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AKTIEN MÜSSEN HEUER REIN Philipp Baar-Baarenfels von Axa IM meint: Portfolio ohne Aktien ist unkomplett Seite 24 STANDORTANALYSE Christian Rauscher, emotion banking: Exzellente Mitarbeiter bringens! Seite 26 EZB BILLIONENPAKET KOMMT JETZT © AXA IM © christian-husar.com Tsunami Kaum jemals haben die eher zurückhaltenden Nationalbanker so einen Sturm ausgelöst wie der Schweizer Thomas Jordan. Jetzt stehen nicht nur die Kreditnehmer vor einem Scherbenhaufen. medianet erhob bei Experten, was nun zu tun ist und wie’s weitergehen kann. Seite 22 © APA/dpa/Oliver Berg; APA/EPA/Jean-Christophe Bott/Pool ATX medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 23. JÄNNER 2015 – 21 Der wilde Ritt der Schweizer Nationalbank Wochentop OMV 9,61% Wochenflop VLA -15,12% Top 5 ATX Prime OMV 9,61% CA Immobilien Anlagen 7,17% Voestalpine 6,72% S Immo 4,40% Lenzing 4,01% Flop 5 ATX Prime Valneva -15,12% Warimpex -4,76% Do&Co -3,63% Strabag -3,27% Semperit -3,00% 14.–21. Jänner 2015 ATX (Schluss 21.1.) 2.191,92 3,29% DAX Wochentop TKA 10,73% Wochenflop SAP -2,23% Top 5 DAX ThyssenKrupp 10,73% K+S 10,40% Continental 8,08% Beiersdorf 7,94% Bayerische Motoren Werke 6,92% Flop 5 DAX SAP -2,23% HeidelbergCement 0,18% Fresenius Medical Care 1,20% Merck 3,64% Infineon 3,80% 14.–21. Jänner 2015 DAX (Schluss 21.1.) 10.299,23 4,91% INHALT Finance:Cover > Das „Reich der Mitte“ bremst bei Wachstum 22 Fonds:Park > Volatilität zwingt zu guter Auswahl 23 > Erster ETF auf Hochzins-Kurzläufer 24 > Zeichen stehen auf Wachstum bei ETFs 24 Banking/Insurance:Watch > Banken lassen Kreditzügel lockerer 25 > Die WKBG hat Innovationen für Betriebe vorbereitet 26 > Allianz Risk Barometer: von den Ängsten des Betriebs 28 finance net © TeleTrade Wien. Die oft teuer zugekauften Frankenkurs-Absicherungen haben nicht immer funktioniert, meldet der Verein für Konsumenteninfor- mation (VKI). Viele Kreditnehmer haben versucht, ihre Darlehen mit- tels Stop-Loss- oder Limit-Order knapp unter dem SNB-Mindest- kurs von 1,20 abzusichern. De facto wurden die Orders aber zu weit tieferen Kursen – nämlich bei 1 oder sogar darunter – aus- geführt. Dadurch wurde der rea- lisierte Verlust manchmal sogar deutlich erhöht. In vielen Fällen sei dadurch ein Schaden in deut- lich fünfstelliger Höhe eingetreten, berichtet der VKI. (red) Kreditabsicherung Nicht alle haben funktioniert Sicherheitsnetze umsonst gekauft? Der jüngste Euro/Franken-Absturz zerriss teuer gekaufte Sicherheitsnetze. © APA/EPA/Walter Bieri www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600 Die Schokoladenseite des E-Commerce! Online-Payment für E- und M-Commerce Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ...

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aktien müssen heuer rein

Philipp Baar-Baarenfels von Axa IM meint: Portfolio ohne Aktien ist unkomplett Seite 24

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Christian Rauscher, emotion banking: Exzellente Mitarbeiter bringens! Seite 26

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Tsunami kaum jemals haben die eher zurückhaltenden nationalbanker so einen Sturm ausgelöst wie der Schweizer thomas jordan. jetzt stehen nicht nur die kreditnehmer vor einem Scherbenhaufen. medianet erhob bei experten, was nun zu tun ist und wie’s weitergehen kann. Seite 22

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Der wilde Ritt der Schweizer Nationalbank

Wochentop OMV 9,61%Wochenflop VLA -15,12%

Top 5 ATX PrimeOMV 9,61%CA Immobilien Anlagen 7,17%Voestalpine 6,72%S Immo 4,40%Lenzing 4,01%

Flop 5 ATX PrimeValneva -15,12%Warimpex -4,76%Do&Co -3,63%Strabag -3,27%Semperit -3,00%

14.–21. jänner 2015

ATX (Schluss 21.1.) 2.191,92 3,29%

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Wochentop TKA 10,73%Wochenflop SAP -2,23%

Top 5 DAXThyssenKrupp 10,73%K+S 10,40%Continental 8,08%Beiersdorf 7,94%Bayerische Motoren Werke 6,92%

Flop 5 DAXSAP -2,23%HeidelbergCement 0,18%Fresenius Medical Care 1,20%Merck 3,64%Infineon 3,80%

14.–21. jänner 2015

DAX (Schluss 21.1.) 10.299,23 4,91%

inhalt

Finance:Cover> Das „Reich der Mitte“ bremst

bei Wachstum 22

Fonds:Park> Volatilität zwingt

zu guter Auswahl 23> Erster ETF auf

Hochzins-Kurzläufer 24> Zeichen stehen auf

Wachstum bei ETFs 24

Banking/Insurance:Watch> Banken lassen

Kreditzügel lockerer 25> Die WKBG hat Innovationen

für Betriebe vorbereitet 26> Allianz Risk Barometer: von

den Ängsten des Betriebs 28

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Wien. Die oft teuer zugekauften Frankenkurs-Absicherungen haben nicht immer funktioniert, meldet der Verein für Konsumenteninfor-mation (VKI). Viele Kreditnehmer haben versucht, ihre Darlehen mit-tels Stop-Loss- oder Limit-Order knapp unter dem SNB-Mindest-kurs von 1,20 abzusichern.

De facto wurden die Orders aber zu weit tieferen Kursen – nämlich bei 1 oder sogar darunter – aus-geführt. Dadurch wurde der rea-lisierte Verlust manchmal sogar deutlich erhöht. In vielen Fällen sei dadurch ein Schaden in deut-lich fünfstelliger Höhe eingetreten, berichtet der VKI. (red)

Kreditabsicherung nicht alle haben funktioniert

Sicherheitsnetze umsonst gekauft?

Der jüngste Euro/Franken-Absturz zerriss teuer gekaufte Sicherheitsnetze.

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Wien. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die EZB will bis Ende Sep-tember 2016 monatlich für 60 Mil-liarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere aus den Euro-Ländern aufkaufen.

Das EZB-Programm übertrifft damit noch die höchsten Erwar-tungen auf den Finanzmärkten. Die Börsenkurse schnellten unmit-telbar nach dem Bekanntwerden der Nachricht in die Höhe, der Eu-

ro verlor gegenüber US-Dollar und Schweizer Franken in Minuten je-weils mehr als ein Prozent; gegen-über dem japanischem Yen sogar eineinhalb Prozent.

Noch mehr frisches Geld

Die Wertpapierkäufe würden gemäß den Anteilen der Staaten an der EZB erfolgen, so EZB-Chef Mario Draghi. Für eine solche Anti-

Krisen-Maßnahme – im Fachjargon quantitative Lockerung (Quantita-tive Easing, QE) genannt – druckt die Notenbank frisches Zentral-bankgeld und kauft damit Wertpa-piere. Deutschland hatte sich da-gegen bis zum Schluss quergelegt.

Das frische Geld kommt im Ide-alfall über die Banken, denen die Zentralbank Anleihen abkauft, in Form von Krediten bei Unter-nehmen und Verbrauchern an. So könnte es Konsum und Investi-tionen anschieben und damit die schwache Konjunktur in Schwung bringen.

Der Leitzins bleibt zudem wie er-wartet auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Die EZB hatte die Märkte während der letzten Wochen suk-zessive auf großangelegte Staats-anleihekäufe eingestimmt.

Dies gilt als probates Mittel: Die US-Notenbank Fed hatte damit die amerikanische Wirtschaft wieder in Schwung gebracht.

Mit der Maßnahme soll eine gefährliche Abwärtsspirale aus fallenden Preisen und schrump-fenden Investitionen verhindert werden. (red/APA)

EZB Bis Ende September monatlich Staatsanleihen für 60 Milliarden Euro kaufen

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EZB-Boss Mario Draghi: in Summe 1,14 Billionen Euro für Staatsanleihenkäufe.

22 – financenet financE:covEr Freitag, 23. Jänner 2015

kolumne

Die Stunde der Verlierer

frankenkrise Österreich am meisten von allen EU-Ländern betroffen; Experten raten: Kontakt zur Bank suchen

Der Parforceritt der SnBWien. Der Chef der Schweizer Swatch-Gruppe, Nick Hayek, brachte die Aktion der Schwei-zerischen Nationalbank SNB, die starre Wechselkursbindung zum Euro zu kippen, mit einem Satz auf den Punkt: „Was die SNB da veran-staltet, ist ein Tsunami!“

Seit letzten Freitag ist ein Teil der Finanzwelt in Europa aus den Fugen geraten, denn Frankenfinan-zierungen gibt es nicht nur in Ös-terreich, wo noch im Frühjahr 2014 rund 35,6 Mrd. Euro aushafteten (davon 24,9 Mrd. bei Privathaus-halten), sondern auch in Polen mit 34 Mrd. und Frankreich mit 21,2 Mrd. Euro.

In Deutschland sind bei zehnmal so vielen Einwohnern 14,9 Mrd. Euro an Franken-Krediten verge-ben, in Ungarn 12,6 Mrd. Euro, in Griechenland 8,6 Mrd., in Luxem-burg 5,7 Mrd., in den Niederlanden 3,1 Mrd. und in Italien drei Mrd. Euro, wie Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigen.

Kalte Füße bekommen

Es war die Angst vor weiteren Engagements, die SNB-Boss Tho-mas Jordan kalte Füße bekommen ließen. Denn 2014 hatte die SNB Devisenreserven in Höhe von 525 Mrd. Franken in ihrer Bilanz. Das entspricht 85 Prozent des eidge-nössischen Bruttoinlandsprodukts. Allein im Jänner hätte die SNB für 100 Mrd. Franken am Markt ein-greifen müssen. Dabei hatte sich das Halten des Mindestkurses zu-letzt als Geschäft entpuppt. Denn nach einem Verlust im Vorjahr hat die SNB im Jahr 2014 einen Über-schuss von 38 Mrd. Franken er-zielt, wie aus der erst vor 14 Tagen veröffentlichten Bilanz hervorgeht. Davon entfielen neun Mrd. Fran-ken auf Zins- und Dividendener-träge, 13 Mrd. auf Kurserfolge und immerhin satte 12 Mrd. Franken auf Wechselkursgewinne.

Inzwischen hat Jordan zu Hau-se wenig zu lachen: Man wirft ihm vor, den Status der Schweiz als reichstes Land der Welt mit 784 Mrd. Franken Netto-Auslands-vermögen verzockt zu haben: Mit der Aufgabe des Mindestkurses schrumpfte in Minuten es auf rund 420 Mrd. Diese Zahlenspiele hel-fen leidgeprüften Frankenkredit-nehmern wenig. Beruhigender ist da schon die Aussage von Christine Lagarde, Chefin des Internationa-len Währungsfonds (IWF): Sie hofft auf eine baldige Beruhigung der Märkte. Im Moment sei die Lage

unberechenbar, sagte sie am Diens-tag. Sie hoffe aber, dass die große Volatilität bald vergessen sei.

Tenor „Keine Panik!“

Darauf setzt auch Franz Rudor-fer, Geschäftsführer der Bundes-sparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Er meint: „Kein Grund zur Panik!“

Die WKO ist hier, so Rudorfer, einig mit allen, dass es sinnvoll ist, erst einmal den Kontakt mit der Bank zu suchen. „Das gilt auch

für Unternehmen; bei ihnen ist der Anteil an Franken-Finanzierungen ein kleiner und meist Teil eines Gesamtkonzepts.“ Für Firmen sei der Kontakt zur Bank aber ohnehin Teil der Unternehmens-Routine.

Die Fälligkeit der Frankenkre-dite, erläutert Rudorfer (er beruft sich dabei auf Zahlen der Finanz-marktaufsicht; Anm.), liege bei 15 Prozent in fünf Jahren. 22 Prozent werden in den nächsten 5 bis 10 Jahren abreifen; 25,8 Prozent in 10 bis 15 Jahren, 29,7 Prozent in 15 bis 20 Jahren. Die restlichen rund 3,5 Prozent werden zu einem noch späteren Zeitraum fällig.

Keine Verluste realisieren

Auch der Obmann der stei-rischen Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer, Hannes Dol-zer, rät in einem ORF-Interview von Panik ab: Kreditnehmer, die Franken-Kredite mit einer Laufzeit von noch 15 bis 20 Jahren haben, sollten die Situation wesentlich gelassener betrachten. Bei Kre-diten mit Restlaufzeiten von drei bis fünf Jahren könne es sein, dass ein Umstieg auf einen Euro-Kredit ratsamer wäre, so Dolzer.

Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems und Mitglied des Generalrats der Oesterrei-chische Nationalbank (OeNB), rät Betroffenen, erst einmal abzuwar-ten und nicht in Panik einen Ver-lust zu realisieren, der vielleicht noch geringer werden kann.

Das Sozialministerium rät da-her Konsumenten, aber auch den Banken, keine übereilten Schritte zu setzen. Drohungen, den Kredit zwangsweise in Euro zu konver-tieren, fällig zu stellen oder die Forderung einer Nachbesicherung, sind laut Arbeiterkammer (AK) Wien nicht gerechtfertigt.

Bei der Erste Bank erwartet man, dass sich der Franken bei 1,10 bis 1,12 einpendelt. Andere sehen den fairen Wechselkurs zwischen 1,13 und 1,25 Franken pro Euro.

Christine Lagarde, IWF, setzt auf Beruhigung; Franz Rudorfer, WKO, sieht keinen Grund zur Panik.

Franz Rudorfer, WKO: „Der Großteil der Kredite läuft erst in einigen Jahren ab.”

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reinhard krémer

Welcher Teufel auch im-mer die Schweizerische Nationalbank bei ihrer

Entscheidung geritten hat – eines lässt sich mit größter Wahrscheinlichkeit schon jetzt sagen: Gewinner gibt es hier keine. Kreditnehmer müssen weiter bluten, ganze Staaten bekommen durch die Flut an notleidenden Krediten bei ihren Banken Probleme, und auch die Schweizer selbst wer-den leiden müssen. Bei den Eidgenossen wird nämlich eine höhere unbezahlte Stunden-leistung für Arbeitnehmer dis-kutiert, falls sich herausstellen sollte, dass die SNB-Maßnahme doch mehr Schaden anrichten sollte als gedacht.

Trotzdem gibt es hierzulande einen, der sich in einer Stunde, wo Zigtausende Häuslbauer und auch so mancher Unter-nehmer die bange Frage stel-len, wie es weitergehen wird, selbst auf die Schulter klopft, weil er es ja immer schon ge-wusst hat und sich vielleicht auch noch als Sieger fühlt. „Ös-terreichs führender Währungs-experte“, wie er sich nennt, hat es „als einziger“ angekündigt, lässt er in einer Aussendung verlauten. Ob das von charak-terlicher Stärke zeigt, möge je-der selbst beurteilen. Von wel-cher Qualität die von ihm ver-kauften Absicherungsprodukte sind, wird sich noch weisen – und die Resultate dann hier zu lesen sein. Ihr Schreiber hofft, dass es gut ausgeht – für die gebeutelten Kreditnehmer...

reinhard krémer

Kauf Johnson & Johnson

Quartalsgewinn abgeschmiertNew Brunswick. Eine Übernahme drückt ordentlich auf die Ergeb-nisse des US-Pharma- und Kon-sumgüterkonzerns Johnson & Johnson (Penaten-Creme, Liste-rine-Mundwasser und viele ande-re). So ging der Umsatz im abgelau-fenen Quartal um 0,6 Prozent auf 18,25 Mrd. Dollar zurück; damit verfehlte er auch die Analysten-erwartungen.

Der Gewinn brach gleich um saf-tige 28 Prozent auf 2,52 Mrd. Dol-lar (2,17 Mrd. Euro) ein. Grund war eine einmalige Belastung von 1,1 Mrd. Dollar durch die Übernahme des Schweizer Medizintechnik-Konzerns Synthes. Rechnet man diesen und andere Sonderposten heraus, fiel das Ergebnis sogar ein wenig besser aus, als von Bran-chenexperten prognostiziert.

Das Auslandsgeschäft, das mehr als die Hälfte der Gesamt-erlöse ausmacht, ging um sieben Prozent zurück. Im Hauptbereich Arzneimittel hingegen zogen die Geschäfte an. Insgesamt wuchsen die Pharmaerlöse um knapp zehn Prozent. (APA/red)

BiP „Nur“ plus 7,4%

Reich der Mitte bremst leichtPeking. Die chinesische Wirt-schaft bremste sich 2014 ein: Sie ist so langsam gewachsen wie seit 24 Jahren nicht mehr. Allerdings ist der Rückgang de facto marginal: Der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) schwächte sich nämlich auf 7,4 Prozent ab – von 7,7 Prozent im Jahr zuvor, wie das Statistikamt in Peking mitteilte.

Doch die Differenz entspricht dem, was Frankreich im Vor-jahr überhaupt an Wirtschafts-wachstum insgesamt hatte. Damit verfehlte die Regierung zwar erstmals seit 1999 ihr Jah-resziel knapp, das bei 7,5 Pro-zent lag. Doch im vierten Quar-tal war bereits eine Stabilisie-rung zu verzeichnen, denn die Wirtschaft im Reich der Mitte legte mit 7,3 Prozent ein wenig stärker zu, als von Experten mit 7,2 Prozent erwartet worden war. Treiber waren Industrie-produktion und Einzelhandels-umsätze im Dezember mit 7,9 beziehungsweise 11,9 Prozent Zuwachs. (rk)

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fonds:park financenet – 23Freitag, 23. Jänner 2015

aktienmärkte Viele Asset Manager, darunter AXA Investment Managers und GAM, rechnen mit weiterhin steigender Schwankungsfreudigkeit

Volatilität zwingt zu guter auswahlZürich/Wien. Die europäischen Ak-tienmärkte dürften in der kom-menden Zeit stark schwanken, sagt GAM-Fondsmanager Gian-marco Mondani. Für Anleger wer-de es deshalb wichtiger, zwischen einzelnen Unternehmen zu unter-scheiden. Bereits im Dezember hatte Christina Böck, Head Soluti-on Strategists Central Europe bei AXA Investment Managers, die An-sicht vertreten, dass die Volatilität der globalen Finanzmärkte in 2015 „deutlich ansteigen“ werde. Sie hatte angemerkt, dass sich die Vo-latilität in den verschiedenen An-lageklassen sehr ähnlich verhalte, wie dies sonst eher in Krisenzeiten vorkomme. Es sieht so aus, als hät-te die Realität diese Prognose ein-geholt.

Mondani, er managt den Fonds GAM Star (Lux) – European Al-pha, hatte auf die Zunahme der Schwankungsfreudigkeit bei euro-päischen Aktienmärkten schon vor

der Freigabe der Franken-Stützung zum Euro durch die Schweizer Na-tionalbank hingewiesen; für Mon-dani bleibt auch Russland ein Un-sicherheitsfaktor.

Wer erfüllt die Prognosen?

Böck schon im Dezember: „Mit Blick auf die Geldpolitik machen die Mitglieder der US-Notenbank heute viel unterschiedlichere Vor-hersagen für die zukünftigen Zin-sen als noch vor ein paar Monaten; diese Unterschiede werden wei-ter zunehmen.“ „Die Bewertungen sind im historischen Vergleich hoch. Angesichts steigender Kurse

und seit vier Jahren stagnierender Unternehmensgewinne haben sich die Kurs-Gewinn-Verhältnisse er-höht“, so Mondani. Die Gewinn-erwartungen würden weiterhin zurückgeschraubt, und die nied-rigen Ölpreise hätten ihre positive Wirkung noch nicht entfaltet. An-gesichts all dessen komme es nun umso mehr darauf an, zwischen den Unternehmen zu differenzie-ren, die die Prognosen erfüllen können, und denen, die dazu nicht in der Lage seien. Relativ unab-hängig von der Wirtschaft entwi-ckelten sich etwa die Sektoren Ver-sicherung, Technologie, Gesund-heit und Telekom. (lk)

„Auf konjunkturunabhängige Sektoren wie Versicherer, Gesundheit setzen“.

Hedgefonds Schließung

Franken-OpferWashington. Ein großer US-Hedge-fonds hat laut Bloomberg nach der überraschenden Freigabe des Franken-Kurses durch die Schwei-zer Notenbank nahezu sein ge-samtes Kapital verloren und wird deswegen geschlossen. Der Global Fund von Everest Capital habe fa-talerweise darauf gesetzt, dass der Franken an Wert verliere, zitierte die Nachrichtenagentur eine mit dem Vorgang vertraute Person.

Der Fonds habe per Ende 2014 über ein Vermögen von etwa 830 Mio. USD (717 Mio. €) verfügt. Everest Capital verwalte aber noch sieben weitere Fonds mit einem Kapital von in Summe ca. 2,2 Mrd. USD. Fonds-Manager Marko Dimitrijevic war zunächst für eine Stellungnachme nicht zu er-reichen. (ag)

Mondani, GAM: Bei Telekoms scheint die Preisspirale nach unten ein Ende zu finden.

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Sieg für AnlegerWien. Die Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien muss einem Anleger, der mit seinen Investiti-onen in Schiffsfonds Geld verloren hatte, u.a. wegen fehlerhafter Be-ratung Schadenersatz zahlen. Das hat das Handelsgericht (HG) Wien laut Medienberichten am 14. Jän-ner entscheiden. Das Gericht hat dem Kläger, der von 2003 bis 2007 sieben Investments getätigt hat, 19.096,80 Euro (zzgl. 4% Zinsen) zugesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (APA)

Die RLB NÖ-Wien prüft noch, ob sie gegen das Urteil in die Berufung geht.

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Frankfurt. Die Deutsche Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) hat den weltweit ersten ETF für europäische Hochzins-Unter-nehmensanleihen mit kürzeren Laufzeiten zwischen ein bis drei Jahren an der Deutschen Börse gelistet. Der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond 1-3 UCITS ETF stelle im derzeitigen Niedrig-zinsumfeld für anleiheorientierte Investoren eine interessante An-lagemöglichkeit dar, so der Asset

Manager in einer Aussendung. Ver-rechnet werde eine jährliche Pau-schalgebühr von 0,35%.

Zwei weitere Renten-ETFs

„Anleger erhalten jetzt – gebün-delt in einem ETF – eine breit di-versifizierte Position auf kurzlau-fende Hochzins-Rentenpapiere der größten und liquidesten euro-päischen Unternehmen“, erklärt Simon Klein, Leiter Vertrieb ETP & Institutionelle Mandate EMEA und Asien, Deutsche AWM. Hoch-zinsanleihen zeichneten sich da-durch aus, dass sie eine höhere Rendite im Vergleich zu Bonds mit der höchsten Bonität tragen; dies ist der Ausgleich für das höhere Ausfallrisiko und das niedrigere Rating.

Zudem legt die Deutsche AWM zwei weitere Renten-ETFs neu auf. Der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond UCITS ETF zielt ebenfalls auf das Segment Europa-Hochzins-Unternehmensanleihen ab, aber mit breitem Spektrum. Der neue db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond Short Daily UCITS ist für Profi-Anleger. (red)

24 – financenet fonds:park Freitag, 23. Jänner 2015

4. fondsforum DNB Asset Management-Experte: „Auf Tech-Sektor kommen auf mittlere Sicht noch viele weitere strukturelle Wachstumstreiber zu“

fonds-Experten: aktien dürfen keinesfalls im portfolio fehlenWien. Die Aktienquote gehört lang-fristig ausgebaut, Immobilien-Sachanlagen profitieren in Öster-reich von demografischen Trends, und immer mehr User treiben Technologiewerte in neue Kurs- höhen – dies waren einige der Kernaussagen der zum vierten Österreichischen Fondsforum in Wien geladenen Experten von Cre-dit Suisse (CS), DNB, Axa Invest-ment Managers und Trivium.

„Die anhaltend tiefe Inflation gibt den Zentralbanken Handlungs-spielraum“, erklärte Anja Hochberg, CIO der CS für Schweiz und Euro-pa, vergangene Woche.

Verglichen mit der Situation an den Finanzmärkten vor einem Jahr, befänden sich Anleger inzwischen in einem völlig neuen Umfeld. „Da-mals erlebten Staatsanleihen klas-sischer Industriestaaten einen Aus-verkauf, für 2014 wurde eine starke Kursentwicklung vorhergesagt. Da-bei haben Anleihen in den letzten Wochen eine Rallye verzeichnet, und Aktien mussten eine schmerz-hafte von Volatilität geprägte Pha-se erleben“, sagte M&G-Österreich-Chefin Karola Gröger.

Sie pflichtete Hochberg bei: Das breite makroökonomische Umfeld sei nahezu unverändert. Die meis-ten Industrieländer hielten trotz „Tapering” in den USA an einer expansiven Geldpolitik fest. Die Erholung am Arbeitsmarkt in den USA und der sinkende Ölpreis zei-tigen ihre Wirkung auf die Realein-kommen und damit auf die globa-len Wachstumsaussichten. Aktien sollten daher mittelfristig attraktiv bleiben, auch Staatsanleihen ei-niger Schwellenländer

Makroökonomie: fast gleich

Gröger propagiert einen Multi-Asset-Ansatz, den das Team von M&G hat in den vergangenen zehn Jahren entwickelt habe, und bei dem Fundamentaldaten und Ver-haltenspsychologie miteinander kombiniert werden (M&G Dynamic Allocation Fund, M&G Income Al-location Fund). „Im Gegensatz zu vielen anderen Multi-Asset-Fonds setzen die M&G-Fondsmanager dabei nicht auf makroökonomische Prognosen, sondern bieten dem An-leger vielmehr einen originellen In-vestmentansatz“, sagt sie. Es gehe dabei darum, „dynamisch in Multi Assetklassen wie Staats- und Un-ternehmensanleihen, Immobilien und Aktien, etc. zu investieren. Ein Bewertungsmodell dient zur Ent-scheidungshilfe für den Kauf oder Verkauf der richtigen Anlage zum richtigen Preis.“

Im Detail böten verhaltens- basierte Faktoren die Möglich-keiten für taktische Positionie-rungen, und in der Korrelationsa-nalyse sieht man den Schlüssel für eine gute Portfoliodiversifikation.

Philipp Baar-Baarenfels von Axa IM ist überzeugt, dass jedes Port-folio Aktien enthalten müsse. US-Aktien hätten zuletzt viel Freude

bereitet und sollten weiterhin we-sentlicher Bestandteil der Asset Al-lokation eines breit gestreuten De-pots bleiben. „Die wirtschaftliche Entwicklung der USA wird von der eigenen Politik, der Steuergesetz-gebung und dem Unternehmertum der Gesellschaft massiv unter-stützt; die wirtschaftliche Erholung der USA ist in vollem Gange und spiegelt sich an den Börsen wider.“

Für Anleger, die aber um Bonds

nicht herumkommen, ist es knifflig. „Nie war es für Sparer schwerer, ihr Geld gewinnbringend anzule-gen. Auf Tagesgeldkonten gibt es keine oder fast keine Zinsen mehr. Das aktuelle Marktumfeld für fest-verzinsliche Anlagen ist von tiefen Renditen und bescheidenen Risiko-prämien geprägt“, erklärte Ralph Geiger, Director und Fixed Income Spezialist der CS, das Dilemma.

Im aktuellen Niedrigzinsumfeld

müssen Sparer daher ihr Invest-mentuniversum erweitern, damit nicht nur eine nominelle, sondern auch eine reale Rendite erzielt wer-den kann. Dies erfordere ganzheit-liche Betrachtungsweisen und neue Investmentansätze für das festver-zinsliche Anlageuniversum, insbe-sondere angesichts des aktuellen Risikos höherer Nominalzinsen sowie anhaltender Schwankungs-freudigkeit der Zinsdifferenzen. „Anleger, die an einem statischen Ansatz festhalten, laufen Gefahr, bei höherem Risiko geringe bis hin zu negative Renditen zu erzielen.“

Megatrend Technologie

Als weiteren fixen Portfolio- bestandteil sollte man Technologie-werte betrachten. Dies meinte Mike Judith, Vice President DNB Asset Management. Der Sektor würde von stabilen Einnahmen, hohen Eigen-kapitalpolstern und erfreulichen Gewinnperspektiven geprägt. Te-chies seien daher schon längst „defensive Aktien-Investments“ – traditionell waren das eher Basis-konsumgüter. Die Branche weise gute Aussichten auf, auf sie kä-men auf mittlere Sicht noch viele weitere strukturelle Wachstums-treiber hinzu. So steht die Welle der Infrastrukturausgaben bei den Unternehmen noch aus und die zunehmende Nutzung neuer Tech-nologien (Stichwort Smartphones) sei gerade dabei, unser aller Leben zu verändern. „Der Sektor kennt aber auch viele Verlierer“, warnte Judith, dies erfordere einen aktiven Managementansatz.

Die Trends auf dem Immobili-enmarkt laut Gerhard Mittelbach, Trivium Invest, zusammengefasst: Anstieg der Ein- bis Zweipersonen- Haushalte; vielfach Bevorzugung von Miete gegenüber Eigentum. (lk)

Es wird heuer für Anleger nicht leichter. M&G propagiert nun einen Multi-Asset-Ansatz, kombiniert mit Verhaltenspsychologie.

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Karola Gröger, M&G: Aktien mussten Phase schmerzhafter Volatilität erleben.

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Europäische Hochzinsanleihen in ETFs, verpackt durch die Deutsche AWM.

Europa-fokus Deutsche AWM erweitert die Palette

Erster ETF auf Hochzins-KurzläuferFrankfurt. Die ETF-Vertriebsexper-ten der Deutschen Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) erwarten ein Wachstum für Ex-change Traded Funds (ETFs) in Europa zwischen 15 und 20%. Mit 357,3 Mrd. € verwaltetem ETF-Vermögen betrage der europäische ETF-Anteil am gesamten Fondsvo-lumen in Europa derzeit rund 3,3%.

Wachstumstreiber bleiben, ne-ben echten Produktinnovationen, die Serviceleistungen für Kunden

und ein starker Preiswettbewerb. „Wirklich neue ETFs schaffen Zu-gang zu bisher nicht investier-baren Märkten oder liefern ein bisher noch nicht verfügbares Ex-posure“, erklärt Simon Klein, Lei-ter Vertrieb ETP & Institutionelle Mandate EMEA und Asien.

Gerade die Serviceleistungen seien für Profi-Anleger das Züng-lein an der Waage. Dazu gehörten u.a. die Bereitstellung von Mus-terportfolien, die auch Kennzahlen und Statistiken sowie die histo-rische Wertentwicklung aufzei-gen. Ebenso sei wichtig, dass ein ETF-Anbieter den Handel für pro-fessionelle Kunden so unterstütze, dass die ETF-Handelskosten mög-lichst gering gehalten werden kön-nen. Die Kosteneffizienz habe das Wachstum im Vorjahr geprägt.

Heuer werde die Nachfrage nach Renten-ETFs überproportional steigen, ist man überzeugt (siehe Artikel daneben). Das verwaltete Volumen in Renten-ETFs ist 2014 um 41% gestiegen (Aktien-ETFs: 22) Bei Privatkunden würden ETF-In-vestmentlösungen den Durchbruch bringen, etwa ETF-Dachfonds oder Managed ETF-Accounts.. (lk)

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Klein: „ETF-Wachstum wird 2015 in Europa ungebrochen weitergehen.“

ETf-Markt Europa Plus auf Vorjahresniveau erwartet

Die Zeichen stehen auf WachstumaB Marke und Logo neu

RebrandingNew York. AllianceBernstein Hol-ding L.P. – der Mutterkonzern von AB Europe GmbH – hat seinen neu-en globalen Markenauftritt vor-gestellt, der deutlicher als zuvor die bedeutsame Entwicklung der letzten Jahre widerspiegle, wie es heißt. Das internationale Invest-menthaus habe sein Angebot über mehrere Assetklassen und Märkte hinweg ausgebaut, um so den He-rausforderungen der Investoren von heute zu begegnen.

„‚Ahead of tomorrow‘ lautet das neue Markenverständnis. Wir hal-ten aber an unseren Kernkompe-tenzen fest, wie Investmentdiszi-plin, Überzeugung, differenzierte Einblicke und intellektuelle Wiss-begier“, sagt Peter Kraus, Chair-man und CEO von AB.

„Die mehr als 470 Experten analysieren nicht nur die aktu-elle Marktlage, sondern bewerten auch umfassend die Risiken und Chancen von morgen“, sagt Mar-tin vom Hagen, Geschäftsführer in Deutschland.

Mit der neuen globalen Marke und dem Logo habe sich auch die Webpräsenz geändert, sie ist unter www.abglobal.com zu finden. (lk)

„Tipp für 2015:

Einen Multi-Asset-

Ansatz einsetzen, der

auch die Verhaltens-

psychologie mitein-

bezieht“

Karola GröGer, M&G

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financenet – 25investing/bankingFreitag, 23. Jänner 2015

teletrade Wien-Büro wird zur CEE-Zentrale; Einstieg in den CFD-Handel ab 500 Euro; „Master Trader“ als Vorbilder

neuer Player für Online-trader auf dem MarktWien. Der Online-Broker TeleTrade hat in Wien seine neue CEE-Zen-trale eröffnet, vom Wien-Standort aus soll die Betreuung der Kunden vor Ort für den Raum CEE gewähr-leistet werden.

Ursprünglich auf den Handel mit Fremdwährungen spezialisiert, hat die 1994 gegründete TeleTrade das Angebot um CFDs bzw. Differenz-kontrakte (s. Kasten) auf wichtige Aktien, Indexfutures und Rohstoffe erweitert.

Niederschwelliger Zugang

„In anderen Ländern ist CFD-Trading weitaus üblicher als in Ös-terreich“, räumt TeleTrade-Finanz-analyst und Coach Christoph Brixa ein. Er sieht aber im Land der Bau-spar- und Sparbuch-„Anleger“ gute Chancen, denn einerseits erlebe das Online-Trading weltweit einen Aufwärtstrend, andererseits ma-che das tiefe Zinsniveau alternati-ve Anlageformen attraktiver.

„CFDs erfordern zudem, verg-lichen mit Futures, nur geringen Kapitaleinsatz, bringen aber ähn-liche Veranlagungsergebnisse.“ Der Start eines Handelskontos bei TeleTrade mache ab 500 Euro Sinn. Auch verfüge heute die Mehr-zahl über die nötigen technischen Voraussetzungen – also Internet-Zugang und Stabilität des Zugangs.

Finanzwissen liefern

Nachholbedarf sieht Brixa aber auch in puncto Finanzwissen. Mit der Finanzbildung will man es daher besonders genau nehmen, schon allein wegen der mit dem CFD-Trading verbundenen Ri-siken.

Brixa: „Wie bieten eine umfas-sende Ausbildung sowohl hinsicht-lich Fundamentaldaten als auch

technischer Analyse, abgestimmt auf das Vorwissen des Traders – in Kleingruppen aber auch im Einzel-Setting.“ Zudem stehe eine Experten-Hotline an fünf Tagen rund um die Uhr (mehrsprachig) zur Verfügung. Zum Risiko beim

CFD-Trading merkt Brixa an: „Ein Totalverlust ist möglich.“ Jedoch sei darüber hinaus – anders als bei anderen derivativen Finanzinstru-menten – eine Nachschusspflicht nicht gegeben. Der Verlust sei zu-dem auf 10.000 Euro begrenzt,

ausgeschöpfte Positionen würden automatisch geschlossen.

„SyncTrading“

Als große Neuerung präsentiert TeleTrade das Feature „Synchro-nous Trading“; hier kann man sich an sogenannte Master Trader an-hängen. So wolle man auch „Bör-sen-Newbies“ die Angst vor dem Day-Trading nehmen. Daneben könne man auch praktisch unlimi-tiert ein Demo-Konto betreiben.

Die Master Trader müssen einen bestimmten Erfolgs-Track Record vorweisen und dürfen von ihren „Followern“ Gewinnbeteiligungen zwischen 5 und 40 Prozent einhe-ben; sie handeln zudem mit eige-nem Geld auf dem eigenen Konto.

TeleTrade verdient an den Spreads, diese variieren je nach Art des CFS (Basiswert). In Österreich verfügt man Eigenangaben schon über 400 Kunden. „Das Wachstum ist exponentiell“, sagt TeleTrade-Consultant Kenneth Otalor. Die Te-leTrade-DJ International Consul-ting Ltd mit Sitz in Nicosia (Zypern) zählt nach eigenen Angaben an die 1,5 Mio. Kunden aus 36 Ländern, die an 200 Standorten von mehr als 3.000 Mitarbeitern betreut werden. (lk)

Mit umfassenden Schulungen und aktiver Kundenbetreuung sollen Österreicher zu Tradern werden.

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Christoph Brixa: „Bilden die Kunden aus, damit sie langfristig profitabel an den Märkten agieren“ – und so wohl auch Kunden bleiben.

Erste präsentierte George nun „offiziell“

Wien. Erste-Bank-Konto-User konnten schon zuvor seine Bekanntschaft machen, am Freitag der Vorwoche haben ihn Erste Bank und Sparkassen offiziell enthüllt: „George”. Mit dieser Plattform stelle man das Internet-Banking auf eine neue Basis, wie es hieß. Sie soll die Google, Facebook, Apple & Co., die verstärkt Zahlungsverkehr anbieten, die Stirn bieten.

Erste-Retail-Vorstand Peter Bosek merkte an, dass gerade jungen Menschen die Datensi-cherheit nicht mehr so wichtig sei; George soll die Sicherheit der Banken in Internet mit der einfachen und lustvollen Bedi-enbarkeit von Sozialen Netwer-ken kombinieren.

Gratis-George funktioniert am PC, Tablet und Handy. Je nach Kundenbedarf erhält George Zusatzfunktionen wie etwa einen Überblick über die monatlichen Geldströme. (APA)

Erste bei Slowakei-Platzierung dabeiWien/Mailand. Die Slowakei hat erfolgreich einen Eurobond mit 12-jähriger Laufzeit, einem Kupon von 1,375% und einem Volumen von 1,5 Mrd. Euro platziert. Das Interesse der Investoren an der ersten syn-dizierten Euro-Transaktion der Slowakei im laufenden Jahr sei laut Erste groß gewesen, die Gesamtnachfrage der mehr als 200 Investoren erreichte fast 5,5 Mrd. Euro. Die Erste Group Bank AG nahm über ihre Toch-ter Slovenská sporitelna im Vo-lumen von 1,5 Mrd. Euro teil.

Ella-Bürgerbeteiligung: Ella nun auch als Aktie

Wien. Die Ella Ladeinfrastruk-tur AG möchte eine österrei-chweite Ladeinfrastruktur – Schnellladestationen, die zu 100% aus W.E.B-Grünstrom gespeist werden – sowie ein E-Carsharing-System aufbauen und bietet daher seit 15. Jänner 2.499 junge Aktien an.

Für die vinkulierten Na-mensaktien zum Nominale von 100 Euro wurde kein Antrag auf Zulassung zum Handel an einem geregelten Markt ge-stellt. Das Angebot unterliegt nicht der Prospektpflicht. Da in den nächsten Jahren vor-rangig investiert werde, gebe es zunächst eher keine Divi-denden.

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Erste-Retail-Vorstand Peter Bosek: „Soll Spaß machen und sicher sein“.

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Ella: flächendeckend Schnelllade-stationen in Österreich als Ziel.

Frankfurt. Firmen und Konsumenten in der Eurozone kommen wieder leichter an Kredite.

Unter anderem wegen des wach-senden Konkurrenzkampfs um Kunden hätten die Banken im Eu-roraum ihre Bedingungen für die Mittelvergabe im Schlussquartal 2014 gelockert, teilte die Europä-ische Zentralbank (EZB) bei der Vorlage des vierteljährlichen „Bank Lending Survey“ in Frankfurt mit.

Kreditnachfrage gestiegen

Außerdem hätten die Institute ihre Bilanzen verbessert, und auch die billigen Langzeitkredite der EZB für die Geschäftsbanken wirk-ten bereits.

Daher stieg die Kreditnachfrage von Unternehmen zum Jahresende genauso wie die Nachfrage nach Verbraucherkrediten. Insgesamt bleiben die Hürden für die Kre-ditvergabe in der Eurozone aber auf einem vergleichsweise hohen Niveau: Die Geldhäuser hatten ihre Bedingungen nach früheren EZB-Angaben von Mitte 2007 bis Anfang 2014 allgemein verschärft. Von der Lockerung, auch bei den

Spesen, hätten in Deutschland auch kleine und mittlere Unter-nehmen profitiert, erklärte die Deutsche Bundesbank. Die Oester-reichische Nationalbank (OeNB) erklärte, die seit Jahresmitte 2014 langsam anziehende Kreditverga-be an Unternehmen und der wie-der steigende Import von Vorleis-tungsgütern wie Maschinen und Fahrzeuge seien erste Zeichen für eine mögliche Erholung der Inves-titionstätigkeit. (APA/red)

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OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny: mögliche Erholung der Investitionen.

„bank Lending survey“ EZB legt Quartalsbericht vor

Banken lassen Kreditzügel lockererNew York. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat ihren Gewinn im vierten Quartal 2014 deutlich ausgeweitet. Der Überschuss stieg auf 920 Mio. Dollar (792,8 Mio. Eu-ro), nachdem es im Jahr zuvor nur 36 Mio. Dollar waren; das ist mehr als 25-Mal so viel.

Hauptgrund waren wesentlich geringere Sonderlasten für Rechts-streitigkeiten. Diese summierten sich nur noch auf 284 Mio. Dol-lar (246 Mio. Euro); im Jahr zuvor waren es noch 1,4 Mrd. Dollar (1,2 Mrd. Euro).

Tägliches Geschäft holprig

Im operativen Geschäft lief es unterdessen nicht rund: Die Ein-nahmen aus dem Handel mit fest-verzinslichen Wertpapieren, Wäh-rungen und Rohstoffen brachen um 81 Prozent ein. Auch die ande-ren großen US-Banken hatten hier zuletzt deutliche Rückgänge ver-zeichnet, nicht aber so stark wie jetzt bei Morgan Stanley.

In diesem Bereich, von dem auch die Deutsche Bank stark abhängt, herrscht seit Längerem Flaute. Mit einer Besserung wird erst gerech-

net, wenn die US-Notenbank Fed die Zinsen anhebt. Das wird Mitte des Jahres erwartet. Die Einnah-men von Morgan Stanley in der Ver-mögensverwaltung kletterten un-terdessen um gut zwei Prozent; hier wirkte sich unter anderem posi- tiv aus, dass die Aktienmärkte auf Rekordhochs liegen. Die Sparte baut das Management aus, um ein Gegengewicht für das riskante und schwankungsanfällige Investment-banking zu haben. (APA/red)

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Heftige Einbrüche im Handelsgeschäft: Investmentbank Morgan Stanley.

Morgan stanley Rechtsstreitigkeiten drücken weniger

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Contracts for difference oder Differenz-kontrakte gehören zu den derivativen Finanz-instrumenten. Mit ihnen können Anleger sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse eines Basiswerts setzen. Gehandelt wird nicht der Basiswert (Underlying) selbst, sondern dessen Preis und Kursverände-rungen. CFDs haben selbst keinen Nomi-nalwert. Im Unterschied zu Futures haben Differenzkontrakte keine normierte Laufzeit oder Kontraktgröße.

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26 – financenet BANKING Freitag, 23. Jänner 2015

UBS Group AG-Aktien an der NYSE gelistetZürich/Basel. Nach erfolg-reichem Abschluss des Ak-tienumtauschangebots und anschliessender Kotierung der Aktien der UBS Group AG an der NYSE und an der SIX Swiss Exchange am 28. No-vember 2014 hat die UBS AG, wie bereits angekündigt, die Dekotierung ihrer Aktien von der SIX Swiss Exchange und der NYSE beantragt. Die De-kotierung der UBS AG Aktien von der NYSE erfolgte am 17. Jänner 2015. (ag)

Santander ist Volvos Finanzierungspartner

Wien. Die Santander Consumer Bank ist seit Kurzem unter dem Namen „Volvo Car Finan-cial Services“ Finanzierungs-partner der Volvo-Händler in Österreich. Sowohl Vertrags-händlern als auch Endkunden werden Finanzierungsmög-lichkeiten für Neu- und Ge-brauchtwagen angeboten – von Leasing über den Kredit bis hin zu Versicherungen.

„Mit der Zusammenarbeit mit Volvo setzt die Bank kon-sequent ihre Strategie fort, den Kfz-Handel mit Finanzie-rungsangeboten nachhaltig zu unterstützen. Die neue Part-nerschaft mit Volvo wird uns darüber hinaus einen weiteren Schub für unser Autofinanzie-rungsgeschäft bringen“, sagt Michael Schwaiger, Direktor Kfz der Santander Consumer Bank. Santander ist der führen-de, herstellerunabhängige Kfz-Finanzierer Österreichs. (ag)

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Michael Schwaiger, Direktor Kfz der Santander, finanziert auch Volvos.

Standortanalyse Die Euphorie und Motivation von Bank-Mitarbeitern hängt maßgeblich mit dem Absatz einer Bank zusammen

Exzellente Mitarbeiter bringensWien. „Wir müssen da, wo wir herausragend sein möchten, min-destens besser sein als die ande-ren, und wenn das besser sein nicht ausreicht, müssen wir hervorra-gend sein und Spitzenleistungen erbringen“, meint Christian Rau-scher, Geschäftsführer von emo-tion banking, und fordert darüber hinaus Exzellenz ein. „Exzellenz ist nicht nur ein externes Thema, es strahlt auch von innen nach außen. Exzellenz fängt bei jedem einzelnen an, jeder ist Motor der Exzellenz und ist dafür verantwortlich, dass in seinem Haus etwas vorangetrie-ben wird“, so Rauscher.

2014 schlechter als 2013

Bei genauerer Betrachtung der von emotion banking durchge-führten Standortanalyse victor (wie wird die Bank von Kunden, Mitarbeitern und Führungskräften gesehen, Anm.) eine berechtigte

Forderung: Die meisten Bankhäu-ser liegen 2014 im Global Index un-ter dem Wert von 2013. Die Gründe dafür sind die Themen Mitarbeiter und Führung, die 2014 nicht an die 2013er-Ergebnisse anschließen konnten. Das Führungsverhalten war demnach „elastisch nach un-ten“, und die Euphorie der Mitar-beiter wenn nicht verflogen, so zu-mindest abgekühlt.

Mitarbeitermoral im Sinken

Eine weitere Abkühlung beim Thema Mitarbeiter ist bei der Wei-terentwicklungsquote zu sehen. So sei es normal geworden, dass der einzelne Mitarbeiter härter und mehr arbeiten müsse, so die Ana-lyse. Der Zukunftsoptimismus ist verloren gegangen, was wiederum dazu führt, dass die Mitarbeiter ihre Bank nicht mehr weiteremp-fehlen – weder potenziellen neuen Mitarbeitern noch den Kunden.

Ein Problem, das sich im Absatz widerspiegelt: Die Mitarbeiterzu-friedenheit hängt direkt mit der Beratungsqualität zusammen, die mit der Kundenzufriedenheit und diese wiederum mit dem Absatz.

Die victor-Analyse zeigte auch mittels der Leistungsparameter ‚Können-Wollen-Dürfen‘ auf: Je hö-her die Werte umso besser die Bank. Heißt im Klartext, ein Mitarbeiter, der ‚kann‘ – also sowohl fachlich als auch sozial kompetent ist – und ‚will‘ – durch Entlohnung und An-erkennung motiviert ist – und noch ‚darf‘ – indem seine Zuständigkeit und sein Eintscheidungsspielraum abgeklärt ist –, verkauft in der Re-gel mehr als andere.

Hier sieht die Studie Nachholbe-darf: bei der Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten, beim offenen und vertrauensvollen Miteinander, der Kollegenschaft und der Mög-lichkeit, Freude über Erfolg oder Leistung zu empfinden. (ag/hk)

Ein „bisserl“ besser sein, als der Mitbewerb, reicht nicht mehr – Kundenzufriedenheit erhalten mit erstklassigen Bankberatern.

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Christian Rauscher, emotion banking-Geschäftsführer: „Wir müssen exzellent sein.“

Bürgschaft Für expandierfreudige und wirtschaftlich gesunde Unternehmen hat die WKBG Innovationen vorbereitet

Trotz aller Widrigkeiten zu Geld kommenWien. Die WKBG (Wiener Kredit-bürgschafts- und Beteiligungsbank AG) will Impulse für die Wiener Wirtschaft setzen: Die Bürgschaft „WKBG – Überbrückung“ soll Kre-ditnehmern mit bereits bestehen-den Betriebsmittelkrediten als Unterstützung dienen.

Expandieren ermöglichen

Abgezielt wird auf grundsätzlich gesunde Unternehmen, die jedoch wegen der momentanen konjunk-turellen Rahmenbedingungen Schwierigkeiten haben, die benö-tigten bankmäßigen ergänzenden Sicherheiten beizubringen. „Übli-cherweise gibt es Förderungen nur für neue Projekte. Doch gerade ge-sunde Unternehmen, die expandie-

ren wollen und können, brauchen die notwendige Unterstützung, um weiter wachsen zu können; das wollen wir mit diesem neuen Pro-dukt unterstützen“, meint Chris-topher Schneider, Vorstandsvor-sitzender der WKBG.

Vereinfachtes Verfahren

Für investierwillige Kleinunter-nehmer der gewerblichen Wirt-schaft steht der WKB-Sofort, ein Kredit mit Bürgschaftsübernahme, zur Verfügung. Sie können mittels eines vereinfachten Verfahrens ihre Investitionskredite zwischen 5.000 und 25.000 Euro von der WKBG mit einer Ausfallshaftung im Ausmaß von 50% der Kredit-summe besichern lassen. (ag/hk)

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WKBG-Vorstandsvorsitzender Christopher Schneider hat neue Produkte im Köcher.

Wien. „Die Pensionskassen ha-ben eine weitere deutliche Steige-rung nach dem guten Jahr 2013 erreicht“, zeigt sich Andreas Za-kostelsky, Obmann des Fachver-bands der Pensionskassen, vom Veranlagungsergebnis erfreut.

Die österreichischen Pensions-kassen konnten per 31. Dezember 2014 ein Plus von durchschnitt-lich 7,85 Prozent erwirtschaften. Der langjährige Durchschnitt (seit 1991) liegt damit aktuell bei plus 5,71 Prozent, im Durchschnitt der letzten fünf Jahre sind es plus 4,95 Prozent per annum.

„Das Veranlagungsergebnis 2014 von plus 7,85 Prozent wird noch beeindruckender, wenn man es im Kontext mit den derzeit aktuellen Tiefstzinsen und den Erträgen an-derer Veranlagungsformen sieht“, meint Zakostelsky. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 lieferten die Pensi-onskassen ein Plus von 5,01 Pro-zent.

Steuerliche Absetzbarkeit

Für 2015 ist der Obmann des Fachverbands der Pensionskassen

„vorsichtig optimistisch“ und er-wartet „eine Performance im lang-jährigen Durchschnitt“.

Zakostelsky hofft, dass mit der geplanten Steuerreform endlich eine langjährige Forderung der Pensionskassen aufgegriffen wird: Die steuerliche Absetzbarkeit der Arbeitnehmerbeiträge zur Alters-vorsorge und die Einführung des international üblichen Prinzips der aufgeschobenen Besteuerung

für Arbeitnehmerbeiträge (EET-System). Diese aufgeschobene Be-steuerung, d.h. die Besteuerung, erfolgt erst bei der Auszahlung, würde laut einer IHS-Studie „eine um mehrere Hundert Euro höhere Jahrespension ergeben“, meint Andreas Zakostelsky.

Außerdem sollten im Zuge der derzeitigen Steuerreform die zu fördernden Produkte eindeutig definiert werden und diese Zuord-

nung auch langfristig beibehalten werden, so ein Vorschlag der Pen-sionskassen. Denn ein ständiger Wechsel der förderungswürdigen Produkte, der Rahmenbedingungen und der Förderungshöhe erschwe-re im Gegensatz dazu den Über-blick für die Betroffenen.

Eindeutige Definition

Es sei nun auch rechtlich klarge-stellt, dass bei der Übertragung der Ansprüche aus der Prämienbegün-stigten Zukunftsvorsorge in eine Pensionskasse weder zusätzliche Kosten noch steuerliche Belas-tungen anfallen. Dies sei ein wich-tiger Schritt, um die Ansprüche des „Privaten Pensionskontos“ an einer Stelle zu bündeln, heißt es bei den Pensionskassen.

Derzeit haben rund 856.000 Ös-terreicher oder 22 Prozent der ös-terreichischen Arbeitnehmer An-spruch auf eine Firmenpension. Insgesamt veranlagen die 14 Pensi-onskassen ein Vermögen von über 19,5 Mrd. Euro – und sind damit der größte private Pensionszahler Österreichs. (APA/hk)

Jahresabschluss Veranlagungsergebnis bringt für 2014 ein Plus von 7,85 Prozent – deutlich über dem Durchschnitt

Pensionskassen hatten erfolgreiches Jahr

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Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbands der Pensionskassen, im Plus.

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28 – financenet BANKING/INsurANce:WAtch Freitag, 23. Jänner 2015

Online-Bank Zuno steht von RBI zum Verkauf Wien/Prag. Die in Tschechien und in der Slowakei tätige Online-Bank Zuno steht nach Angaben der tschechischen Wirtschaftstageszeitung Hos-podarske noviny zum Verkauf.

Die Raiffeisen Bank Inter-national (RBI) wolle Zuno verkaufen, weil sie mit Jahres-verlusten im Ausmaß von Dut-zenden Millionen Kronen (1 Euro entspricht 27,8 Kronen) und einem kleinen Umfang an erteilten Krediten konfrontiert sei. Die Verkaufsabsicht wurde von RBI Reuters gegenüber bestätigt: „Das stimmt überein mit unserer weiteren Strategie, jene Geschäftsbereiche und Märkte zu restrukturieren und/oder zu verlassen, die signifikant Kapital brauchen“, sagte eine Raiffeisen-Spreche-rin. (APA/hk)

Generali PPF Holding wird zu Generali CEE

Rom/Triest. Nachdem der itali-enische Versicherungskonzern Generali die für das Osteuropa-Geschäft zuständige Generali PPF Holding (GPH) zur Gänze erworben hat, wird die Gesell-schaft unbenannt; die Holding werde auf den Namen Generali CEE Holding B.V hören.

Generali CEE Holding ist einer der größten Versicherer in Osteuropa und die stärkste Versicherungsgesellschaft in der Tschechischen Republik und Ungarn. Der CEE-Raum ist für Generali der viertstärkste Markt mit über 11 Mio. Kun-den. (APA/red)

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In Ungarn ist die Generali CEE die stärkste Versicherungsgesellschaft.

umfrage Die Sorge vor Cyberkriminalität ist im Vormarsch – sowohl global gesehen auf Platz 5, als auch in Österreich auf Platz 2 vorgeprescht

Von den Ängsten eines BetriebsWien. „Die Angst vor Cyberkri-minalität ist im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gestiegen“, meint Werner Müller, Vorstand und Chief Risk Officer der Alli-anz Gruppe in Österreich, zu den Ergebnissen des aktuellen Allianz Risk Barometers. In Zahlen heißt das: Innerhalb der zehn größten Unternehmerrisiken 2015 machen Cyberkriminalität und IT-Ausfälle den weitesten Sprung nach vorn und kamen international mit 17 Prozent auf Rang 5 zu landen. Das bedeutet ein Vorrücken um drei Plätze gegenüber dem Vorjahr, so die global in 47 Ländern durch-geführte Allianz-Umfrage zu den Top-Unternehmensrisiken.

Weltweit auf Platz 1 bis 3

Für die befragten Experten und Unternehmer sind – seit drei Jah-ren unverändert – Betriebs- und Lieferunterbrechungen mit 46

Prozent das weltweit größte Ge-schäftsrisiko. Naturkatastrophen gelten als das zweitgrößte Risiko (30 Prozent), die Gefährdung durch Feuer und Explosionen befindet sich mit 27 Prozent auf Rang 3.

Österreich sorgt sich anders

„Während weltweit die Angst vor Betriebsunterbrechungen zu-nimmt, fürchten heimische Be-triebe Naturkatastrophen am meisten“, erläutert Müller. Mit 63 Prozent – ein mehr als doppelt so hoher Wert wie international – schätzen Österreichs Befragte Naturgefahren als größtes Ge-schäftsrisiko ein. Der signifikante Anstieg um 20 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr erkläre sich aus der jüngeren Geschichte, wie das Hochwasser 2013 das rund 250 Mio. Euro branchenweit versicher-te Schäden angerichtet hat, so die Allianz. Und es bleibt ja auch kein

Bundesland verschont – Stürme, Hagel oder Schneedruckschäden in weiten Teilen Österreichs sind weitere Risiken, welche die Angst vor Naturkatastrophen steigen lassen.

Rang 2 der größten Unter-nehmerängste teilen sich mit je-weils 44 Prozent Betriebsunter-brechungen und Cyberkriminali-tät. Damit zeigt sich: Cyber- und IT-Risiken sind auch in Österreich Thema – im Vergleich zum Vorjahr ist die Angst vor Cyberkriminalität um 23 Prozentpunkte gestiegen.

Schon etwas abgeschlagen mit jeweils 19 Prozent sind Marktstag-nation und Feuer das viert- und fünftgrößte Risiko für die hei-mischen Betriebe. Diebstahl und Rohstoffpreiserhöhungen (je 13 Prozent) sowie technologische In-novationen, Stromausfälle und poli- tische Unruhen (je 6 Prozent) ma-chen die Liste der Top 10-Risiken in Österreich komplett. (hk)

Weltweit sorgen sich Unternehmer am meisten vor Betriebs- und Lieferunterbrechnungen – in Österreich vor Naturkatastrophen.

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Werner Müller, Vorstand und CRO der Allianz Österreich, sieht steigende IT-Risiken.

semesterferien Die Europäische Reiseversicherung warnt vor Nicht- und Unterversicherung beim Alpinsport

Vorsicht vor Kostenfalle bei unfallbergungWien. Die Semesterferien stehen vor der Tür, und viele scharren schon in den Startlöchern, um in den Urlaub und in den Schnee zu kommen. „Obwohl beim Winter-urlaub die Risiken und damit ver-bundene Kosten enorm sind, wird oft auf die Reiseversicherung ver-gessen“, warnt Wolfgang Lackner, Vorstandsvorsitzender der Euro-päischen Reiseversicherung.

Unfallzahlen bleiben gleich

Laut der Freizeitunfallstatistik des Kuratoriums für Verkehrs- sicherheit gab es 2013 rund 56.100 Unfälle beim alpinen Wintersport (Skilauf, Snowbord, Langlauf/Ro-deln/Bobfahren), und glaubt man den Experten, wird man auch für

heuer mit in etwa gleichen Unfall-zahlen rechnen müssen.

Kommt bei der Bergung im alpi-nen Gelände dann noch ein Hub-schrauber zum Einsatz, kann es sehr schnell sehr teuer werden – die Kosten sind, weil es sich um einen Freizeitunfall handelt, durch die Sozialversicherung nicht ge-deckt: „Mit dem Abschluss einer privaten Reiseversicherung kön-nen im Fall der Fälle zumindest die finanziellen Probleme abgefe-dert werden, die durch ein Unglück entstehen“, so Lackner.

Die Stornierung der Reise, Rei-seabbruch, verspätete Anreise und unfreiwillige Urlaubsverlänge-rung, z.B. aufgrund von Straßen-sperren durch Lawinen oder Mu-ren, sollte versichert sein. (ag/hk)

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Wolfgang Lackner, Vorstandsvorsitzender Europäische Reisevers., warnt vor Kosten.

Wien. card complete und die welt-weit drittgrößte Kartenorganisa-tion JCB (Japan Credit Bureau) erweitern ihre bisherige Partner-schaft: Der erste breit angelegte Rollout für JCB-Kreditkarten durch einen großen Anbieter in Europa erfolgt in Österreich.

Die entsprechende Vereinba-rung wurde Dienstag im Rahmen des JCB-Europakongresses durch Heimo Hackel, Vorstandsvorsit-zender der card complete Service

Bank AG, und Kimihisa Imada, De-puty President von JCB Internatio-nal Co., Ltd. unterzeichnet.

JCB-Karten für Österreich

JCB ist die einzige japanische Zahlungskartenmarke mit inter-nationaler Verbreitung; die Karten werden weltweit in 190 Ländern bei mehr als 27 Millionen Geschäf-ten, Hotels und Dienstleistungsbe-trieben akzeptiert – damit ist JCB im Kreditkartenbereich die welt-weite Nummer 3 im Akzeptanzbe-reich. Nun soll es JCB-Kartenpro-dukte auch in Österreich geben.

„Für card complete bedeutet die Ausweitung der Zusammenarbeit nicht nur eine Bestätigung des bisherigen gemeinsamen Erfolgs-wegs, sondern vielmehr auch die Möglichkeit, den Kunden ein noch breiteres, internationaleres Port-folio an Produkten und Services zu bieten. Wir arbeiten bereits mit Hochdruck am Launch eines ge-meinsamen Kartenprodukts“, sagt Heimo Hackel. Die Vorstellung desselben ist für das erste Quar-tal 2015 geplant, heißt es bei card complete. (ag/red)

Kreditkarte card complete und JCB arbeiten zusammen

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Heimo Hackel, Vorstandsvorsitzender card complete, arbeitet an neuer Karte.

Stuttgart/Wien. Die Kanäle für den Vertrieb von Finanzprodukten und die Kommunikation mit Bank- und Versicherungskunden werden sich nach Einschätzung von Branchen-experten innerhalb der nächsten fünf Jahre infolge der zuneh-menden Digitalisierung massiv verändern, so die aktuelle Studie „Multikanalvertrieb in Zeiten der Digitalisierung – online, offline und hybrid“ der Managementbera-tung Horváth & Partners. Befragt

wurden rund 100 Entscheider im Vertrieb von Banken und Versi-cherungen in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz. Die Exper-ten rechnen damit, dass etwa jede fünfte Bankfiliale bzw. jede vierte klassische Versicherungsagentur bis 2020 aufgegeben wird. Demge-genüber erwarten sie eine starke Zunahme von Onlinefilialen bzw. -agenturen und neue Arten der Interaktion zwischen Kunden und Anbietern von Finanzprodukten.

Kunden wollen Online sein

„Die Erwartungen von Kunden gegenüber Finanzdienstleistern haben sich in den letzten Jahren enorm verändert. Viele von ihnen sind durch innovative digitale Angebote und Agilität in ande-ren Branchen verwöhnt“, meint Marco Adelt von Horváth & Part-ners. Immer mehr Kunden werden Online-Services ihrer Banken und Versicherer in Anspruch nehmen. „Somit werden die Grenzen zwi-schen der Online- und Offlinewelt zunehmend verschwinden“, so der Bankenexperte und Mitautor der Studie, Marcus Niebudek. (ag/red)

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Um den online-Auftritt wird kein Finanz-dienstleister mehr herumkommnen.

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Wien/London. Dublin, von der Krise noch vor wenigen jahren schwer getroffen, erwies sich als heraus-ragende Erfolgsgeschichte im 2. HJ 2014 am europäischen Büro-markt, mit einem Mietpreiswachs-tumsanstieg von 14,3 % innerhalb von sechs Monaten zu € 480 pro m2 pro Jahr (ein Plus von über 21 % im letzten Jahr), meldet der Im-mobilien-Dienstleister Colliers. Die Mieten stiegen in Barcelona und Amsterdam in diesem Zeitraum um 2,9 % und in Madrid um 2 %. Unter Druck sind Teile von Südeu-ropa und dem östlichen Rand des Kontinents. (red)

Wien. Rauchen auch in den „eige-nen vier Wänden“ wird schwie-riger: Zum ersten Mal hat mit dem Bezirksgericht Wien-Innere Stadt ein Gericht auch in Österreich einem Mieter das Rauchen in der eigenen Wohnung verboten.

Der Mann hatte auf der Loggia bzw. bei geöffnetem Fenster Zigar-re geraucht, was einen schräg über ihm wohnenden Mieter belästigte: Dieser fühlte sich im ungestörten Gebrauch seiner Wohnung beein-trächtigt, weil der Geruch bis in sein Schlafzimmer vordrang.

Der Kläger hatte sich vorsorg-lich die Ansprüche des Vermieters

gegen den Mieter abtreten lassen. Schon der Vormieter der Nicht-raucherwohnung war ausgezogen, weil der Rauch ihn gestört hatte und seine Kinder deshalb sogar verstärkt Atemwegserkrankungen erlitten hätten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Experten empfehlen eine Regelung im Mietvertrag, um einem späteren Streit vorzubeugen, weisen aber darauf hin, dass auch die Vertragsgestaltung Grenzen hat. Der deutsche Bundesgerichts-hof, der beim Rauchen auf dem Balkon einen Interessensausgleich einfordert, denkt an eine „Regelung nach Zeitabschnitten“. (red)

Rauchen zu Hause ist jetzt auch ein Thema in zukünftigen Mietverträgen.

Auch Barcelona hat sich von der Krise erholt, die Mieten steigen wieder.

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Urteil Gericht stellt fest: Rauchverbot jetzt auch auf dem eigenen Balkon

Wenn es den Nachbarn stört …

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medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 23. jäNNER 2015 – 29

Wochentop CAI 7,17%Wochenflop WXF -4,76%CA Immobilien Anlagen 7,17%S Immo 4,40%Buwog 3,84%conwert 3,24%Immofinanz 1,84%Atrium -1,33%Warimpex -4,76%

14. – 21. jänner 2015

IATX (Schluss 21.1.) 212,73 4,11%

IMMO-FONDS

Monatstop KBC Select Immo 16,98%Monatsflop Schroder ISF As. -10,13%

Top 5 ImmofondsKBC Select Immo World PlusC 16,98%ACM Glob.Real Est.Sec.Portf.I 14,79%Candriam Equ.B Glob.Prop.CR 13,47%AXA WF Framl. Gl. RE Sec. F 11,42%Delta Lloyd L Glob. Prop. Fund 11,03%

Flop 5 ImmofondsSchroder ISF As.Pac.Pr.Sec.A -10,13%Lacuna US REIT B -3,43%WIP Global Real Estate Sec. A -0,68%ABD Gl.A.Pro.Sh.S2 USD -0,49%DWS Immoflex Vermögensm. 0,13%

14. – 21. jänner 2015

CERX (Schluss 21.1.) 330,90 -4,89%

1-Monats-Performance (per 21.1.)

Klare Ziele „Möglichst viele leistbare Wohnungen auf hohem Niveau schaffen“; dabei entwickelte Innovationen bei den Baumaterialien könnten zum Exportschla-ger werden, sagt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Nach dem Rekordjahr 2014 sind in Wien immer noch ca. 20.000 Einheiten in Bau oder Vorbereitung. Seite 30

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Geförderter Wohnbau: auch 2015 ambitioniert

Colliers Wachstum am europäischen Büromarkt

Die Comeback-Kinder

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Bruno Ettenauer, CA Immo: John F. Kennedy Haus in Berliner Europacity ist zu 70% vermietet Seite 32

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Bernhard Reikersdorfer von Re/Max peilt für heuer die Begleitung von 10.000 Transaktionsseiten an Seite 33©

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Wohnbaustadtrat Michael Ludwig: 2014 mit der Fertigstellung von 7.273 Wohneinheiten oder 140 Wohneinheiten pro Woche neues Rekordniveau erreicht.

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Wien. Der geförderte Wohnbau in Wien schreibt Rekorde: Im Vorjahr wurden an die 7.300 Wohnungen fertiggestellt, jede Woche wurden im Schnitt 140 neue Wohnungen übergeben. Geht es nach Wiens Wohnbaustadtrat Michael Lud-wig, wird das Tempo beibehalten: „Knapp 200 Projekte mit mehr als 20.000 Einheiten sind derzeit in Bau oder Vorbereitung“, sagt Lud-wig im Gespräch mit medianet; sie werden in den nächsten zwei bis drei Jahren sukzessive realisiert.

Diese Neubauleistung ist auch nötig, denn der Zuzug bis 2030 wird auf 200.000 geschätzt, womit Wien unter Europas Städten prozentuell am stärksten wachse; andernorts zeichnen sich gegenläufige Trends ab, etwa in Italien, aber auch in Metropolen im Norden, etwa Riga.

Wien ist gefragt – kein Wunder: Zahlreiche Studien und Rankings attestieren der Bundeshauptstadt eine ausgezeichnete Positionierung im globalen Kontext (s. Textkas-ten). Ludwig: „Wien ist außerdem die größte Universitätsstadt im deutschsprachigen Raum, gemes-sen an der Zahl der Studenten, eben weil der Wohnraum für Studie-rende leistbar ist; zudem ist Wien Konferenzstadt Nr. 1 weltweit.“

Dabei verknüpft die Stadt Wien auch öffentliches Interesse mit pri-vatem Kapital: Seit 2011, dem Start der „Wiener Wohnbauinitiative“,

wird weiterer leistbarer Wohn-raum auch durch die Bereitstellung von städtischen Grundstücken und günstigen Darlehen in Kooperati-on mit privaten Bauträgern und Finanzdienstleistern wie Banken und Versicherungen geschaffen. Ludwig: „Dieses Modell erregt in-ternational Aufsehen. Es gibt genü-gend Kapital, das veranlagt werden will, beim Wohnbau in Wien schie-ßen die Renditen zwar nicht in den Himmel, es ist aber eine sichere Veranlagung.“ 2014 seien über die-ses Pionierprojekt sechs Vorzeige-projekte mit 655 Wohnungen fer-tiggestellt worden.

Verknüpfung mit Privaten

Weitere 3.488 Wohnungen mit 484 Mio. Euro Gesamtbaukosten seien derzeit in Bau, präzisiert Ludwig, heuer erfolgt zudem der

Baustart für noch einmal 1.000 Einheiten. Das Wohnbau-Paket sieht zusätzliche 100 Mio. Euro für den Bau von weiteren 1.800 Woh-nungen vor.

Speziell für Menschen mit ge-ringem Einkommen hat die Stadt Wien im Vorjahr die „Smart-Woh-nungen” aus der Taufe gehoben; pro Quadratmeter Nutzfläche sind nicht mehr als 60 Euro Eigenmittel erforderlich, denn hier werde ein zusätzlicher Zuschuss von 200 Eu-ro gewährt. Mehr als 2.500 dieser Wohnungen sind in Bau oder Bau-vorbereitung.

„Es wird aber nicht nur neu ge-baut, der Großteil in Wien lebt ja im Bestand“, erklärt Ludwig. Deshalb will man ca. 10.000 Woh-nungen im Jahr gefördert sanieren.

Der Stadt Wien wäre es nicht ge-lungen, in den diversen Rankings Spitzenplätze zu belegen, wenn

neben der Quantität (nicht nur bezüglich Einheiten, auch bezüg-lich der Quadratmeter pro Kopf) nicht auch auf die Qualität ge-schaut werde – und zwar schon bei Baubeginn: Bei den großen Stadt- erweiterungsgebieten wird gleich auch die Infrastruktur mitgedacht und mitgebaut. „Beispiel Seestadt Aspern“, so Ludwig, „hier konn-ten die Bauarbeiter gleich auch mit der U-Bahn zur Baustelle fahren.“

Zweiteilung verhindern

Ein Anliegen sei es auch, zu verhindern, dass der private und geförderte Markt allzusehr aus-einanderdriften, spricht Ludwig die anhaltende Mietrechtsdebat-te und die Preisschere an: „Allen Akteuren ist bewusst, dass ein neues, transparenteres und hand-habbareres Mietrecht kommen muss. Die gesetzliche Neurege-lung zu den Thermen und zum Wohnungszubehör war ein erster Schritt, der zeigt, dass man aufei-nander zugehen kann. Der private Markt soll jedenfalls eingebunden werden.“

Die ambitionierten Pläne sieht Ludwig von fiskalpolitisch ander-weitigen Interessen nicht bedroht: „Investitionen im Wohnbau sind

nötig. Wer mehr für das Wohnen ausgeben muss, hat weniger für den privaten Konsum.“ Das leuchte ein. Zudem schaffe der Neubau Be-schäftigung für 20.000 Menschen in Wien und den benachbarten Bundesländern.

Künftige Schwerpunkte

Die Ziele für die kommenden Jahre lauten weiterhin einerseits „möglichst viele leistbare Woh-nungen auf hohem Niveau – auch für den (gehobenen) Mittelstand, zwecks sozialer Durchmischung“, andererseits Innovationen bei den Baumaterialien. „Wir beschäftigen uns viel mit Holzbau, auch Ziegel- und Massivbauweise. Gewonnene Erkenntnisse bezüglich des sinn-vollen Einsatzes in Abhängigkeit der Bauhöhe, Funktionsweise, etc. könnten zum Exportschlager wer-den“, erwartet Ludwig.

Dass der Stadt Flächen ausgehen, diese Angst scheint Ludwig nicht zu kennen: „Der Wohnfonds Wien hat derzeit rund 2,2 Mio. m2 im Portfolio, diese können wir schritt-weise entwickeln und dem geför-derten Wohnbau zuführen, wobei angesichts beschränkter Baugrün-de selbstverständlich sinnvolle re-gionalübergreifende Siedlungspoli-tik im Fokus liegt.“ (lk)

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Für Wien gibt es derzeit in maßgeblichen, globalen Rankings fast nur Bestnoten.

„Die Investitionen in

den Wohnbau stehen

außer Frage, sie sind

nötig und schaffen

Arbeitsplätze.“

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Berlin. PwC und Urban Land Insti-tute (ULI) sagen in ihrer neuesten Studie zu Europas Immobilient-rends 2015: „Top-Immobilien sind überteuert, europäische Krisenlän-der wieder attraktiv. Und: Berlin verdrängt München als Immobili-en-Markt mit den besten Investiti-onschancen vom Spitzenplatz.“

Hamburg dagegen befinde sich weiter unter den fünf attraktivsten europäischen Standorten, neben

den beiden Aufsteigern Madrid und Athen sowie Dublin, das be-reits 2014 unter den Top Fünf zu finden war.

Berlin gilt als Hotspot für Medi-en und Technologie und weist eine vergleichsweise junge Bevölkerung aus. In diesem Bereich finden auch die meisten Einführungen von neu-en Produkten bzw. Produktvorstel-lungen in Berlin statt oder haben zumindest einen Berlin-Bezug.

Jochen Brücken, verantwort-licher Partner für den Bereich Real Estate bei PwC Deutschland, sagt: „Auch in 2015 wird unverändert viel weltweites Kapital in Europas Immobilienmarkt fließen. Das wird die Preise treiben und das Angebot weiter verknappen. Bereits jetzt erachten fast zwei Drittel der Be-fragten Top-Immobilien als über-teuert.“ Die vielfache Begründung: Das Vermietungsvolumen hielt nicht mit der Nachfrage nach In-vestments und der Wertentwick-lung Schritt.

Augenmerk auf Trends

Investoren weichen daher zuneh-mend in Märkte beziehungsweise Immobilien-Assetklassen aus, mit denen sie bislang noch nicht ver-traut seien. „Dabei sollten sie noch stärker auf Immobilien setzen, die von den großen Trends Urbanisie-rung, alternde Gesellschaft und technologische Innovation profi-tieren.“

ULI-Chairman Jürgen Fenk meint: „Das Vertrauen in die welt-weiten Immobilienmärkte ist zu-

rückgekehrt. In der Folge nimmt die Risikobereitschaft der Inves-toren wieder deutlich zu; sie wenden sich Standorten und Sektoren zu, die bislang weniger im Fokus stan-den.“ In den USA sei dieser Trend schon länger zu beobachten, aber seit rund einem Jahr weite er sich auch in Europa stark aus. Vor die-sem Hintergrund hätten Immobili-enanleger zuletzt nicht nur verstär-kt in Irland und Spanien investiert, sondern auch in Athen, Amster-dam, Birmingham oder Lissa- bon. Schlusslichter im Ranking der Investoren waren Wien, Rom und Moskau. Die Aussichten der rus-sischen Hauptstadt seien – wenig verwunderlich – stark von der geo-politischen Krise getrübt.

Die Studie „Emerging Trends in Real Estate Europe 2015“, ei-ne jährliche Erhebung des Ur-ban Land Institute und der Wirt-schaftsprüfungs- und Beratungs-gesellschaft PwC, widmet jedem der 28 wichtigsten europäischen Standorte ein eigenes Kapitel. Sie basiert auf Interviews mit rund 500 Marktexperten und wird seit 2006 erstellt. (lk)

Studie Für PwC und das Urban Land Institute ist Berlin vor München der attraktivste europäische Immobilien-Markt

„Madrid und Athen sind die Aufsteiger“

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Berlin ist Hotspot für Medien und Technologie, auch Dublin wird als attraktiv bewertet.

30 – financenetreal:estate iMMo:cover Freitag, 23. Jänner 2015

Lebensqualität Zum fünften Mal in Folge at-testiert das „Quality of Living Ranking 2014“ der Beratungsfirma Mercer Consulting Group (Vergleich von 223 internationalen Metropo-len) Wien den Rang 1. Im aktuellen Economist Intelligence Unit-Ranking belegt Wien im globalen Vergleich (140 Städte) den zweiten Platz.Erfolg Laut Studie „State of The World Cities 12/13“ der UN-Organisation „UN-Habitat“ ist Wien unter 70 internationalen Städten die erfolgreichste, florierendste Stadt. Geprüft wurden Produktivität, Infrastruktur, Lebens-qualität, Nachhaltigkeit und soziale Gleichbe-handlung.

Ansehen Für rund 19.000 Personen aus den acht größten Industrienationen der Welt, die für das „City RepTrak“-Ranking der Beratungs-firma Reputation Institute befragt wurden, führt Wien 100 internationale Metropolen an.Innovation Im „Innovation Cities Global Index 2014“ der australischen Innovationsa-gentur 2thinknow (Vergleich von 445 Städten anhand von 162 Kriterien) belegt Wien hinter San Francisco-San Jose, New York, London, Boston und Paris den sechsten Platz; auf eu-ropäischer Ebene liegt Wien an dritter Stelle.Smart City Im „Smart Cities“ Ranking 2014 des US-Klimastrategen Boyd Cohen Ranking für Europa belegt Wien den dritten Platz.

die „wien-performance“

Bauproduktion Eurozone

Italien sah das stärkste MinusBrüssel/Luxemburg. Die Produktion im Baugewerbe ist im November gegenüber Oktober sowohl in der EU (-0,2%) als auch in der Eurozo-ne (-0,1%) gesunken, so die jüngsten Daten von Eurostat. Das stärkste Minus gab es in Italien mit 4,5%, den höchsten Zuwachs in Rumä-nien mit 5,8%.

Rumänien schwankte stark

Rumänien hatte im September den höchsten Anstieg mit 6,3%, ge-folgt vom stärksten Rückgang im Oktober mit -5,4% und im Novem-ber wiederum Platz 1 beim Anstieg mit 5,8%. Aus Österreich lagen noch keine Daten vor; in den Monaten davor bewegte sich die Baupro-duktion Österreichs zwischen -1,4 und +1,8%. Im Jahresabstand – No-vember 2013 zu November 2014 (auch hierfür gibt es noch keine Österreich-Daten) – registrierte der Euroraum ein Plus von 2,2%, die EU einen Anstieg von 2,5%. Dabei stach Spanien mit einem Zuwachs von 15,9% hervor, den stärksten Rück-gang hatte Slowenien (-11,2%). (lk)

Geförderter Wohnbau Geglückte Kombination aus Quantität und Qualität bringt weltweit Anerkennung; sie soll auch zweigeteilten Markt verhindern

„es geht weiter in dem Tempo“Angesichts des erwarteten Zuzugs von 200.000 Personen bis zum Jahr 2030 braucht Wien eine hohe Neubauleistung.

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Inside Your Business. Today.

medianet – Österreichs führendeB2B Wirtschaftsplattform

The Opinionmakers Network für Entscheidungsträger und Meinungsmacher

prime news & market watch

> Interview: Cradle-to-Cradle-Pionier Michael Braungart 5

> Feature: Burgerking – oder doch Veganista? 6/7

marketing & media> Innsbrucker Agentur P8

jetzt mit viertem Standort 11

> made2matter: Marken- Positionierung in Echtzeit 13

retail > Klarna untersucht das

Online-Kaufverhalten 19

> Start: Solidaritätskampagne „Nimm dir ein Herz!“ 22

business weekend

> Allergieverordnung: Wirte sind wenig vorbereitet 24

> Zinsschritt in USA rückt näher, anders in Europa 40

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. 14. JG. NO. 1884 ¤ 4,– FREITAG/SAMSTAG/SONNTAG, 7.– 9. NOVEMBER 2014

Konferenz in Graz 1.000 Delegierte, 170 Speaker, Regierungsvertreter und Experten aus 50 Ländern

Können die Städte den Planeten retten?

Smart Citys Die „Urban Future Global Conference“ am 18. und 19. November 2014 in Graz ist die größte Konferenz für nachhaltige Stadt entwicklung in Mitteleuropa. Die Mega-Veranstaltung wirft ein Schlaglicht auf die Zukunft der Städte. Seite 4

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Einer der Keynote-Speaker in Graz ist der ehemalige Londoner Bürgermeister Ken Livingstone.

„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4 Tel.: +43 1 919 20 - [email protected] | www.medianet.at

Die neuen Mediadaten und den Sonderthemenplan

2015 finden Sie hier:

immo:markets financenetreal:estate – 31Freitag, 23. Jänner 2015

Wohnimmobilien Londons Preise brechen alle Rekorde – auch eine Steuererhöhung bremste die Zahl der Transaktionen nur wenig

irland hat stärksten PreisanstiegLondon. Als der britische Schatz-kanzler George Osborne im De-zember vergangenen Jahres die sogenannte Stempelsteuer für Im-mobilien in einem Wert von mehr als 937.500 Pfund anhob, rech-neten viele Marktbeobachter mit deutlichen Bremsspuren bei der Zahl der Wohnimmobilien-Trans-aktionen. Doch die Steuererhöhung zeigte kaum Wirkung.

Temporär geringe Einbußen

Wie das Maklerhaus Knight Frank berichtete, gingen die Preise in Londons Top-Segment im De-zember 2014 zwar um 0,1 Prozent zurück. Schon im November hatte es ein Minus von 0,2 Prozent ge-geben. Damit zeigt der Londoner Markt eine deutliche Widerstands-fähigkeit in seiner Aufwärtsten-denz, denn bereits 2012, als eben-falls die Steuern auf Topimmobi-lien erhöht worden waren, gab es

kaum nennenswerte Reaktionen nach unten.

Zuwächse wie vor der Krise

Den Experten von Knight Frank zufolge stiegen die Preise im Lu-xusbereich inklusive der Einbußen zum Jahresende 2014 in Summe um 5,1 Prozent. In den vergange-nen fünf Jahren legte das Nobel-segment damit um plus 52 Prozent zu.

Auf dem globalen Preisindex für Wohnimmobilien des Unter-nehmens rangiert das Vereinigte Königreich nun auf Platz vier. In-nerhalb von zwölf Monaten stie-

gen die Preise um 10,5 Prozent. Auf Platz drei liegt Dubai mit 12,5 Prozent; die „Silbermedaille“ holt die Türkei mit einem durchschnitt-lichen Wertgewinn von 14 Prozent.

Die stärksten Zuwächse, nämlich gleich 15 Prozent im letzten Jahr, konnte Irland vorweisen, was es auf Platz eins des Index katapul-tiert. Sämtliche Wohnimmobilien Großbritanniens hatten übrigens 2014 einen Wert von 5,75 Billionen Pfund (rund 7,4 Billionen Euro); jene in London erreichten einen Ge-samtwert von 1,4 Billionen Pfund (1,8 Billionen Euro), berichtet der internationale Immobilienberater Savills. (rk)

Auf der globalen „Fieberkurve“ bei den Wertzuwächsen liegt Großbritannien trotz enormer Gesamtsumme nur auf Platz vier.

architektur Nachhaltigkeit

StaatspreisWien. Schon zum vierten Mal wur-de heuer der „Staatspreis Architek-tur und Nachhaltigkeit“ vergeben Der Preis wurde im Rahmen der Klimaschutzinitiative „klima:aktiv“ des Landwirtschaftsministeriums ausgeschrieben.

Abgewickelt wird der Wettbe-werb von der Österreichischen Ge-sellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) in Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität Linz, die die Jury unter dem Vorsitz von Roland Gnaiger stellt.

Sie richtet die Bewertung so-wohl nach der architektonischen Qualität als auch – folgend dem klima:aktiv Gebäudestandard – nach der ökologischen und energe-tischen Performance der Baupro-jekte.

Vom Betriebsgebäude …

74 Einreichungen erfolgten heu-er in den Segmenten „Neubau“ und „Sanierung“; fünf Projekte wurden schließlich prämiert.

Ausgezeichnet wurde unter an-derem das Betriebsgebäude des Unternehmens „Schachinger Lo-gis-tik“ in Hörsching: Poppe Prehal Architekten bauten dort die größte Holzbauhalle Europas.

Auch das Wohnprojekt Wien in Wien-Leopoldstadt, ein Niedrigst-energiewohnheim, geplant von einszueins architektur für den ge-meinnützigen Bauträger Schwarza-tal, erhielt einen Staatspreis.

… bis zum Kindergarten

Das Linzer Büro bogenfeld archi-tektur sanierte eine Einfamilien-haus in Wien-Währing mit Lehm-putz, schadstofffreien Baustoffen und Einliegerwohnung und erwies sich damit als preiswürdig.

Hein Architekten planten den Kindergarten Muntlix in Zwischen-wasser (Vorarlberg), ein Passiv-haus in Holzbauweise mit einem Stampflehmboden, der nicht nur eine wertvolle Speichermasse, son-dern auch eine warme Spielober-fläche für die Kinder ist. Und auch das Justizzentrum Korneuburg (NÖ), geplant von der Arge Dieter Mathoi & Din A4, hat jetzt einen Staatspreis. (rk)

Teurer Markt: Londoner Wohnimmos sind in Summe an die 1,8 Billionen Euro wert. Zum Vergleich: Brasiliens Bruttoinlandsprodukt lag 2013 bei 1,953 Billionen Euro.

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Frankfurt/Wien. Die German Hotel In-vest I GmbH & Co. KG hat das rund 2.900 m2 große Baufeld Alpha 1.4 am Frankfurter Flughafen von der Grundstücksgesellschaft Gateway Gardens GmbH erworben. Geplant ist ein Business-Flughafenhotel im 3- bis 4-Sterne-Segment.

Das Haus mit rund 12.000 m2 Bruttogrundfläche wird voraus-sichtlich 288 Zimmer sowie einen großzügigen Konferenzbereich be-herbergen und soll nationale sowie

internationale Tagungs- und Busi-nessgäste ansprechen. Bauherr sind die Gesellschafter Strauss & Partner und die Munich Hotel Invest.

„Wir befinden uns derzeit in der Bauantragsplanung und gehen da-von aus, im Frühjahr 2015 die Bau-genehmigung zu erhalten. Wie in der Vergangenheit vertrauen wir auf bewährte Projektpartner wie Guder+Hoffend Architekten und die Porr Deutschland GmbH, mit denen wir langjährig erfolgreich zusammenarbeiten“, so Christian Berger, Geschäftsführer Strauss & Partner Deutschland.

„Wir legen mit dem Konzept des Global Business Village großen Wert auf Urbanität und Qualität. Dies und die exzellente Verkehrs-anbindung hat eine entscheidende Rolle bei den Gesprächen mit Strauss & Partner sowie der Mu-nich Hotel Invest gespielt“, fügt der Geschäftsführer von Gateway Gardens, Kerstin Hennig, hinzu.

„Mit dem Verkauf und der Be-bauung kommen wir der Entwick-lung von Gateway Gardens zu einem lebendigen Stadtteil immer näher“, so Henning. (fh)

32 – financenetreal:estate immo:markets Freitag, 23. Jänner 2015

Kasseler Forscher entwickeln Solar-BetonWien. Laut Kronen Zeitung haben Forscher der Universi-tät Kassel einen Beton entwi-ckelt, der mit einer Solarzelle beschichtet wird und Strom erzeugt.

Für ihren Solar-Beton na-mens „Dyscrete“ haben die Kasseler Forscher konventio-nellen Beton mit einer Solar-Beschichtung versehen, die einem Bericht des Technik-portals „Golem“ zufolge aus Titandioxid, einer organischen Flüssigkeit, einem Elektrolyt sowie Graphit und einer trans-parenten Oberfläche besteht. Weil die verwendeten Materi-alien recht einfach zu beschaf-fen sind, könnte der Solar-Beton künftig auch im großen Stil verwendet werden – etwa für Häuserfassaden, die Strom erzeugen. (fh)

Vermietungsleistung über 10-JahresmittelWien/Frankfurt. Im Jahresverlauf 2014 wurden in den fünf gro-ßen deutschen Büromärkten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München insge-samt rund 2,45 Mio. m2 Büro-flächen vermietet.

Damit wurde das langfris-tige Mittel der letzten zehn Jahre um rund 1 Prozent leicht übertroffen.

„Nachdem in den beiden Vorjahren die Flächenumsätze jeweils um rund 8% zurück-gegangen sind, zeichnet sich nun eine Trendwende ab“, sagt Carsten Ape, Head of Agency bei CBRE Deutschland. (red)

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Attraktiv: Neue Betonmischung mit günstigen Komponenten.

Gateway Gardens Global Business Village wird Realität

Strauss & Partner projektiert Hotel

ausländische investoren Engagement in deutsche Immobilien fast verdoppelt, insbesondere US-, britische und französische Anleger aktiv

Deutschland ist „sicherer Hafen“Wien/Frankfurt. Laut einer aktu-ellen CBRE Deutschland-Analyse wurden im Jahr 2014 auf dem deutschen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien 39,8 Mrd. € umgesetzt; gegenüber 2013 ergibt das eine Steigerung um rund ein Drittel.

„Die sich beschleunigende Krise in Russland hat den Effekt, dass Deutschland für Investoren noch attraktiver wird; Deutschland ist und bleibt der sichere Hafen“, sagt Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE Deutschland.

Ausländische Anleger aktiv

Die starke wirtschaftliche Stel-lung Deutschlands ist ein Magnet für Investoren weltweit.

Knapp 18,5 Mrd. Euro wurden 2014 von ausländischen Investoren in den deutschen Immobilienmarkt

investiert. Gegenüber dem Vorjahr haben sich deren Investments fast verdoppelt. Besonders aktiv zeigten sich US-amerikanische Investoren sowie Investoren aus Großbritannien und Frankreich. „Auch asiatische Investoren kom-men verstärkt auf den deutschen Markt und sind für rund 5% der Gesamtinvestments verantwort-lich“, so Klein. „Neben Investoren aus Südkorea wollen aber auch Anleger aus Malaysia und China großvolumig in deutsche Immobi-lien investieren, um so das eigene Immobilien-Portfolio besser zu diversifizieren.“ Das Investment-volumen einheimischer Investoren blieb mit Euro 21,3 Mrd. etwa auf Vorjahresniveau.

Paketverkäufe gestiegen

Das auf Paketverkäufe entfal-lende Transaktionsvolumen sum-mierte sich auf knapp 14 Mrd.

Euro; damit lag der Anteil der Portfoliotransaktionen bei circa 35% gegenüber rund 25% im Vor-jahr. Insgesamt wurden 40 Portfo-liotransaktionen mit jeweils über 100 Mio. Euro verzeichnet. Dabei lag der Fokus bei Portfolios mit einem Volumen von 5 Mrd. Eu-ro eindeutig auf Büroimmobilien, wobei neben Core-Immobilien in den Investmentzentren auch mehr management-intensive Produkte in B-Lagen nachgefragt wurden.

Büroimmobilien dominieren

Büroimmobilien dominierten mit rund 20,3 Mrd. € den Investment-markt, gefolgt von Handelsimmo-bilien (9,2 Mrd. €). Auch der Boom im Handel mit Logistikimmobilien und Hotelimmobilien hat sich in 2014 weiter fortgesetzt. Am Ge-samtinvestmentmarkt haben die beiden Assetklassen einen Anteil von jeweils 8 Prozent.

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Büroimmobilien sind Investors Liebling, aber auch der Logistik- und Hotel-Immobilienmarkt konnte 2014 deutlich zulegen.

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F. Klein: „Deutschlands wirtschaftliche Stellung ist Magnet für Investoren weltweit.“

Baukostenindex 2014 Laut Statistik Austria steigen Kosten im Wohnhaus- und Siedlungsbau stärker als im Tiefbau

tiefbausparten mit gedämpftem kostenplusWien. Der Baukostenindex (Ba-sis 2010) für den Wohnhaus- und Siedlungsbau betrug laut Statistik Austria für den Jahresdurchschnitt 2014 107,6 Punkte und stieg somit gegenüber 2013 um 1,1%.

Der durchschnittliche Kostenan-stieg fiel damit etwas gedämpfter aus als im Vorjahr. Für den Monat Dezember 2014 erhöhte sich der Indexwert für den Wohnhaus- und Siedlungsbau im Jahresvergleich um 1,3% auf 108,1 Punkte.

Die Kostenentwicklung wurde im Wohnhaus- und Siedlungsbau vor allem durch die spürbaren Preissenkungen bei „Bituminöse Dichtungsbahnen“, „Stahl, Bleche, Träger“ und „Türen“ vorangetrie-ben. Im Gegensatz dazu stiegen die Preise von „Schaltern“ und „Warm-

wasseraufbereitungsgeräten“. Der gedämpfte Anstieg beider Tiefbau-sparten setzte sich 2014 fort. Der Baukostenindex verzeichnete für den Straßenbau im Jahresdurch-schnitt ein leichtes Plus von 0,4% gegenüber dem Vorjahr.

Für den Brückenbau ergab sich ein durchschnittliches Plus von 0,3%, womit er deutlich unter der durchschnittlichen Veränderungs-rate von 2013 lag. Beim Baukosten-index des Tiefbaus dominierten, wie auch schon im Jahr davor, vor allem die Preissenkungen des Bitu-mens und der Warenkorbelemente „Diesel, Benzin“ und „Gas“. Demge-genüber stehen Preiserhöhungen von „Betonfertigteilen“, „Faser-platten“ und „Natursteine, Bruch-steine“. (fh)

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Der Straßenbau holte ein minimales Plus von nicht einmal einem halben Prozent.

Berlin/Wien. Die CA Immo hat wei-tere Mietverträge über insgesamt rund 3.870 m2 Bürofläche im John F. Kennedy Haus am Berliner Hauptbahnhof abgeschlossen. Die Vermietungsquote des Gebäudes steigt somit noch vor der Fertig-stellung auf circa 70%.

Attraktive Hauptstadt

„Mit dem Abschluss dieser Miet-verträge wird deutlich, dass das

von uns entwickelte Stadtquartier Europacity mittlerweile als bevor-zugter Bürostandort am Berliner Markt angekommen ist“, freut sich Bruno Ettenauer, CEO der CA Im-mo, über diese Entwicklung.

„Mit der Realisierung dieses Bürogebäudes stärken wir weiter unsere Präsenz an diesem überaus zentralen und modernen Standort; das Kennedy Haus wird unser Be-standsportfolio optimal ergänzen“, so Ettenauer. (fh)

Ca immo John F. Kennedy Haus zu 70% vermietet

Berliner Bürostandort Europacity

Bruno Ettenauer: „Europacity ist bevorzugter Bürostandort am Berliner Markt.“

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German Hotel Invest baut in Gateway Gardens 288 Zimmer Business Hotel.

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Buwog I: Number One unter „Börseneulingen”

Wien. Die Buwog AG ist mit dem „Number One Award“ von Bör-se Social Network und Deloitte in der Kategorie „Bester Bör-seneuling 2014“ ausgezeichnet worden. Als Begründung für die Preisvergabe führt Initiator Christian Drastil die Aufnahme in den Leitindex ATX bei erster Gelegenheit, die Kursentwick-lung der Aktie, mit der die Buwog 2014 zum fünftbesten ATX-Wert wurde, Umsatz und Streubesitz-Marktkapitalisie-rung an.

„Obwohl nur acht Monate gelistet, ist die Buwog beim Gesamtumsatz 2014 auf dem starken elften Rang, nur knapp hinter großen Werten wie Vien-na Insurance Group oder Ver-bund“, so Drastil. (lk)

Buwog II: Wohnprojekt 7Central ist fertigWien. In der Lindengasse im 7. Wiener Gemeindebezirk hat die Buwog Group das Projekt „7Central“ in unmittelbarer Nähe zur Mariahilfer Straße und zum Westbahnhof fertig-gestellt. Das Gesamtprojekt umfasst 65 Wohneinheiten und setzt sich aus zwei Bau teilen zusammen, von denen die Buwog bereits einen komplett an einen Investor verkauft hat. 70% der Wohnungen wur-den bereits vergeben, einige freie gibt es noch im zweiten Bauteil.

Die hochwertig ausgestatten Wohnungen sind zwischen 54 und 180 m2 groß und verfügen über Balkon bzw. Loggia oder Terrasse, heißt es. Architekt des Niedrigenergiegebäudes war das Büro DTA Duda Testor.

Linzer „Palais Zollamt“ saniert übergeben

Linz. Nach 18-monatiger Bau-phase hat die ifa AG am 14. Jän-ner das unter Denkmalschutz stehende „Palais Zollamt“ im Linzer Rathausviertel an 122 Investoren übergeben. In Zu-sammenarbeit mit dem Archi-tektenteam der arinco planung + consulting GmbH wurden 83 Wohnungen, 4 Büros und 71 Tiefgaragenplätze (Nutzfläche 7.582 m2) geschaffen, wobei his-torische Bausubstanz mit zeit-gemäßer Architektur kombiniert wurden. Zuletzt beherbergte das 155 Jahre alte Bauwerk den Hauptsitz des Finanz- und Hauptzollamts. (lk)

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Drastil übergibt den Award an Buwog-CEO Daniel Riedl.

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32 Mio. € Gesamtinvestitionssumme für das Gebäude im Rathausviertel.

Wien. Österreichs Hotelinvest-mentmarkt schloss das Jahr 2014 mit einem beachtlichen Ergebnis, verfehlte jedoch das Vorjahreser-gebnis um knapp 100 Mio. €. „Das rührt daher, dass es keine großen Portfoliodeals gab und auch kei-nes der am Markt befindlichen Lu-xushotels verkauft wurde“, erklärt Lukas Hochedlinger, Österreich-Geschäftsführer des Hotelimmobi-lienspezialisten Christie + Co. Das Transaktionsvolumen erreichte

2014 ca. 230 Mio. €, wobei vor allem in der zweiten Jahreshälfte Bewegung zu spüren war; Käufer waren vor allem Privatinvestoren.

Gleich das gesamte Objekt

Der Großteil der Transaktionen spielte sich unter 10 Mio. € ab. Einige wenige, darunter das Mer-cure Hotel Wien (252 Zimmer) ne-ben dem Westbahnhof und das im Haas Haus gelegene Do & Co Ho-

tel (43 Zimmer), durchbrachen die Schallmauer von 20 Mio. €.

Während Ersteres von einem russischen Family-Office erwor-ben wurde, schlug bei Letzterem das Cateringunternehmen Do & Co von Attila Dogudan zu, wobei nicht nur das Hotel, sondern auch gleich die gesamte Immobilie akquiriert wurden.

Wie schon in den Vorjahren war in Wien besonders viel los; so ent-fielen etwa drei Viertel des gesam-ten Transaktionsvolumens auf die Bundeshauptstadt. Sowohl beim Verkauf des Artis Hotel am Renn-weg als auch zweier Budgethotels

an einen institutionellen deutschen Fonds war Christie + Co unterstüt-zend involviert.

Auch viele kleinere Hotels wie etwa das Hotel Kärntnerhof (44 Zimmer), das Hotel Adlon (42 Zim-mer) oder das Hotel Stahlener (29 Zimmer), fanden neue Eigentümer. Ebenso wurden Hotels in gemischt genutzten Immobilien wie etwa das Harry’s Home im Millennium Tower, das Hotel Haydn und das NH Wien Atterseehaus, beide auf der Mariahilferstraße, verkauft.

Viele, freilich kleinere Transak-tionen gab es auch in den Bundes-ländern. (lk)

Re/Max Das Makler-Franchisenetz peilt für heuer die Begleitung von 10.000 Transaktionsseiten an – neue Standorte

Wachstum auch in 2015Wien. Der Immobilienvermittler Re/Max konnte 2014 das „exzel-lente Ergebnis des Vorjahres“ in Österreich übertreffen. „Ein Ho-norar-Umsatzplus von 17 Prozent ist in diesen Zeiten nicht selbstver-ständlich“, sagte Re/Max-Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikers-dorfer zu medianet. Ausnahmslos in allen Bundesländern habe man ein Umsatzplus gesehen: In Salz-burg deutlich über 30%, in Vorarl-berg, Wien, Oberösterreich deut-lich über 20%; in Kärnten und Tirol lag das Plus bei 19,5 bzw. 17%.

Für 2015 sind die Ziele wieder ambitioniert: Standorte in Linz, Schwaz in Tirol, Villach, Graz und in Wien 1050, 1060, 1110 und 1200 haben soeben eröffnet bzw. würden in den ersten Monaten des Jahres 2015 eröffnen. Weitere Standorte seien vor allem in den Bundesländern Kärnten, Tirol, Oberösterreich und Salzburg ge-plant. 2014 habe man rund 9.200

Käufe und Verkäufe begleitet, für 2015 peilt 10.000 Transaktionen an. Dazu sollen 100 zertifizierte Immobilien-Experten neu aufge-nommen werden. Reikersdorfer: „Dabei geht es nicht um einen Verdrängungswettbewerb; unser größter Konkurrent ist der private Markt.“

Die Branche sei immer noch mit einem Negativ-Image behaftet, räumt Reikersdorfer ein. Die ganze Branche sei daher gefordert: „Wir müssen den Konsumenten bewusst machen, was der Immobilien-dienstleister alles für ihn tut.“ Seit mehreren Jahren bereits halte Re/Max Kundeninformationsveran-staltungen in ganz Österreich ab, z.B., um die 77 häufigsten Fehler bei Immobilienkäufen aufzuzeigen, was nicht überall auf Gegenliebe und Verständnis stoße. Vor allem bei der schwieriger werdenden Preisfindung lohne sich die Zusam-menarbeit mit einem Makler. (lk)

„Es geht nicht um Verdrängungswettbewerb; der härteste Konkurrent ist der private Markt.“

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Reikersdorfer: „Suchen heuer 100 weitere zertifizierte Immobilien-Experten“.

BergsTopp Experte beim Q-Check Market-Treff: „Neben starken Marken braucht’s immer wieder auch Abwechslung“

Retail-Flächen: richtiger Mix reicht nichtWien. Bei der jüngsten „Q-Check – Quarterly Market Roadshow“, einer vom Fachmedium DerBörsianer und von Metrum Communications veranstalteten vierteljährlichen Plattform zur Meinungsbildung am österreichischen Kapitalmarkt, sprach Hannes Pachler, Experte für Retail Investment bei Berg-sTopp, über das Erfolgsgeheimnis im Retail-Immobilienmarkt. „Ein gutes Shopping Center erkennt man am richtigen Mix“, so Pachler. Man brauche starke Marken, aber auch immer wieder neue Shops. „Abwechslung ist ganz wichtig.“ Das Retail-Segment habe in Öster-reich in den letzten Jahren stark zugelegt. Laut Pachler machte es 2014 mit rund eine Mrd. Euro et-wa 40% des gesamten Immobili-

entransaktionsmarkts aus. Und es wird seiner Ansicht nach mit durchschnittlichen Renditen von 4% für Top-Einkaufsstraßen, 5,5% für Shopping Center und 6,2% für Fachmarktzentren weiter attraktiv bleiben.

Online-Shopping ohne Limit

Vorsehen sollte man sich vor dem Online-Shopping. Dieser Trend kennt derzeit nur eine Rich-tugn: nach oben, meint Pachler: „Der Gesamthandelsumsatz liegt derzeit bei rund 10%. Den stärks-ten Anteil hält traditionell der Buchhandel, gefolgt von Elektronik und Fashion. Demnächst wird der Online-Handel den Siegeszug im Lebensmittelsegment antreten. (lk)

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Pachler: „Neue Marken braucht das Land! Hierbei gleicht Österreich einer Wüste.“

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Quelle: Christie + Co

hotelinvestmentmarkt Gesamtjahresvolumen von 230 Mio. Euro blieb aber unter Vorjahr, 2015 bleibt der Markt stabil

lebhaftes 2. semester, guter jahresauftakt

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Hochedlinger: „Ungebrochenes Interesse diversester Anleger am Austro-Hotelmarkt“.

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34 – financenetreal:estate people&Dates Freitag, 23. Jänner 2015

Neues Konzept Folgen sind 2:30 Minuten lang und beantworten konkrete Fragen rund ums Geld

erste Bank startet mit dem sparefroh tV neuWien. Die Erste Bank setzt erneut auf Finanzbildung für die Öster-reicher – gerade für die Jungen. Ab sofort gibt es eine neue Staffel von Sparefroh TV inklusive Un-terrichtsmaterialien. Sparefroh TV wurde von Erste Bank und Sparkassen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Frauen (BMBF) ent-wickelt. Die Inhalte sind altersge-recht für die 1.-4. Schulstufe und nach pädagogischen Richtlinien gestaltet. Zusätzlich zu den Fil-men wurden mit Unterstützung des Zentrum Polis – Politik lernen in der Schule und der Initiative für Teaching Entrepreneurship (ifte) Unterrichtsmaterialien erstellt.

Wissen für später

„Wir wollen, dass Kinder selbst-ständige Erwachsene werden, die solide Entscheidungen treffen kön-nen – besonders wenn es um die eigenen Finanzen geht. Aber dafür müssen wir ihnen auch die Mög-lichkeit geben, die Grundlagen da-für zu erlernen“, so Thomas Uher, Vorstandsvorsitzender der Erste Bank. Das Buch mit allen Lehrun-terlagen und der DVD gibt es für Lehrerinnen und Lehrer kostenlos im Online-Shop des Zentrum Polis.

In der neuen Staffel von Spare-froh TV werden Fragen rund ums Geld kurz und spannend beant-wortet. „Warum kommt das Geld aus dem Bankomaten?“, „Warum kosten manche Dinge mehr als an-dere?“ und „Warum bekomme ich nicht alles, was ich will?“ werden von den Moderatoren Kati, Klaus und dem Sparefroh in rund 2:30 Minuten durchleuchtet.

Die Folgen sind kurz gestaltet und eignen sich für den Einsatz im Unterricht, heißt es bei der Erste Bank: Eigens dazu wurden pas-

sende Lehrmaterialien gestaltet. In den bisherigen, umfangrei-cheren Episoden von Sparefroh TV war dagegen noch in jeweils fünf Minuten die Geschichte des Geldes, das Setzen von Prioritäten, die Marktwirtschaft und der Auf-bau eines Unternehmens erklärt worden. Alle Folgen sind sowohl auf Deutsch wie auch in englischer Sprache verfügbar.

Es gibt Defizite

Tatsächlich lässt die Finanzbil-dung in der Bevölkerung noch zu wünschen übrig: Laut einer Umfra-ge von Erste Bank und Sparkassen beurteilt jeder Zweite sein Wissen in Sachen Geld und Wirtschaft als befriedigend, jeder Vierte als gut

und nur 7% als sehr gut. In der Pflicht, Wirtschafts- und Finanz-wissen zu vermitteln, sehen die Österreicher hauptsächlich Pflicht-schulen (87%), Universitäten und Fachhochschulen (81%) sowie die Politik (70%).

Erste Bank und Sparkassen set-zen seit Jahren einen Fokus auf finanzielle Allgemeinbildung, wie betont wird. „Den richtigen Um-gang mit Geld lernt man im besten Fall schon in den Kinderschuhen“, so Uher.

Für Jugendliche

Sparefroh TV wird seit 2010 umgesetzt und ist ein vom BMBF empfohlenes Unterrichtermaterial für die Volksschule. Darüber hi-

naus gibt es Finanzbildung auch für Jugendliche und Erwachsene: Auf der Website www.geldund-so.at stehen typische Themen im Fokus, die Jugendliche betreffen; zum Beispiel: „Kann ich es mir leis-ten, auszuziehen?“ „Soll ich mein Konto für das neue Smartphone überziehen?“

Erwachsene, die die eine oder andere Frage zu Wirtschafts-themen gern beantwortet haben möchten, können mit Rainer Münz via Mausklick auf einen Espresso gehen: Unter www.erstebank.at/finanzbildung erklärt der Wirt-schaftsexperte in der Kurzfilm-Serie „Auf einen Espresso mit Rai-ner Münz“ komplexe Finanz- und Wirtschaftsthemen in einfacher Art und Weise. (red)

Inhalte sind für die 1. bis 4. Schulstufe gestaltet, zusammen mit dem Bildungsministerium.

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Erste Bank-Vorstandsvorsitzender Thomas Uher: „Richtigen Umgang mit Geld lernt man am besten in den Kinderschuhen.“

EHL: Mendel leitet Transaktionsberatung

Wien. Markus Mendel über-nimmt die Leitung Transakti-onsberatung bei EHL Invest-ment Consulting. In dieser Position soll er das internati-onale Transaktionsgeschäft von EHL weiter ausbauen und die Kooperation mit dem Netz-werkpartner Savills vertiefen. Mendel studierte Betriebswirt-schaftslehre mit Spezialisie-rung auf Immobilienwirtschaft und Finanzdienstleistung an der Berufsakademie Stutt-gart. Vor seinem Eintritt bei EHL war er bei PWC Transac-tion Services im Bereich der Immobilienbewertung und Transaktionsbegleitung in füh-render Position tätig, zuvor in Deutschland bei einem Immo-biliendienstleister. (red)

Weltwirtschaftsforum und UBS kooperierenZürich/Basel. UBS und das Welt-wirtschaftsforum haben ihre Zusammenarbeit bei der Lan-cierung der „Davos Challenge: Walk for Education” angekün-digt. Dieses Programm soll helfen, die Zeit zu verringern, die Kinder für den Schulweg aufwenden, und dadurch ihre Lernchancen verbessern. So sollen 2.500 Fahrräder für Afri-ka gespendet werden. (red)

Nürnberger: Prokura für Stefan Traunmüller

Wien. Der Versicherer Nürn-berger hat den Leiter des Rechnungswesens, Stefan Traunmüller, zum Prokuristen bestellt. Sein Zuständigkeitsbe-reich umfasst neben dem Rech-nungswesen auch die Bereiche Steuern, Planung und Prognose und das Berichts- und Mel-dewesen. „Die Vergabe der Prokura an Herrn Traunmüller soll eine Anerkennung für sei-ne erbrachten Leistungen im Rechnungswesen sein. Durch die Verbreiterung der Entschei-dungskompetenz im Führungs-bereich können wichtige Ent-scheidungen auch wesentlich rascher getroffen werden“, so Vorstandsvorsitzender Kurt Molterer. Traunmüller studier-te Betriebswirtschaftslehre an der Johannes Kepler Univer-sität in Linz und machte seine ersten beruflichen Erfahrungen bei einer großen Wirtschafts-prüfungsgesellschaft. (red)

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Markus Mendel kommt von PWC Transaction Services.

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Stefan Traunmüller ist jetzt Prokurist beim Versicherer Nürnberger.

Linz/Wien. Forschung, Entwicklung und Innovation haben im Techno-logie- und Industriegüterkonzern voestalpine seit jeher höchste Pri-orität: Mit einem Rekordbudget von 141 Mio. Euro im Geschäfts-jahr 2014/15 ist die voestalpine das forschungsintensivste Unter-nehmen Österreichs. In diesem Zusammenhang unterstütze man auch den Forschungsnachwuchs und vergibt in Kooperation mit

der Montanuniversität Leoben und der Austrian Society for Metallur-gy and Materials (ASMET) 2015 erstmals den voestalpine Stahlfor-schungspreis.

Für Stahl-Forschung

Die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung wird künftig alle zwei Jahre an junge internationa-le Akademiker für herausragende

Arbeiten zum Thema Stahl ver-liehen. Der voestalpine-Konzern setze weltweit erfolgreich auf For-schungs- und Entwicklungsarbeit: Annähernd 800 Mitarbeiter in über 70 voestalpine-Gesellschaften sind rund um den Globus im Bereich F&E tätig.

Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg sei die globale Vernetzung und Zusammenarbeit mit exter-nen F&E-Partnern, insbesondere Universitäten. Derzeit betreibt die voestalpine einige Hundert For-schungsprojekte in mehr als 20 Ländern, die gemeinsam mit rund 80 Universitäten bzw. Forschungs-einrichtungen durchgeführt wer-den. Schwerpunkte sind Bereiche mit höchsten Technologie- und Qualitätsansprüchen, wie Mobili-tät und Energie – die Entwicklung von höchstfesten Stählen für leich-tere und extrem belastbare Kom-ponenten für die Automobil- und Luftfahrtindustrie sind Beispiele. „Für die voestalpine ist und bleibt Forschung und Entwicklung ein strategischer Schlüsselfaktor“, so Forschungschef Franz Michael Androsch. (red)

ausgezeichnet Für herausragende Arbeiten zum Thema „Stahl“ neuer Preis vergeben

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voestalpine-Forschungschef Franz Michael Androsch: „Ein Schlüsselfaktor“.

tech-Gate 18. Februar

BKS TecTalk zu F&E-ZentrenWien. Das Thema Innovation steht im Mittelpunkt des nächsten BKS TecTalk am 18. Februar 2015 im Tech-Gate Vienna. Thema sind Forschungs- und Entwicklungs-zentren. Am Podium sind Thomas Fundneider (theLivingCore), Nor-bert Küblböck (Cofely Gebäude-technik), Marius Moser (Moser Architekten) und Wolfgang Vasko (Vasko + Partner). (red)

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Innovation steht im Zentrum des nächsten TecTalks der BKS.

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Wenn sich in Wien die Aufsichtsräte treffen

Wien. Beim Aufsichtsratstag am 24.2. an der WU stehen u.a. Governance-Systeme, ein Up-date zu den aktuellen gesell-schafts- und strafrechtlichen Entwicklungen sowie eine breit angelegte empirische Studie der WU Wien zu Wir-kungsfaktoren der Unterneh-mensaufsicht im Mittelpunkt.

Zu den Vortragenden ge-hören u.a. Monika Kircher (Infineon), Edeltraud Hanappi-Egger (WU Wien), Michael Junghans (B&C Industrie- holding) und Peter Kunz (Kunz Schima Wallentin RA). (pj) www.aufsichtsratstag.at

CBRE berät Vienna Insurance GroupWien. Die VIG kaufte die beiden Bürogebäude Jasna 26 und Libra Business Center in War-schau – CBRE hat bei diesen Transaktionen beraten, wäh-rend Mermaid Properties als Investor und Projektentwickler beider Projekte tätig war. (red) www.cbre.com

Bank Austria sichert sich Immo-Beratung

Wien. Die Bank Austria hat ihr Portfolio mit Beteiligungen an rund 80 Immobilienobjekten u.a. am Donauturm, dem Schlosshotel Lebenberg in Kitzbühel, etc. evaluiert und einen strukturierten Verkaufs-prozess begonnen. Die Tochter der italienischen Großbank UniCredit will das offene Bie-terverfahren an in- und aus-ländische Investoren bis zum Herbst abschließen.

Freshfields Bruckhaus Deringer berät auf der recht-lichen Seite in Phase 1 beim Verkauf des Bestandportfolios.

Fellner Wratzfeld und Part-ner berät in Phase 2 beim Ver-kauf des Bauträgers BAI sowie beim Verkauf der Dienst- leistungsgesellschaften. (red)

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EUROPA-SCHWELLENLÄNDER

CMS-Report berichtet über langsameren Deal-Flow im M&A-Bereich Seite 38

HOCHSICHERHEITSLÖSUNGEN

CHSH berät red-stars.com data bei der Beteiligung an KiwiSecurity Seite 39

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Warnruf Steuerkosmetik mag kurzfristig die angepeilte Entlastung bringen, wird aber mittel- bis langfristig nicht zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft bei-tragen, monieren die Wirtschaftstreuhänder. „Dafür braucht es mehr Mut. Wenn Österreich den nicht aufbringt, droht das nächste Belastungspaket!“ Seite 36

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Monika Kircher (Senior Director, Infineon Technologies Austria).

Donauturm: Die Bank Austria hält 95% der Anteile. (5%: Brau Union.)

Wien. Schon 2010 nahm der Finanz- investor Triton die Expertise von Wolf Theiss in Anspruch, als der Aufzugteile-Hersteller Wittur von Goldman Sachs, Cerberus und Cre-dit Suisse erworben wurde.

Zum Jahreswechsel 2014/15 ging es nun darum, dass Wittur von Bain Capital gekauft wurde. „Da-mit waren wir über mehrere Jahre und durch zwei Private Equity-In-vestmentzyklen hindurch an die-sem Projekt engagiert“, sagt Wolf Theiss-Partner Horst Ebhardt.

Wolf Theiss führte eine Verkäu-fer-Due Diligence durch und beriet in allen Aspekten des Verkaufs un-ter österreichischem Recht. Seite 40

Wolf Theiss Wittur wurde an Bain Capital veräußert

Verkaufs-Know-how für Triton

Wolf Theiss Partner Horst Ebhardt war maßgeblich in den Deal involviert.

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Wien. Erstmals seit fünf Jahren überholen die USA China als wich-tigster Wachstumsmarkt. 38% der internationalen CEOs geben die USA als einen der drei wichtigsten Wachstumsmärkte in Übersee an; „nur“ 34% sagen das laut 18th An-nual Global CEO Survey von PwC von China, 19% von Deutschland.

Die Stimmung ist getrübt: „Nur“ 37% der CEOs glauben, dass sich das Weltwirtschaftswachstum 2015 verbessern wird. Damit sind sie deutlich pessimistischer als vor einem Jahr (44%). Mehr als doppelt so viele CEOs (17 gegenüber 7%) erwarten eine Verlangsamung des globalen Wachstums. Seite 39

PwC Global Survey Pessimismus der CEOs nimmt zu

Wachstumsmarkt: USA vor China

Weniger CEOs als 2014 erwarten, dass sich die Weltwirtschaft erholen wird.

KWT-Präsident Hübner: „Wenn wir die Versäumnisse der Vergangenheit mitschleppen und die Probleme vor uns herschieben, verpassen wir den Anschluss.“

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36 – advisory ADVISORY:TOPTRENDS Freitag, 23. Jänner 2015

Wunschzettel 2015 Echte Reformen für einen effizienteren Staat sowie eine deutliche Entlastung für Unternehmen

Strukturreformen, keine Steuerkosmetik!Wien. Die Bundesregierung will bekanntlich die Steuerreform bis 17. März politisch aushandeln. Die Kammer der Wirtschaftstreu-händer (KWT) verlangt dafür jetzt „mehr Mut“. „Wenn Österreich den nicht aufbringt, droht das nächste Belastungspaket – die Diskussion, ob die angepeilte Steuerreform nun fünf oder sechs Milliarden bringen soll und wie wir das kurzfristig er-reichen können, verstellt den Blick auf das Wesentliche“, mahnt KWT-Präsident Klaus Hübner.

Die Ausgangsposition sei schwie-rig: Die Staatsverschuldung ist nicht zuletzt wegen der Belastung durch die Causa Hypo auf einem Rekordniveau, die Arbeitslosigkeit so hoch wie nie – und die wirt-schaftliche Entwicklung stagniert.

„Im Vorfeld der politischen Ver-handlungen zur Steuerreform wur-den Hoffnungen in der Bevölke-rung geweckt, die in dem Umfang nicht haltbar sind“, sagt Hübner. „Wir haben nicht viel Spielraum für kurzfristige Entlastungen.“

Konkrete Vorschläge

Der Staat müsse jedenfalls mit gutem Beispiel vorangehen und sein Ausgabenproblem in den Griff bekommen. So müsste es möglich sein, innerhalb von drei Jahren die Ausgabenquote um einen Prozent-punkt zu reduzieren (das sind rund 3,2 Mrd. €). „2010 bis 2013 ist es sogar gelungen, die Ausgabenquo-te ohne großen Einschränkungen in den öffentlichen Leistungen um rund 1,9 Prozentpunkte zu redu-zieren.“ Die KWT hat bereits Ende 2013 ein Steuermodell vorgestellt, die es Österreichs Unternehmen einfacher machen soll, diese Auf-gabe zu erfüllen.

Die Zusammenlegung der Sozi-alversicherungsträger (von derzeit

15 auf eine bis maximal drei), die Reduktion der Anzahl der Bei-tragsgruppen (von derzeit 496 auf drei), die Vereinheitlichung der Bemessungsgrundlage von Sozi-alversicherung und Lohnsteuer – insbesondere die Streichung der zahlreichen Ausnahmeregelungen – sowie die Einhebung von Lohn-steuer und Sozialversicherung durch eine Behörde bringen nach Schätzungen der KWT eine Re-duktion der Erhebungskosten auf Staats- und Unternehmensebene um ein Drittel.

Insgesamt müsse die Steuerlast auf zumindest 40% des BIP redu-ziert werden; Österreich liegt hier derzeit mit 43,4% im europäischen Spitzenfeld, der EU-Schnitt bei knapp 41%. „Deutschland, dessen Wirtschaft in vielen Punkten mit der österreichischen vergleich-bar ist, hat einen ausgeglichenen Haushalt bei einer Abgabenquote von 38,0% – und das muss unsere Benchmark sein.“ Weiters sollten die Vorschläge des Rechnungshofs zur Erhöhung der Effizienz und zur Qualitätsverbesserung in der

Verwaltung konsequent umgesetzt werden. Ein Ausgabenwettbewerb zwischen den Bundesländern, bei dem sich die Länder in den Verwal- tungskosten pro Einwohner mes-sen, könne weitere Einsparungen bringen. Hübner: „Die Positionspa-piere der Regierungsparteien ent- halten viele Posten, die sehr hypo- thetisch sind – etwa was die Selbst- finanzierung oder die zusätzlichen Einnahmen aus der Bekämpfung von Steuerbetrug betrifft.“

Keine Neuverschuldung

Leitgedanke für jede Reform muss deren Nachhaltigkeit sein – vermögensbezogene Steuern fol-gen nach Ansicht der KWT nicht diesem Gedanken, da sie die Wirt-schaft am Standort Österreich nicht stimulieren. Gerade bei klei-neren Unternehmen ist eine Auftei-lung zwischen Betriebs- und Pri-vatvermögen sehr schwierig. „Eine exakte Bewertung des Vermögens ist nahezu unmöglich und würde zu weiteren Ungerechtigkeiten so-wie zur Ausnutzung von Schlupf-löchern führen.“ Am ehesten wäre für Hübner noch eine Anhebung der Grundsteuer denkbar. Der He-bel für nachhaltige Reformen müs-se anderswo angesetzt werden und nicht bei neuen Steuern oder gar einer Neuverschuldung.

Generell fürchtet die KWT, dass jetzt zwar viele gute Vorschläge am Tisch liegen, diese aber im politi-schen Prozess verwässert werden und am Ende der erwartete große Wurf nicht gelingt. „Wenn wir wei-ter die Versäumnisse der Vergan-genheit mitschleppen, oft nur aus klientelpolitischen Überlegungen heraus agieren und die wesent-lichen Probleme vor uns herschie-ben, werden wir den Anschluss ver-passen“, warnt Hübner. (pj)

Wirtschaftstreuhänder-Präsident Klaus Hübner verlangt nachhaltigen Neustart im Steuersystem.

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Klaus Hübner: „Der Leidensdruck ist inzwischen immer noch größer geworden.“

Binder Grösswang hat den Deal gut verpackt

Wien. Die an der Pariser Börse notierte Investmentgesellschaft Wendel erwirbt Constantia Flexibles – Binder Grösswang beriet Wendel zum österreichi-schen Recht und koordinierte die rechtliche Beratung in Ru- mänien, Russland, Polen, Tür-kei, Tschechien und Malaysien.

In IP-Angelegenheiten über-nahm Binder Grösswang die Beratung für sämtliche invol-vierten Jurisdiktionen.

Die Constantia Flexibles Gruppe wurde in den 1960er- Jahren von Herbert Turnauer gegründet und hat sich in den letzten fünf Jahren mit mehr als 8.000 Mitarbeitern und rund 3.000 Kunden zu einem weltweit führenden Unterneh-men entwickelt. Der Vollzug der Transaktion mit einer Fremdfinanzierung in Höhe des fünffachen geschätzten EBIT-DA für 2014 wird in der ersten Jahreshälfte 2015 erwartet (pj)

Das ist die Zukunft des Wirtschaftsrechts

Wien. Der CHSH Best Thesis Award – der LAWard 2014 – mit einer Gesamtdotierung von 4.000 € prämiert die besten wissenschaftlichen Arbeiten der Studienrichtungen Wirtschafts-recht und Rechtswissenschaf-ten und wurde am 14.1. zum sechsten Mal verliehen.

Die Preisträger Peter Thal-mann (für seine Dissertation), Kristina Haberson und Katha- rina Steininger (für ihre Masterarbeiten) sowie Peter Gruber und Johannes Hahn in der Kategorie Bachelorarbeit wurden durch die Jury unter der Leitung von Christoph Grabenwarter (Institut für Europarecht und Internationa-les Recht/WU Wien) sowie Clemens Hasenauer (CHSH Managing Partner) gemeinsam mit Georg Kodek (Hofrat des Obersten Gerichtshofs) und Peter Lewisch (CHSH Rechts-anwalt) ermittelt.

Eingeleitet durch einen Im-pulsvortrag von Justizminister Wolfgang Brandstetter, wurde in der anschließenden Podi-umsdiskussion über die Zu-kunft der Juristenausbildung sowie über aktuelle Entwick-lungen im Wirtschafts(-straf-)recht debattiert. (pj) www.chsh.com

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Thomas Schirmer (Corporate/M&A) leitete das Binder Grösswang Team.

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Die Preisträger Hahn, Haberson, Steininger, Thalmann (1. Reihe, v.l.)

Wien. Einzelunternehmen mit einem Jahresumsatz unter 220.000 € haben die Möglichkeit einer Be-triebsausgabenpauschalierung.

„Grundsätzlich ist dies in vie-len Fällen überaus sinnvoll, denn der Aufwand, eine Vielzahl kleiner Beträge zu kontrollieren und zu be-arbeiten, ist sowohl für die Unter- nehmer als auch für die Finanzver-waltung wirtschaftlich kontrapro-duktiv und damit volkswirtschaft-lich sinnlos“, erklärt Hans-Georg Göttling, Sprecher der Berufsgrup-pe Unternehmensberatung der Fachgruppe UBIT Wien.

Mit zweierlei Maß

Die Fachgruppe UBIT Wien hat stellvertretend für alle betroffenen Branchen 170 Unternehmensbera-ter zu diesem Thema befragt. Das Ergebnis: Eine verschwindende Minderheit von rund 13% nützt die Möglichkeit der Pauschalierung, allerdings würden mehr als 50% gern auf das Sammeln und Admi-nistrieren von Belegen verzichten, wäre die Pauschalierung praxisre-levant angelegt „Wie realitätsfern

der zugestandene Pauschalsatz von 6% ist, zeigt der Umstand, dass bei weniger als 5% der Befragten die Betriebskosten in dieser Größen-ordnung liegen“, kritisiert Göttling.

Bei 85% der Befragten liegen die Kosten über jenen 12%, die ande-ren Berufsgruppen zugestanden werden; bei mehr als der Hälfte der Befragten liegt der Wert sogar über 26%. Das Ergebnis der Um-frage zeugt von einem mangelnden

Verständnis der Finanzverwaltung für die Tätigkeitsfelder der Unter-nehmensberatung, wenn diese z.B. gleich wie schriftstellerische oder erzieherische Tätigkeit eingestuft wird, meint Göttling.

Kostenfaktor Weiterbildung

„Auch die Umreihung der Unter- nehmensberatung in die Gruppe mit einem Pauschalsatz von 12% kann nur ein erster Schritt sein.“

Angemessen erscheine ein Wert von mindestens 20%, ohne dass da-bei dem Staat ungebührlich viel an Steueraufkommen entgeht.

Weiteren Reformbedarf sieht die Fachgruppe UBIT Wien auch bei den zusätzlich geltend zu machen- den Kostenarten. „In der Unterneh-mensberatung stellt die Weiterbil-dung einen wesentlichen Kosten-faktor dar. Für wissensbasierte Dienstleister ist Bildung das Glei-che wie Material- und Handelswa-reneinsatz für Gewerbe und Han-del; daher müssen Ausgaben für die Weiterbildung auch außerhalb einer Pauschalierung geltend ge-macht werden können.“ (pj)

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Erfolg Patentgericht

Wien bekommt lokale KammerWien. Vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung der Einrichtung einer lokalen Kammer in Österreich auf der Grundlage des Übereinkom- mens über ein einheitliches Patent- gericht zugestimmt.

Das einheitliche Patentgericht, das mit den EU-Verordnungen über das europäische Patent mit ein-heitlicher Wirkung und den Über-setzungsregelungen ein „Rechts-paket“ bildet, wird für Verfahren in Bezug auf bestehende europäische Patente und für das künftige eu-ropäische Patent mit einheitlicher Wirkung zuständig sein.

Der wichtigste Vorteil der loka-len Kammer in Wien besteht darin, dass österreichische Beklagte ihr Recht im eigenen Land und in der grundsätzlichen Verfahrensspra-che Deutsch verteidigen können und nicht ins Ausland reisen müs-sen, was zusätzliche Kosten mit sich bringen würde.

Darüber hinaus werden in Wien damit auch Fälle verhandelt wer-den können, bei denen die Hand-lungen zur Patentverletzung in Österreich gesetzt wurden. (red)

Betriebsausgabenpauschalierung Reformvorschläge der Fachgruppe UBIT Wien

„Pauschalsatz 6% realitätsfremd“

Hans-Georg Göttling (UBIT Wien).

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Advisory:LAW advisory – 37Freitag, 23. Jänner 2015

Nachzahlungen in Millionenhöhe? Gilt der „alte“ Kollektivvertrag der Austrian Airlines oder doch jener der Tyrolean Airways?

AUA – die Frage hängt in der LuftWien. Im Rahmen der Sanierung der Austrian Airlines wurde deren Flugbetrieb mit Juli 2012 in ihre Konzerntochter Tyrolean Airways in Form eines Betriebsübergangs eingebracht.

Weiters wurde der für die Austri-an Airlines geltende Kollektivver- trag mit Ende Juni 2012 von der Wirtschaftskammer gekündigt, um eine Anwendung des Kollektivver-trages der Tyrolean Airways auf die (übergegangenen) Arbeitneh-mer zu erreichen – dieser wurde je-doch ebenfalls zeitgleich durch den Gewerkschaftsbund gekündigt. Daraufhin wurden von Tyrolean Airways einseitig erlassene Unter-nehmensrichtlinien angewandt.

Auffassungsunterschiede

In dem sodann eingeleiteten und bis vor den OGH geführten Ver-fahren (Österreichischer Gewerk-schafsbund gegen Wirtschafts-kammer Österreich) begehrte der ÖGB – verkürzt beschrieben – die Feststellung, dass der (gekündi-gte) Kollektivvertrag der Austrian Airlines auf die von der Tyrolean Airways übernommenen Arbeit-nehmer „nachwirke“.

Dagegen wurde unter ande-rem argumentiert, dass ein zum Zeitpunkt des Betriebsübergangs bereits gekündigter Kollektiv- vertrag vom Erwerber des Betriebs nicht zwingend beachtet werden müsse.

Der EuGH sollte es „richten“

Die zentrale Bestimmung des österreichischen Rechtsbestands hinsichtlich der angesprochenen „Nachwirkung“ von Kollektivver-trägen findet sich in § 13 des Ar-beitsverfassungsgesetzes (ArbVG).

Diese Norm besagt, dass die Rechtswirkungen eines Kollektiv-vertrags nach seinem Erlöschen für Arbeitsverhältnisse, die un-mittelbar vor seinem Erlöschen durch ihn erfasst waren, so lange aufrecht bleiben, als für diese Ar-beitsverhältnisse nicht ein neuer Kollektivvertrag wirksam oder mit den betroffenen Arbeitnehmern nicht eine neue Einzelvereinbarung abgeschlossen wird.

Für den OGH war jedoch fraglich, wie diese Norm in Zusammenhang mit Art. 3 Abs. 3 der Richtlinie 2001/23/EG auszulegen ist, und beantragte dieser unter anderem deshalb eine Vorabentscheidung des EuGH.

„Nicht weniger als ein Jahr“

Art. 3 Abs. 3 der Richtlinie 2001/ 23/EG regelt, dass der Erwerber nach dem Übergang (z.B. eines Be-triebs oder eines Unternehmens) die in einem Kollektivvertrag ver-einbarten Arbeitsbedingungen bis zur Kündigung oder zum Ablauf des Kollektivvertrages bzw. bis zum Inkrafttreten oder bis zur An- wendung eines anderen Kollektiv-vertrags in dem gleichen Maße auf- recht erhält, wie sie in dem Kollek-tivvertrag für den Veräußerer (des Betriebes, Unternehmens, etc.) vor-gesehen waren.

Allerdings können die Mitglieds-staaten gemäß dieser Bestimmung den Zeitraum der Aufrechterhal-tung der Arbeitsbedingungen be-grenzen – dieser darf jedoch nicht weniger als ein Jahr betragen.

Mit seiner am 11. September 2014 ergangenen Vorabentschei-dung erkannte der EuGH u.a. Fol-gendes: Unter „in einem Kollek-tivvertrag vereinbarte Arbeitsbe-dingungen“ im Sinne der zitierten Richtlinien-Bestimmung sind auch solche mit einem Kollektivvertrag festgelegten Arbeitsbedingungen zu verstehen, die aufgrund des Rechts eines Mitgliedsstaats trotz erfolgter Kündigung dieses Ver-trages auf Arbeitsverhältnisse, die unmittelbar vor seinem Erlöschen durch ihn erfasst waren, weiter „nachwirken“.

Dies gelte solange, als für diese Arbeitsverhältnisse nicht ein neuer

Kollektivvertrag wirksam oder mit den betroffenen Arbeitnehmern nicht eine neue Einzelvereinbarung abgeschlossen werde.

Der OGH ist am Zug

Laut EuGH „wirkt“ somit auch im Falle eines Betriebsübergangs ein gekündigter Kollektivvertrag „nach“. Dies würde jedoch in ge-genständlicher Causa Nachzah-lungen in Millionenhöhe bedeuten, die aufgrund der Nachwirkung des „alten“ Kollektivvertrags der Austrian Airlines für deren ehe-malige, auf die Tyrolean Airways übergegangene Arbeitnehmer zu

leisten wären. Der Ball ist nun-mehr wieder beim OGH, der sich in weiterer Folge auch mit der Fra-ge zu beschäftigen haben wird, ob auch der – ebenfalls aufgekündigte – Tyrolean-Kollektivvertrag Nach-wirkungen entfaltet.

Zu dieser Frage äußerte sich der EuGH nicht entscheidend.

Bejahendenfalls wäre sodann zu klären, welcher der beiden nach-wirkenden Kollektivverträge zur Anwendung gelangt. Es bleibt so-mit spannend. Die Entscheidung wird jedoch wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen ...

http://bit.ly/158VdTe www.phh.at

Die Kündigungen der Kollektivverträge der Fluglinien wird noch beachtlich nachwirken.

Nicolaus Mels Colloredo, Partner bei PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte.

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Nicolaus Mels colloredo

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Wien. Für juristische Fachstudien brauche es auch künftig ein uni-versitär ausgestaltetes Angebot, kommentierte uniko-Präsident Heinrich Schmidinger jüngste Überlegungen der Fachhochschul-konferenz, mittelfristig eine Reihe von Fächern anzubieten. „Allfällige juristische FH-Studienangebote können die erforderliche wissen-schaftliche Qualifikation für den Zugang zu den entsprechenden Be-rufen nicht vermitteln.“

FH-Absolventen liefen Gefahr, als minderqualifizierte Juristen an-gesehen zu werden, die auch am Arbeitsmarkt benachteiligt wären.

Unabdingbare Voraussetzung für die Ausübung qualifizierter juristischer Berufstätigkeiten ist nach Ansicht der uniko eine wis-senschaftliche Berufsvorbildung, wie sie nur durch Universitäten angeboten wird.

Es muss eine Uni sein

Dies bestätigen die Berufsrech-te für die reglementierten juristi- schen Berufe (Richter, Notar, Rechtsanwalt), die durchgängig und ausnahmslos ein rechtswis-senschaftliches Studium an einer Universität als Voraussetzung für die Ausübung dieser Berufe vor-schreiben, betont Schmidinger.

Auch wenn heute nur mehr rund die Hälfte der Absolventen einen solchen „klassischen“ juristischen Beruf ergreife: Die Vorausset-zungen für gehobene juristische Berufstätigkeiten in anderen Be-reichen, etwa in der Verwaltung oder bei Unternehmen, seien die gleichen. (red)

Klagenfurt. Die BKS Bank haftet für Beratungsfehler, weil sie ein Ehe-paar nicht ausreichend aufgeklärt hat, bevor dieses in einen Geschlos-senen Fonds investiert hat. Das ist das Ergebnis eines Musterpro-zesses am Landesgericht Klagen-furt. Richter Gunther Schmoliner sah es als erwiesen an, dass der Berater der Bank für Kärnten und Steiermark die Anlegerprofile und Beitrittserklärungen mit dem ge-schädigten Ehepaar nicht detail-

liert durchgegangen ist. Er habe weder auf das Totalverlustrisiko hingewiesen noch auf den Um-stand, dass die Eheleute durch die Unterzeichnung der Papiere Kom-manditisten einer deutschen GmbH & Co KG wurden. Das Ganze pas-sierte 2003, als das Ehepaar von der BKS zu einer Werbeveranstaltung einer Hollandfonds-Vertriebsfirma eingeladen wurde. In weiterer Fol-ge investierten sie jeweils 17.000 € in den „44. Sachwert Rendite Fonds Holland“. Dass sie damit zu Kom-manditisten wurden, bemerkten sie erst, als sie aufgefordert wurden, Kapital nachzuschießen.

100%iger Sieg angestrebt

Rechtsanwalt Arno Likar, dessen Kanzlei die Kläger vertritt, zeigte sich mit der Entscheidung grund-sätzlich sehr zufrieden. Allerdings werde man dennoch Rechtsmittel ergreifen, da das vom Erstgericht festgestellte Mitverschulden zu Unrecht angenommen worden sei.

Man sei zuversichtlich, dass das Oberlandesgericht Graz dem Ehe-paar den gesamten Schaden zu-sprechen werde. (red)

38 – advisory Advisory:MÄrKTE/LAW Freitag, 23. Jänner 2015

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Keine guten Nachrichten für BKS-Chefin Herta Stockbauer: „Beratungsfehler!“

Geschlossene Fonds Anleger bekamen (teilweise) recht

BKS haftet für „Beratungsfehler“

2014 pfui, 2015 hui? Investitionen durch Private Equity-Fonds als Hoffnungsträger für Emerging Europe

das Auf und Ab bei M&AWien. Die internationale Rechtsan-waltssozietät CMS, AIG und EMIS haben den Bericht „Emerging Eu-rope: M&A Report 2014/15“ veröf-fentlicht. Demnach fiel das Trans-aktionsvolumen von Fusionen und Übernahmen in den europäischen Schwellenländern 2014 gleich um 43% – von 112 Mrd. € im Jahr 2013 auf 64 Mrd. € 2014.

Die Anzahl der angekündigten Transaktionen mit einem Wert von mehr als einer Mio. € verzeichnete einen Jahresrückgang von 14% auf insgesamt 2.198 Deals.

Markterholungstendenzen

Für 2015 wird allerdings wieder vorsichtiger Optimismus geortet. Peter Huber, Managing Partner und M&A-Experte bei CMS Reich-Rohrwig Hainz: „Es gibt Anzeichen für eine Erholung des Marktes in der gesamten Region. Wir beobach- ten ein steigendes Interesse globa-

ler Private-Equity-Akteure sowohl an mittelständischen, oftmals Fa-milien- oder eigentümergeführten Unternehmen als auch an größeren Gesellschaften, die aufgrund von Privatisierungsprogrammen oder Secondary Sales durch Private-Equity-Fonds auf den Markt kom-men. Dazu zählen auch verschie-dene Infrastruktur-Assets. Obwohl das Aktivitätslevel innerhalb der Region noch stark schwankt – Län-der wie die Tschechische Republik und die Slowakei verzeichnen Re-kordtransaktionsvolumina –, sehen wir im Großen und Ganzen dem kommenden Jahr zuversichtlich entgegen.“

Große Transaktionen in Polen (besonders im Energie- und Ban-kensektor) und die ambitionierten Privatisierungsprogramme der Re-gierungen in der Türkei und in Ru-mänien sollen laut Huber „den re-gionalen Marktteilnehmern etwas Erleichterung verschaffen“. (pj)

CMS-Bericht bescheinigt langsameren Dealflow 2014 und vorsichtigen Optimismus für heuer.

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Peter Huber, Managing Partner und M&A-Experte bei CMS in Wien.

Findet mich! Auch Unternehmensberater und Wirtschaftstreuhänder können und sollen vom Netz profitieren

online-Bewertungsportale für ConsulterKöln. Für Hotelgäste, Restaurantbe-sucher und Freizeitangebote sind Bewertungsportale im Internet das Natürlichste der Welt. Wer schaut nicht gern nach den Erfahrungs-berichten anderer Gäste und zieht dann eigene Schlüsse daraus? Bei erklärungs- und beratungsinten-siven Leistungen wie Geldanlagen, Versicherungen, Unternehmens-beratungen oder individuellen Angeboten sind Bewertungspro-tale oft noch die Ausnahme. „Eine Chance“, wie Martin Müller meint. Der Social-Media-Experte und Fi-nanzmakler bekommt fast alle sei-ne Kunden aus dem Internet und profitiert stark von Empfehlungen solcher Portale; für Martin Müller lassen viele seiner Kollegen hier Verkaufschancen aus.

„Die meisten setzen, wenn sie überhaupt engagiert im Netz unter- wegs sind, einseitig auf Facebook, Twitter, Xing und Co.“ Das sei gut und wichtig, aber „nur ein Teil des Möglichen“: Für Müller sind On-line-Bewertungsportale „der Ver-kaufsturbo für den Vertrieb“.

Google „zum Freund haben“

Google ist die Internet-Suchma-schine für fast alle Dienstleistun-gen. „Deshalb ist es für den wirt-schaftlichen Erfolg immens wich-tig, die Nachfrage nach sowie die Klickrate auf die eigenen Online-Seiten entsprechend zu lenken“, rät Müller. Bewertungsportale seien gerade an dieser Stelle sehr hilfreich und könnten die eigenen

Treffer bei Google beflügeln. Und: Meistens sind solche Portale auch mit Facebook und anderen Sozia-len Netzwerken verknüpft. „Das ist Rund-um-Internetvertrieb für neue Kunden und eine vorauseilende Reputation“, ist Müller überzeugt.

Wichtig sei es aber, authentisch und ehrlich zu bleiben. Reine Wer-betexte aus eigener Feder oder „mal eben vom Kunden in Eile zu-sammengetippt“ brächten nicht den Erfolg. Wer Bewertungsportale im Internet nutze, müsse sich das Vertrauen und die Interaktion mit dem Kunden und öffentlichem Feedbackgeber schon erwerben.

Nur so gelinge der nachhaltige Verkauf über Glaubwürdigkeit und eine positive Referenz. (pj)

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Martin Müller: „Es lohnt sich, neue Wege im Consulter-Marketing zu gehen.“

FH-studienangebote Schmidinger sieht keinen Bedarf

FH-Juristenausbildung nicht nötig?

backaldrin kämpft um die Marke „Kornspitz“Wien. Laut Urteil des Oberlan-desgerichts Wien gegen den oberösterreichischen Back-mittelhersteller backaldrin ist der „Kornspitz“ keine Marke mehr, sondern – aus Sicht der Konsumenten – eine allgemeine Bezeichnung für dunkle Korn-weckerl.

backaldrin kämpft jedoch um die Marke und legt Rechtsmit-tel ein – bis zu einer Entschei-dung des Obersten Gerichts-hofs bleibt Kornspitz somit eine eingetragene Marke und die Bezeichnung darf nur mit Zustimmung von backaldrin verwendet werden. (red)

LexisNexis erfindet sich weitgehend neu

Wien. Neben einem moderni-sierten Layout der gedruckten Hefte bietet LexisNexis seit Kurzem zu jeder von elf Zeit-schriften des juristischen Fach-verlags ein Online-Portal mit umfangreichem Zusatzangebot.

Auf den digitalen Zeitschrif-tenportalen findet man alle In-halte der Printausgaben inklu-sive Archiv sowie Rechtsnews, Übersichten zu aktuellen Geset-zesvorhaben, Fristentabellen und viele weitere Services und Arbeitshilfen zum jeweiligen Fachgebiet. (pj)

zeitschriften.lexisnexis.at

E-Control: VwGH-Urteil wird Folgen haben

Wien. Der Verwaltungsgerichts- hof hat vor Kurzem einen Be-scheid der Regulierungskom-mission der E-Control, also der Aufsichtsinstanz über den Energiemarkt in Österreich, aufgehoben: Die notwendige Unabhängigkeit sämtlicher Mitglieder der Regulierungs-kommission von staatlichen und privaten Interessen war laut VwGH nicht gewährleistet.

Die Entscheidung wird Fol-gen für die Besetzung der Kom-mission haben – die bisherige sozialpartnerschaftliche Be-schickung ist damit nicht mehr möglich, sagt Anwalt Christian Schneider.

Der Energieexperte und Part-ner der Wirtschaftskanzlei bpv Hügel hat einen Energieversor-ger als Kläger vertreten, der mit jenen Kosten, welche die Regu-lierungsbehörde als Basis für die Tarife für die Netzdurch-leitung anerkannt hat, nicht einverstanden war. (red)

Christian Schneider, Partner bei der Wirtschaftskanzlei bpv Hügel.

Heinz Wlzek (l.) und Peter Davies mit neuen Ausgaben von ARD und Zak.

uniko-Präsident Rektor Heinrich Schmidinger: „Exzellenz vonnöten“.

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Wien. Schönherr hat die Heta Asset Resolution beim Abschluss der Verkaufsverhandlungen für das Südosteuropa-Netzwerk der eins-tigen Hypo Alpe-Adria-Bank In-ternational beraten. Käufer des SEE-Netzwerks sind der US-Fonds Advent International sowie die Europäische Bank für Wieder-aufbau und Entwicklung (EBRD). Das SEE-Netzwerk umfasst sechs Bankenbeteiligungen in fünf Län-dern in Südosteuropa (Slowenien,

Kroatien, Bosnien und Herzegowi-na, Serbien, Montenegro) mit einer Bilanzsumme von rund 8,4 Mrd. €, 245 Filialen und 1,15 Mio. Kunden.

Closing bis Jahresmitte

Der vorläufige Kaufpreis liegt bei 200 Mio. €, abhängig vom Jahresergebnis 2014 sowie 2015. Bestehen bleiben zunächst Refi-nanzierungslinien der Heta an das SEE-Netzwerk von rund 2,2 Mrd. €, die nach und nach zurückgeführt werden. Der Vollzug der Trans-aktion steht u.a. noch unter dem Vorbehalt einer positiven Beihil-fenentscheidung der Europäischen Kommission und der Genehmigung der relevanten Aufsichtsbehörden.

Das Schönherr-Team stand unter der Federführung von Sascha Hödl (Partner) und bestand weiters u.a. aus den Schönherr-Partnern Ro-bert Bachner, Peter Feyl und Wolf-gang Höller sowie Thomas Kulnigg (Attorney-at-Law), unterstützt von Philipp Kapl (Associate). Deutsche Bank hat den Verkaufsprozess als Investmentbank begleitet; Gleiss Lutz hat Heta zu beihilferecht-lichen Fragen beraten. (pj)

advisory – 39advisory:iNTErNaTioNaLFreitag, 23. Jänner 2015

PwC annual Global CEo survey Erstmals seit 5 Jahren überholen USA China als wichtigster Wachstumsmarkt

Bei den CEos wird der Pessimismus zur ModeWien. Weniger CEOs als im Vorjahr erwarten, dass sich die Weltwirt-schaft in den nächsten 12 Monaten erholen wird – das ist das wich-tigste Ergebnis der 18th Annual Global CEO Survey von PwC, an der rund 1.300 CEOs teilnahmen. 37% der CEOs glauben, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft 2015 verbessern wird. Damit sind sie in Summe weniger optimistisch als noch vor einem Jahr (44%). Mehr als doppelt so viele CEOs (17% gegenüber 7% im Vorjahr) er-warten eine Verlangsamung des globalen Wachstums. Die übrigen 44% gehen von gleichbleibenden Wirtschaftsbedingungen aus.

Österreich verliert weiter

Die Situation hierzulande schätzt Aslan Milla, Senior Partner PwC Österreich, so ein: „Die Wachstums- aussichten für 2015 sind für unser Land nicht mehr so gut. Der Trend geht eher in Richtung Re-Dimen-sionierung – Neuansiedlungen oder der Aufbau neuer Headquar-ters sind momentan wenig attrak-tiv. Ja, die Lebensqualität und der Ausbildungsstandard sind gut – aber das allein reicht nicht. Öster-reich verliert im konzerninternen Standortwettbewerb an Boden, während andere aufholen.“

In ihre eigenen Unternehmen ha-ben CEOs nach wie vor großes Ver-trauen: 39% sind „sehr zuversicht-lich“ bezüglich des Umsatzwachs-tums im Jahr 2015 (2013: 36%); am höchsten ist dieser Wert im Asien/Pazifik-Raum (45%, nahezu keine Veränderung zum Vorjahr).

Zu den optimistischsten Regi-onen gehört auch der Nahe Osten; hier sind 44% der CEOs in Sachen Umsatzwachstum sehr zuversicht-lich (2013: 69%). In Nordamerika haben sich die Wachstumserwar-

tungen der CEOs von 33% im Vor-jahr auf 43% verbessert. CEOs in Westeuropa (31%) sowie Mittel- und Osteuropa (30%) zeigen die geringste Zuversicht. Besonders optimistisch: CEOs in Indien. 62% sind sehr zuversichtlich, wenn es um ihre kurzfristigen Wachstums-chancen geht, gefolgt von Mexiko (50%) und den USA (46%). Am we-nigsten optimistisch: Frankreich (23%), Venezuela (22%) und Italien (20%). In Russland sind nur 16% sehr zuversichtlich – 2013 zeigten russische CEOs mit 53% noch die optimistischste Einstellung.

Als ihren wichtigsten Wachs-tumsmarkt für 2015 betrachten die CEOs die Vereinigten Staaten – damit überholen die USA erst-mals seit fünf Jahren China. 38% der CEOs geben die USA als einen der drei wichtigsten Wachstums-märkte in Übersee an; 34% sagen das von China, 19% von Deutsch-land. Ihre Unternehmen stärken

möchten COEs in den nächsten 12 Monaten so: Kosten senken (71%), strategische Bündnisse oder Joint Ventures (51%), Prozess oder Funk-tion im Unternehmen outsourcen (31%) oder einen M&A-Deal im In-land abschließen (29%; 2013: 23%).

Die größten Sorgen

Überregulierung bereitet 78% der CEOs das größten Kopfzerbrechen – das ist der absolute Höchstwert seit Beginn der Studie. Beson-ders problematisch wird Über-regulierung in Argentinien (98%), Venezuela (96%), den USA (90%), Deutschland (90%), dem UK (87%) und China (85%) gesehen.

„Unternehmen sind mit unzähli- gen Verordnungen und Gesetzen konfrontiert – auf Länderebene wie auf EU-Ebene, dazu kommen zig in-ternationale Standards. Davon be-troffen sind nicht nur Großkonzer- ne, sondern auch immer mehr KMU“,

so Milla. Das Problem: „Unterneh-men müssen enorm viel Zeit in die Kontrolle und Einhaltung all dieser Regeln investieren – Zeit, die fehlt, um sich aufs Wesentliche zu kon-zentrieren. Und egal wie viele Regu- lierungen, Vorschriften und Gesetze es gibt und welche noch kommen mögen, wir können die Realität mit all ihren Problemen auch da-mit nicht in den Griff bekommen. Unternehmer haben den Eindruck, dass sie mit immer mehr Regeln konfrontiert werden, die weder ih-nen noch dem Markt nützen und die dazu führen, dass der unternehme-rische Erfolg vernachlässigt wird.“

Weitere Problemfelder, die global genannt werden: Fachkräftemangel (73%), Haushaltsdefizit & Schulden- last (72%), geopolitische Unsicher-heit (72%), steigende Steuern (70%), Cyberbedrohungen (61%; 2013: 48%), soziale Instabilität (60%) und die Geschwindigkeit der technolo-gischen Veränderungen (58%). (pj)

Überregulierung, Fachkräftemangel, Haushaltsdefizite und Steuern sind die global größten Probleme.

A. Milla: „Die vierte industrielle Revolution verlangt neue Denk- & Arbeitsweisen – damit müssen wir uns jetzt auseinandersetzen!“

Eine schöne Aufgabe für Christoph Herbst

Wien. Schönherr-Partner Christian Herbst wurde per 1.1.2015 zum Vorsitzenden des Corporate/M&A-Committee der International Bar Association (IBA) bestellt. Herbst wird diese Funktion gemeinsam mit Jocelyn Kelley von der kana-dischen Sozietät Blakes zwei Jahre lang ausüben.

Die IBA ist die weltweit füh-rende Organisation der interna-tional tätigen Rechtspraktiker, Anwaltskammern und Rechts-anwaltskammern und hat mehr als 55.000 Rechtsanwälte sowie mehr als 200 Anwaltskammern bzw. Anwaltsgesellschaften weltweit als Mitglieder.

Das Corporate/M&A-Com-mittee der IBA ist der größte Fachausschuss der IBA und behandelt Gesellschaftsrecht sowie die rechtlichen Aspekte von Fusionen und Übernah-men, Corporate Compliance und Private Equity.

Die IBA wird ihre Jahreskon-ferenz – das weltweit größte Treffen der internationalen Rechtsbranche – heuer vom 4. bis zum 9. Oktober in Wien abhalten. (pj)

Zertifizierte Produktentwicklung

Wien. Mit zertifiziertem Know-how für benutzerzentrierte Produktentwicklung können Produkt- und Projektmanager, Entwicklungsleiter, Designer und Softwareentwickler, Ana-lysten und Marketingfachleute Know-how darüber erwerben, wie die benutzerzentrierte Ent-wicklung von Produkten und Dienstleistungen funktioniert.

Entsprechende zweitägige Kurse starten ab Februar (26./27.2., danach 23./24.4.2015) und werden vom Usability und User Experience (UX)-Spezia-listen alysis angeboten. Das IT-Unternehmen aus Wien ist der erste international anerkannte UX-Trainer in Österreich. Auf Wunsch kann anschließend an das Training die Zertifizierung „Certified Professional for Usability and User Experience – Foundation Level“ (CPUX-F) erworben werden. CPUX-F ist die Basiszertifizierung für Usa-bility und User Experience vom „International Usability and User Experience Qualification Board“ (UXQB) und Teil eines international einheitlichen Zertifizierungsprogramms für Usability Professionals. (pj

www.alysis.at

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Herbst: 2 Jahre Vorsitzender des Corporate/M&A-Committees der IBA.

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Sandra Murth: erste international anerkannte CPUX-Trainerin im Land.

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Sascha Hödl betreute den Verkauf des Südosteuropa-Netzwerks der Hypo.

südosteuropa-Netzwerk Was und wie Heta verkauft hat

Schönherr half beim Hypo-AbbauWien. CHSH Cerha Hempel Spiegel-feld Hlawati hat red-stars.com data AG im Zusammenhang mit dem In- vestment in die KiwiSecurity Soft-ware GmbH beraten, dem Her-steller der mehrfach patentierten KiwiVision-Hochsicherheitslö-sungen zur automatisierten Ana-lyse und Auswertung elektronisch erfasster Bild- und Videodaten.

Noch während der Erfassung – also in Echtzeit – kann der Kiwi-Vision Privacy Protector Personen

automatisch unkenntlich machen. Mit dieser Technologie reagieren die Ingenieure auf kritische Zu-gänge der Gesellschaft zu allen Formen der Datenerfassung und entwickeln Speziallösungen, die z.B. die Privatsphäre von Personen auch dann schützen, wenn Kame-ras zur Raum-, Waren- und Ver-kehrssicherung eingesetzt werden.

Streimelweger ist nun CEO

red-stars.com data AG hat im Zuge der Transaktion einen Anteil von 28% erworben. Die Gründungs-gesellschafter der KiwiSecurity Software GmbH (Florian Matusek, Stephan Sutor und Klemens Kraus) halten weiterhin die Kontrolle über 52% der Geschäftsanteile der Ki-wiSecurity Software GmbH. Sutor sowie Thomas Streimelweger (CEO der red-stars.com data AG) wurden zu Chief Operations und Chief Exe-cutive Officers bestellt. red-stars.com data AG wurde von Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati durch Albert Birkner, LL.M. (Leiter der M&A Practice Group) und Nadine Leitner (Associate) beraten. (pj

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Nadine Leitner brachte ihr Know-how beim KiwiSecurity-Deal ein.

CHsH red-stars.com beteiligt sich an KiwiSecurity

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Menschen, über die Man spricht

40 – advisory Advisory:tAlk Freitag, 23. Jänner 2015

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Die Oö. Landesregierung hat Markus Kitzberger (50), der in einem

Hearing Bestgereihter war, als Nachfolger von Alfred Kisch zum Vizepräsidenten des Oö. Landesverwaltungsgerichts bestellt. Ab 1989 war Kitzberger im Exportgeschäft der Eduard Oberndorfer Strumpffabriken („edoo“) beschäftigt, 1994 wechselte er in den Landes-dienst. Seit Februar 2013 ist er Mitglied des Unabhängigen Verwaltungssenats des Landes bzw. des Landesverwaltungsgerichts Oö. mit dem nunmehrigen Schwerpunkt Baurecht.

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internationale top-transaktion Finanzinvestor kauft Aufzugteile-Hersteller um rund 600 Millionen Euro

dieser Aufzug fuhr hinaufWien. Der Finanzinvestor Triton und sein Schweizer Partner Capvis haben den Aufzugteile-Hersteller Wittur an Bain Capital verkauft.

Zu den Kunden von Wittur gehö-ren namhafte Aufzugsproduzenten die Kone, Otis und Schindler. Zum Produktangebot zählen auch exklu- sive maßgeschneiderte Designs, schwer belastbare Lösungen und Marine-Installationen. Wittur er-zielt derzeit operative Jahresge-winne von rund 70 Mio. €.

Der neue Alleineigentümer wur-de 1984 von Partnern der Unter-nehmensberatung Bain & Com-pany gegründet; derzeit verwaltet Bain Capital ein Vermögen von rund 70 Mrd. USD.

Gute Tradition der Beratung

Schon als Triton und Capvis im Jahr 2010 Wittur von Goldman Sachs, Cerberus und Credit Suisse erworben hatten, wurde die Exper-

tise von Wolf Theiss in Anspruch genommen. Als sich die neuen Ei- gentümer im August des Vorjahres entschieden hatten, Wittur zu ver-kaufen, wurde Triton von Teams der Kanzleien Linklaters (München) und Wolf Theiss beraten, die somit zwei Private Equity-Investment-zyklen hindurch involviert waren.

Wolf Theiss führte eine Verkäu-fer-Due Diligence durch und beriet in allen Aspekten des Verkaufs un-ter österreichischem Recht.

Das Team von Wolf Theiss be-stand aus den Partnern Benjamin Twardosz, Horst Ebhardt und Matthias Unterrieder, den Senior Associates Katrin Bernadette Stau-ber, Matthias Schimka und Wolf-ram Schachinger, den Counsels Hartwig Kienast und Karl Binder sowie den Associates Eva Heil und Sandra Spitzer.

Bain Capital wurde von Hengeler Mueller sowie von Kirkland & Ellis (beide München) beraten. (ghg/pj)

Wolf Theiss liefert Triton wichtiges Know-how für den Verkauf von Wittur an Bain Capital.

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Partner Benjamin Twardosz führte das Team von Wolf Theiss beim Big Deal an.

Wien. Rund 300 Manager und Un-ternehmer holten sich am 19.1. im Studio 44 frische Impulse von der A-Force, einem Zusammenschluss

der erfolgreichen Speaker Roman Kmenta, Nadja Maleh, Harald Psaridis, Roman F. Szeliga, Georg Wawschinek und Thomas Wollner.

Zu mehr Einfallsreichtum for-derte Kreativitätsexpertin Maleh auf: „Die Wirtschaft braucht Krea-tivität. Und die Kreativität braucht Sie – für ein business as unusual.“

Ähnlich Preisstrategieexperte Kmenta: „Gleich zu sein, ist töd-lich. Besser zu sein, hält am Leben. Anders zu sein, macht erfolgreich.“

Humor macht produktiv

Szeliga wiederum sieht sich als „Experte für Humor im Business“: „Humorvolle Menschen sind ge-sünder, produktiver und erfolg-reicher. Und es hat sich noch nie ein Mensch zu Tode gefreut!” (pj)

tipps und tricks Charisma kann man sich erarbeiten

A-Force mit Inspiration & BeratungWien. Seit 14 Jahren engagiert sich Accenture im Bereich der österrei-chischen Gegenwartskunst. Mehr als 120 Geschäftspartner folgten

am 19.1. der Einladung von Klaus Malle, Country Managing Director von Accenture Österreich, zur Prä-sentation des 37 m langen artstri-pe no. 14 von Constantin Luser.

Bei der Begutachtung der (jähr-lich wechselnden) Kunstinstalla-tion gesehen wurden u.a. Helmut Bernkopf (UniCredit Bank Austria), Andreas Kößl (Uniqa), Renate Le-gény (A1 Telekom), Andreas Lud-wig (Umdasch), Beat Mungenast (Raiffeisen), Andreas Nemec (BBG), Ralf Peters (Agrana), Reinhard Pinzer (Siemens), Michael Spitz-bart (OMV), Christoph Thiel (Ergo Versicherungen), Franz Schellhorn (Agenda Austria), Georg Schön (As-hoka), Anton Schutti (Sporthilfe), Walter Emberger (Teach for Aus-tria sowie Werner Kerschbaum (Rotes Kreuz). (red)

artstripe no. 14 Ein Stelldichein im Namen der Kunst

Guter Jahresbeginn für Accenture

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Die A-Force-Mitglieder R. Kmenta, Th. Wollner, N. Maleh und R. Szeliga (v.l.).

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Constantin Luser, Horst Griebaum (Bank Austria) und Klaus Malle (v.l.).

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Die 33jährige Waldviert-lerin Stefanie Pfingstner verantwortet im strategi-

schen Führungsteam des Wiener IT-Dienst-leisters Gekko it-solutions ab sofort Finanzen und Administration. Nach der HAK-Matura in Waidhofen/Thaya studierte sie an der FH-Eisenstadt Informationsmanagement und ab-solvierte bereits während des Studiums meh-rere berufsrelevante Praktika. Die überzeugte Veganerin und Trägerin eines Fitnessarmbands entspannt am liebsten beim Lesen, Wandern und auf dem eigenen kleinen Segelboot.

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© LBG Österreich/Wolfgang Steiner

Junge Anwälte ganz knapp neben der Streif

Kitzbühel. Junge Rechtsanwälte und Unternehmensjuristen aus aller Welt lädt die Association Internationale des Jeunes Avocats (AIJA) zum juristischen Fachkongress für M&A-An-wälte vom 28. bis zum 31.1. in den Tiroler Weltcup-Ort.

Unter den Referenten sind M&A-Experten wie Franz Alt-huber (DLA Piper), Gottfried Gassner (Binder Grösswang), PHH-Partner Rainer Kaspar und Michael Lind (Wolf Theiss).

www.aija.org

Rechtssprechung rund um die HVs im Vorjahr

Wien. 2014 wurden vermehrt Hauptversammlungsbeschlüs-se angefochten, berichtet Wil-helm Rasinger, Chef des Inte-ressenverbandes für Anleger.

Aus IVA-Sicht war die Reakti-on auf die vermeintlichen Unzu-länglichkeiten „in der Mehrzahl der Fälle überzogen“. Erfreulich sei aber, dass beim Nebenwert Gurktaler aus dem erzielten Gewinn eine erhöhte Dividende nachgezahlt wird. (pj)

www.iva.or.at

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DLA Piper Partner Franz Althuber (Leiter der Tax-Gruppe in Österreich).

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IVA-Chef Wilhelm Rasinger: Jede Menge Anwaltsarbeit rund um HVs.

Pia Kubek kommuniziert für die LBG ÖsterreichWien. Pia Kubek (28) hat die Leitung „Marketing & Kommunikation“ bei LBG Österreich Wirtschaftsprüfung & Steuerberatung übernommen.

Die gebürtige Niederösterreicherin hat an der Uni Wien Publizistik und Kommunikationswissenschaft studiert und ist Absolventin des postgradualen Universitätslehrgangs Public Communication. Sie sammelte bereits seit 2008 berufliche Erfahrungen im Marke-ting, Public Relations und Medienarbeit auf Agenturseite.

Kubek wird sich bei der LBG um Kommunikationsstrate-gie und -planung, die Medienarbeit und die Redaktion der LBG-Publikationen kümmern; der Aufgabenbereich wird durch die Organisation von Kundenveranstaltungen und Fachvorträgen abgerundet. (pj)

CitriX stÄrkt MANAGEMENt

Citrix Systems hat einen neuen Area Vice President in Zentraleuropa: Dirk

Pfefferle verantwortet ab sofort die Geschäfte des Anbieters von Virtualisierungs-, Netz-werk- und Mobility-Lösungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Zuvor verant-wortete der studierte Volkswirt (Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik) u.a. als Area Vice Pre-sident das Geschäft von Verizon in Österreich. Zuletzt war Pfefferle Area Manager Enterprise und Mitglied der Geschäftsführung bei EMC Deutschland.

Christian Kniescheck (42) komplettiert seit Anfang Jänner die Geschäftsfüh-rung der E. F. Grossnigg Finanzberatung und TreuhandgmbH mit Sitz in Wien rund um den Unternehmer Erhard F. Grossnigg sowie Geschäfts-führerin Kerstin Gelbmann.

Kniescheck ist seit 15 Jahren in der operativen Unternehmensberatung tätig – zu seinen Kernkompetenzen zählen Restrukturierung, Steigerung von Effizienz und Qualität sowie Optimierung der Ablauf- und Aufbauor-ganisation. Vor seinem Wechsel zur E. F. Grossnigg Finanzberatung war Kniescheck Partner der SHS Unternehmensberatung GmbH und leitete

Projekte österreichischer und internatio-naler Kunden u.a. bei Schenker, Miele,

Steyr Traktoren, Helvetia, Binder+Co, Atomic und Adeg.

Darüber hinaus entwickelte er das hausinterne Innovations- management des Beratungsunter-nehmens.

Christian Kniescheck hat Ge-schichte und Philosophie an der

Uni Wien studiert, absolvierte einen MBA an der

University of Delaware in den USA und ist zerti-fizierter Turn-around-Ex-perte (CTE). (pj)

KnieschecK Geht Unter die sanierer