Führungstraining von Vroom und Yetton · Prof. Dr. Martin Moog 2 Grundidee Akzeptanz durch die...

19
Prof. Dr. Martin Moog 1 Führungstraining von Vroom und Yetton TUM School of Management

Transcript of Führungstraining von Vroom und Yetton · Prof. Dr. Martin Moog 2 Grundidee Akzeptanz durch die...

Prof. Dr. Martin Moog 1

Führungstraining

von Vroom und Yetton

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 2

Grundidee

Akzeptanz

durch die Mitarbeiter

Grad der Partizipation Grad der Partizipation

Zeitbedarf für die

Entscheidung

Es gibt ein Optimum der Partizipation, abhängig von der Art der

Entscheidung

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 3

Kosten

Grad der Partizipation

Kosten der

Verzögerung

der Entscheidung

Kosten durch

mangelnde Akzeptanz

der Entscheidung

Die Kosten sind zu addieren

und ggf. ergibt sich ein Minimum

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 4

Entscheidungsstrategien

A I Sie lösen das Problem selbst und treffen dabei die Entscheidung alleine. Grundlage für Ihre

Entscheidung bilden dabei die im Moment verfügbaren Informationen.

A II Sie verschaffen sich die für die Entscheidung Ihrer Ansicht nach notwendigen Informationen von Ihren Mitarbeitern; dann entscheiden Sie selbst, wie das Problem zu lösen ist. Die Rolle, die Ihre Mitarbeiter bei der Entscheidungsfindung spielen, besteht eindeutig nur in der Beschaffung der speziellen Informationen, die Sie für Ihre Entscheidung brauchen; Ihre Mitarbeiter haben weniger die Aufgabe, Lösungen abzuschätzen oder gar anzuregen.

B I Sie besprechen das Problem mit einzelnen Mitarbeitern, ohne sie als Gruppen zusammenzubringen.

Sie holen deren Ideen und Vorschläge ein und treffen dann selbst die Entscheidung. Diese

Entscheidung kann die Vorschläge oder Ideen ihrer Mitarbeiter berücksichtigen, muss aber nicht.

B II Sie diskutieren das Problem mit Ihren Mitarbeitern in einer Gruppenbesprechung In dieser

Gruppenbesprechung holen Sie deren Ideen und Vorschläge ein, entscheiden aber selbst über die

Lösung des Problems. Diese Entscheidung kann die Vorschläge oder Ideen Ihrer Mitarbeiter

berücksichtigen, muß aber nicht.

G Sie diskutieren das Problem zusammen mit Ihren Mitarbeitern als Gruppe. Alle zusammen

entwickeln Alternativen, wägen sie ab und versuchen, Übereinstimmung (Konsens) für eine Lösung

zu finden. – Ihre Rolle entspricht mehr der eines Vorsitzenden, der die Diskussion koordiniert, auf

das Problem zurückführt und sicherstellt, dass die kritischen Punkte tatsächlich diskutiert werden.

Sie können und sollen Ihre Informationen und Ideen in die Gruppe einbringen, versuchen jedoch

nicht, der Gruppe Ihre Lösung „aufzuzwingen“. Sie sind bereit, jede Entscheidung zu übernehmen

und zu verantworten, die von der gesamten Mitarbeitergruppe gewünscht und unterstützt wird.

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 5

13 Problemtypen

7 diagnostische Fragen

Prof. Dr. Martin Moog 6

Gibt es ein

Qualitätserforde

rnis? Ist

vermutlich eine

Lösung besser

als eine

andere?

Habe ich ge-

nügend Infor-

mationen, um

eine qualitativ

hochwertige

Entscheidung

selbst treffen zu

können?

Ist das Problem

strukturiert?

Ist die

Akzeptanz der

Entscheidung

durch die

Mitarbeiter für

die effektive

Ausführung

wichtig?

Wenn ich die

Entscheidung

selbst treffe,

würde sie dann

von den

Mitarbeitern

akzeptiert

werden?

Teilen die Mit-

arbeiter die

Ziele, die durch

eine Lösung

dieses

Problems

erreicht werden

sollen?

Wird es

zwischen den

Mitarbeitern

vermutlich zu

Konflikten

kommen, wel-

che Lösung zu

bevorzugen ist?

A B C D E F G

A

B

CD

D

D

D

E

E

E

E

F

F

F

F

F

G

Der Entscheidungsbaum nach Vroom/Yetton

nach BÖHNISCH, 1992, Abb. 3

Prof. Dr. Martin Moog 7

Diagnostische Fragen des Entscheidungsbaumes

A Gibt es ein Qualitätserfordernis? Ist vermutlich eine Lösung besser als eine

andere?

B Habe ich genügend Informationen, um eine qualitativ hochwertige Entscheidung

selbst treffen zu können?

C Ist das Problem strukturiert?

D Ist die Akzeptanz der Entscheidung durch die Mitarbeiter für die effektive

Ausführung wichtig?

E Wenn ich die Entscheidung selbst treffe, würde sie dann von den Mitarbeitern

akzeptiert werden?

F Teilen die Mitarbeiter die Organisationsziele (Betriebsziele), die durch eine Lösung

dieses Problems erreicht werden sollen?

G Wird es zwischen den Mitarbeitern vermutlich zu Konflikten kommen, welche

Lösung zu bevorzugen ist?

Quelle: BÖHNISCH, 1992, S. 30

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 8

Die für die Problemtypen 1 bis 12 zulässigen StrategienA I A II B I B II G

1 OK OK OK OK OK 1

2 nz nz nz nz OK 2

3 OK OK OK OK OK 3

4 OK OK OK OK nz 4

5 nz nz nz nz OK 5

6a nz nz nz OK nz 6a

6b nz nz OK OK nz 6b

7 nz OK OK OK nz 7

8 nz OK OK OK OK 8

9 nz nz nz OK 9

10 nz nz nz OK OK 10

11 nz nz nz nz OK 11

12 nz nz nz OK nz 12

grün = zulässig = OK

grau = nicht zulässig = nz

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 9

Gibt es ein

Qualitätserforde

rnis? Ist

vermutlich eine

Lösung besser

als eine

andere?

Habe ich ge-

nügend Infor-

mationen, um

eine qualitativ

hochwertige

Entscheidung

selbst treffen zu

können?

Ist das Problem

strukturiert?

Ist die

Akzeptanz der

Entscheidung

durch die

Mitarbeiter für

die effektive

Ausführung

wichtig?

Wenn ich die

Entscheidung

selbst treffe,

würde sie dann

von den

Mitarbeitern

akzeptiert

werden?

Teilen die Mit-

arbeiter die

Ziele, die durch

eine Lösung

dieses

Problems

erreicht werden

sollen?

Wird es

zwischen den

Mitarbeitern

vermutlich zu

Konflikten

kommen, wel-

che Lösung zu

bevorzugen ist?

A B C D E F G

A

B

CD

D

D

D

E

E

E

E

F

F

F

F

F

G

nach BÖHNISCH, 1992, Abb. 3

A

B

Wenn A „ja“ und B „nein“, dann

ist AI ausgeschlossen, man darf

also nicht ohne Konsultation

entscheiden, denn dann wäre die

Qualität nicht gesichert.

Informationsregel

Prof. Dr. Martin Moog 10

Gibt es ein

Qualitätserforde

rnis? Ist

vermutlich eine

Lösung besser

als eine

andere?

Habe ich ge-

nügend Infor-

mationen, um

eine qualitativ

hochwertige

Entscheidung

selbst treffen zu

können?

Ist das Problem

strukturiert?

Ist die

Akzeptanz der

Entscheidung

durch die

Mitarbeiter für

die effektive

Ausführung

wichtig?

Wenn ich die

Entscheidung

selbst treffe,

würde sie dann

von den

Mitarbeitern

akzeptiert

werden?

Teilen die Mit-

arbeiter die

Ziele, die durch

eine Lösung

dieses

Problems

erreicht werden

sollen?

Wird es

zwischen den

Mitarbeitern

vermutlich zu

Konflikten

kommen, wel-

che Lösung zu

bevorzugen ist?

A B C D E F G

A

B

CD

D

D

D

E

E

E

E

F

F

F

F

F

G

nach BÖHNISCH, 1992, Abb. 3

A

F

Wenn A „ja“ und F „nein“, dann

ist G ausgeschlossen, man darf

also nicht demokratisch entscheiden

lassen, denn dann wäre die Einhaltung der

Ziele des Unternehmens nicht gesichert.

Ziel-Übereinstimmungsregel

F

F

F

F

Prof. Dr. Martin Moog 11

Gibt es ein

Qualitätserforde

rnis? Ist

vermutlich eine

Lösung besser

als eine

andere?

Habe ich ge-

nügend Infor-

mationen, um

eine qualitativ

hochwertige

Entscheidung

selbst treffen zu

können?

Ist das Problem

strukturiert?

Ist die

Akzeptanz der

Entscheidung

durch die

Mitarbeiter für

die effektive

Ausführung

wichtig?

Wenn ich die

Entscheidung

selbst treffe,

würde sie dann

von den

Mitarbeitern

akzeptiert

werden?

Teilen die Mit-

arbeiter die

Ziele, die durch

eine Lösung

dieses

Problems

erreicht werden

sollen?

Wird es

zwischen den

Mitarbeitern

vermutlich zu

Konflikten

kommen, wel-

che Lösung zu

bevorzugen ist?

A B C D E F G

A

B

CD

D

D

D

E

E

E

E

F

F

F

F

F

G

nach BÖHNISCH, 1992, Abb. 3

A

B

Wenn A „ja“ und C und B „nein“, dann

sind AI, AII oder BI nicht günstig, denn

es ist ein Vorgehen vorteilhaft, bei dem

die Mitarbeiter Ideen austauschen können.

Regel für sehr unklare Probleme

C

Prof. Dr. Martin Moog 12

Gibt es ein

Qualitätserforde

rnis? Ist

vermutlich eine

Lösung besser

als eine

andere?

Habe ich ge-

nügend Infor-

mationen, um

eine qualitativ

hochwertige

Entscheidung

selbst treffen zu

können?

Ist das Problem

strukturiert?

Ist die

Akzeptanz der

Entscheidung

durch die

Mitarbeiter für

die effektive

Ausführung

wichtig?

Wenn ich die

Entscheidung

selbst treffe,

würde sie dann

von den

Mitarbeitern

akzeptiert

werden?

Teilen die Mit-

arbeiter die

Ziele, die durch

eine Lösung

dieses

Problems

erreicht werden

sollen?

Wird es

zwischen den

Mitarbeitern

vermutlich zu

Konflikten

kommen, wel-

che Lösung zu

bevorzugen ist?

A B C D E F G

A

B

CD

D

D

D

E

E

E

E

F

F

F

F

F

G

nach BÖHNISCH, 1992, Abb. 3

D

E

Wenn D „ja“ und E „nein“, dann

sind AI und AII ausgeschlossen,

man darf also nicht ohne Mitsprache

entscheiden, denn dann wäre die

Akzeptanz nicht gesichert.

Akzeptanzregel

D

D

D

E

E

E

Prof. Dr. Martin Moog 13

Gibt es ein

Qualitätserforde

rnis? Ist

vermutlich eine

Lösung besser

als eine

andere?

Habe ich ge-

nügend Infor-

mationen, um

eine qualitativ

hochwertige

Entscheidung

selbst treffen zu

können?

Ist das Problem

strukturiert?

Ist die

Akzeptanz der

Entscheidung

durch die

Mitarbeiter für

die effektive

Ausführung

wichtig?

Wenn ich die

Entscheidung

selbst treffe,

würde sie dann

von den

Mitarbeitern

akzeptiert

werden?

Teilen die Mit-

arbeiter die

Ziele, die durch

eine Lösung

dieses

Problems

erreicht werden

sollen?

Wird es

zwischen den

Mitarbeitern

vermutlich zu

Konflikten

kommen, wel-

che Lösung zu

bevorzugen ist?

A B C D E F G

A

B

CD

D

D

D

E

E

E

E

F

F

F

F

F

G

nach BÖHNISCH, 1992, Abb. 3

D

E

Wenn D „ja“, E „nein“ und G „ja“,

dann ist Mitsprache nötig, und um

Konflikte unter den Mitarbeitern

zu lösen, ist G = Gruppendiskussion

die beste Lösung.

Konfliktregel

D

D

D

E

E

E

G

Unglücklich, daß hier auch die

Frageebene mit G bezeichnet ist.

Gemeint ist hier die Strategie G.

Prof. Dr. Martin Moog 14

Gibt es ein

Qualitätserforde

rnis? Ist

vermutlich eine

Lösung besser

als eine

andere?

Habe ich ge-

nügend Infor-

mationen, um

eine qualitativ

hochwertige

Entscheidung

selbst treffen zu

können?

Ist das Problem

strukturiert?

Ist die

Akzeptanz der

Entscheidung

durch die

Mitarbeiter für

die effektive

Ausführung

wichtig?

Wenn ich die

Entscheidung

selbst treffe,

würde sie dann

von den

Mitarbeitern

akzeptiert

werden?

Teilen die Mit-

arbeiter die

Ziele, die durch

eine Lösung

dieses

Problems

erreicht werden

sollen?

Wird es

zwischen den

Mitarbeitern

vermutlich zu

Konflikten

kommen, wel-

che Lösung zu

bevorzugen ist?

A B C D E F G

A

B

CD

D

D

D

E

E

E

E

F

F

F

F

F

G

nach BÖHNISCH, 1992, Abb. 3

D

E

Wenn A „nein“ und D „ja“ und E „nein“,

dann scheiden wegen der fehlenden

Akzeptanz die Strategien AI, AII,

BI und BII aus, es bleibt also nur G.

Fairneß-Regel

D

D

D

E

E

E

A

Unglücklich, daß hier auch die

Frageebene mit G bezeichnet ist.

Gemeint ist hier die Strategie G.

Prof. Dr. Martin Moog 15

Gibt es ein

Qualitätserforde

rnis? Ist

vermutlich eine

Lösung besser

als eine

andere?

Habe ich ge-

nügend Infor-

mationen, um

eine qualitativ

hochwertige

Entscheidung

selbst treffen zu

können?

Ist das Problem

strukturiert?

Ist die

Akzeptanz der

Entscheidung

durch die

Mitarbeiter für

die effektive

Ausführung

wichtig?

Wenn ich die

Entscheidung

selbst treffe,

würde sie dann

von den

Mitarbeitern

akzeptiert

werden?

Teilen die Mit-

arbeiter die

Ziele, die durch

eine Lösung

dieses

Problems

erreicht werden

sollen?

Wird es

zwischen den

Mitarbeitern

vermutlich zu

Konflikten

kommen, wel-

che Lösung zu

bevorzugen ist?

A B C D E F G

A

B

CD

D

D

D

E

E

E

E

F

F

F

F

F

G

nach BÖHNISCH, 1992, Abb. 3

D

E

Wenn D und F „ja“, aber E „nein“,

dann scheiden wegen der fehlenden

Akzeptanz die Strategien AI, AII,

BI und BII aus, es bleibt also nur

die Gruppendiskussion (Strategie G).

Akzeptanz-Vorrang-Regel

D

D

D

E

E

E

F

F

F

F

F

Prof. Dr. Martin Moog 16

Im Buch G II, hier

durch G ersetzt.

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 17

Im Buch G II, hier

durch G ersetzt.

G

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 18

TUM School of Management

Prof. Dr. Martin Moog 19

Ähnlichkeiten zu Charakterisierungen von Führungsstilen

V entscheidet

und ordnet an

V entscheidet,

ist aber

bestrebt, die

Mitarbeiter von

den

Entscheidungen

zu überzeugen,

bevor er

anordnet

V entscheidet,

gestattet jedoch

Fragen zu

seinen

Entscheidungen

, um durch

deren

Beantwortung

Akzeptanz zu

erreichen

V informiert die

Mitarbeiter über

die

beabsichtigten

Entscheidungen

. M können ihre

Meinung

einbringen,

bevor V

endgültig

entscheidet

Die Gruppe

entwickelt

Vorschläge. V

entscheidet sich

für einen der

gemeinsam

gefundenen

Wege zur

Problemlösung

Die Gruppe

entscheidet,

nachdem V

zuvor das

Problem

aufgezeigt hat

und die

Grenzen des

Entscheidungss

pielraums

festgelegt hat

Die Gruppe

entscheidet. V

fungiert als

Koordinator

nach innen und

nach außen

Schindel u. Wenger in: Heinen, Betriebswirtschaftliche führungslehre, Wiesbaden 1978

Entscheidungsspielraum des

Vorgesetzten

Entscheidungsspielraum

der Gruppe

autoritärer

Führungsstil

kooperativer

Führungsstil

TUM School of Management