.Später nahmen wir an einer Tour durch diesen neuen Bezirk teil und uns wurde Weiteres zu Themen wie

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Trotz dieser starken Aufstellung ist es für die Reederei nicht einfach. Gründe dafür sind die niedrigen Preise im Transportwesen und die Unternehmen, die nicht mehr be-zahlen wollen. Die immensen Kos-ten, die der Bau eines Schiffes und die Instandhaltung verursachen, sind ebenfalls ein Faktor. Die Krisen, die die ganze Branche in den letzten Jahren trafen, gingen nicht spurlos an ihnen vorbei: Bis heute ist der Gewinn von Hapag-Lloyd AG we-nig erfreulich. Gemäss Nils Haupt würde schon eine Pause von sechs Tagen das Unternehmen in den Ruin treiben. Die 15 Milliarden Umsatz sind nur ein kleiner Trost, denn der Reingewinn von 40 Millionen ist ver-schwindend klein. Auf die Frage, welches die aktuell grössten Prob-leme seien, kam erstaunlicherweise die Antwort Cyberattacken. Hapag- Lloyd AG wird täglich angegriffen und muss sich verstärkt wappnen. Ausserdem bereiten der Reederei die Emissionen Kopfzerbrechen, denn bis 2020 muss ein neuer Treibstoff her, um die Schwefelemission zu sen-ken, oder man muss in jedes Schiff einen Filter einbauen. Am Ende der Präsentation wurde einem bewusst, wie hart dieser Markt ist. Auch wenn die Frachtschiffe bis zu 400 Meter lang sind und Tausende von Con-tainern tragen können, ist das Un-ternehmen, welches sie betreibt, nicht so stark für einen Sturm ge-wappnet wie die Schiffe. Zweifel-

künften Essen, Betten, Waschmög-lichkeiten und medizinische Be-treuung an. So waren die Auswan-derer gesund für die Überfahrt und wurden nicht aufgrund einer Krankheit wieder aus Amerika zu-rückgeschickt. Heute ist dieses Ge-biet bekannt als BallinStadt.

Der heutige Geschäftsbereich, na-mentlich das Transportwesen, wur-de später geschaffen. Ballin ent-warf Routen, die über 400 Häfen erreichten. Doch all diese grossen Erfolge schwanden, als der Juden-hass zunahm und Ballin in die Kri-tik kam. Seine Nähe zum Kaiser wurde ihm zum Verhängnis. Als die Monarchie gestürzte wurde, brach der Erfolg Hapags ein. Albert Ballin starb am 9. November 1918. Die nächsten Jahre waren eine Kata-strophe, denn viele der über 200 Schiffe wurden beschlagnahmt oder zerstört. Erst nach dem Zweiten Welt-krieg konnte Hapag 1950 einen Neu-anfang wagen. 1970 fusionierte Ha-pag mit der norddeutschen Lloyd zu Hapag-Lloyd. Mit dieser Dominanz konnte Hapag zu einer der fünf gröss-ten Containergesellschaften aufstei-gen. Ihre Flotte beträgt heute 185 Schiffe und diese Zahl wächst kon-tinuierlich.

2014 kam der nächste grosse Mei-lenstein der Hapag-Lloyd AG, denn sie kauften CSAV, und 2017 dann noch die arabische Reederei USAC.

hatte seinerseits ein Unternehmen, welches ebenfalls Überfahrten an-bot. Der Unterschied war, dass Bal-lin deutlich erfolgreicher war als Ha-pag. Dies brachte Hapag so sehr in Bedrängnis, dass Hapag Ballin eine Stelle anbot. Im Gegenzug musste dieser sein Unternehmen aufgeben. Es war die perfekte Strategie, denn Ballin führte Hapag und die welt-weite Schifffahrt in eine glorreiche Ära. Mit seiner Idee der Kreuzfahrt revolutionierte er die Schifffahrt und bot nun der Oberschicht die Mög-lichkeit an, die Welt zu bereisen. 1891 legte das Schiff Augusta Vic-toria ab und markierte so die aller-erste Kreuzfahrt. Mit diesem starken Monopol, welches er geschaffen hat-te, schwang er sich zum Marktfüh-rer auf.

Doch dies war ihm nicht genug. Er verlor nie die wesentliche Aufgabe Hapags aus den Augen: das Trans-portwesen für Auswanderer. Es gab viele Reedereien, welche dies an-boten. Doch Ballin sah seine Chan-ce darin, sowohl den gut Situierten als auch den weniger Wohlhaben-den eine angenehme Überfahrt an-zubieten. So liess er extra Auswan-derungshallen errichten, in denen die Auswanderer ihre Wartezeit ver-bringen konnten. Früher warteten sie auf den Strassen und wurden schwer krank. Dies tolerierte Ham-burg nicht und schickte sie fort. Ballin bot ihnen in diesen Unter-

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Gesunde wurden desinfiziert und an-schliessend in ihre Schlafsäle einge-wiesen. Auch dort wurden sie wie-der nach denselben Kriterien aufge-teilt. Es gab getrennte Küchen, eine koschere und eine mit Hausmanns-kost. Bei der Abfahrt wurden sie von einem kleinen Boot abgeholt und zum grossen Schiff gefahren.

Am Abend haben wir uns alle im Re-staurant «Schönes Leben» getroffen und gemeinsam Abendessen geges-sen. Damit neigte sich unsere Reise dem Ende zu und wir bereiteten uns auf den Abreisetag vor.

Elena Gabrielli, Juri Capus und Daniela Simon, 3Ga

Im Namen der ganzen Klasse dan-ken wir Frau Bohrer Brogli, Frau Cou-sin und auch Herrn Brogli für die Or-ganisation des ganzen Aufenthalts. Die Studienreise wird uns sicher lan-ge in guter Erinnerung bleiben.

Lorenz Leuenberger, 3Gb, Felix Guntrum, 3Ga, Simon Ingram, 3Gb, Lionel Schmid, 3Gb, Mathias Jakob,

3Gb, Damian Klass, 3Gb

anhand eines kurzen Vortrags eines Mitarbeiters eine kleine Einführung in das ganze Thema. Darin konnten wir viele Zusammenhänge zum Vor-trag des Mediensprechers von Ha-pag-Lloyd AG vom Vortag sehen. Das war sehr spannend und zeigte die klare Struktur der Studienreise auf. Der Museumsführer lieferte uns Informationen über den Auswande-rerhafen. Er erklärte uns, dass die Aus-wanderer ein spezielles Prozedere bei der Ankunft in den Auswande-rerhallen über sich ergehen lassen mussten. Anhand von Geschlecht, Alter und Religion wurden sie bei der Ankunft aufgeteilt. Sie mussten sich registrieren und ärztlich nach an-steckenden Krankheiten untersuchen lassen. Kranke Auswanderer wurden ins Krankenhaus in Hamburg gebracht.

los ist Hapag-Lloyd AG aber einzig-artig und hat eine grosse Geschich-te hinter und ebenso eine grosse Zukunft vor sich.

Tom Béhé, Julian Aeberhard, Cyril Bleisch, 3Gb

DonnerstagnachmittagAm Donnerstagnachmittag besuch-ten wir den Airbus-Standort Ham-burg. Wir bekamen einen Film über die Produktion gezeigt und durften anschliessend die Produktionshal-len besichtigen. Airbus hat vor Kur-zem angekündigt, dass sie die Pro-duktion des A380 einstellen werden. Der A380 ist das weltgrösste Passa-gierflugzeug mit einer Passagierka-pazität von mehr als 500 Personen. Der A380 kostet rund 445 Millionen Dollar für interessierte Käufer.

Der Airbus-Standort in Hamburg pro-duziert den Rumpf und führt die End-montage der einzelnen Flugzeuge durch. Die einzelnen Komponenten kommen aus verschiedenen Ländern. Frankreich produziert die Cockpits, Grossbritannien die Tragflächen und Spanien die Höhenleitwerke. Nach der Bekanntgabe der Einstel-lung des A380 im Februar stieg der Aktienkurs bis zum 22.3.2019 auf ein Allzeithoch (vgl. https://www.airbus. com/investors/share-price-and-infor mation.html).

Marius Wickli, 4Ga

FreitagAm Freitag haben wir es etwas ge-mütlicher genommen und das Aus-wanderungsmuseum in BallinStadt besucht. Ursprünglich waren dort die Auswandererhallen von Hapag-Ree-der Albert Ballin errichtet worden. Dort haben wir drei originalgetreu wiederaufgebaute Gebäude besich-tigt, um die Geschichte nachvollzie-hen zu können. Vor Ort erhielten wir

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genden Teppich» in den Orient ent-führt.Auch afrikanische Märchen konnten hautnah erlebt werden. Traditionel-le Kleidung und die passende Mu-sik halfen dabei ganz einzutauchen.Mit Figuren und Dekorationen aus Bali und Tibet, Räucherstäbchen und einer warmen Wohlfühlstimmung bei Kerzenschein wurde die nächs-te Gruppe auf ihre imaginäre Reise geschickt.Die nordeuropäische Gruppe wan-derte nach Norwegen, wo die Kin-der auf fantastische Geschichten über Trolle und Gnome stiessen. Jedes Kind stellte seinen eigenen Troll künst-lerisch dar.Die Märchen und Sagen aus Irland und Schottland wurden auf Englisch erzählt. Es gab viel zu erfahren über Seeungeheuer und andere aufre-gende Wesen.Dann wurde es Zeit sich einzuku-scheln. Die Kinder richteten sich ihr gemütliches Plätzchen mit Decke, Kissen, Kuscheltier, ihrem Lieblings-buch und einer Taschenlampe ein und durften noch etwas lesen. Da-nach schlummerten sie – viel zu spät, aber sehr zufrieden – ein.

Julia Demuth

Die erste Gruppe wurde mit Erzäh-lungen, Gerüchen, Klängen und ei-ner kleinen Teestube auf einem «flie-

Nach einem leckeren Abendessen eröffnete eine kleine Gruppe der Primarschülerinnen und -schüler die Lesenacht mit einer Theaterauffüh-rung. Die Kinder hatten das Stück mithilfe von Frau Beauchamp auf Englisch einstudiert und ernteten grossen Applaus.

Im Anschluss präsentierten sechs G1-Schülerinnen und -Schüler ihre Kin-derbuchkreationen, die sie eigens für die Lesenacht bei einem Eng-lischprojekt entworfen hatten (siehe auch S. 30 f.). Auch wenn bestimmt nicht alle Kinder dem auf Englisch verfassten Buch text folgen konn-ten, verstanden sie die Geschich-ten dank der liebevollen und sehr detailliert dargestellten Illustratio-nen problemlos. Vielen Dank für diesen grossartigen Einsatz!

Daraufhin verteilten wir uns in die verschiedenen Lesegruppen.

Märchen aus aller WeltDie alljährliche Lesenacht der Basis- und Primarstufe stand am 11.4.2019 vor der Tür. Die Schülerinnen und Schüler waren kaum mehr auf den Stühlen zu halten. Alle waren aufgeregt und gespannt, was es in diesem Jahr zu erleben geben würde. Es galt Märchen aus aller Welt kennenzulernen.

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Eine Englischaufgabe mit Sinn

The Snowman, by Abigaël Carbonel, Finja Sens and Stéphanie Wetzel

Halloween in Scaretown, by Samuel Dorn, Philipp Ederer, Louis Gautschi and Milo Tobler

Die fortgeschrittene Englischgrup-pe der G1 verbringt einen grossen Teil der Unterrichtszeit mit der Ar-

beit an Projekten, die zwar Spass machen und lehrreich sind, aber schlussendlich dann doch oft nur

ein trauriges Dasein in einer Schub-lade fristen. Im informellen Brain-storming beim Tee mit Lehrperso-

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The Horse and the Train, by Leonardo Schmied and Julie Kohler Luna's Secret Powers, by Holly Ashton and Sophia Grieshaber

nen der Basis und Primar entstand daher die Idee – getreu dem FG Motto «alle unter einem Dach» – etwas zu erschaffen, von dem auch andere Klassen profitieren würden. Die Jugendlichen bekamen den Auftrag, Kinderbücher auf Englisch für die Basis und Primar zu erstel-

len mit eigens ausgedachter Ge-schichte und selbstgemachten Il-lustrationen. Um das Zielpublikum ein bisschen besser kennenzuler-nen, haben die G1-Lernenden den Englischunterricht in der Basis von Ms Beauchamp besucht und sich mit den Kindern auf Englisch un-

terhalten. Der krönende Abschluss ihrer harten Arbeit war sicherlich die Lesenacht, an der ein paar Frei-willige ihre Bücher vor den Kindern der Basis und Primar vorgelesen haben (siehe auch S. 28 f.).

Simon Näf

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Unsere Eigenwahrnehmung ist, dass sich das Wachstum der Qualitätssi-cherung am FG Basel sehen lassen kann, d. h. dass nicht nur ein Regel-werk entstanden ist, das in einer Schulblade verschwindet, sondern dass die Sensibilisierung für Quali-tätsfragen im Zusammenhang mit Schul- und Unterrichtsentwicklung viele Lehrpersonen und auch nicht unterrichtende Mitarbeitende er-reicht und eine Reflexion ausgelöst hat, die die Schule voranbringt. Um es nochmals mit der Wachstums-metapher zu sagen: Aus dem zar-ten Keim ist eine robuste Pflanze geworden. So hoffen wir nun, dass die externen Evaluatoren das auch so sehen. Wir sind gespannt auf den Schlussbericht Anfang Sommer. Über das Ergebnis werden wir im nächs-ten Magazin berichten können. Das Ziel ist, so gut abzuschneiden, dass eine Zertifizierung der Schule nach dem begehrten Q2E-Standard mög-lich sein wird.

Michael HolzerQualitätsverantwortlicher

gen heute interne Evaluationen vor, die die Schule bei ihrer Ent-wicklung unterstützen sollen.

Ebenfalls gewachsen ist der Um-fang des Q-Gruppenangebots der Lehrpersonen. Neben den von An-fang an eingeführten Q-Gruppen Lernendenfeedback, kollegiale Hos-pitation und thematische Entwick-lung wurde vor zwei Jahren der kol-legiale Austausch als weiteres Q-Gruppengefäss im Rahmen eines Pilotprojekts getestet. Die festen Regeln des kollegialen Austauschs wurden an einer internen Weiterbil-dungsveranstaltung vermittelt und dienen dazu, die Moderation der Intervision zu vereinfachen und für alle Lehrpersonen leistbar zu ma-chen. Dieses neue Gefäss ist schnell gewachsen, da es sich bei den Teil-nehmenden einer grossen Beliebt-heit erfreut. Es wird als ausgespro-chen hilfreich empfunden, in einer vertraulichen Atmosphäre über ei-nen Fall zu sprechen und dazu Rückmeldungen zu erhalten.

Dazu wurde diesem Kompetenz-zentrum im November 2018 eine umfangreiche Dokumentation über das FG Basel im Allgemeinen und den Aufbau des QM sowie dessen Instrumente im Besonderen einge-reicht.

Anfang April 2019 war ein externes Evaluatorenteam zwei Tage im Haus und führte Befragungen mit ver-schiedenen Gruppierungen durch. Insgesamt wurden vier Lernenden-gruppen, vier Lehrpersonengrup-pen, eine Elterngruppe, eine Grup-pe aus dem Schulvorstand und weitere Gruppen mit am FG arbei-tenden Personen befragt. Gegen-stand der Befragungen war neben übergeordneten Themen insbe-sondere das Erleben der Qualitäts-merkmale, die nach vier Jahren Wachstum des Qualitätsmanage-ments am FG Basel vorhanden sein sollten. Zu diesen Qualitätsmerk-malen gehören an erster Stelle eine Reflexions-, Feedback- bezie-hungsweise Rückmeldekultur, die sich Jahr für Jahr ausgeweitet hat.

Das Wachstum war in erster Linie bei der Weiterentwicklung der ein-zelnen Schulstufen zu beobachten, die jeweils mit Befragungen und de-ren Auswertung evaluiert und ver-bessert wurden. Angefangen bei den Förderkonzepten auf der Primar-stufe, weiter über die Lernland-schaften auf der Sekundarstufe I bis hin zu den neu eingeführten Lektionengefässen Studium und Pool auf der Sekundarstufe II lie-

Auf dem Prüfstand: Das Wachstum des QM am FG BaselSeit vier Jahren wächst das Qualitätsmanagement (QM) des FG Basel. So ist es an der Zeit zu überprüfen, ob dieses Wachstum ein gesundes ist oder ob es gilt, Ansätze zu Falschentwicklungen aufzuspüren und zu korrigieren. Deshalb wurde dem Institut für externe Schulevaluation in Zürich (IFES) eine externe Evaluation des Qualitätsmanagements in Auftrag gegeben. Dieses legt Anfang Sommer seinen Schlussbericht vor.

Dieses Logo steht für beste Schul- und Unterrichtentwicklung

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gefordert, jener Pausenbeschäfti-gung nachzugehen, die wir an ei-ner Schule in Hongkong kennen-gelernt hatten. Dabei stellen Lehr-personen an Tischen den Kindern während der Pause Fragen. Die kor-rekte Beantwortung wurde auf ei-ner Stempelkarte vermerkt. Tja, und war die Karte voll, erhielten die Kin-der als Belohnung einen «Fishball». Eine Delikatesse, die die Kinder in China lieben! So setzten sich auch die Besucher des China abends an Tische und kosteten als Belohnung «Fishballs». Es machte allen gros-sen Spass und gleichsam kam die Frage auf, weshalb Kinder ihre Pau-se so verbringen wollen an dieser Schule in Hongkong. Nun, Leistung steht bei Schulen und Eltern an oberster Stelle. Auf Fleiss wird gros-sen Wert gelegt und Kinder und Jugendliche stehen bereits vom Kindergarten an unter dem Druck, in einer unüberschaubaren Menge von Menschen durch ihre Leistung herauszustechen. Am Ende der Se-kundar gilt es, eine zentrale Prü-fung zu bestehen, die mehrheitlich klar definierten Wissensstoff abfragt. Nur wer in China hierbei unter den Besten ist, erhält die Möglichkeit einer gymnasialen Ausbildung. Und wer dies nicht schafft, steht vor dem Nichts. Bei all den Eindrücken, die wir sammeln durften, mussten wir diesen Umstand im Hinterkopf be-halten.

der Digitalisierung in chinesischen Schulen. An allen Ständen ergaben sich angeregte Diskussionen. In der Pause wurden alle Anwesenden auf-

Die Themenbereiche reichten von Bewegung und Sport, Zeitmana-gement, Respekt und Anstand, Dif-ferenziertes Lernen bis zum Stand

Bildungsreise nach ChinaIm Frühjahr 2018 unternahm eine Gruppe von Lehrpersonen des FG Basel eine Bildungsreise nach Hong Kong und Südchina. Es bot sich die einmalige Gelegenheit, mit Thomas Tsang und Peter Felber zahlreiche Schulen zu besu-chen und Eindrücke zu sammeln. Aus den Einsichten dieser Reise und der ei-genen Verarbeitung der Teilnehmenden wurde am 26. März 2019 ein Abend zusammengestellt. Interessierte konnten sich an Marktständen über die Fazits der Teilnehmenden zu unterschiedlichen Themen informieren und schliesslich zum Abschluss diverse chinesische Spezialitäten geniessen, die das Mensateam vorbereitet hatte.

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nenden auf welchem Weg zu wel-chem Ergebnis kamen. Die entspre-chende Software machte dies mög-lich! Einzelne Lösungen konnten so aufgerufen und besprochen wer-den: eine äusserst effiziente und effektive Vorgehensweise. Auch hier war aber die Kombination von neuer Technik und Verarbeitung auf Papier zu sehen. Zudem ergaben Gespräche mit der Schulleitung und den Lehrpersonen, dass mit sol-chen Techniken eine stärkere Dif-ferenzierung des Lernstoffes mög-

lich sei. Bei Klassengrössen von teil-weise über 40 Lernenden eine ext-rem anspruchsvolle Aufgabe! Klar ist, dass Digitalisierung im Unter-richt nicht einfach mit reinem tech-nischem Auf- bzw. Ausrüsten gleich-gesetzt werden kann. Es bedeutet vielmehr, dass Lehrpersonen ge-zielt weitergebildet werden und entsprechende Lehrmittel und Soft-ware vorhanden sein müssen. Zu-dem braucht es ein gutes, schulaf-fines IT-Departement, das den nö-tigen und wichtigen Backup für den Unterricht erbringen kann. Sie spü-ren wahrscheinlich meine Begeis-terung für kommende Schritte im Bereich Digitalisierung am FG Ba-sel.

In den folgenden Artikeln können Sie anhand einiger Reiseberichte von 2018 eintauchen in die chine-siche Bildungswelt wie auch in die

falls zur Verfügung. Technikängste gab es keine, sondern nur die Lust, Möglichkeiten aller Art zu nutzen. Ebenso eindrücklich war der Ein-satz von Tablets und Rechner in Chemie- und Mathematikstunden in den Sekundarklassen. Die Lehr-personen hatten während der gan-zen Zeit den Überblick, welche Ler-

An meinem Markstand ging es um Digitalisierung im Unterricht und differenzierte Lehr- und Lernformen. Es war für mich sehr beeindruckend, wie weit China uns im Bereich der Digitalisierung voraus ist und wie weit es im Gegenzug im Bereich der Differenzierung hinterherhinkt. Es gelingt den Lehrpersonen in Hongkong und teilweise auch in Südchina, digitale Medien so ein-zusetzen, dass sie den Lernenden ein vertieftes Eintauchen möglich machen. So sah ich im Kindergar-

ten Beispiele mit Bilderbüchern, die animiert nutzbar waren und auch einer Gruppengrösse von über 30 Kindern das Folgen und In-die-Geschichte-Eingreifen überhaupt erst ermöglichte. Gleichsam sam-melten sie aber auch haptische Er-fahrungen auf dem Schulplatz und eine riesige Bibliothek stand eben-

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Geschichte der Hakka und ihrer Runddörfer.

Es war eine Weiterbildung der an-deren Art, aber der Chinaabend zeigte deutlich, wieviel die Lehr-personengruppe mitgenommen und verarbeitet hat und noch im-mer tut – eine nachhaltige Weiter-bildung, die das FG Basel in der ei-nen oder anderen Art weiterbrin-gen wird.

Belinda Cousin

Werden Sie MitgliedTrägerschaft des FG Basel ist der Verein «Freies Gymnasium Basel». Durch eine Mitgliedschaft können Sie seine Ziele aktiv unterstützen und direkten Einfluss auf die weite-re Entwicklung der Schule nehmen.

Anmeldetalon

O Ich/Wir möchte/n Mitglied im Verein «Freies Gymnasium Basel» werden.O Einzelmitgliedschaft (CHF 75.– pro Jahr)O Paarmitgliedschaft (CHF 100.– pro Jahr)

Vorname/n _______________________________________

Name/n _______________________________________

Strasse/Nr. _______________________________________

PLZ/Ort _______________________________________

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Bitte einsenden an: FG Basel, Scherkesselweg 30, 4052 Basel

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nicht an dem, was sie unterrich-ten, sondern an dem, was Stu-dierende gelernt haben. Und auch wenn jede Umstellung zu Beginn meist nur schleppend geschieht, so versprechen sie sich mit dieser Methode lang-fristig Erfolg.

2. In einem Schulsystem, das Klas-sengrössen mit bis zu 60 Schü-lerinnen und Schülern erlaubt, ist es kaum verwunderlich, dass Frontalunterricht die meistver-wendete Unterrichtsmethode darstellt. Entsprechend gering ist der Redeanteil der Zuhörer. Nur durch ein ausgeklügeltes Konzept, das eine intensive Vor- und Nachbearbeitung der Stu-dierenden voraussetzt, ist es möglich, in den Lektionen so-wohl die Interaktion zwischen Lehrperson und Klasse als auch unter den Studierenden zu er-möglichen.

Bei der Interaktion unter Studieren-den wird daraufgesetzt, dass Leis-tungsstärkere den Schwächeren helfen. Aber auch im Lehrerteam helfen erfahrene Lehrpersonen den Neulingen. Zusätzlich werden in-

ein wird das Wissen zusätzlich durch Reflexion konsolidiert. Die-ses schülerzentrierte Konzept ist nicht zuletzt aus den folgenden zwei Gründen bemerkens- und lo-benswert:1. In einer ergebnisorientierten

Gesellschaft, in der nicht nur Studierende unter grossem Leistungsdruck stehen, braucht es seitens der Lehrpersonen eine gute Portion Mut, um Teil der Verantwortung über den Lernerfolg aus den Händen zu geben. An dieser Schule mes-sen sich Lehrpersonen aber

Bei unserer Ankunft wurden wir freundlich empfangen und in einem grossen Saal zu unseren Sitzplätzen begleitet. Am Eingang erhielten wir Unterlagen zum Tagesablauf und ein elektronisches Hörgerät, durch welches wir die englische Überset-zung der kommenden Präsentation hören konnten. Wir waren nicht die einzigen Gäste: Sowohl weitere Lehr-personen aus anderen Schulen als auch ein Fernsehteam und mehre-re Fotografen waren ebenfalls vor Ort. Alles schien sehr offiziell und entsprechend durchorganisiert. Es handelte sich um eine Lehrerfort-bildung, die durch einen Vortrag der Schulleiterin Veronica Yau ein-geleitet wurde. In diesem stellte sie die Schule und ihr preisgekrön-tes Konzept vor, welches sich rund um das Thema Selbstreguliertes Ler-nen dreht. Die Schülerinnen und Schüler akquirieren vor den Lektio-nen selbständig oder in kleinen Lerngruppen das nötige Wissen und erkennen bereits im Vorfeld allfälli-ge Schwierigkeiten, die später im Unterricht ausgetauscht und be-sprochen werden. Sie werden zu aktiver Mitarbeit ermutigt und ver-tiefen so das Gelernte. Im Nachhin-

Selbstreguliertes Lernen an einer Hongkonger SchuleAm Freitag, den 23. März 2018, besuchten wir das Fanling Kau Yan College, die für uns letzte Schule in Hongkong. Die Tsung Tsin Mission of Hong Kong Kau Yan Church hatte diese Schule im Jahre 2000 gegründet.

Lehrpersonenarbeitsplätze

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Gruppenarbeiten die konzipierten Aufgaben umsetzen. Die Studie-renden fühlen sich mit den neuen Formen des Unterrichts selbstsi-cherer und haben sichtlich mehr Spass am Lernen. Zugleich ist zu erwähnen, dass die-ser pädagogische Ansatz auch Schattenseiten mit sich bringt: Nebst den obligatorischen Vor- und Nachbereitungen zum Regelun-terricht erwartet die Studierenden zusätzlichen Aufwand. In den Fä-chern, in denen sie mehr Mühe be-kunden, sollen die Schülerinnen und Schüler am Samstag zusätzli-che Lektionen besuchen (pro Fach 4 Std., max. in zwei Fächern). Die-sen konstanten Druck konnten wir im alltäglichen Unterricht deutlich feststellen. Die Lehrpersonen ge-stalten die Lektionen mit stark an-geleiteter Führung sowie zeitlich streng strukturierten Unterrichts-sektionen. Ausgehend von diesen Beobachtungen mussten wir fest-stellen, dass trotz den guten Inten-tionen ein freies und reguliertes Lernen, wie wir es kennen, nur im Ansatz funktionieren kann.Dessen ungeachtet werden wir die Schule mit einem guten Gefühl und mit der Hoffnung in Erinnerung be-halten, dass sich das Konzept des individuellen und freien Lernens auf allen Ebenen entfalten kann.

Sergio Mouzo, Jean-Raphaël Ruff

andererseits nutzten die Gastge-ber diese Gelegenheit, sich bei uns ein letztes Feedback einzuholen. Es folgte das obligatorische Grup-penfoto, bevor wir uns herzlich und mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck verabschiedeten.

Was uns schlussendlich von die-sem reich an Eindrücken gefüllten Tag übrigblieb, war durchaus ein positives Gefühl. Das Konzept des selbstregulierten Lernens scheint am Fanling Kau Yan College im Vergleich zur restlichen Schulland-schaft von Hongkong eine Aus-nahmeerscheinung zu sein. Zu-gleich schenkt es Hoffnung, dass die daraus gewonnenen Erfolge andere Schulen ermutigen wer-den, das Konzept aufzunehmen, um es Teil ihres eigenen Schulall-tags zu machen. Die positiven Ver-änderungen dank des selbstregu-lierten Lernens erschlossen sich aus verschiedenen Gesprächen, die wir mit Lehrpersonen sowie mit Schülerinnen und Schülern ge-führt hatten. In den Fachschaften erarbeiten die Lehrpersonen ge-meinsame Konzepte und Aufga-ben, die in den alltäglichen Unter-richt implementiert werden. Diese enge Zusammenarbeit stärkt den Teamgeist der Lehrpersonen. Die-se Beobachtung lässt sich zugleich auf die Klassen übertragen, die in

ternationale Fachexperten hinzu-gezogen und Auslandsaufenthalte durchgeführt. Alle, die am Erfolg beitragen können, werden mit ins Boot geholt und stehen dank aus-gezeichneter Feedbackkultur in regem Austausch.

Im Anschluss an den Vortrag ging es direkt weiter mit einer Hospita-tionsstunde in einer Englischlekti-on. Somit konnten wir das theore-tische Konzept in seiner Umset-zung direkt beobachten. Die Schü-lerinnen und Schüler mussten im Vorfeld verschiedene Aufgaben lö-sen, die nun in kleinen Gruppen und zusammen mit der Lehrperson besprochen wurden. Die Gruppen bestanden aus drei bis vier unter-schiedlich eingestuften Kindern, mit dem Ziel, dass die Stärkeren den Schwächeren helfen. Es ist zu er-wähnen, dass nicht nur die schuli-schen Leistungen, sondern auch Sozialkompetenzen für die Einstu-fung berücksichtigt wurden. Die Antworten wurden zum Teil auf so-genannten iBoards festgehalten, die bei der Abschlussdiskussion im Plenum eingesetzt wurden.Im Anschluss an den Unterricht setz-ten wir Lehrpersonen uns mit dem Englischlehrer zusammen, um die Lektion Revue passieren zu lassen.

Nach dem gemeinsamen Mittag-essen mit einigen weiteren Lehr-personen der Gastschule führten uns einige Schülerinnen und Schü-ler durch den Campus. Der Ausflug endete in der Schulbibliothek mit einem netten Gespräch, in wel-chem sehr offen auf unsere Fragen eingegangen wurde. Dabei kamen sowohl positive als auch negative Aspekte zur Sprache.

Abgerundet wurde unser Besuch in einem Sitzungszimmer, gemein-sam mit der Schulleiterin und zwei Lehrpersonen. Zu Gebäck und Tee hatten wir einerseits die Möglich-keit, noch offene Fragen zu stellen,

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Ein bisschen verspätet kamen wir dann in der Oberstufen-Schule Hua Xi in Shoengtheo an. Der Schulleiter der Schule begrüsste uns und stellte uns die Schule vor. Danach gingen wir auf einen Rundgang, wo wir einen ersten Eindruck der Schule und des Un-terrichts gewinnen konnten. Im Anschluss durften wir ein paar Schülerinnen und Schüler im Ge-spräch und bei einem kleinen Bas-ketballspiel kennenlernen. Am Abend gingen wir mit dem Schulleiter und ein paar Lehrern Abendessen. Müde und wieder mit vielen neuen Eindrücken ka-men wir im Hotel in Meixian an.

Die Oberstufen-Schule Hua Xi ist, neben ungefähr 50 anderen Schu-len in dieser Region, sehr bekannt und beliebt, da sie viele Schülerin-nen und Schüler zu grossen Aka-demikern gemacht hat. Dies macht sie zur einer der besten Schulen in dieser Region.

Der Pfarrer erzählte uns die Entste-hungsgeschichte dieses Missions-hauses und nahm uns danach mit auf einen kleinen Rundgang. Wir durften uns die verschiedenen Zim-mer des Missionshauses sowie die benachbarte Kirche ansehen. Im Anschluss an die Führung und die offiziellen Gruppenfotos wurde uns ein mit Liebe zubereitetes Mit-tagessen aus verschiedenen Ge-müse-, Fleisch- und Tofu-Gerich-ten serviert. Nach diesen Hakka-Speisen sind wir Richtung Shoengtheo weiterge-

fahren, wo wir einen kleinen Zwi-schenhalt in der Kirche gemacht haben. Wir trafen dort einen jun-gen Pfarrer, der eine Schlüsselfigur bei der Entwicklung der Hakka-Kirche war. Da wir nicht viel Zeit zur Verfügung hatten und den Un-terricht der bevorstehenden Schu-le nicht verpassen wollten, konn-ten wir die 120-jährige Kirche nur sehr kurz anschauen.

Die offizielle Begrüssung des Pfar-rers und seiner Familie fand in deren Haus bei einem kleinen Snack mit Erdnüssen, Mandarinen, verschie-denen Gebäcken und Tee statt. Die Stimmung der Gruppe wie auch des Pfarrers war ausgelassen und fröhlich, da er zum ersten Mal in der Geschichte eine Schweizer Rei-segruppe im Missionshaus will-kommen heissen durfte.

Besuch in der ersten Basler Hakka-MissionsstationNach einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir am Montag, dem 26. März 2018, mit unserem Privatbus um 08.15 Uhr von Heyuan weiter nach Tschongcun. Die 3-stündige Busfahrt war sehr angenehm, sodass wir erholt und neugierig in der ersten Missionsstation der Basler Missionare im Hakka-Land ankamen. Bei unserer Ankunft wurden wir vom Pfar-rer und seiner Frau sehr herzlich empfangen. Das alte, aber sehr gut erhaltene Missionshaus und die gespannten Kinder der Nachbarsschule sind uns sofort aufgefallen.

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dieser Zeit gab es nämlich noch keine Lastwagen, die für den Ma-terialtransport in die Berge zur Ver-fügung gestanden hätten. Unmit-telbar neben dem Missionshaus ha-ben die Missionare später eine Pri-marschule erbaut.

Mein persönliches Tageshighlight war das Missionshaus in Tschong-cun. Ich war überrascht, wie ein solches Haus vor über 180 Jahren in den Bergen erbaut werden konnte und wie gut es heute noch erhalten ist. Das Eintauchen in die Hakka-Esskultur war ebenfalls sehr spannend und eine willkommene Abwechslung.

Julien Hirano

Xi-Schule sind Physik, Mathematik, Chinesisch, Englisch, Biologie, Ge-schichte und Sport.

Im Auftrag der Basler Mission wur-de das Missionshaus im Jahre 1855 von Rudolf Lechler erbaut. Das Mis-sionshaus war das erste in dieser Region und kostete damals unge-fähr 300.– Schweizer Franken. Ru-dolf Lechler und seine Missionars-kollegen wollten das Christentum nicht nur in die verschiedenen Städ-te bringen, sondern auch ins Hoch-land. Die dicken Mauern und die verschiedenen Installationen des Missionshauses wie auch der Kir-che, die sich neben dem Haus be-findet, sind sehr eindrücklich. Zu

Die Hua-Xi-Schule hat zurzeit 27 Klassen mit 1100 Schülerinnen und Schülern und 160 Lehrpersonen. Eine Klasse besteht aus ungefähr 40 Schülerinnen und Schülern. Im Vergleich zu den anderen Schulen in der Region, die 50–60 Kinder in einer Klasse haben, sind dies laut dem Schulleiter noch eher «kleine-re» Klassen. Der Unterricht beginnt um 07.15 Uhr und endet um 17.45 Uhr. Um 12.00 Uhr gibt es eine grössere Mittagspause von ca. zwei Stunden. Die Schule besitzt nebst einem Schüler- und Lehrer-haus auch einen kleinen Kiosk, wo sich die Schülerinnen und Schüler in der Pause etwas zu Essen kaufen können. Die Hauptfächer der Hua-

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Eine Schule mit Herz in LaolongGepackt und gefrühstückt standen wir am Donnerstag, dem 29. März 2018, kurz nach 9 Uhr wieder in der Lobby des Hotels, in dem wir die letzte Nacht verbracht hatten. Wir warteten auf unseren Bus, der uns schon die ganze Woche begleitet hatte. Mr. Choy und Mr. Sing hatten ihre Navigations-Apps bereits mit dem neuen Zielort gefüttert, und so führte uns eine weitere Etappe in das etwa zwei Stunden entfernt gelegene Laolong.

len Charme bei uns zu hinterlas-sen. Die kleine Dorfschule in Lao-long wird mir persönlich jedoch am stärksten in Erinnerung blei-ben. Direkt vor der besagten Schu-le wurden wir am Tag unseres Be-suchs von zwei neugierigen Klein-kindern begrüsst. Trotz sprachli-cher Barrieren – die beiden waren der englischen Sprache nicht mäch-tig – wurden wir von allen Seiten begutachtet. Es schien, als wäre ein Besuch einer solchen Reise-gruppe nicht unbedingt Alltag. Der örtliche Schulleiter ermöglich-te uns Einblicke in die verschiede-nen Klassen und stellte den Schul-betrieb vor. Auch hier bestand eine sprachliche Barriere, jedoch ver-mochte diese das Engagement und das Herzblut, mit dem hier gear-beitet wurde und wird, in keiner Weise zu schmälern. Die Schule und die Gemeinde leiden unter grossen finanziellen und sozialen Problemen.Die Schule wurde im Jahr 1948 als sogenannte «center school» eröff-net, die für die Beschulung der Kin-

Guangzhou, der drittgrössten Stadt Chinas, war mit dem ländlichen Geist des Dorfes Laolong nicht zu vergleichen. Mit ihren riesigen ur-banen Wohnanlagen, dem vielen Verkehr und dem geschäftigen Treiben besass Guangzhou chine-sisches Grossstadtflair. Die Eindrü-cke des Tages vertieften wir bei ei-nem gemeinsamen Nachtessen, ein spezieller Moment, war es doch der letzte Abend, an dem die gesamte Reisegruppe gemeinsam auf dem Boden der Volksrepublik China zu-sammensass. Während einer nächt-lichen Bootsfahrt auf dem Perlfluss konnten wir gemeinsam auf all die spannenden, lustigen und kuriosen Erlebnisse der vergangenen zwei Wochen anstossen.

Während der fast zwei Wochen in der Sonderverwaltungszone Hong-kong und der Volksrepublik China hatten wir insgesamt acht Schulen besucht. Grundsätzlich teilten alle Schulen die gleichen Bildungszie-le, und trotzdem vermochte jede Schule ihren eigenen, individuel-

Es war die letzte Fahrt zu einer Pri-marschule, was auch bedeutete, dass sich die Reise alsbald ihrem Ende zuneigen würde. In der Dorf-schule von Laolong angekommen, hatten wir die Gelegenheit, wäh-rend einer Führung durch die Un-terrichtsräumlichkeiten verschie-denste Details zum Schulbetrieb wie auch zum staatlichen Schulsystem zu erfahren. Anschliessend wurden wir von der Schulleitung zum Mit-tagessen eingeladen. Mit örtlichen Köstlichkeiten, die bezeichnend für die Charakteristiken der chinesischen Küche sind, wurde unser Gaumen für die fernöstlichen Geschmäcker sensibilisiert und die ungezwunge-ne Atmosphäre ermöglichte den kollegialen Austausch zwischen Schulen unterschiedlicher Kultu-ren. Am frühen Nachmittag bra-chen wir schliesslich auf, um die lange Fahrt nach Guangzhou auf uns zu nehmen. Die Stimmung in

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Schule wird von verschiedenen In-stitutionen und der Regierung un-terstützt, kämpft jedoch täglich mit finanziellen Problemlagen, die sich dann auch zu sozialen Prob-lemlagen ausweiten können. Faszi-nierend ist aber der ungebrochene Wille der Lehrerschaft, trotz schwieriger Umstände ein förderli-ches Lernklima für die Schülerin-nen und Schüler zu schaffen. Für diese Bemühungen wurde die Schule jüngst von der Regierung in Peking ausgezeichnet. In einem landesweiten Vergleich wurden Schulen der Provinzen mit jenen der Grossstädte verglichen, wobei die Dorfschule von Laolong das staatliche Prädikat «good» entge-gennehmen durfte. Der Stolz über das Erreichte war dem Schulleiter anzusehen, während er uns diese Geschichten aus seinem Schulall-tag erzählte.

Während des Mittagessens hatte ich die Gelegenheit, mich mit dem Schulleiter zu unterhalten, wobei ich ihn auf das chinesische Schul-system allgemein, aber auch auf die Ausbildung der Lehrpersonen im Speziellen ansprach. Die Ausbil-dung zur Lehrperson endet mit dem Schreiben eines Staatsexa-mens. Entsprechend den darin er-zielten Resultaten werden die Lehr-personen schliesslich einer beliebi-gen Schule im Land zugeteilt. Die Lehrperson kann also bei der Wahl ihres zukünftigen Arbeitsplatzes nicht mitreden. Auch der Weg zum Posten des Schulleiters oder der Schulleiterin ist durch den Staat vor-geschrieben. Aufgrund der indivi-duellen Leistung einer Lehrperson kann diese durch den Entscheid des zuständigen Erziehungsdepartments zu einem sogenannten Aufseher bzw. einer Aufseherin befördert werden. Sobald auf Schulleitungs-ebene eine Stelle frei wird, kann das Departement einen oder eine dieser Aufseher zum Schulleiter bzw. zur Schulleiterin ernennen.

ment jeder Klasse eine Klassen-lehrperson zugesteht. Zum Glück wiegt der Anspruch, jeder einzel-nen Klasse eine eigene Klassen-lehrperson zu Verfügung zu stel-len, höher als die Anzahl der Schü-lerinnen und Schüler in absoluten Zahlen. Im Schulalltag profitieren die Klassen vom ersten bis zum vierten Schuljahr somit von je ei-ner Lehrperson, die fünfte und die sechste Klasse werden gemeinsam unterrichtet. An den Nachmitta-gen werden die Klassen des ersten, zweiten und dritten Schuljahres, sowie diejenigen der vierten, fünf-ten und sechsten Klassen von je einer Lehrperson unterrichtet. Die

der aus drei verschiedenen Dörfern zuständig war. Seit einiger Zeit ist die Schule jedoch nur noch für eine einzelne Kommune zustän-dig. Dies liegt hauptsächlich an der Abwanderung von Familien mit ihren Kindern in urbane Gebiete. Auch lassen Eltern ihre Kinder wenn möglich an Privatschulen ausbilden, um dadurch die Voraus-setzungen für ihre Zukunft zu ver-bessern. Zweifellos leidet die Dorf-schule von Laolong unter dieser Abwanderung. Mit insgesamt 66 Kindern dürfte die Schule, wie uns der Schulleiter erklärte, nur drei Lehrpersonen einstellen, obwohl das zuständige Erziehungsdepart-

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denen es der Normalität ent-spricht, die Freiheit zu haben, sich beispielsweise als Lehrperson an X-beliebigen Schulen zu bewer-ben und dann im Idealfall selbst entscheiden zu dürfen, an welcher man schliesslich arbeiten möchte. In der Volksrepublik China ent-scheidet der Staat, an welchem Ort die Ressourcen der Lehrerschaft eingesetzt werden sollen bezie-hungsweise benötigt werden. Eine Zentralisierung, die uns in unse-rem westlichen Denken als «Frei-heitsberaubung» erscheinen mag, in diesem Land jedoch ein von der Gesellschaft getragenes und ak-zeptiertes System darstellt. Denn keineswegs hätten wir das Recht dazu, den Erfolg, die Bemühungen und die Leidenschaft der Lehrper-sonen und der Schulleitung der kleinen Dorfschule von Laolong aufgrund eines uns fremden Bil-dungssystems nicht anzuerken-nen. Eine Schule mit Herz!

Montana Meyer

die Absolventinnen und Absolven-ten direkt in der Lohnklasse 0 ein, der erste Anstieg erfolgt nach zwei Jahren. In Abständen von jeweils fünf Dienstjahren wird den Lehr-personen ein Aufstieg in die nächs-te Lohnklasse ermöglicht. Da die-ses System auf der Anzahl Dienst-jahre basiert und Verantwortung, Zuständigkeiten und Kompetenzen nicht berücksichtigt, ist es mög-lich, dass Leitungspersonen unter Umständen weniger verdienen als Lehrpersonen mit hohem Dienst-alter ohne Führungsaufgaben.

«This is Hongkong, you have no choice», eine Aussage, die wir in der Sonderverwaltungszone Hong-kong immer wieder zu hören be-kamen. Man könnte aber auch «this is China, you have no choice» sagen. Es versinnbildlicht, wie sehr sich die Bevölkerung im Klaren ist, jede erdenkliche Chance der be-ruflichen Entwicklung zu nutzen, denn eine solche kommt bei der stetig wachsenden und sich bil-denden Bevölkerung nicht alle Tage. Vor allem hier im beschauli-chen Laolong sind die Perspekti-ven begrenzt. Ich ziehe Vergleiche zu westlichen Gesellschaften, ich

Als ein weiterer spannender Punkt entpuppte sich die Lohnpolitik be-ziehungsweise die Aufstellung der Lohnklassen. Die Einteilung erfolgt in die Stufen 0 bis 3. Nach dem Ab-schluss an der Universität steigen

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nas. Dort vermischten sie sich mit der lokalen Bergbevölkerung, die – wie im südasiatischen Raum bis nach Vietnam und Laos – eher dun-kelhäutig und von Gestalt klein war. Hier vermischten sich nun die Eigen-heiten der Hakka mit denjenigen des isolierten Bergvolkes. Die Hak-ka besiedelten immer höhere Tal-stufen des Berglandes. Um in ihren abgelegenen Siedlungen gegen Bedrohung von Räuberbanden und feindlichen Gruppen Schutz zu fin-den, entwickelten sie Wehrbauten – rund oder viereckig. In solchen Grossbauten, die in den Provinzen Guangdong und Fujian noch heu-te zu finden sind, wohnen manch-mal bis zu 50 Kleinfamilien-Einhei-ten einer Grossfamilie. Im Bedro-hungsfall lässt sich der Wehrbau rasch verriegeln. Er wird zur Burg, die langen Belagerungen standzu-halten vermag, da im Hof auch tie-fe Brunnen liegen.

dieses Wir-Bewusstsein, das einer-seits weit in der Geschichte der Vor-fahrenreihe wurzelt und anderer-seits alle zeitgenössischen Zweige des Ahnenstammes umfasst, dem Gefühl, das Bernhard von Chartres im 12. Jahrhundert mit dem be-rühmten (und oft Isaak Newton zu-geschriebenen Spruch) formulier-te: «Ein Zwerg, der auf den Schul-tern eines Riesen steht, sieht wei-ter als der Riese selbst».

Eine uralte Han-chinesische MigrationsbevölkerungDer Name Hakka bedeutet «Einge-wanderte» oder «Gäste». Diese Be-zeichnung hat einen historischen Hintergrund: Das Hakka-Volk ver-fügt über eine Migrationsgeschich-te innerhalb Asiens, die bis in prä-historische Zeit zurückreicht und in Mythen anklingt. Demnach stammen die Hakka aus dem baikal-sibirischen Raum. Genetische Analysen unter-stützen diesen Ursprungsort. Die genetische Verwandtschaft zu Völ-kern Nordchinas, zu den Japanern und Koreanern ergibt sich dann aus der Tatsache, dass auch diese ihren Ursprung in Baikal-Sibirien bzw. im Mongolischen Raum haben.In mehreren Migrationsbewegun-gen sind die Hakka offenbar in prä-historischer Zeit (12 000–3 000 v. Chr.) zuerst in verschiedene Gegenden Mittel-Chinas migriert. Als einge-wanderte «Fremdlinge» mussten sie aber in Notzeiten jeweils als erste wieder auswandern. Migra-tion, Gast-Sein wurde ihr Namens-kennzeichen.Eine letzte Migrationswelle nach 1200 n. Chr. brachte sie dann in die Provinz Guangdong im Süden Chi-

Das Hakka-Volk mit eigener Sprache und KulturBei den Hakka ist die Differenzie-rung zu den anderen Han-Gruppen besonders gross: Sie verfügen über eine eigene Sprache. Sie nahmen nie den bis ans Ende der Qing-Dynas-tie bzw. der Gründung der Repub-lik 1912 in China geübten Brauch an, den Frauen die Füsse abzubinden. Ebenfalls verehren sie kein Götter-pantheon wie andere Han-Völker. Ihre religiöse Kultur ist vielmehr von taoistischen Elementen, geomanti-schen Praktiken und einer sehr star-ken Ahnenverehrung geprägt.

Grundlegende Bedeutung der Ahnen, welche die Grossfamilie konstituierenDer für die Hakka stark bestimmen-de Zusammenhalt der Grossfamilie in der Ahnenreihe wird augen fällig verankert und zelebriert durch die Ahnentafel im Hausaltar. Dieser liegt in der Hauptachse des Gebäu-des, dem Eingang gegenüber – und ist von diesem durch ein nur von hohen Gästen benutztes Ehrentor nach dem Innenhof getrennt. Überall in der Landschaft des ber-gigen Hakka-Landes sieht man an den Abhängen der Hügel, an Or-ten mit «schönem» Ausblick, die Ahnengräber von Grossfamilien. In ihnen «wohnen» in grossen Ton-krügen die Gebeine der Familien-ahnen über eine lange Generatio-nenkette hinweg. Bei den Gräbern trifft sich dann die Familie zu Fei-ern und Festmahlen. In der Sozial-kultur der Hakka versteht sich das Individuum in der Folge dieser Ah-nenreihe, als identifizierter Teil eines Familien-Ganzen. Vielleicht gleicht

Die Arbeit der Basler Mission unter den Hakka in der Provinz GuangdongDas Volk der Hakka bildet eine der acht Untergruppen der Han-Chinesen. Diese machen 90 Prozent der chinesischen Bevölkerung in China, aber auch im Ausland aus.

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pektive einleiten sollten. Pietisten massen alles Reden von Gott und der Erlösung in Christus daran, dass diesem ein «Gottesdienst in der Welt» entsprach. Manifest wer-den sollte dieser in den lokalen Ge-meinden, die soziale Einrichtun-gen der Armenpflege, Schulen, Stätten zur Berufsbildung und am Ende des 19. Jahrhunderts Spitäler sowie andere Institutionen der Ge-sundheitspflege aufbauten. Man wollte mit der Mission bewirken, dass sich engagierte lokale Chris-ten als opferbereite Akteure zur Verbesserung der Welt im Sinne des «Reiches Gottes und seiner Ge-rechtigkeit» (Mt 6,66) einsetzen.

Koordination der Missions-gebiete: Die Basler Mission arbeitet unter den HakkaIn Absprache mit den anderen Mis-sionsgesellschaften aus England und Deutschland einigten sich die Basler Missionare auf eine Ge-bietskoordination. In der Hong-konger Gruppe von Hamberg und Lechler waren Einheimische aus dem hohen Bergland der Hakka.

der Basler Mission auf der Insel Vic-toria bzw. in Hongkong am Perl-flussdelta ein.

Basler Mission beginnt ihre Arbeit 1847 in Hong Kong 1847 gingen die beiden ersten Basler Missionare, der Schwede Theodor Hamberg, der bereits we-nige Jahre später starb, und der Süddeutsche Rudolf Lechler in Hongkong an Land. Sie hatten von der Leitung in Basel die Order, den Sumpf der Stadt hinter sich zu las-sen, ins Landesinnere zu ziehen und dort Gemeinden zu gründen. Dazu sollten sie – ein Grundsatz des deutschen Missionspioniers Karl Gützlaff – chinesisch auftreten bzw. die Arbeit den dazu ausgebil-deten einheimischen «Evangelisten» überlassen. Die Taufe von Christen war bei pietistischen Missionen aber immer nur ein mittelbares Ziel: Diese Gemeinden waren bloss Instrumente, um «das Evangelium des Friedens dadurch zu verkün-den», indem sie in ihrem Umfeld die Entwicklung einer «wohlthäti-gen Civilisation» ermöglichen res-

Wohngebiet der Hakka in den Provinzen Guangdong und Fujian (nordwestlich von Hongkong)Das hauptsächliche Wohngebiet der Hakka liegt im bergigen Land zwischen dem Perlfluss, der zwi-schen Hongkong und Guangzhou ins südchinesische Meer fliesst, und dem Mejiang-Fluss, der etwa 300 km nordwestlich des Perlfluss-deltas bei Shantou/Swatau das Meer erreicht.

Globalisierung im 19. Jahr-hundert bricht 1842 China aufNach dem Opiumkrieg und in den anschliessend zwischen England und Qing-China geschlossenen «Ungleichen Verträgen» von Nan-jing (1842) wurden freie Zugangs-häfen definiert. So war nun China für westliche Besucher «aufgebro-chen». Aus dem Westen kamen nun Diplomaten und Kolonialbe-amte, Handelsleute, Abenteurer – und auch Missionare. Neben Mis-sionsgesellschaften aus England trafen bald die mit diesen in enger Verbindung stehenden Missionare

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dere Krankheiten mit Folgen wie Blindheit und Lähmungen, die das Leben schwer beeinträchtigen, ver-breitet. Bei diesen Krankheiten hat-te die Traditionelle Chinesische Me-dizin nur ungenügende Gegenmit-tel. Die Basler Missionare arbeiteten tropenmedizinisch mit einer an die lokale Medizin des Missionsgebie-tes angepassten Entwicklung der westlichen Schulmedizin. Sie ver-schmolzen diese mit lokalen medi-zinischen Therapien. Aus diesem Grund sind die chinesischen Spitä-ler, die aus den Basler Gründungen hervorgegangen sind, heute noch stolz auf diesen pionierhaften Ur-sprung. Die Ausbildung von lokalen Ärzten, Apothekern und Pflegepersonal – und damit der Aufbau eines ein-heimischen Gesundheitswesens –, war ein zweites Ziel. Als die Basler Missionare sich bei der Gründung der Volksrepublik aus den südchinesischen Hakka-Gebie-ten zurückzogen, wurden die Schu-len und Spitäler von den Einheimi-schen nahtlos weitergeführt.

Peter Felber

Schulen auf allen Stufen, verstreut über das ganze Hakka-Land. Die oberste Stufe waren Theologische Ausbildungsstätten und Ausbil-dungsspitäler. Ein wichtiges Ziel war die Ausbil-dung der Mädchen in eigenen Schulen. Sie würden als künftige Familienmütter die kommenden Generationen beeinflussen. In sie sollte man mit dem Ziel eines Wan-dels in der Gesellschaft investie-ren. Entgegen der damaligen chi-nesischen Geringschätzung der Frau als Arbeiterin und Gebärerin setzte die Basler Mission mit Mäd-chenschulen einen Kulturwandel durch: Ausgebildete Töchter zu ha-ben wurde für Hakka-Familien er-strebenswert.Mit zwei grossen Spitälern in der Hakka-Hauptstadt Kaintschu/Mei-xian und in der Hongkong näher gelegenen Stadt Heyuan war die Basler Mission Pionierin einer sich Ende des 19. Jahrhunderts entwi-ckelnden Tropenmedizin, die auf China adaptiert war. Hintergrund dazu waren die Missionsfelder in Ghana und Südindien. In Südchina waren damals Malaria, Gelbfieber und sogar die Pest sowie viele an-

Durch die kam Lechler dann ins hohe Bergland hinter der Hakka-Hauptstadt Meixian (damals Kayn-tschu). Hoch oben hinter Wufa im Bergdorf Tschongcun ist das erste Missionsgebäude Lechlers aus den Zeit nach 1860 bis heute erhalten. So wurde das Gebiet des Hakka-Volkes zum Missionsfeld der Basler Mission bzw. der mit ihr eng ver-bundenen deutschen Badenser und Würrttemberger. Andere deutsche Missionen arbeiteten unter dem Nachbarvolk der Hoklo, in dem Ru-dolf Lechler vor der Koordination der Missionsgebiete unter den Ge-sellschaften bereits zu arbeiten begonnen hatte. Diese Koordina-tion war eine Notwendigkeit. Denn bevor Missionare arbeiten konn-ten, mussten sie sprachwissen-schaftliche, geografische und kul-turanthropologische Grundlagen-studien leisten. Nur so konnten sie mit der Bevölkerung sprachlich, sozial akzeptiert und religiös an-schlussfähig kommunizieren. Erst danach war es möglich, mit der lo-kalen Bevölkerung Institutionen einer für sie «wohlthätigen Civilisa-tion» aufzubauen. Es mag zudem sein, dass das Volk der Hakka mit seiner Berglerkultur gerade den Schweizer Missionaren nahe lag. Vielleicht ist das – in An-lehnung an die Namensgebung in der Schweiz (z. B. Zürcher Ober-land) – der Hintergrund dafür, dass sie die bergigen Regionen des Hakka-Landes, die weit weg von Hongkong liegen, mit «Oberland» bezeichneten. Die nahen, im Flach-land des Perlflussdeltas liegenden Gebiete, nannten sie folgerichtig «Unterland» (Zürcher Unterland).

Blühendes Schulwesen, gute Spitäler, Frauenbildung und Armenpflege als Frucht der MissionDas Schulwesen der Hakka-Mission war in seiner Blütezeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts differenziert entwickelt. Es umfasste gegen 200

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se Aspekte gelehrt und geübt. Egal welches Geschlecht, welche Statur und wieviel Geschick man hat, Kung Fu ist für jede und jeden lernbar. Ein-zig der Wille und die Energie müs-sen vorhanden sein, um den Weg des Shaolin meistern zu können.

Shifu Barney

Durch Atemübungen und Medita-tion erlangt ein jeder «einen ruhi-gen Geist, der zu einer ruhigen Hand führt», wie es in einem alten chine-sischen Spruch so schön heisst.

Im Shaolin Kung Fu Club am Mitt-wochnachmittag werden genau die-

Aus Actionfilmen mit Jackie Chan, Jet Li oder Chuck Norris wird schnell klar, dass Schläge, Tritte und Würfe eine wichtige Rolle in der Kampf-kunst spielen. Was aber dabei nicht zu sehen ist, sind die inneren Übun-gen, die zur Meisterung jeglicher Kampfkunstarten vonnöten sind.

Shaolin Kung Fu ClubVor rund 1500 Jahren entstand im buddhistischen Kloster am Berg Song Shan in China die Urform vieler asiatischen Kampfkunstarten, das Shaolin Kung Fu.

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gebaut. Im Kunstatelier gibt es noch vieles zu entdecken. Und wir wer-den noch vieles mehr ausprobieren, wie z. B. mit Ton modellieren oder auch einmal einen Künstler in sei-nem Atelier besuchen oder uns von einer Ausstellung inspirieren lassen. Im Kunstatelier kannst du dein krea-tives Potenzial wecken und neue In-puts und Erfahrungen mitnehmen.

Sanja Lukanovic

nen, malen, drucken, modellieren und arbeiten mit unterschiedlichen Materialien.

In den letzten Jahren haben wir im Kunstatelier unsere Traumhäuser ge-baut, haben Masken und Reliefs vom eigenen Gesicht gegossen, ha-ben mit dem Material Beton und dem Druckverfahren Cyanotypie ex-perimentiert und eigene Lampen

Im Kunstatelier lassen wir unserer Fantasie freien Lauf. Durch das Ex-perimentieren und selber Auspro-bieren tauchen wir in die Welt der Kunst ein.

Wir schauen uns verschiedene Kunst-formen an, schauen, was Künstler anderer Epochen gemacht haben und wie Künstler heute arbeiten. Wir lassen uns inspirieren, wir zeich-

Fantasie schafft WirklichkeitKunst ist nicht nur dazu da, um schön zu sein. Kunst beflügelt Gedanken, weckt die Kreativität, inspiriert, regt zum Nachdenken an und erweitert unsere Sichtweisen.

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«Wüsche! … Fescht wüsche! … Nümm wüsche und mitlaufe! … Super Stei»So klang es am Dienstagnachmit-tag, 5.3.2019, durch die Curlinghal-le Ar lesheim von unseren animie-renden und sympathischen Inst-ruktoren.Die Kleinen spielten nach kurzer Einführung wie grosse Curlingpro-fis und hatten den 20 kg schweren Curlingstein schnell im Griff, so-dass wir in Gruppen gegeneinan-der spielen konnten.Nach knapp zwei Stunden sahen wir in glückliche und zufriedene Gesich-ter inkl. Lehrpersonen. Da spielten die Sieger und Verlierer keine gros-se Rolle mehr.Und jetzt eine warme Schoggi … schön war es!

Abenteuer mit Schnee und Eis

Am 6.3.2019 trafen wir uns um 8:30 und packten unsere Rucksäcke mit Esswaren, Spielsachen und Popo-schlitten. Dann machten wir uns auf den Weg zum Feldberg. Zuerst mit Bus, Bahn mit Umsteigen und dann zum Schluss nochmals mit dem Bus. In einem Zug funktionierte das Licht im Tunnel nicht. Da war die Geis-terbahn im Ticketpreis inklusive.Bei der Ankunft Feldberg-Bärental gab es zuerst einmal eine lustige Schneeballschlacht. Danach nahmen wir den letzten Bus zur Spassburg Feldberg. Bewaffnet mit unseren Poposchlit-ten und Musikbox, machten wir mit unserer Action den Hang unsicher. Als wir dann trotz guter Winter-montour den Schnee überall spür-ten, sassen wir noch in eine Bar und genossen Süssgetränke, die uns wie-der Energie lieferten. Dann mach-ten wir uns auf den Heimweg, wie-der mit Schneeballschlachten in-klusive.

Ivan Garrido, Noëmi Kaiser, Ken Núñez, Sylvia Pradela

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Die Lernenden warten nun gedul-dig auf die Rückmeldungen ihrer Betreuungspersonen und ziehen si-cherlich schon ihre eigenen Schlüs-se aus dem Arbeitsprozess. Wer nun wissen möchte, wie genau Aku-punktur bei Tieren funktioniert oder was es mit den Unverpackt-Läden in Basel auf sich hat, der kann dies gerne in den Forschungsarbeiten der G1 nachlesen.

Simon Näf

G1 diese Forschungsarbeiten in ei-nem etwas geschützteren Rahmen ohne Noten und Auswirkungen auf das Zeugnis durchführen kann. Der Lerneffekt wird bei allen stattgefun-den haben. Manche werden sich in ihrem Prozess und ihrem Resultat bestätigt sehen, manche werden gemerkt haben, dass ein solches Projekt nicht ganz ohne ist, und nächstes Jahr bei den Abschlussar-beiten sicherlich früher und genau-er mit der Planung beginnen.

Von Akupunktur bei Tieren über japanische Kimonos und einheimi-sche Fische zu Unverpackt-Läden in Basel: Die Themenvielfalt der For-schungsarbeiten, die die Lernenden der G1 am Mittwoch, 10. April 2019, präsentierten, ist enorm gross und widerspiegelt die unterschiedlichen Interessen der Jugendlichen. Das Ziel der Forschungsarbeit ist es, den Jugendlichen die Möglichkeit zu ge-ben, eigenständig zu einer selbst gewählten Leitfrage in einem für sie interessanten Themengebiet zu forschen. Die Forschungsarbeit ist somit die natürliche Weiterentwick-lung von 100% EL und ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Abschluss- bzw. später zur Maturarbeit. Ebenso vielfältig wie die Forschungs-themen sind die Erfahrungen und Herangehensweisen der Lernenden an dieses Projekt. Während manch besonders gut Organisierte bereits mehrere Tage vor dem Abgabeter-min ihre Arbeit einreichen, kämp-fen die spontanen Freigeister zu die-sem Zeitpunkt immer noch mit den Einzelheiten ihrer Leitfrage und dem stetig grösser werdenden Druck, in-nert kurzer Zeit mehrere Seiten sinn-voll mit Text zu beglücken. Irgend-wie schaffen es aber dann doch alle, ihre Arbeiten rechtzeitig abzugeben.

Eine leichte Unruhe vor den Präsen-tationen ist bei den Lernenden spür-bar. Was genau muss ich eigentlich präsentieren? Ist mein Aufbau sinn-voll? Bin ich gut genug vorbereitet? Dies sind wohl die Fragen, die in diesem Moment in einigen Köpfen herumschwirren. Der Präsentations-mittwoch hat aber auch gezeigt, dass sich der eine oder andere die-se Fragen vielleicht lieber etwas früher gestellt hätte. Aber gerade deswegen ist es sinnvoll, dass die

Forschungsarbeiten der G1Die Lernenden der G1-Klassen haben in den EL-Stunden vom Mittwoch, 10. April 2019, ihre Forschungsarbeiten prä-sentiert: eine sehr heterogene Veranstaltung in vielerlei Hinsicht.

Vom Kimono zur Hose Carla Christmann

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1920 Japan war immer noch sehr traditionell um diese Zeit. Jeder in

Japan ging im Kimono aus dem Haus. Sie hatten oft mehrere bei

ihnen zu Hause, damit es zum Event passt oder zum Wetter. Die

Frauen machten noch die klassische Frisur, hochgesteckt in einer

Art von Wellen. Die Frauen machten noch jeden Tag das

traditionelle Make-up, weißes Gesicht mit roten Lippenstift.

Kimonos kommen aus der Heian Epoche (794-1185) aber man

weiß nicht genau wieso es eine Tradition wurde. Jedes Kimono

wurde noch Handgefertigt. Es gab kein Kimono der gleich aussah.

Shibori war eine berühmte Technik um Kimonos und Haoris zu färbe. Haoris sind die bunten Jacken

die über den Kimono getragen wird. In der Vergangenheit wurden Kimonos ganz

auseinandergenommen, dann wurden sie in Einzelteilen gewaschen und dann wurden sie wieder mit

einander zusammengenäht.

Das Schnittmuster

Ein T-förmiges Kleidungsstück, der bis zu den Knöcheln reicht. Es besitz einen weiten Kragen sowie weite Ärmel. Wenn man die Arme waagerecht vor sich streckt, fallen die Ärmel vom Handgelenk bis etwa zur Hüfte. Das Kleidungsstück ist um den Körper gewickelt. Es wird immer

mit der linken Seite über die rechte Seite getragen. Zusammengehalten wird der Kimono von

einem Gürtel, denn man Obi nennt. Er wird am Rücken geknotet. Oft noch in einer hübschen

Schleife.

Farben und Muster

Die Kimonos, Haoris von 1920 beinhaltete sehr Matte Farben. Die Muster von Kimonos oder Haoris

waren oft Blumen oder eine der berühmtesten Blumen eine Kirschblüte dort genannt Sakura. Auf

Kimonos oder Haoris noch zu sehen sind Landschaften von Japan oder

der berühmte Berg Fuji.

Ähnlichkeiten mit der Mode in den USA

In den 20er Jahren trugen die Frauen ein Kleid der bis zu den Waden

ging. Oft war das Kleid mit Glitzer oder Paieten überfüllt. Das Kleid trug

man ohne Gürtel oder so in der Art. Man lies das Kleid einfach hängen.

Oft fügte man noch lange Ketten die bis zum Bauch reichten. Federn

Auf diesem Bild sieht man eine Japanerin die ein traditioneller Kimono trägt.

Hier sieht man eine klassische Frau mit den klassischen style von den 20er

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kehrum sieht man auch ganz viel von dem, was ihr alles arbeitet, nicht.CG: So ist es.

Darum die Frage: Woraus besteht ei-gentlich der Grossteil eurer Arbeit? Was würdet ihr da sagen?CG: Das ist eine gute Frage, ich lass Blagica mal vor …BJ: Ich mache die Wäsche, unter anderem für das Mensateam. Dann wische ich draussen. Der Garten …

Das haben wir gerade kürzlich gese-hen, als ihr bei der Einfahrt ein neues Beet mit Ranken angelegt habt.BJ: Und dann die WC-Kontrollen, all-gemeine Kontrollen rings ums Haus, ob alles in Ordnung ist.CG: Etwas vom Wichtigsten in un-serem Beruf ist sicher, die Augen offen zu halten für alles, was gera-de ansteht. Es hilft, wenn man ein bisschen das Auge und die Erfah-rung dafür hat, damit man erkennt, wo es hapert. Und dann ist man na-türlich abrufbereit, wenn jemand et-was braucht. Wir sind eigentlich All-rounder im Haus. Wir bereiten ja auch Räume vor für Sitzungen und An-lässe, die Bestuhlung, die Tische ein-richten. Und das natürlich auch in den Ferien und zu den Zeiten, wo niemand da ist. In dem Sinn machen wir viel im Untergrund. Wenn etwas kaputt ist, nehme ich es runter in die Werkstatt und repariere es. Und wenn wir es gerade wieder einbauen oder es schon wieder geflickt am Ort ist, sehen es die Leute und freuen sich darüber. Solche Arbeiten versuchen wir dann zu erledigen, wenn die Zimmer nicht benutzt werden, wie am Mittwochnachmittag. Wir be-

Elektromonteur gelernt, das heisst, ich war schon immer im handwerk-lichen Bereich tätig.

Wo wir gerade davon sprechen, wie funktioniert diese Ausbildung zum Hauswart?CG: Die ist berufsbegleitend, wäh-rend zwei Jahren, an einer höheren Fachschule für Anlagenunterhaltung und -bewirtschaftung, und am Ende absolviert man die eidgenössische Abschlussprüfung zum Hauswart.

Ich nehme an, davor hat man einen damit verwandten Beruf gelernt?CG: Genau, Voraussetzung ist, dass man einen handwerklichen Beruf gelernt hat, sonst kann man diese Ausbildung gar nicht machen. Eine eigentliche Lehre als Hauswart gibt es nicht.

Was für eure Arbeit eigentlich typisch ist, ist, dass man euch beide zwar oft sieht, im Flur, ums Schulhaus, aber hand-

Blagica, du bist ja die Dienstältere von euch beiden hier an der Schule.Blagica Jevtic: Ja, ich bin schon ein bisschen länger da …

Seit wann bist du bei uns am FG?BJ: Seit Oktober … [zählt nach] 2016. Also seit zweieinhalb Jahren.

Da hast du noch mit Julia zusammen-gearbeitet?*BJ: Ja, da war sie schon pensio-niert, aber sie kam weiterhin vor-bei, um auszuhelfen. Da hat sie mir alles gezeigt.

Und jetzt hast du hier einen neuen jungen Mitarbeiter bekommen, dem du zeigst, wie der Laden läuft … Claudio Gallo: Danke für das Kom-pliment!

Claudio, du bist frisch zu uns gekom-men im November letzten Jahres, stimmt das?CG: Ja, am 4. November 2018 habe ich angefangen.

Und davor hast du ja auch schon als Hauswart gearbeitet?CG: Ja, ich arbeite schon seit acht Jahren als Hauswart. Lange war ich fürs Erziehungsdepartement Basel- Stadt tätig, und danach noch zwei-einhalb Jahre im Stift Olsberg, einem Kinderschulheim im Kanton Aargau.

Hast du dann auch gleich dort ge-wohnt?CG: Nicht direkt in der Anlage, aber im Dorf nebenan, genau. Dann habe ich vorletztes Jahr die Ausbildung zum Hauswart gemacht und abge-schlossen. Ursprünglich hatte ich

Auf einen Kaffee mit unseren freundlichen HausgeisternBlagica Jevtic (geb. 1963) und Claudio Gallo (geb. 1980) unseres Hausdienst-Teams sind die heimlichen Superhelden unserer Schule. Ein halbes Jahr nachdem Claudio neu zu uns gestossen ist, wird es höchste Zeit, beide auf ein Gespräch zu treffen.

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überlegen uns zusammen, wie wir die Arbeit angehen wollen. Zwei Köp-fe denken da halt besser als einer. Dann geht sie ihre üblichen Arbei-ten erledigen, den Garten versorgen und was sonst noch dazu kam. Und am Mittag macht sie die ganzen WC-Kontrollen. Das ist ganz wichtig in der Mittagspause, wo viele Schüler meist hier im Hause sind. Dann ist es nötig, würde ich mal sagen.

Hier möchte ich vielleicht gleich an-hängen: Was ist eher der mühsame-re Teil eurer Arbeit?[Konzentriertes Überlegen.]

Wir kommen nachher auch noch zum Positiven, aber trotzdem zuerst mal: das Anstrengende?BJ: Da muss ich studieren. Wenn etwas nicht nach Plan läuft.CG: Es ist mühsam, wenn man Leu-ten Sachen weiss Gott wie oft sa-gen kann, und es trotzdem nicht hängenbleibt. Mir ist es extrem wich-tig, dass alle an einem Strang zie-hen. Das würde unsere Arbeit, für alle, so viel einfacher machen. Na-türlich helfen viele mit, aber es wäre schön, wenn wir uns mehr einig wä-ren. Nehmen wir gerade das Bei-spiel mit den Toiletten: Wenn da alle ein Auge darauf hielten, würden auch die Schüler merken, dass aufgepasst wird. Sonst bin es einfach immer ich, der schimpfen muss. Und kaum bin ich nicht da, denken sich man-che sofort irgendwelchen Schaber-nack aus.

Da lassen manche einen Haufen Pa-pier auf dem Boden herumliegen.CG: Ja, ganz genau.

Immer und immer wieder, interessan-terweise … Man fragt sich schon manch-mal.CG: Ja, vor allem mit Papiertüchern. Die machen sie dann nass und wer-fen sie an die Decke, wo sie kleben bleiben. Und vorgestern waren alle drei Toiletten hier im EG verstopft. Die Toilettenpapierspender leer. –

Wann fängst du am Morgen mit der Arbeit an?CG: Meist etwa um viertel vor sieben. Je nachdem, wenn ich weiss, dass noch etwas Grosses ansteht, auch früher. Ich will immer einer der Ers-ten sein, die kommen.

Und du, Blagica?BJ: Um halb acht bin ich immer da. Und dann mache ich meine Arbei-ten, die Wäsche, die Bestuhlung, sau-ber machen ums Haus …CG: Wenn ich noch schnell dazwi-schenfunken kann … Wir setzen uns jeden Morgen zuerst zehn Minuten zusammen hin und besprechen die Lage. Meist war ich am Abend da-vor noch länger da und weiss, was noch passiert ist, was es noch zu tun gibt. Das unterbreite ich ihr und wir

reiten alles vor, damit wir am Mitt-wochnachmittag viel von dem, was anfällt, erledigen können. Da haben wir dann meist viel zu tun.

Oder früh am Morgen, wenn wir noch nicht da sind?CG: Ja, da gibt es den Morgenrund-gang ums und im Haus, dann gehe ich immer die Wasserleitungen kon-trollieren, weil wir langsam wissen, dass diese ein Dauerthema sind … In dieser ersten Stunde am Morgen habe ich relativ viel zu tun. Auch das «Fötzele» ums Haus, wenn ich täglich die kleinen Papierchen und Fitzelchen einsammle. Und wenn dann noch Schnee dazu kommt … [blickt aus dem Fenster, wo gerade die Flocken auf den nassen Pausen-platz sinken], dann ist die Hölle los.

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was länger zu zweit wären, bevor am Abend dann die Mitarbeiterin-nen der externen Reinigungsfirma kommen.

Man würde es sich als Aussenstehen-der kaum träumen lassen, wie sehr einen diese WC-Geschichten auf Trab halten können. Eigentlich sollte man sich ja noch um den Rest des Hauses kümmern können? CG: Genau, darum versuche ich auch darauf hinzuarbeiten, dass wir uns alle darauf achten, das würde sicher viel helfen. Ich versuche ja auch immer, unseren Mitarbeitenden aus-zuhelfen, wenn ich kann.

Das kann ich so bestätigen!Blagica, Claudio, vielen Dank für die-ses Gespräch!

Martin Lopez

* Das Porträt über das vorherige Hauswarts- Team Julia Pavloski und Dinu Schmidli le-sen Sie im FG Magazin 2016/1, auf den Seiten 18 und 19 (als Download auf unse-rer Website).

erlebt. Ich komme hier jeden Mor-gen gerne arbeiten, das kann ich wirklich sagen.BJ: Ich auch, ich komme gerne zur Arbeit. Ich fühle mich sehr wohl im Team. Ich kann hier mich selber sein.CG: Ja, wir verstehen uns gut mitei-nander, und ich kann mich voll auf Blagica verlassen. Wenn wir etwas zusammen besprochen haben, weiss ich, dass sie sich darum kümmert. Das ist für mich eine grosse Entlas-tung. Dann kann ich mich auf mein Zeug konzentrieren. Deshalb wür-de ich mir wünschen, dass Blagica noch ein paar Stunden mehr hier arbeiten könnte. Ansonsten arbei-tet sie hier nur bis etwa zur Mittags-pause. Mit etwas mehr Pensum könn-te sie den Nachmittag besser ab-decken, wo wir jetzt weniger prä-sent sind, um nach dem Rechten zu sehen. Die WCs sind wirklich ein ewiges Thema. Manchmal muss ich echt mehrmals die WCs aufräumen und putzen, weil einige Schüler in der Mittagspause dort etwas ver-anstaltet haben … Da wäre es gut, wenn wir auch am Nachmittag et-

Alles verstopft. Das kann ich allein natürlich nicht alles überblicken. Denn gleichzeitig ist in der Turnhalle un-ten noch Mittagssport angesagt. Da warten viele Schüler lange im Gang, bis sie in die Hallen dürfen. Und un-terdessen braucht es nicht viel, bis auch in dieser Gruppe jemand Un-sinn anstellt. Da gehen auch mal Sa-chen kaputt. Und ich hätte gleich-zeitig natürlich auch sonst noch Ar-beit, die ich erledigen muss, gera-de über Mittag, wenn ich nieman-den im Unterricht stören muss … Das sind schon so Sachen, die et-was mühsam sind.Etwas anderes, was ich dieses Jahr gerne hätte, wäre bei der Budget-planung mit dabei zu sein. Einfach um erklären zu können, was wir re-alistisch an Instandhaltungsarbeiten zu erwarten haben. Am besten führt man solche Arbeiten möglichst bald durch, anstatt noch länger zu war-ten. Dann wird es nämlich noch teu-rer. Man merkt dem Gebäude halt auch das Baujahr 1973 an, und es muss ja noch ein paar Jahre länger halten. Gerade bei den Wasserleitun-gen, denen wir viel Sorge tragen müs-sen. Kurzum: An Arbeit mangelt es uns nicht!

Ja, und das sieht man ja auch, dass ihr euch um viel kümmert und immer schnell zur Stelle seid, wenn wir euch brauchen.Was sind denn die Seiten eurer Arbeit, auf die ihr euch am meisten freut?BJ: Die Gartenarbeit. Eigentlich al-les, aber vor allem wenn man draus-sen im Garten alles schön machen kann.CG: Für mich eigentlich der Kontakt mit den Leuten. Ich bin hier auch gut aufgenommen worden, das finde ich schön. Ich finde es auch schön, wenn man miteinander redet, das ist ganz wichtig. Auch dass man sich frühzeitig verständigt und nicht erst, wenn etwas ganz kaputt ist. Das ist mir halt wichtig, dass wir alle, die hier arbeiten, zusammenarbeiten. Ich habe das halt auch schon anders

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Köstlichkeiten aus aller Welt und vielem mehr zu uns ins Haus. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits auf Hochtouren. Doch mehr dazu in der kommenden Ausgabe des FG Magazins.

Sie, liebe geneigte Leserinnen und Leser, sind herzlich willkommen, mit uns auf weitere Jahrzehnte anzu-stos sen.

Den ganzen Artikel zu den Gründer-jahren der Freien Evangelischen Schu-le finden Sie in der Ausgabe 2014/1 des FG Magazins, S. 24–26, auf unse-rer Website.

Martin Lopez

Duft des internationalen Basels, be-freit von konfessionellem Dünkel und politischen Gräben.

Dass wir das Bestehen der ältesten Privatschule Basels nicht wirklich ein-fach sang- und klanglos übergehen, versteht sich von selbst. Doch soll das grosse Fest im Herbst steigen.

Gleichsam eingeschoben zwischen F und G ziehen wir mit «Forever younG» Bilanz über die vielen Jahre und würdigen unseren runden Ge-burtstag mit einem zweitägigen Fest. Am 15. und 16. November 2019 laden wir Sie alle mit einer Musical-Aufführung, weiteren kreativen Dar-bietungen sowie Essensständen mit

Am 23. April 2019, mitten in den Os-terferien und ohne viel Aufhebens, feiert unsere Schule still und leise 130 Jahre ihrer Existenz. Ähnlich un-spektakulär wurde am gleichen Da-tum des Jahres 1889 die Freie Evan-gelische Schule an der Elisabethen-strasse 11 aus der Taufe gehoben. 22 Erstklässler, davon 15 Jungen und sieben Mädchen, begannen damals ihre Schulkarriere in der entschie-den evangelisch geprägten Privat-schule. Was in den turbulenten und konfessionell angespannten Zeiten noch als Abgrenzung zu den katho-lischen Mitschülern und dem neu ökumenischen Unterricht an der öf-fentlichen Schule begann, atmet nun seit einigen Jahrzehnten auch den

Nach 130 Jahren:

orever youn

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www.fg-basel.ch FG Agenda

Dienstag, 28. Mai 2019Aufführungen der verschiedenen Clubs des Erweiterten Angebots17.00 Uhr

Mittwoch, 5. Juni 2019Generalversammlung der Vereinigung der Ehemaligen der Freien (VEF)19.00 UhrIn der Mensa des FG Basel

Mittwoch, 12. Juni 2019Präsentation der Abschluss­arbeiten der Schülerinnen und Schüler der G2 und der S3Mit Grillabend.15.00–20.00 Uhr

Nächste Veranstaltungen des FG BaselDonnerstag, 2. Mai 2019Stammtisch der VEF18.30Restaurant Kunsthalle Basel

Freitag, 10. Mai 2019SporttagUm und im Schulhaus sowie auf den Sportplätzen St. Jakob

Donnerstag, 16. Mai 2019Musikalischer FeierabendSchülerinnen und Schüler spielen Stücke verschiedener Komponisten18.30 Uhr

Montag, 27. Mai 2019Stammtisch der VEF18.30Restaurant Kunsthalle Basel

Dienstag, 18. Juni 2019Aufführung des Musicals der FG Basis18.30 UhrIn der Mensa

Freitag 21. Juni 2019Abschlussfeiern der FG Sekundar und des FG GymnasiumSekundar: 17.00 UhrGymnasium: 18.30 UhrMartinskirche, Basel

Samstag, 29. Juni 2019Beginn der Sommerferien

Aktuellste Informationen und wei-tere Details zu den Veranstaltun-gen finden Sie im Kalender unse-rer Website: www.fg-basel.ch

Nächste AusgabeDas FG Magazin erscheint drei Mal pro Jahr. Die nächste Ausgabe mit dem Schwerpunktthema Bezie-hung und Beziehungen und vie-lem mehr erscheint im Sommer. Redaktionsschluss ist der 28. Juni 2019.

Ihre Meinung?Ihre Meinung zum FG Magazin und zum FG Basel ist uns wichtig. Las-sen Sie sie uns per Mail oder per Post zukommen.

FG Holiday AdventuresSummer holidaysDuring the first, the second and the sixth week of summer vacation the FG holiday adventures will take place as always for our pupils, their siblings, friends and neighbours.

First week: 1–5 July 2019Second week: 8–12 July 2019Sixth week: 5–9 August 2019

More information and registration from June 2019 onwards:ferienabenteuer@fg­basel.ch orwww.fg­basel.ch«Tagesstruktur – FG Ferien-abenteuer»

FG FerienabenteuerSommerferienIn der ersten, zweiten und sechsten Sommerferienwoche findet wieder unser Sommerferien-Abenteuer für unsere Schülerinnen und Schüler, deren Geschwister, Freunde und Nachbarn statt.

1. Ferienwoche: 1.–5. Juli 20192. Ferienwoche: 8.–12. Juli 20196. Ferienwoche: 5.–9. August 2019

Informationen und Anmeldung ab Juni 2019:ferienabenteuer@fg­basel.choder auf www.fg­basel.chunter «Tagesstruktur – FG Ferien-abenteuer»

[email protected] oderFG MagazinScherkesselweg 304052 Basel

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