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FH N achrichten Seite 20 Von der Bauschule in die europäische Gegenwart – der Fachbereich Architektur im Wandel Seite 42 Serie – Ehemalige Absolventen Gestern GSO-FH – und jetzt? Teil 6: Interview mit Prof. Dr. Christian Dorn Seite 48 Pakt 50+ – Chance für Ältere Thema ab Seite 6 Innovation durch Kooperation SS 2006

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FHNachrichten

Seite 20

Von der Bauschulein die europäische Gegenwart –der Fachbereich Architekturim Wandel

Seite 42

Serie – Ehemalige AbsolventenGestern GSO-FH – und jetzt?Teil 6: Interview mit Prof. Dr. Christian Dorn

Seite 48

Pakt 50+ – Chance für Ältere

Thema ab Seite 6

Innovation durch Kooperation

SS 2006

Editorial

Das POF Application Center lebt von Kooperationen

Gemeinsame Stärken bündelnZusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen

Facettenreiche Kooperationen

Bambus – innovativer Rohstoff für die Zukunft?

Cluster-Offensive BayernWeiterführung der High-Tech-Offensive Bayern

Die neue Hochschulleitung – ein Kurzportrait

Von der Bauschule in die europäische GegenwartDer Fachbereich Architektur im Wandel

Neue Dekane Die Wahlen in den FachbereichenGeburtstagskind macht Geschenke Der Scherzer Architektur-FörderpreisNeue Lehrveranstaltung Zielgruppe 50+

Ohm unter Strom Blitz- und ÜberspannungsschutzAbschiedsfeier in der Kulturbrauerei Studiengang International BusinessStippvisite bei Innenminister Dr. Beckstein Preise für DesignerInnen

NachwuchsjournalistInnen Sieger im Wettbewerb Nachwuchsjournalismus 2005Übersetzer für Technik gesucht Gute Berufsaussichten

Illustration und Ohm-RolleDie Spannweite des Fachbereichs Gestaltung

Abwarten und Tee trinkenEin Studiensemester in der Türkei

Ab auf die InselEin Studienjahr in England

Büro mit hohem IQWarum wir ganzheitliche Gebäudetechnik brauchen

KurznachrichtenInteressantes rund ums Studieren

Gestern GSO-FH – und jetzt?Teil 6: Interview mit Christian Dorn

Neuberufungen

Abschied von Rüdiger Ortlepp

Pakt 50+Chancen für Ältere

Nach 1.000 Jahren marktreifDas Zahlenkampfspiel Rithmomachie

Mit Software Engineering gerüstet für die ZukunftDer Masterstudiengang Software Engineering und Informationstechnik

Termine

Innovation durch Kooperation:Die 3 Eckpfeiler des Campus derGeorg-Simon-Ohm Fachhoch-schule Nürnberg: Keßlerplatz,Wassertorstraße und Bahnhof-straße, hinzu kommen noch dieinternen und externen Institute.

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Thema

Innovationdurch

Kooperation

Herausgeber:Der Rektor Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule NürnbergKeßlerplatz 1290489 NürnbergTelefon: 09115880-4226

[email protected]

mit Unterstützung des Bundes der Freunde der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg e.V.

Redaktion: Doris Keßler (DK)Presse undHochschulkommunikation

Sabrina BeckDipl.-Kommunikationswirtin (BAW)

Grafikdesign:Armin Krohne Dipl. Designer (FH)

Anzeigenverwaltung:Ernst Kunze Werbe-Agentur GmbHWilly-Brandt-Platz 2090402 NürnbergTelefon: 0911 21 47 55-0Telefax: 0911 21 47 55-19

Druck:Druckerei und Verlag E. Meyer GmbHRudolf-Diesel-Straße 1091413 Neustadt a. d. Aisch

Auflage:6 000 Exemplare

Nicht oder mit vollem Namen ge-kennzeichnete Artikel geben nichtzwingend die Meinung der Redaktionwieder. Nachdruck von Beiträgen(nur vollständig mit Quellenangabenund gegen Belegexemplar) ist nachAbsprache möglich.

Inhalt

FHNachrichten SS 2006

3. Wettbewerbsfähigkeit: Die Hochschulenutzt ihr ganzes Potential zur Sicherung vonQualität, Attraktivität und Wettbewerbsfähig-keit.

4. Netzwerk: Die Hochschule, ihre Absolven-tinnen und Absolventen sowie ihre Kooperati-onspartner bilden ein leistungsfähiges Netz-werk. Lehre und Forschung stützen auch dieKompetenzfelder der Metropolregion Nürn-berg. Die Hochschule wird in der Öffentlichkeitals bedeutender Standortfaktor wahrgenom-men.

5. Kooperation: Die Zusammenarbeit zwi-schen den Mitgliedern der Hochschule ist vonder gemeinsamen Verantwortung und einer ho-hen Identifikation mit der Institution getragen.Durch interne, horizontale Kooperationsstruk-turen erhöhen wir die Fähigkeit, die Schnitt-stellen zwischen den Fachdisziplinen zu über-winden und flexibel auf Veränderungen zureagieren.

Dass wir nicht bei Null beginnen, zeigt dieseAusgabe der FHNachrichten am Beispiel»Innovation durch Kooperation«. In diesemSchwerpunktsteil des Heftes wird der konkre-te Beweis angetreten, wie gelebte Partner-schaften und vertrauensvolle Kooperationeneinen Mehrwert für alle Beteiligten erbringen.

Wie wir sozusagen ganz nebenbei neuen Rah-menbedingungen Rechnung tragen und dabeidas neue Hochschulgesetz, die Zielvereinba-rungen mit dem Wissenschaftsministerium, dieMaßnahmen des Innovationsbündnisses so-wie die Besoldungsreform umsetzen undschließlich den Bologna-Prozeß weiterverfol-gen werden, darüber berichten wir in den näch-sten Ausgaben der FHNachrichten.

Die Fachhochschulen haben Ge-burtstag, keinen runden, aber mit35 Jahren sind sie nun eine eta-blierte und im Ausland vielfachkopierte Hochschulart. Die Ab-solventinnen und Absolvententragen mit ihrer hohen Qualifika-tion unsere Leistungsfähigkeit indie Arbeitswelt hinaus und prägen mit ihrem be-ruflichen Erfolg unseren guten Ruf. Das klingtnach Stabilität. Doch davon sind wir weit ent-fernt. Es genügt nicht, sich daran zu erfreuen,dass die Fachhochschulen mit ihrem spezifi-schen Auftrag eine feste und bedeutendeGröße in der deutschen Bildungslandschaftsind, denn die Welt ändert sich.

Die Leistungsfähigkeit der Hochschulen be-stimmt die Wettbewerbsfähigkeit unseres Lan-des. Diese ist in Gefahr und sie kann nur durcheine massive Investition in die Bildung erhaltenwerden. Andere haben das erkannt. Besondersdie PISA-Siegerländer, ja sogar Schwellenlän-der in Asien machen es uns vor. Die Wirtschaftwird nicht darauf warten können, dass deut-sche Hochschulen genügend höchstqualifi-zierte Akademiker heranbilden. Bereits jetzt re-krutieren global agierende Unternehmen solchePersonen aus aller Welt. Nimmt der Wettbe-werb zu, dann werden immer mehr Unterneh-men dorthin gehen müssen, wo diese Perso-nen zu finden sind – und das nicht nur mitProduktionsstandorten oder Vertriebsnieder-lassungen. In China, so heißt es, werden näch-stes Jahr eine halbe Million Ingenieure ausge-bildet. Die Konkurrenz schläft nicht.

Jeder Mitarbeiter mit Höchstqualifikation er-zeugt oder stabilisiert lokal bis zu sechs Ar-beitsplätze in Handwerk, Handel und Dienst-leistung. Fehlen diese Mitarbeiter am StandortDeutschland, dann koppelt sich der offen-sichtliche wirtschaftliche Erfolg deutscher Un-ternehmen noch weiter vom deutschen Ar-beitsmarkt ab. Die Investition in die Bildung undin den Innovationsprozess ist damit längst kei-ne ideelle Förderung mehr, sie ist schlicht einearbeitsmarktpolitische und wirtschaftliche, jaexistenzielle Notwendigkeit.

In Deutschland nehmen 36 % ei-nes Schulabgängerjahrgangsein Studium auf, in Bayern sindes sogar noch weniger. Davonwiederum beenden dieses Stu-dium besonders in den alsschwierig geltenden Studien-fächern nur 50-70 % der Anfän-

ger. Zu diesen Fächern gehören die Ingenieur-wissenschaften, in denen ein Abschluss derzeitfast einer Jobgarantie gleichkommt. Eine „Effi-zienzsteigerung“ durch Absenkung der Anfor-derungen wäre eine kosmetische Maßnahmeund ein fataler Fehler und wird an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg nichtstattfinden. Die Hochschule ist sich jedoch ih-rer gesellschaftlichen Verpflichtung bewusst.Ohne Ressourcenverlagerung wird aber schonder demographische Zuwachs nicht zu bewäl-tigen sein.

Die bloße Anpassung an neue gesetzliche Rah-menbedingungen kann keine strategische Ziel-setzung für eine Hochschule sein und ihr auchkeine Richtung geben. Mag der Kurs vom Wet-ter abhängig sein, für das Ziel sollte dies nichtgelten. Wir werden uns daher für die nächstenJahre die folgenden 5 Ziele setzen und ihnenkonkrete operative Maßnahmen folgen lassen:

1. Studium und Weiterbildung: Das Studiumqualifiziert in besonderer Weise für eine sichdynamisch verändernde, globalisierte Arbeits-welt und das lebenslange Lernen. Der Über-gang Schule – Hochschule und Hochschule –Beruf findet eine besondere Beachtung, eben-so die Möglichkeit, Auslandserfahrungen zusammeln. Es werden auch diejenigen gefördert,die vor dem Studium weniger gute Vorausset-zungen vorgefunden haben, aber über das ent-sprechende Potential verfügen und eine fun-dierte Studienfachentscheidung gefällt haben.Ein Abschluss an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule ist ein international anerkann-tes Markenzeichen und Gütesiegel für einehochwertige und praxisnahe akademische Bil-dung.

2. Angewandte Forschung und Entwicklung:Die Hochschule baut ihre führende Stellung inder anwendungsorientierten Forschung undEntwicklung unter den deutschen Fachhoch-schulen weiter aus und sichert damit auch dieQualität und Aktualität der Lehre. Die Institute,Kompetenzzentren und Fachbereiche be-schäftigen zahlreiche wissenschaftliche Mitar-beiter. In allen wissenschaftlich aktiven Berei-chen sind Masterstudiengänge etabliert.

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Prof. Dr. Michael BraunRektor

Editorial

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I n n o v a t i o ndurch KooperationVon Angela Klimek

Das P O F A p p l i c a t i o n C e n t e r lebt von Kooperationen

enn man die Ein-gangshalle in derWassertorstraße be-

tritt, leuchtet es einem schonentgegen: das Logo des POFApplication Center. Diese »feine Adresse« für die Er-forschung und Entwicklungvon Polymeren OptischenFasern (kurz: POF) hat sichmittlerweile einen internationalhervorragenden Ruf aufgebaut. Noch aus derHigh-Tech-Offensive gegründet, steht das POFnun seit diesem Jahr auf eigenen Beinen – undzwar als Teil der FH.

Kooperationen sind hier grundlegender Teil der»Unternehmensphilosophie«. Die Partner sindexterne Unternehmen, aber auch andere Fach-bereiche der eigenen Hochschule. Prof. Dr.Hans Poisel, wissenschaftlicher Leiter des In-stituts, meint, »Wir kooperieren mit allen: mit ex-ternen Forschungseinrichtungen, hochschulei-genen Fachbereichen und Unternehmen. DennKooperationen sind für uns das A und O, vondem wir nur profitieren können.«

Was sind eigentlich POF?Polymere Optische Fasern sind Lichtwellen-leiter aus hochtransparentem Kunststoff. Siesind in der Lage, Licht zu führen, genau so, wiees metallische Kabel mit elektrischem Stromtun. Gegenüber Glasfaser- oder Kupferlei-tungen haben sie viele Vorteile und sind gera-de dabei, sich den Weg in die alltägliche Nut-zung zu bahnen. Führende Automobilhersteller,allen voran BMW und Mercedes Benz, ver-bauen POF bereits heute in ihren aktuellen Mo-dellen und machen sich dabei die einfacheHandhabung und die vollkommene Immunitätgegenüber elektromagnetischen Störungen insensiblen Schaltkreisen zunutze.

Wer schön sein will braucht POFDass die Ergebnisse des unermüdlichen For-schens in der Wassertorstraße für die Wirt-schaft von großem Interesse sind, zeigt eine seitSeptember 2004 gefestigte Kooperation mitdem Hersteller LOEWE AG. Das Unternehmenist unter anderem für ultraflache und technolo-gisch sehr weit entwickelte TV-Bildschirme be-kannt. Das Nürnberger POF-Zentrum ent-wickelt für das in Kronach ansässigeUnternehmen die entsprechenden Datenver-bindungen. Herkömmliche Kabel sind alleinevon ihrer Dicke optisch nicht mit einem ultrafla-chen Bildschirm vereinbar. Deshalb sind POFdie ideale und vor allem optisch beste Lösung.

POF-ALLSeit Beginn diesen Jahres kamfür das POF Application Cen-ter ein EU-Projekt mit dem in-ternen Titel »POF-ALL« dazu.Neun europäische Unterneh-men und Forschungseinrich-tungen sind daran beteiligt. Ihrehrgeiziges Ziel ist es ein POF-basierendes high-speed »opti-cal modem« zu entwickeln.

Das POF Center der FH ist als angesehenesInstitut in diesem Gemeinschaftsprojekt festintegriert.

Nürnberg als Gastgeber Die POF-Fachwelt trifft sich regelmäßig, umsich über den aktuellen Stand in Forschungund Entwicklung der Polymeren OptischenFasern auszutauschen. Auch Nürnberg istimmer wieder Gastgeber für diese Treffen undbefindet sich damit in bester Gesellschaft mitWeltmetropolen wie Amsterdam, Tokio undSeattle. Im internationalen Kreis der POF-Spe-zialisten hat sich das Nürnberger POF Applica-tion Center vor allem wegen seiner herausra-genden Messtechnik für Polymere OptischeFasern eine besondere Stellung gesichert.

POF zum Anfassen Wie eine Wohnung in der Zukunft aussehenkann, können Interessierte in der Wassertor-straße live begutachten. Hier wurde in Zusam-menarbeit mit dem Fraunhofer-Institut fürIntegrierte Schaltungen und zahlreichen Unter-nehmen aus unterschiedlichsten Branchen ei-ne POF-Musterwohnung realisiert. Eindrucks-voll wird dem Besucher vermittelt, was heuteschon mit POF-Systemen im Heimbereichmöglich ist.

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Der Schlüssel zum ErfolgKooperation und Innovation sind die Schlüsselzum Erfolg eines Unternehmens im Wettbe-werb. Insbesondere mittelständische Unter-nehmen werden diese Schlüssel im verschärf-ten Wettbewerb benötigen, um sich dengroßen Herausforderungen im internationali-sierten Markt zu stellen. Aber nur gemeinsamist man stark. Stark am Markt sein, wirtschaft-lichen Erfolg haben heißt aber zwangsläufig,kooperativ und innovativ zu handeln.

Dass dies keine neue Erkenntnis ist, sondernbereits Industrielle im 19. Jahrhundert motivierthat, unterstreicht das Zitat von Henry Ford(1863 – 1947), dem Gründer der Ford MotorCompany: »Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeit führt zum Erfolg.«

Partner für InnovationDie Deutsche Politik – allen voran der dama-lige Bundeskanzler Gerhard Schröder –forderte vor zwei Jahren den Einzug einer neu-en Innovationskultur in Deutschland. Deshalbwurde die Initiative „Partner für Innovation“ insLeben gerufen, die dazu neue Impulse setzensoll. Die Mitwirkenden dieser Initiative vereinenihr wissenschaftliches und strategischesKnow-how mit dem Ziel, vielversprechendeIdeen schnellstmöglich in marktfähige Pro-dukte und Dienstleistungen zu verwandeln. Siebringen ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein,um anhand konkreter Projekte mit Strahlkraftdie hohe Qualität des InnovationsstandortsDeutschland im In- und Ausland stärker sicht-bar zu machen.

Die Ziele, die diese von der Bundesregierungins Leben gerufene Initiative verfolgt – nämlichInnovationen durch Kooperationen zu fördern– sind an der Georg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule Nürnberg längst in die Tat umgesetzt.

Im Folgenden wollen wir anhand von fünfkonkreten eindrucksvollen Beispielen dasInnovationspotential an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule darstellen. Sie stehensymbolisch für viele weitere innovative Ideenund Kooperationsprojekte an der NürnbergerFachhochschule.

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Aufbau einer POF – Polymere Optische Faser

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T h e m aInnovation durch Kooperation

ie Forderung der Mittelstraß-Kommissionder Bayerischen Staatsregierung nacheiner engeren Zusammenarbeit von

Fachhochschulen und Universitäten hatten diebeiden Hochschulen in Erlangen und Nürnbergbereits vorher in die Tat umgesetzt. Seit August2004 werden die gemeinsamen Stärken zwi-schen dem Lehrstuhl für Strömungsmechanik(LSTM) der Friedrich-Alexander-Universität Er-langen-Nürnberg von Prof. Dr. Franz Durst unddem Fachbereich Verfahrenstechnik (VT) derGeorg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürn-berg gebündelt.

Gleichwertige PartnerDie fruchtbare Zusammenarbeit läuft reibungs-los unter den gleichwertigen Kooperations-partnern. Man versteht sich als eingespieltesTeam, das individuelle Lösungen auf Top-Niveau im Bereich der Simulation von Strö-mungs- und Erstarrungsvorgängen in Metall-und Siliziumschmelzen anbietet. Gefördert wirddiese Kooperation im Rahmen des Kompe-tenznetzwerkes für technisch-wissenschaft-liches Hoch- und Höchstleistungsrechnen inBayern (KONWIHR) durch das BayerischeStaatsministerium für Wissenschaft, Forschungund Kunst.

Industrie profitiertIn den Hochtemperaturschmelzen werden so-genannte Silizium-Einkristalle gezüchtet. Fürdie industrielle Produktion elektronischer Bau-teile ist die Entwicklung von immer besserenund größeren Silizium-Einkristallen maßgeblich.Deshalb sind die Ergebnisse aus diesem Pro-jekt vor allem für die Elektronikindustrie bei derHalbleiterfertigung von ganz besonderer Be-deutung.

High-Performance-Computing Die Strömungssimulationen benötigen durchdie Komplexität der Vorgänge enorme Re-chenkapazitäten, die ausschließlich auf Höchst-leistungsrechnern verfügbar sind. Der Vorteildes High-Performance-Computing liegt auf derHand: Im Forschungsverbund arbeiten bei-spielsweise mehrere Rechner gleichzeitig aneiner Aufgabe. Die Leistung, die dabei erzieltwird, ist um ein Tausendfaches höher, als die ei-nes einzelnen PCs. Zeitaufwändige Simulatio-nen, die früher Monate gedauert haben, sindheute in wenigen Tagen realisierbar.

Gute Kontakte der FHDie am LSTM zu hohem Standard entwickel-ten Methoden der Strömungssimulation sollendurch dieses Kooperationsprojekt für praxis-nahe Anwendungen eingesetzt werden. »Damit

das gewährleistet ist, steuert die FH gerne ihreguten und vielfältigen Industriekontakte bei.Denn auf diese Weise ist der Weg für eine zü-gige und unkomplizierte Weiterleitung der neu-en Erkenntnisse in den Praxistest geebnet«,meinen Prof. Dr. Tilman Botsch und Prof. Dr.Eberhard Franz, die federführenden Professo-ren für dieses Projekt an der Fachhochschule.So profitieren gerade mittelständische Unter-nehmen, die sich keine eigenen Forschungs-abteilungen leisten können, von den Vorteilen,die das Hochleistungsrechnen bietet.

Optimierung von WärmetauschernEin zweites Projekt dieser engen Zusammen-arbeit sucht nach Lösungen zur Optimierungbestehender und Entwicklung von neuen Wär-metauschern, wie sie in vielen technischen An-lagen vorkommen. Auch hier treten in zuneh-mendem Maß Computersimulationen an dieStelle von Experimenten und bringen neue Er-kenntnisse für die Entwicklung leistungsfähigerProdukte. Eng arbeitet man in diesem Bereichauch mit der Firma RHODIUS aus Weißenburgzusammen. Heute kann man auf Grund der Er-gebnisse bereits Lösungen anbieten, die einedeutliche Verbesserung der Wärmeübertra-gung sichern. Das erfreut umso mehr, da dieKosten für Energie derzeit kaum noch kalku-lierbar sind und auf diese Weise eine effektivereNutzung garantiert werden kann.

Forschung zum AnfassenDamit das Wissen nicht hinter verschlossenenTüren bleibt, sondern in der Praxis umgesetztwird, geben die beiden Hochschulen die Er-gebnisse aus ihrer Arbeit in Workshops weiter.Bei den Terminen sind auch die Industriepartner

Gemeinsame Stärken b ü n d e l n

Zukünftig sollen POF in Heim und Haus zu-nehmend Verwendung finden. So können aufschnellem Weg Datenmengen bis zu einemGigabit pro Sekunde transportiert werden, wasin etwa 500 digitalen Fernsehkanälen ent-spricht. Die leichte Installierbarkeit, die schnelleMontage von Steckern sowie die hohe Flexi-bilität sind weitere überzeugende Argumente.Mit POF ist es möglich, Datenleitungen auch ineinem Stromkabel zu integrieren.

Studenten erwünschtDas Application Center bietet auch Studie-renden umfassende Möglichkeiten sich inten-siv mit den innovativen Projekten auseinanderzu setzen sowie mit und für die Kooperations-partner zu arbeiten. Grundsätzlich besteht dieMöglichkeit eines Werkstudentenvertrages. Un-ter dem Motto »Training on the job« kann maninnerhalb eines Praxissemesters viel prak-tisches Wissen für die Karriere aufbauen. Be-merkenswert ist, dass für jeden Praktikanten imApplication Center jederzeit auch ein Ingenieurals Ansprechpartner zur Verfügung steht. Stu-denten werden hier nicht alleine gelassen. Werein Praktikum in dieser Ideenschmiede geleistethat, kommt sicherlich auch als Diplomand hier-her und bringt sein eigenes Wissen und seineForschungsergebnisse mit ein. Neben zahl-reichen Diplomanden wurden während des5jährigen Bestehens des POF ApplicationCenter auch zwei spanische und zwei russischeDoktoranden auf dem Weg zum akademischenTitel begleitet.

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Einsatz von POF

Anzeige

mit Vorträgen beteiligt, so dass nicht nur dieKooperation zwischen unterschiedlichen Hoch-schulen, sondern auch zwischen den Hoch-schulen und den Unternehmen vertieft werdenkann. Einer der beiden vom Fachbereich Ver-fahrenstechnik organisierten Workshops fandam Fraunhofer Institut für Integrierte Systemeund Bauelementetechnologie in Erlangen, derandere bei der Firma LOOS International inGunzenhausen statt.

F a c e t t e n r e i c h e Kooperationen

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Gemeinsamauf dem Wegzu neuenLösungen:Forscher-gruppe der Fachhoch-schule und derUniversität

Forschungsgruppe »Technische Keramik«

on Kooperationsmüdigkeit kann man imKeramikbereich des Fachbereichs Werk-stofftechnik an der Fachhochschule si-

cherlich nicht sprechen. Die Bandbreite ankooperativer Zusammenarbeit ist hier schierunbegrenzt – das Resultat daraus immer das-selbe: Innovationen für die Zukunft. »Wir ko-operieren mit der einschlägigen Industrie, mitForschungsverbünden, verschiedenen Univer-sitäten im In- und Ausland sowie anderen Fach-bereichen innerhalb unserer Hochschule, mitInstituten und Gesellschaften ebenso wie mitVerbänden und Kammern und nicht zuletzt ar-beiten wir eng mit selbst gegründeten Unter-nehmen zusammen,« freut sich einer der In-itiatoren dieser vielfältigen Zusammenarbeit,Prof. Dr. Thomas Frey aus dem Fachbereich.

Zentrale Rolle der StudentenEine zentrale Rolle spielt dabei auch die Zu-sammenarbeit mit den eigenen Studenten. Pro-jektarbeiten, praktische Studiensemester, vorallem Diplomarbeiten und Doktorarbeiten derStudenten, bilden die Basis für neues Know-how. Auf diesem Wissen aufbauend könnendann neue Entwicklungsvorhaben entstehenund Forschungsvorhaben beantragt und er-stellt werden. Bei Genehmigung der For-schungs- und Entwicklungsvorhaben werdenebenfalls sehr häufig Diplomanden und Dokto-randen zur Bearbeitung eingesetzt.

So wurde zum Beispiel im Rahmen verschie-dener Diplomarbeiten eine Messmethode zurBestimmung des so genannten KIc-Wertes –eine materialspezifische Kenngröße zur Be-schreibung des bruchmechanischen Verhal-tens spröder Körper – aufgebaut und erprobt.Mit Hilfe dieser Methode ist es nun gelungen imRahmen eines Auftrages der Firma BHS taple-top AG als Teil eines größeren öffentlich geför-derten Forschungsvorhabens, einen bestimm-

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10 FHNachrichten SS 2006

T h e m aInnovation durch Kooperation

ten Bereich des bei der Produktion von Por-zellantellern entstehenden Ausschusses zu ver-stehen. Im Laufe des weiteren Vorhabens solldamit versucht werden, den Ausschuss zu ver-ringern.

Kooperation im VerbundDie öffentlich geförderten Vorhaben des Fach-bereichs Werkstofftechnik sind normalerweiseVerbundvorhaben. Bei diesen Projekten ko-operieren ein bis mehrere Firmen und Institute.Das Resultat kann dann zum Beispiel die Ent-wicklung eines neuen Produktes sein. Ein ganzaktueller Verbund, ist das im Januar diesenJahres gestartete Projekt »Einsatz und Verifi-zierung von verbesserter ZrO2-Keramik für An-wendungen in der Chirurgie«. Hier geht es umdie Entwicklung neuer spezieller keramischerInstrumente für den Einsatz in der minimalin-vasiven Chirurgie.

Mehr als die Summe der einzelnen TeileGanz konkret arbeiten an diesem Projekt sechsgleichwertige Partner zusammen. Die in Hei-nersdorf ansässige Firma Rauschert GmbH hatsich die Entwicklung einer speziellen bruch-und verschleißfesten Keramik, die den speziel-len extremen Anforderungen genügt, bei die-ser Aufgabenstellung zum Ziel gesetzt. Mit derMontage und medizinischen Zulassung der In-strumente ist bei der Umsetzung die Nürnber-ger GfE Medizintechnik beauftragt. Für die Er-probung der Instrumente ist dann wiederum dieKlinik Neumarkt (research unit) verantwortlich.Um die Eigenspannung im Keramik-Metall-Ver-bund zu ermitteln, bringt das Röntgenlabor Ei-genmann in Hormersdorf seine ganz speziel-len Messmöglichkeiten in den Verbund mit ein.Das Zentrum für Werkstoffanalytik Lauf GmbHist in dieser Kooperation der Analytiker für dieWerkstoffkomponenten, und der FachbereichWerkstofftechnik an der FH schließlich steuertsein Know-how bei speziellen Untersuchun-gen zur Weiterentwicklung der eingesetztenKeramikvarianten mit bei. Das Engagementdieser Partner ist ein anschauliches Beispieldafür, dass eine Zusammenarbeit eben dochmehr ergibt als die Summe der einzelnen Teile.

Das Projekt wird von der LGA Nürnberg getra-gen und aus Mitteln des Bayerischen Staats-ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Infra-struktur und Technologie im Rahmen desLeitprojektes Medizintechnik der High-Tech-Offensive Bayern gefördert.

Promotion in heißem TerrainIn einem weiteren Forschungsvorhaben, des-sen Projektträger die Bayerische Forschungs-stiftung ist, werden unter der Leitung von Prof.Dr. Thomas Frey »Keramische Heizelemente«für Einsatztemperaturen über 1000°C ent-wickelt. Entsprechende Prototypen sind in denunten stehenden Bildern im Einsatz dargestellt.

Das Besondere an diesem Vorhaben ist, dasses durch den Absolventen Dipl.-Ing. (FH)Hannes Kühl im Rahmen seiner Promotion be-arbeitet wird. Realisierbar ist dies ist nur auf Ba-sis einer engen Partnerschaft des FachbereichsWerkstoffstechnik an der FH mit dem Lehrstuhl»Werkstoffwissenschaften Glas und Keramik«der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Als Doktorvater für diese Promotionsteht Prof. Dr. A. Roosen am Lehrstuhl der Uni-versität zur Verfügung.

Entwicklung im Auftrag der IndustrieIm April konnte der Absolvent Dipl.-Ing. (FH)Lars Müller ebenfalls eine Promotion unterinterdisziplinärer Leitung der Professoren Dr. Markus Hornfeck (Nanotechnologie) undDr. Thomas Frey (Technische Keramik) mit Prof.Dr. A. Roosen von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg als Doktorvateranmelden. Sein vorläufiges Thema lautet die»Entwicklung eines Oxidationsschutzes aufSi3N4-Keramik«. Finanziert wird die Arbeit durchdie Firma Curamik Electronic GmbH inEschenbach. Dieses Projekt ist – wie auch dieüberwiegende Mehrzahl weiterer circa einDutzend Entwicklungsvorhaben – direkt im Auf-trag der Industrie entstanden.

Wissenspotenzial erkennen und nutzenWie wichtig auch internationalen Konzernendas Potenzial der Hochschulen ist, zeigt die seitdem Jahr 2002 bestehende unbefristete Zu-sammenarbeit des Forschungszentrums derDaimlerChrysler AG in Neu Ulm mit Prof. Dr.Thomas Frey an der FH. Das Projekt »Optimie-rung der Elektroden von PEM-Brennstoffzellen«ist so umfangreich, dass damit bereits seit vierJahren die Stelle der EntwicklungsingenieurinDipl.-Ing. (FH) Annette Haubenreich sowie dieAnschaffung verschiedener Forschungsgerätefinanziert werden konnte.

Außerdem konnten im Rahmen dieser Arbeitenzahlreiche Diplomarbeiten erstellt werden.

Keramischer Rohrheizer (links oben); Keramische Stabheizer

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Innovation durch Kooperation

Langjährige fruchtbare ZusammenarbeitEine ganz besonders fruchtbare Zusammenar-beit ist mit der Firma Rauschert Heinersdorf-Pressig GmbH und dem Fachbereich Werk-stofftechnik entstanden. Die schon seit über 15 Jahren andauernde Kooperation ist seit2003 zu einem herausragenden Beispiel fürWissens- und Technologietransfer geworden.Seit dieser Zeit arbeitet der Forschungsleiter desUnternehmens, Dr. Ralf Girmscheid, im Fach-bereich Werkstofftechnik vor allem in engerKooperation mit Prof. Dr. Thomas Frey.

Dr. Girmscheid wird dabei weiterhin durch dieRauschert Heinersdorf-Pressig GmbH finan-ziert. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wur-den und werden verschiedenste Projekte be-arbeitet und realisiert. Sie dienen einerseits derUnterstützung der laufenden Fertigung – alsoder Herstellung von technischer Keramik - undandererseits zur Entwicklung neuer innovativerProdukte. Dazu zählen spezielle verschleißfestekeramische Bauteile für die Textilindustrie oderdie Entwicklung ganz neuer Werkstoffe, wiez. B. elektrisch leitende Keramiken und derenspezielle Anwendung.

Sachliche Beweisführung auf Grundinnovativer TechnologienSchließlich gibt es eine enge Zusammenarbeitmit dem – im Rahmen der »High-Tech-Offen-sive Zukunft Bayern« – aufgebauten Zentrum fürWerkstoffanalytik GmbH (ZWL) in Lauf. Die heu-tigen Gesellschafter des ZWL haben bereitsschon vor der Gründung durch verschiedene in-tensive Kooperationen voneinander profitiert.

Im ZWL wurde auf der Basis zweier so ge-nannter hoch auflösender Feldemmissions-Rasterelektronenmikroskope ein speziellerGeräte-Pool aufgebaut, mit dessen Hilfe vielewerkstoff- und bauteilspezifische Fragestellun-gen bearbeitet werden können. Demzufolge istdas ZWL zusammen mit seinen vier Mitar-beitern in vielen Fragestellungen der oben be-schriebenen Projekte integriert und an derEntwicklung der daraus hervorgehenden Inno-vationen beteiligt.

Thermogravimetrie mit Infrarot-Gasanalyse(Netzsch)

Hochgeschwindigkeits-Röntgendiffraktometer(Firma PANalytical) mit neuester Detektorgenera-tion und Probenwechsler mit variabler Proben-bühne Zusätzliche »Analytik«: Messung von ultra-dünnen Schichten von 3nm bis ca. 500nm

Die Kryo Transfer-Einheit

Kontaktwinkelmessgerät ( OCA 15, Data Physics)

Brennstoffzelle in der A-Klasse von DaimlerChrysler

Dr. Girmscheid an der Heißpresse

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14 FHNachrichten SS 2006

Innovation durch Kooperation

n der Hochschule entstand im vergan-genen Wintersemester im FachbereichBauingenieurwesen unter der Betreu-

ung von Prof. Dr.-Ing. Hugo Rieger eine inno-vationsgeladene Diplomarbeit, die sich mit derZugfestigkeit von Verbindungen nach Bambu-tec-Systemtechnik auseinander setzt. DieSchwabacher Bambutec-International GmbHstrebte ganz gezielt die partnerschaftliche Zu-sammenarbeit mit der FH an, da nun im Rah-men der Ergebnisse der genannten Diplom-arbeit ein erster Schritt auf eine AllgemeineBauaufsichtliche Zulassung für diese Technikgetan ist.

Ungeahnte MöglichkeitenDer Rohstoff Bambus bietet ungeahnte Mög-lichkeiten. Botanisch wird er den Gräsern zu-geordnet. Das Material weist einen hohen An-teil an Zellulose auf, wodurch es durchaus mitdem Rohstoff Holz vergleichbar ist. Als Baustoff

konnte sich Bambus in den industrialisiertenLändern der nördlichen Hemisphäre bishernicht etablieren. In Asien, Mittelamerika undz. T. Afrika hingegen ist er das Rohmaterialschlechthin. Dort ist es in großen Mengen ver-fügbar, wächst schnell nach – der Rekord liegtbei 121 cm in 24 Stunden – und ist relativ leichtzu bearbeiten.

Der Fachmann betrachtet Bambus aus tech-nischer Sicht als Hohlprofil mit nahezu kreis-förmigem Querschnitt. Seine hohen Festigkei-ten bei geringem Eigengewicht zeichnen diesenWerkstoff besonders aus. Auf Grund seiner in-homogenen, laminaren Struktur ist er dem Holzsehr ähnlich. Was oft als Vorteil fungiert, ist je-doch gleichzeitig ein technischer Nachteil. DieVerbindung von hohlen Stäben ist wesentlichschwieriger zu bewältigen als bei einem mas-siven Querschnitt. Zumal der Werkstoff, ähnlichwie Holz, bei Belastungen quer zur Faser ge-ringere Festigkeiten aufweist als bei faserpa-ralleler Lasteinwirkung.

In seiner Heimat gibt es eine Vielzahl von Mög-lichkeiten, Bambusstäbe miteinander zu ver-binden. Ursprünglich wurde eine Struktur durchBinden mit Seilen realisiert. Noch heute werdenGerüste im asiatischen Raum auf diese Weisehergestellt.

Problematik als HerausforderungDer in Schwabach ansässige Dipl.-Ing. UlrichWallner ist überzeugt, dass pflanzliche Stäbedurch Bambutec eine allgemein anwendbareAlternative für Stabtragwerke aus z. B. Stahldarstellen. Aber auch im konventionellen Holz-bau wird diese systematische Verbindungs-lösung leistungsfähigere Tragwerke ermög-lichen. Er versteht sowohl Bambus und ebensoSchwachholz als ökologisches, zukunftsträch-tiges und innovatives Baumaterial in vielen Be-reichen. Deshalb sieht er die Problematiken,die gleichzeitig mit dem Material Bambus ver-bunden sind, als seine Herausforderung an.

Er setzte sich intensiv mit dem Werkstoff Bam-bus auseinander. Nach zahlreichen Versuchenentwickelte der gelernte Werkzeugmacher underfahrene Sondermaschinenbauer schließlichdie Bambutec-Systemtechnik, eine patentier-te Verbindungslösung, bestehend aus der spe-ziellen Fügegeometrie sowie Werkzeugen undMaschinen, die damit das Produktionsverfah-ren definieren. Alles ist für das Holzbau-Hand-werk einfach anwendbar. Ein wichtiges Merk-mal liegt in der exakt axialen Verbindung vonpflanzlichen Stäben aus z. B. Holz oder Bam-bus. Bambus, aber ebenso auch Holz weisen

eine streng axial verlaufende Faserstruktur auf.Bambutec ist als Verbindungssystem genauauf diese Eigenschaft aller pflanzlichen Stäbeoptimiert. Die natürlichen Imperfektionen derStäbe werden dabei technologisch umgangen,gleichzeitig kommen die hervorragendenMaterialeigenschaften der naturbelassenenStäbe am besten zur Geltung.

Aussagekräftige ForschungsergebnisseBisher wurden die mechanisch-technolo-gischen Eigenschaften dieser Verbindungkaum untersucht. Da es das langfristiges Zielist, diese Anwendung auch gemäß den gel-tenden Normen einzusetzen, sind aussage-kräftige Forschungsergebnisse und Berech-nungen zwingend notwendig. Denn sie sindwiederum Grundvoraussetzung, um eine All-gemeine Bauaufsichtliche Zulassung für dieBambutec-Systemtechnik zu erwirken. Alskompetenter Kooperationspartner fungiert fürdas Schwabacher Unternehmen die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg.

Im Rahmen der Diplomarbeit wurde nun dieFestigkeit der Verbindung unter Einwirkung ei-ner eindimensionalen, axialen Zugeinwirkungnäher betrachtet. Theoretische Berechnungenund praktische Versuche geben Aufschlussüber die Belastbarkeit.

Im Labor des Fachbereichs Bauingenieurwe-sen stehen die für einen Zugversuch notwen-digen Einrichtungen zur Verfügung. So konnteeine Vielzahl an Probekörpern bis zum Bruchbelastet werden. Die so gewonnenen Erkennt-nisse liefern erste Anhaltspunkte über die tech-nisch-wissenschaftlichen Zusammenhänge ei-ner Bambutec-Verbindung. Bis dieseSystemtechnik vollständig erforscht und nach-gewiesen ist, ist noch eine Vielzahl weiterer

Bambus – i n n o v a t i v e r R o h s t o f f für die Zukunft?

Bambusgerüst in Asien

Poolbridge – natürliche Imperfektion,technologisch umgangen

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15FHNachrichten SS 2006

Bruchbild

Zugversuch

Tests, Berechnungen und Überlegungen an-zustellen. Allerdings ist ein erster entscheiden-der Schritt vollzogen, um eine Allgemeine Bau-aufsichtliche Zulassung zu erhalten.

Kooperation auch in ZukunftBambutec bietet nicht nur für angehendeBauingenieure und Architekten, sondern auchfür Maschinenbauer und Informatiker ein inter-essantes Betätigungsfeld. Mit den Ergebnissender ersten Diplomarbeit für das Unternehmenist der Anfang einer langjährigen Zusammen-arbeit zwischen den verschiedenen Fach-bereichen der Georg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule und Bambutec gelegt.

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T h e m aInnovation durch Kooperation

16 FHNachrichten SS 2006

m Februar diesen Jahres lud das BayerischeStaatsministerium für Wirtschaft, Infrastruk-tur, Verkehr und Technologie zum Kongress

»Cluster-Offensive Bayern« ein. Die Politik for-dert und fördert in ausdrücklicher Weise dieZusammenarbeit zwischen Hochschule undWirtschaft und sucht Wege wie diese gegebe-nenfalls weiterentwickelt werden können. Diesogenannte Clusterpolitik gilt als neues Ele-ment der Bayerischen Staatsregierung zumAusbau des Wirtschafts- und Wissenschafts-standortes Bayern. Und wird als konsequenteWeiterführung der High-Tech-Offensive derbayerischen Innovationspolitik bezeichnet. Zielsoll sein, durch Vernetzung der Potentiale inWirtschaft und Wissenschaft im Rahmen or-ganisierter Prozesse und Netzwerke zu einernoch effektiveren Innovations- und Entwick-lungsdynamik zu gelangen. Verbunden damitist in erster Linie die Stärkung der Wettbe-werbsfähigkeit innerhalb der Wirtschaft in Bay-ern sowie die Sicherung und Schaffung vonneuen Arbeitsplätzen. Innovationen – sprichwettbewerbsfähige Prozesse, Produkte, Be-triebe und Arbeitsplätze – müssen schnell ge-funden werden. Deshalb sollen Barrieren ab-gebaut bzw. gar nicht erst künstlich stilisiertwerden. Die Forderung des Ministeriums lautetvielmehr, wissenschaftliche Potentiale stärkeran den Bedarf der Wirtschaft auszurichten so-wie wissenschaftliche Erkenntnisse und neue-ste Forschungsergebnisse schneller in neueProdukte und Prozesse umzusetzen.

Innovatives internes ClusterWie diese Cluster-Politik in vito aussieht, konn-te Prof. Dr.-Ing. Hans Rauch aus dem Fach-bereich Elektrotechnik, Feinwerktechnik undInformationstechnik – kurz efi genannt – ein-drucksvoll in seinem Beitrag zu diesem Themabei einer Podiumsdiskussion liefern. Denn dieAktivitäten der Fachhochschule Nürnberg inden Bereichen Mechatronik, Robotik und Au-tomatisierungstechnik bilden mit den Fachbe-reichen und Instituten sowie den entsprechen-den Ausgründungen ein internes Cluster, indem innovatives Potential pulsiert.

Innovatives Potential seit über 10 JahrenProf. Dr.-Ing. Hans Rauch ist ein »alter Hase«in Sachen Kooperation und Cluster-Bildung.Von ihm kann man sagen, er lebt das Thema»Innovation durch Kooperation« in Vollendung.Bereits vor zehn Jahren wurde das InstitutELSYS ins Leben gerufen. ELSYS versteht sichals Institut für elektronische Systeme. Dieses In-

stitut unter Leitung der FH Professoren Dr.Rauch, Dr. Urbanek und Dr. Bäsig hat in der Ver-gangenheit eine Vielzahl von Projekten in denBreichen Entwicklung, Simulation und Test vonelektronischen Systemen sehr erfolgreich ab-geschlossen. Heute ist das Institut bei führen-den europäischen Wirtschaftskonzernen einanerkannter Ansprechpartner, wenn es um ent-scheidende Tests der Hard- und Software vonSteuergeräten in einer simulierten Umgebungmit ganz speziellen Anforderungen geht.

Gefragtes Know-howELSYS hat zusammen mit seiner Ausgrün-dung, der iSyst Intelligente Systeme GmbH, dieRelevanz von aussagekräftigen Tests bei der In-tegration von Hard- und Software in Steuer-geräte fürs Automobil erkannt und weitet sichin dieser Nische aus. Denn es hat wesentlicheVorteile, die Software auf der Zielhardware undin einer simulierten Umgebung, sprich dem La-bor, zu testen, bevor die echten Testfahrtenbeginnen. Unternehmen haben verstanden,dass es sich lohnt auf das innovative Wissendes Instituts ELSYS zu verlassen und sparendamit viel Zeit und Geld. Vor allem vermeidensie einen möglichen Imageverlust durch nichtoptimal arbeitende Systeme. Ein herausragen-der Kooperationspartner von ELSYS ist dieConti Temic microelectronic GmbH (TEMIC).Das Unternehmen konzentriert sich als inno-vationsstarker Spezialist der Automobilelek-tronik auf elektronische Systeme für Antrieb,Sicherheit und Fahrkomfort. TEMIC beliefertnahezu alle Automobilhersteller weltweit unddeckt hier die sechs Geschäftsbereiche Antriebund Fahrwerk, ABS, Insassenschutz, Sensor-systeme, Komfort-Elektronik und ElektrischeMotoren ab.

»Automation Valley Nordbayern«ELSYS selbst ist in die Kooperationsnetzwerke»Automation Valley Nordbayern« und »mecha-tronik-net e.V.« eingegliedert. Die Mitgliederkommen alle aus den Branchen Mechatronik,Robotik und Effiziente Produktsysteme. Zieldieser Initiative ist es unter anderem, die Wett-bewerbsfähigkeit sowie die Innovationskraft dernordbayerischen Automatisierungstechnik zustärken.

Für Prof. Dr. Hans Rauch ist es ganz wichtig,sich in Netzwerken zu engagieren, denn: »Jemehr Verbindungen man aufbaut und pflegt,desto mehr innovatives Potential entsteht«, ar-gumentiert Rauch. Ein Grund mehr für die Ver-antwortlichen, warum die Aktivitäten nicht aus-schließlich auf das Automation Valley Nord-bayern beschränkt sind.

Das Netzwerk funktioniert, weil unternehmeri-scher Erfolg nicht nur davon abhängt, dass daseinzelne Individuum eine Leistung erbringt. Erhängt auch von der Leistung anderer ab, die imCluster einen gemeinsamen Endkunden be-dienen. Sind die Zulieferbetriebe wenig lei-stungsfähig, leidet z. B. der Automobilhersteller.Ist die Forschungslandschaft wenig innovativ,fallen die produzierenden Unternehmen zurück.

C l u s t e r - O f f e n s i v e Bayern

IGrobentwurf

Feinentwurf

Modulspezifikation

Hard- Software-Moduleund Testsystem

Definition der Anforderungen

Anforderungen andas Testsystem

Entwurf desTestsystems

TestsystemKomponenten Modultest

Integrationstest

Systemtest

Abnahme zurFreigabe

SimuliertesSteuergerät

SimulierteUmgebung

SimuliertesSteuergerät

RealeUmgebung

RealesSteuergerät

HardwareIn The Loop

Virtueller Entwurf(Rapid Prototyping)

Entwicklungs-prozess für Steuergeräte

V2 Modell –Entwicklungund Test komplexerSysteme

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I n n o v a t i v e I d e e n brauchen Unterstützung

Automation Valley Nordbayern – Mitglieder aktuell

Innovative Ideen brauchen Unterstützung und Menschen, die daranglauben: diesen »Leitspruch« hat sich die Georg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule Nürnberg nicht erst seit dem Aufruf des Ministeriums auf die Fahnegeschrieben.

Die Hochschule versteht sich schon alleine von ihrem Grundverständnisals Mittler zwischen innovativen Ideen und Förderern bzw. Wirtschafts-unternehmen, die das innovative Potential gerne unterstützen. Natürlichnicht zuletzt für ihren eigenen späteren Vorsprung auf dem Markt. Dass sichdiese Partnerschaften in der Realität lohnen, unterstreichen zahlreiche, mitt-lerweile auf dem nationalen wie internationalen Markt erfolgreich expan-dierende Unternehmen.

Auch sie waren in den Kinderschuhen auf Kooperationen angewiesen undhaben ihre Chance erhalten. Nicht zuletzt, weil es immer wieder Unter-nehmer und Förderer gibt, die offen sind für Neuerungen, für andere Wegeund das entscheidende Quäntchen Mut und Unternehmertum mitbringen,einer innovativen Idee eine Chance für die Zukunft zu geben.

18 FHNachrichten SS 2006

Die neue Hochschulleitung – e i n K u r z p o r t r a i t

m 15. März 2006 trat die neue Leitung derGeorg-Simon-Ohm-FachhochschuleNürnberg ihr Amt an. Neben dem

neuen Rektor, Prof. Dr. Michael Braun, kom-plettieren als Prorektoren Prof. Dr. Yvonne Stryund Prof. Dr. Hans Rauch das neue Team am Kesslerplatz. Zusammen mit der KanzlerinMargit Plahl, deren Amtszeit nicht befristet ist,werden sie nun die Geschicke der Hochschulebestimmen.

Prof. Dr. Michael Braun ist bereits seit dem Jahr2000 Mitglied der Hochschulleitung. Er wurdeam 15.11.2005 vom Erweiterten Senat derHochschule zum neuen Rektor gewählt. AlsProrektor war er bislang zuständig für die An-gewandte Forschung und Entwicklung (aFuE),den Wissens- und Technologietransfer (WTT)sowie die Weiterbildung. Während seiner Amts-zeit hat sich die Hochschule in diesenThemenbereichen in der Spitzengruppe derdeutschen Fachhochschulen etabliert.

Prof. Dr. Braun hat an der Universität Tübingenstudiert und über ein Thema aus der Atom- undLaserphysik promoviert. Zu den prägenden Er-fahrungen dieser Zeit zählt auch ein For-schungsaufenthalt bei den NobelpreisträgernSchawlow und Hänsch an der Stanford Uni-versity im kalifornischen »Silicon Valley«. Nachder Promotion kam er zur Medizintechnik undwurde 1988 für die Entwicklung eines laserge-

A stützten Operationsverfahrens im menschli-chen Auge ausgezeichnet. Im selben Jahrwechselte Prof. Dr. Braun in ein Unternehmender Raumfahrtindustrie: »die Erfüllung einesJugendtraums«, wie er heute sagt. Er war dortzunächst Leiter der Grundlagenentwicklung fürExperimentieranlagen zur Erforschung mate-rialwissenschaftlicher Prozesse unter Schwe-relosigkeit und leitete im Rahmen des Technologieprogramms der europäischen Welt-raumagentur ESA zahlreiche multinationaleTeams aus Hochschulinstituten und Unterneh-men. Von ihm stammt u. a. auch das technischeKonzept für den europäischen Teil des mate-rialwissenschaftlichen Labors der Internationa-len Raumstation ISS. 1994 nahm er den Ruf aufeine Professur für Experimentelle Physik an derGeorg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürn-berg an. Prof. Dr. Braun war u. a. an der Grün-dung des An-Instituts CIG und an der Gründungder Nürnberger Innovationswerkstatt beteiligt,er ist Vorstandsvorsitzender des I.C.S. e.V. undwar fünf Jahre lang Geschäftsführer der Ver-bund IQ gGmbH. Neben der Leitung der Hoch-schule ist Prof. Dr. Braun auch für die zentralenEinrichtungen zuständig.

Prof. Dr. Yvonne Stry studierte an den Uni-versitäten Gießen und Bonn Mathematik,Physik, Informatik und Philosophie und pro-movierte im Fach Mathematik an der UniversitätBonn. Bis 1994 war sie Nachwuchswissen-schaftlerin in der Gesellschaft für Mathematikund Datenverarbeitung (GMD). Längere Aus-landsaufenthalte führten sie u. a. an dasWeizman Institute of Science in Israel und andie University of Colorado in Boulder. Seit 1994lehrt sie Mathematik im Fachbereich All-

gemeinwissenschaften und hält englisch-sprachige Vorlesungen im Fachbereich Infor-matik. Sie ist seit 1996 Bereichsleiterin im Zen-trum für Hochschuldidaktik der bayerischenFachhochschulen (DIZ), gründete und leitetedort den Fachdidaktischen Arbeitskreis Ma-thematik/ Physik und war von 2001 bis 2003Frauenbeauftragte der Hochschule. Auf ihre In-itiative gehen die Mädchentechniktage »girlsgo_tech« und das Mentoring-Projekt »simone«zurück. Mit einem Kollegen von der Fachhoch-schule München hat sie 2005 im Springer-Ver-lag das Lehrbuch »Mathematik kompakt – fürInformatiker und Ingenieure« publiziert, das ge-rade in die zweite Auflage gegangen ist. FrauProf. Dr. Stry übernimmt von ihrem VorgängerProf. Dr. Heß die Zuständigkeit für Lehre undStudium sowie für die Internationalisierung.

Prof. Dr. Hans Rauch hat an der UniversitätErlangen-Nürnberg Elektrotechnik studiert undüber ein Thema der digitalen Signalverarbeitungan dem Lehrstuhl promoviert, an dem zur sel-ben Zeit die Grundlagen für das MPEG- bzw.mp3-Verfahren gelegt wurden. Von 1981 bis1986 war er für die Robert Bosch GmbH im Be-reich Automobilelektronik als Projektleiter tätig,bevor er als Stellvertreter des Lehrstuhlinhabersfür Rechnergestützten Schaltungsentwurf andie Universität zurückkehrte. Seit 1994 lehrt erDigital- und Rechnertechnik bzw. ElektronischeSysteme an der Georg-Simon-Ohm-Fach-hochschule Nürnberg und war von 1999 bis2001 in der Zeit vor und nach der Fusion derFachbereiche EA und NF zum Fachbereich efiProdekan. Bereits im Jahr 1996 gründete er dasInstitut für Elektronische Systeme (ELSYS), mitdem er als einziger Vertreter einer Fachhoch-schule Partner im Bayerischen Kompetenz-netzwerk für Mechatronik (BKM) wurde, einemder sogenannten »Champions-League-Pro-jekte« der HighTech-Offensive. Als einer derWegbereiter für öffentlich geförderte Projekte anFachhochschulen hat Prof. Dr. Rauch mehrerenationale und internationale Auszeichnungenerhalten. Er gründete mit Kollegen und ehe-maligen Studierenden die Firma iSyst GmbH,moderiert den IHK-Anwenderclub Mikro-systemtechnik/Mechatronik und hat zahlreicheweitere externe Funktionen inne. Prof. Dr.Rauch hat die Aufgabenbereiche aFuE undWTT übernommen.

links:Prof. Dr. Michael BraunMitte:Prof. Dr. Yvonne Stryrechts:Prof. Dr. Hans Rauch

FH unter neuer Leitung

20 FHNachrichten SS 2006

Fach

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Fachbereich

Von der Bauschule i n d i e e u r o p ä i s c h e G e g e n w a r tDer Fachbereich Architektur im WandelVon Daniela Rembor

m Zuge der bundesweiten Hochschulreformwurde 1971 das damalige Ohm-Polytech-nikum mit seiner Hochbauabteilung in die

Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule umge-wandelt. 35 Jahre später steht die nächste,diesmal internationale Reform an: die Ein-führung des konsekutiven Bachelor/Master-Studiengangs.

Fachlich wie institutionell hat sich viel in dieserZeit verändert. Und daran war das Lehrperso-nal selbst maßgeblich beteiligt. Prof. Scherzer,der bereits von 1960 an in der Vorgängerinsti-tution als Dozent aktiv war, führte beispiels-weise als erstes das Flachdach in die Lehre ein.Prof. Schmitt entwickelte eine Methodik für dasFreie Gestalten, indem wissenschaftliche Er-kenntnisse aus der Farb-, Wahrnehmungs- undGestaltpsychologie in die Lösungsfindung miteinbezogen wurden. Beide befassten sich inverschiedenen Gremien aktiv mit der Architek-tenausbildung. Zusammen beläuft sich ihreLehrerfahrung auf knapp fünf Jahrzehnte. Damitsind sie die richtigen Ansprechpartner für einenBlick zurück.

Im Gespräch mit Prof. Hermann Scherzer,1971-1988 Professor für Entwerfen und StädtebauundProf. Dieter Schmitt,1981-2002 Professor für Gestaltung und Darstellung

1971 wurde das Polytechnikum als Ingenieur-schule in eine Fachhochschule überführt.Welche Entwicklungen läuteten den Wechselein?Scherzer: Schon Mitte der 60er Jahre wurdeklar, dass der große Andrang an die Univer-sitäten kanalisiert werden musste. Außerdemerkannte inzwischen die Europäische Union dieAbschlüsse an Ingenieurschulen an, wenn ge-wisse Kriterien eingehalten wurden. Dafür wa-ren jedoch Reformen notwendig, die die Stu-denten ab 1968 in Protestmärschen und Streikseinforderten.

Wie haben Sie diese Zeiten erlebt?Scherzer: Was die Streiks betrifft: die Wünscheder Studenten waren keine Revolte, sondern esging um eine bessere Ausbildung. Deshalb un-terstützten wir Dozenten sie auch in ihrer kon-struktiven Kritik. Im Laufe der Zeit änderte sichdas Verhältnis zwischen Student und Dozent,es wurde weniger hierarchisch. Das konnteaber nicht befohlen werden, es musste sichlangsam entwickeln. Nur so konnte es funktio-nieren.

I

Schmitt: Studentische Kritik gab es öfter, abersie war in meinen Augen immer berechtigt. Des-halb haben wir hier versucht, gemeinsam Lö-sungen zu finden. Das ist nicht selbstverständ-lich und gehört sicherlich zum Image desStandortes.

Was waren die wichtigsten Neuerungen bei derEinführung der Fachhochschule?Scherzer: Ziel war die europaweite Anerken-nung des Abschlusses. Dafür sollte die Vor-bildung verbessert und das Einstiegsniveau er-höht werden. Außerdem wollte man dieStudiendauer mit 2 Praxissemestern auf 8 Se-mester verlängern, und die Studenten solltendie Möglichkeit einer Selbstverwaltung erhalten.Dabei war von Anfang an die praxisorientierteAusbildung auf wissenschaftlicher Grundlagedas wesentliche Element des Bildungsauftra-ges der Fachhochschule. In der Architektur-ausbildung wurde der Schwerpunkt auf diekonstruktiv-gestalterischen Fächer gelegt.

Woher kommt dieser starke Praxisbezug?Schmitt: Die Professoren kamen selbst aus derPraxis. Sie führten ein Büro und erkannten denBedarf.

Scherzer: Schon die Ingenieurschulen warenpraktisch ausgerichtet. Man grenzte sich damitvon den Technischen Universitäten bewusstab.

Im Gespräch: Prof. Dipl.-Ing. Hermann Scherzer

Im Gespräch: Prof. Dipl.-Ing. Dieter Schmitt

Liegt darin die Stärke der Fachhochschule?Schmitt: Ich habe immer die integrierte Praxisals maßgebend betrachtet. Ein italienischerKollege hat meine Erklärungen zum Unter-schied zwischen einer Fachhochschule undeiner Universität einmal als »Universität mit ex-perimentellem Charakter« übersetzt und be-dauert, dass es so etwas in Italien nicht gibt.Das fand ich eine sehr gute Beschreibung.

Und wodurch konnte sich die FachhochschuleNürnberg mit ihrem Fachbereich Architekturprofilieren?Schmitt: Ein Grund war sicher das Lehrperso-nal: das waren stets erfolgreiche Architekten inder Region. Man darf den Werbecharakter bau-ender Hochschullehrer nicht unterschätzen.Was uns zusätzlich von anderen Hochschul-standorten in Bayern abhob, war eine guteMischung von Theoretikern und Praktikern mitspeziellen Fachgebieten. Außerdem ist Nürn-berg ein geopolitischer Schwerpunkt.

Scherzer: Unser Fachbereich erhielt z. B. For-schungsaufträge aus dem Bundesministerium,viele Kollegen wurden in Gremien und Verbändeberufen und das ist heute noch so. Das lässtdoch einen Schluss auf die Qualität zu, oder?Nürnberg stand aber auch immer für seineOffenheit, z. B. waren wir Pionier bei der Ein-richtung von Partnerschaften mit ausländischenHochschulen oder haben Studentenexkur-sionen organisiert. Das war alles nicht Teil desLehrplans. Diese Eigeninitiative ist schon einAlleinstellungsmerkmal.

Architektur

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Was wollten Sie als Lehrende den Studentenmit auf den Weg geben?Scherzer: Meinen Erstsemesterstudenten habeich gesagt, dass wir zu viele Architekten inDeutschland haben, aber darunter seien zuwenig gute – deshalb müssten sie zu den gutengehören. Und als ich einen ehemaligenStudenten von mir fragte, was bei ihm vomStudium hängen geblieben sei, meinte er, ichhätte einmal gesagt: »wer schreibt der bleibt«.Das hätte er sich gemerkt und angewendet.

Schmitt: Und damit ist gemeint, dass die intel-lektuelle Arbeit eines Architekten nicht nur mitdem Bleistift erledigt wird, sondern genausoorganisatorische und verwaltungstechnischeAufgaben mit sich bringt. Nur wenn man diesalles im Griff hat, kann man als Architekt erfolg-reich sein.

Hat sich das Berufsbild im Laufe der Zeitgewandelt?Schmitt: Ja, wir erleben einen Trend, immermehr Architektenleistungen an andere Anbie-ter abzugeben. Das sehe ich als Fehlentwick-lung, weil Architektur etwas Ganzheitliches ist,ein Lebens- und Kulturanspruch, der vermitteltwird. Wenn man etwas schaffen will, etwas Ge-bautes, das auch kulturell Bestand hat, dannmuss man den dafür Verantwortlichen einset-zen, den Architekten. Ich bin bestimmt ein hoff-nungsloser Fall, aber diesen Anspruch nehmeich mir heraus.

Wie sehen Sie die Einführung des zweistufigenStudiensystems?Scherzer: Der Architekturstudiengang unter-scheidet sich von den anderen Ingenieurstu-diengängen. Um in Zukunft die Berufsbezeich-nung Architekt führen zu können, muss manden Masterabschluss und 3 Jahre Berufs-erfahrung nachweisen. Wir müssen uns inter-national einfügen. Ich bin aber optimistisch,dass es in Nürnberg funktionieren wird. Wirwerden einen weiterführenden Masterstudien-gang mit gezieltem Profil anbieten, der die Stu-denten motiviert, sich für diesen Studienstan-dort zu entscheiden. Und ich könnte mirvorstellen, dass dabei die konstruktiven Ele-mente wieder eine wichtige Rolle spielen wer-den.

Das Interview ist ein Auszug aus der Broschüre»Architektur studieren in Nürnberg. Von derBauschule in die europäische Gegenwart – eineMomentaufnahme«. Die Broschüre wurde mitHilfe von Prof. Horst Dittrich, Manuela Irlwek,Prof. Dr. Hartmut Niederwöhrmeier, Prof. JosefReindl, Daniela Rembor und Wilhelm Kocherstellt. Sie kann über den Fachbereich Archi-tektur bezogen werden.

Kontakt:

Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule NürnbergFachbereich ArchitekturPostfach90121 NürnbergTel.: 09 11/ 58 80-12 51

[email protected]

Vitae

Prof. Dipl.-Ing. Hermann Scherzer* 24. März 1926Lebt in Nürnberg1948-1950 Ausbildung: Hochbaustudium,Ingenieurschule Augsburg1950-1953 Architekturstudium, TU MünchenLehre:1960-1971 Dozent Hochbauabteilung,Ohm-Polytechnikum Nürnberg1971-1988 Professor für Entwerfen und Städtebau,Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg1971-1979 und 1983-1987 Dekan des Fachbereichs Architektur1989 Georg-Simon-Ohm-Medaille der FachhochschuleNürnbergSeit 2001 Mitglied im Vorstand des Bundes derFreunde der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule (BdF)Kommissionen:1971-1973 Vorsitz der RahmenlehrplankommissionBayerischer Fachhochschulen1980-1988 Beirat für Wissenschafts- und Hochschul-fragen, Kultusministerium BayernPraxis: Freier Architekt BDA1957-1993 Architekturbüro Scherzer und Partner

Prof. Dipl.-Ing. Dieter Schmitt* 01. April 1937Lebt in Nürnberg1956-1961 Ausbildung: Architekturstudium,TU München1962-1964 Referendariat Universitätsbauamt München1964 2. Staatsprüfung: RegierungsbaumeisterLehre:1981-2002 Professor für Gestaltung und Darstellung,Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg1986-1996 Lehrauftrag für Baukonstruktion und Trag-werkslehre, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg1991-1994 Dekan im Fachbereich ArchitekturKommissionen:1997-1999 Konzeption des Eignungstests für dasArchitekturstudium an den Bayerischen Fachhoch-schulenPraxis:1965-1981 Abteilungsleiter, Land- und Universitäts-bauamt Augsburg

22 FHNachrichten SS 2006

Alle Fachbereiche Fachbereiche

Architektur/Maschinenbau und Versorgungstechnik

Fachbereich

Betriebswirtschaft

ei den Dekanewahlen haben sich dreiFachbereiche der Hochschule für denWechsel und neun für das Bewährte ent-

schieden.

Der Fachbereich Ge-staltung wählte Prof.Regina Havekoß-Franzke neu ins Amtder Dekanin, derFachbereich Informa-tik Prof. Dr. JoachimScheja, und im Fach-bereich Maschinen-bau und Versor-gungstechnik wurdeder bisherige Prode-kan Prof. Dr. MichaelDeichsel zum Dekangekürt, nachdem diejeweiligen Vorgängersich nicht mehr zurWahl gestellt hatten.

In ihrer Funktion be-stätigt wurden dieDekane Prof. Dr. Karl-Heinz Jacob (FB An-gewandte Chemie),Prof. Josef Reindl (FBArchitektur), Prof. Dr.Manfred Lehmann (FB Allgemeinwissen-schaften), Prof. Dr.Niels Oberbeck (FBBauingenieurwesen),Prof. Dr. RolandGegner (FB Betriebs-wirtschaft), Prof. Dr.Ottmar Beierl (FBElektrotechnik-Infor-mationstechnik-Fein-werktechnik), Prof.Dr. Ralf Kuckher-mann (FB Sozialwe-sen), Prof. Dr. Burk-hard Egerer (FBVerfahrenstechnik)und Prof. Dr. Wolf-gang Krcmar (FBWerkstofftechnik).

Die neuen Dekanesind für drei Jahre ge-wählt.

B

Prof. Regina Havekoß-Franzke

Prof. Dr. Joachim Scheja

Prof. Dr. Michael Deichsel

Drei neue Dekane

on allen Fragen in diesem Jahrhundertist wohl die nach den Auswirkungen des

demographischen Wandels für die Wirt-schaft eine der spannenden und für viele Un-ternehmen auch eine der wichtigsten. Denn dieKaufentscheidung der 30 Millionen Menschen,die 50 Jahre oder älter sind, wird über die Zu-kunft vieler Unternehmen entscheiden.

Kaufentscheidungen werden durch intelligen-tes Marketing verursacht, auch bei der Gene-ration 50plus. Andreas Reidl, Lehrbeauftragter,Buchautor und Inhaber der A.GE Agentur fürGenerationen-Marketing wird in seiner Lehr-veranstaltung die Do´s and Dont´s für das50plus Marketing beleuchten. Dazu zählt auchdas Wissen über demographische Zielgrup-penentwicklungen, Produktgestaltung, Markt-forschung und das Thema Werbung. So erör-tert er u.a., warum die Allianz Versicherung mitihrem Produkt »Allianz Unfall 60 Aktiv« hoch er-folgreich ist und mehr als 200 000 Policen in ein-einhalb Jahren verkauft hat und warum Senio-ren-Reisen floppen.

Spezialisten im 50plus Marketing werden in fol-genden Branchen besonders gesucht werden:Hersteller von Küchengeräten, Unterhaltungs-elektronik, Nahrungsmitteln, Möbeln, Gesund-heitsprodukten/ Pharmazeutika, Bekleidung,IT-Lösungen, Hilfsmitteln/Medizintechnik, Fahr-rädern, Automobilen, Reiseunternehmen,Finanzdienstleistungsunternehmen, Weiter-bildungsunternehmen, Telekommunikations-unternehmen, Kommunen, Wohlfahrtsverbän-de, Consultingunternehmen, Wohnbaugesell-schaften, Maklerunternehmen, Einzelhandelaller Bereiche von Elektro-, Buch- bis Tier-handlung.

Denn bereits heute tätigt die Rentnergeneration(60plus) mit 308 Mrd. Euro Konsumausgabenim Jahr ein Drittel der Gesamtkonsumaus-gaben!

Mehr zum Thema und zu Andreas Reidl unter:

www.generationen-marketing.de

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er 80. Geburtstag ist für Prof. HermannScherzer, ehemals Fachbereich Archi-tektur, kein Grund, sich ins Privatleben

zurückzuziehen. Stattdessen bekräftigte derrüstige Jubilar seine Verbundenheit mit derFachhochschule Nürnberg durch den »Stu-dienförderpreis Architektur 2006« für besonde-re Leistungen. Drei Arbeitsgruppen aus demArchitektur-Workshop des 7. Semesters,kamen in den Genuss von je 500 Euro Preis-geld. Sie hatten sich mit den Themen »Mehr-wert Architektur – Verbrauchermarkt und Ge-staltung ein Widerspruch?« und »Neue Orts-mitte« in Neuendettelsau beschäftigt. Mit die-ser Studienarbeit wird eine lange Tradition derintegrierten Planung an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule weitergeführt, denn inden Gruppen arbeiteten zukünftige Architektenund Versorgungstechniker Hand in Hand. »Dietechnischen Konzepte zeigen in praktisch allenStudienarbeiten in energetischer und wirt-schaftlicher Hinsicht eine große Tiefe und Kon-sequenz«, lobte Prof. Joachim Stoll die Teil-nehmer des Workshops. Die drei Preise wurdenin den Vertiefungsrichtungen Städtebau,Gebäudeplanung und Projektorganisation ver-geben. DK

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Neue Lehrveranstaltung

Geburtstagskindmacht Geschenke

Marketing für die Zielgruppe 50plus

Strahlen um die Wette: die drei ausgezeichnetenArbeitsgruppen mit ihren jeweiligen Betreuern unddem Stifter.

FHNachrichten SS 200624

Ohm u n t e r S t r o m

in Projekt mit Pilotcharakter und Strahl-kraft – so lobt Rektor Prof. Dr. MichaelBraun die Zusammenarbeit mit der Neu-

markter Firma Dehn + Söhne, die sich auf Blitz-und Überspannungsschutz spezialisiert hat.Jüngstes Ergebnis dieser Kooperation ist die er-weiterte 1,2 MV Stoßspannungsprüfanlage imHochspannungslabor der Hochschule. Im Aprilwurde sie durch die Geschäftsführer ThomasDehn und Dr. Peter Zahlmann an Rektor Prof.Dr. Michael Braun und den Dekan des Fach-bereichs efi, Prof. Dr. Ottmar Beierl, feierlichübergeben.

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it einem rauschenden Fest verab-schiedeten sich 33 Studenten desStudiengangs International Business

(IB) des Jahrgangs 2001. Der kulturell vielseitigeJahrgang initiierte diese Abschlussfeier, diedurch ein vielseitiges Programm gekennzeich-net war und mit über 90 Gästen, darunterEltern, Professoren, Alumni, äußerst gut be-sucht war. In der Lederer Kulturbrauerei wur-den die Diplom- und Bachelorzeugnisse über-reicht. Auch zwei Masterzeugnisse gab esbereits: Zwei Absolventinnen des vor andert-halb Jahren begonnenen Master-StudiengangsInternational Finance wurden verabschiedet.Schon die bunte Mischung der Herkunftslän-der der Absolventen/innen verrät bereits diekulturelle Vielfalt des IB-Studiengangs. NebenDeutschland (und Österreich) sind das:Argentinien, Bulgarien, Costa Rica, England,Georgien, Kamerun, Indien, Libanon, Mexiko,Taiwan, Thailand, Rumänien, Kasachstan,Indonesien, USA, Zypern. Für die besteDiplomarbeit erhielt Alexander Tange und fürden besten Diplomabschluss Nadine Schmittden Proctor & Gamble Achievement Prize. Zwei»Ehemalige«, nämlich Bettina Spaunhorst(Managerin bei BMW) sowie Martin Stadel-mayer (Associate Manager bei einer DaimlerBenz Tochterfirma) überreichten die Preise undDiplome.

Den Studiengang IB, der im letzten Jahr imCHE/Die Zeit-Ranking bundesweit auf einemSpitzenplatz landete, gibt es seit 1998. Rund100 Studentinnen und Studenten wurden seit-dem in die Praxis entlassen. Von jährlich 50 zu-gelassenen Studierenden kommen etwa dieHälfte aus dem Ausland. Die Vorlesungen wer-

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Versuchsaufbau: 1,2 Mio. Volt durch den wassergefüllten Blumenkasten – dank der HVI®-Ableitung derFirma Dehn + Söhne kein Problem.

Feierliche Banddurchtrennung auf hochspannungstechnische Art.

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Fachbereich

Elektrotechnik Feinwerktechnik Informationstechnik (efi)Fachbereich

Betriebswirtschaft

Abschiedsfeier in der

25FHNachrichten SS 2006

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Fachbereich

Gestaltung

den überwiegend in Englisch abgehalten, einSemester an einer ausländischen Hochschulesowie ein internationales Praktikum gehörenzum Studium.

Vollblut-Betriebswirte feiern natürlich nicht oh-ne Sponsoren: Die Fete wurde zusätzlich auchvon den Firmen Backwerk Nürnberg, learn2dive, cns computer & netzwerk service GmbH,FRAPACK GmbH und Y&J Gems Ltd groß-zügig unterstützt.

23. März 2006, München, Pressekonferenz»Jahresunfallstatistik Bayern 2005« im Bayeri-schen Staatsministerium des Inneren unter Lei-tung des Innenministers Dr. Günther Beckstein.

m Rahmen der Pressekonferenz wurdenkonzipierte und realisierte Designlösungenpräsentiert, wie zum Beispiel Film, Installa-

tion oder Plakat zum Thema »Aktion Verkehrs-sicherheit Bayern 2006«. Dr. Beckstein prä-mierte sieben Beiträge, die von Studentinnenund Studenten der bayerischen Fachhoch-schulen Würzburg-Schweinfurt, München undNürnberg, Fachbereich Gestaltung und Design,erarbeitet wurden. Die sieben Vorschläge wur-den unter rund 30 Ideen und Konzepten für be-sonders herausragend gehalten und gleichran-gig prämiert. Ziel dieser Aktion ist es, die Zahlder Unfalltoten auf Bayerns Straßen zu redu-zieren. Die Zielgruppenansprache jungerVerkehrsteilnehmer ist hierbei besonders wich-tig. Darum auch der Auftrag mit kritischerSelbstreflexion des eigenen Verhaltens an diejungen Kommunikations-Designer der Fach-hochschulen.

Cornelia Maisel, Tanja Quisinky, Stefanie Schießlund Marc Kohler aus dem Fachbereich Ge-staltung konzipierten eine Plakatserie, die aufbekannten Filmtiteln aufbaut, jedoch einen neu-

ICornelia Maisel und Tanja Quisinskymit Staatsminister Dr. Beckstein.Die preisgekrönten Plakate sind imHintergrund zu sehen.

en Sinn und Bezug bekommt. Die Zielgruppewird aufgefordert, sich langsam, verantwor-tungsvoll und ohne Einfluss von Alkohol undDrogen im Straßenverkehr zu bewegen.Cornelia Maisel, Tanja Quisinsky und der Be-treuer des Projekts, Prof. Peter Krüll, nahmennicht ohne Stolz die Urkunden auf der Presse-konferenz entgegen.

K u l t u r b r a u e r e i S t i p p v i s i t e bei Innenminister Dr. Beckstein

26 FHNachrichten SS 2006

Fachbereich

it der Prämierung der besten Teilneh-merinnen und Teilnehmer ist MitteJanuar der inzwischen dritte »Wett-

bewerb Technikjournalismus« des ZVEI (Zen-tralverband Elektrotechnik und Elektroindustriee.V.) zu Ende gegangen. Im Rahmen einerFeierstunde in Nürnberg konnten auch zweiStudierende der Georg-Simon-Ohm-Fach-hochschule für ihre Beiträge jeweils einen Preisentgegennehmen. Der ZVEI Fachverband Au-tomation hatte zusammen mit dem NürnbergerSiemens-Bereich Automation and Drives (A&D)den Wettbewerb für Nachwuchsredakteure vonSchülerzeitungen und Campusmedien der Re-gion Nordbayern veranstaltet. Fast 50 Jung-redakteurinnen und -redakteure hatten sich imHerbst 2005 rund um die FachmesseSPS/IPC/Drives mit dem Thema Automatisie-rungstechnik auseinandergesetzt und Artikelund Hörfunkbeiträge über RFID oder Roboter-technik verfasst. Die besten zehn Nachwuchs-redakteure fahren auf Einladung von SiemensA&D in den kommenden Wochen in Studiosdes Studiengangs Technikjournalismus derFachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, um ersteErfahrungen in TV- und Hörfunkproduktion zusammeln.

»Qualifizierter technischer Nachwuchs ist fürdie Wettbewerbsfähigkeit der Automatisie-rungsbranche entscheidend und ein bedeu-tender Faktor für die Zukunft des StandortsDeutschland«, unterstrich Dr. Reinhard Hüppe,Geschäftsführer des Fachverbandes Automa-tion im ZVEI. »Unser Ziel ist es, jungen Men-schen Technik sowie technische Berufe und

Studiengänge näher zu bringen.« Und dies kön-nen nach Meinung von Hüppe am bestenJugendliche selbst.

Unter dem Motto »Technik beschreiben« wa-ren deshalb Jungjournalisten nordbayerischerSchüler- und Studentenzeitungen, -radios und-sender inzwischen zum dritten Mal dazu ein-geladen, über Technik zu berichten. Im Rahmeneines Workshops von Siemens A&D wurden dieNachwuchsredakteure in die Grundlagen desTechnikjournalismus eingeführt. Auf der Fach-messe SPS/IPC/Drives bekamen die Teilneh-mer dann Ende November 2005 die Gelegen-heit zur Recherche für ihre Beiträge.

Unter den Siegern sind Studierende undSchüler aus ganz Nordbayern, von Würzburgund Schweinfurt über Bayreuth bis nachErlangen, Nürnberg und Altdorf.

Bruno Ploszczyca und Alexandra Schmid vonder Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule ge-hörten zu den Siegern des Wettbewerbs. Siegewannen den ersten und zweiten Platz in derKategorie »Bericht«. Der Ministerialbeauftrag-te für Gymnasien in Mittelfranken, JoachimLeisgang, überreichte in Vertretung desSchirmherrn Staatssekretär Freller die Urkun-den (s. Bild oben).

Die beiden Studierenden werden zusammenmit den anderen Preisträgern mit Siemens A&Dfür eine Woche nach St. Augustin bei Bonn fah-ren und dort in den Studios der Fachhoch-schule Bonn-Rhein-Sieg Technikberichterstat-tung im TV- und Hörfunkstudio kennen lernen.

echniker können nicht schreiben, und Jour-nalisten verstehen nichts von Technik. DasVorurteil ist hartnäckig und weit verbreitet.

Zahlenjongleure stolpern über Buchstaben, undTextakrobaten verzweifeln an binären Syste-men. Woher kommen dann aber die Brücken-bauer zwischen den Welten, und wer übersetztTechnik allgemeinverständlich? Diese Aufgabeübernehmen auch Journalisten in Fachmaga-zinen und Technikredaktionen der Tagesmedi-en oder Pressestellen. Die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg bietet als Vorreiterin Nordbayern seit dem Sommersemester 2003regelmäßig Seminare zu Technikjournalismusund Technik-PR an.

Wer braucht Übersetzer für Technik? In Tages-zeitungen, im Fernsehen und Hörfunk sind The-men aus Wissenschaft und Technik allgegen-wärtig. In Nachrichten, Sonderheften oderThemenseiten berichten die Medien über For-schung und Fortschritt. Und das mit Recht,denn Technik bestimmt das Alltagsleben unddie Entwicklung unserer Gesellschaft. Und dasbetrifft nicht nur Technologie wie RFID oder Mo-biltelefone. Konkret: Technik begegnet jedembereits auf dem Frühstückstisch. Verpackungenvon Marmelade, die PET-Flasche mit dem Früh-stückssaft oder die Zeitung in vier Farben. Hin-ter allem steckt Automatisierungstechnik, wiezum Beispiel von Firmen wie Siemens A&D imAutomation Valley Nordbayern entwickelt undproduziert werden. Technikjournalisten erklärenallgemeinverständlich, welche Antriebssyste-me notwendig sind, um Etiketten immer an dergleichen Stelle einer Flasche aufzubringen.

Für die Entwickler und Anwender von Technikexistiert eine Vielzahl von Fachmagazinen, diewöchentlich oder monatlich über Trends in derWerkstoffentwicklung, der Automatisierungs-technik oder Prozessindustrie informieren. Siewiederum brauchen kompetente Ansprech-partner in den Unternehmen dieser Industrien,die komplexe Produkte, spezielle Lösungenund Applikationen den Öffentlichkeiten vermit-teln. Angefangen von Kunden über Studieren-de bis hin zu Investoren. Alle benötigen auf ih-re jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitteneInformationen über Technologien und Technik.Die jeweilige Übersetzung oder Aufbereitungdes Detailwissens der Spezialisten überneh-men Journalisten, die über das erforderlicheWissen in der jeweiligen Disziplin verfügen. VonAutomatisierungstechnik bis hin zu Chemie undPharma. Und das ist angesichts der Bedeutungder zuletzt genannten Wirtschaftssegmente ei-ne entscheidende Aufgabe. Gerade die Auto-

N a c h w u c h s j o u r n a l i s t I n n e naus der Ohm-FH ausgezeichnet

Ü b e r s e t z e r für Gute Berufsaussichten Von Volker Banholzer

T

MZVEI und Siemens A&D ehren Sieger im Wettbewerb Technikjournalismus 2005

Allgemeinwissenschaften

Anzeige

27FHNachrichten SS 2006

matisierungstechnik für Fertigungs- und Pro-zessindustrie oder Branchen wie Automotiveund Pharma sind Stützen der Wirtschaft.

Die vielfältigen Stellen geben einen Eindruckdavon, welches Spektrum sich für Fachjourna-listen bietet. Aber welcher Weg führt zum Be-rufsziel und in die Redaktion oder in die Pres-sestelle? Ein Weg ist, sich als Journalistin oderJournalist technische Inhalte anzueignen. DieUmkehrung funktioniert aber ebenso: sich alsAbsolventin oder Absolvent der Natur- oder In-genieurwissenschaften mit journalistischenDarstellungsformen vertraut zu machen.

Das Angebot, das die Ohm-FH seit einigen Se-mestern macht, übrigens als erste Fachhoch-schule in Bayern, umfasst die ersten Schritte inTechnikjournalismus und Technik-PR. Im Fach-bereich Allgemeinwissenschaften kann dasWahlfach belegt werden. In einem Semester er-halten die Studierenden einen Einblick in dieGrundlagen journalistischen Schreibens unddie Basis von Technik-Vermittlung in einer Pres-sestelle. Vom Interview über Feature bis hin zurPressemitteilung umfasst das Seminar vor al-lem praktische Inhalte. Was macht eine Nach-richt zur Nachricht? Was interessiert meine Ziel-

gruppe, und wie schreibe ich so, dass der Le-ser bei meinem Text bleibt?

Beispiel RFID (Radio Frequency Identification):Wichtig ist, technische Details für jede der Ziel-gruppen ansprechend aufzubreiten. Je nach In-teressenlage benötigt der Logistiker genaue In-formationen über exakte Funktionsweise,Frequenzen und Sendetechniken des so ge-nannten Funketiketts. Die Bankangestellte, dieeinen Kredit für ein Start-up-Unternehmen be-willigen soll, muss einschätzen können, ob dieTechnologie zukunftsfähig ist. Aber jederbraucht die Information mit einer unterschied-lichen technischen Tiefe und unterschiedlichenSchwerpunkten. Das ist die Aufgabe derFachjournalisten, die hier Technik für ihre Ziel-gruppe verständlich aufbereiten.

Wer die ersten Schritte in Richtung Fachjour-nalismus gehen will, braucht nur Interesse anJournalismus mitzubringen. Die Angst vor demweißen Blatt Papier kann man überwinden.Allerdings: jeder muss sich zutrauen, seineIdeen, seine Arbeitsergebnisse vor dem kriti-schen Publikum zu präsentieren. Dass am En-de dieser Wahlveranstaltung durchaus brauch-bare Ergebnisse herauskommen, zeigt sich

Technik g e s u c h t für journalistisch begabte Naturwissenschaftler

unter anderem daran, dass zum Beispiel Teil-nehmer des Seminars Technikjournalismus undTechnik-PR im Wettbewerb Technikjournalis-mus des ZVEI (Zentralverband Elektrotechnikund Elektroindustrie e.V.) unter den Siegern wa-ren.

Das Seminar an der Ohm-FH ist zwar nicht dieGarantie für den Pulitzer-Preis. Aber ein Anfangfür den Berufsweg in den Fachjournalismus istes allemal.

Weitere Informationen:

Lehrbeauftragte für TechnikjournalismusVolker M. Banholzer, Group CommunicationSiemens Automation and Drives

[email protected]

Eva Koch, Leiterin Presse Hameln Pharma

[email protected]

28

Fachbereich

Gestaltung

aum ein Bereich derGeorg-Simon-Ohm-Fachhochschule zeigt

seine Arbeiten so oft undoffensiv wie der FachbereichGestaltung. Wie groß dieSpannbreite der Design-Arbeiten ist, verdeutlicht diese Bilderseite.

Design m u s s s e i n

K

Tina Berning:Illustration für das Magazin der Süddeutschen Zeitung

Für diese Bäume,eine Plakat-werbung für denWorld WildlifeFund (WWF), hatDaniel Cojacarubei der AgenturOgilvy eine Aus-zeichnung des ArtDirectors ClubDeutschlanderhalten.

Erstmals losgelöst von denRäumlichkeiten der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschulepräsentierte sich im April dieneueste Ausgabe der be-kannten »Ohm-Rolle« imgrößten Kino Nürnbergs,dem Cinecittà.

Nachdem die Arbeiten auchbundesweit immer mehrAufsehen erregt hatten, wares an der Zeit für eine große,öffentliche Vorstellung. Zusehen gab es Werbespots,Music Videos und Kurzfilmevon Studenten aus dem FachFilm und Animation von Prof.Jürgen Schopper.

FH-StudentInnen in der Welt

igentlich sind die Studierenden aus demFachbereich Betriebswirtschaft die Ak-tivsten, wenn es um Praktika im Ausland

geht, und eigentlich sind die USA und dieVolksrepublik China die beliebtesten Länderfür ausreisende Ohm-Studenten. JenniferBeilstein hingegen studiert Sozialpädagogikund hat ihr Zweites Praktisches Studiense-mester in Istanbul und Ankara verbracht. Seit-dem ist sie sicher, dass sie nach ihrem Ab-schluss mit türkischen Migranten arbeitenmöchte.

Lesen Sie, warum es sich lohnt, trotz schein-barer Härten einen Auslandsaufenthalt zu pla-nen. Und: eine Urlaubsreise reicht nicht aus,um die Türkei wirklich kennen zu lernen.

Nach monatelangen Vorbereitungen, zahlrei-chen Gesprächen mit dem Internationalen Of-fice, den betreuenden Professoren und demtürkischen Konsulat war es also am 27. Märzendlich soweit. Mit nicht viel im Gepäck, sehrgeringen Sprachkenntnissen, einem Prakti-kumsvertrag und dem Wissen, dass ich in ei-nem Studentenwohnheim unterkommen wer-de, stand ich nun also am Flughafen in Istanbulund wartete darauf, dass mich meine zukünfti-gen Kollegen abholen. Nach dem wir uns end-lich gefunden hatten, fuhren wir erst mal mitdem Bus zum Wohnheim. Schon das Busfah-ren ist in der Türkei ein Abenteuer für sich, denndie öffentlichen Verkehrsmittel sind meist sehrüberfüllt und haben scheinbar ihre eigenen Ver-kehrsregeln. Auf der Fahrt wurde mir einigesüber das Wohnheim erzählt, so z. B. dass es einGebäude nur für die männlichen Studenten und

eines für die Studentinnengibt, gegenseitige Besu-che sind natürlich ausge-schlossen. Außerdem wur-de ich gleich darüberaufgeklärt, dass um 23.00Uhr Sperrstunde ist. Fallsman zu oft zu spät kommt,hat das den Rauswurf zurFolge.

Obwohl ich nun ja schon einiges über dasWohnheim wusste, war ich bei der Ankunftdoch ein wenig überrascht. Auf dem Gang wa-ren links und rechts Holzspinde. Aus jedemZimmer drangen unterschiedliche TV- und Mu-sikklänge. Ich wurde von meinen fünf Zimmer-genossinnen sehr herzlich willkommen ge-heißen. Erst einmal wurde Cay (türkischer Tee,der sehr heiß und süß getrunken wird) serviertund ich musste Fragen nach meiner Familie,meiner FH und allgemein nach dem Leben inDeutschland beantworten. Danach führtenmich die Mädchen durch das Wohnheim, dasfür etwa 160 Studentinnen ausgelegt war. Aufunserem Stockwerk gab es achtzehn Wohn-räume, vier Duschen (wenn man Glück hatte mitwarmen Wasser, relativ häufig gab es auch garkein Wasser), fünfzehn Toiletten (allerdings ge-flieste Plumpsklos, aber man gewöhnt sich analles), einen verqualmten Aufenthaltsraum, ei-nen Gebetsraum und eine Küche (allerdingsohne Kochgelegenheit!). Mir war schon im Vor-feld bewusst, dass sich türkische Wohnheimenicht mit dem deutschen Standard messen las-sen, deshalb war ich wenig überrascht unddank der Freundlichkeit und Offenheit meinerMitbewohnerinnen fühlte ich mich sehr schnellheimisch. In den ersten Tagen war ich der »Star«im Wohnheim. Ich wurde von jedem zum Cayeingeladen und mir wurden zahlreiche Ge-schichten über die Deutschen im Allgemeinenund über türkische Verwandte in Deutschland– die dort jeder zu haben scheint – erzählt. Allmeine Freundinnen warnten mich die ganzeZeit vor aufdringlichen türkischen jungen Män-nern und vor Taschendieben und schmücktenihre eigenen Erlebnisse diesbezüglich von Malzu Mal mehr aus. Da es keinerlei Rückzugs-möglichkeiten gab, waren wir 24 Stunden amTag zusammen und sie waren so besorgt ummich, dass es mir erst nach etwa zwei Wochengelang, sie davon zu überzeugen, dass ich auchganz gut alleine auf mich aufpassen kann unddass ich gerne einmal die Stadt alleine erkun-den würde. Nach dem sie mir ausgiebig erklärthatten, mit welchen Bus ich zum Taksim (dem

europäischen Zentrum Istanbuls) komme, be-gleiteten sie mich noch zur Bushaltestelle undentließen mich in die »Freiheit«. Nun war ich al-so das erste Mal so richtig alleine in der Türkei.Als ich an der Endhaltestelle ausstieg und mirzahlreiche Verkäufer Wasser, Simits (in der Tür-kei sehr beliebte Teigkringel mit Sesam), Ta-schentücher und vieles mehr anboten und ichihnen nicht einmal sagen konnte, dass ichnichts kaufen wolle, kamen mir das erste und

Abwarten u n d Te e t r i n k e n …

E

In der »französischen« Straße in Istanbul.

Gemütliches Teetrinken mit einer Freundin in einemtraditionellen Café.

Im März ist es noch kalt, doch der Aus-blick am Goldenen Horn entschädigt für vieles.

Meine vier Zimmer-genossinnen und ich.Das Mädel mit denLocken wohnt auch in dem Wohnheim.

einzige Mal Zweifel. Warum habe ich mir ein-gebildet, mein zweites praktisches Studiense-mester in einer türkischen sozialen Einrichtungmachen zu müssen, in einem Land, dessenSprache ich kaum spreche?

Doch diese Zweifel verschwanden schnell. Ichschloss die wunderbar vielseitige und so ge-schichtsträchtige Stadt am Bosporus ins Herzund war von den unterschiedlichen Menschen,der sprichwörtlichen Gastfreundschaft der Tür-ken so begeistert, dass mir meine Zeit in derTürkei nur in guter Erinnerung bleiben kann.

Natürlich gab es einige Dinge, an die ich michzunächst schwer gewöhnen konnte, so z. B. diealltägliche und allgegenwärtige Armut vielerIstanbulis, das Leben im Wohnheim, in dem eskeinerlei Privatsphäre gibt, oder die Tatsache,dass der Alltag in der Türkei einfach andersstrukturiert ist. Es lässt sich wenig längerfristigplanen, auch wichtige Entscheidungen werdeneher ad hoc getroffen und alles geht ein weniggemächlicher zu, was zur Folge hat, dass maneigentlich immer auf alles warten muss, egal obauf Freunde, Busse oder irgendwelche Ge-nehmigungen, die man braucht. Aber auch die-se Lebensart ist mir ans Herz gewachsen, undbevor ich mich heute über etwas ärgere, brüheich mir erst einmal Glas Cay auf, lehne ich michzurück und warte ab, ganz nach dem türki-schem Motto »Gut Ding will Weile haben!«.

Was meine Erfahrungen im Praktikum anbe-langt, muss man sagen, dass Praktikanten inder Türkei andere Aufgaben haben als das idea-lerweise in Deutschland der Fall ist. Als Prakti-kant in der Türkei hospitiert man die meiste Zeitund führt wenn überhaupt dann einfachsteTätigkeiten durch. So waren die einzigen Auf-gaben, welche mir in meiner Praktikumsstelle(einer sozialen Beratungsstelle für Flüchtlinge)zugeteilt worden sind, das Kopieren von Un-terlagen, Einsortieren von Akten und das obli-gatorische Servieren von Tee an die Klienten.Auch zahlreiche Gespräche mit meinem Anlei-ter, in denen ich ihm verdeutlicht habe, dass diesmeiner Meinung nicht die einzigen Aufgaben ei-ner Praktikantin sein können, haben an dieserunbefriedigenden Situation leider nichts geän-dert.

Da ich ja nicht nur Land und Leute kennen ler-nen, sondern auch praktische Erfahrungen alsSozialarbeiterin sammeln wollte, blieb mir nichtsanderes übrig als die Praktikumsstelle zu wech-seln. Dank der tatkräftiger Unterstützung mei-nes betreuenden Professors in Deutschland,Prof. Dr. Unbehaun, war auch relativ schnell ei-ne neue Stelle gefunden. Dies hatte allerdingszur Folge, dass ich dem spannenden und sovon Gegensätzen geprägten Istanbul denRücken zukehrte und in das dazu beschauli-chere und etwas tristere Ankara umziehen mus-ste. Dort setzte ich mein Praktikum in einer För-dereinrichtung für behinderte Kinder undJugendliche fort. Auch dort übernahm ich nichtallzu viele Aufgaben selbst, dennoch lernte ichin dieser Zeit viel über das Berufsbild von Sozi-alarbeitern, Lehrern und Pädagogen in der Tür-kei. Vor allem der enge Kontakt mit Studentenund Angestellten der Hacettepe, der Partner-hochschule der Fachhochschule Nürnberg inAnkara, hat meine Zeit in der türkischen Haupt-stadt enorm bereichert.

Ich möchte keine meiner Erfahrungen missenund kann rückblickend nur sagen, es ist vielesnicht so gelaufen, wie es zunächst geplant war.Aber gerade die unerwarteten Schwierigkeitenhaben die Zeit besonders interessant gemachtund haben mir Begegnungen und Erfahrungenermöglicht, die sonst nie zustande gekommenwären. Sich auf der einen Seite nicht von sei-nem Weg abbringen lassen und dabei gleich-zeitig auf Land und Leute und die dortigen Ge-

gebenheiten des Landes einlassen, das sind diewahren Herausforderungen bei einem Aus-landsaufenthalt. Ich kann nur jedem dazu raten,diesen Schritt zu wagen, denn die Erfahrungendie man in einer solchen Zeit mit der fremdenKultur, dem Kontrast zum Herkunftsland undsich selbst macht, sind sehr bereichernd. Fürmich wird die Türkei immer einen besonderenPlatz in meiner Erinnerung einnehmen, und ichkann nicht mehr unbeschwert in einen Dönerbeißen, ohne den türkischen Gesprächen ummich herum zu lauschen und zu schmunzeln.Es ist schön, die Sprache so vieler Migrantenin Deutschland ein wenig zu verstehen.

Jennifer Beilstein

Studierende, die zum Praxissemester insAusland gehen möchten, können mittler-weile zahlreiche Fördermöglichkeiten inAnspruch nehmen:

- Praxissemester im Ausland von InWEnt- Reisekostenzuschüsse vom DAAD- Leonardo-Programm der EU- Auslandsbafög- Beihilfen für Auslandsaufenthalte- Zuschüsse im Rahmen

des »GO ABROAD«-Programms vomBund der Freunde der GSO

Weitere Informationen gibt es beimAuslandsamt der Hochschule: Tel.: 09 11/ 58 80-41 32

[email protected]

Ortaköy – unter der 1. Bosporus-Brücke in Istanbul.

31FHNachrichten SS 2006

FH-StudentInnen in der Welt

ow can I help you, my love?« Was füreine betont freundliche Anrede für einenälteren Herren, dachte ich mir, als ich die

grobe Anfahrtsskizze zur University of the Westof England (UWE) Bristol auf der Motorhaubemeines parkenden Autos studierte. Gerade voneiner Sprachreise im sonnigen Barcelonazurück, sollte ich hier im Südwesten Englandsdie nächsten zwei Semester meines Studiumsverbringen. Die Freundlichkeit des älteren Her-ren und der strahlend blaue Himmel stimmtenmich – entgegen der häufig vernommenen Vor-urteile über Englands Wetter und der doch et-was eigenwilligen Küche – positiv.

Meine Wahl für einen Auslandsaufenthalt fiel aus verschiedenen Gründen auf Großbri-tannien. Zum einen interessierte ich mich für dieKultur und das Land, da England noch nicht zumeinen bisherigen Reisezielen zählte. Auch wares mir aufgrund meines betriebswirtschaftlichenHintergrunds wichtig, aus erster Hand Infor-mationen über angelsächsische Prinzipien insStudium zu integrieren. Speziell in wirtschaftli-cher und politischer Hinsicht divergieren diesezum Teil erheblich von den deutschen. Die UWEbot mir dabei die Möglichkeit, nicht nur die üb-lichen fünf Monate im Ausland zu verbringen,sondern ein ganzes akademisches Jahr. Sokonnte ich die Semesterferien zu Kurztrips undzum intensiveren Aufbau neuer Freundschaftennutzen. Zudem stand bei erfolgreichem Able-gen aller Prüfungen in Aussicht, ein englischesBachelor-Zeugnis zu erwerben, was beson-ders für mich als Diplomstudentin interessantwar, um mich internationaler auszurichten. Alldies schien mir Anreiz genug, um am 8. Sep-tember 2004 mit meinem vollbepackten Corsavon Deutschland, durch das schöne Flandernan die Ferry Station nach Calais zu fahren. Vondort ging es mit dem Hovercraft über den eng-lischen Kanal nach Dover. Zugegeben, ich hat-te anfangs schon einige Bedenken, wie ich mitdem Linksverkehr klarkommen würde. Jedochwaren die englischen Straßen gut beschildertund nach einer Weile hatte ich mich auch da-ran gewöhnt, andersherum in mehrspurigeKreisverkehre hineinzufahren.

Die circa 500000 Einwohner zählende Hafen-stadt Bristol wirkte für mich im Vergleich zudeutschen Großstädten auf den ersten Blickeher ausladend. Viele Gebäude im Stadtzen-trum wurden nach den Bombenangriffenwährend des zweiten Weltkrieges schnell undmit fehlendem Fingerspitzengefühl wieder auf-gebaut. Glücklicherweise blieben einige Herr-

schaftshäuser in den nobleren Vierteln unver-sehrt, die man heute besichtigen kann. Sie zeu-gen von der Blütezeit der Stadt im 18. Jahr-hundert, als sie durch ihre strategisch günstigeLage nahe des Bristol Channel durch den Skla-ven-Dreieckshandel mit Afrika und Amerika zuReichtum gelangte. Aus der Mitte des 19. Jahr-hunderts stammt die von Isambard KingdomBrunel erbaute Clifton Suspension Bridge, dasWahrzeichen Bristols.

In den letzten Jahren haben die Stadtväter vielunternommen, um dem alten Hafenbeckenneues Leben einzuhauchen. Vor allem die dortgelegene »Watershed«, ein mit Clubs, Cafésund Kino bestücktes ehemaliges Lagerhausoder das Natur- und Kunstzentrum »@ Bristol«locken am Wochenende mit zahlreichen Son-derveranstaltungen. Besonders begeistert warich, als es dort sogar eine Ausstellung meinesLieblingsfotografen Yann-Arthus Bertrand gab.Einen Besuch ist auch das »Old Vic«, Englandsältestes viktorianisches Theater wert, in demseit 1766 gespielt wird.

Die UWE ist eine von zwei Universitäten inBristol und profitiert durch regen Gastdozenten-Austausch von der traditionelleren University ofBristol, an der schon Tony Blairs Sohn studierthat. Mit ihren über 26 000 Voll- und Teilzeitstu-denten ist die UWE relativ groß und hat über dieStadt verteilt vier Campi. Circa sieben Kilometernordöstlich des Stadtzentrums befindet sichder Frenchay Campus, auf dem ich mit 3500

Kommilitonen an der Bristol Business School(BBS) mein Studienjahr verbrachte. Aufgrundder bergigen Lage sollte man allerdings schonsportliche Qualitäten aufweisen, um diese An-strengung vom Stadtzentrum aus täglich mitdem Fahrrad zu bewältigen. Metro oderStraßenbahn gibt es leider nicht, und selbst derBus ist für deutsche Verhältnisse relativ teuerund oftmals unpünktlich.

Zusammen mit drei anderen internationalenStudentinnen – einer Schwedin und zweiSpanierinnen – entschied ich mich daher, einHaus im näher gelegenen Stadtteil Horfield, zu

A b a u f d i e I n s e l – ein Studienjahr in England

»H

Bristols Wahrzeichen, die Clifton Suspension Bridge, spannt sich in 75 Meter Höhe über die Avon-Schlucht.

Typisch englisches Pub in den Cotswold Hills

FHNachrichten SS 200632

33FHNachrichten SS 2006

mieten. Das hatte den Vorteil, dass wir in einertypischen englischen Nachbarschaft wohntenund sogar einen kleinen Garten hatten. Diesereignete sich ideal für die sonntäglichen »bar-bies«, wie man dort die Grillfeste mit Nachbarnund Freunden nennt. Daneben half es unge-mein, den »Bristolian Accent« besser zu ver-stehen, bei dem gerne Silben verschluckt wer-den. Ebenso fanden wir heraus, dassHöflichkeitsfragen oft mit einem obligatorischen»my love« beendet werden.

Bei meinen ersten Streifzügen über den Cam-pus der BBS war ich von den vielen Einrich-tungen beeindruckt, die es dort gab. NebenStudents’ Union, Sport Center, kleinem Super-markt, Jobvermittlung, Mensa und Waschsa-lon befanden sich außerdem Post und Bank, einBuchladen und mehrere gemütliche Cafés dort.Hier konnte ich immer wieder nette Kontakte mitjamaikanischen, indischen oder westafrika-nischen Studenten knüpfen.

Regen Gebrauch machte ich auch von der rie-sigen, mit über 200 PCs ausgestatteten Biblio-thek, die sich auf vier Stockwerke erstreckte.Speziell hier stellte ich Unterschiede zum deut-schen Bildungssystem fest: Während inDeutschland an Neubestellungen gespart wird,standen in Bristol stets die aktuellsten Bücherin mehrfacher Ausfertigung zur Verfügung. Da-neben sorgten eine Vielzahl der weltweitführendsten Business-Journals, riesige Daten-banken für Online-Recherchen und rund um dieUhr geöffnete Computerlabore für ideale Stu-dienbedingungen. Zudem bekommt jederStudent bereits in der Einführungswoche einAccount, von wo aus er auf den Mailverteiler sei-ner Kurse zugreifen kann. Somit sind alle Vor-lesungsunterlagen online verfügbar und jeder istüber aktuelle Stundenplanänderungen, Dead-lines und Hinweise der Professoren informiert.

Generell unterscheidet sich das englische Uni-versitätssystem sehr vom deutschen.

Die meisten englischen Studenten sind durchden frühen Start ins akademische Leben inihrem letzten Bachelor-Jahr erst Anfang zwan-zig. Ein weiterer Punkt betrifft die Aufteilung desStudienjahres in Trimester, von denen das er-ste bereits Mitte September beginnt. Die Se-mesterferien fallen weniger üppig als inDeutschland aus, dafür sind die letzten Examenbereits Mitte Juni. Üblich ist es, fünf oder sechsKurse zu belegen, die jeweils in Vorlesung undSeminar unterteilt sind. Trotz der geringen An-zahl von zwölf Semesterwochenstunden warich ziemlich ausgelastet. Das rührte daher, dassin den Vorlesungen oft nur die Grundgedankendes Themas vermittelt wurden. Eine umfang-reiche, selbständige Vor- und Nachbereitungdes Stoffes war daher notwendig, um sich in

den anschließenden Gruppenseminaren ein-bringen bzw. die teils wöchentlichen Case Stu-dies bearbeiten zu können. Lohnend war einekontinuierliche Mitarbeit allemal, da nicht nur dieEndprüfung, sondern in jedem Fach Hausar-beiten sowie diverse Gruppenpräsentationenmit in die Endnote einflossen. Dabei wird nachdem Prozent-System bewertet. Ein First-Class,also eine Eins, gab es ab 70 Prozent, ein Failwar alles unter 40 Prozent. Das mag sich für FH-Studenten zwar traumhaft anhören, jedoch sindBewertungen über 78 Prozent eine absoluteAusnahme. Dasselbe gilt dank einer sehr in-tensiven Betreuung durch Lektoren und Pro-fessoren allerdings auch für das Nichtbestehen.

Ein Höhepunkt ganz anderer Art ist dieFreshers’ Fair, eine traditionell stattfindendeCampusmesse, die einem Rummelplatzgleicht. Hier stellen sich sämtliche Clubs undSportteams der Universität vor und werbenneue Mitglieder. Das Angebot umfasst selbst soungewöhnliche Sportarten wie SkyDiving,Rock-Climbing oder Gliding. Attraktiv für vieleInternationals ist das BISC, das Bristol Interna-tional Student Centre. Diese Institution veran-staltet nicht nur Ausflüge nach Oxford oderStratford-upon-Avon (Shakespeares Geburts-ort), sondern sorgt bei den wöchentlichenCream-Tea-Sessions dafür, dass ExchangeStudents sich mit Locals austauschen können.

Etwas informeller kann man das aber auch aufeigene Faust im berühmt-berüchtigten Bristo-lian Nightlife tun. Am Wochenende vibriert dieInnenstadt. Sie lockt mit lauten Diskotheken,Jazzclubs, gemütlichen Cocktail-Bars oderPubs mit Live-Musik. Besonders gut gefallenhat mir das Thekla, ein originell dekorierter Clubim Rumpf eines alten Fischdampfers. Leiderwar fast in jeder Lokalität um zwei Uhr nachts,sehr zum Leidwesen der spanischen Kommili-tonen, Sperrstunde, was sie dazu bewog,spontan die eine oder andere House Party aufdie Beine zu stellen.

Die vielerorts der englischen Küche zuge-schrieben kulinarischen Vorurteile kann ich nurbegrenzt teilen. Sicherlich, das typische Früh-stück mit Würstchen, Speck, Ei und Pilzen istnicht jedermanns Sache, jedoch fand ich dieChicken Pies, Cornish Pasties oder AppleCrumbles doch sehr lecker. Abgesehen davonkann man im Stadtzentrum auf eine Vielzahl anasiatischen, mexikanischen oder französischenRestaurants ausweichen. Selbst das britischeWetter war nicht so verregnet, wie ich es er-wartet hatte. Dabei verwunderte mich vor allem,

Herrlicher Küstenstreifen am Lizard Point, Englandssüdlichstem Punkt.

Imposant: Mehr als 300 mittelalterliche Figurenzieren die Westfront der Wells Cathedral.

34 FHNachrichten SS 2006

dass es normal zu sein schien, dass die eng-lischen Mädels selbst bei zehn Grad Celsiusnoch mit T-Shirt und Jeans-Mini aus dem Hausgingen, während die ersten Internationals be-reits die Winterjacken auspackten.

In punkto Höflichkeit und Geduld entpupptensich die Engländer als wahre Meister, was fürmich bei letzterem anfänglich schon schwernachvollziehbar war. Denn egal wie lange sie ander Kasse oder am Geldautomat anstanden, siebeschwerten sich nie. Des Weiteren ist ein höf-licher Umgangston gang und gäbe. »Thankyou«, »Please« und »Excuse me« werdenwesentlich häufiger als in Deutschland benutzt.Sogar dem Fahrer wird beim Verlassen desBusses gedankt und als meine Autoreifen vonUnbekannten zerstochen wurden, entschul-digten sich die Nachbarn persönlich dafür undboten mir selbstlos Hilfe an.

An Wochenenden und während der Ferienmachte ich mit Kommilitonen oder alleine vieleKurztrips, wobei sich Bristol als idealer Aus-gangspunkt herausstellte. Obligatorisch warennatürlich mehrere Besuche in London, da selbstdie Hauptattraktionen nur sehr schwer an ei-nem Wochenende zu besichtigen sind. Sehrgute Flugverbindungen bestehen vom BristolAirport in die junge, aufstrebende Finanzme-tropole Dublin oder das schöne, durch seinemächtige Burg bekannte Edinburgh. Von dortaus ist eine Tour durch das schottische Hoch-land mit seinen unzähligen Lochs (Seen) be-sonders für Naturverbundene reizvoll. Abernicht nur »Big is beautiful!«. Ich genoss vor allemdie Trips in die umliegende Gegend. Hier kann

ich insbesondere die niedlichen Städtchen Bathmit dem alten Römerbad oder Wells mit der im-posanten Kathedrale empfehlen.

Der Südwesten Englands ist für seine mythen-und sagenumwobenen Plätze bekannt. So istzum Beispiel das Glastonbury Tor, das auf ei-nem hoch aufragenden Bergkegel steht, nochimmer Besuchermagnet für die so genanntenNew-Age-Anhänger. Für sie handelt es sichhierbei um die Isle of Avalon aus der Gral-Sa-ge, also König Arthus letzte Ruhestätte. Neo-Druiden hingegen zieht es eher nach Sto-nehenge. Ob der riesige Steinzirkel nuntatsächlich von einer prähistorischen Totenkult-Stätte oder einer Sternwarte zeugt, ist nichtwirklich erwiesen, wenngleich beim Näher-kommen allein Größe und Ausrichtung der Me-galithen faszinieren.

Bevor ich England dann endgültig verließ, gönn-te ich mir noch eine Woche an der Küste Corn-walls. Überraschenderweise gibt es dort herr-liche Sandstrände und Palmen, weshalb dieGegend um Torquay als englische Riviera be-zeichnet wird. Nahe Land’s End entdeckte ichdann noch ein Schätzchen, in Gestalt des in denFels gehauenen Minack-Theaters. Leider kamich nicht in den Genuss einer Vorstellung, je-doch kann ich mir lebhaft vorstellen, welcheWirkung die nahe der Bühne an den Fels schla-genden Wogen bei Shakespeares Aufführung»Der Sturm« haben müssen.

Mit viel Gepäck und Erinnerungen nahm ichdann Ende Juli 2005 Abschied. Ich kannzurückblicken auf ein Studienjahr mit vielen

neuen Eindrücken über die englische Menta-lität, das Land und seine Sehenswürdigkeiten.Ebenso hat sich die Zeit akademisch gelohnt.Ich habe gelernt, mich schnell in ein anderes Bil-dungssystem einzuarbeiten und dabei großeMengen an Informationen effizient zu struktu-rieren. Nicht zuletzt der Förderung von Prof.Charles Harvey und Prof. Jane Harrington habeich es zu verdanken, dass mich der »CouragePrize for Best Student on Business Admini-stration« und der »Bristol Business School Prizefor the Best Critical Literature Review« immeran diese Zeit erinnern werden. Gerade als Aus-tauschstudentin freue ich mich sehr, dass mirdiese Ehre zuteil wurde und ich damit unsereFH würdig vertreten konnte.

Abschließend möchte ich mich bei der FH Nürn-berg bedanken, die es mir mit einem Erasmus-Stipendium ermöglicht hat, diese Chance wahr-zunehmen. Dank gilt ebenfalls meiner Familieund meinen Freunden, die mich auch in an-strengender Zeit dort unterstützt haben.

Miriam Söllner

Mythos Stonehenge – prähistorische Kultstätte aus der Bronzezeit.

Malerische Strände in Cornwall: Carbis Bay im Küstenstädtchen St. Ives.

FHNachrichten SS 200636

laute bringt Leerstand: Durch Umstruk-turierungen und die Verlagerung ganzerGeschäftsbereiche sind häufig große

Bürogebäude oder Gebäudeteile betroffen. Inder Regel werden diese Gebäude nicht mehrals Ganzes genutzt, sondern in kleinen Ein-heiten weitervermietet. Die neuen Mieter sindhäufig junge, aufstrebende Firmen, die manch-mal zum Einstieg weniger als 50 m2 Flächebrauchen, bei gutem Geschäftsverlauf jedochschnell mehr Bedarf anmelden. Um dieseSituation technisch in den Griff zu bekommen,braucht man ein ganz besonderes Konzept.Das Institut für Energie und Gebäude der Fach-hochschule Nürnberg (ieg) hat – zusammen mitexternen Partnern – ein solches entwickelt undin einem Musterbüro erprobt. Ein Büroumzugübers Wochenende und die punktgenaue Ab-rechnung aller Verbrauchskosten sind nun kei-ne Zukunftsmusik mehr.

Im ehemaligen Siemens-Zählerwerk in derNürnberger Südstadt befindet sich jetzt dasenergietechnologische Zentrum (etz). Dort ha-ben sich 23 Einzelfirmen und Institute einge-mietet, die alle mit der Energiebranche in Ver-bindung stehen. Das ieg hat in einer Umfragedie speziellen Bedürfnisse dieser Mieter erho-ben und im Rahmen des Forschungsprojekts»mo.ve« maßgeschneiderte technische Lö-sungen gefunden.

Wichtig bis sehr wichtig war den meisten etz-Mietern ein flexibles Raumkonzept. Die schnel-le, leise und saubere Vergrößerung bzw. Ver-kleinerung der Büros geschieht mit einemflexiblen Trennwandsystem, das sich schonnach zwei Umbauten amortisiert hat. DerSchallschutz zwischen den einzelnen Räumen– ebenfalls ein wichtiges Anliegen der Mieter –wird durch die Verwendung von Wandele-menten mit Dämmplatten und spezielle Boden-und Deckenkonstruktionen sichergestellt. In ei-nem Doppelboden verlaufen die Leitungen fürStrom, Daten- und Kommunikationstechnik,die an zentralen Versorgungspunkten, so ge-nannten »Consolidation points«, angezapft wer-den können. Jede Büroeinheit hat ihren eige-nen Zähler und ihre eigene Absicherung. Sokann der Energieverbrauch direkt zugeordnetund überwacht werden – auch vom heimischenPC aus. Heizung, Licht und Lüftung arbeitenscheinbar wie von Geisterhand gesteuert. DerNutzer kann über ein Raumbediengerät seinespeziellen Temperatur- und Beleuchtungs-wünsche und seine Präsenzzeiten eingeben. Istdas Büro leer, werden Heizung und Kühlung ge-

drosselt. Das Licht schaltet sich herunter. Beieinem internen Umzug ist es möglich, dass je-der Büro-Nutzer seine persönlichen Raum-komfort-Einstellungen mitnimmt. 10 bis 30%des Energieverbrauchs können so eingespartwerden, rechnet man im ieg. Für den Nutzer istder Einspareffekt sofort zu sehen, denn er kannseine Verbrauchsdaten jederzeit abrufen. DieKosten für ein derartig aufgerüstetes Büro lie-gen bei rund 900 Euro/m2 bei 1.000 m2 Grund-fläche. Mit wachsender Fläche sinkt dieser Wertum bis zu einem Drittel. »Wir setzen auf Ener-gieeffizienz, aber gleichzeitig auch auf markt-gerechte Konzepte«, betont der InstitutsleiterProf. Dr. Wolfram Stephan.

Mit dem Musterbüro im Nürnberger Süden istjetzt der Beweis erbracht, dass die Investitionins intelligente Büro sich lohnt. Lichtverhältnisseund Raumgestaltung loben die Nutzer beson-ders. Zwei Stehleuchten mit integriertem Prä-senzmelder und Lichtsensor werden vor Ort soeingestellt, dass auf der Arbeitsfläche die ge-wünschte Helligkeit erreicht wird. Sie werdenbei Betreten des Raumes automatisch aktiviertund dimmen je nach Tageslichtanteil ab. DieGrundbeleuchtung ist unter weißen Decken-segeln verborgen und sorgt für eine gute undgleichmäßige Ausleuchtung auch im Wand-bereich.

Das ieg behauptet sich seit Jahren mit Projek-ten rund um den ganzheitlichen Gebäude-betrieb am Markt. Auch studentischeAbschlussarbeiten aus dem FachbereichVersorgungstechnik werden hier betreut. DasProjekt mit dem sperrigen Kürzel »mo.ve«(Modularisierung großflächiger Verwaltungsge-bäude) läuft seit dem Sommer 2004 und wirdvom Bayerischen Staatsministerium für Wirt-schaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologiegefördert. Neben dem FH-Institut ieg, dem etzund dem Verein EnergieRegion Nürnberg sindetz-Hausherr Siemens und sechs weitere Un-ternehmen der Haus- und Gebäudetechnik mitim Boot. DK

Ansprechpartner:Institut für Energie und Gebäude (ieg) der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule NürnbergProf. Dr.-Ing. Wolfram Stephan (Institutsleitung)Dipl.-Ing. (FH) Florian Büttner (Projektleitung)Telefon 09 11/58 80-18 40

[email protected]

www.ieg.fh-nuernberg.de

Das sind die Partner

B ü r o m i t h o h e m I Q :Warum wir ganzheitliche Gebäudetechnik brauchen

F

Behaglicher Raumkomfort im Arbeitsbereich (großes Bild); Raumbediengerät vor Ort (oben rechts)

Modulare Elektroversorgung

Grundriss des Büromoduls.

FH-Institute

Das sind die Partner beim Forschungsprojekt mo.ve:EnergieRegion Nürnberg e.V.Siemens Real EstateSiemens Building Technologies (SBT)Deutsches Institut für Facility Management (DiFMA)Ista international GmbHInstitut für Energie und GebäudeNovar GmbHEnergie-Technologisches ZentrumMP Engineering GmbHSitecoDaikin Airconditioning GmbH

FHNachrichten SS 200638

Der persönliche Meinungsaustausch und das gegenseitige Kennen lernen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Neuer Bausteinim Weiterbildungspaket

Während im Herbst die erstenAbsolventen die Zertifikate zurWeiterbildung für den Counsellorentgegennehmen durften, laufenbereits die Planungen für den ent-sprechenden Masterstudiengangab dem Wintersemester 2006/07.Gemeinsam organisiert vomFachbereich Sozialwesen derGeorg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule und der Grundig-Akade-mie vermittelt das berufsbeglei-tende Weiterbildungsstudium aufHochschulniveau die Fähigkeitenzur professionellen Gestaltungvon Kommunikationsprozessenund Beziehungsstrukturen. FürInteressenten veranstalten die Or-ganisatoren am 1. Juli einen spe-ziellen Informationstag.

Neun Absolventen hatten imSommersemester 2005 bereitsdie Weiterbildung mit Zertifikatzum »Counsellor für die Arbeit mitEinzelnen« absolviert und diesenun abgeschlossen. Die Absol-venten aus den unterschiedlich-sten Berufsfeldern und Branchenwaren von den Lehrinhalten rund-um begeistert und lobten insbe-sondere den Austausch zwischenverschiedenen Berufsfeldern, diewissenschaftliche Qualität undauch die unmittelbare praktischeVerwendbarkeit des Stoffes imtäglichen Berufsleben.

In dem berufsbegleitendenMasterstudiengang mit dem Ab-schluss »Master of Arts Counsel-ling« werden das Wissen und diekommunikativen Qualifikationenvermittelt, um als Berater tätig zusein, wobei sich die Ausbildungauf ein interdisziplinär zusammen-gesetztes Team erfahrener Prakti-ker und Wissenschaftler stützt.Ziel ist es, Fertigkeiten und wis-senschaftlich fundierte Kenntnis-se zu erwerben, die zur Beratungvon Einzelpersonen, Gruppenund Organisationen befähigen.Dabei wird großer Wert auf denAustausch von Kenntnissen undErfahrungen aus verschiedenenKontexten gelegt. Weiterhin ste-hen für die Teilnehmer der Um-gang mit Rollen, die reflexive Aus-einandersetzung mit der eigenenPerson und die Entwicklung eineseigenen Profils auf dem Pro-gramm. Der Einbezug elektro-nisch vermittelter Kommunikationin Beratungsprozessen gibt demStudium eine im deutschsprachi-gen Raum eine einzigartige Qua-lität. »Zielgruppe sind Personenmit abgeschlossenem Hoch-

Einkauf und Logistik & mehr

Viele Unternehmen erleben einenStrukturwandel: Einkauf, Preisver-handlungen und konventionelleLogistik treten dabei in den Hin-tergrund, während der Aufbauglobaler Versorgungsnetzwerkeund das Management von Part-nerschaften an Wichtigkeit ge-winnen. Das Georg-Simon-OhmManagement-Institut bietet denWeiterbildungslehrgang Beschaf-fung – Supply Chain Manage-ment an, der im Oktober inNürnberg startet. Die jeweils zweiSeminarblöcke verteilen sich überzwei Semester (jeweils Freitagund Samstag ganztägig). Es gehtum Beschaffungsstrategie, Liefe-rantenmanagement, Entwick-lungspartnerschaften, Qualitäts-management, Einkaufscontrolling.Der branchenübergreifend ange-legte Kurs richtet sich an Fach-und Führungskräfte, die im Rah-men der inner- und zwischenbe-trieblichen Gestaltung und Steue-rung der Supply Chain arbeitenoder demnächst entsprechendeAufgaben übernehmen. Zum Ab-schluss gibt es ein Hochschulzer-tifikat der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule.

Die sehr erfolgreiche Qualifizie-rung zum Rating Analyst beginntam 6. Oktober schon zum achtenMal. Sie ist die Antwort auf dentief greifenden Umbruch der Un-ternehmensfinanzierung inDeutschland. Die Unternehmenwerden stärker in den Prozessder Kreditvergabe eingebunden.Die Risikoklassifizierung und da-mit die Höhe der Finanzierungs-kosten richtet sich zukünftig un-mittelbar nach der tatsächlichenBonität der einzelnen Kreditneh-mer und wird im Rahmen geeig-neter Rating-Verfahren festge-stellt. »Gute« Kunden zahlenniedrigere Zinsen. Wie man Un-ternehmen in so einem Rating-Prozess qualifiziert begleitet,vermittelt die berufsbegleitendeWeiterbildung zum RatingAnalyst. DK

Kontakt:Georg-Simon-Ohm Management-Institut

[email protected]

www.gso-mi.de

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Initiative Familienbewusste Personalpolitik zu Gast

Am 9. Februar 2006 begrüßte dieGeorg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule Nürnberg die »InitiativeFamilienbewusste Personalpolitikin der Metropolregion Nürnberg«.Anknüpfungspunkt für die ge-meinsame Veranstaltung war dieVerleihung des Grundzertifikatsdes Audits »FamiliengerechteHochschule« der gemeinnützigenHertie-Stiftung an die Georg-Simon-Ohm-FachhochschuleNürnberg als erste bayerischeFachhochschule. Die Urkundewurde am 21. Juni 2005 vom da-maligen Wirtschaftsminister Wolf-gang Clement stellvertretend anden Rektor Herrn Prof. Dr. Eicheleüberreicht.

Im ersten Teil der Veranstaltungpräsentierte die Fachhochschuleden rund 50 Gästen in kompri-mierter Form das moderne Profildes Hauses inklusive seinerDienstleistungsfacetten für dieMetropolregion. Ein besondererSchwerpunkt lag dabei auf derVorstellung der hochschulinternenProjekte, die sich gezielt mit derVerbesserung der Vereinbarkeitvon Studium und Familie bzw.von Arbeit und Familie sowie mitder (noch immer) damit verbun-denen Frauenförderung an derFachhochschule befassen. Esreferierte die bunte Palette derHochschule: Prof. Dr. HerbertEichele (damals noch Rektor),Margit Plahl (Kanzlerin), Prof.Gabriele Kawamura-Reindl (Frauenbeauftragte/FB Sozial-wesen), Prof. Dr. Richard Reindl(FB Sozialwesen), Prof. Dr. Hans-Jürgen Seel (FB Sozialwesen) so-wie sehr erfrischend die Stu-

dierenden Susanne Streidl, DanielMehburger und Daniela Hüttinger(FB Sozialwesen). Der zweite Teilder Veranstaltung war dem Ta-gesthema »Kinderbetreuung« ge-widmet. Die Unternehmen undDienstleister der Region stelltenihre vorhandenen Angebote zurKinderbetreuung vor. An-schließend wurde ausgiebig unddurchaus kritisch-konstruktiv mitden Vertretern und Vertreterinnenfolgender Organisationen disku-tiert: Aktive Kinderwerkstatt, BRKNürnberg, CriCri Events, Famili-enservice, Paritätischer Wohl-fahrtsverband, SOKE, Solo- Insti-tut für Soziallogistik. Für dieGeorg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule Nürnberg, die nun in ei-nem dreijährigen Audit-Prozessweitere Verbesserungsmaßnah-men für eine »FamiliengerechteHochschule« umsetzen will, er-wies sich dieser Erfahrungsaus-tausch mit der Initiative Familien-bewusste Personalpolitik als aus-gesprochen gewinnbringend, sodass der Kontakt in jedem Fallaufrecht erhalten wird.

Margit Plahl, Kanzlerin

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39FHNachrichten SS 2006

arbeit, in denen über elektroni-sche Medien kommuniziert wird.Wer beruflich oder familiär sehreingebunden ist, kann das Wei-terbildungsstudium auch auf fünfJahren strecken. Den Abschlussbildet eine Masterarbeit, in dersich die Studentinnen und Stu-denten bevorzugt mit ihrer eige-nen Beratungspraxis wissen-schaftlich auseinandersetzen. KontaktWeitere Informationen zum Master-studium »Counselling« gibt es unter

http://www.fh-nuernberg.de/index.php?id=3848

oder

http://www.grundig-akademie.de/management/ausbildungen/counsellor.htm

bei Martina Faust von der Grundig-Akademie,Telefon: 09 11 / 40 905 42 oder

[email protected].

Prof. Dr. Hans-Jürgen Seel:

Telefon: 09 11 / 58 80 25 27

[email protected]

schulstudium, die beruflich mitBeratertätigkeiten befasst sind«,erklärt Prof. Dr. Hans-JürgenSeel, »das heißt, mit der profes-sionellen Steuerung von Kommu-nikationsprozessen zur Bewälti-gung praktischer Aufgaben undProbleme: So zum Beispiel Sozi-alpädagogen, Theologen,Pädagogen, aber auch Elektro-techniker oder Betriebswirte mitFührungsverantwortung oderExperten aus dem Personal- oderDienstleistungsbereich.« DerMasterstudiengang qualifiziert dieTeilnehmer zu Spezialisten für dasKommunikations- und Bezie-hungsmanagement. Ein zentralerBestandteil jeder Art von Dienst-leistung, so Prof. Seel. Die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschulebürgt dabei für die Qualität derLehrinhalte und das hohe wissen-schaftliche Niveau des Angebots,während die Grundig-Akademiedie organisatorische Abwicklungder Ausbildung übernimmt.

Der Masterstudiengang ist be-rufsbegleitend in zweieinhalb Jah-ren zu bewältigen. Die Veranstal-tungen finden zum Teil in Ganz-tagsblöcken an Wochenendenstatt. Dazwischen gibt es Phasenangeleiteter Eigen- und Gruppen-

riereplanung für Frauen in einengesellschaftlichen Kontext. Zieldes neuartigen Women`s CareerService ist die gezielte Begleitungund Unterstützung von Studentin-nen, um besonders in den techni-schen Studiengängen den Anteilvon Frauen langfristig zu erhöhen.Die Maßnahmen laufen in Abstim-mung mit dem allgemeinen OhmCareer Service und dem Projekt»Familiengerechte Hochschule«.

Das Frauenbüro arbeitet mit Mit-teln aus dem Hochschul-Wissen-schaftsprogramm (HWP) zur Rea-lisierung der Chancengleichheitfür Frauen in Forschung undLehre und stützt sich auf eine On-line-Umfrage, die im letztenWintersemester bei Studentinnender technischen Fachbereichedurchgeführt wurde. Aktuelle In-formationen zum Stand der Dingesind auf den Internet-Seiten desFrauenbüros zu finden.

Kontakt:Prof. Gabriele Kawamura-ReindlMona Sandner-AbboudTel. 09 11/58 80-16 43

[email protected]/womencareer

Karriereplanung nur für Frauen

Auch wenn sich die Unterschiedein der geschlechtsspezifischenArbeitslosigkeit im Lauf der letz-ten 15 Jahre verringert haben undIngenieurinnen zunehmend als einunverzichtbares Potenzial für dieWirtschaft gelten, haben sieschlechtere Berufs- und Karrie-rechancen als ihre männlichenKommilitonen. Technikerinnensind häufiger arbeitslos, habenniedrigere Einstiegsgehälter, undihre Verträge sind häufiger befri-stet. Frauen sind selten auf derFührungsebene zu finden, arbei-ten dafür doppelt so häufig aufunteren oder mittleren Positionenwie Männer.

Damit soll bald Schluss sein. Aufdie jungen Frauen, die sich an derGeorg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule zum Studium einschrei-ben, wartet ein ganzes Bündelvon Maßnahmen, das ihnen hilft,die eigenen Stärken und Poten-ziale zu nutzen. Seit dem Som-mersemester werden vom Frau-enbüro der Hochschule Quali-fizierungsseminare, Bewerbungs-training und Karriereberatung fürStudentinnen angeboten. Eineneue Veranstaltungsreihe stellt dieThemen Berufseinstieg und Kar-

40 FHNachrichten SS 2006

Nachrichten

Die Übergabe der Laptops

Zwei, die an einem Strang ziehen:Prof. Dr. Herbert Eichele, bis MärzRektor der FH Nürnberg, und Dipl.-Ing. Ullrich Gerhart von der Firma Staedtler (Bild oben und Mitte).

7.600 Euro für Spitzenstudenten

Zur Absolventenfeier des Mana-gement-Instituts der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschuleüberreichte der Geschäftsführerdes mittelfränkischen Unterneh-mens Schwan Stabilo, UlrichGriebel, die Förderpreise für her-ausragende Studienleistungenund die beste Masterarbeit amInstitut. Insgesamt schüttete dasUnternehmen 7 600 Euro aus.Vier Studierende aus vier Natio-nen teilten sich das Preisgeld.

Thi Nhu Phuc Nguyen aus Ho ChiMinh City (Vietnam) studierte inihrer Heimat Accounting, bevorsie 2005 das »Master-ProgramIntensive« in Nürnberg begann.Die 25-jährige konnte alsAccounting Tutor am Manage-ment-Institut glänzen und durfte1 700 Euro in Empfang nehmen.

Das »Ohm« hat einen neuen Hörsaal-Paten

Seit dem Sommersemester wirdim Staedtler Saal studiert. Alshoch innovative und unternehme-risch handelnde Hochschule hatdie Georg-Simon-Ohm-Fach-hochschule Nürnberg einen wei-teren Hörsaal-Sponsor gewinnenkönnen. Die Staedtler MarsGmbH & Co. KG bringt so ihreVerbundenheit mit der zweitgröß-ten und forschungsstärkstenbayerischen Fachhochschulezum Ausdruck. Gleichzeitig kannder weltweit agierende mittelfrän-kische Schreibgerätehersteller di-rekt vor Ort auf sich aufmerksammachen. In einer Vitrine nebendem neuen Staedtler Saal und inPlakatrahmen vor dem Hörsaalwird eine Auswahl der aktuellenProdukte präsentiert. Der neueStaedtler Saal befindet sich in derWassertorstraße. Es ist der ehe-malige D 001, einer der größtenHörsäle an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg.Er hat 250 Sitzplätze auf 278Quadratmetern, wird im Lehrbe-trieb stark genutzt und steht auchabends kaum leer, denn er wirdoft an externe Nutzer für Semina-re oder Workshops vermietet.

Der 31-jährige Han Tao absolvier-te sein Studium an der CapitalUniversity of Medical Science inPeking, das er mit dem Bachelorin Clinical Medicine abschloss.Der Mediziner sammelte in seinerHeimat umfangreiche Berufser-fahrung im PharmazeutischenVertrieb und zählt ebenfalls zuden besten Studenten des MBA-Studiengangs.

Farzana Kalam kam nach ihremMarketingstudium in Bangla-desch nach Deutschland. Die 27-jährige war in Dhaka als BrandManager für ein Unternehmen derFood & Kosmetik Branche tätig,ehe sie ihr MBA-Studium amGeorg-Simon-Ohm Manage-ment-Institut begann. Sie zeich-nete sich durch großes Engage-ment am Institut aus und wusstemit ausgezeichneten Leistungenzu überzeugen.

Ein weiterer Förderpreis in Höhevon 2 500 Euro ging an SaschaRauer für seine herausragendeMasterarbeit, die auch in einemUS-Amerikanischen Fachjournalveröffentlicht werden soll. Der 29-jährige Deutsche bearbeitete dasThema Brand Equity. Ursprüng-lich hatte er an der UniversitätErlangen-Nürnberg als Diplom-Kaufmann abgeschlossen unddaraufhin als Consultant gearbei-tet, bevor er am GSO-MI alsMaster of Business Administrati-on (MBA) graduierte.

Die UnternehmensgruppeSchwan-Stabilo mit Hauptsitz inHeroldsberg stellt jährlich 12 500Euro für ausländische MBA-Ab-solventen zur Verfügung. Dabeierhalten die besten Studierendeneines Semesters jeweils 1700 Eu-ro; zusätzlich wird die beste Ma-sterarbeit mit einem Preis in Höhevon 2 500 Euro honoriert. Mit die-sem Engagement will das Unter-nehmen gezielt den wissenschaft-lichen Nachwuchs fördern.

Schnelles Studium mit schnellen Rechnern

Mit einer großzügigen Spendefördert die Nürnberger Versiche-rungsgruppe die Lehre an derGeorg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule Nürnberg. 50 Laptops ausdem Bestand des Versicherungs-unternehmens wurden am Endedes Wintersemesters von Perso-nalvorstand Walter Bocksheckeran den noch amtierenden RektorProf. Herbert Eichele und Vertre-ter des FH-Rechenzentrumsübergeben. Bei den Laptops han-delt es sich um hochwertige Tos-hiba-Rechner, die technisch undoptisch in hervorragendem Zu-stand sind. Die Geräte waren beider Nürnberger eingesetzt undsind turnusgemäß ausgewechseltworden. Mit dieser Spende unter-

stützt die Nürnberger Studieren-de, die sich keinen eigenenLaptop leisten können. Je besserdie Lehre, desto besser die Chan-cen im Berufsleben, betonteNürnberger-PersonalvorstandBockshecker, der auch Mitgliedim Kuratorium und im Bund derFreunde der Hochschule ist: »Dasgeht nur mit adäquater Technik.«

Auch der Bund der Freunde hatfür Geld für tragbare Computergespendet: Seit dem Sommer2002 wurden 13 Geräte ange-schafft und vom FH-Rechenzen-trum semesterweise verliehen.Studenten, die eine Diplom-, Ma-ster-, Bachelor- oder Studienar-beit planen, können sich beimRechenzentrum um einen Leih-Laptop bewerben. »Wir habenbereits jetzt einige Leihgeräte imEinsatz, aber die Nachfrage istsehr groß«, erklärt die stellvertre-tende Leiterin des Rechenzen-trums, Carmen Marginean. Weite-re Spenden sind deshalb immerwillkommen. Bei der Auswahl derStudierenden wird darauf geach-tet, dass die Fachbereiche an-teilsmäßig berücksichtigt werden.

DK

Ansprechpartnerin: Carmen Marginean

[email protected]

Bisher haben zwei Unternehmendie Patenschaft für einen Raum inder Hochschule übernommen.»erlebnistage«, die Gesellschaftzur Förderung der Erlebnis-pädagogik (GFE), sponsort seitdem vergangenen Jahr das Foyerim dritten Stock der Bahnhof-straße (Fachbereich Sozialwesen),und die Firma Paul Metz GmbHfungiert als Namensgeber für denPaul Metz Hörsaal am Keßlerplatz(s. Bild links unten).

Das Hörsaal-Sponsoring ist nurein Beispiel dafür, wie Unterneh-men im Umfeld der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnbergauf sich aufmerksam machenkönnen. Zusammenarbeit zumbeiderseitigen Nutzen gibt esauch in den Bereichen Online-Jobbörse (http://jobboerse.fh-nuernberg.de), Buchspende undinnovative Kunstprojekte. DK

Ansprechpartnerin:Sabrina Beck, Tel. 09 11/58 80-42 19

[email protected]

42 FHNachrichten SS 2006

Interv iewS e r i e – E h e m a l i g e A b s o l v e n t e nS

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Gibt es ein Leben nach dem Studium?– Mit höchster Wahrscheinlichkeit »ja«.Nur verschwinden viele Absolventen

nach der Übergabe der Bachelor-, Diplom-oder Masterurkunde auf Nimmerwieder-sehen. Dabei wäre ihr Werdegang sowohl für»ihre« Hochschule als auch für nachfolgendeStudierendengenerationen höchst interes-sant.

Die FH Nachrichten treten an, wider dasVergessen. In jeder Ausgabe befragen wirEhemalige, wie es bei ihnen weiterging nachdem Studium an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule.

Im sechsten Teil der Serie kommt ChristianDorn zu Wort, der von 1994 bis 1999 Sozial-pädagogik studierte. Christian Dorn stammtaus Lindau und lebt mittlerweile wieder dort.Ansonsten gleicht sein beruflicher und per-sönlicher Werdegang einer Achterbahnfahrt:Lehre als Technischer Zeichner, Ausbildungzum Polizeibeamten bei der Bereitschafts-polizei, Studium der Neuropsychologie, freieBeratertätigkeit und dazwischen jede MengePraktika und ehrenamtliche Arbeit im sozia-len Bereich und im Gesundheitswesen. VierJahre nach seinem Abschluss am »Ohm« leg-te Christian Dorn eine ausgezeichnete Dis-sertation zum Thema »psychophysiologischeMedienwirkung, mediale Sozialisation undeEducation« vor. Ein Jahr darauf wurde er ander Fachhochschule Vorarlberg zum Profes-sor berufen. Der heute 37jährige sagt vonsich: »Ich habe einfach immer Ja gesagt,wenn mich etwas interessiert hat und ich ge-fragt wurde, ob ich das kann.«

Gab es für ihre Lebensplanung ein »Gesamt-konzept«, das Sie verfolgt haben?

Nein, ich habe mich eigentlich immer als Pas-sagier und nie als Pilot gefühlt. Was ich bin, ver-danke ich neben einer gehörigen Portion Glückder Hilfe einer Reihe von Menschen, die es gutmit mir gemeint haben. Dank dieser Menschenist aus einem lausigen Schüler ein guter Studentgeworden und aus dem Studenten wurde einoffenbar etwas unorthodoxer Sozialpädagoge.Hätten sie mir 1991 einen Studienabschlussprophezeit, wäre ich wohl vor Lachen zusam-mengebrochen. Nichts, aber auch rein garnichts gab Anlass zu der Vermutung, dass sichdie Dinge so entwickeln würden. Das Gegen-teil wäre deutlich wahrscheinlicher gewesen.

Was ist fürSie ein Bruchin IhremLebenslauf?

Eigentlichnichts. DiescheinbarenBrüche ha-ben michzum demgemacht derich – heute –gerne bin.

Zum Studium: Wie kommt ein gebürtigerLindauer dazu, ausgerechnet nach Nürnberg zugehen?

Mir hatten Leute, die dort studierten, vom»Ohm« und von Nürnberg erzählt. Genau dort-hin wollte ich auch. Die Hochschule, die Stadt,die Leute, es war einfach klasse!

Haben Sie sich schnell eingewöhnt?

Ich habe meine Bleibe in Nürnberg durch Zu-fall gefunden – mit Hilfe des sehr engagiertenStudentenwerks. Ich bin mit dem Zug ange-kommen und zwei Stunden später war alles er-ledigt. Mein ganzes Studium über habe ich beieiner schon sehr alten Dame in einem Einfami-lienhaus mit Garten in der Buttendorferstrassean der Stadtgrenze zu Fürth gewohnt. Wir wa-ren ein tolles Team und haben gut aufeinanderacht gegeben. Für dieses Zuhause bin ich nochheute sehr, sehr dankbar. Auch die fachlicheEingewöhnung war problemlos. Die Fachschafthat sich sehr engagiert. Uns Neuen wurde al-les gezeigt und erklärt.

Sozialmedizin und Erwachsenenbildung – warum gerade die diese zwei Schwerpunkte?

Ich habe bei Wahlfächern und Vertiefungennach zwei Kriterien entschieden. Primär nachden Dozenten. Ich wollte bei Prof. Kreuzer ler-nen, weil ich wusste, dass er mich ernst nahm– ein toller Dekan, mit dem man auch mal aufein Hausbräu gehen und richtig reden konnte.Außerdem habe ich Bereiche gewählt, die michbesonders interessierten und wo ich die mei-sten Defizite vermutete. So musste zwar etwasmehr arbeiten, aber dafür konnte ich auch vie-le Lücken schließen.

Wie war es dann tatsächlich am »Ohm«?

Ich hätte mir das Studium teilweise härter imSinne von fordernder gewünscht. Was inhalt-lich nicht ganz meinen Erwartungen entspro-

chen hat, haben – meiner Meinung nach – ei-nige erstklassige Dozenten wettgemacht. Ichmeine damit sowohl menschlich als auch fach-lich erstklassig. Als Studierendenvertreter wus-ste ich, was manche Professoren hinter den Ku-lissen für Studierende getan haben, die echtegesundheitliche, familiäre oder rechtliche Pro-bleme hatten. Mindestens ebenso wichtig wiedas Studium selbst waren für mich die Erfah-rungen im Zusammenhang mit den massivenStudierendenprotesten damals. Wir haben un-ter anderem Vorlesungen auf dem Plärrer, amFlughafen, am Bahnhof und in der U-Bahn ver-anstaltet und ein sensationelles »Treffen« mitrichtig vielen Leuten auf dem Christkindlesmarktorganisiert – da ging nichts mehr.

Die Entscheidung für Sozialpädagogik habenSie nie bereut?

Ich bin überzeugt, dass die Entscheidung fürdas Fach Sozialpädagogik richtig war, weil essich so anfühlt, als ob ich das geworden wäre,was ich wohl schon immer war. Und dann ha-be ich mir den Beruf durch ein paar vielleichtaußergewöhnlich erscheinende Zusatzqualifi-kationen und Engagements etwas individuellergestaltet. Berufung? Ja, ich denke, das ist es,auch wenn ich mir früher immer gewünscht ha-be Arzt zu werden. Von den fehlenden schuli-schen Voraussetzungen einmal abgesehen warmir bewusst, dass ich es mit meiner Persön-lichkeit nie durch die Hierarchien der Klinikengeschafft hätte. Und ob ich ein guter Arzt ge-worden wäre, steht auf einem ganz anderenBlatt. Ich bin mit einigen Ärzten befreundet undarbeite auch mit ihnen zusammen. Ich glaubenicht, dass ich dem Stress und der Verantwor-tung – im OP oder auf der Strasse als Notarzt– gewachsen gewesen wäre. Ich konzentrieremich lieber auf die Bereiche des Rettungswe-sens, die ich beherrsche, »Notfallpsychologie«und zunehmend auch der Bereich »Einsatz-leitung«. Außerdem bin ich Rettungssanitäterund Bootsführer.

Wie war die Diplomarbeit?

Ganz ehrlich?! Ich habe nach einem Dozentengesucht, der selbst großes Interesse an einemThema hatte. Auf unserem Diplomandensemi-nar in der Fränkischen Schweiz stellte Profes-sor Kreuzer ein Thema vor, das seit Jahren nie-mand bearbeiten wollte. Das war genau dasRichtige für meinen Studienfreund Hans JürgenLofner und mich, keine Frage: »Arbeit ohneZukunft – Zukunft ohne Arbeit!? Der Arbeits-markt im Wandel der Zeit – Qualifizierungs-und Beschäftigungsgesellschaften als letztesBollwerk auf dem Weg zur arbeitslosen

Gestern GSO-FH – u n d j e t z t ?Teil 6: Interview mit Dr. Christian Dorn, jetzt Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychologie an der Fachhochschule Vorarlberg

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FHNachrichten SS 2006 43

Gesellschaft?« Damals aktuell durch die Lagein Nürnberg (Grundig), den Daimler-ChryslerMerger, die Wiedervereinigung und heute –man denke an die Situation bei der AEG – ak-tueller denn je. Die Arbeit war echt stressig undhatte schließlich einen Umfang von knapp 300Seiten. Ich habe dazu sogar einen wirklichnetten Anruf von Herrn Jagoda bekommen.

Geisterte da in Ihrem Kopf schon die Idee zur Promotion herum?

Dass ich promovieren wollte, war mir bereitswährend des Studiums klar, und ich habe dasauch allen immer wieder gesagt. Damit nerveich zwar, aber das ist eben meine Art, michselbst zu motivieren und leider auch unter Druckzu setzen. Ebenso klar war, dass ich Professorwerden wollte, auch wenn ich keinen blassenSchimmer hatte, wie ich das auf die Reihe krie-gen sollte. Damals gab es in Deutschland, wennich mich richtig erinnere, nur um die 150 pro-movierte FH-Absolventinnen und Absolventenund definitiv niemanden, der einem Fachhoch-schulstudenten diesbezüglich geholfen hätte.Selbst die wohlwollensten Professoren wus-sten in diesem Fall schlicht nicht weiter.

Bis es geklappt hat, waren also viele Hürden zu überwinden?

Das stimmt. Während meiner Zeit als Freibe-rufler nach dem Studium musste ich mich über2 Jahre lang einer Chemotherapie unterziehen.Während der ersten sechs akuten Monate waran Arbeiten überhaupt nicht zu denken. Da läu-tete eines Morgens das Telefon, und meinFreund Hans Jürgen Lofner sagte mir, dass dieFH Vorarlberg wissenschaftliche Mitarbeiter su-chen würde. So wurde ich zunächst stellver-tretender Leiter der Weiterbildung, deren ChefHans Jürgen Lofner heute ist. Später holte michProf. Treichel, damals Studiengangsleiter desStudiengangs Kommunikationsdesign undheute freiberuflicher eLearning-Experte, in seinForschungsprojekt zum Thema psychophysio-logische Medienwirkung, eLearning und eBu-siness. Von ihm bekam ich auch meine erstenLehraufträge. Das war klasse, bis auf die Panikvor der ersten Vorlesung.

Das reichte aber noch nicht für die Promotion.

Nein, der entscheidende Tag kam erst Monatespäter. Mein Chef hatte einmal mehr zwei Ter-mine parallel vereinbart, allerdings mehrereHundert Kilometer auseinander. Also sollte ichkurzfristig – ich hatte eine Stunde – an seinerStelle Gespräche mit dem Rektor der Univer-sität Liechtenstein, Prof. Dr. Giselher Guttmann,einem sehr bekannten Neuropsychologenführen. Auf der Fahrt schwitzte ich Blut undWasser. Nur weil mir einfach nichts andereseinfiel, präsentierte ich meine eigenen For-schungsarbeiten zur psychophysiologischenMedienwirkung bei Kindern und Jugendlichen,die praktisch an seine Arbeiten anschlossen.Wir kamen ins Gespräch und so erfuhr er, dassich mit diesen Ideen bereits an etwas mehr als30 deutschen Hochschulen als Dissertand ab-gelehnt worden war. Prof. Guttmann gab mir einStipendium, förderte mich und ließ mich for-schen. Auf einmal öffneten sich Klinik- und La-bortüren wie von selbst, und ich bekam pro-blemlos Leute ans Telefon, die ich bis dahin nuraus Büchern kannte. Ohne ihn hätte ich es niegeschafft.

Denken Sie, der Weg zur Promotion sollte FH-Absolventen erleichtert werden?

Keine Frage! In Österreich ist das problemlosmöglich. Wer in Deutschland mit einem Schnittvon 1,5 oder besser grundsätzlich promovierendürfte, der hat in Österreich sogar ein Recht dar-auf. Exposé schreiben, Betreuer suchen, im-matrikulieren und los geht’s! Im Gegensatz zuDeutschland hat man in Österreich das Gefühl,dass eine Promotion gewünscht und nicht nurgestattet wird – in Deutschland wäre ich wohlheute noch nicht soweit. Hier, an der FH Vor-arlberg, fördern unsere habilitierten Kollegenpromotionswillige Studierende und Kolleg-Innen, die dann in aller Regel an einer unserer

zahlreichen Partneruniversitäten promovierenoder an den Instituten und Universitäten, vondenen die Habilitierten ursprünglich kommen.Das ist wirklich toll, war aber »zu meiner Zeit«leider noch nicht möglich.

Ihr erster realisierter Berufswunsch war Technischer Zeichner.

Oje. Der technische Zeichner war mehr Kom-promiss mit meinem Vater als Wunsch. Ich hat-te wirklich die Schnauze voll von Schule. Ichwurde vom Gymnasium unter anderem wegenmangelhafter Leistungen entfernt und habe dieRealschule nur mit der Unterstützung des da-maligen Rektors Herrn Gabriel, der ein bei-spielhafter Pädagoge war, so einigermaßen hin-ter mich gebracht. Außerdem wollte ich arbeitenund etwas unabhängiger werden. Während derLehre habe ich dann mein Fachabitur gemachtund so die Studienberechtigung erhalten.

Warum die Umorientierung in Richtung Bereitschaftspolizei?

Die Entscheidung Polizei 1994 war in der Tat ei-ne seltsame, die ich mir heute auch nur alsKonsequenz der damaligen Umstände erklärenkann. Der Computer hatte technische Zeichnerangeblich überflüssig gemacht. Außerdemkonnte ich mir nach dem Zivildienst einfachnicht mehr vorstellen, 8 Stunden täglich hintereinem Werkstor weggeschlossen zu werden.Ich war zu dieser Zeit mit einigen Polizeibeam-ten befreundet. Die meinten, dass das etwasfür mich als über 100 kg schweren Kampfs-portler und Bodybuilder sein könnte. Ich sahkeine Alternative, also bewarb ich mich. Das,was die Werbung der Polizei versprach, hattemit der Realität allerdings wenig bis gar nichtszu tun. Und als ich zum ersten Mal in Uniformvor dem Spiegel stand, wurde mir klar, es daseinfach nicht gut gehen konnte.

Später sind Sie ausgeschieden, weil Ihr»humanistisches Selbstverständnis« verletztwar.

Ich habe bei der Polizei Dinge erlebt, die meinVertrauen in das System Staat massiv und an-haltend beschädigt haben. Zumindest in derKaserne, in der ich war, sind Dinge passiert, dieAußenstehende niemals glauben würden. Ichhabe Rechtsbrüche und psychische Gewalt ineinem Ausmaß erlebt, das ich nie für möglichgehalten hätte. Umso mehr respektiere ich dieBeamtinnen und Beamte, die trotz dieser Artder Ausbildung und trotz ihres knochenhartenSchichtdienstes Menschen geblieben sind.

Und das hat den Sozialpädagogen in Ihnengeweckt?

Die Sozialpädagogik ist das, was ich eigentlichmachen wollte, seit ich mit dem Abitur begon-nen habe. Während des Zivildienstes haben

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einmal mehr Selbstzweifel verhindert, dass ichmich ernsthaft um einen Studienplatz bewor-ben habe. Was wäre, wenn ich kein Bafögbekäme, wenn ich keine Wohnung finden wür-de, wenn das Geld nicht reichen würde, wennich keinen Job finde, um das Studium zufinanzieren, wenn ich das Studium nicht schaffeusw. Absolut sicher war ich mir allerdings nachdem, was ich bei der Polizei erlebt hatte.

Sie haben sich bereits neben dem Studiumauch noch als Berater selbständig gemacht.Warum das?

Es gab wohl schlicht keinen Job, der zu mir ge-passt hätte. Wenn ich etwas kann oder ver-standen habe, langweile ich mich sehr schnell.So konnte ich mich immer neuen Herausfor-derungen stellen, viel Erfahrung sammeln, aufdie Nase fallen und aufstehen lernen. Außerdemhabe mich als Krisenmanager immer am wohl-sten gefühlt. Rein und raus, hit and run. Zu derZeit habe ich auch begonnen, mich intensivermit Methoden der Krisenintervention, mit Arzt-Patienten-Kommunikation, Stress, Trauma undSucht zu befassen, und wenn man unserenLeitenden Notärzten Dr. Fischer und Dr. Brandtglauben will, dann habe ich das ganz ordent-lich hin bekommen.

Haben Sie eine 80-Stunden-Woche gebraucht,um das alles zu schaffen?

Nicht immer, aber es gab Zeiten, da habe ich 7 Tage die Woche und 16 Stunden am Tag ge-arbeitet, manchmal 45 Stunden am Stück. Ichmöchte allerdings dringend raten, sich so etwaswirklich gut zu überlegen. Es kostet deutlichmehr als es bringt. Meine Rechtfertigung warmeine gesundheitliche Ausnahmesituation zuder Zeit. Als ich mit 23 erstmals krank wurde,hatten mir meine Ärzte gesagt, dass es fraglichwäre, ob ich überhaupt 35 Jahre alt würde. Ichhatte einfach das Gefühl, die Zeit läuft mir weg.Ein Gefühl, das durch Krankheitsschübewährend des Studiums noch mächtiger wurde.

Irgendwann wurde auch das Geld verdienenwichtig.

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde,dass es nicht so war. Ich komme aus einem Ar-beiterviertel in Lindau und darauf bin ich auchstolz. Meine Eltern mussten wirklich ackern undhaben mir trotzdem immer alles nach Kräftenermöglicht. Irgendwann saß er dann auch mirim Nacken, der Dämon des Haben und Seinwollens. Eigentlich unbewusst hatte ich nachund nach all das angehäuft, von dem uns täg-lich gesagt wird, dass wir es haben müssten.Ein dickes Auto, Essen gehen, Zigarren rauchenusw. Ich kann mich noch genau an das Gesichtmeines Vaters erinnern, der sein ganzes Lebenfür seine Familie geschuftet hat, als ich mit ei-nem – gebrauchten – Mercedes S 600 ankam.Mit einem Mal fand ich mich nur noch erbärm-lich und begann, nach dem richtigen Weg zusuchen. Heute besitze ich übrigens nicht malmehr einen Anzug.

Gibt es Erlebnisse, die sie besonders geprägthaben?

Ich empfinde viele Dinge – scheinbar banaleebenso wie wirklich unglaubliche – als prägend,je nach Verfassung. Es gibt Abende, an den mirdie Biografie von Hans Söllner auf DVD ganzeWelten eröffnet und mich so erdet, dass dieganze Spannung von mir abfällt und ich michwirklich lebendig und glücklich fühle. Oder einKonzert von Elton John oder Mark Knopfler.Und dann gibt es diese Momente, wo manglaubt, den Verstand zu verlieren, zum Beispielbei der Flugzeugkollision im Juli 2002 über demBodensee. 70 Menschen, in der HauptsacheKinder, haben in dieser Nacht über unserenKöpfen ihr Leben verloren. Wir waren 40 Stun-den im Einsatz und konnten einfach nichts mehrmachen. Mir wird heute noch schlecht, wennich daran denke – ein Gefühl als ob eiskaltesBlut durch die Adern klirrt. Gleiches gilt für be-stimmte Erlebnisse bei der Polizei. Hart ist auchdie Auseinandersetzung mit der Situation akutsuizidgefährdeter, schwerstkranker oder trau-matisierter Menschen. Dabei wird glasklar, wasdas Leben ursprünglich mal war, bevor wir eszu dem gemacht haben, was es heute ist.

Sie haben sich jahrelang ehrenamtlich fürMenschen in schwierigsten Lebenssituationeneingesetzt. Was bedeutet das für Siepersönlich?

Als sinnhaft habe ich mein Leben immer dannempfunden, wenn ich mit Menschen arbeitenund einen Beitrag zu ihrem Wohlergehen leistenkonnte. Egal ob als Klassensprecher, als Zivi,als Hundertschaftssprecher bei der Polizei oderim Rahmen freiwilliger Sozialarbeit, z. B. alsStreetworker. Ich glaube einfach daran, dassder jeweils Stärkere für den Schwächeren da zusein hat, ihm hilft und nicht den Rest gibt. Dasist es, was uns zu Menschen macht. Dieehrenamtliche »Arbeit« in Rettungsdienst,Wasserwacht, Landesfachdienst Notfallnach-sorge versorgt mich mit der nötigen Energie undlässt mich bleiben, wer ich bin, auch oder viel-leicht gerade weil es manchmal an die Nierengeht.

Seit 2004 sind Sie selbst Fachhochschul-Pro-fessor. Was machen Sie anders?

Ich sehe mich weniger als Wissensvermittler,sondern als Anreger und Aufreger. Nur wenn esmir gelingt, meinen Leuten Lust auf ein Themazu machen oder darauf, sich mit mir anzulegen,kann ich sie berühren und erreichen, dass siemehr wissen wollen. Die herkömmliche Vorle-sung als Frontalunterricht hat keine Chance, ineinem medial sozialisierten Gehirn etwas zu be-wegen, das sollte mittlerweile jedem Lehrendenklar sein.

Wie erleben Sie Ihre Studentinnen und Studenten?

Ich erlebe Jugendliche, die durch ein von Me-dien durchdrungenes Lebensumfeld geprägtwurden, so wie ich sie in meiner Dissertation be-schrieben habe. Sie sind nicht besser oderschlechter als wir es waren, sie sind einfach an-ders und dementsprechend brauchen sie auchandere Lehrer mit anderen Methoden. Dafür ha-be ich ursprünglich meine Methode des DigitalStorytelling entwickelt.

Digital Storytelling – was verbirgt sichdahinter?

Mitgebracht habe ich diesen Ansatz von einemKongressbesuch in den USA. Eine Vertreterindes Center for Digital Storytelling (Berkeley CA)eröffnete ihren Workshop mit der Story einesfarbigen Jungen aus einem so genannten Pro-blemviertel irgendwo in den USA. Er erzählteseine Geschichte, von seinem Standpunkt ausund zeigte uns allen damit, wie er sein Lebenerlebt. Als das Licht wieder anging, war jederzutiefst emotional berührt und es war klar ge-worden, dass keiner von uns auch nur im Ent-ferntesten eine Ahnung davon hatte, worüberwir als „SpezialistInnen“ redeten und urteilten.

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Je mehr ich darüber nachdachte, desto klarerwurde mir, dass diese Methode auch einendeutlich besseren Zugang zu medial soziali-sierten Jugendlichen schaffen könnte. Manwürde in den GeschichtenerzählerInnen etwaserreichen können, wenn man den Ent-stehungsprozess der Geschichten als Dialoggestaltet, und man würde auch für die Ge-schichtenerzählerInnen etwas erreichen kön-nen, wenn man die Geschichten, die Ängsteund Wünsche transportieren, den richtigen Leu-ten zeigen würde. Mit diesem Ansatz lassensich Lernprozesse ebenso unterstützten wietherapeutische Ansätze.

Sie arbeiten, forschen und wohnen in zweiLändern. Gibt es da im Jahr 2006 noch büro-kratische Probleme?

Eigentlich nicht. Die Lage bessert sich von Jahrzu Jahr. Ich bin Grenzgänger, d. h. ich bin inÖsterreich sozial versichert und bezahle meineEinkommenssteuer in Deutschland. Die Büro-kratisierung in anderen Bereichen nimmt mir je-doch viel von der Zeit, die ich gerne für meineStudierenden hätte und die sie auch bräuchten.Wie soll diese Arbeit oder generell die Arbeit mitMenschen, in Projekten mit genau kalkuliertenZeitressourcen und Budgets abgebildet wer-den? Ich bin mir sicher, dass jeder Wissen-schaftler die Probleme, mit denen er befasst ist,lieber gestern als heute löst. Andererseits ha-be ich Verständnis dafür, wenn ein Leistungs-nachweis verlangt wird, solange der Aufwandverhältnismäßig bleibt. Schließlich arbeiten wirauch mit Steuergeldern.

Womit beschäftigen Sie sich im Moment?

Das ist sehr schwer in ein paar Worte zu fas-sen. Ich denke, wir stehen vor erheblichen Pro-blemen und gerade in der Prävention wissen wirsehr genau, was alles nicht funktioniert. Wirbrauchen neue Methoden, welche die Bedürf-nisse von medial sozialisierten Menschenberücksichtigen. Dass Verbote und kluge Rat-schläge nichts nützen, ist ja nun wirklich keinGeheimnis. Aus meiner praktischen Arbeit weißich, dass an den Schulen der Drogenkonsumbereits völlig aus dem Ruder gelaufen ist und inden Betrieben die Zahl der Stresserkrankungendramatisch zunimmt. Unserer Erfahrungen las-sen hoffen, dass Digital Storytelling unter an-derem diesen Entwicklungen wirksam begeg-nen könnte. Nun geht es darum, dieGratwanderung zwischen reflexionsunterstüt-zendem und therapeutischem Handeln abzu-sichern. Wir müssen herausfinden, wo die Me-thode hilfreich ist und wo – nur durch »Laien«begleitet - möglicherweise kontraindiziiert sein

pädagoge die ganze Kraft in die Arbeit mit Men-schen gesteckt hätte und auf Grund der so er-zielten Erfolge Professor geworden wäre. Ich binaber einen anderen Weg gegangen. Ich wollteProfessor werden, habe diesem Bestreben viel-leicht zu viel untergeordnet und arbeite erst jetztrichtig mit und für Menschen. Ich hoffe wirklich,dass diese Bilanz in ein paar Jahren besseraussieht. Ich habe eine Menge zurückzugeben,dessen bin ich mir absolut bewusst.

Gibt es etwas, auf das Sie richtig stolz sind?

Ja. Mein Doktorvater hat mich vor renommier-ten Fachkollegen als Fundamentalhumanist be-zeichnet. Da wusste ich, dass ich etwas ge-schafft hatte.

Und natürlich als Letztes: Welche Pläne habenSie für die Zukunft?

Wenn sie Gott lachen hören wollen, dann er-zählen sie ihm was sie planen! Ich denke der-zeit für zwei Kollegen über Konzepte für derenneue Praxen nach. Gut möglich, dass ich michan diesen Projekten beteilige. Darauf wird eswohl hinauslaufen, zumal ich langsam merke,wie viel Kraft die letzten Jahre gekostet haben.In der Lehre und Forschung, insbesondere derPsychotraumatologie möchte ich aber auf je-den Fall bleiben. Ich mag meine Studis wirklichsehr und ich liebe es, zu unterrichten.Hilfseinsätze im Ausland sind allerdings auchnoch ein Thema, das mich zunehmend be-schäftigt.

Interview: Doris Keßler

könnte. Der größte Erfolg wäre wohl, wenn wires schaffen könnten, die Methode des DigitalStorytelling und die Methode der Lösungsori-entierten Kurzzeittherapie von de Shazer so zuverbinden, dass am Ende ein etabliertesPräventions- und Therapieinstrumentariumsteht.

Was tun Sie eigentlich, um den eigenen Stress zu reduzieren?

Ich hatte wirklich kapitale behandlungspflichtigeÜberlastungssyndrome, die mich mehr als ein-mal fast in die Knie gezwungen hätten. DieseErfahrungen nutze ich im Umgang mit Patientenund Patientinnen und für die Präventionsarbeit– ich weiß, wie sich ein Burnout anfühlt. Ichmeditiere zweimal täglich jeweils 20 Minutenund nehme prophylaktisch gegen Depressio-nen und für mehr Ausgeglichenheit Omega 3Fischölkapseln. Außerdem trainiere ich mindes-tens vier Mal pro Woche mit Gewichten undlaufe, wann immer ich etwas Zeit habe. Ichtrinke keinen Alkohol mehr, und Zigaretten sindmittlerweile auch tabu – außer je eine nachhärteren Einsätzen.

Hat sich Ihr persönlicher Umgang mit denMedien verändert?

Ich habe keinen Fernseher und auch kein Ra-dio. Zeitungen lese ich nur im Wartezimmeroder im Flugzeug. Meine einzige »Nach-richtenquelle« ist der Online-Spiegel. Ich weißeinfach, wie Nachrichten entstehen und welcheQualität die Inhalte haben, das tue ich mir nichtmehr an. Ich wundere mich immer wieder, wennich z. B. als Einsatzleiter einen Rettungseinsatzkoordiniert habe, was da vor Ort – laut Medien– alles passiert sein soll. Für die Menschen istaber genau das, was die Zeitungen schreiben,was im Radio gesagt oder im Fernsehen gezeigtwird, die Realität. Ziehen Sie mal den Steckerund stellen Sie fest, um wie viel besser dasLeben sich gleich anfühlt! Wenn sie jetzt noch2x 20 Minuten täglich der transzendentalenMeditation widmen, sind sie auf dem bestenWeg, ein glücklicher Mensch zu werden.

Fast eine rhetorische Frage: Sind Sie zufriedenmit dem Erreichten?

Nein! Und nein – es ist alles andere als eine rhe-torische Frage. Grundsätzlich stellt sich im Hin-blick auf Leute, die »viel« erreicht haben, immerdie Frage, wer oder was dabei auf der Streckegeblieben ist. Ich könnte die Frage – vielleicht –mit Ja beantworten, wenn ich als Sozial-

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wicklungsingenieur. Hier stieg er in den näch-sten 15 Jahren bis zum Leiter der AbteilungMusterbau und Faserverbundprodukte auf.Während dieser Zeit nahm Herr Hornfecknochmals ein Maschinenbau-Fernstudium ander Technischen Universität Dresden auf, daser 1997 mit dem Diplom abschloss. Zudemwar er zwischen 1992 und 2001 ebenfalls ne-benberufliche Lehrkraft für Konstruktion I + II am»Ohm«. Im November 2000 wechselte er in dasmittelständische Unternehmen SMB SchwedeMaschinenbau GmbH in Goldkronach und wardort für die Konstruktion, Entwicklung und denMusterbau verantwortlich. »Nebenbei« arbei-tete er an seiner Promotion auf dem Gebiet derFertigungslenkung mikromechanischer, mono-lithischer Baugruppen am Lehrstuhl für Qua-litätsmanagement und Fertigungsmesstechnikder Universität Erlangen-Nürnberg. Prof. Horn-feck ist verheiratet und hat eine Tochter. SeineHobbies sind Ski fahren, Fahrrad fahren undHeimwerken.

FB Informatik

Dr. habil. Jörg Rothwurde zum 1. März2006 im Fach-bereich Informatikfür das Lehrgebiet»Datenkommunika-tion« berufen. Der1966 in Trier gebo-

rene Roth studierte 1986 bis 1991 in Kaisers-lautern Informatik mit Nebenfach Elektrotech-nik. Danach war er in einem Software-Haustätig, das sich auf die Entwicklung von Syste-men zur Industrieautomation spezialisiert hat.Ab 1996 war er an der Fernuniversität Hagenbeschäftigt, wo er im Jahr 2000 promovierteund sich drei Jahre später habilitierte. Nebender Fernuniversität Hagen übernahm er auchLehraufträge der Universität Dortmund. Im Jahr2005 verlieh ihm die Fernuniversität die Lehr-befugnis für das Fach Informatik. Prof. Dr. Rothist gewähltes Mitglied der IFIP Working Group2.7 und Begründer des GI-Fachgesprächs»Ortsbezogene Anwendungen und Dienste«.Neben vielen nationalen und internationalenwissenschaftlichen Konferenz-, Journal- undBuchbeiträgen schrieb er das Fachbuch»Mobile Computing«. In Forschung und Lehrevertritt er die Themen Datenkommunikation,verteilte Anwendungen, Middleware, Ortsbe-zogenheit sowie Mobile Computing. Seine ak-tuellen Arbeiten befassen sich mit der Identifi-zierung symbolischer Ortsinformationen auf derBasis selbstorganisierender Netzwerke sowiemit der Bewertung mobiler Ad-hoc-Netze.

FB Maschinenbau und Versorgungstechnik

Neu im Fachbereichist seit dem 1. MärzProf. Dr. MarkusSchmid. Er vertrittdort schwerpunkt-mäßig die Lehr-gebiete Strömungs-mechanik und Inge-nieurinformatik. DenGrundstock für sei-

ne Qualifikation in diesem Bereich legte er ander Universität Stuttgart, wo er von 1985 bis1992 Luft- und Raumfahrttechnik studierte.»Experimentelle und numerische Untersuchungder Aerodynamik im Windkanal der MercedesBenz AG« ist der Titel seiner Abschlussarbeit.Kurze Zeit später ging er an die Fachhoch-schule Aalen, wo er sich mit der experimentel-len und numerischen Untersuchung von Strö-mungsmechanik und Thermodynamik beimDruckgießen beschäftigte. 1999 promovierte eran der Fakultät für Maschinenwesen der TUMünchen zu diesem Thema. Als Projektleiter fürStrömungssimulation begann Schmid bei derfirma Webasto in Stockdorf bei München. Ersammelte dort Berufserfahrung als Projektlei-ter für verschiedene Entwicklungsprojekte aufdem Gebiet Heizen/ Klimatisieren in Kraftfahr-zeugen. Zuletzt beschäftigte er sich mit der Ap-plikation von Heizgeräten für den IngolstädterAutohersteller Audi. Der 40jährige Prof. Dr. Mar-kus Schmid hält sich mit Gleitschirmfliegen undLeichtathletik fit für seine Lehrtätigkeit an derFachhochschule Nürnberg. Er ist außerdem einbegeisterter Musiker (Trompete) und Vater eines5jährigen Sohnes.

Personalien

FB Betriebswirtschaft

Seit dem 1. März be-reichert ein neuerKopf das vielköpfigeProfessorenteamdes FachbereichsBetriebswirtschaft:Der 40jährige Prof.Dr. Carsten Fussanwurde zum Som-mersemester für das

Fach »International Management« berufen undunterrichtet aktuell neben diesem Schwerpunktauch »Personnel Management« und »Außen-wirtschaft«. Prof. Dr. Fussan forscht derzeit überinternationale Netzwerke und ihre Rolle fürTransformationsprozesse. Dabei arbeitet er in-tensiv mit dem Management Institute der SeoulNational University (Korea) zusammen. An derFreien Universität Berlin studierte er Wirt-schaftswissenschaften, bevor er dort über dieThematik der Entstehung von Wettbewerbs-vorteilen in globalisierten Unternehmen pro-movierte. Seine berufliche Erfahrung umfasstManagement-Postitionen bei internationalenUnternehmen wie IBM, Deloitte Consulting unddem WestLB-Konzern. Prof. Dr. Fussan ist Au-tor einer Reihe von Veröffentlichungen über in-ternationale Unternehmensstrategien, Markt-entstehung und Wettbewerb.

FB Maschinenbau und Versorgungstechnik

Zum 1. März 2006wurde Herr Dr.Rüdiger Hornfeckals Professor für dasFachgebiet Kon-struktion an denFachbereich Ma-schinenbau und Ver-sorgungstechnik be-rufen. Er ist 1960 in

Bayreuth geboren. Nach dem Abschluss derMittleren Reife folgte eine Lehre als TechnischerZeichner. Mit dem anschließenden Abschlussder Fachoberschule in Bayreuth und der Ablei-stung des Grundwehrdienstes in Neunburgvorm Wald konnte er ein Maschinenbaustudi-um an der Georg-Simon-Ohm-Fachhoch-schule Nürnberg 1981 beginnen. Vier Jahrespäter erhielt er bei der Firma Diehl GmbH & Coin Röthenbach/Pegnitz eine Anstellung als Ent-

Per

sona

lien

Neuberufungen

er Leiter des Studienbüros, Herr RüdigerOrtlepp, verabschiedete sich im Feb-ruar 2006 aus dem aktiven Dienst. Rund

dreißig Jahre »schenkte« Herr Ortlepp der Fach-hochschule. Als Referent des Kanzlers und als

wechselte Herr Ortlepp als Leiter in das Sach-gebiet Prüfungs- und Praktikantenamt, wo erin seiner geradlinigen, umsichtigen Weise ent-scheidend zur Entstehung des heutigen Studi-enbüros beitrug: Im Studienbüro wurde dasPrüfungs- und Praktikantenamt mit dem Stu-dentenamt zusammengeführt, um für den ein-zelnen Studierenden eine Ansprechstelle zuschaffen. Das Konzept hat sich erfreulicher-weise sehr bewährt.

Herr Ortlepp war gerade in stürmischen Imma-trikulations- und Prüfungszeiten der ruhendeFixpunkt im Studienbüro. Sein Ausscheidenhinterlässt eine schmerzliche Lücke. Juristischkönnte fast § 221 Strafgesetzbuch zur Anwen-dung kommen: »Wer einen Menschen (odereine FH) in eine hilflose Lage versetzt oder ineiner hilflosen Lage im Stich lässt, obwohl er ihn(sie) in seiner Obhut hat oder ihm (ihr) sonst bei-zustehen verpflichtet ist, macht sich strafbar ...«

Der nachfolgenden Abteilungsleitung des Stu-dienbüros, Frau Dagmar Schuster und HerrnHans Kachel, sowie der Hochschulleitung hatHerr Ortlepp vor diesem Hintergrund freiwilligseine Kontaktdaten mitgeteilt, damit für die zubefürchtenden Notfälle eine Hotline gewähr-leistet ist. Für die geleistete Arbeit, die Zeit, Kraftund Energie, die Herr Ortlepp in die Fachhoch-schule investiert hat, möchte ich ihm an dieserStelle nochmals ausdrücklich danken.

Margit Plahl, Kanzlerin

Leiter des Sachgebiets Allgemeine Verwal-tungsangelegenheiten erschloss er sich von1976 bis 1993 in aller Tiefe die internen Zu-sammenhänge unserer permanent wachsen-den staatlichen Einrichtung. Im Jahr 1994

Abschied vom „ F i x p u n k t “ des Studienbüros

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n der Fachhochschule Nürnberg gibt esein neues Gesicht, das mit einem neu-en, zukunftsweisenden Projekt ver-

knüpft ist: Die Diplom-Sozialwirtin Ulrike Wirthwird sich in den nächsten Monaten um rund 30ältere Arbeitnehmer kümmern, die sich im Rah-men des Projekts »Pakt50 für Nürnberg« zehnMonate lang an der Hochschule umfassendweiterqualifizieren dürfen. Dafür ist die 38jähri-ge prädestiniert. Nach ihrem wirtschaftswis-senschaftlichen Studium mit dem SchwerpunktSoziologie, Sozialpolitik und Volkswirtschafts-lehre hat sie jahrelange Erfahrungen als Qua-litätsmanagerin im Mittelstand gesammelt. DieNöte und Anforderungen der Betriebe sind ihrbekannt. Seit 1988 beobachtet sie den Ar-beitsmarkt in der Region Nürnberg. Eine Zu-satzausbildung als Organisations- und Perso-nalentwicklerin befähigt sie außerdem, alsCoach zu arbeiten, d. h. sie kann »ihre« Teil-nehmer auf einer sehr persönlichen Ebene be-treuen, Entwicklungspotenziale identifizierenund ihnen helfen, angesichts des starken Ge-genwinds auf dem Arbeitsmarkt wieder Mut zufassen. »Ich schlüpfe dabei in die unterschied-lichsten Rollen«, berichtet Ulrike Wirth. »Ich ver-walte die Finanzen, wähle die Teilnehmer aus,begleite sie und kümmere mich darum, dass dieorganisatorischen Rahmenbedingungen stim-men.« Ulrike Wirth hat die ersten Teilnehmer be-reits in verschiedenen Abteilungen der Fach-hochschule platziert. Ziel ist, dass die vorherlange arbeitslosen, hoch qualifizierten Männerund Frauen wieder in der freien Wirtschaft Fußfassen.

Das Modellprojekt Pakt50 für Nürnbergan der Georg-Simon-Ohm-Fachhoch-schuleNicht nur die Ankündigung der Rente ab 67 unddie hohe Erwerbslosenquote der über 50-Jähri-gen sind Gründe, über neue Arbeitsmarktstra-tegien für Ältere nachzudenken. Oftmals ist»nur« ein biographischer Bruch oder die Insol-venz eines Betriebes verantwortlich dafür, dassMenschen im Alter noch einen Neuanfang wa-gen müssen. Wenn diese Menschen seit län-gerem einen Arbeitsplatz suchen und gleich-zeitig eine möglichst technisch orientierte,höher- oder hoch qualifizierte Ausbildung undBerufserfahrung besitzen, dann können sie amModellprojekt der Fachhochschule mit demMotto Qualifizierung = Beschäftigung +Weiterbildung + Coaching teilnehmen. ZehnMänner und Frauen sind bereits in den Fach-

bereichen Architektur oder Maschinenbau, inden Abteilungen Technische und ZentraleDienste, Presse und Hochschulkommunikationoder im Rechenzentrum eingesetzt, um hier ihrWissen und ihre Berufserfahrung mit denaktuellen Arbeitsmarktanforderungen abzu-gleichen und weitere Qualifizierungsangebotenach Wahl wahrzunehmen.

Das Modellprojekt der Fachhochschule Nürn-berg ist in einem Beschäftigungspakt Pakt50für Nürnberg zusammen mit weiteren Einrich-tungen zur beruflichen Qualifizierung zusam-mengefasst. Als Projektträger fungiert dieArbeitsgemeinschaft Nürnberg (ARGE).

Was im letzten Herbst mit der Perspektive50plus – Beschäftigungspakte für Ältere inden Regionen begann, wird derzeit vomArbeitsminister Franz Müntefering zur Initiative50plus ausgedehnt. »Mit der Initiative 50pluswollen wir die Fähigkeiten der 50-Jährigen undÄlteren voll nutzen und das faktischeRenteneintrittsalter deutlich erhöhen«, sagte erim März in einer Pressekonferenz. In Zukunftsollen Unternehmen danach drei Jahre langLohnzuschüsse erhalten, wenn sie einenArbeitslosen einstellen, der älter ist als 50. DenArbeitslosen selbst, die eine schlechter bezahlteStelle annehmen, soll die Bundesanstalt für Ar-beit die Hälfte des Lohnunterschieds überwei-sen und deren Weiterbildungskosten überneh-men. Außerdem ist geplant, dass den Betriebender Arbeitgeberanteil zur Arbeitslosen-versicherung erlassen wird, wenn sie einenArbeitslosen über 55 einstellen. Die insgesamt62 Beschäftigungspakte in der Bundesrepublikund die Initiative 50plus bieten die Chance füreinen tief greifenden Bewusstseinswandel,nämlich dass ältere Arbeitnehmer unentbehr-lich sind.

Pa k t 5 0 p l u s – Chancen für ÄltereVon Doris Kessler und Ulrike Wirth

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Wolfgang Amthor (links im Bild), im Rahmen des 50+-Projekts im Fachbereich Architektur beschäftigt, bei der Begutachtung eines Modells

Ansprechpartnerin:

Ulrike Wirth Telefon 09 11/58 80-40 98

[email protected]

www.pakt50.de

www.perspektive50plus.de

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Prof. Dr. Alfred Holl

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ittelalterliches ist und bleibt populär.Tausende pilgern zu organisiertenRitterturnieren oder -Märkten, unter-

halten sich mit Mittelalter-Romanen oderschlüpfen bei Fantasy-Rollenspielen in mittel-alterlich angehauchte Identitäten. Nun ist einZahlenspiel wiederentdeckt worden, das völligneue Einblicke in diese Epoche erlaubt.

Die Rithmomachie wurde in Europa vom 11. biszum 17. Jahrhundert in einfachen und kom-plexen Varianten gespielt. »Erfunden« hat siewahrscheinlich ein Würzburger Mönch. EineHandschrift aus dem Benediktinerkloster St.Emmeram in Regensburg aus dem Jahr 1090ist eine der ersten, die konkrete Regeln erwähnt.Man spielte zunächst in mittelalterlichenKlosterschulen. Die Schüler sollten ein Gefühlfür Zahlenverhältnisse bekommen, reine Arith-metik war zunächst nicht gefragt. Mit dem Spielwurde auch ein Stück mittelalterliches Weltbildvermittelt. Ein Teil der Zahlen beruht aufBrüchen, wie sie als Tonverhältnisse in derMusik oder als Längenverhältnisse in der Geo-metrie oder Astronomie vorkommen. Mit demAufkommen des Handels benutzten Kaufleutedas Spiel als Rechenlern-Hilfe, und auf denSpielbrettern tauchten arabische anstatt dervorher gebrauchten römischen Zahlen auf. Dieerste deutschsprachige Version des Spiels

stammt von Abraham Riese, einem Sohn desberühmten Mathematikers Adam Riese. An-fang des 17. Jahrhunderts zog der Zahlen-kampf in seiner Wertschätzung durch den Adelmit dem Schachspiel gleich.

600 Jahre lang war die Rithmomachie in Euro-pa populär. Dann geriet sie fast gänzlich in Ver-gessenheit. Bis die Regensburger MediävistinProf. Dr. Edith Feistner eine alte Handschriftvom Lateinischen ins Deutsche übersetzte unddabei ihren Nürnberger Kollegen Prof. Dr. AlfredHoll, einen promovierten Sprachwissenschaft-ler, Informatiker und Mathematiker in Personal-union um Hilfe bat. Der übernahm denmathematischen Teil der Übersetzung und warfasziniert.

Das anspruchsvolle Spiel, das für Kinder ab 9und Erwachsene gleichermaßen geeignet ist,wird seit dem vergangenen Jahr in einer mo-dernisierten Fassung von der SpielwarenfirmaHeros in Lam (Bayerischer Wald) hergestellt.»Man muss sich auf ein völlig anderes Mathe-matikverständnis einlassen«, sagt dazu Prof.Dr. Holl aus dem Fachbereich Informatik, derdie neu aufgelegte Rithmomachie gleich in denLehrbetrieb eingebunden hat. Eine Studenten-gruppe aus dem Master-Studiengang Wirt-schaftsinformatik arbeitet derzeit an einermultimedialen Präsentation des Spiels, wobeiauch die kulturellen Hintergründe nicht zu kurzkommen sollen.

So funktioniert das mittelalterliche Zahlen-kampfspiel, das genau genommen ein Zahlen-verhältnis-Kampfspiel ist: Zum Spiel gehörenein Brett mit 8 mal 16 Feldern und runde, drei-eckige und viereckige Steine mit verschiedenenZahlenwerten. Die runden Zahlsteine dürfen je-weils um zwei Felder gezogen werden, die drei-eckigen Steine um drei und die viereckigenSteine um vier Felder. Innerhalb eines Zugs dür-fen die Steine sowohl gerade als auch diago-nal bewegt werden. Es können beliebig vieleSchritte gemacht werden, um einen Stein zuschlagen. »Besiegt« werden kann ein Stein aufverschiedene Art. Die einfachste Variante:Wenn der Wert des angreifenden Steins multi-pliziert mit der Zahl der Schritte dem Wert desangegriffenen Steins entspricht, darf dieserStein vom Brett genommen werden. Der Steinmit dem Zahlenwert 9, der zehn Felder weit ge-zogen wird, schlägt also den Stein mit demZahlenwert 90. Es gibt noch drei weitere Arten,einen Stein zu schlagen. Diese basieren aufallen Grundrechenarten. Um den Sieg zu errin-gen, können auch drei Spielsteine in einer arith-metischen und einer harmonischen Dreierfolgenebeneinander gesetzt werden.

Wem das zu kompliziert ist, kann sich damit trö-sten, dass die Festlegung eigener Regeln schonimmer zur Tradition des mittelalterlichen Brett-spiels gehörte. DK

www.heros-toys.de

www.forum-mittelalter.org

Nach 1 000 Jahren marktrei f :Das Zahlenkampfspiel Rithmomachie

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raxisnah, anwendungsbezogen und wis-senschaftlich fundiert ist der berufsbe-gleitende Masterstudiengang »Software

Engineering und Informationstechnik«, der am26. Oktober 2006 in Nürnberg beginnt. Das An-gebot richtet sich an Ingenieure und Ingenieu-rinnen und Interessenten aus technischen Be-rufszweigen, die sich vermehrt mit dem Einsatzund der Entwicklung von Software beschäfti-gen müssen.

Der Masterstudiengang »Software Engineeringund Informationstechnik« vermittelt Ingenieurenund Technikern die erforderlichen Kenntnisse,Methoden und Fertigkeiten, um Software her-zustellen, betreuen und pflegen zu können. Die-ser berufsbegleitende Weiterbildungsstudien-gang stößt in eine Marktlücke, denn dieQualifikation zum professionellen Software-In-genieur/zur professionellen Software-Ingenieu-rin gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ganz-heitliches Denken in Systemzusammenhängenverbunden mit ingenieurgemäßer Modellierungist nach Meinung von IT-Experten mittlerweilezur Kernkompetenz und zum entscheidendenWettbewerbsfaktor für Unternehmen und Or-ganisationen aus Automatisierung, Medizin-technik, Verkehrs- oder Anlagentechnik ge-worden.

Hoch qualifizierte Mitarbeiter werden immer ra-rer, und die Zahlen der Studienanfänger in denrelevanten Fächern gehen nach wie vor zurück.Gleichzeitig steigt nach aktuellen Trends derBedarf an Ingenieuren und Ingenieurinnen mitentsprechendem Know-how in diesem Bereichauf dem Arbeitsmarkt wieder deutlich an.

Schwerpunkte des Masterstudiengangs Soft-ware Engineering und Informationstechnik sindGrundlagen in Informations- und Automaten-theorie, Methodenwissen (u.a. SW-Enginee-ring, SW-Qualität, Datenbankentwicklung) so-wie Soft Skills (u.a. Projektmanagement,Kommunikation und Präsentation, Entrepre-neurship). Da Software-Anteile in sogenannten»Embedded«-Systemen rasant zunehmen, er-lernen die Teilnehmer – Ingenieure und Interes-senten aus technischen Bereichen – Software-Systeme und deren Architekturen qualifiziert zuentwickeln. Hardware-Spezialisten zum Bei-spiel bereiten sich so darauf vor, Systeme zu ge-nerieren, die in der Lage sind, materielle, ener-getische Prozesse zu kontrollieren.

Außerdem gehören Projekt- und Qualitätsma-nagement zur Ausbildung. Diese beiden Ge-biete sind besonders relevant für die betrieb-liche Praxis, da im Software-Bereich fastausschließlich in Projekten gearbeitet wird. AllerErfahrung nach erreichen rund 75 Prozent allerSoftware-Projekte die vorher festgelegtenParameter zum erfolgreichen Abschluss wegenMängeln im Projektmanagement nicht.

Der Masterstudiengang Software Engineeringund Informationstechnik kombiniert die Vorteilevon Fern- und Präsenzstudium. Teilnehmer desStudiengangs, den die auf den Weiterbil-dungsbedarf von technischen Fach- undFührungskräften spezialisierte Verbund IQgGmbH organisiert und die Nürnberger Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule durchführt, kön-nen das Studium daher flexibel an die berufli-che Belastung anpassen. Aktuelle Projekte ausdem Berufsalltag zum Beispiel können in dasStudium einfließen.

Mit diesem sogenannten Blended-Learning-Konzept ist es möglich, Beruf, Privatleben undStudium sinnvoll in Einklang zu bringen. Dieinsgesamt zwölf Präsenzphasen des Studien-gangs erstrecken sich in der Regel vonDonnerstag bis Samstag. Dabei vertiefen dieDozenten – praxisorientierte Professoren, er-fahrene Führungskräfte und Wirtschaftsexper-ten – die Inhalte der von den Teilnehmern selbst-ständig bearbeiteten Fernlehrmaterialien undbetreuen deren Projektarbeiten, praktische La-borübungen und Masterarbeiten.

Die Teilnehmer erhalten hochwertige Fernlehr-materialen, mit denen sie die Präsenzphasen anihrem persönlichen PC-Arbeitsplatz vor- bezie-hungsweise nachbereiten sowie Lehrskriptenund Materialien downloaden können.

Für die Projektarbeit im »virtuellen Team« am ei-genen PC steht die erforderliche Infrastrukturbereit.

Der weiterbildende Masterstudiengang Soft-ware Engineering und Informationstechnik um-fasst vier Semester Regelstudienzeit, wobei dreiSemester den Lehrveranstaltungen und derProjektarbeit gewidmet sind. Das vierte Seme-ster dient der Erstellung der Abschlussarbeit,die, betreut durch einen kompetenten Dozen-ten, alleine oder im Team erstellt werden kann. Nach erfolgreichem Studiengang qualifizierensich die Teilnehmer mit dem international aner-kannten akademischen Grad »Master of En-gineering« ohne Karriereknick und Verdienst-ausfall für den Arbeitsmarkt von morgen. DerMaster-Abschluss ist durch den Bologna-

Prozess zur Schaffung eines europäischenHochschulraumes gleichzeitig mit dem Bache-lor eingeführt worden und wird in Zukunft dasdeutsche Diplom auf höherem Niveau ablösen.Dieser internationale akademische Grad eröff-net den Zugang zum höheren Dienst beiArbeitgebern der öffentlichen Hand und zurPromotion.

»Der Masterstudiengang verhilft dazu, das ei-gene Profil nebenberuflich mit vertretbarem Auf-wand aber mit der Qualität eines Hochschul-studiums und mit einem weltweit anerkanntenakademischen Abschluss zu stärken«, erklärtProf. Dr. Jörg Robra von der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule in Nürnberg, der dieWeiterbildung wissenschaftlich leitet. Damit he-be sich der Studiengang von Konkurrenzan-geboten deutlich ab.

Aufnahmebedingungen sind ein abgeschlos-senes Hochschulstudium mit informations-technischer Fachrichtung oder ein anderestechnisches Studium sowie mindestens zweiJahre einschlägige Berufserfahrung bis zumAbschluss des Weiterbildungsstudiums.

Kontakt:

Verbund IQ gGmbHDürrenhofstr. 490402 Nürnberg

Tel. 0911/42 45 99 -14

[email protected]

[email protected]

www.verbund-iq.de/master-software-engineering

Mit Software Engineering gerüs te t f ü r d i e Zukun f t

P

TermineTe

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e Informatik-KolloquiumInformatik im AutomobilBegrüßungBussysteme im AutomobilClaus Stellwag, 3Soft GmbH, Erlangen Pause Anwendungen der Kryptographie inmodernen KraftfahrzeugenProf. Dr. Steffen Reith, FH WiesbadenGastgeber: FB InformatikModeration: Prof. Dr. Hans DelfsInformation: [email protected]

VorträgeVerschiedene ReferentenPräsentation der Projektarbeiten des 8. SemestersGastgeber: FB BauingenieurwesenModeration: Prof. Dr. Niels OberbeckInformation: Sekretariat FB Bauingenieurwesen

VortragGuido Jansen, Vertriebsberater Alfred Kaut GmbH & Co, WuppertalHeizen, Kühlen, Entfeuchten, Wasser-bereitung sowie Stromerzeugung in einem mit Erd- bzw. Propangas betriebenen VRF-SystemFunktion, Anwendung, WirtschaftlichkeitGastgeber: FB MB/VS, DKV, VDI-TGAModeration: Prof. Dr. Michael DeichselInformation: Prof. Dr. Michael Deichsel, FB MB/VS, 0911/5880-1342

SeminarGastvortrag N. N.Leitfaden zur Wissensbilanz – eine Einführung/Teil 2Wissensbilanz ist ein Instrument zur gezieltenDarstellung und Entwicklung des intellektuellenKapitals einer Organisation. Die nächsten Schrit-te: Von der Bewertung bis zur Steuerung des in-tellektuellen Kapitals.Gastgeber: Prof. Dr. Karl-Werner Jäger, iiiModeration: Dipl.-Ing. (FH) Manfred Reintsch,Beratender IngenieurInformation: [email protected], 0911/9345795

Juni 2006SeminarAnnette Schmelzer, N. N.Der Umsatz alleine zählt nicht – Mit welchenKennzahlen und Instrumenten steuern Sie IhrUnternehmen richtig?»Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht« –In betriebwirtschaftlichen Auswertungen sind jedeMenge Zahlen enthalten. Welche sind besonderszu beachten? Welche zeigen Risiken, in welchenstecken Chancen für das Unternehmen? Mit wel-chen lässt sich auch ein schlankes Controllingaufbauen? Lassen sich die Zahlen individuellüberwachen? Wie kann ich die Kennzahlen ana-lysieren? Welche Kennzahlen sind für externeAdressaten besonders wichtig? Diese und weite-re Fragen zur Organisation des Unternehmens-controllings im Zusammenspiel mit dem Steuer-berater klären wir mit Ihnen im Rahmen diesesSeminars.

Montag 22.05.2006

16:00 Uhr16:05 Uhr

16:55 Uhr17:20 Uhr

E 014Wassertorstr. 10

Mittwoch 24.05.2006

14:00 - 17:00 Uhr

B 24Keßlerplatz 12

Montag29.05.2006

18:00 Uhr

A 102Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

Dienstag30.05.2006

18:00 - 20:15 Uhr

A 525Keßlerplatz 12

Cramer-Klett-Bau

Donnerstag 01.06.2006

16:00 - 20:00 Uhr

High-Tech-CenterNord

Neumeyerstr. 46a90411 Nürnberg

Das Seminarist gebühren-

pflichtig

Gastgeber: f.u.n. netzwerk|nordbayern gmbhModeration: Alexa KendelInformation: www.netzwerk-nordbayern.de Anmeldung: [email protected]

InformationsveranstaltungRoland Lutz, Berater Team AkademischerBereich der Agentur für Arbeit Nürnberg Berufseinsteigerinfo für Architekten / BauingenieureDie Veranstaltung vermittelt Basiswissen für einenerfolgreichen Berufeinstieg: Arbeitsperspektiven, Anforderungsprofile,Beschäftigungsfelder, Zusatzqualifikationen,Bewerbungsstrategien, Serviceangebote fürAbsolventen.Gastgeber: OHM Career ServiceModeration: Dipl.-Päd. Ursula MeßmannInformation: Dipl.-Päd. Ursula Meßmann, OHM Career Service, 0911/5880-4328

VortragH. WirooksAutomatisierte Brandschutz- und EntrauchungsanlagenGebäudetechnischer Brandschutz, Wirksamkeitvon Steuerungssystemen in Bezug auf die neueVDMA 24200 - 1Gastgeber: ieg, VDI, DKVModeration: Prof. Dr.-Ing. Wolfram StephanProf. Dr.-Ing. Walter StützInformation: Prof. Dr. Wolfram Stephan0911/5880-1290

InformationsveranstaltungRoland Lutz, Berater Team AkademischerBereich der Agentur für Arbeit NürnbergBerufseinsteigerinfo für SozialpädagogInnenDie Veranstaltung vermittelt Basiswissen für einenerfolgreichen Berufseinstieg: Arbeitsmarktperspektiven, Anforderungsprofile,Beschäftigungsfelder, Zusatzqualifikationen,Bewerbungsstrategien, Serviceangebote fürAbsolventen.Gastgeber: OHM Career ServiceModeration: Dipl.-Päd. Ursula MeßmannInformation: Dipl.-Päd. Ursula Meßmann, OHM Career Service, 0911/5880-4328

SeminarMartin Dess, Klaus SchardtWerbung und Public Relation – Grundlageneiner erfolgreichen KommunikationsarbeitKommunikation ist ein weites und zugleichschwieriges Feld. Schließlich gehört zu einer er-folgreichen Kommunikationsarbeit weit mehr alsein markanter Slogan oder ein schönes Bild.Doch was macht eine gewinnbringende Kommu-nikation eigentlich aus? Welche Instrumente sindwann, wie und von wem einzusetzen? Das sindFragen, mit denen sich das Seminar intensiv undpraxisnah beschäftigen wird. Neben einer erstenAnleitung zur Entwicklung einer umfassendenKommunikationsstrategie erhalten Sie grundle-gende Informationen zu den Themen Kundenge-winnung und Kundenbindung sowie einen um-fassenden Überblick über die vielfältigenInstrumente, die Ihnen zur Verfügung stehen.Außerdem geben Ihnen die Referenten wertvolleHinweise, was Sie bei der Auswahl einer exter-nen Agentur unbedingt beachten sollten.

Donnerstag 22.06.2006

17:30 -19:30 Uhr

B 35Keßlerplatz 12

B-Gebäude

Montag26.06.2006

18:00 Uhr

A 102Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

Dienstag 27.06.2006

17:30-19:30 Uhr

L 001Bahnhofstr. 87

Mittwoch 28.06:2006

16:00-20:00 Uhr

High-Tech-CenterNord

Neumeyerstr. 46a90411 Nürnberg

Das Seminarist gebühren-

pflichtig

FHNachrichten SS 2006 51

Bund der Freunde der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule Nürnberg e. V. Keßlerplatz 12, 90489 NürnbergTelefon: 09 11 58 80-42 64/Fax: -82 69

Freunde und Förderer der Hochschule haben sich ineinem gemeinnützigen Verein zusammenge-schlossen, dem Bund der Freunde der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg e.V. Er istMittler zwischen den Belangen der Hochschule undden Interessen der Wirtschaft. Die Mitglieder unter-stützen die Hochschule durch ideelle und materielleFörderung. Gemeinsam stärken sie die Zusammen-arbeit zwischen Hochschule, Wirtschaft und Öffent-lichkeit. Die internationale Ausrichtung derHochschule wird durch Kontakte, Stipendien undAustauschprogramme gefördert.

09 11 58 80-82 69Faxen Sie uns unter dieser Nummer Ihre Beitrittserklärung oder schreiben Sie uns.

Persönliches Mitglied (Jahresbeitrag mind. € 60,00)

Unternehmensmitglied (Jahresbeitrag mind. € 300,00)

Student (beitragsfrei)

Firma

Ansprechpartner

Straße

PLZ/Ort

Telefon/Fax

E-mail

Datum/Ort

Unterschrift

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Netzwerk: Inhaber, Vorstände und Geschäftsführerzahlreicher Unternehmen aus der Region sowie vie-le persönliche Mitglieder treffen sich im Bund derFreunde und unterstützen dessen Arbeit und Ziele. Synergien: Unsere Professorinnen und Professorenkennen sich in Theorie und Praxis aus. ProfitierenSie von den Entwicklungs- und Beratungsleistungenunserer Experten.

Alumni: Im Bund der Freunde finden sich viele Ehe-malige, die den persönlichen Kontakt zu ihrem»Ohm« und ihren Kommilitonen nicht verlieren, son-dern auch pflegen wollen.

Nachwuchs: Der Bund der Freunde fördert Höchst-leistungen im Studium durch seine jährlich ausge-lobten namhaften Förderpreise für besonderserfolgreiche Absolventen aus den Ingenieurwissen-schaften, der Betriebswirtschaft, des Sozialwesenund aus der Gestaltung.

Persönliche Mitglieder unterstützen die gemeinsame Arbeitdes Bund der Freunde mit einem empfohlenenMitgliedsbeitrag von jährlich mind. € 60; Firmen und Institutionen von jährlich mind. € 300Mitgliedsbeiträge und Spenden sind steuerlich abzugsfähig.

Mitgliedschaft...

Gastgeber: f.u.n. netzwerk/nordbayern gmbHModeration: Alexa KendelInformation: www.netzwerk-nordbayern.de Anmeldung: [email protected]

Moderierter ErfahrungsaustauschBeiträge der TeilnehmerWissensmanagement in ProjektenWie viel neues Wissen wird während einesProjektes generiert? Warum geht dieses Wissengrößtenteils verloren und wie kann es gesichertwerden?Gastgeber: Prof. Dr. Karl-Werner Jäger, iiiModeration: Dipl.-Ing. (FH) Manfred Reintsch, Beratender IngenieurInformation: [email protected], 0911/9345795

BayernMentoringDipl.-Soz. Päd. Hiltrud Fiedler, Projektkoordinatorin im FrauenbüroDipl.-Ing. Arch. (FH) Mona Sandner-Abboud,Projektkoordinatorin im FrauenbüroAbschlussveranstaltung der Mentoring-ProjekteDas Mentoringprojekt simone der Fachhoch-schule Nürnberg wird im Rahmen des Bayern-Mentoring gemeinsam mit den Mentoring-Projek-ten der Partner-Fachhochschulen Hof undAmberg-Weiden seinen Abschluss feiern. Mehrüber das Programm erfahren Sie im Frauenbüroder Fachhochschule

Donnerstag 29.06.2006

18:00-20:00 Uhr

A 525Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

Freitag 30.06.2006

16:00-21:00 Uhr

A 525Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

Gastgeber: Frauenbüro der FH-NürnbergModeration: Prof. Gabriele Kawamura-ReindlInformation/Anmeldung: Frauenbüro Keßlerplatz 12, A 124, mittwochs 13-17 Uhr

Jul i 2006SeminarAndreas Redl, Jan PryssokAllgemeine VertragsgestaltungIhre Geschäftsidee und Ihre Produkte sowie diezu deren Schutz getroffenen Vereinbarungenmüssen im Markt mit Geschäftspartnern undgegenüber Konkurrenten bestehen. Das richtigeVertragsmanagement definiert und stärkt diePosition Ihres Unternehmens unternehmens-intern, sowie unternehmensextern gegenüberGeschäftspartnern und Konkurrenten. Das führtzu erfolgreichen Geschäftsbeziehungen und da-mit zu stetigem Wachstum Ihres Unternehmens.Das Seminar gibt Ihnen branchenübergreifendHilfestellungen für ein erfolgreiches praktischesVertragsmanagement und dient der Sensibilisie-rung für rechtliche Problemkreise und Regelungs-bereiche, um das Konfliktrisiko zu senken undkostenintensiven und langwierigen Auseinander-setzungen vorzubeugen.Gastgeber: f.u.n. netzwerk|nordbayern gmbhModeration: Alexa KendelInformation: www.netzwerk-nordbayern.de Anmeldung: [email protected]

Dienstag 18.07.2006

16:00-20:Uhr

High-Tech-CenterNord

Neumeyerstraße46a

90411 Nürnberg

Das Seminarist gebühren-

pflichtig

...lohnt sich

TermineTe

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53FHNachrichten SS 2006

Vortrag, offene DiskussionBernd Merz, Bau BGBG Bau 11 Schritte, Berater und Begutachterfür AMS BauGastgeber: ieg, efi, iii, Prof. Dr. K.-W. JägerModeration: Heinrich Schrenker, Arbeitskreis Auditoren im DGQ RK-NInformation: [email protected]

AbschlussveranstaltungN. N.Abschlussfeier des Studienjahres 2005/2006des FB Maschinenbau und Versorgungs-technikFestvortrag, Preisverleihung, Verabschiedung derStudierendenGastgeber: FB Maschinenbau und Versorgungs-technikModeration: Prof. Dr. Michael DeichselInformation: Sekretariat FB MB/VS, 0911/5880-1342

AusstellungProf. Regine Havekoß-FranzkePräsentation der Diplomarbeiten SS 2006 desFB GestaltungGastgeber: Diplomanden des FB GestaltungModeration: Prof. Regine Havekoß-FranzkeInformation: Dekanat FB Gestaltung

AbschlussveranstaltungAbschlussfest des FB WerkstofftechnikVerabschiedung der WT-StudierendenGastgeber: FB WerkstofftechnikModeration: Prof. Dr. Wolfgang Krcmar, DekanFB WerkstofftechnikInformation/Anmeldung: Sekretariat Werkstoff-technik, 0911/5880-1369, -1379

Donnerstag 20.07.2006

18:00-20:00 Uhr

A 525Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

Freitag 21.07.2006

16:00 Uhr

A 134Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

Freitag 21.07.2006

19:00 Uhr

GalerieWassertorstr. 10

Donnerstag 27.07.2006

14:00-16:00 Uhr

E 012Wassertorstr. 10

AbschlussveranstaltungJahresabschlussfeier Studienjahr 2005/2006Gastgeber: Fachbereich efiModeration: Prof. Dr. Martin SchröderInformation: www.efi.fh-nuernberg.deAnmeldung: Sekretariat FB efi

Vortrag und DiskussionGastvortrag N.N.E-Learning- Angebot, Realität, Wirksamkeit -Gastgeber: Prof. Dr. Karl-Werner Jäger, iiiModeration: Dipl.-Ing. (FH) Manfred Reintsch,Beratender IngenieurInformation: [email protected], 0911/9345795

September 2006Moderierter ErfahrungsaustauschConny Kozub, kozub Vertriebs- & Marketing-BeratungStrategische KundengewinnungGastgeber: ieg, efi, iii, Prof. Dr. K.-W. JägerModeration: Heinrich Schrenker, ArbeitskreisAuditoren im DGQ RK-NInformation: [email protected]

Vortrag und DiskussionN. N., AK WissensbilanzWissensbilanz – nicht nur ein Instrument zurUnternehmensbewertungAus der Reihe „WM-Praxis“ Projektbeteiligte berichten über das Vorgehen zurErstellung einer Wissensbilanz und stellen die Er-gebnisse vor.Gastgeber: Prof. Dr. K.-W. Jäger, iiiModeration: Dipl.-Ing. (FH) M. ReintschInformation/Anmeldung: [email protected]

Änderungen vorbehalten.Ankündigungen kurzfristig geplanter Veranstaltungen entnehmen Sie bitteder regionalen Presse oder den bekannten Informationstafeln an derFachhochschule Nürnberg.Aktuelle Veranstaltungshinweise der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule finden Sie außerdem unter:

http://www.fh-nuernberg.de/ohm/veranstaltungen/

Donnerstag 27.07.2006

16:00 Uhr

Staedtler-SaalWassertorstr. 10

Donnerstag 27.07.2006

18:00-20:00 Uhr

A 525Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

Donnerstag 21.09.2006

18:00-20:00 Uhr

A 525Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

Donnerstag 28.09.2006

18:00-20:15 Uhr

A 525Keßlerplatz 12

Cramer-Klett Bau

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An dieGeorg-Simon-Ohm-Fachhochschule NürnbergPressestelleKeßlerplatz 12

90489 Nürnberg

Sehr geehrte Abonnentin, sehr geehrter Abonnent der FH-Nachrichten,

wir sind bemüht, unsere Post immer an die richtige Stelle zu senden. Doch Fehler lassen sich niegänzlich vermeiden.

Daher unsere Bitte: Kontrollieren Sie bitte das Adressfeld vom Umschlag und teilen Sie uns etwaigeAdressänderungen mit. Und so geht’s: Einfach dieses Formular ausfüllen, ausschneiden und perFax oder Post an die Pressestelle der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule senden.

Mit freundlichen Grüßen Ihre Mitarbeiter der Pressestelle

alte Daten: (bitte unbedingt ausfüllen)

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Bitte senden Sie die FH-Nachrichten auch an:

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Ich möchte die FH-Nachrichten künftig NICHT mehr erhalten.

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Fax: 0911/5880-8222 ausfüllen,ausschneiden und faxen oderper Postsenden