FiB - Familie im Blick - Coburg...von Tanja Bächer-Sürgers Vereinbarkeit Gemeinsam Wege finden...

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VEREINBARKEIT BERUF UND FAMILIE FiB - Familie im Blick BERUF Vereinbarkeit - Gemeinsam Wege finden KINDER Von Klitzeklein bis Groß - individuelle Betreuungsmöchlichkeiten PFLEGE Pflegestützpunkt Coburg

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V E R E I N B A R K E I T B E R U F U N D F A M I L I E

F i B - Familie im BlickBERUF Vereinbarkeit - Gemeinsam Wege findenKINDER Von Klitzeklein bis Groß - individuelle BetreuungsmöchlichkeitenPFLEGE Pflegestützpunkt Coburg

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von Tanja Bächer-Sürgers

Vereinbarkeit Gemeinsam Wege finden

„Familienfreundlichkeit lässt sich nicht allein an der Vielzahl derAngebote messen.Familienfreundlichkeit ist dannspürbar, wenn sie gelebt wird.“

Flexible Lösungen statt StandardmodellUm berufliches Engagement und Familienleben gut miteinander vereinbaren zu

können, ist Flexibilität auch bei der Arbeit gefragt. Individuelle und passgenaue

Lösungen helfen den Beschäftigten mit Familienaufgaben, ihren Alltag leichter

zu organisieren. Weitreichende Gestaltungsfreiheit hinsichtlich der täglichen

Arbeitszeit, alternierende Telearbeit, reduzierte Teilzeitarbeit, Beurlaubung um

Erziehungsaufgaben zu erfüllen oder die Freistellung zur Pflege eines Angehörigen

sind nur einige Beispiele, die das Landratsamt seinen Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeitern bietet. Längst hat man hier den Weg vom Standardmodell verlassen und

ist offen für flexible Lösungen. Dass es dabei nicht immer die „Deluxe-Version“ sein

kann, ist verständlich, denn für kreative Lösungen ist beidseitiges Entgegenkom-

men wichtig. Gemeinsam lassen sich immer Wege finden, wenn die Bereitschaft

für Offenheit und Kompromisse gegeben ist. Aber auch der Faktor „Zeit“ spielt

bei der Umsetzung von persönlichen Wünschen eine wichtige Rolle, denn je eher

Sie sich als Mitarbeiter/in an ihre/n Vorgesetze/n und die Personalstelle wenden,

umso mehr Zeit bleibt, eine passgenaue Lösung zu finden.

Junge Eltern steigen schneller wieder einDass es nicht immer einfach ist, Beruf und Familie gerecht zu werden,

wird vor allem dann spürbar, wenn junge Eltern wieder in den Beruf

einsteigen. Begegnen sie doch plötzlich den natürlichen Feinden des

Alltags – Dauerstress, Schuldgefühle und schlechtes Gewissen. Und

doch sind junge Mütter und Väter bereit diese Doppelbelastung auf

sich zu nehmen und kehren sogar früher wieder in den Beruf zu-

rück. Auf der anderen Seite fordern gesellschaftliche Entwicklungen

Arbeitgeber zum Handeln auf, denn auch sie können kaum mehr auf

diese qualifizierten Wiedereinsteiger/innen verzichten. Auch das

Landratsamt Coburg möchte mit seinem Kontakthalteprogramm

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin unterstützen, schneller und

leichter in den Berufsalltag zurückzufinden. Der Kontakt zwischen

allen Beteiligten während der Beurlaubung soll das Zugehörigkeits-

gefühl fördern. Die Phase vom Ausstieg bis zum Wiedereinstieg soll

mit dem/der Betroffenen vorbereitet werden. Das schafft Sicherheit

und Planbarkeit auf beiden Seiten. Einmal in den Berufsalltag zurück-

gekehrt, lauern Stolpersteine, Rückschläge und Zwischenflauten. Gut

wenn jemand da ist, der einen unterstützt – in Wort und Tat. Jemand

der vom Betroffenen selbst, dessen Fähigkeiten und Willen überzeugt

ist. Das Stichwort lautet „Patenprogramm“. Der Pate soll den/die

Wiedereinsteiger/innen durch praxisnahe Begleitung unterstützen,

schneller in den Berufsalltag zu finden. Der Pate soll helfen schneller

den erforderlichen Informations- und Wissenstand zu erreichen, aber

auch bei der Team- und Netzwerkbildung begleiten. Wer dies sein

kann, entscheidet der/die Betroffene selbst, denn nicht nur fachliche

Kompetenz, sondern auch Persönlichkeit und Empathie sind ent-

scheidend für ein gutes Tandem und einen erfolgreichen Wiederein-

stieg.

Vereinbarkeit beginnt zu HauseVorüberlegungen und Pläne durchlaufen mit der Geburt des ersten Kindes eine echte Bewährungsprobe. Wie viel Bestand diese in der täglichen Praxis haben, werden die frisch gebackenen Eltern sehr schnell erfahren, denn immer wieder kommt es zu unvorher-sehbaren Situationen, die eine Neuorgani-sation fordern. Machen Sie nicht den Fehler und stecken den Kopf in den Sand, zeigen Sie Mut und Entschlossenheit bei der Suche nach einer Lösung und beherzigen Sie dabei drei Dinge:

Problem erkennen, eingrenzen und akzep-tieren. Es ist wichtig, dass beide Elternteile miteinander im Austausch bleiben und immer wieder prüfen, ob ihr „Unternehmen Familie“ in die richtige Richtung läuft und das gemeinsame Ziel der „Vereinbarkeit“ beiden als Eltern gerecht wird.

Ansprüche an sich selbst reduzieren. Häu-figste Ursache aller Probleme liegt darin, dass Eltern dazu neigen, sich ständig zu überfordern. Sie haben die Tendenz, in jeder Situation 100 Prozent geben zu müssen, kön-nen nur schwer loslassen oder gar Aufgaben delegieren. Ein erster Schritt, den Stress-faktor zu senken heißt: eigene Ansprüche reduzieren.

Hilfe in Anspruch nehmen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man Hilfe von außen in Anspruch nimmt, um ein Problem zu lösen. Vielmehr ist es ein Zeichen guter Famili-enführung, Konflikte ernst zu nehmen und nicht eskalieren zu lassen.

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Interview mit Anja Kastler

Ist die Kindertagespflege eine echte Alternative zur Kindertagesein-richtung?Kindertagespflege ist eine bewährte, gesetzlich verankerte und gleich-wertige Alternative zur Betreuung in Kindertageseinrichtungen. Diemeisten Tagesmütter betreuen bis zu drei Tageskinder gleichzeitig. Ein Vorteil für Kinder unter drei Jahren ist dabei, dass diese kleinen Gruppen eine familiärere Atmosphäre bieten und eine individuelle Förderung und Betreuung ermöglichen. Für die Kindertagespflege spricht aber auch die Betreuung an Randzeiten, wie frühmorgens, am Abend, am Wochenende oder in den Ferienzeiten. Dies kann für Eltern oftmals eine große Entlastung sein, um Beruf und Familie zu vereinbaren.

Worin liegt genau der Unterschied zur Kindertageseinrichtung?Die Betreuung der Kinder kann im Haushalt der Tagesmutter oder im Haus-halt der Eltern stattfinden. Eltern können bei einer Tagesmutter - abhängig von ihren Arbeitszeiten - ganz individuelle Betreuungszeiten vereinbaren. Die Tagespflegekräfte vertreten sich bei Bedarf auch untereinander. Damit das vor allem für die Kinder nicht zum Problem wird, treffen sich die Tages-mütter gemeinsam mit ihren Tageskindern, so lernt man sich untereinander kennen, fördert den Austausch und ist für den Notfall gut vorbereitet.

Wie sicher können sich Eltern sein, dass ihr Kind in guten Händen ist? Wer Kleinkinder betreut, übernimmt eine große Verantwortung für ihre emotionale, soziale und geistige Entwicklung. Eine gute Qualifizierung der Tageseltern ist eine wichtige Voraussetzung für eine optimale Betreuung der Kinder. Deshalb absolvieren Tagespflegepersonen einen Qualifizie-rungskurs. Der erfolgreiche Abschluss der Qualifizierung ist Voraussetzung für die Erteilung der Pflegeerlaubnis durch das Jugendamt. Es begleitet die Tagespflegepersonen fachlich und bietet in Kooperation mit den örtlichen Trägern Grund- als auch Weiterbildungen für die Kindertagespflege an.

Wie viel kostet die Betreuung des Kindes in der Tagespflege ?Für die Betreuung des Kindes bei einer Tagesmutter zahlen die Eltern einen Kostenbeitrag. Die Höhe des Kostenbeitrags orientiert sich an den von den Eltern gebuchten Betreuungsstunden. Eine Betreuungsstunde kostet zur Zeit ca. 1,75 Euro.

Wo können Eltern sich beraten lassen, wenn sie sich für Tagespflege interessieren?Grundsätzlich erhalten Eltern bei der Fachberatung des Jugendamtes

Antworten auf alle ihre Fragen. Die Beratung umfasst dabei alle Informa-tionen zur Kindertagespflege – Betreuungszeiten, Kosten, Versicherung, u.v.m. Wir helfen auch bei der Vermittlung und unterstützen alle Beteilig-ten bis zum gemeinsamen Vertragsabschluss.

Welche Möglichkeiten haben Eltern, wenn sie kurzfristig oder einmalig eine Betreuung suchen?Ein gute Lösung kann in diesem Fall ein Babysitter oder eine Leihoma/Leih-opa sein. Sie kommen zu den Eltern nach Hause und betreuen und versor-gen die Kleinen. Für den kurzfristigen Einsatz im Notfall können Elternimmer auf die Notmütter des Kinderschutzbundes zurückgreifen. Sie sind eine echte und qualifizierte Hilfe, allerdings ist dieses Angebot kosten-pflichtig.

Von Klitzeklein bis GroßIndividuelle Betreuungsmöglicheiten

BUCHTIPPMax geht zur TagesmutterLesemaus Band 94

Ohne Eltern geht es nicht:Die Eingewöhnun von Kindern in Krippen und Tagespflegestellen.

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IMPRESSUM

Herausgeber und RedaktionLandratsamt Coburg, Lauterer Straße 60, 96450 CoburgProjektgruppe „audit Vereinbarkeit Beruf und Familie“

Stand: Dezember 2012, 1. Auflage

LayoutChristine Chimienti - Landratsamt Coburg - IuK

Fotos ©: Titelseite: Yuri Arcurs - Fotolia.com Seite 2: Kzenon - Fotolia.com, Seite 3: S. Hofschlaeger /PIXELIO, Julien Christ / PIXELIO, Seite 4: Norbert Wittmann (privat)

von Norbert Wittmann

Pflegestützpunkt CoburgBeratung und Unterstützung für pflegende Menschen und ihre Angehörigen

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegestütz-punktes Coburg beraten und unterstützen pflegebedürf-tige Menschen und ihre Angehörigen zu allen Fragen rund um das Thema Pflege. Hierbei wird eng mit der Fachstellefür pflegende Angehörige zusammengearbeitet.

� Wir informieren Sie über die Möglichkeiten der Pflege in der eigenen Wohnung.

� Wir helfen Ihnen bei der Suche nach einem geeigneten Heimplatz.

� Wir beraten Sie über die Beantragung von Versiche- rungsleistungen und Sozialeistungen und zu Finanzie- rungsfragen.

Auch bevor eine Pflegebedürftigkeit festgestellt wird, informieren die Beraterinnen und Berater der Kranken-und Pflegekassen sowie der Stadt und des Landkreises da-rüber, welche Hilfemöglichkeiten es für Sie gibt, wenn die eigene Haushaltsführung nicht mehr möglich ist, welche SeniorInnen-Betreuungs- und Begleitdienste in der Stadt und im Landkreis Coburg für Sie tätig sind, welche sonsti-gen Unterstützungsmöglichkeiten es für Sie gibt.

Neben allgemeinen Auskünften findet im Pflegestütz-punkt auch eine individuelle und umfassende Pflegebe-ratung statt. Hierbei unterstützen die Beraterinnen und Berater Hilfesuchende bei der Koordination einzelner Schritte, wenn erforderlich auch über einen längeren Zeitraum.

Der Pflegestützpunkt wird gemeinsam von den gesetzli-chen Kranken- und Pflegekassen sowie der Stadt Coburg und dem Landkreis Coburg betrieben und finanziert.

Die Beratung erfolgt neutral und unabhängig von der Krankenkassenzugehörigkeit oder dem Bezug von Sozial-leistungen, auch für Privatversicherte und Nichtversi-cherte. Die Pflegestützpunkte arbeiten eng mit anderen Einrichtungen, Diensten und Dienststellen zusammen. Die Schweigepflicht und Diskretion wird gewahrt.

Für ein Beratungsgespräch empfehlen wir Ihnen eine te-lefonische Terminvereinbarung über das Servicebüro des Sozialamtes der Stadt Coburg, um Wartezeiten zu ver-meiden.

Wir sind für Sie da!Der Pflegestützpunkt in Coburg ist in der Regel zu folgenden Zeiten fürtelefonische Beratungen und Beratungenohne Voranmeldung erreichbar unterTelefon 09561 89-2550 oder 89-2551.

Sie können uns auch gerne zu denÖffnungszeiten besuchen.

In der Stadt Coburg vonMo - Mi 09:00 - 13:00 Uhr Do 11:00 - 16:00 UhrFr 09:00 - 12:00 Uhr

Im Familienzentrum in Neustadt amMo 14:00 - 15:00 Uhr

E-Mail: [email protected]: www.coburg.de/pflege