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medianet.at Aktienersatz Zinsental: Renditebringer High- Yield-Anleihen 38 Auftritt Bankendienst- leister figo jetzt auch in Österreich 38 Augenmaß Bank Austria Private Banking setzt auf Europa & Asien 39 Abgesichert HDI bringt Lebensversicherung neuen Typs 39 Ausgedient? Werden Versicherungsberater überflüssig? 39 financenet Freitag, 26. Februar 2016 COVER 33 © Andreas Kolarik © Sebastian Reich Aktienkurse, Solvency II und Zinsental: Versicherer leiden Lustig habens die Assekuranzen nicht, die Aktienkurse wie jene der VIG unter Elisabeth Stadler sind mau. Doch Analysten sind positiv. 34 Irrational Experten erklären, warum Anleger Fehler machen. © Sentix Asset Management 36 ATX (Schluss 24.2.) 2.100,28 -2,89% DAX (Schluss 24.2.) 9.167,80 -2,23% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Rosenbauer Int. 10,40% Do&Co 9,62% AT&S 7,09% FACC 6,94% KapschTrafficcom 5,65% Zumtobel -8,51% Verbund -5,83% OMV -5,51% Erste Group Bank -5,51% Raiffeisen Bank Int. -5,29% 10,40% Rosenbauer -8,51% Zumtobel Top 5 DAX Flop 5 DAX Fresenius 6,91% Deutsche Börse 4,29% Linde 2,50% Deutsche Lufthansa 2,15% Münchner Rück. 1,68% Deutsche Bank -9,49% Daimler -7,06% BMW -6,88% K+S -5,95% Commerzbank -5,88% 6,91% Fresenius -9,49% Dt. Bank ATX 17.–24. Februar 2016 DAX 17.–24. Februar 2016 Schuldenabbau Europäische Banken stoßen massiv Risiken ab. © KPMG 38

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Aktienersatz Zinsental: Renditebringer High-Yield-Anleihen 38

Auftritt Bankendienst-leister figo jetzt auch in Österreich 38

Augenmaß Bank Austria Private Banking setzt auf Europa & Asien 39

Abgesichert HDI bringt Lebensversicherung neuen Typs 39

Ausgedient? Werden Versicherungsberater überflüssig? 39

financenet

Freitag, 26. Februar 2016 COVER 33

© Andreas Kolarik

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Aktienkurse, Solvency II und Zinsental: Versicherer leidenLustig habens die Assekuranzen nicht, die Aktienkurse wie jene der VIG unter Elisabeth Stadler sind mau. Doch Analysten sind positiv. 34

Irrational Experten erklären, warum Anleger Fehler machen.

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ATX (Schluss 24.2.) 2.100,28 -2,89%

DAX (Schluss 24.2.) 9.167,80 -2,23%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Rosenbauer Int. 10,40%

▲ Do&Co 9,62%

▲ AT&S 7,09%

▲ FACC 6,94%

▲ KapschTrafficcom 5,65%

▼ Zumtobel -8,51%

▼ Verbund -5,83%

▼ OMV -5,51%

▼ Erste Group Bank -5,51%

▼ Raiffeisen Bank Int. -5,29%

10,40%Rosenbauer

-8,51%Zumtobel

Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ Fresenius 6,91%

▲ Deutsche Börse 4,29%

▲ Linde 2,50%

▲ Deutsche Lufthansa 2,15%

▲ Münchner Rück. 1,68%

▼ Deutsche Bank -9,49%

▼ Daimler -7,06%

▼ BMW -6,88%

▼ K+S -5,95%

▼ Commerzbank -5,88%

6,91%Fresenius

-9,49%Dt. Bank

ATX 17.–24. Februar 2016

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Schuldenabbau Europäische Banken stoßen massiv Risiken ab.

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••• Von Gerald Stefan

WIEN. Österreichs große Versiche-rungen hatten schon mehr Freude mit ihren Aktienkursen: Marktfüh-rer Vienna Insurance Group (VIG) notierte zu Redaktionsschluss bei rund 21,80 Euro und damit nur knapp über seinem 52-Wochen-Tief; vor einem Jahr hat es die VIG-Aktie noch um gut 20 Euro teurer gegeben. Auch Branchenkollege und Dauerkonkurrent Uniqa ist mit 5,68 Euro nahe am 52-Wochen-Tief von 5,01 Euro und recht weit von seinem Hoch (9,52 Euro) ent-fernt. Natürlich ist auch der Ge-samtmarkt flau, der Wiener Leitin-dex ATX stand vor einem Jahr bei 2.600 Punkten und jetzt bei 2.200. Aber dennoch: Die Versicherer sind im Moment aus mehreren Gründen besonders leidgeprüft, so Analys-ten: Da sind einmal die Ängste, dass das tiefe Zinsniveau die Bran-che zu sehr belastet. Denn es ver-ringert die Erträge aus der Veran-lagung in Anleihen und macht das wichtige Produkt Lebensversiche-rung weniger attraktiv, vor allem was Einmalerläge betrifft.

Dazu kommen schlechte Zahlen von wichtigen Branchen wie Ölin-dustrie und Bergbau, die die Versi-cherer als größte Eigentümer von Unternehmensanleihen indirekt treffen. Noch dazu ist seit 1. Jän-ner 2016 das neue Versicherungs-regime Solvency II – sozusagen das Basel III der Assekuranzen – voll in Kraft. Es erfordert mehr Eigenkapi-taldeckung für Risiken und könnte in der europäischen Versicherungs-branche zu zwei Dingen führen: einerseits zu stärker schwanken-

den Ergebnissen und andererseits zu mehr Zusammenschlüssen.

Die neuen AussichtenDoch wie schlimm ist die Lage der Branche wirklich? Schuld am aktuell tiefen Kursniveau – es be-trifft nicht nur die österreichischen Blue-Chips, sondern auch ihre in-ternationalen Branchenkollegen – ist laut Analysten vor allem die Verunsicherung bei Corporate Bonds und die Problematik der tie-fen Zinsen. Und zwar Erstere mehr als Letzere, weil die Leitzinsen ja schon seit Jahren im Keller sind. Die Versicherungsmanager blei-ben in der aktuellen Situation aber durchaus gelassen. Die Niedrig-zinsen sind zwar mühsam – aber wirklich dramatisch würde es nur dann, wenn ein plötzlicher rasanter Zinsanstieg die Versicherer zu star-

ken Abschreibungen auf den Anla-gebestand zwingen würde, meint etwa Zürich Österreich-Chef Ger-hard Matschnig. Und die Krise der Ölindustrie hat spätestens dann ein Ende, wenn der Ölpreis wieder steigt – was irgendwann wohl pas-sieren muss.

Es bleibt das Thema Solvency II – und das ist, so sagen Österreichs Versicherungsmanager, neben da und dort auftretendem Kapitalbe-darf vor allem eine Quelle büro-kratischen Aufwands, den man in den vergangenen Jahren großteils erledigt hat – auch wenn Branchen-kenner weitere Änderungen am Solvency-Regime erwarten. RCB-Analyst Bernd Maurer: „Die öster-reichischen börsenotierten Versi-cherer scheinen durch die jahre-lange Vorbereitung auf Solvency II sehr gut vorbereitet, sodass keine unmittelbaren Auswirkungen am Kapitalmarkt zu erwarten sind.“

Auf längere SichtMittelfristig könnte freilich durch Solvency II eine Übernahmewel-le bei kleinen Instituten in Gang kommen, hoffen einige der großen Player. So hat sich der neue Gene-rali-Österreich-Chef Alfred Leu be-reits für Zukäufe in Österreich aus-drücklich offen gezeigt, sollten sich im Gefolge von Solvency II Chancen ergeben: „Da kann Generali absolut eine Rolle spielen.“ Der österreichi-sche Versicherungssektor sei ein Verdrängungsmarkt. Wachsen kön-ne man nur durch Konzentration auf die Kunden. Trotz der Schwie-rigkeiten in der Lebensversiche-

rung gebe es in dieser Sparte und auch in der Krankenversicherung Wachstumschancen.

Veranlagen in ImmobilienDie neuen Solvency II-Eigenka-pitalregeln führen laut Leu da-zu, dass die Versicherungen die Veranlagungen hochdiversifiziert angehen müssten. Es dürften kei-ne geballten und keine zu großen Risiken genommen werden. Bei Generali Österreich sei daher eine leichte Verschiebung der Asset-Klassen möglich. Immobilien et-wa seien eine Veranlagungsklasse, die sich noch erfreulich entwickle. Auch andere Versicherer sehen das so. So arbeitet etwa der starke re-gionale Player Oberösterreichische Versicherung derzeit daran, den Immobilienanteil im Portfolio auf zehn Prozent zu erhöhen und sieht

Versicherer in den neuen ZeitenVersicherungsaktien waren schon mal besser unterwegs: Mit Solvency II ist das „Basel III“ der Assekuranzen gestartet, Zinstief und Angst um Investments in Öl & Co belasten. Doch Analysten sehen Potenzial.

KonsolidierungVon 2010 bis 2015 sank die Zahl der Versicherungen in Österreich bereits von 105 auf 94, meist durch klei-nere Verschmel-zungen innerhalb von Gruppen. 2014 gab es Fusi-onen bei der Ergo, zudem fusionier-ten Prisma Kredit-versicherung und OeKB Kreditversi-cherung.

ZinstrendBei den Lebens-versicherungen hat die FMA den maximal erlaubten Garantiezins be-reits per 1. Jänner von 1,5 auf 1% gesenkt.

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34 finance:coVer Freitag, 26. Februar 2016

Die Generali kann bei einer Konsolidierung in der Branche absolut eine Rolle spielen.

alfred Leu Generali Österreich

Start erfolgt Mit 1.1.2016 ist das Regelwerk „Solvency II“ in Kraft getreten. Es bringt europa-weit einheitliche Aufsichtsregeln und schärfere Kapitalvorgaben. Die meisten österreichischen Versicherungen sind gut darauf vorbereitet, auch

wenn da und dort bei kleineren Play-ern Nacharbeiten nötig sind, hieß es dazu vor Kurzem von der FMA. Die Zeit haben sie: Es gelten für die Klei-nen Übergangs-fristen von bis zu 16 Jahren.

Mehr Stärke Solvency II bemisst den

Kapitalbedarf der Versicherer stärker an den Risiken in den Büchern. Er-wartbare Verluste sind durch versi-cherungstechni-sche Rückstellun-gen abzudecken. In schwierigeren Zeiten werden von der Aufsicht tendenziell höhere Rückstellungen gefordert.

Das Regelwerk Solvency II

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sich kurz davor, diesen Wert zu er-reichen, u.a. durch Investitionen in Wohnbauten.

Nervosität in DeutschlandWesentlich blanker liegen die Ner-ven in Deutschland, wo der Bran-che schon seit Längerem eine stär-kere Konsolidierung vorausgesagt wird; nun wirkt sich das tiefe Zins-niveau und die Solvency II-Einfüh-rung aus. Auf die Branche kommen nach Ansicht von Frank Grund, seit Oktober 2015 Exekutivdirektor der BaFin-Versicherungsaufsicht, deut-lich höhere Sonderrückstellungen zu. Die Versicherer müssten sich auf eine lange Niedrigzinsphase einstellen, „alles andere wäre fahr-lässig.“

Die deutschen Lebensversicherer haben auf Geheiß der BaFin allein 2015 gut 10 Mrd. Euro zurückge-stellt, um ihre Zinsversprechen aus Hochzinszeiten noch erfüllen zu können. Seit 2011 summiert sich diese Zinszusatzreserve auf 32 Mrd.; das bringe einige Versi-cherer allmählich an ihre Gren-zen, sei aber „als Medizin völlig richtig“, wenn auch „zunehmend anspruchsvoll“ für die Versicherer. „Bei ihrer Einführung hätte nie-mand mit einer so langen Niedrig-zinsphase gerechnet. Wir halten die Belastung noch für vertretbar, sehen uns das aber genau an“, so Grund. Die Solvency II-Einführung haben die meisten deutschen Versi-cherer dagegen offenbar gut bewäl-tigt, meint die BaFin.

Ernst wird es mit den Solvency II-Auswirkungen sowohl in Öster-reich wie in Deutschland voraus-sichtlich ab Mai, wenn die Zahlen für das 1. und später das 2. Quar-tal 2016 vorliegen. Ausgewiesen werden muss dann die Kapitalab-deckung des Risikos – wobei 100 Prozent als Untergrenze vorge-schrieben sind. Wer mehr hat, der kann damit theoretisch bei sicher-heitsbewussten Anlegern am Kapi-talmarkt punkten. So hat Europas Versicherungsriese Allianz bereits mitgeteilt, sich gut vorbereitet zu sehen: Er hat den operativen Ge-winn 2015 um drei Prozent auf 10,7 Mrd. Euro gesteigert, obwohl das operative Ergebnis im Asset Management wegen der schwieri-gen Marktbedingungen zurückging. „Sehr solide Ergebnisse in unserem Versicherungsgeschäft sowie er-folgsabhängige Provisionen im Be-reich Asset Management im vierten Quartal haben das Gesamtjahreser-gebnis nahe an das obere Ende der Prognosespanne gebracht“, so Die-ter Wemmer, Finanzvorstand der Allianz SE. „Mit aktivem Risiko-management haben wir eine starke Kapitalisierung gemäß Solvency II von 200 Prozent erreicht und sind

Freitag, 26. Februar 2016 finance:coVer 35

04./05. April 2016 // Wien

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daher auf aktuelle Marktschwan-kungen gut vorbereitet.“

Doch das bedeutet nicht unbe-dingt, dass eine andere Versiche-rung mit einer Kapitalisierung von 185 Prozent schlechter dasteht, warnen Analysten: Jede Asseku-ranz kann sich – wenn sie dazu die Genehmigung ihrer Aufsicht erhält – innerhalb gewisser Gren-zen eigene Berechnungsweisen und Kapitalpuffer zurechtlegen. Das ist grundsätzlich erwünscht, um auf die spezifische Situation des Insti-tuts Rücksicht zu nehmen, macht aber den Vergleich schwerer.

Meinungen zu Austro-AktienÖsterreichs Versicherer müssen je-denfalls vor der Zukunft nicht zit-tern, wenn es nach den Analysten geht. So haben die Experten der Baader Bank zwar vor Kurzem ihr

Kursziel für die Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) von 37,00 Euro auf 34,00 Euro gesenkt, liegen damit aber immer noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Die Analysten haben die VIG-Aktie gleichzeitig auf ihre „Top Pick List“

aufgenommen, die Anlageempfeh-lung lautet weiterhin „Buy“.

Stärke in OsteuropaDie Bank nahm die Neubewertung im Zuge einer Sektorstudie europä-ischer Versicherungsunternehmen vor. Zwar sei der hohe Anteil an Rohstoff- und Energiewerten unter den Assets ein Risko, hieß es dar-in: dies berge eine Gefahr für die Liquidität im Falle von Abschrei-bungen. Doch sieht man für die VIG-Aktie Potenzial aufgrund der wirtschaftlichen Erholung in den meisten CEE-Ländern, wo die VIG ein starker Lokalmatador ist.

Die RCB wiederum stuft sowohl VIG wie Uniqa aktuell mit „Halten“ ein. Und eine „Buy“-Einstufung ha-ben etwa die Analysten von Beren-berg für die Aktie der Uniqa Group übrig.

analysten Bernd Maurer, RCB, ist nicht negativ ein-gestellt, internati-onal gibts sogar ein „Buy“ für die Österreicher.

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Österreichs Ver-sicherer haben sich jahrelang sehr gut auf den Solvency II-Start vorbereitet.

Bernd Maurer Raiffeisen Centrobank

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Konjunkturentwick-lung, Fundamen-taldaten, politische Tendenzen, Chart-analyse, etc. – wer auf den Finanzmärk-ten Erfolg haben

will, kommt mit Durchblick weiter. Doch das wirtschaftswissenschaft-liche Modell des „Homo oecono-micus“, wonach sich Marktteilneh-mer stets rational, allwissend und gewinnmaximierend verhalten, hat längst ausgedient.

Auf dem Weg zum Reichtum gilt es, vor allem psychologische Hür-den zu überwinden. Wertvolle Er-kenntnisse liefert die Forschungs-disziplin Behavioral Finance, auch Verhaltensökonomie genannt, die sich mit menschlichen Handlungs-weisen an den Märkten beschäf-tigt. Pioniere in diesem Bereich wa-ren die beiden US-amerikanischen Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky. Sie entwickelten bereits in den 1970er-Jahren die „neue Erwartungstheorie“ und wie-sen in zahlreichen Untersuchungen nach, dass Menschen nicht in der Lage sind, rein rational mit Geld umzugehen. Die Botschaft: Ob Pri-vatanleger oder Profiinvestor, bei dem Versuch, sein Kapital zu ver-mehren, tappt er stets in dieselben Psychofallen.

Das kann Patrick Hussy, Ge-schäftsführer der sentix Asset Management GmbH, der mit dem „sentix Fonds 1“ einen Total Re-

turn-orientierten Fonds auf Basis des Behavioral-Finance-Ansatzes managt, nur bestätigen: „Ich bin davon überzeugt, dass sich das Marktverhalten in überwiegendem Maße mit Einsichten der Behavio-ral Finance erklären lässt.“ Börsen-guru André Kostolany schätzte den Einflussfaktor der Psychologie an den Märkten auf 90 Prozent, solch gewichtige Aussagen unterstrichen

den Stellenwert psychologischer Faktoren. Nicht anders beurteilt Mathias Werner, Senior Partner bei der Deutschen Wertpapiertreu-hand GmbH und Fondsberater des „Sentiment Absolute Return“ der Monega KAG mbH, die elementa-re Rolle der Verhaltensökonomie: „Sie kommt auf allen Ebenen des Anlageverhaltens zum Einsatz, ob bei der Analyse genereller Markt-

chancen und -risiken, im Umgang mit Gewinnen und Verlustfall, wie auch bei der Implementierung ei-ner sinnvollen Investitionsstrate-gie.“

Der Ich-Glaube – ein IrrglaubeGanz oben auf der Fehlerliste steht das Phänomen der Selbstüber-schätzung, des Overconfidence Bias, wie Hussy weiß: „Sie entsteht

meist im Laufe eines Trends, häufig werden dann leichtfertig die Posi-tionsgrößen erhöht, der mögliche Verlust ist dann umso schmerzhaf-ter.“ Man unterscheidet zwischen zwei Arten: Die eine Ausprägung ist die Überschätzung des eigenen Wissens, wie eine Untersuchung belegt. Versuchspersonen, die sich bei allgemeinen Wissensfragen zu 100 Prozent sicher waren, hatten nur in 80 Prozent der Fälle tatsäch-lich Recht. Auch die persönlichen Fähigkeiten werden als zu hoch eingestuft.

Im Rahmen einer anderen Befra-gung wähnten sich rund 80 Prozent der Autofahrer unter den besten 30 Prozent. Zudem gehen Menschen von einer zu hohen Erfolgswahr-scheinlichkeit ihrer Entscheidun-gen aus, besonders, wenn sie eini-ge Male ein glückliches Händchen hatten.

Wer sich als souveräner Macher fühlt, investiert zunehmend sorg-los, verfällt in Aktionismus – und steht am Ende ärmer da als zuvor. Denn es ist unmöglich, die zukünf-tige Preisentwicklung zu antizipie-ren oder den Markt zu schlagen, die Kurse gehorchen allein dem Zufall.

Ich sehe nur, was ich auch willHinzu kommt das Phänomen der selektiven Wahrnehmung. Das Di-lemma beginnt bei der Entschei-dungsfindung: Jeder Mensch ist tagtäglich Millionen von Informa-tionen ausgesetzt. Nachrichten,

36 invest:Feuilleton Freitag, 26. Februar 2016

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von Märkten und MenschenDer Anleger, das rationale Wesen? Keineswegs. Der Forschungszweig der Behavioral Finance zeigt, dass psychologische Faktoren die alles entscheidende Rolle spielen, die über Reichtum oder Ruin richtet.

••• Von Thomas Riemer

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so bei Renditebringern. Notiert der Kurs im Plus, trennen sich Anleger aus Angst, dass sich der Markt dreht, oft zu früh von solchen Po-sitionen, um nicht in die roten Zah-len zu geraten. Ein kleiner Gewinn fühlt sich einfach besser an.

Alles, nur kein Minus Ein weiteres Hindernis ist, dass der Mensch irrational mit Risiko umgeht. Wie würden Sie sich in folgenden Fällen verhalten: • Situation A:

Sie bekommen 1.000 Euro und müssen die Wahl treffen zwischen 1. einem sicheren Gewinn von 500 Euro 2. einem Spiel mit der jeweils 50-Prozent-Chance, noch einmal 1.000 Euro zu gewinnen oder nichts. Was machen Sie?

• Situation B: Sie erhalten 2.000 Euro. Darüber hinaus müssen Sie sich entschei-den zwischen 1. einem sicheren Verlust von 500 Euro 2. einem Spiel mit dem einem 50-Prozent-Risiko, 1.000 Euro wieder zu verlieren oder nichts zu verlieren. Welche Variante wählen Sie diesmal? Die Mehrheit entschied sich in

diesem Experiment, durchgeführt von Kahneman und Tversky, im ersten Fall für den sicheren – aber kleineren – Gewinn, während sie im zweiten Fall das 50-prozentige Ver-lustrisiko einging.

Das ist rational betrachtet nicht zu rechtfertigen, denn alle Ent-scheidungen führen statistisch letztlich zum selben Ergebnis. Der Grund liegt im sogenannten semantischen Framing.

Allein die Begriffe „Gewinn“ oder „Verlust“ ließen die Probanden vollkommen unterschiedlich agie-ren. Die zweite Schlussfolgerung der Psychologen: Menschen neigen dazu, in Gewinnsituationen risi-koavers zu handeln, bei Verlusten hingegen risikoaffin.

Der Marsch der LemmingeEin immer wiederkehrendes Phä-nomen stellt der sogenannte Her-dentrieb dar. Dieses Verhalten hat sich seit der Steinzeit bewährt, schließlich hatte man in einer Gruppe die besseren Überlebens-

chancen, wenn ein Angriff eines Säbelzahntigers drohte und der erste losrannte. Auf den Finanz-märkten hingegen kann es sich als Katastrophe erweisen, unreflektiert das zu tun, was alle tun.

Eindrucksvolle Beispiele sind etwa die Tulpenmanie im 17. Jahr-hundert in den Niederlanden, der Schwarze Freitag Ende der 1920er- Jahre und die Dotcom-Krise im März 2000. Der Kreislauf oder Teufelskreis folgt stets demselben Muster. Märkte sind nichts ande-res als die Summe der Erwartun-gen all ihrer Teilnehmer, die sich in jedem einzelnen Kursverlauf widerspiegeln. Sie orientieren sich an mutmaßlichen Autoritäten, Mei-nungsführern und Bezugsgruppen wie Finanzanalysten oder Börsen-experten.

Das gilt vor allem für die über-wältigende Mehrheit jener Inves-toren, die über keinerlei oder nur geringes Fach- und Spezialwissen verfügen. Sie versuchen, das vor-herrschende Marktverhalten zu kopieren und bestmöglich mit dem Strom zu schwimmen.

„Es ist jedoch ein maßgeblicher Anlegerfehler, zu spät auf die schon länger bekannte und publizierte Mehrheitsmeinung von Analysten und Anlegern zu setzen und bei Eu-phorie zu kaufen bzw. bei Panik zu verkaufen“, warnt Mathias Werner von der Deutschen Wertpapiertreu-hand GmbH. Nachahmen ersetzt Nachdenken, der Börsenzug fährt in den Abgrund. Die nächste Speku-lationsblase platzt bestimmt, doch wer alle psychischen Hürden über-springt, kann nächstes Mal ganz cool bleiben.

Gespräche, Verkehrsschilder, Tele-fonate, Werbebotschaften, Papiere, E-Mails, und und und. Trotz aller Segnungen der modernen Wissens-gesellschaft ist unsere geistige Kapazität, diese zu erfassen und zu verarbeiten, nicht anders als vor Millionen von Jahren ausgespro-chen begrenzt.

Psychologen gehen davon aus, dass der Mensch nur ein bis zwei Prozent aller Informationen, die auf ihn einströmen, überhaupt wahrnimmt. Hat sich ein Anleger dazu entschlossen, einen bestimm-ten Titel zu erwerben, oder lagert er bereits im Depot, neigt er bewie-senermaßen zum Tunnelblick. Po-sitive Nachrichten und jedes noch so minimale Kursplus der eigenen Aktie werden erfreut registriert, während unangenehme Fakten zu gering bewertet oder gänzlich aus-geblendet werden.

Daumenregeln kommen teuerTheoretisch entstehen durch zu-sätzliche Informationen ständig neue Handlungsoptionen, doch der Mensch mit seiner begrenzen Aufnahmefähigkeit kommt damit nicht zurecht. Daher tendiert er zur Bildung von Heuristiken, al-so Faustregeln, die komplexe und komplizierte Sachverhalte so weit vereinfachen, dass er auch un-ter Zeitdruck schnell entscheiden kann. Diese Simplifizierung hat im Finanzbereich ihre Tücken, wie fol-gendes Experiment zeigte.

Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie haben für 100 Euro eine Kon-zertkarte gekauft. Vor der Oper an-gekommen, stellen Sie fest, dass sie diese verloren haben. Kaufen Sie sich ein neues Ticket? In einem Ex-periment bejahten das 38 von 100 befragten Managern.

Das zweite Beispiel: Sie haben sich an der Kasse ein Billet zu 100 Euro reservieren lassen. Als Sie be-zahlen wollen, merken Sie, dass Sie einen 100-Euro-Schein verloren ha-ben. Kaufen Sie diesmal eine Karte?

Freitag, 26. Februar 2016 invest:Feuilleton 37

Herdentrieb Seit der Steinzeit bewährt, kann der „Marsch der Lem-minge“ an den Finanzmärkten in die Katastrophe führen.

Im Versuch stimmten dem lediglich 17 Prozent zu.

Dahinter steckt das Phäno-men der geistigen Buchführung („Mental Accounting“), wonach der Mensch unbewusst alle Transaktio-nen auf verschiedene mentale Kon-ten verteilt. Ökonomisch betrachtet ist beides Mal eine Investition von 200 Euro notwendig. Im ersten Fall wurde der Betrag der Kategorie „Kauf Konzertkarte“ zugeordnet.

Um noch etwas für das bereits ausgegebene Geld zu erhalten und psychologisch keinen Verlust zu er-leben, legten die Probanden nach. War es hingegen verloren gegan-gen, differenzierten die Testperso-nen zwischen „Kauf Konzertkarte“ und„Bargeldverlust“, ein Besuch erschien somit nicht mehr lohnens-wert.

Verlust ist ein Verlust ist ein ...Auch der sogenannte Dispositi-onseffekt zeigt sich als psycholo-gischer Fallstrick: Wie Kahneman und Tversky nachwiesen, schmer-zen Einbußen etwa doppelt so sehr, wie Gewinne in gleicher Höhe erfreuen. Der Verkauf einer „Depot-leiche“, also ein realisierter Verlust, käme schließlich dem bitteren Ein-

geständnis gleich, auf das falsche Pferd gesetzt zu haben. Anleger sitzen zudem der Illusion auf, dass erst ein tatsächlicher Verkauf ein „echter“ Verlust ist. Deshalb hal-ten sie vielfach an ruinösen Wer-ten fest, hoffen auf Besserung oder ignorieren deren Kursverfall kom-plett.

Ein fatales Fehlverhalten, rein mathematisch ist ein massiver Performanceeinbruch kaum mehr wettzumachen (siehe Tabelle). Die-se Verlustaversion zeigt sich eben-

Ich bin davon überzeugt, dass sich das Marktverhalten in überwiegen­dem Maße mit Einsichten der Behavioral Finance erklären lässt.Patrick Hussy Geschäftsführer sentix Asset Management GmbH und Fondsmanager des sentix Fonds 1

Aufholjagd ist vergeblich

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15 17,6

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60 150,0

75 300,0

90 900,0Quelle: sentix

Es ist ein maß­geblicher Anle­gerfehler, zu spät auf eine schon länger bekannte Mehrheitsmei­nung von Anle­gern zu setzen.Mathias Werner Deutsche Wertpapier-treuhand ©

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medianet.at38 Fonds:park/Banking Freitag, 26. Februar 2016

••• Von Peter Jeggli

ZÜRICH. Es regiert eine gewisse Nervosität an den Finanzmärkten. Obwohl die fundamentalen Wirt-schaftsdaten, global betrachtet, nicht besorgniserregend sind oder gar auf eine Rezession hindeuten, sorgen negative Meldungen umge-hend für Unruhe im Markt.

Nicht verunsichern lassenEntsprechend ließen im bisherigen Jahresverlauf mehr Anlageklassen Federn statt Gewinne zu generie-ren. Doch von der kurzfristigen Be-trachtung sollten sich Investoren nicht verunsichern lassen, sondern immer langfristige Anlageziele verfolgen und danach ihr Portfolio ausrichten.

Im unverändert vorherrschen-den Niedrigzinsumfeld, welches uns selbst bei kleineren Zinserhö-hungsschritten in den USA voraus-sichtlich noch einige Jahre erhal-ten bleibt, lohnt sich der Blick auf High Yield-Anleihen.

Wie der Name bereits suggeriert, erhalten Investoren einen deutlich höheren Kupon als bei Anleihen im Bereich ‚Investment Grade’ auf-grund der geringeren Bonitätsein-stufung beziehungsweise wegen des nicht vorhandenen Ratings ei-nes Emittenten. Die Bewertung von Hochzinsanleihen ist heute, vergli-chen zum Jahresanfang 2015, be-deutend attraktiver geworden, und die Ablaufrendite des „BofA Global High Yield Index“ ist von sechs auf über neun Prozent angestiegen.

Dies signalisiert zwar höhere Aus-fallraten für die Zukunft. Doch mit einer global nach Regionen und Sektoren diversifizierten Strategie kann man die gegenüber Staats-anleihen um mehr als acht Pro-zent höhere Risikoentschädigung nutzen. Zudem haben historische Muster gezeigt, dass Risikoprämi-en von über 800 Basispunkten nie länger als ein bis zwei Jahre Be-stand hatten und somit attraktive Anlagechancen boten für einen In-vestor mit einem mindestens zwei- bis dreijährigen Anlagehorizont.

Ausfallraten sind im Bereich der High Yield-Bonds ein wichtiger Parameter für die Investoren, um die Risiken im Markt einzuschät-zen. Die Ausfallraten bewegen sich aktuell mit 2,3 Prozent unter

den langfristigen Mittelwerten von vier Prozent und sind daher im Rahmen. Die letztjährigen Aus-nahmen bilden die Sektoren Ener-gie (fünf Prozent) und Grundstoffe (über zehn Prozent); hier sendet der Markt klare Signale an den Anleger.

Keine Experimente wagen!Wir empfehlen Investoren, in fragi-len Regionen (Lateinamerika, USA) oder Branchen (Öl und Metalle) momentan keine Experimente in Einzeltiteln zu wagen, sondern das Prinzip der breiten Diversifikati-on über Fondslösungen zu nutzen. Denn die Diversifikation sowie eine umfassende Bonitätsanalyse und damit ein Vermeiden von Ausfäl-len sind in dieser Marktphase mit dem vorhandenen Unruhepotenzial wichtiger denn je.

Auch der Rückblick zeigt, dass die Anlageklasse der Hochzins-anleihen sehr interessant ist. In den vergangenen 30 Jahren haben hochverzinsliche Anleihen, abso-lut betrachtet, 25 Mal eine positi-ve Rendite geliefert. Den negativen Jahren folgten zudem deutliche Erholungen, die Opportunitäten in schwachen Märkten eröffneten. Nach dem erneuten Minus im ver-gangenen Jahr ist trotz des schwie-rigen Starts in das Jahr 2016 eine Gegenbewegung möglich.

Beachtenswert ist weiter, dass High Yield-Bonds nicht nur Anlei-henportfolios sinnvoll diversifi-zieren können, sondern gleichzei-tig einen wertvollen Aktienersatz darstellen. Denn neben dem ak-tienähnlichen Return weist diese Anlageklasse seit 1986 eine tiefere Volatilität und einen verminderten Drawdown auf.

aktienersatz: High Yield-anleihenExpert View: Im unverändert vorherrschenden Niedrigzins-umfeld, welches voraussichtlich noch einige Jahre erhalten bleibt, lohnt sich der Blick auf High Yield-Anleihen.

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WIEN. Der Verkauf von Kreditport-folios der europäischen Banken er-reichte im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 104 Mrd. Euro. Ein Drittel davon entfällt auf Groß-britannien. Zu diesem Ergebnis kommt der KPMG-Bericht „Euro-pean debt sales“.

Dieser fokussiert sich auf die Entwicklung des Kreditmarkts in den letzten zwölf Monaten und zeigt Themen, die 2016 rund um den Schuldenabbau der europäi-schen Banken ins Zentrum rücken werden.

Trend hält anDas zunehmende Interesse der In-vestoren, Kreditportfolios in Eu-ropa zu kaufen, dürfte auch 2017 anhalten. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit den „bad

banks“ und dem Interesse, Kredit-portfolios – insbesondere in Groß-britannien und Irland – weiter zu-rückzuschrauben.

Die österreichischen Banken hal-ten auch weiterhin einen signifi-kanten Marktanteil in Mittel- und Osteuropa, wie der Bericht bestä-tigt. 40% ihres Gewinns erwirt-schaften sie im CEE-Raum. Kritik gibt es seitens der Finanzanalys-ten, die den hohen Anteil an notlei-denden Krediten bemängeln.

Darüber hinaus wurden im euro-päischen Vergleich in Mittel- und Osteuropa – trotz anhaltender Marktlage – weniger Fortschrit-te verzeichnet als in den Ländern Großbritannien, Spanien oder Ita-lien. „Die österreichischen Banken wägen zunehmend ihre Restruktu-rierungsstrategien ab und setzen

darauf, notleidende Kredite zu ver-äußern.

Ebenfalls erkennbar ist ein An-stieg an Transaktionen von Kre-ditportfolios in Österreich, unter anderem hervorgerufen durch die Entwicklung der ‚bad banks‘, so die Einschätzung von KPMG-Partner Bernhard Klingler.

Ausgleich am Kontinent„Wir sehen Anzeichen dafür, dass sich Nord- und Südeuropa ausglei-chen werden. Die Märkte Italiens und Spaniens haben sich im Jahr 2015 erholt“, sagt KPMG-Partner Hermann Kammerlander.

Er ist optimistisch für den grie-chischen, mittel- und osteuropäi-schen Raum. Ausländisches Kapi-tal, besonders aus Private-Equity, hilft den Banken, sich zurückzuzie-hen. Der europäische Asset-Backed-Security (ABS)-Markt legte erneut zu. Auch wenn der Stand von 2008 noch nicht erreicht wurde, zeichnet sich laut KPMG-Bericht eine weite-re Belebung infolge der Lockerung der Kapitalverkehrskontrollen un-ter Basel III, die Standardisierung der Verbriefungen und ein extrem niedriges Zinsumfeld ab.

schuldenabbau im FokusIn Großbritannien boomt der Verkauf von Kreditportfolios, berichtet KPMG. Der europäische Gesamtmarkt ist 104 Mrd. Euro schwer.

Bernhard Klingler, KPMG: Austro-Banken verkaufen notleidende Kredite.

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Peter Jeggli, Manager des Fisch Bond Global High Yield Fund: Portfolio langfristig ausrichten.

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figo jetzt auch in ÖsterreichWIEN. Der Banking Service Provider Europas figo startet jetzt in Österreich: Er ermög-licht rund 500 Partnern über eine einfache Banking API die Anbindung an mehr als 50 Mil-lionen Online-Banking-Konten in Deutschland und zukünftig an mehr als 200 Millionen Konten in Europa. Neben Fin-Techs nutzen schon heute auch Banken und Großunternehmen die Lösung des Unternehmens zur Integration von Banking in anwenderfreundlichen Kon-texten. figo stellt Kunden auch eine komplette „Banking-as-a-Service“-Plattform zur Ver-fügung, auf deren Basis schon jetzt zahlreiche Use Cases realisierbar sind: z.B. Banking Apps, Account Switching Ser-vices, Investing Solutions, Risk Management oder SME solu-tions. Infos auch unter: www.figo.io

private Banking surveY

Bank Austria Nummer einsWIEN. Bank Austria Private Banking wurde im ertragsmä-ßig stärksten Kundensegment, den „Super Affluents“, mit ei-nem Anlagevolumen zwischen einer und fünf Mio. US-Dollar zum Sieger in Österreich ge-kürt Als Schlüsselfaktor wurde dabei immer wieder die Ver-mögensverwaltung genannt. Zudem wurde die UniCredit als bester Private Banking-Anbie-ter in Zentral- und Osteuropa ausgezeichnet. Die Division Private Banking der UniCredit holte in der Euromoney Priva-te Banking Survey 2016 nicht weniger als 16 Auszeichnungen in diversen regionalen und lo-kalen Kategorien. Dabei zeigte die Euromoney-Studie, dass in der für das Private Banking wichtigen Wachstumsregion Zentral- und Osteuropa regi-onal agierende Anbieter eine immer stärkere Rolle spielen. Während Kundinnen und Kunden aus dieser Region ihr Geld bisher vor allem in West-europa und hier bevorzugt in der Schweiz angelegt haben, gewinnen nun Banken mit starker Präsenz vor Ort immer mehr an Attraktivität. So konn-te sich die regional agierende UniCredit in dieser Region den Gesamtsieg vor UBS und Credit Suisse sichern. Raiffeisen In-ternational und Erste Bank fol-gen auf den Rängen 4 bzw. 6.

visa europe ÖsterreicH

Token-Service in der CloudWIEN. Visa Europe weitet den Visa Europe Payment Token Service (VEPTS) für mobiles Bezahlen aus. Dadurch können Finanzinstitute und andere Unternehmen Tokens auf ver-schiedene Weise wie Services über die Cloud, Internetbrow-ser-basierte Wallets oder Bezahloptionen mit vorab hin-terlegten Karten (Card-on-file) integrieren.

Fisch Bond gl High Yld.

top Holdings anteil anteil am Fonds

Cnh Cap 6,25% 1,96%

Sprint Cap 6,9% 1,93%

Hca 5,875% 1,88%

Schaeffler 4,25% 1,71%

MI Homes 6,75% 1,70%

Ball 4,375% 1,53%

Post Hldg. 6,75% 1,49%

Jarden 7,5% 1,32%

AstraZeneca 3,375% 1,27%

Griffon 5,25% 1,25%* Quelle:Fisch AM

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medianet.at Freitag, 26. Februar 2016 INsuraNce:watch/BaNkINg/Markets 39

werden Berater überflüssig?Uniqa präsentiert eine aktuelle Studie: „Welche Bedeutung hat ein Versicherungsberater im Zeitalter des Internets?“

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Franz Meingast Uniqa Österreich: „Der Berater ist nach wie vor der wichtigste Partner, wenn es um den Versicherungs­abschluss geht.“

WIEN. Jahrelang hat die Welt unter ständig steigenden Rohstoffprei-sen geächzt – jetzt sorgen fallende Notierungen ebenfalls für Schmer-zen: Der Verfall des Ölpreises zieht auch die Aktien nach unten, meldet Bank Austria Private Banking.

Die Konjunktur und China „Die internationalen Börsen be-finden sich weiterhin in sehr vo-latiler Verfassung, konnten aber zuletzt etwas Terrain gutmachen“, beschreibt Monika Rosen, Chefana-lystin im Bank Austria Private Ban-king, die Situation an den Märkten. Zu den Problemfeldern gehören ei-ne Verlangsamung der weltweiten Konjunktur, der massive Rückgang im Ölpreis sowie Unsicherheiten betreffend die Geldpolitik in den USA. Dazu kommen noch Beden-

ken hinsichtlich des weiteren Kon-junkturpfads in China sowie die Schwankungsanfälligkeit der dor-tigen Börsen. Die Anleger fürch-

ten eine Negativspirale aus mas-siven Verlusten im Ölsektor und einer globalen Abkühlung der Kon-junktur, und an der Wall Street fällt

immer öfter das Wort „Rezession“. „Wir sind aber der Meinung, dass ein derartiges Szenario nicht wirk-lich im Raum steht. Auch wenn ei-nige Indikatoren zu Jahresbeginn, zum Beispiel der stark fallende Ölpreis, etwas Unsicherheit brach-ten, so deutet doch weiterhin vieles darauf hin, dass das Wachstum in den Industrieländern, vor allem in den USA und im Euroraum, wei-terhin robust ausfallen sollte“, be-ruhigt Rosen. Damit sind die Vor-aussetzungen für Aktien in vieler Hinsicht nicht so schlecht, wie es die heurige Kursentwicklung nahe-legen würde, meint sie.

Aktien rein, Renten rausDer tiefe Ölpreis sorgt an den Märkten zwar für Verunsicherung, ist aber an sich ein unterstützen-der Faktor für die Unternehmen. Auch die Liquiditätsversorgung der Notenbanken – mit Ausnahme der USA – bleibt expansiv. Fazit: Aktien sind weiterhin bevorzugt, aber mit Augenmaß. Rosen setzt auf Europa, Japan und die Schwellenländer: „In den USA sehen wir relativ die we-nigsten Chancen. Renten werden untergewichtet.“

glücksfall Börsen-LimboBank Austria Private Banking: Börsen bleiben weiter volatil, doch Aktien werden „mit Augenmaß“ bevorzugt.

Monika Rosen, Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

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sIX PayMeNt servIces

Über eine Million Prepaid-KartenWIEN. 10 Jahre nach Einfüh-rung der ersten Prepaid-Kartein Österreich verzeichnet SIX Payment Services, vormals Pay-Life, die Herausgabe der 1-Mil-lionsten PayLife Prepaid-Karte. Die Nutzung aufladbarer oder bereits vorgeladener Karten nahm in den letzten Jahren ra-sant zu, der Trend ist ungebro-chen, meldet das Unternehmen. Verzeichnete man in den ers-ten Jahren noch bescheidene Zuwächse, so waren es 2010 bereits 170.000 aktive Prepaid- Karten. Seit diesem Zeitpunkt stiegen die Nutzungszahlen im Durchschnitt jährlich um beachtliche 47%. Den größten Zuwachs und Anteil haben die einmalig beladbaren Prepaid-Geschenkkarten.

aLtersvorsorge

Leben in Zeiten niedriger ZinsenWIEN. Die HDI Lebensver-sicherung AG erweitert ihre „Two Trust“-Produktfamilie in Österreich um den neuen „Two Trust Selekt“. Two Trust Selekt verfügt über eine Prämien-garantie, bietet ausreichend Sicherheit über die Investition im klassischen Deckungsstock und bietet die Möglichkeit, an der Entwicklung der Kapi-talmärkte teilzunehmen. Two Trust Selekt bietet eine breitere Streuung der Kapitalanlage, höchste Sicherheit und mehr Transparenz. Herzstück ist ei-ne klassische Rentenversiche-rung. Der Kunde wird an den Überschüssen des Deckungs-stocks beteiligt. Dabei kann er jährlich entscheiden, ob er klassisch – an den Überschüs-sen – oder an den Erträgen eines Portfolios aus internatio-nalen Indizes beteiligt werden möchte. Durch das Investment in verschiedene Aktienmärkte verringert sich die Abhängig-keit von einem einzelnen Index und erhöht sich langfristig die Renditechance. Erträge werden jährlich gesichert. Eine Absi-cherung bei Berufsunfähigkeit und Pflege ist erhältlich.

Bawag Psk weBsIte Neu

Einfach, klar & zeitgemäßWIEN. Die Website der Bawag PSK glänzt ab sofort mit opti-mierter Navigationsstruktur, innovativem Design und stark erweitertem Online-Produkt-angebot. Handy-Signatur und Online-Legitimation sollen den Kunden innovative Wege zu Konten, Kreditkarten, Krediten und Sparformen eröffnen. Be-sonders stolz ist man auf eine klare Struktur mit intuitiver Navigationslogik. Neben den technischen und inhaltlichen Neuerungen soll die Website vor allem durch mehr Benut-zerfreundlichkeit und Inter-aktion punkten. So werden die Kunden u.a. durch smarte Produktfinder bei der Auswahl des richtigen Produktes unter-stützt.

Rund 53,4 Prozent gaben an, dass das Internet dabei hilft, Zeit zu sparen. 65,6 Prozent der Öster-reicher sind sich sicher, dass der Berater das für sie beste Angebot heraussucht. 46,6 Prozent erwarten vom Versicherungsexperten, dass ihnen dieser das Kleingedruckte, also alle Vor- und Nachteile zu dem Vertrag, erklärt.

Die wichtigste Eigenschaft, die ein Berater mitbringen muss, da-mit ihm seine Kunden vertrauen, ist Ehrlichkeit (89,2 Prozent) ge-folgt von Verlässlichkeit (85,7 Pro-zent) und Kompetenz im Umgang mit Schadensfällen (83,2 Prozent).

Online hinkt hinten nach …Bei Uniqa Österreich liegt das Ver-hältnis zwischen Online-Abschlüs-sen und jenen Verträgen, die beim Berater unterzeichnet werden, bei etwa fünf zu 95 Prozent. Mein-gast: „Man muss bei den Ergeb-nissen natürlich berücksichtigen, dass viele Versicherungen erst ein sehr selektives Online-Angebot an-bieten. Ich gehe davon aus, dass der Trend zu Online-Abschlüssen künftig wesentlich stärker aus-fallen wird. Natürlich werden wir auch künftig weiter sehr stark mit Agenturen, Außendienstmitarbei-tern und Maklern zusammenarbei-ten. Aber wir machen uns fit dafür, neben kompetenten Beratern auch immer mehr Produkte online anzu-bieten.“

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Manche meinen, in Zeiten des Internets braucht man keine Berater mehr.

Eine Studie der Uniqa Österreich beweist das Gegenteil: Abgeschlos-sen wird am liebsten bei einem menschlichen Wesen und nicht bei einer Maschine.

Wo die Österreicher abschließenDas Marktforschungsinstitut Marketagent.com hat im Auftrag von Uniqa den Österreichern auf den Zahn gefühlt, wo und wie sie eine neue Versicherung abschlie-ßen würden. Die repräsentative Umfrage mit 1.014 Personen aus Österreich mit Online-Interviews hatte als Thema „online versichert, persönlich betreut“.

Ziel der Umfrage war es, heraus-zufinden, wie Österreicher neue Versicherungen abschließen und welche Bedeutung der Berater an-gesichts des Internets noch hat.

Uniqa Österreich-Vorstand Franz Meingast: „Obwohl sich viele im Internet vorab Informationen ho-len, ist der Berater nach wie vor der wichtigste Partner, wenn es um den Versicherungsabschluss geht.“

Laut der aktuellen Umfrage wen-den sich 53,3 Prozent der Öster- reicher zuerst an ihren Berater, wenn sie eine neue Versicherung benötigen.

23,5 Prozent erkundigen sich zu-erst im Internet über verschiedene Angebote, und 11,9 Prozent fragen zuerst bei Freunden und Verwand-ten nach. 75,8 Prozent jener Ös-terreicher, die angeben, zuerst im Internet zu recherchieren, machen das, weil sie hier unkompliziert verschiedene Angebote vergleichen können.

Page 8: finance 2602

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Kein ende des Preis-Booms für großvolumige Immobilien Ausländische Investoren werden durch den schwachen Euro und die hohe Sicherheit am heimischen Markt verstärkt angezogen. 44

IATX (Schluss 24.2.) 214,38 0,80%

cerX 17.–24. Februar 2016

Immo-Aktien-Fonds1-Monat-Performance (per 24.2.2016)

Warimpex 3,86%

Buwog 3,01%

conwert 0,94%

S Immo 0,62%

cA Immo 0,54%

Atrium -1,66%

Immofinanz -1,74%

▲ B&I Asian realest. Sec. Fund A 10,33%

▲ Henders.H.As.Pac.Pr.eq.Fd.I2 7,58%

▲ Parvest r.est.Secur.Pac. I eUr 7,47%

▲ cS(Lux)Gl.em.M.Prop.eq.Fd.DB 7,15%

▲ Fidelity Fd.Asia Pac.Prop.A Dis 6,87%

▼ Delta Lloyd L Glob.Prop. Fund c -9,11%

▼ Morgan Stanley eur.Prop. B eUr -3,59%

▼ AXA WF Framl. eur.re Sec.A -3,39%

▼ eSPA Stock euro-Prop.vA HUF -3,06%

▼ Parvest re.est.Sec.eur.cD eUr -2,73%

3,86%Warimpex

-1,74%Immofinanz

cerX (Schluss 24.2.) 361,06 0,50%

IATX 17.–24. Februar 2016

Förderungsbilanz Sanierungs-scheck löste Investitionen von 4,2 Mrd. Euro aus 42

Frieden? Ende Mai findet die Plattform Greet Vienna mit Schwerpunkt Syrien statt 42

Feine Bundesländer-Märkte Preise, Prognosen, Daten, Fakten, Trends – Steiermark 46

Facility Christian Höbinger entwickelt die A.S.S. Anlagen Service System GmbH weiter 47

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Page 10: finance 2602

medianet.at42 TOP-NEWS Freitag, 26. Februar 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die seit 2009 – mit einem Jahr Unterbrechung – angebotene Sanierungsförderung des Bundes hat in sechs Durchgängen Investi-tionen in Höhe von insgesamt rund 4,2 Mrd. € ausgelöst.

Die Bausparkassen als Anlauf-stellen der Einreichungen haben 107.500 Anträge entgegengenom-men, auf Vollständigkeit geprüft und diese dann zur Abwicklung an die KPC (Kommunalkredit Public Consulting GmbH) weitergeleitet.

Über die Jahre wurden rund 600 Mio. € an Fördermitteln den priva-

ten Haushalten für Maßnahmen zur Dämmung von Außenwänden, Keller- und Geschoßdecken, für Fenstertausch und der Installation neuer Heizsysteme zur Verfügung gestellt. Eine Million € Förderung löst durchschnittlich acht Millio-nen Investitionsvolumen aus.

Damit konnten 20,6 Millionen Tonnen CO

2 eingespart werden und

rund 62.000 Arbeitsplätze gesichert werden.

„Der Sanierungsscheck ist so-mit eine klassische Win-win-win-Situation“, unterstreicht Josef Schmidinger, Vorsitzender des Arbeits forums österreichischer

Bausparkassen, die Bedeutung der Förderung. „Gewinner sind dabei die Ökologie, durch weniger CO

2 und andere Emissionen, die

Wirtschaft, durch mehr zusätzli-che Jobs und weniger Kosten für Arbeitslose und die Gesellschaft,

der Einzelne, durch Kosteneinspa-rungen. Der Beitrag der Bauspar-kassen hierzu ist die kostenlose Abwicklung der Einreichungen.“

2015 erreichte die Aktion 16.449 thermische Sanierungen, die För-dersumme von 60 Millionen € löste ein Investitionsvolumen von fast 450 Millionen aus.

Besonders viele Anträge kamen dabei aus Oberösterreich, gefolgt von Niederösterreich und der Steier mark. Bereits 44% der Sanie-rungen wurden in mehrgeschoßi-gen Wohnbauten durchgeführt.

Prämie macht sich 50fach bezahltDie staatliche Bausparprämie be-trug für das vergangene Jahr 52,3 Millionen €, das ist um 1,3 % we-niger als 2014. Setzt man den Be-trag der Förderung in Relation zur ausgelösten Finanzierungsleistung von 2,678 Milliarden €, zeigt sich der hohe Multiplikatoreffekt des Bausparens. Die finanziellen Mittel, welche die Bausparkassen dem ös-terreichischen Wohnbau zur Verfü-gung stellen, betragen mittlerweile das 50-Fache der vom Staat einge-setzten Prämie. Damit ist Bauspa-ren eindeutig die effizienteste Form der Wohnbauförderung.

Auf der anderen Seite zeigt sich, dass trotz niedrigster Zinsen und unsicherer Geldsituation viele An-leger nach wie vor dem Bausparen vertrauen. So blieben die Bauspar-einlagen mit 20,48 Milliarden € weiterhin deutlich über der 20 Milliarden-Marke auf stabilem Ni-veau. Die Bausparkassen verzeich-neten 2015 immerhin Neueröffnun-gen von 831.827 Verträgen, was im Lichte der auf einem historischen Tiefststand gesunkenen Sparquote von 6,7% ein respektables Ergebnis darstellt.

4,2 Mrd. € sanierte InvestitionenDer Sanierungsscheck motiviert zum Siebenfachen an Folge­investitionen. Die Bauspareinlagen umfassen mehr als 20 Mrd. Euro, Bausparen bleibt beliebteste Spar­ & Anlageform.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die Greet Vienna ist eine in-ternationale B2B-Plattform für ge-werblich genutzte Immobilien und Investments mit besonderem Fokus auf Zentral- und (Süd-)Osteuropa (CEE & SEE) und wurde zum ers-ten Mal 2013 im Palais Niederös-terreich in der Wiener Herrengasse realisiert.

Heuer wird der Präsident der Austrian Marshall Plan Foundation, Wolfgang Petritsch, die Greet eröff-nen und den von ihm mitentwickel-ten Wiederaufbauplan für Syrien vorstellen. Am Eröffnungspodium werden auch Indus trielle aus Syri-en teilnehmen, die sowohl die dor-tige aktuelle Lage und die aktuellen Aussichten erörtern als auch über ihren unternehmerischen Neuan-

fang sprechen werden. Einer davon wird Nabil Andoura sein – mit einer Niederlassung in Aleppo und einer in Damaskus war er vor dem Krieg höchst erfolgreicher Produzent der weltberühmten Aleppo-Seife, die in die ganze Welt exportiert wurde. Gemeinsam mit seinem Sohn ver-sucht er nun sein Unternehmen in Wien wieder aufzubauen.

Aus der Sicht eines Industriellen wird er auf der Greet Vienna über Syrien einst und jetzt, die Aussich-ten für dieses Land und auch seine persönlichen Herausforderungen sprechen.

Investmentmarkt PolenNeben dem im wahrsten Wortsinne brandaktuellen Thema Syrienkrise werden traditionell auch die Märk-te in CEE und SEE im Mittelpunkt

stehen. Vor allem Investmentmärk-te, wo es derzeit großen Informa-tionsbedarf gibt und die für die Österreicher von regem Interesse sind, werden näher unter die Lupe genommen. Dazu zählt z.B. Polen: Die Kanzlei BSJP Legal Tax Audit wird einen objektiven Überblick über den Investmentmarkt Polen vor dem Hintergrund der brisanten politischen Lage geben.

Großer internationaler ZulaufErstmals nutzen auch österreichi-sche Regionen die Greet Vienna als internationalen Investoren-Treff-punkt, um hier ihre geplanten Pro-jekte und neuen Entwicklungen zu präsentieren.

Die Greet verzeichnet auch im vierten Jahr großen internationalen Zulauf: Hochrangige Entschei-dungsträger aus Polen, Schweiz, Ungarn, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Kroatien und Serbien ha-ben sich bereits angekündigt. Syl-via Foissy: „Neben den Programm-punkten auf den Podien steht – so wie bisher – das Networking sehr stark im Fokus, da erfolgreiche Ge-schäfte wieder stärker durch per-sönliche Kontakte entstehen.“

Greet Vienna für SyrienEnde Mai findet die internationale Plattform Greet Vienna, „Global Real Estate & Economy Talks“, im Palais Niederösterreich statt.

Wolfgang Petritsch, Präsident der Austrian Marshall Plan Foundation.

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Die seit 2009 angebotene Sanierungsförderung des Bundes hat Investitionen von insgesamt rund 4,2 Milliarden € ausgelöst.

Volkswirtschaft 2015 haben die öster reichischen Bau sparkassen 2.678 Mio. € an Finanzierungs­leistung zur Ver­fügung gestellt, die ausschließlich in inländische Wertschöpfung flossen.

2,7 Mrd.

Job-BörseDie Auf­ und

Umsteiger des Monats im Kurzportrait

Denise Kaltenbacher

ÖWD cleaning services Denise Kaltenbacher hat in Kärnten die Be­reichsleitung für ÖWD cleaning servi­ces übernommen. Zuvor arbeitete sie u.a. für die ÖBB­Direktion, für die sie Häuser in Fürnitz und Villach betreute.

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Michael AlleschRigips Michael Allesch (38) hat die Verantwortung als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei Saint­Go­bain Rigips Austria übernommen. Er folgt in dieser Funktion Peter Leditz­nig nach, der sich nach einem 35­jäh­rigen Engagement für den Trocken­bau aus dem aktiven Geschäftsleben zurückzieht.

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Helmut StaglGuardi Der Hersteller von Zäunen, Toren, Balkongeländern und Carports aus Aluminium hat sich mit Helmut Stagl (42) erfahrene Verstärkung für die Bereiche Marketing, Organisati­on und Strategieentwicklung geholt. Stagl bringt umfangreiches Know­how aus Unternehmensberatung so­wie aus IT­ und Telekom­Branche mit.

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Nicole WallmannPremium Nicole Wallmann (37) ist zur Geschäftsführerin der Premium PIV Immobilien Vermittlung GmbH bestellt worden. Die Vermarktungs­expertin verfügt über mehrjährige Be­rufserfahrung in den Bereichen Immo­bilienverwaltung, Veranlagung sowie Versicherung mit den Zuständigkeits­bereichen Marketing und Vertrieb.

Bauen und Wohnen

Anlageinstrument Beliebtheit

Bausparen 37%

Immobilien 33%

Grundstücke 29%Quelle: GfK Austria Stimmungsbarometer

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medianet.at Freitag, 26. Februar 2016 NACHHALTIGE SANIERUNGEN 43

Gastkommentar ••• Von Thomas Hayde

WIEN. Nachhaltigkeit bei Gebäu­desanierungen wird heute groß­geschrieben. Dabei ist nicht „nur“ die geänderte Einstellung der Ar­chitekten und Bauherrn zu diesen Themen ausschlaggebend, sondern auch die neuen Baumaterialien so­wie die durchaus attraktiven För­dermöglichkeiten.

Althäuser, die energetisch saniert wurden, weisen, wie eine Studie der Donau­Universität in Krems eindrucksvoll aufzeigt, geringere Folgekosten als Neubauten auf.

Dieser eher unerwartete Um­stand kommt zustande, da Alt­häuser meist eine höhere Gebäu­demasse und weniger Glasflächen aufweisen. Das begünstigt nicht nur die Reinigung, sondern redu­ziert die Energiekosten, da z.B. eine Kühlung nicht unbedingt erforder­lich ist. Auch Heizungen können kleiner dimensioniert werden, weil weniger Spitzen abgedeckt werden müssen. Wobei durch eine thermi­sche Sanierung noch zusätzliche Einsparungen erzielt werden.

Auch Gründerzeithäuser mit ei­ner Gliederfassade sind nachhaltig sanierbar. Denn eine thermische Sanierung im Hoftrakt, Isolierung des Dachs sowie neue Fenster las­sen beeindruckende Energieein­sparungen zu.

Anspruchsvolle AufgabenNachhaltiges Sanieren ist stets ei­ne Einzelaufgabe, Sanierung von der Stange gibt es nicht. Jedes Ge­bäude ist einzigartig und verlangt daher ein individuelles Konzept.

Für den Architekten stellt die nachhaltige Sanierung im Altbe­stand eine besonders anspruchs­volle Aufgabe dar, da man mit den speziellen baulichen Gegeben­heiten umgehen muss. Hier ist es wichtig, zuerst den Gesamtzustand eines Gebäudes in einer Bestands­aufnahme festzustellen.

Dabei arbeitet der Architekt ge­meinsam mit verschiedenen Fach­konsulenten wie z.B. Tragwerks­planern, Bauphysikern und Haus­technikern zusammen. Hier geht es etwa um Fragen der Realisierbar­keit eventuell nötiger, zusätzlicher Aufbauten oder darum, wo welche Schwierigkeiten lauern könnten.

Die notwendigen Baumaßnah­men können je nach Gebäudezu­stand von kleineren Eingriffen bis zu einer Generalsanierung mit ei­nem Rückbau bis hin zum Rohbau reichen.

Es kann aber auch in der Fest­stellung münden, dass eine Sanie­rung wirtschaftlich nicht vertret­bar ist. Wird saniert, dann fließen die gemeinsam erarbeiteten Befun­de in eine integrale Planung ein. Dabei geht es nicht darum, alles zu machen, was technisch mög­lich ist, oder zu versuchen, mit Einzelmaßnahmen Verbesserun­gen zu erreichen. Ziel sollte eine Gesamtverbesserung sein, bei der die Maßnahmen aufeinander ab­gestimmt und zu einem sinnvollen

Ganzen zusammengefügt werden. Einzelmaßnahmen wie Fassaden­dämmung, thermische Sanierung der Fenster, Dachsanierungen oder haustechnische Verbesserungen müssen nicht nur für sich, sondern auch im Zusammenspiel mitein­ander beurteilt werden. Ein finan­

zieller Mehraufwand am Beginn schlägt sich dann in einem Mehr­wert nieder, sowohl im Nutzungs­komfort als auch bei den laufenden Kosten. Dass der Architekt seinen Bauherrn auch im Förderdschungel optimal beraten kann, sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein.

Keine Sanierung von der StangeHat man sich früher wenig Gedanken über Umweltfragen bzw. Nachhaltigkeit bei Gebäudesanierungen gemacht, so hat sich nun das Bewusstsein dafür stark geändert.

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Architekt Thomas Hayde (HD Architekten) plädiert für ein „sinnvolles Ganzes“.

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2015Österreichs kreative EinrichtungsszeneTop-Infos, Tipps & Adressen

10 JAHRE

Page 12: finance 2602

medianet.at

••• Von Paul Christian Jezek

Dieses Jahr wird ein mageres auf dem Büromarkt werden, sagt Michael Zöch-ling, Geschäftsfüh-rer der zur Bank Austria gehörenden

BAR bareal Immobilientreuhand, im Exklusivinterview mit media-net: „Nach einem Anstieg der Neu-flächenproduktion im Vorjahr (von 112.000 auf 145.000 m2) präsentiert sich 2016 vergleichsweise düster.“

Ein wichtiger Grund dafür: Von den rund 80.000 m2 an neu hinzu-kommenden Flächen werden rund 90% eigengenutzt, gerade einmal 9.000 m2 kommen als Neuflächen zur Vermietung hinzu. Erst 2017 (135.000 m2 neue Flächen) und vor allem 2018 („400.000 bis womög-lich 700.000 m2“) werde wieder ein höheres Fertigstellungsvolumen zu verzeichnen sein.

Nordamerikaner entdecken Wien2015 ist das Transaktionsvolumen bei Immobilien in Österreich dank eines deutlich höheren Interesses ausländischer Investoren kräftig von 2,78 auf 3,52 Mrd. € geklettert, wobei sich fünf Sechstel aller ge-werblichen Deals auf Wien konzen-trierten. Jede zweite Transaktion erfolgte durch einen Ausländer, al-lein der Anteil nordamerikanischer Gruppen am Gesamtvolumen be-trug 22%. „Seitdem Morgan Stanley mit dem Erwerb des Millennium Towers 2014 das Eis gebrochen hat, sind nordamerikanische Investoren in Österreich präsentiert denn je.“

So war Morgan Stanley mit „Wien Mitte“ auch für die größte Transak-tion verantwortlich, die in Wien je-mals stattgefunden hat. (medianet berichtete mehrfach.) Am Ende des Vorjahres kaufte der kanadische Immobilienfonds Dream Global REIT das Bürogebäude Rivergate. „Auch heuer erwarten wir weitere Investitionen durch nordamerika-nische wie auch durch asiatische Gruppen“, sagt Zöchling.

Preise steigen, Renditen sinkenVon knapp eineinhalb Mrd. € Büroimmo-Deals entfielen im Vor-jahr 97% aller Veräußerungen auf Wien. „Die Investoren werden durch den schwachen Euro und die hohe Sicherheit am heimischen Markt verstärkt angezogen“, be-gründet Michael Zöchling.

Heuer könnte der Preisanstieg der gefragtesten Objekte rund ein Fünftel ausmachen, schätzt BAR bareal. 2015 und 2014 hatte das Plus am Investment-Immomarkt 12 bzw. 7% betragen. Im Gegenzug zum Preisanstieg sinken jedoch die Spitzenrenditen weiter – auf gene-rell unter (noch vor einem Jahr un-denkbar niedrige) 4 und vereinzelt sogar unter 3%. Sowohl beim Volu-men als auch bei den Preisen habe der Markt 2015 alle Erwartungen übertroffen, so Zöchling: „Für 2016 gibt es einen noch größeren Invest-ment-Druck auf den Markt, der in ganz Europa ausverkauft ist.“

44 DOSSIER: INVESTMENTMARKT Freitag, 26. Februar 2016

Das Transaktionsvolumen dürfte heuer aber sinken, weil es zu wenig geeignete Büro- oder Mischobjekte gebe.

Wegen der vorübergehenden Ver-knappung bei neuen Büroflächen würden die Leerstände weiter sin-ken und die Spitzenmieten anzie-hen. Diese lagen laut BAR bareal in der Wiener Innenstand (bei einem über 1.000 m2 großen Büro im Gol-denen Quartier) bei monatlich 27,5 €/m2 – heuer dürfte „eindeutig die 30 Euro-Marke durchstoßen wer-den“, glaubt Zöchling.

Zum Vergleich: In der Donau City erreichten die Büro-Spitzenmieten 25, am Hauptbahnhof 20 und am Wienerberg 15 €. Wegen fehlender neuer Flächen, vor allem großer zusammenhängender, werde im-mer mehr mit Vorvermietungen gearbeitet – Mieter sichern sich al-so frühzeitig neue Büros. Konzen-trieren wird sich die Dynamik bei

Big Deal Dream Global REIT hat Rivergate von den bisheri-gen Eigentümern Raiffeisen Leasing und Signa Holding erworben um 189 Mio. € erworben.

Rund ein Viertel Am vorjährigen Gesamt-Immo-Deal-Volumen von etwa 3,5 Mrd. € konnte BAR bareal mit 850 Mio. € partizipieren.

850 Mio.

Kaufpreise für großvolumige Immos erreichen ein RekordhochDie Preise auf dem heimischen Immobilien-Investmentmarkt werden heuer weiter klettern, weil die Kaufinteressenten im Geld schwimmen und weiter zu wenig neue Objekte fertig werden.

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Mieter, die nicht bald entschei-den, müssen warten!“Michael Zöchling GF bareal Immobilientreuhand

Die Top-Transaktionen 2015

Objekt Nutzfläche Nutzung Investor/Herkunft

Wien Mitte, 1030 95.000 m2 Büro/Retail Morgan Stanley/US

Bergkristall, 1090 67.000 m2 Büro 6B47/A

Space 2 Move, 1190 51.600 m2 Büro Union Investment/D

Rivergate, 1200 50.000 m2 Büro Dream Global REIT/CA

Citygate, 1220 20.000 m2 Retail Warburg-HIH/D

M4, 6300 Wörgl 19.200 m2 Retail Rutter/A

FMZ Alt Erlaa, 1230 19.000 m2 Retail Semper Constantia/A

Green Worx 1–4, 1020 16.000 m2 Büro Union Investment/D

ÖBB Nordbahnstraße, 1020 15.750 m2 Büro Corpus Sireo/LU

Haus an der Wien, 1030 14.300 m2 Büro Allianz Real Estate/DQuelle: BAR bareal Immobilientreuhand GmbH

Bürovorhaben in der Bundeshaupt-stadt fast ausschließlich auf die „Big Four“-Cluster, nämlich Haupt-bahnhof, Donau City, Viertel Zwei und Euro Plaza. „Viele Investoren wollen in keinem anderen Büroge-biet etwas kaufen“, so Zöchling.

Einkaufszentren und WohnungenIm Retail-Segment akzentuiert sich die Differenz der Spitzenren-diten zwischen durchschnittlichen Fachmarktzentren auf der einen Seite und der Gruppe exzellenter Einkaufszentren und Highstreet Retail auf der anderen. „Diese Ent-wicklung wird sich 2016 noch ver-stärken“, prophezeit Zöchling.

Ebenso wie bei langfristig ver-mieteten Core-Büroliegenschaften sinken die Renditen auch auf dem Wohnungsmarkt, da eine Vielzahl neuer Investoren hinzukommt und dabei auf ein geringes Angebot stößt.

Bei Wohnungskäufen sieht der BAR bareal-Geschäftsführer den Preis-Höhepunkt bereits als „über-schritten“ an. Es werde eine Stag-nation auf hohem Niveau gegeben, denn in den letzten Jahren sei hier bereits Geld investiert und damit die Preise angehoben worden. Vor allem im hochpreisigen Bereich von über 5.000 € pro m2 sieht Zöch-ling eher eine Tendenz zu einem leichten Rückgang – „der Bereich 3.000 bis 4.000 Euro bleibt dagegen recht stabil“. Das größte Preisrisiko von maximal einem Zehntel gebe es von 5.000 bis 7.000 €.

Auch die Wohnungsmieten sieht der Experte vorderhand nicht mehr stark steigen. Bei Wohnlie-genschaften über 10 Mio. € Inves-titionsvolumen sind die Renditen in guten Lagen 2015 bereits auf 3,75% gefallen, die Spitzenrendite somit innerhalb des Vorjahres um 50 Basispunkte gesunken.

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medianet.at

Oder das Projekt „Beletage“ in Bad Ischl (OÖ): Es punktet neben barrierefreien Zugängen mit zent-raler Lage im Ortszentrum und der Möglichkeit, ein eigenes Zimmer plus Bad für Pflegekräfte in die größeren Wohnungen zu integrie-ren.

„Auch das Bewusstsein für ge-sundes Bauen und Wohnen steigt“, weiß Nikolaus Lallitsch, Geschäfts-führer Raiffeisen Immobilien Stei-ermark. „Sowohl ‚Häuslbauer‘ als auch die Bezieher von Neubau-wohnungen orientieren sich stär-ker an ökologischen Kriterien.“ Die sparsame Verwendung von Bau-land, der Einsatz gesunder und na-türlicher Materialien, ökologische Energiegewinnung, etc. spielen eine immer größere Rolle bei der Wohnungswahl – und Älteren ist

das Thema Sicherheit zunehmend wichtig.

Weitere TrendsDie Zeiten, als die größere Immo-bilie zwangsläufig die bessere war, sind vorbei. Kompakte, funktionelle Grundrisse sind stark gefragt, hin-gegen werden hochpreisige Aus-stattungsdetails immer öfter vom Wunschzettel gestrichen.

Nach wie vor herrscht enorme Nachfrage nach Mietwohnungen in der Preisrange von 400 bis 700 € Monatsmiete, die jedoch mangels ausreichendem Wohnungsangebot vor allem in Ballungszentren kaum befriedigt werden kann. Bei einer Mietbelastung jenseits von 1.000 € ist aber nach wie vor ein psycho-logischer Plafond und eine obere Belastbarkeitsgrenze erreicht ...

Freitag, 26. Februar 2016 DOSSIER: INVESTMENTMARKT 45

Neben der Bundes-hauptstadt stehen derzeit die Landes-hauptstädte Graz, Linz und Salzburg vermehrt im Fo-kus der Zinshaus-

Anleger. „Ähnliches gilt auch für die Nachfrage nach Eigentumswoh-nungen zu Vorsorgezwecken“, sagt Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Bgld. „War diese bisher vorwie-gend auf die Landeshauptstädte beschränkt, weichen aktuell immer mehr Anleger auf ländliche Bal-lungsräume, etwa in Bezirkshaupt-städten aus, in denen noch bessere Renditen zu erwarten sind.“

Neubaupreise auf hohem NiveauGenerell sind Zinshäuser und Ei-gentumswohnungen vor allem des-halb so stark nachgefragt, weil sie neben Wertsteigerungen auch lau-fende Erträge aus der Vermietung bieten. „Wo die entscheidenden Kriterien hinsichtlich Wohnungs-größe, Lage sowie Infrastruktur verwirklicht sind, haben die neuen Eigentümer jedenfalls gut gekauft“, sagen die Raiffeisen Immobilien-Experten, die sich soeben auf eine gemeinsame Dachmarke geeinigt haben (siehe rechts).

„Die Nachfrage nach Mietobjek-ten hält ungebrochen an, die Kre-ditzinsen sind historisch tief und erleichtern den (teilweise fremdfi-nanzierten) Immobilienkauf.“ Auch Eigennutzer profitieren von den niedrigen Zinsen. Daher ist auch

Makler-NetzwerkDie Raiffeisen Immobilienmakler-gesellschaften aller Bundes-länder treten ab sofort unter der Dachmarke „Raiffeisen Immobilien“ auf.

Kaufpreise für großvolumige Immos erreichen ein RekordhochDie Preise auf dem heimischen Immobilien-Investmentmarkt werden heuer weiter klettern, weil die Kaufinteressenten im Geld schwimmen und weiter zu wenig neue Objekte fertig werden.

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Raiffeisen Immobilien Durch die Vereinigung aller Raiffeisen Immobi-lienmaklergesellschaf-ten unter der Marke „Raiffeisen Immobilien“ mit Stichtag 23.2. entsteht eines der größten Makler-Netzwerke Österreichs. Unter dem Dach der neuen Marke arbeiten die Immobilienmakler- und Immobilientreuhand-gesellschaften aller Raiffeisenlandes banken zusammen.

Daten und Fakten 243 Mitarbeiter, davon 168 Makler und Bewerter, sind an 120 Standorten in ganz Österreich für Raiff-eisen Immobilien tätig.2015 wickelten die Raiffeisen-Makler 5.916 Immobilientransaktionen mit einem Volumen von rund 650 Mio. € ab und erwirtschafteten einen Honorarumsatz von mehr als 27 Mio. €.

Die Assets Nach dem One Stop Shop-Prinzip kann man sich nun auch mit bun-desländerübergreifenden Aufträgen an den regio-nalen Raiffeisen-Makler wenden, der online Zugriff auf das gesamte Objekt-Angebot der Raiffeisen Immobilien Gruppe in Österreich hat – im Schnitt rund 3.500 Immobilien im gesamten Bundesgebiet sowie im benachbarten Ausland.

Die neue Dachmarke

Leerstände Manche Verkäufer wollten in der Vergangenheit für gebrauchte Immobilien deut-lich überzogene Verkaufspreise durchsetzen. Diese herauf-beschworenen Leerstände und langen Vermitt-lungszeiten haben sich rasch abgebaut. Derzeit sind aber immer noch fast 57.000 Wohnimmobilien in Österreich auf dem Markt.

56.900

Immobilienpreise in den Landeshauptstädten

Landeshauptstadt Grundstück Wohnung Kauf gebraucht Wohnung Kauf neu

Klagenfurt 120–250 1.200–1.800 2.000–2.700

St. Pölten 120–240 1.300 2.800

Graz 150–450 1.800–2.500 3.200–3.800

Eisenstadt 220–300 1.300 2.700

Linz 250–450 1.800–2.600 3.100–3.600

Wien 360–895 2.700–3.200 3.500–3.800

Bregenz 500–1.000 2.500–3.500 4.500–7.000

Salzburg 700–1.000 2.500–3.500 4.500–6.500

Innsbruck 950–1.000 3.200–3.600 4.000–4.400Quelle: Raiffeisen Immobilien. Die Preise in €/m2 beziehen sich auf (sehr) gute Lage, keine Luxusobjekte, Grundstücke ca. 700–800 m2.

in diesem Segment 2016 weiterhin mit guter Nachfrage zu rechnen.

Generell ist der heimische Im-mobilienmarkt durch ein starkes West-Ost-Preisgefälle gekennzeich-net. Spitzenreiter bei Neubauwoh-nungen ist Bregenz mit Quadrat-meterpreisen von bis zu 7.000 €, Schlusslichter sind Eisenstadt und Klagenfurt mit 2.700 €/m2. Nach der „Preisrallye“ ab 2008 bewegen sich die Preise seit einigen Mona-ten auf einem „Hochplateau“, 2016 dürfte der markante Preisanstieg bei Neubau-Eigentumswohnungen abflachen. Das trifft jedenfalls auf durchschnittliche und gute Lagen zu. Preissteigerungspotenziale gibt es noch in ausgewählten Lagen bei Objekten mit hochwertiger Archi-tektur und Top-Ausstattung.

Altersgerechtes WohnenThemen wie Barrierefreiheit, kur-ze Versorgungswege, etc. wer-den (noch) wichtiger, und analog zur demografischen Entwicklung wächst der Bedarf an altersgerech-tem Wohnen – schon heute ist in den meisten Bundesländern eine verstärkte Nachfrage spürbar.

Die Raiffeisen Gruppe will die-sem Trend Rechnung tragen. So wurden beim Projekt Mit.Einander Wohnen in Bisamberg (NÖ) in ge-mischter Nutzung zusätzlich zu 21 barrierefreien Eigentumswohnun-gen auch elf Wohneinheiten des „betreuten Wohnens“ für Senioren errichtet und das medizinische An-gebot im Haus kann von allen Be-wohnern genutzt werden.

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medianet.at46 BUNDESLÄNDER Freitag, 26. Februar 2016

Peter, Waltendorf und Eggenberg. Neue bzw. neuwertige kleinere Mietwohnungen sind – im Gegen-satz zu durchschnittlichen bzw. großen Wohnungen – einfacher zu vermieten.

Der begehrte SüdenBei Einfamilienhäusern herrscht in Graz und Umgebung weiterhin eine gute Nachfrage. „Gerade im Süden von Graz, also im Raum Fernitz, Hausmannstätten, Unterpremstät-ten und Hart, sind wegen der aus-gezeichneten Verkehrsanbindung, der Arbeitsplätze und Infrastruk-tur-Einrichtungen Einfamilien-

••• Von Paul Christian Jezek

GRAZ. Steirische Eigentumswoh-nungen in Top-Lagen sollen nach den Prognosen von Immobilien-experten um +4,1% im Wert steigen, jene am Stadtrand um +2,4%, wo-hingegen jene in Landgemeinden bei -0,9% stagnieren. Einfamilien-häuser sollen aufgrund der guten Nachfrage um +3,9% zulegen, Bau-grundstücke um +2,9%.

Steirische Mietwohnungssuchen-de werden sich freuen – die Preis-entwicklung für frei vereinbarte Mietzinse bleibt moderat: +2,6% in Top-Lagen, +0,5% am Stadtrand und in den Landgemeinden sogar -0,9%. Für Betriebsgrundstücke, Betriebsliegenschaften, Geschäfts-lokale und Büroflächen stehen die Zeichen der Zeit eher schlecht: Die Preiserwartungen liegen bei -3,6% bis -6,2%. Wesentlich posi-tiver als der Bundestrend ist die Erwartungshaltung für land- und forstwirtschaftliche Flächen in der Steiermark; hier rechnet man mit +3,4% Wertzuwachs.

Nachfrage im Gleichgewicht„Die Nachfrage nach Eigentums-wohnungen von Eigennutzern ist gut, wobei sie in Graz besser ist, als in Graz-Umgebung“, sagt Alois Marchel, Geschäftsführer von Re/Max Classic mit Immobilien-Büros in Graz und Gleisdorf. Die Wertstei-gerung in dieser Kategorie bewegt sich rund um den Verbraucher-preisindex, wobei „derzeit keine größeren Preisanstiege zu erwarten sind“. Angebot und Nachfrage seien generell ausgewogener als im ver-gangenen Jahr, aber bei gepflegten Wohnungen in guten Lagen ortet Marchel ein zu geringes Angebot.

Besonders begehrte Wohngegen-den sind aufgrund der universi-tären Einrichtungen und der Infra-struktur die Bezirke Geidorf, St.

häuser im Trend.“ Im Norden von Graz zählen Judendorf-Straßengel und Frohnleiten zu den begehrten Gemeindegebieten.

Bei Geschäftslokalen vermerkt Marchel eine leicht rückläufige Nachfrage, „wobei es hier auf die Mikro-Lage ankommt, die vor al-lem von der Verkehrserschließung abhängig ist“. Deutliche Rückgänge sind bei der Nachfrage nach Büro-flächen in Graz zu verzeichnen, vie-le Büroflächen stehen derzeit leer.

Stabile PreiseIm Ennstal besteht – wie in den vergangenen Jahren – eine beson-ders gute Nachfrage nach Einfami-lienhäusern in der Preisklasse von 150.000 bis 200.000 €. „Dies ist der gefragteste Immobilien-Typ, jedoch ist das Angebot sehr begrenzt“, erklärt Gerhard Zechmann, Ge-schäftsführer von Re/Max Nature und Re/Max Seaside mit Immobili-en-Büros in Liezen und Schladming (und Mondsee).

Das Angebot an Eigentumswoh-nungen ist seiner Ansicht nach dif-ferenziert zu sehen: „In den Städten ist die Nachfrage sehr stark, wäh-rend sie in den kleineren Orten am Land weit geringer ist. Die Neubau-tätigkeit in Schladming ist leider rückläufig.“ Zechmann vergleicht die Wohnungspreise mit jenen von Graz: „In Schladming ist bei Neu-bauwohnungen mit Quadratmeter-Preisen von rund 2.200 bis 4.500 € zu rechnen.“ Die Preise sind also im Vergleich zum Vorjahr stabil.

In der Bezirkshauptstadt Liezen, einer Zuzugsregion mit starker Nachfrage, ist das Immobilien-An-gebot eher gering und unterschei-det sich kaum von den Vorjahren.

Der Raum Gröbming hat für den Immobilien-Experten noch ein gro-ßes Entwicklungspotential. Auch Irdning und Bad Mitterndorf sind begehrte Wohngegenden.

Steirische Immo-TrendsSerie Bundesländer-Märkte: medianet berichtet über die aktuellen Trends in ganz Österreich. Diesmal im Blickpunkt: die „Grüne Mark“.

Obersteiermark Gerhard Zech-mann ortet „einen leichten Rückgang bei Immobilien-Angeboten am obersteirischen Immobilienmarkt und konstante Preise“.

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NEUES LEADING FAMILY HOTEL

Großprojekt Dachsteinkönig

GOSAU/DACHSTEIN. Die Tiroler Familie Mayer investiert 44 Mio. € und setzt ein Familienresort der Extraklasse „mitten auf die grüne Wiese“. In Gosau (OÖ) eröffnet 2016 das neue Leading Family Hotel & Resort Dachsteinkönig****s. Inmitten eines Ski- und Wandergebiets wird derzeit das erste und einzige Kinderhotel der Welt gebaut, das von Beginn an als Familienhotel geplant und errichtet wird.

Hinter dem ambitionierten Projekt stehen Profis für Familienurlaub: Enst Mayer und seine Familie schaffen mit dem Dachsteinkönig einen Ganzjah-resbetrieb ohne saisonbedingte Schließzeiten mit mehr als 120 Arbeitsplätzen in der Region. Das Projekt Dachsteinkönig war der Grund für Florian Mayer, dem älteren von zwei Söhnen, nach acht Jahren im Ausland in die Heimat zurückzukehren.

Das nächste Projekt der Mayers liegt schon in der Schublade: Geplant ist ein alpines Lifestyle-Hotel für Alleinreisende und Paare am Fuße der Zugspitze, in der Gemeinde Ehrwald, in dem Kin-der keinen Zutritt haben. Gleichzeitig soll in der Nähe ein traditionelles Almdorf mit 15 exklusiven Tiroler Chalets entstehen; Baubeginn ist eventuell schon nächstes Jahr. Auch in Deutschland und der Schweiz warten mehrere Projekte der Mayers auf den Startschuss: Weitere Familienresorts und das erste urbane Kinderhotel in einer Stadt sollen demnächst realisiert werden. (pj)

QUALITÄTSKONTROLLE

EHL prüft Objektsicherheit

WIEN. Die EHL Immobilien Management GmbH wird künftig auch umfassende Objektsicherheits-prüfungen gemäß ÖNORM B 1300 durchführen, die eine detaillierte Prüfroutine zur Dokumenta-tion inklusive wiederkehrender Sichtprüfungen und zerstörungsfreien Begutachtungen vorgibt. Die Objektbegehungen umfassen die regelmäßige Besichtigung der baulichen Anlage sowie aller sicherheitsrelevanten Elemente.

Bei EHL werden die Überprüfungen von der Abteilung Baumanagement vorgenommen. Aktuell wird diese Dienstleistung von EHL für Wohn-immobilien angeboten, ab dem Frühjahr sollen die Prüfungen im Rahmen der ÖNORM B 1301 auch auf Nicht-Wohngebäude ausgedehnt werden.

Mit der Prüfung nach ÖNORM B 1300 werde sichergestellt, dass alle sicherheitsrelevanten Vor-schriften erfüllt sind, daher sei ihre regelmäßige Durchführung unbedingt anzuraten, rät Sandra Bauernfeind (im Bild oben), Geschäftsführerin von EHL Immobilien Management. „Dass wir die Prü-fung künftig selbst vornehmen können, wird dazu führen, dass notwendige Maßnahmen zur Erfül-lung der Sicherheitsanforderungen noch rascher durchgeführt werden können und wir die laufende Qualitätskontrolle bei uns im Haus haben.“ (pj)

Heimelige Almhütte auf 1125 m Seehöhe zwischen Hauser Kaibling und Schladming, 319 m² Grundstücks- und 70 m² Wohnfläche, Kaufpreis 450.000 €.

In den Städten ist die Nachfrage sehr stark, während sie in den kleineren Orten am Land weit geringer ist.

Gerhard Zechmann, GF Re/Max Nature (Liezen, Schladming)

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medianet.at Freitag, 26. Februar 2016 FACILITY MANAGEMENT 47

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Um die Jahrtausendwende und ein weiteres rundes Jahrzehnt danach hat sich Christian Höbin-ger (noch 47) mit nicht ganz unpro-fitablen Immobiliendeals befasst – seit 2013 ist alles anders.

Seit damals nämlich beschäftigt sich Höbinger in großem Stil mit Hausbetreuung sowie Winter- und Gründienst. Der Leitbetrieb ist da-bei die A.S.S. Anlagen Service Sys-tem GmbH, doch umfasst das klei-ne Imperium Höbingers fast ein ganzes Dutzend Geschäftsführer- Positionen, davon etwa die Hälfte

als Gesellschafter. Eine vor allem in Wien durchaus bekannte Mar-ke – Bromberger Betriebe GmbH – soll demnächst „zurückgefahren“ werden.

„Wir haben jetzt die Konsolidie-rungsphase beendet und können uns kontinuierlichem, solidem Wachstum widmen“, wünscht sich Höbinger im medianet-Exklusiv-interview. „Wir haben einen neuen Standort in der Richard-Neutra-Gasse 6 im 21. Bezirk sowie ein ver-bessertes Team, das 1.500 Objekte jederzeit und rasch betreuen und alles aus eigener Hand erledigen kann.“

Feinheiten für die kalte ZeitJahr für Jahr gehen beim Verein für Konsumenteninformation zahl-reiche Beschwerden über zu spät oder gar nicht gesäuberte Flächen ein – sogar in milden Wintern wie diesem.

Das bringt in der Regel Unan-nehmlichkeiten für Privatpersonen mit sich, für große Firmen kann dies zu einer schlechten Reputati-on oder Imageverlust führen.

„Die richtige Wahl des Partners für den Winterdienst ist daher essenziell, um im Winter keine bösen Überraschungen zu erle-ben“, rät Höbinger. „Denn die Ent-

scheidung für den Winterdienst-anbieter ist immer eine Vertrau-enssache.“

Die Mitarbeiter von A.S.S. ar-beiten generell in Zweierteams und kümmern sich um dieselben Liegenschaften, wodurch sie mit den örtlichen Gegebenheiten ver-traut sind. Zu den Kunden zählen u.a. eine Diskont-Supermarktkette, verschiedene Genossenschaften sowie namhafte Immobilienver-waltungen. „Dank 200 erfahrenen

Mitarbeitern, 13 Standorten mit Streugut-Silos sowie effizienter Routenplanung können wir den Winterdienst schnell, flexibel und effektiv verrichten“, sagt Höbinger. „In unserer Flotte haben wir auch Groß- sowie Spezialfahrzeuge, wo-mit wir vom einfachen Gehsteig bis hin zu einem großen Supermarkt-parkplatz alle Flächen räumen können.

Heuer wird der Fuhrpark weiter „verjüngt“, da laufend neue Fahr-zeuge gekauft werden. „Wir sehen uns nicht ,nur‘ als kompetenter Ansprechpartner für Winterdienst, sondern gleichermaßen für Reini-gung und Gartenpflege.“ Summa summarum umfasst das Angebot von A.S.S. sämtliche Dienstleis-tungen, die Immobilieneigentümer und -verwalter benötigen; auf-grund der hohen Qualität seiner Dienstleistungen wurde dem Un-ternehmen die internationale ISO- Zertifizierung verliehen.

Vom Entwickler zum DienstleisterChristian Höbinger hat ein Start-up der anderen Art realisiert: Der Immobilienprofi führt die bekannten Facility-Marken A.S.S. und Bromberger Betriebe zusammen.

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Christian Höbinger ist geschäftsführender Gesellschafter der 1988 gegründeten A.S.S. Anlagen Service System GmbH.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Mit Roomle kann die WAG Kunden bereits vor dem Einzie-hen ihre Wohnung einrichten und erleben lassen: Durch interaktive Grundrisse der Objekte werden Wohnungen intuitiv eingerichtet, jede im Web oder am Handy gestal-tete Wohnung kann via 3D- oder Virtual Reality-Rundgang erkundet werden.

Alle Objekt-Grundrisse sind in die aktuelle WAG-Homepage online eingebettet. Folgende Funktionen sind möglich:• Spielerisches Bearbeiten von Plä-

nen am Desktop als auch auf mo-bilen Geräten

• Erlebnisreiches Durchwandern der zukünftigen 4-Wände in 3D- und VR-Rundgängen

• Aktives Gestalten noch nicht rea-lisierter Objekte nach den Vorstel-lungen der zukünftigen Mieter/Käufer

• Übersichtliches Verwalten von standardisierten Plänen.Mit mehr als 22.800 eigenen

Wohnungen, über 36.300 Verwal-

tungseinheiten, zahlreichen Ge-werbeimmobilien und rund 200 Mitarbeitern an insgesamt acht Standorten ist die WAG die größte Wohnungsgesellschaft in Oberös-terreich. 1,9 Mio. m² Nutzfläche an eigenen und betreuten Einheiten machen die WAG darüber hinaus zu einem der größten Immobilienbe-sitzer und Bauträger in Österreich.

Roomle agiert seit Juli 2014 als Spin-off der österreichischen Digi-talagentur Netural. Die Marktaus-richtung ist international, mit Fokus auf einen optimierten Marktzugang und die vereinfach-te Abwicklung des Kaufprozesses für Möbel. Das junge Unternehmen vereint mehr als 15 Jahre professi-onelle Erfahrung aus der Digitalen Welt und der Einrichtungsbranche und wird von internationalen Part-nern unterstützt. Ziel ist es, die im rasanten Wandel befindliche Mö-bel- und Immobilienindustrie mit digitalem Service zu innovieren. Österreichs führender Venture Ca-pital Fonds aws Gründerfonds so-wie namhafte Investoren wie die Michael Grabner Media GmbH un-terstützen Roomle dabei.

www.roomle.com

Roomle goes www.wag.atAls erstes Immo-Unternehmen integriert die WAG Wohnungs-anlagen GmbH den Roomle Planner in die aktuelle Website.

Roomle: einfaches Teilen der Pläne direkt mit Immobilienmaklern bzw. Kunden.

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GRAZ UND WELS

CBRE verwaltet 2 ShoppingcitysSEIERSBERG. CBRE über-nimmt das Centermanage-ment (inkl. Vermietung und Verwaltung) der Shoppingcity Seiersberg nahe Graz und der Shoppingcity Wels.

Beide Centers wurden bisher von den Eigentümern selbst betreut. Die Shoppingcity Seiersberg umfasst 85.000 m² Mietfläche mit mehr als 180 Geschäften und ist der do-minierende Handelsplatz im Großraum Graz sowie eine der führenden Malls in Österreich.

Die Shoppingcity Wels um-fasst 27.000 m² Mietfläche mit ca. 80 Geschäften und befindet sich in der dominierenden Ein-zelhandelsagglomeration von Wels. (red)

PERSONALIA

Neuer Wind bei Hectas FacilityWIEN/SALZBURG. Hectas Facility Services hat Benedikt Wakolbinger zum technischen Betriebsleiter für Wien, NÖ und Burgenland bestellt. In seiner neuen Funktion ist Wakolbinger für knapp 400 Mitarbeiter verantwortlich.

Gleichzeitig hat sich das Auf-gabengebiet von Vertriebs- und Sonderreinigungsleiter Stefan Holzner vergrößert: Er ist nun technischer Betriebsleiter für die Regionen Salzburg und Tirol und dadurch mit der Leitung des operativen Be-triebs und der Mitarbeiter-organisation betraut. (pj)

STRABAG PFS

Fast 300.000 m2 MietflächeFRANKFURT. Die Strabag Property and Facility Services GmbH (Strabag PFS) hat im vergangenen Jahr insgesamt 468 Mietverträge vermittelt (Vorjahr: 396). Das entspricht einer Vermietungsleistung von 296.000 m² (2014: 285.000 m²). Davon entfallen 201.000 m² auf Neuvermietungen.

Fast 70% der vermieteten Flächen sind Büronutzun-gen, der Rest verteilt sich auf Handel, Wohnen, Logistik und Lagerflächen. 341 Mietverträge (das entspricht über 70% der Vermietungsleistung) wurden in B-, C-, und D-Standorten vermittelt. Mit 28.900 m² ge-hörte die Vermietung des Düs-seldorfer Büroobjekts Seestern zu den größten Vermittlungs-erfolgen im letzten Jahr. (red)

9. IFM-KONGRESS

Facility-Kongress im NovemberWIEN. Der 9. IFM-Kongress findet heuer am 17. und 18.11. an der TU Wien statt.

Themen sind u.a. Workplace – Büro der Zukunft, Nachhal-tigkeit, Risk Management und Betreiberverantwortung, IT-Support – Tools und BIM, Ener-gie und Versorgungssicherheit sowie Internet of Things (IoT).

Die meisten Ver-träge für den Winter werden im ersten Halb-jahr abgeschlos-sen – daher ist jetzt der beste Zeitpunkt dafür.

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Wiener Rathausplatz, täglich 9–22 Uhr

www.wienereistraum.com

22.01.–06.03.2016

Eine Veranstaltung der