FHP Kolleg Zentrum - Fachhochschule Potsdam · FHP‐Kolleg ‐ 09.2015 6/47 Eine zentrale...

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FHPKolleg am Zentrum für Studienerfolg der Fachhochschule Potsdam Erstellung einer Gesamtkonzeption zur Sicherstellung und Steigerung des Studienerfolgs durch Begleitung der Studienvorbereitungsund Studieneingangsphase unter besonderer Berücksichtigung heterogener Studieninteressiertenund Studierendengruppen Projektantrag der Fachhochschule Potsdam im Rahmen des ESFFörderprogramms 2014–2020 des Landes Brandenburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, zur Förderung von Wissenschaft und Forschung aus dem Europäischen Sozialfonds für den Bereich des Fördergegenstands „Studienvorbereitung und Studienverlauf“ Laufzeit 01/2016–12/2018 Projektleitung: Prof. Dr. Andrea Schmidt Vizepräsidentin für Lehre und Studium Kiepenheuerallee 5, 14469 Potsdam, www.fhpotsdam.de Tel: +49 331 5801152, Fax: +49 331 5801009, EMail: a.schmidt@fhpotsdam.de

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FHP‐Kolleg am Zentrum für Studienerfolg der Fachhochschule Potsdam 

 

Erstellung einer Gesamtkonzeption zur Sicherstellung und Steigerung des Studienerfolgs durch Begleitung der Studienvorbereitungs‐ und 

Studieneingangsphase unter besonderer Berücksichtigung  heterogener Studieninteressierten‐ und Studierendengruppen 

     

  

Projektantrag der Fachhochschule Potsdam  im Rahmen des ESF‐Förderprogramms 2014–2020 des Landes Brandenburg,  

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur,  zur Förderung von Wissenschaft und Forschung aus dem Europäischen Sozialfonds  für den Bereich des Fördergegenstands „Studienvorbereitung und Studienverlauf“ 

Laufzeit 01/2016–12/2018    Projektleitung:    Prof. Dr. Andrea Schmidt     Vizepräsidentin für Lehre und Studium     Kiepenheuerallee 5, 14469 Potsdam, www.fh‐potsdam.de     Tel: +49 331 580‐1152, Fax: +49 331 580‐1009, E‐Mail: a.schmidt@fh‐potsdam.de  

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1. Zusammenfassung (Executive Summary) Mit dem FHP‐Kolleg plant die Fachhochschule Potsdam (FHP) im Rahmen der ESF‐Förderprogramme des Landes  Brandenburg  die  Umsetzung  eines  Projekts,  das  die  Studienorientierungs‐  und  Studienein‐gangsphase mit  einem  umfangreichen  Portfolio  an  zielgruppenspezifischen Angeboten  in  den  Fokus nimmt. Beruflich Qualifizierte sowie weibliche Studieninteressierte bzw. Studierende  in den  Ingenieur‐wissenschaften nehmen dabei eine besondere Stellung ein. Die Angebote sind  in einer eigenständigen Organisationseinheit, dem FHP‐Kolleg, verortet und werden zusammen mit den Fachbereichen und den zentralen Einheiten der Hochschule konzipiert, geplant und durchgeführt. Es  ist vorgesehen, das FHP‐Kolleg als eigenständige Einheit an ein zu gründendes Zentrum für Studienerfolg anzugliedern. 

Der Konzeption des  FHP‐Kollegs  liegt eine umfangreiche Analyse der Ausgangssituation  zugrunde.  In dieser Analysephase wurden die Lehrenden und Mitarbeitenden der FHP umfassend eingebunden. Aus der Analyse wurden Handlungsbedarfe abgeleitet, die durch die Konzeption des FHP‐Kollegs abgedeckt werden. Das FHP‐Kolleg soll Angebote und Maßnahmen  für die Studienorientierungs‐ und Studienein‐gangsphase anbieten. Es baut dabei auf zahlreichen bestehenden Angeboten der Hochschule auf und übernimmt deren Gesamtkoordination als zentrale Anlaufstelle für Studieninteressierte sowie Studien‐anfängerinnen und  ‐anfänger. Vorhandene Angebotslücken,  insbesondere hinsichtlich spezifischer Ziel‐gruppen, werden durch neue Maßnahmen geschlossen. Dabei obliegt dem FHP‐Kolleg und seinen Mit‐arbeitenden  die  Entwicklung,  Planung,  Bewerbung  und Durchführung  der Angebote  in  enger  Zusam‐menarbeit mit den Fachbereichen und zentralen Einheiten. Wissensmanagement, Evaluation und Quali‐tätssicherung werden durch das FHP‐Kolleg zentral gewährleistet. Auf diese Weise werden die Aktivitä‐ten der FHP im Rahmen der Studienorientierungs‐ und Studieneingangsphase unter Effizienz‐, Effektivi‐täts‐, Nachhaltigkeits‐ und Wirksamkeitsaspekten gebündelt und zentral koordiniert und geführt. 

Die Operationalisierung des Vorhabens erfolgt nachwettbewerblich  in vier Phasen: Entwicklung, Pilot‐phase, Regelbetrieb und Einstieg in die Verstetigung. 

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2. Aufgabenstellung und Zielsetzung

2.1. Aufgabenstellung

Ausschreibung des Landes Brandenburg, MWFK 

Das Land Brandenburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) schreibt aus Mit‐teln für den Europäischen Sozialfonds (ESF) 2014–2020, Prioritätsachse C Zuweisungen bzw. Zuwendun‐gen aus Mitteln des ESF  für Wissenschaft und Forschung, eine wettbewerbliche Förderung von Hoch‐schulprojekten  aus.  Ziel  der  Förderung  ist  es,  die  Beschäftigungschancen  für  die Menschen  im  Land Brandenburg zu verbessern. Dazu gehören die Erschließung neuer Zielgruppen für ein Studium ebenso wie ein erfolgreicher Studienverlauf bis zur Erlangung eines akademischen Abschlusses. Mit den aus dem ESF geförderten vielseitigen Maßnahmen soll ein Beitrag zur Sicherung und Steigerung der Anzahl von  hochqualifizierten  Fachkräften  für  das  Land  Brandenburg  und  zur Umsetzung  der Offenheit  und Durchlässigkeit der Hochschulen geleistet werden.1 

Gegenstand der Förderung  ist u.a. die Finanzierung von Hochschulprojekten, die  im Bereich der Studi‐envorbereitung und des Studienverlaufs angesiedelt  sind. Gefördert werden  spezifische Maßnahmen für spezielle Zielgruppen, insbesondere für beruflich Qualifizierte ohne schulische Hochschulzugangsbe‐rechtigung  in der  Studieneingangsphase, die unter Berücksichtigung der  zunehmenden Heterogenität der  Studierendenschaft  auf  einen  erfolgreichen  Studienstart  und  einen  erfolgreichen  Studienverlauf gerichtet sind.2 

Beantragte Maßnahmen müssen  im Bereich der Studienvorbereitung und des Studienverlaufs verortet sein und, wahlweise oder insgesamt, (1) der Studienfachorientierung und ‐information, (2) der Erleichte‐rung des  Studieneinstiegs und  (3) der Vermittlung  von  Lernkompetenzen dienen.  Ebenso  können die Maßnahmen die Vermittlung von spezifischen Kompetenzen an das Hochschulpersonal  im Umgang mit den heterogenen Gruppen mit direktem Bezug zu den genannten drei Förderinhalten beinhalten.3 

Aufnahme der Aufgabenstellung der Fachhochschule Potsdam 

Die Fachhochschule Potsdam (FHP) nimmt die Aufgabenstellung des Landes aus der Ausschreibung auf und beantragt die Förderung des Projektvorhabens FHP‐Kolleg (zum Begriff FHP‐Kolleg s. Anl. A1.2). Das Vorhaben umfasst den Aufbau einer eigenständigen strukturellen Einheit der Hochschule, die im geplan‐ten Zentrum für Studienerfolg der Fachhochschule Potsdam verortet sein soll. Im Rahmen des Antrags‐verfahrens  legt die FHP mit dem Vorhaben FHP‐Kolleg eine Gesamtkonzeption vor, die den Studiener‐folg durch Begleitung der Studienvorbereitungs‐ und Studieneingangsphase unter besonderer Berück‐sichtigung heterogener Studieninteressenten‐ und Studierendengruppen steigert.  

 

2.2. Zielsetzung des Fördervorhabens

Die Fachhochschule Potsdam zielt mit dem Projektvorhaben FHP‐Kolleg auf das Thema Studienerfolg. Dabei stützt sich die FHP auf eine weit gefasste Definition von Studienerfolg, die neben objektiven Krite‐rien wie Studiendauer, Studienabbruch, Einhaltung der Regelstudienzeit und Studienleistungen auch die Studienrahmenbedingungen  sowie  den  Grad  der  Kompetenzbildung  und  der  persönlichen  Reife  der Studierenden bis hin zur Employability und zum späteren Berufserfolg einbezieht.  

1 Vgl. Land Brandenburg, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Richtlinie des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) zur Förderung von Wissenschaft und Forschung aus dem Europäischen Sozialfonds in der Förderperiode 2014–2020, Nr. 1 Zuweisungs‐ bzw. Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage, 2014. 2 Vgl. Land Brandenburg, 2014, ebd. 3 Vgl. Land Brandenburg, 2014, ebd. 

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Eine zentrale Bedeutung für den Studienerfolg von Studierenden kommt der Studienorientierungs‐ und Studieneingangsphase  zu.4 Dabei  ist die Studienorientierungsphase vor Beginn des Studiums angesie‐delt, während sich die Studieneingangsphase auf den Studienstart und die ersten beiden Semester des Studiums bezieht. 

Im Rahmen der  Studienorientierungs‐ und  Studieneingangsphase  gibt es eine Vielzahl  von  studiener‐folgsgarantierenden  Faktoren. Hierbei  sind  einige  Faktoren  von  besonderer  Bedeutung  und müssen, sollten hier bei den einzelnen Studierenden Lücken vorhanden sein, durch besondere Maßnahmen ge‐fördert werden. Zu den maßgeblichen studienerfolgssichernden Faktoren zählen insbesondere: 

Passgenauigkeit  von  Neigung,  Studienfach‐  und  Berufs(feld)interesse  der  Studierenden mit  den Studieninhalten des gewählten Studiengangs, 

erforderliches Studieneingangsniveau resp. fachliche Studienvoraussetzungen (fachliche Kompeten‐zen), 

Studierfähigkeit mit Blick auf Lernkompetenzen, Beherrschung von Arbeitsmethoden und Nutzung von  Informationen, Hochschulstrukturen und Hochschulprozessen  (methodische und  soziale Kom‐petenzen), 

Studienmotivation, auch im Sinne von Studierreife, Studierwilligkeit und Wille zum selbstständigen Erkenntnisgewinn (personale Kompetenzen).5 

Bei der Fokussierung auf diese Studienerfolgsfaktoren durch die Hochschule kommt der Heterogenität der Studieninteressierten und Studierenden eine besondere Relevanz  zu. So  lässt  sich die Vielfalt der Studieninteressierten/Studierenden  und  ihrer  Ausgangssituation  nicht  nur  an  der  Art  der  formalen Hochschulzugangsberechtigung  und  ihrer  Studieneingangsqualifikation  festmachen,  sondern  auch  an Faktoren  und  Bedingungen,  die  auf  die  individuellen  Lebensumstände  der  Studieninteressierten  und Studierenden zurückzuführen sind  (Geschlecht, Familienverantwortung,  regionale Verortung, Behinde‐rung, bildungsferne Herkunft, Migrationshintergrund, Berufstätigkeit, Studienfinanzierung u.a.). 

Das Vorhaben FHP‐Kolleg hat zum Ziel,  in der Studienorientierungs‐ und  in der Studieneingangsphase durch  entsprechende  Maßnahmen  und  Strukturen  Bedingungen  zu  schaffen,  die  es  allen  FHP‐Studierenden ermöglicht, ungeachtet  ihrer  individuellen Ausgangssituation Studienerfolg  im beschrie‐benen Sinne zu erzielen.  

 

2.3. Operationalisierung des Fördervorhabens

Erstellung des Konzepts FHP‐Kolleg 

Das vorliegende Konzept wurde von der FHP  im Zeitraum Mai bis September 2015  in einer systemati‐schen Vorgehensweise erstellt. Auf der Grundlage der beschriebenen Zielsetzung sowie einer umfang‐reichen  quantitativen  und  qualitativen Analyse  der Ausgangssituation  der Hochschule wurden Hand‐lungsbedarfe abgeleitet, die in einem nächsten Schritt mit entsprechenden Maßnahmen abgedeckt und durch eine Organisationsstruktur unterlegt wurden. Schließlich wurde die Umsetzungsplanung des Vor‐habens  skizziert. Die detaillierte Entwicklung und Realisierungsplanung des Konzepts wird  im Rahmen der nachfolgenden Entwicklungsphase im Förderzeitraum vorgenommen. 

Basis der Erstellung des Konzepts FHP‐Kolleg waren zum einen mehrere Workshops unter Einbeziehung zahlreicher Beteiligter der FHP  (Präsidium,  inkl. studentischem Vizepräsidenten; Präsidialkollegium mit Dekanen;  Fachbereiche; Gremien; Beauftragte;  Studierende; Verwaltung,  inkl. Abteilung  Studentische 

4 Vgl. Meyer‐Guckel/Jorzik (2015): Studienerfolg – Schlaglichter auf einen blinden Fleck der Exzellenzdebatte, in: Stifterverband: Handbuch Studienerfolg. Strategien und Maßnahmen: Wie Hochschulen Studierende erfolgreich zum Abschluss bringen, S. 6. 5 Vgl. hierzu Heublein (2015): Vortrag „Ursachen von Studienabbrüchen“, Klausurtagung der AG Qualität der Vizepräsidentinnen und Vizepräsi‐denten der brandenburgischen Hochschulen sowie Meyer‐Guckel/Jorzik (2015): Studienerfolg – Schlaglichter auf einen blinden Fleck der Exzel‐lenzdebatte, in: Stifterverband: Handbuch Studienerfolg. Strategien und Maßnahmen, S. 6–11. 

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Angelegenheiten; Studierendenmarketing; E‐Learning),  zum anderen Befragungen, Einzelevaluationen, Daten‐, Informations‐ und Reporting‐Auswertungen sowie Strukturanalysen. 

Umsetzung des Vorhabens FHP‐Kolleg 

Das Vorhaben FHP‐Kolleg soll im Rahmen der dreijährigen Förderperiode in vier Phasen umgesetzt wer‐den: Entwicklung, Pilotphase, Regelbetrieb und Einstieg in die Verstetigung.  

Die Entwicklungsphase sieht vor, das vorliegende Konzept aufzunehmen, die bereits erfolgte erste Ana‐lyse der Hochschulsituation sowie der Zielgruppenbedarfe zu vertiefen und die geplanten Maßnahmen und Angebote mit einer Detail‐, Ressourcen‐ und  Inhaltsplanung zu unterlegen. Parallel dazu dient die Entwicklungsphase dem Aufbau der organisatorischen Strukturen des FHP‐Kollegs.  

Die durch die Entwicklungsphase geschaffenen Grundlagen ermöglichen eine hochschulweite oder eine fachbereichsspezifische Pilotphase der einzelnen Angebote. Dies wird in Abhängigkeit vom Umfang der jeweiligen Maßnahmen schrittweise vorgenommen.  

Der Regelbetrieb der Maßnahmen wird nach erfolgreicher Pilotphase in der nachfolgenden Semesterpe‐riode aufgenommen. Diese Phase wird bis zum Ende der Förderperiode weitergeführt. 

Parallel zum Regelbetrieb  ist vor Ende der Förderperiode eine Phase der Verstetigung vorgesehen, die Vorgehen und  Inhalte des Regelbetriebs nicht direkt berührt. Als zusätzliche Aufgabe soll diese Phase jedoch Lösungsoptionen schaffen, erfolgreiche Maßnahmen nach Ende des Förderzeitraums fortzufüh‐ren. 

Von besonderer Bedeutung ist die begleitende formative Evaluierung der Maßnahmen in der Pilotphase und während  des  Regelstudienbetriebs.  Eine  solche  formative  Evaluierung  stellt  über  ein modulares Evaluationsdesign sicher, dass aufgrund der erzielten Zwischenergebnisse einer Maßnahme Interventio‐nen bzw. Korrekturen dieser Maßnahmen  im  laufenden Betrieb vorgenommen werden können. Hier‐durch werden die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung erhöht und ggf. maßgebliche Weiterentwick‐lungen vor Aufnahme des Regelbetriebs erreicht. Diese Evaluierung und Qualitätssicherung wird extern begleitet. 

 

 

Abb. 1:   Phasenorientiertes Vorgehen bei der Umsetzung des Vorhabens FHP‐Kolleg 

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5. Das FHP-Kolleg – Angebots- und Maßnahmenstruktur Die angestrebte Angebots‐ und Maßnahmenstruktur des FHP‐Kollegs zielt auf die Sicherung und Förde‐rung des Studienerfolgs aller FHP‐Studierenden unter besonderer Berücksichtigung  ihrer heterogenen Ausgangssituation. Dazu sollen – je nach Maßnahme mit unterschiedlichem Schwerpunkt – die vier stu‐dienerfolgssichernden  Faktoren  (1) Passgenauigkeit  zwischen Neigungen und  Interessen des oder der einzelnen Studierenden und  seiner bzw.  ihrer Studienwahl,  (2)  fachliche Studieneingangsqualifikation, (3) Studierfähigkeit  in methodischer und sozialer Hinsicht und (4) Studienmotivation gefördert werden (vgl. dazu auch Kap. 2.2.).  

Das Gesamtsystem der anzubietenden Maßnahmen soll als ein aufeinanderfolgendes und zusammen‐hängendes Maßnahmenportfolio, vom Erstkontakt mit dem oder der Studierenden bis hin zur Beglei‐tung und Förderung  im Studium, ausgelegt  sein.  Je nach Personenkreis und Bedarf können dabei alle entsprechenden  Angebote  durchlaufen  oder  aber  nur  einzelne Maßnahmen  in  Anspruch  genommen werden. In jedem Fall ist eine Begleitung und Beratung der Teilnehmenden hinsichtlich sinnvoller Maß‐nahmenfolgen durch das FHP‐Kolleg‐Team erforderlich, ebenso wie eine Anmeldung resp. Registrierung zu den Maßnahmen und Angeboten durch die Teilnehmenden. 

 Abb. 11:   Überblick Angebots‐ und Maßnahmenstruktur FHP‐Kolleg  

 

5.1. Angebote in der Orientierungs- und Übergangsphase

5.1.1. Information und Beratung

Informations‐ und Beratungsangebote über Studium und Studiengänge, deren Anforderungsgrundlagen und über die anbietende Hochschule gehören zu den maßgeblichen Quellen, auf die Studieninteressier‐te  in der Orientierungs‐ und Übergangsphase zurückgreifen. Entsprechend sind diese ausreichend und bedarfsgerecht anzubieten und sollten belastbare Inhalte, Aussagen und Orientierungshilfen bieten und Einblicke in Berufsfelder schaffen. Eine erfolgreiche Information und Beratung von Studieninteressierten trägt  maßgeblich  dazu  bei,  die  Passgenauigkeit  zwischen  den  Neigungen,  Studienfach‐  und  Be‐rufs(feld)interessen der Studierenden mit den Studieninhalten des gewählten Studiengangs herzustellen und somit den Studienerfolg zu sichern.  

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Vorhandene Aktivitäten 

An der FH Potsdam wird dieser Bedarf bereits weitestgehend und durch verschiedene Einrichtungen und Angebote  abgedeckt.  So bietet das  Team  Studierendenmarketing diverse Angebote  für  Schülerinnen und Schüler bzw. Studieninteressierte an, die sich über ein Studium an der FHP  informieren möchten. Insbesondere die studentischen Campusspezialisten der Hochschule bieten  im Sinne des Peer‐to‐Peer‐Ansatzes Workshops  sowie  individualisierte Gruppenberatungsangebote  für  Schülerinnen und Schüler über den Studienalltag und Studienmöglichkeiten an der FHP an. Neben diesen dezentral an branden‐burgischen Schulen, Oberstufenzentren oder bei sonstigen externen Partnern stattfindenden Angeboten können Studieninteressierte  (und deren Eltern) durch Campusführungen, die Teilnahme an Lehrveran‐staltungen oder an spezifischen Kursen (z.B. zu „Wissenschaftlichem Arbeiten“) vor Ort Einblick  in den Studienalltag an der FHP bekommen. Zusätzlich zu Print‐ und Online‐Informationsangeboten sowie zent‐ralen Veranstaltungen (z.B. Tag der offenen Tür, Girls Day) bietet das Team Studierendenmarketing auch Workshops zur Entscheidungsfindung für Studieninteressierte, die dort ihre Stärken und Schwächen mit Bezug auf Studienanforderungen analysieren können. 

Als weiteres Instrument zur Beratung und Feststellung von Neigungen und Interessen mit Bezug auf die FHP‐Studienangebote wird derzeit  in den Fachbereichen Sozialwesen und  Informationswissenschaften ein Online‐Studienwahl‐Assistent (OSA) entwickelt, der 2016 in einer Pilotphase erstmalig angewendet wird. Elemente dieses OSAs sind Informationen zu den Inhalten des entsprechenden Studienfaches, zu Berufsaussichten, zu irrtümlichen Erwartungen im Hinblick auf Studieninhalte oder Berufsaussichten, zu typischen Aufgaben und auch zu organisatorischen Rahmenbedingungen des Studiums. 

Für die direkte fachliche Studienberatung, insbesondere für Fragen zum organisatorischen und inhaltli‐chen Aufbau einzelner Studiengänge sowie zu den Berufsfeldern und beruflichen Perspektiven sind ent‐sprechend benannte Professorinnen und Professoren in den Fachbereichen zuständig. 

Als Anlaufstelle für Studieninteressierte, die bereits eine Entscheidung getroffen haben und sich an der Fachhochschule Potsdam bewerben möchten, bietet die Abteilung Studienangelegenheiten  in  ihrer all‐gemeinen  Studienberatung  Informationen  und  Unterstützung  rund  um  das  Bewerbungs‐  und  Zulas‐sungsverfahren der  Studiengänge  inkl. der Anmeldung  zu Eignungsprüfungen  sowie eine Beratung  zu individuellen  rechtlichen  und  Statusfragen.  Auch  Studieninteressierte  ohne  schulische  Hochschulzu‐gangsberechtigung  finden hier Ansprechpartner  für  ihre Bewerbungsformalitäten und  Fragen der An‐rechnung von außerhochschulischen Leistungen. 

Zielgruppenspezifische Informations‐ und Beratungsangebote existieren ebenfalls an der Fachhochschu‐le Potsdam. Hier sind  insbesondere die Aktivitäten des FamTeams,12 die Angebote der Gleichstellungs‐ und Behindertenbeauftragten sowie das Akademische Auslandsamt mit dem studentischen Projekt FHP‐Connect als Anlaufstelle für ausländische Studierende zu nennen.  

Geplante Aktivitäten 

Schon die Vielzahl an existierenden Informations‐ und Beratungsangeboten  lässt die Notwendigkeit er‐kennen, im Rahmen des FHP‐Kollegs eine Bündelung der Aktivitäten vorzunehmen und zusammen mit den betreffenden Einheiten eine koordinierte Vorgehensweise zu entwickeln, auch, um deren Auswir‐kungen und Effekte systematischer erheben zu können. Zudem wird das FHP‐Kolleg dadurch zur zentra‐len Anlaufstelle  für Studieninteressierte  in der Orientierungsphase, die von Beginn an betreut und  in ihrer  Studienentscheidung unterstützt werden. Hierbei  sind  gebündelte  Informationen über  alle  FHP‐Kolleg‐Angebote  durch  den Aufbau  eines  einheitlichen Webauftritts  sowie  durch  die  Erstellung  von Printmaterialien von zentraler Bedeutung. 

Des Weiteren ist geplant, im FHP‐Kolleg in enger Zusammenarbeit mit den zentralen Einheiten und be‐treffenden Fachbereichen folgende zusätzliche Angebote zu etablieren, um die vorhandenen Lücken im 

12 Die FHP ist einer der familienfreundlichsten Studienorte in Deutschland und ist seit 2014 Mitglied im Best‐Practice‐Club des bundesweiten 

Projekts „Familie in der Hochschule“. 

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Informations‐ und Beratungsfeld zu schließen, vor allem mit Blick auf einzelne Zielgruppen und ihre Be‐darfe: 

Entwicklung von Informationsmaterialien und Beratungskonzepten für interessierte junge Frauen zu Angeboten  der  ingenieurwissenschaftlichen  Fächer,  einschließlich  der  Beratung  durch  weibliche Studierende höherer Semester. 

Entwicklung von  Informationsmaterialien und Beratungskonzepten  für beruflich qualifizierte  Inte‐ressierte, inkl. Informationen zu Voraussetzungen und Zugangsmöglichkeiten zu einem Studium und Beratungsmöglichkeiten zur Studienfinanzierung. 

Ausbau  der  zielgruppenspezifischen  webbasierten  Beratung  (für  Zielgruppen  mit  Mobilitäts‐ und/oder Zeitproblemen, z.B. Studieninteressierte mit Familienverantwortung, Studieninteressierte mit Behinderung, berufstätige Studieninteressierte, Studieninteressierte aus ländlichen Regionen in Brandenburg). 

 Abb. 12:   Konzeptgrundlagen für Informations‐ und Beratungsangebote des FHP‐Kollegs 

 

5.1.2. Summer Schools und „Schnupperstudium“

Summer  Schools  oder  Summer  Camps  bezeichnen  ein‐  bis  zweiwöchige Workshop‐Angebote  in  den schulischen Sommerferien, die das „Reinschnuppern  in ein Fach“ ermöglichen und dies mit überfachli‐chen und Freizeitangeboten verbinden. Sie zielen sowohl auf Studieninteressierte in der Orientierungs‐phase, die zu einem späteren Zeitpunkt ein Studium aufnehmen möchten, als auch auf solche, die sich in der  Übergangsphase  zwischen  Bewerbung  und  Immatrikulation  befinden.  Den  Studieninteressierten wird durch ein solches Angebot die Möglichkeit gegeben,  ihre persönlichen Neigungen und  Interessen sowie ihre fachlichen Studienvoraussetzungen mit dem avisierten Studium abzugleichen, erste Einblicke in Arbeitsmethoden des Studiengangs sowie in Hochschulprozesse und ‐strukturen zu erhalten und da‐durch die eigene Entscheidung für ein Studium und für einen spezifischen Studiengang kritisch zu reflek‐tieren. Darüber hinaus wird die Bindung von Teilnehmenden der Summer Schools oder Summer Camps an die Hochschule verstärkt, und der erste enge Kontakt zu Lehrenden und Studierenden der FHP för‐dert die Studienmotivation der zukünftigen Studierenden.13 Um diese Bindung und Motivation auch bei Studieninteressierten aufrechtzuerhalten, die erst  in einem darauffolgenden  Jahr  ihr Studium aufneh‐men können oder möchten, bedarf es an dieser Stelle weiterer Angebote, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.  

Geplante Aktivitäten 

Der Fachbereich Design der FHP hat  in vergangenen Jahren bereits mehrere einwöchige DesignCamps durchgeführt, in denen Teilnehmende in kleinen Gruppen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen des Fachbereichs  und  in  Begleitung  von  Lehrenden  oder  Studierenden  höherer  Semester  Kurzprojekte durchführten, während Experten  in kurzen Vorträgen Einführungen  in  ihr Fachgebiet gaben. Begleitet wurden diese  fachlichen Angebote von Exkursionen, Aktivitäten auf dem Campus der Fachhochschule 

13 Laut Heublein ist der direkte Kontakt zu Lehrenden innerhalb und außerhalb von Lehrveranstaltungen ein maßgeblicher Faktor für die Moti‐

vation und Fachidentifikation von Studierenden (2015, Vortrag „Ursachen von Studienabbrüchen“). 

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und  sozialen  Begegnungsmöglichkeiten.  Aufgrund  kapazitärer  Engpässe  im  Fachbereich  wurde  die Durchführung der DesignCamps eingestellt. 

Im Rahmen des FHP‐Kollegs  ist geplant, dieses Angebot wieder aufzunehmen, es durch eine  zentrale Organisation und Koordination zu unterstützen und – nach einer ersten Pilotphase  im Fachbereich De‐sign – in geeigneter Weise als Summer School auf andere Fachbereiche der FHP zu übertragen.  

Darüber hinaus sollen „Schnupperstudientage“ der betreffenden Fachbereiche in den darauffolgenden Semestern das  Interesse der Summer‐Schools‐Teilnehmenden  (und anderer Studieninteressierter) und ihre Auseinandersetzung mit Studieninhalten des angestrebten Studiengangs aufrechterhalten. Bei die‐sen Schnupperstudientagen haben die Interessierten die Möglichkeit, an regulären Lehrveranstaltungen der ersten beiden  Fachsemester und an begleitenden Studienberatungsangeboten  teilzunehmen. Des Weiteren  sollen  die  Teilnehmenden  der  Summer  Schools  im Nachgang  auch  zu  sonstigen  passenden Veranstaltungen und Aktivitäten eingeladen werden, die die Fachbereiche anbieten. 

 

5.1.3. Fachliche Brückenkurse

Eine für den jeweiligen Studiengang erforderliche fachliche Studieneingangsqualifikation ist ein wesent‐licher Faktor  für den Studienerfolg von Studierenden. Aufgrund unterschiedlicher Ausgangssituationen der Studierenden sind diese fachlichen Studienvoraussetzungen nicht  immer gegeben. Der zu  lehrende Studienstoff an der Hochschule kann somit nicht auf erforderlichen Grundlagen aufbauen. Mangelnder Studienerfolg  und  unter  Umständen  Studienabbruch  sind  die  Folgen.  Dies  betrifft  insbesondere  den MINT‐Bereich. Beruflich Qualifizierte, denen die Grundlagen der  Sek.‐II‐Stufe weitgehend  fehlen, und weibliche Studierende stellen neben Studierenden mit  längeren Übergangszeiten zwischen Schule und Hochschule die wesentlichen Zielgruppen dar. 

Vorhandene Aktivitäten 

Der Fachbereich Bauingenieurwesen bietet einen zweiwöchigen Präsenz‐Brückenkurs Mathematik an, in  dem  sich  bereits  eingeschriebene  Studierende  vor  Semesterbeginn  studienrelevante Mathematik‐kenntnisse  aneignen  oder  diese  auffrischen  können. Die  Präsenzveranstaltung wird  durch  online  zur Verfügung gestellte Materialien und Testaufgaben unterstützt.  

Im  Fachbereich Design unterstützen  Studierende mit der Campusambulanz  Studienbewerber bei  der Erstellung der Mappen und der Vorbereitung der Eignungsprüfungen und geben Tipps  für den Bewer‐bungsablauf.  

Geplante Aktivitäten 

Es ist vorgesehen, im Rahmen des FHP‐Kollegs vorrangig das Angebot im Bereich Mathematik zu erwei‐tern und dieses  – neben Bauingenieurwesen  –  auch  auf den  Studiengang Architektur und  Städtebau auszudehnen. Des Weiteren soll die Entwicklung von entsprechenden Brückenkursen  in Informatik für den Fachbereich Informationswissenschaften geprüft werden.14 

In einem ersten Schritt sollen zunächst bereits verfügbare Assessmentverfahren anderer Anbieter, die Mathematik‐ und  Informatik‐Fachkompetenzen  erheben, bezüglich  ihrer Anwendbarkeit  getestet und geeignete Systeme in die Angebotsstruktur des FHP‐Kollegs integriert werden.15 Durch ein solches fach‐bezogenes  Assessmentverfahren wird  zukünftigen  Studierenden  die Möglichkeit  gegeben,  schon  vor Beginn des Studiums  ihre fachlichen Kompetenzen einzuschätzen und ggf. ergänzende Maßnahmen zu ergreifen. Der  Fachhochschule Potsdam wiederum eröffnet dies eine  gezieltere Beratungsmöglichkeit und  Steuerung  der Angebote.  So  können  Studieninteressierte,  die  ihre Mathematikkenntnisse  auffri‐

14 Heublein hat in verschiedenen Studien nachgewiesen, dass insbesondere im Bereich der Ingenieur‐ und Naturwissenschaften fehlende fachli‐

che Kenntnisse ein Hauptgrund für Studienabbrüche sind (z.B. Heublein 2014, 2015). 15 Verwendung etablierter Lösungen anderer brandenburgischer Hochschulen (BTU Cottbus) oder dritter Hochschulen und Bildungseinrichtun‐

gen. 

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schen möchten,  dies  im  bereits  bestehenden  zweiwöchigen  Präsenz‐Brückenkurs  tun.  Für weibliche Studierende mit entsprechendem Bedarf sowie  für beruflich qualifizierte Studierende mit grundlegen‐den Lücken im Bereich Mathematik sind weitergehende Angebote geplant, ebenso wie für Studierende, die sich bereits vor dem Studium Kenntnisse in Informatik aneignen möchten: 

Konzeption  und  Durchführung  eines  vierwöchigen  Blended‐Learning‐Brückenkurses Mathematik für Frauen mit gendergerechter Didaktik. 

Konzeption und Durchführung von sechsmonatigen Blended‐Learning‐Brückenkursen in Mathema‐tik bzw. Informatik, die sich insbesondere an beruflich Qualifizierte, aber auch andere Studieninte‐ressierte mit entsprechendem Bedarf richten. 

In den Kursen, die vom FHP‐Kolleg in enger Abstimmung mit den Fachbereichen entwickelt und angebo‐ten werden, wechseln  sich Online‐Phasen,  in  denen  Studierende mit  fachlicher  Begleitung Aufgaben lösen und dabei durch Peer‐Feedback‐Prozesse unterstützt werden, mit kürzeren Präsenzphasen  (1–2 Tage)  auf dem  FHP‐Campus  ab,  in denen die Kolleglehrperson  thematische  Fragestellungen  erläutert und die direkte Anwendung und den persönlichen Austausch untereinander ermöglicht. Somit können diese Brückenkurse auch berufsbegleitend  sowie  von Personen belegt werden, die aufgrund anderer Situationen zeitlich und/oder örtlich stärker gebunden sind. Bei Bedarf kann dieses Angebot aufgrund des hohen Online‐Anteils  flexibel ausgeweitet werden. Es  ist  zudem  zu prüfen,  inwiefern hierbei eine Kooperation mit anderen brandenburgischen Hochschulen eingegangen werden kann.16 

Da diese Kurse  in Bezug auf den Einsatz digitaler Medien mit starker Unterstützung von qualifizierten höhersemestrigen Studierenden entwickelt werden sollen, ist als begleitende Maßnahme eine Blended‐Learning‐Ausbildung  für Studierende  zum E‐Learning‐Berater/zur E‐Learning‐Beraterin mit  Zertifikats‐abschluss geplant. Diese Ausbildung wird vom E‐Learning‐Team der FHP koordiniert und vom FHP‐Kolleg organisatorisch und finanziell unterstützt.  

 Abb. 13:   Konzeptgrundlagen für die Brückenkurs‐Angebote des FHP‐Kollegs  

5.1.4. Interdisziplinäre Brückenkurse

Die Ausgangssituation beruflich qualifizierter Studierender ohne schulische Hochschulzugangsberechti‐gung unterscheidet sich in einigen Punkten wesentlich von derjenigen der Studierenden, die mit schuli‐scher Hochschulzugangsberechtigung  an die Hochschule  kommen. Einerseits bringen  Studierende mit beruflichen Erfahrungen wesentliche soziale und personale Kompetenzen sowie eine hohe Studienmoti‐vation mit, andererseits benötigen gerade diese Studierenden eine besondere Unterstützung, um  ihre Studierfähigkeit zu entwickeln und damit ihren Studienerfolg zu sichern.  

Geplante Aktivitäten 

Es  ist geplant, als neues, zentrales Angebot des FHP‐Kollegs vor Beginn des Studiums für bereits einge‐schriebene beruflich Qualifizierte einen  interdisziplinären Brückenkurs „Studieren lernen“ anzubieten. Je nach Kapazitäten kann dieser Kurs auch  für andere zukünftige Studierende geöffnet werden. Dabei sollen  den  Studierenden  insbesondere methodische,  soziale  und  personale  Kompetenzen  (z.B.  Lern‐

16 Dabei kann ggf. auf das E‐Learning‐Netzwerk Brandenburg (eBB) zurückgegriffen werden, in dem das E‐Learning‐Team der FHP Gründungs‐

mitglied ist. 

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kompetenzen, Wissenschaftliches Arbeiten, Selbst‐ und Zeitmanagement) vermittelt sowie eine Orien‐tierung an der Hochschule und bzgl. ihrer Unterstützungsangebote ermöglicht werden.  

Dieser Kurs soll  in Form von zwei dreitägigen Blockveranstaltungen (wenn möglich unter Einbeziehung des Wochenendes) als Präsenzangebot auf dem Campus der FHP durchgeführt werden.   

5.2. Angebote in der Studieneingangsphase

5.2.1. Einführungsveranstaltungen

Die ersten Wochen nach  Studienstart  sind  für die neuen  Studierenden und  ihre Erfolgsaussichten  im Studium wesentlich. In dieser Phase geht es neben der räumlichen und organisatorischen Orientierung an der Hochschule insbesondere um die Identifikation mit Studiengang und Berufsfeld, die Einführung in die Fachkultur, das Erlernen und Vertiefen des gewünschten Studienverhaltens und damit um das Errei‐chen eines gewissen Grades an Bildungssozialisation.17 In dieser Zeit sollten somit insbesondere metho‐dische, soziale und personale Studienerfolgsfaktoren durch Angebote unterstützt werden. 

Vorhandene Aktivitäten 

Die Fachhochschule Potsdam veranstaltet jährlich eine zentrale Immatrikulationsfeier, bei der Vertrete‐rinnen und Vertreter der Hochschule, des Landes und der Stadt sowie Studierende des AStA die Studi‐enanfängerinnen  und  Studienanfänger  feierlich  begrüßen.  Im  Anschluss  an  die  Immatrikulationsfeier lernen die neuen Studierenden im Rahmen einer Schiffsrundfahrt ihre Lehrenden und Mitstudierenden kennen, bevor sie am Nachmittag in ihren Fachbereichen begrüßt werden. 

 

Zusätzlich zur offiziellen Begrüßung der Studierenden existieren in den fünf Fachbereichen der FH Pots‐dam bereits unterschiedlich gestaltete  fachbereichs‐ bzw.  studiengangsspezifische Einführungsveran‐staltungen, die von einem Tag bis hin zu einwöchigen Blockveranstaltungen reichen und eine kompri‐mierte Einführung  in den Studiengang,  zentrale Angebote der Hochschule  (Bibliotheksführungen, Ein‐führungen des E‐Learning‐Teams etc.) und das Campusleben der FHP bieten. Ältere Studierendengrup‐pen geben den Neuankömmlingen meist im Sinne des Peer‐to‐Peer‐Ansatzes eine „Betriebsanleitung für das Studium“ an die Hand. 

 

Besonders hervorzuheben sind hier zwei Angebote des Fachbereichs Sozialwesen  („Soziale Arbeit und ich“) und des Fachbereichs Bauingenieurwesen („Grundsteinlegung“), für die bereits sehr positive Erfah‐rungen vorliegen: 

 

Der Fachbereich Sozialwesen bietet jeweils in der ersten Woche des Wintersemesters das verpflichten‐de Einführungsmodul „Soziale Arbeit und ich“ an, in der sich die neu immatrikulierten Studierenden mit den  Inhalten und dem Selbstverständnis der Sozialen Arbeit auseinandersetzen. Neben  fachlichen Ein‐führungen und dem Thema professionelle  Identität erhalten die Studierenden bei Praxisbesuchen und Vorträgen Einblicke in die Realität ihres angestrebten Berufsfelds und reflektieren ihre eigene Motivati‐on und Studienwahlentscheidung. Innerhalb der Projektwoche steht zudem eine Einführung von Studie‐renden für Studierende auf dem Programm.  

Aufgrund der individuellen, reflektierenden Herangehensweise und einer kleinen Gruppengröße kann in diesem  Format  auch  auf die Bedarfe  spezifischer  Zielgruppen  eingegangen werden.  So wird  eine  ge‐schlechteruntypische  Studienplatzwahl  thematisiert  (Männer  in  Sozialberufen),  und  bei  den  Themen professionelle Identität und Vermittlung des Berufsbildes wird auch auf das Erfahrungswissen von beruf‐lich qualifizierten Studierenden zurückgegriffen.  

17 Vgl. Heublein (2015): Studienabbruch – Umfang, Ursachen und Potenziale, Präsentation auf dem Fachtag „Der Arbeitsmarkt für Akademike‐

rinnen und Akademiker in Deutschland“ der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg, 24. März 2015, S. 6f. 

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Im Fachbereich Bauingenieurwesen findet  im ersten Semester eine „Grundsteinlegung“ für die neuen Studierenden  statt, die als Studieneingangsphase das Pendant  zum  „Richtfest“  (Begleitung der Absol‐ventinnen und Absolventen  in die Arbeitswelt) darstellt.  In der zweiwöchigen, verpflichtenden Projekt‐phase (eine Woche zu Beginn des Semesters, eine Woche nach dem ersten Drittel des Semesters) erhal‐ten  die  Neuimmatrikulierten  direkte  Einblicke  in  die  Tätigkeiten  eines  Bauingenieurs,  schärfen  ihre Wahrnehmung durch eine Bauaufnahme und reflektieren  ihre persönlichen Gründe  für und Erwartun‐gen an das Studium. Freizeitaktivitäten und Angebote von Studierenden höherer Semester stärken die soziale Gruppenbildung des  Jahrgangs, wodurch die  Identifikation mit dem  Studiengang und  Fachbe‐reich und damit auch die Motivation zu einem aktiven Studium wesentlich erhöht werden. 

 

Das Akademische Auslandsamt veranstaltet außerdem zusammen mit dem Studierendenteam von FHP‐Connect in jedem Semester „Welcome & Orientation Days“ für alle neuen ausländischen Studierenden. Die Studierenden erhalten von Vertreterinnen und Vertretern der Fachbereiche einführende Informati‐onen zu ihrem Studium, lernen zentrale Einrichtungen und studentische Organisationen der FHP kennen und erkunden gemeinsam mit ihren deutschen und ausländischen Mitstudierenden die Stadt Potsdam. 

Geplante Aktivitäten 

Im Rahmen des FHP‐Kollegs ist geplant, den gemeinsamen Austausch über die unterschiedlichen Forma‐te der Fachbereiche und Studiengänge zu  intensivieren, die Angebote zu koordinieren und eine Über‐tragbarkeit  der  beiden  beschriebenen  Einführungsveranstaltungen  „Soziale  Arbeit  und  ich“  bzw. „Grundsteinlegung“ auf die anderen Fachbereiche  zu prüfen. Ziel  ist es,  zu Beginn des Studiums eine fachbezogene Projektwoche als Blockveranstaltung für alle Studierenden der Fachhochschule Potsdam zu etablieren. Um diese Projektwochen von allgemeinen Informationen und Einführungen zu entlasten, ist vorgesehen, fachübergreifend vermittelbare Informationen durch zentrale Veranstaltungen des FHP‐Kollegs abzudecken (siehe dazu Kap. 5.2.3.). 

 

5.2.2. Lernförderangebote

Fachliche Angebote  in der Studieneingangsphase zielen auf die gemeinschaftliche und die  individuelle Förderung der Studienleistung in den ersten beiden Semestern. Sie dienen dem Schließen von Kompe‐tenz‐  und  Leistungslücken  und  der  Erreichung  und  Einhaltung  des  erforderlichen  Studienleistungsni‐veaus und somit der Sicherung des Studienerfolgs. Durch eine kleine Gruppengröße und den damit ver‐bundenen direkten Kontakt mit der Lehrperson tragen fachliche Angebote zudem zur Fachidentifikation der Studierenden bei und fördern damit die Studienmotivation der Studierenden.  

Vorhandene Aktivitäten 

In allen Fachbereichen der FHP werden in den ersten beiden Semestern des Studiums und darüber hin‐aus zahlreiche Übungen und Tutorien zur Begleitung von Lehrveranstaltungen angeboten, in denen der Lehrstoff nachgeholt, geübt und vertieft wird. Dies  reicht von  rechtlichen Fragestellungen  im Fachbe‐reich  Sozialwesen  über  die Anwendung  von Dokumentationstechnologien  (Fachbereich  Informations‐wissenschaften) oder Techniken des freien Zeichnens (Fachbereich Architektur und Städtebau) bis hin zu mathematischen und statischen Tutorien im Fachbereich Bauingenieurwesen. Diese Lernförderangebote werden oftmals von höhersemestrigen studentischen Tutorinnen und Tutoren durchgeführt. 

Ein besonderes Format der  fachlichen Unterstützung  ist die Lernwerkstatt  im Fachbereich Bauingeni‐eurwesen, bei der Studierende im wöchentlichen Rhythmus eigenständig Themen vorschlagen und indi‐viduell  oder  in Gruppen  bearbeiten.  Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin  begleitet  die  Studierenden, erarbeitet mit  ihnen anhand von Beispielaufgaben allgemeine Lösungsansätze und bietet Anregungen für Lern‐ und Arbeitstechniken.  

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Geplante Aktivitäten 

Um die Qualität dieser unterstützenden  fachlichen Lehrformate zu erhöhen,  ist vorgesehen, studenti‐sche  Tutorinnen  und  Tutoren  zentral  durch  das  FHP‐Kolleg  auszubilden  (mit  Zertifikatsabschluss).  In einem dreitägigen Kurs vor Beginn des Semesters sollen den Tutorinnen und Tutoren didaktische Grund‐lagen vermittelt werden und ihre Methoden‐ und Medienkompetenz anhand von praktischen Übungen geschult werden. Dabei sollen auch zielgruppenspezifische Aspekte der Lehre mit einfließen. 

An je einem weiteren Tag des Kurses in der Mitte und am Ende des Semesters haben die Studierenden zudem die Möglichkeit, sich mit  ihrer Rolle als Lehrende auseinanderzusetzen und vom Erfahrungsaus‐tausch mit den anderen studentischen Tutorinnen und Tutoren zu profitieren. Es wird zudem die Ein‐richtung eines regelmäßigen „Qualitätszirkels“ für studentische Lehrende angestrebt. 

 

5.2.3. Interdisziplinäre Angebote

Die  Studierfähigkeit  aller  Studienanfängerinnen und  Studienanfänger  (nicht nur der beruflich Qualifi‐zierten) ist ebenfalls ein zentraler Aspekt mit Blick auf den Studienerfolg. Lernkompetenzen, die Beherr‐schung von Arbeitsmethoden, aber auch die zielgerichtete Nutzung von  Informationen und unterstüt‐zenden Angeboten der Hochschule tragen zu einem erfolgreichen Start in das Studium bei. 

Vorhandene Aktivitäten 

An der FHP erfolgt die Vermittlung von methodischen und sozialen Kompetenzen zu großen Teilen  in‐tegrativ, also über die Vermittlung der fachlichen Inhalte. Darüber hinaus gibt es vereinzelt Angebote in Studiengängen  bzw.  in  den  oben  beschriebenen  Einführungsveranstaltungen,  die  in  additiver  Form Schlüsselkompetenzen  vermitteln  (also  Angebote  mit  thematischem  Fokus  auf  die  entsprechenden Kompetenzen wie  z.B.  „Präsentation  und  Kommunikation“  oder  „Wissenschaftliches  Arbeiten“).  Auf‐grund  einer Umstrukturierung  des  FHP‐Career‐Service,  der  bis  vor  Kurzem  eine  große Bandbreite  an solchen  fachübergreifenden Kursen anbot,  sind  insbesondere Angebote, die den Studienerfolg betref‐fende methodische und soziale Kompetenzen vermittelten, eingestellt worden. 

Geplante Aktivitäten 

An dieser Stelle möchte das FHP‐Kolleg ansetzen und Angebote zu Schlüsselkompetenzen, die schon zu Beginn  sowie  für den weiteren erfolgreichen Verlauf des  Studiums  relevant  sind, wieder  aufnehmen. Diese  Angebote  sollen  im  Rahmen  von  Blockveranstaltungen  (Ein‐  oder Mehrtagesseminare)  additiv gelehrt werden. Durch das zentrale,  fachübergreifende Angebot des FHP‐Kollegs sollen zum einen die Fachbereiche und Studiengänge bei der additiven Vermittlung dieser Kompetenzen entlastet werden, zum anderen wird die interdisziplinäre Lehre als eines der Markenzeichen der FH Potsdam auch auf die Studieneingangsphase übertragen, und den Studierenden werden so schon sehr früh im Studium inter‐disziplinäre Begegnungen ermöglicht. Schließlich beinhaltet die additive Lehrform eine bewusste Ausei‐nandersetzung der Studierenden mit  ihren  individuellen Kompetenzen, was bei einer  integrativen Ver‐mittlung in regulären Lehrveranstaltungen oftmals durch fachliche Aspekte überdeckt wird.  

Die Anrechnung dieser FHP‐Kolleg‐Angebote  in den Studiengängen soll  im sogenannten FlexModul er‐folgen.  

Es ist geplant, interdisziplinäre Workshops in folgenden Bereichen anzubieten: 

Wissenschaftliches Arbeiten, Präsentationstechniken, Visualisieren  

Lerntechniken 

Prüfungsvorbereitung 

Zeit‐ und Selbstmanagement 

Projektmanagement 

Konfliktmanagement 

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Dabei können Angebote im Bereich Wissenschaftliches Arbeiten vom FHP‐Kolleg in Kooperation mit dem Projekt  FL²  und  dem  Bausteine‐Programm  erarbeitet  und  durchgeführt  werden.  Das  FL²‐Bausteine‐Programm  richtet  sich  derzeit  stärker  an  ältere  Studierende mit  besonderem  Fokus  auf  Forschendes Lernen. 

Zusätzlich  ist  vorgesehen,  bereits  existierende  Informationsangebote  der  FHP  für  den  Studienstart (Campusführungen, Bibliothekseinführungen, Einführung IT/E‐Learning, studentische Initiativen etc.) im FHP‐Kolleg  zu bündeln und  fachübergreifend anzubieten. Vorhandene Beratungsangebote  für Studie‐rende der ersten beiden  Semester  (Angebote der Gleichstellungsbeauftragten, Behindertenbeauftrag‐ten, des FamTeams, des AStA, des Studentenwerks etc.) sollen im FHP‐Kolleg ebenfalls koordiniert und für die betreffenden Zielgruppen gebündelt dargestellt und angeboten werden.  

 

5.2.4. Mentoring

Mentoring wird an Hochschulen eingesetzt, um den Wissens‐ und Erfahrungstransfer zwischen Erfahre‐nen (Mentoren/Mentorinnen) und weniger Erfahrenen (Mentees) zu fördern und die Studienmotivation der Studierenden zu erhalten bzw. zu erhöhen,  indem auftretende Probleme und Fragestellungen ge‐meinsam mit  einer  erfahrenen  Person  bearbeitet werden.  Voraussetzung  für  ein  Funktionieren  von Mentoring  ist die Existenz einer Vertrauensbasis zwischen den Mentorinnen bzw. Mentoren und  ihren Mentees.  

Vorhandene Aktivitäten 

Die Fachhochschule Potsdam bietet im Sinne des § 20, Abs. 2 des brandenburgischen Hochschulgesetzes bereits jedem bzw. jeder Studierenden einen professoralen Mentor/eine professorale Mentorin an, um sie während ihres Studiums zu begleiten und bei Bedarf in organisatorischen und inhaltlichen Fragen zu beraten. 

Des Weiteren haben  Studierende des  FHP‐Connect‐Teams des Akademischen Auslandsamtes ein  stu‐dentisches „Buddyprogramm“  für ausländische Studierende eingerichtet,  in dessen Rahmen nicht nur Sprachtandems  initiiert werden,  sondern die Studierenden  in allen Fragen  ihres Studiums an der FHP unterstützt werden. 

Geplante Aktivitäten 

Das FHP‐Kolleg plant, diese Angebote um zwei weitere, zielgruppenspezifische Mentoring‐Programme zu erweitern und dafür Studierende der höheren Fachsemester mit ähnlichen Erfahrungshintergründen als Mentorinnen und Mentoren einzusetzen. Damit  soll der notwendige Aufbau eines Vertrauensver‐hältnisses befördert werden. Folgende Programme sind geplant: 

MentosF: Dieses Programm  zielt  insbesondere auf Frauen  in MINT‐Fächern, die mentorale Unter‐stützung und Förderung benötigen. 

MentosBQ: Dieses Programm zielt auf beruflich Qualifizierte ohne schulische HZB, die  insbesondere in der Studieneingangsphase mentorale Unterstützung und Förderung benötigen. 

Die Programme umfassen mindestens fünf Gruppen‐Mentoring‐Sitzungen im ersten Studienjahr.  

Um die Mentorenrolle adäquat ausfüllen zu können, erhalten die studentischen Mentorinnen und Men‐toren vom FHP‐Kolleg eine Ausbildung, die mit einem Zertifikat abschließt. Dabei werden methodische und didaktische Kenntnisse (Gesprächsführung in Gruppensituationen, Beratung, Lernbegleitung, Refle‐xionstechniken etc.) vermittelt. Zudem werden die Mentorinnen und Mentoren durch ein semesterbe‐gleitendes Coaching unterstützt.  

 

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6. Das FHP-Kolleg – Organisation Die Gestaltung der Studienorientierungs‐ und Übergangsphase sowie der Studieneingangsphase ist eine hochschulweite Aufgabe und betrifft alle fünf Fachbereiche der Hochschule ebenso wie Teile der Hoch‐schulverwaltung. Die Lehrenden und Verantwortlichen der Fachbereiche bilden bereits heute das Rück‐grat der vorhandenen Angebote der FHP für die Studieneingangsphase. Das Studierendenmarketing, die Abteilung Studentische Angelegenheiten und das E‐Learning‐Team der FHP sind zentrale Akteure bei der Information, Beratung und Unterstützung der Studieninteressierten und Studierenden  in der Phase vor und zu Beginn des Studiums. Das FHP‐Kolleg soll – wie  in Kapitel 5 dargestellt – diese Aktivitäten der Fachbereiche und zentralen Einheiten bündeln und koordinieren und sie um zusätzliche,  insbesondere auch zielgruppenspezifische Angebote ergänzen.  

Um einen möglichst effizienten und effektiven Ressourceneinsatz zu ermöglichen, ist eine organisatori‐sche und strukturelle Zentralisierung des Konstrukts FHP‐Kolleg vorgesehen. Eine solche  fachbereichs‐übergreifende Verortung  fördert  zudem den Dialog und Erfahrungsaustausch aller Beteiligten als we‐sentlichen Mehrwert und ermöglicht  somit die Bildung eines  gemeinsamen Verständnisses und einer gemeinsamen „Lehrverantwortung“ aller Akteure  für die Vorstudiums‐ und Studieneingangsphase. Ein weiteres wesentliches Ziel dieser fachbereichsübergreifenden Struktur ist es, das FHP‐Kolleg als zentrale Anlaufstelle für Interessierte und Studierende der ersten beiden Semester für alle angebotenen Kolleg‐maßnahmen zu etablieren.  

 

6.1. Organisationsstruktur

Das FHP‐Kolleg wird organisatorisch als eine von mehreren Organisationseinheiten  im geplanten Zent‐rum für Studienerfolg (ZSE) angesiedelt. Das Zentrum für Studienerfolg wird der Vizepräsidentin für Stu‐dium und Lehre zugeordnet und durch eine Referentenposition geleitet. 

Das FHP‐Kolleg bildet eine eigenständige Einheit mit einer eigenen Leitungsfunktion innerhalb des ZSE. Drei Projektmitarbeitende sind für die Maßnahmen und Angebote in den Bereichen (1) fachliche Kom‐petenzen,  (2)  methodische  und  soziale  Kompetenzen  sowie  für  (3)  zielgruppenspezifische Querschnittsthemen zuständig. Die drei Mitarbeitenden werden zentral  im FHP‐Kolleg angesiedelt sein und gleichzeitig  in engem Austausch mit den Fachbereichen und den zentralen Einheiten stehen. Drei studentische Mentorinnen und Mentoren sind ebenfalls zentral im FHP‐Kolleg verortet. Je nach Bedarf werden zudem studentische Hilfskräfte zur Unterstützung eingesetzt, die direkt der FHP‐Kollegleitung unterstehen. 

Das  bestehende  Team  Studierendenmarketing  der  FHP‐Hochschulkommunikation mit  den  studenti‐schen Campusspezialisten, der Bereich Allgemeine Studienberatung der Abteilung Studentische Ange‐legenheiten und das E‐Learning‐Team werden an das FHP‐Kolleg assoziiert und stehen in direktem Aus‐tausch mit der Kollegleitung und den Projektmitarbeitenden. 

Die Studiendekane und Studiendekaninnen der Fachbereiche verantworten die fachbereichsbezogenen Aktivitäten des FHP‐Kollegs. Sie werden durch je eine studentische Hilfskraft unterstützt.  

Die Kollegleitung und Projektmitarbeitenden, die Leitenden aller beteiligten zentralen Einheiten sowie die Studiendekane und ‐dekaninnen der Fachbereiche bilden zusammen die Kollegkonferenz.  

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 Abb. 16:   Organisationskonzept des FHP‐Kollegs 

Erläuterungen:   ESF‐Fördergegenstand,  vorhandene FHP‐Strukturen ZSE= Zentrum für Studienerfolg; ZSE‐2, ZSE‐3= weitere Teileinheiten des Zentrums für Studienerfolg; SHK=studentische Hilfskraft; Tut.=Tutoren/Tutorinnen; FB=Fachbereich; SW=Sozialwesen; AS=Architektur und Städtebau; BAU=Bauingenieurwesen; DES=Design; IW= Informationswissenschaften 

 

6.2. Funktionen und Aufgaben

Das FHP‐Kolleg wird von einer berufserfahrenen qualifizierten Person auf der Stufe des akademischen Mittelbaus  geleitet, die  an die  Leitung des  ZSE berichtet. Die Aufgabenstellung der  Leitung des  FHP‐Kollegs/Projektleitung beinhaltet zum einen den Aufbau und Betrieb der organisatorischen Strukturen inkl. der Führung der Projektmitarbeitenden. Zudem anderen obliegt der Kollegleitung die strategische Rahmenkonzeption der Angebote, die Koordination der operativen Umsetzung zusammen mit den Pro‐jektmitarbeitenden  sowie  insbesondere der  ständige Austausch mit den  zentralen Einheiten und den Fachbereichen und die Koordination aller Maßnahmen und Angebote der FHP  in der Studienorientie‐rungs‐ und Studieneingangsphase. Ihre Aufgabe ist es auch, in der Phase der Verstetigung Lösungsoptio‐nen zu erarbeiten, um erfolgreiche Maßnahmen des FHP‐Kollegs über das Ende der Förderdauer hinweg fortsetzen zu können. Schließlich verantwortet sie das Wissensmanagement sowie die formative Quali‐tätssicherung und Evaluation des FHP‐Kollegs und seiner angebotenen Maßnahmen. Zusätzlich  ist eine externe Evaluation des Projektes in der Mitte und am Ende der Projektlaufzeit vorgesehen.  

Die Aufgaben der Projektmitarbeitenden bestehen  in der Konzeption, Organisation und Durchführung der Angebote und Maßnahmen in den drei Themenbereichen sowie in der Beratung und Unterstützung der Fachbereiche und zentralen Einheiten.  

Der oder die Projektmitarbeitende im Bereich „fachliche Kompetenzen“ ist für die Entwicklung, Organi‐sation und  Lehre  in den  fachbezogenen Angeboten des FHP‐Kollegs  zuständig.  Insbesondere die Aus‐wahl und Integration von fachlichen Assessmentverfahren sowie die Blended‐Learning‐Brückenkurse  in Mathematik bzw. Informatik fallen in das Aufgabengebiet. Mit Unterstützung der anderen Projektmitar‐beitenden und  ggf. Vertreterinnen und Vertretern  aus der Berufspraxis  ist diese Person  auch  für die Organisation und Koordination der Summer Schools zuständig. Darüber hinaus berät und unterstützt er bzw. sie die Fachbereiche in konzeptioneller, didaktischer und operativer Hinsicht bei der Ausgestaltung 

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der  fachspezifischen Angebote  (Einführung von  fachgebundenen Projektwochen, Schnupperstudienta‐ge). Aufgrund des Schwerpunktes der fachlichen Angebote  im MINT‐Bereich sollte eine entsprechende fachlich‐didaktische Qualifikation dieses bzw. dieser Kollegmitarbeitenden vorliegen.  

Der oder die Projektmitarbeitende im Bereich „methodische und soziale Kompetenzen“ ist insbesonde‐re  für  die  eigenständige  Planung  und  Durchführung  der  fachbereichsübergreifenden  Kollegangebote zuständig. Neben dem  interdisziplinären Brückenkurs „Studieren  lernen“ für beruflich Qualifizierte und den verschiedenen Workshops zu Schlüsselkompetenzen  für alle FHP‐Studierenden obliegt dieser Per‐son  auch die Ausbildung der  studentischen  Fachtutorinnen und  ‐tutoren  aus den  fünf  Fachbereichen sowie die organisatorische Unterstützung des E‐Learning‐Teams bei der Schulung der E‐Tutorinnen und ‐Tutoren. Zudem  ist die Koordination der  fachübergreifenden  Informations‐ und Einführungsveranstal‐tungen  Teil  des  Aufgabenportfolios.  Eine methodisch‐didaktische  Qualifikation  ist  Voraussetzung  für diese Funktion. 

Der oder die Projektmitarbeitende im Bereich zielgruppenspezifischer Angebote ist für die Entwicklung und Umsetzung  von  Informations‐  und Beratungskonzepten  für  beruflich  qualifizierte  Studieninteres‐sierte und für interessierte junge Frauen zu Angeboten der ingenieurswissenschaftlichen Fächer zustän‐dig. Außerdem koordiniert er oder sie die vorhandenen Beratungsangebote (z.B. der Gleichstellungsbe‐auftragten,  des  FamTeams,  der  Behindertenbeauftragten  etc.)  und  integriert  sie  in  das  FHP‐Kollegangebot. Ein weiterer Bestandteil des Aufgabenspektrums ist die Ausbildung und das Coaching der studentischen Mentorinnen  und Mentoren  sowie  insgesamt  die Organisation  der  beiden Mentoring‐Programme MentosF  und MentosBQ.  Zudem  unterstützt  diese  Person  sowohl  den  Bereich  „fachliche Kompetenzen“ als auch den Bereich „methodische und soziale Kompetenzen“ bei der Entwicklung der geplanten zielgruppenspezifischen Maßnahmen und berät die Fachbereiche und die zentralen Einheiten in zielgruppenspezifischen Fragestellungen. Für diese Projektarbeit  ist eine didaktische Qualifikation  in Diversity‐Fragen notwendig. 

Eine übergreifende Aufgabe aller Projektbereiche und der Kollegleitung  ist der Aufbau eines einheitli‐chen Webauftritts des FHP‐Kollegs und seiner Angebote und Maßnahmen  innerhalb des Zentrums  für Studienerfolg sowie die Erstellung von entsprechenden Informationsmaterialien in Zusammenarbeit mit der FHP‐Hochschulkommunikation. 

Von den drei studentischen Mentorinnen und Mentoren sollen zwei im Mentoring‐Programm MentosF eingesetzt werden, eine dritte Mentoring‐Stelle  ist  für das Programm MentosBQ  vorgesehen. Weitere studentische Hilfskräfte sollen bedarfsabhängig eingesetzt werden, um die Leitung und die Projektmit‐arbeitenden bei der Organisation und Durchführung der Kollegangebote operativ zu unterstützen. 

Jeder Studiendekan bzw. jede Studiendekanin ist für die Koordination und Durchführung der Angebote und Maßnahmen  in der Studienstart‐ und der Studieneingangsphase  im jeweiligen Fachbereich zustän‐dig. Er bzw. sie verantwortet,  in Abstimmung mit der Kollegleitung und den Kollegmitarbeitenden und mit Unterstützung einer studentischen Hilfskraft, die operativen, organisatorischen und konzeptionel‐len Kollegarbeiten im jeweiligen Fachbereich.  

Die Kollegkonferenz stimmt mit dem FHP‐Kolleg Angebote und Maßnahmen ab, gewährleistet die Quali‐tätssicherung und fördert  insgesamt den Dialog sowie eine Orientierung an Best Practice zwischen den Beteiligten. Darüber hinaus wird ein Erfahrungsaustausch mit anderen brandenburgischen Hochschulen angestrebt, unter anderem im Rahmen einer vom FHP‐Kolleg zu organisierenden zweitägigen Fachkon‐ferenz zu Fragen der Studienorientierungs‐ und Studieneingangsphase im Jahr 2017. 

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7. Umsetzungsplanung und Projektmanagement Das Vorhaben FHP‐Kolleg gliedert sich in vier Phasen: Entwicklung, Pilotphase, Regelbetrieb und Einstieg in die Verstetigung (vgl. Kap. 2.3). Die Durchführung der Maßnahmen und Angebote erfolgt in vier Um‐setzungsblöcken. In der Entwicklungsphase werden die Umsetzungsblöcke hinsichtlich der Aufgabenstel‐lungen mit Umsetzungsmaßnahmenkatalogen hinterlegt. Diese werden hinsichtlich Aufgaben‐ und Ziel‐stellung, hinsichtlich der Beteiligten und der zeitlichen und räumlichen Vorgaben genau festgelegt. Nach erfolgreicher Durchführung und Evaluation in der Pilotphase gehen die jeweiligen Maßnahmen und An‐gebote in den Regelbetrieb über. 

 Abb. 17:   Entwurf des vorläufigen Projektplans 

  Erläuterungen: U=Umsetzung; Q=Quartal; EP= Evaluationsperioden; P=Pilotphase; R=Regelbetrieb; QS=Qualitätssicherung 

 

Entsprechend dem vorhandenen Bedarf, dem Umfang der Maßnahmen und der zeitlichen Realisierbar‐keit werden folgende Umsetzungsblöcke gebildet: 

Umsetzungsblock 1 (Semesterferien Sommer 2016):  

Koordination und Bündelung aller bestehenden Informations‐ und Beratungsangebote 

Entwicklung der vorgesehenen  zielgruppenspezifischen  Informations‐ und Beratungskonzepte  inkl. der webbasierten Beratung  

Aufbau eines Webauftritts des FHP‐Kollegs, Öffentlichkeitsarbeit bzgl. der Angebote und Maßnah‐men 

Vierwöchiger Blended‐Learning‐Brückenkurs Mathematik für Frauen 

Interdisziplinärer Brückenkurs „Studieren lernen“ für beruflich Qualifizierte 

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Umsetzungsblock 2 (Wintersemester 2016/17): 

Austausch über Einführungsveranstaltungen der Fachbereiche und Weiterentwicklung der Formate zu fachbezogenen Projektwochen 

Einführung von bereits entwickelten Assessmentverfahren zu Fachkompetenzen 

Didaktische Ausbildung studentischer Tutorinnen und Tutoren  

Erste interdisziplinäre Workshops zu Schlüsselkompetenzen  

Durchführung der Mentoring‐Programme MentosF und MentosBQ inkl. der Mentorenausbildung 

Umsetzungsblock 3 (Sommersemester 2017): 

Sechsmonatiger Blended‐Learning‐Brückenkurs Mathematik bzw. Informatik  

Weitere interdisziplinäre Workshops zu Schlüsselkompetenzen 

Umsetzungsblock 4 (Semesterferien Sommer 2017): 

Summer Camp im Fachbereich Design mit späterer Übertragung auf andere Fachbereiche 

Schnupperstudientage im Fachbereich Design mit späterer Übertragung auf andere Fachbereiche 

Durchführung fachbezogener Projektwochen in den Fachbereichen 

Fachübergreifende Informations‐ und Einführungsangebote für die Studienstartphase 

 

Verantwortlich für die Umsetzung zeichnet die Leitung des FHP‐Kollegs. Sie nimmt auch die verantwort‐liche Funktion der Projektleitung ein. Entsprechend ist sie für die Projektkonzeption, die Planung und die Umsetzungskontrolle verantwortlich. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und den zentralen Hochschuleinheiten, Evaluation und Qualitätssicherung werden extern unterstützt.

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10. Schlussbemerkungen Die Einführung und Etablierung des  FHP‐Kollegs  ist wesentlicher Bestandteil der  Studienerfolgsbemü‐hungen der FHP. Vor dem Hintergrund der zunehmenden bildungspolitischen Bedeutung von Studiener‐folg und mit den Vorgaben einer erhöhten Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bil‐dung muss  die  Studienorientierungs‐  und  Studieneingangsphase  hochschulseitig  zeitgerecht,  intensiv und korrekt bearbeitet werden. Hierzu sind moderne, zielgruppenorientierte und bedarfsgerechte An‐gebote zu konzipieren und vorhandene Maßnahmen zu integrieren.  

Die zunehmende Qualifikationsheterogenität der Studienanfängerinnen und  ‐anfänger, verbunden mit steigender Diversität, erfordert neue Formen der Kompetenzvermittlung, wenn ein Studienerfolg garan‐tiert werden soll. Dies  ist nur mit zusätzlichen Angeboten, ergänzend zur curricularen Lehre zu erbrin‐gen. Mit den heutigen Personalressourcen sind diese Aufgaben in Gänze und mit einem systematischen Ansatz durch die FH Potsdam nicht  leistbar. Aus diesem Grund können nur punktuelle Einzelmaßnah‐men  ohne  systemorientierte  und  strukturelle  Abstimmung  erbracht  werden.  Erfolgs‐  und Synergiepotenziale können nur suboptimal ausgeschöpft werden. Eine Förderung des Vorhabens ermög‐licht es der FH Potsdam erstmalig, einen systematischen und ganzheitlichen Ansatz zu etablieren, der sich neben den „normalen“ Studieninteressierten bzw. Studienanfängerinnen und ‐anfängern insbeson‐dere auch beruflich Qualifizierten und sowie Frauen in den Ingenieurwissenschaften umfassend widmet. 

Die FH Potsdam wird entsprechende Eigenmittel für die Realisierung des Vorhabens bereitstellen. Ohne zusätzliche  Förderung wird  der  für  das  FHP‐Kolleg  notwendige Gestaltungs‐  und Umstellungsprozess allerdings nicht zu gestalten und durchzuführen sein.