[filefield-filename]

3
Als Christiane Vulpius und Johann Wolfgang von Goethe am 19. Oktober 1806 heiraten, ist ihr gemeinsamer Sohn August bereits 16 Jahre alt. Die Weimarer Gesellschaft, die die skandalöse Liebschaft des berühmten Dichters mit der aus einfachen Verhältnissen stammenden lebensfrohen jungen Frau stets missbilligte, legte ihre feindselige Haltung auch der »Geheim- rätin von Goethe« gegenüber nicht ab, was der Beständigkeit ihrer Liebe jedoch keinen Abbruch tat. Habe recht viel Gänse und Hhner angeschafft, und habe meine Freude so an dem Wesen. Über meine Gur- ken bin ich schon etwas ruhiger, ich habe spät welche gelegt, die sind recht gut, und wenn wir einen guten Herbst kriegen, so hoffe ich, soll alles gut werden. Es wird berhaupt heuer alles etwas später, auch der Wei- zen steht gut, und im alten Garten ist es jetzt ganz herr- lich: Die Rosen blhen und die Kirschen wollen reif werden. Etwas kriegen wir dies Jahr noch, wenn es bleibet. Das Abendbrot wird meist im Gar- ten verzehrt. Wenn Du nur wie- derkömmst, wenn noch schöne Tage sind, dass wir noch man- nichmal im Garten am Hause schlampampfen können, da freue ich mich darauf. Christiane Vulpius an Johann Wolfgang von Goethe Januar Mo Di Mi Do Fr Sa So 4. Woche 19 20 21 22 23 24 25

description

 

Transcript of [filefield-filename]

Page 1: [filefield-filename]

Als Christiane Vulpius und Johann Wolfgang von Goethe am 19. Oktober 1806 heiraten, ist ihr gemeinsamer Sohn August bereits 16 Jahre alt. Die Weimarer Gesellschaft, die die skandalöse Liebschaft des berühmten Dichters mit der aus einfachen Verhältnissen stammenden lebensfrohen jungen Frau stets missbilligte, legte ihre feindselige Haltung auch der »Geheim-rätin von Goethe« gegenüber nicht ab, was der Beständigkeit ihrer Liebe jedoch keinen Abbruch tat.

Habe recht viel Gänse und Huhner angeschafft, und habe meine Freude so an dem Wesen. Über meine Gur-ken bin ich schon etwas ruhiger, ich habe spät welche gelegt, die sind recht gut, und wenn wir einen guten Herbst kriegen, so hoffe ich, soll alles gut werden. Es wird uberhaupt heuer alles etwas später, auch der Wei-zen steht gut, und im alten Garten ist es jetzt ganz herr-lich: Die Rosen bluhen und die Kirschen wollen reif

werden. Etwas kriegen wir dies Jahr noch, wenn es bleibet. Das Abendbrot wird meist im Gar-ten verzehrt. Wenn Du nur wie-derkömmst, wenn noch schöne Tage sind, dass wir noch man-nichmal im Garten am Haus e schlampampfen können, da freue ich mich darauf.

Christiane Vulpius an Johann Wolfgang von Goethe

Januar Mo Di Mi Do Fr Sa So4. Woche 19 20 21 22 23 24 25

Page 2: [filefield-filename]

Dass ich dich liebe – das hast

du schon in Paris gewusst,

wie ich es wusste.

Wenn ich es nicht sagte,

so weil ich Angst hatte

vor den Konsequenzen.

Und was ich heute dazu

sagen kann, ist nur:

Wir wollen es versuchen –

um unserer Liebe willen.

Ob ich deine Frau werden

kann, sein werde, weiß

ich nicht. Meine Zweifel

sind nicht weggepustet.

Auch nicht die

Tatsache, dass ich

verheiratet bin.

Hannah Arendt an Heinrich Blücher

Im Pariser Exil lernt die jüdische Philosophin Hannah Arendt 1936 den deutschen Intellektuellen Heinrich Blücher ken-nen. Sie ist noch verheiratet, doch ihre Ehe besteht bereits nur noch auf dem Papier. Obwohl sie sich sehr zu ihm hin-gezogen fühlt, reagiert sie verhalten auf seine schriftlichen Liebesbeteuerungen. Im Januar 1940 heiratet das Paar. Im Jahr darauf ziehen sie gemeinsam nach New York, wo sie bis zu Heinrich Blüchers Tod im Jahr 1970 zusammenleben.

Juli Mo Di Mi Do Fr Sa So29. Woche 13 14 15 16 17 18 19

Nis eugait nullaore vel dolestrud do odolor inis dipsum adipsus cipisl et, consent la facil ulput aliquip ecte voloree tumsan exerit ad doluptatetum velit aliquisse esto odip ex et wis nosto dolor ad tions estie facin vel euis nullaore dolobore et venim in henibh erci tatin vel esecte diat, consequisi tatie tis nonulla faciliqui ea aliquis nostincin henis eugait vero conseni atetue tet loreetum volore do et, sum el et lortie vulla accumsandrem dolummodio eugiamet laorer iril ullaor adiamet ueratue tat prat, con ullaor sequipis eriurer si.

Paul, lieber Paul,

ich hab Sehnsucht

nach Dir und unserem Märchen.Ingeborg Bachmann an Paul Celan

Okt. / November Mo Di Mi Do Fr Sa So44. Woche 26 27 28 29 30 31 1 Reforma- Allerheiligen * tionstag *

Page 3: [filefield-filename]

Nis eugait nullaore vel dolestrud do odolor inis dipsum adipsus cipisl et, consent la facil ulput aliquip ecte voloree tumsan exerit ad doluptatetum velit aliquisse esto odip ex et wis nosto dolor ad tions estie facin vel euis nullaore dolobore et venim in henibh erci tatin vel esecte diat, consequisi tatie tis nonulla faciliqui ea aliquis nostincin henis eugait vero conseni atetue tet loreetum volore do et, sum el et lortie vulla accumsandrem dolummodio eugiamet laorer iril ullaor adiamet ueratue tat prat, con ullaor sequipis eriurer si.

Paul, lieber Paul,

ich hab Sehnsucht

nach Dir und unserem Märchen.Ingeborg Bachmann an Paul Celan

Okt. / November Mo Di Mi Do Fr Sa So44. Woche 26 27 28 29 30 31 1 Reforma- Allerheiligen * tionstag *