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Entstehung des Geldes

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Entstehung des Geldes

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2MODUL 1 Entstehung des Geldes

Zur Strukturierung der Unterrichtseinheit Vom Tauschhandel zum Geldverkehr enthält das Modul folgende Unterrichts materialien:

1. ABLAUFPLAN:Der Ablaufplan enthält

• Hinweise zur zeitlichen Taktung einzelnerUnterrichtssequenzen,

• methodische Empfehlungen zurAktivierung der Schüler*innen

• Hinweise auf unterstützende Materialien(die teilweise als Anlage beigefügt sind).

2. LITERATUR- UND MATERIAL -EMPFEHLUNGENzur Vor- und Nachbereitung derUnterrichtseinheit

3. TEXT ZUR ENTSTEHUNGDES GELDES

4. MATERIALIEN ZUR DURCH- FÜHRUNG DER UNTERRICHTS- EINHEIT (für die Schülergruppen bitte

vor dem Unterricht ausdrucken)

FÜR PHASE 6: Bilder von Gegenständen/Simulationen von Tauschgeschäften, S. 11–18

FÜR PHASE 8: Arbeits- und Informationsblatt

„Tauschhandel“, S. 19/20

FÜR PHASE 10: Spielgeld, S. 21 –23

FÜR PHASE 14: Arbeits- und Informationsblätter „Voraussetzungen und Funktionen des

Geldes“, S. 24 –27

FÜR PHASE 15: Bilder von potenziellen Geldformen,S. 28–31

FÜR PHASE 17: Schaubild „Wirtschaftskreislauf“,S. 32/33

5. VIDEOS

FÜR PHASE 4:Video 1 „Einfacher Tauschhandel“

FÜR PHASE 9:Video 2 „Tausch kommt nicht zustande“

FÜR PHASE 12:Video 3 „Diverse Tauschgeschäfte“

eINLEITUNG

FÜR lEHRER*INNEN

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3MODUL 1 Entstehung des Geldes

Zur inhaltlichen Vorbereitung auf den Unterricht empfehlen wir folgende Literatur:

DEUTSCHE BUNDESBANK: Geld verstehen. Schülerbuch für die Sekundarstufe I, Frankfurt a. M. 2017.

Hier sind insbesondere folgende Kapitel geeignet:1.1 Rolle des Geldes 1.2 Funktionen des Geldes 1.3 Formen des Geldes:

Bargeld, Buchgeld und digitales Geld 7.1 Preise und Wert des Geldes 7.4 Grundzüge der Geldpolitik

TEXT ZUR ENTSTEHUNG DES GELDES (siehe Anlage)

Für die Nachbereitung/ggf. Hausaufgaben bieten sich Übungen aus dem Arbeitsheft an:

DEUTSCHE BUNDESBANK: Geld verstehen. Arbeitsheft. Frankfurt a. M. 2017.

Zur weiteren themenbezogenen Illustration für die Schüler*innen empfehlen wir nachfolgende YouTube-Videos:

• Geschichte des Geldes:https://www.youtube.com/watch?v=69rHQbmHh20

• Woher kommt unser Geld:https://www.youtube.com/watch?v=XxEmM5raDec

• Wie funktioniert Geld:https://www.youtube.com/watch?v=Le6w8kSUnKA

Sollten Sie das Thema Inflation bearbeiten wol-len, empfehlen wir Ihnen folgende Videos:

Explainity: Inflation einfach erklärt. Dauer: 4.22 Min. https://www.youtube.com/watch?v=AojHN-YfdkI

TheSimpleEconomics: Inflation und Deflation einfach erklärt. Dauer: 5.37 Min. https://www.youtube.com/watch?v=iYx75vVnzmo

Wenn Sie sich an dem Videowettbewerb beteiligen wollen, könnten nachfolgende Themen interessant sein.

• Tauschgeschäfte simulieren• Kreative Geschichten zu Geldformen• Wie kann man sich auf Preise einigen?• Wie könnte Geld in Zukunft aussehen?

LIteratur- und MaterIalempfehlungen

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4MODUL 1 Entstehung des Geldes

PHASE WANN LEHRER*INNEN: WAS?SCHÜLER*INNEN:

ERWARTETES ERGEBNISMODERATIONSHILFE

1 0.00–

0.04

EINFÜHRUNG: Der/Die Lehrer*in führt in das Thema Geld ein und erläutert, warum die Auseinanderset-zung mit der Entstehungsge-schichte und der Grundfunk-tion des Geldes wichtig ist, um die Funktionsweise der Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen.

ZIELSTELLUNG:Mit dieser Lehreinheit sol-len die geschichtlichen und logischen Grundlagen der Entstehung des Geldes geklärt werden. Die Schüler*innen sollen verstehen, zur Lösung welcher Problemstellungen Geld entstanden ist und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um die Funktio-nalität zu gewährleisten.

Grundsätzlich würden wir empfehlen, an dieser Stelle eine Aufteilung in Arbeits-gruppen vorzunehmen.

2 0.05–

0.14

AKTIVIERUNGSPHASE: Wie wichtig Geld ist, verdeutlichen uns Sprichwör-ter wie „Ohne Moos nichts los“, „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts“ oder „Geld regiert die Welt“. Und in der Tat: Alles scheint davon abzuhängen, dass man es hat und natürlich möglichst viel davon. Mit Geld kann man sich viele Wünsche erfüllen – ohne Geld ist man oft außen vor.

FRAGESTELLUNG: Stellen wir uns mal vor, es würde vom Himmel fallen. Was würdet ihr tun? Was wür-de passieren?

Die Schüler*innen werden für die Bearbeitung des Themas sensibilisiert. Sie diskutieren in AGs über die Frage und halten die Ergebnisse auf Post-its® oder Moderationskarten fest. Ein/-e Schüler*in präsentiert die Ergebnisse.

Die Antworten der Schüler*innen werden auf Moderationskarten fest-gehalten und ggf. mit Hilfe des/der Lehrers*in auf einer Moderationswand geclustert.

Ablaufplan

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5MODUL 1 Entstehung des Geldes

PHASE WANN LEHRER*INNEN: WAS?SCHÜLER*INNEN:

ERWARTETES ERGEBNISMODERATIONSHILFE

3 0.15–

0.18

ZWISCHENERGEBNIS 1: Die Ergebnisse werden zusammengefasst und es folgt eine Auflösung: Wenn es zu viel Geld gibt, hat es keinen Wert und dann kann Geld seine Funktion nicht erfüllen.

Die Schüler*innen bekom-men ein erstes Gefühl für den Wert des Geldes.

Die Ergebnisse könnten/sollten in Merksätzen/The-sen auf Moderationskarten festgehalten werden.

3.1 Methodische Anmerkung: Das Thema Inflation könnte hier von der/dem Lehrer*in ange-deutet werden. Eine Bearbei-tung des Themas sollte erst nach Phase 17 erfolgen.

4 0.19–

0.20

VIDEO 1:Zwei Jugendliche vereinbaren ein einfaches Tauschgeschäft.

Einführung in die Grundla-ge von Tauschgeschäften.

Video

5 0.21–

0.24

ZUSAMMENFASSUNG/ ÜBER FÜHRUNG ZUR AUFGABENSTELLUNG: Der/Die Lehrer*in fragt die Schüler*innen, wie ein Tausch-geschäft zustande kommt.

Die Schüler*innen verstehen die Grundlage von Tauschgeschäften.

Es sollte deutlich werden, dass grundlegende Vor-aussetzung für ein Tausch-geschäft das Bestehen eines Bedürfnisses nach dem Produkt des Tausch-partners ist.

6 0.25–

0.31

AUFGABENSTELLUNG:Die Schüler*innen erhalten diverse Bilder mit Gegen-ständen. Sie sollen die Ge-genstände so zuordnen, dass Tauschgeschäfte zustande kommen könnten (das können Paare sein oder auch andere Konstellationen).

Die Schüler*innen bewerten die Kriterien für das Zustandekommen von Tauschgeschäften.

Die Schüler*innen arbei-ten in Arbeitsgruppen: Zur Unterstützung der Gruppen arbeit könnte der/die Lehrer*in den Schüler*innen Bilder von Gegenständen zur Verfügung stellen und die Schüler*innen sollen gemeinsam darüber entscheiden, welche Gegenstände sie tauschen würden.

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6MODUL 1 Entstehung des Geldes

PHASE WANN LEHRER*INNEN: WAS?SCHÜLER*INNEN:

ERWARTETES ERGEBNISMODERATIONSHILFE

7 0.32–

0.39

RÜCKMELDUNG DER SCHÜLER*INNEN

Das Wertverständnis der Schüler*innen wird gestärkt.

Die Schüler*innen sollen begründen, wie sie zu den Konstellationen gekommen sind. Andere Schüler*innen können nachfragen und kommentieren.Die Antworten der Schü-ler*innen werden gesam-melt und geclustert.

8 0.40–

0.43

ZWISCHENERGEBNIS 2:Die Rückmeldungen der Schüler*innen werden interpretiert/verglichen und es wird verdeutlicht, dass ein Tausch geschäft zustande kommt, wenn die Handelnden sich einig sind. In aller Regel werden Gegenstände aus-getauscht, die in der Wahr-nehmung der Tauschenden wertgleich sind.

Im Ergebnis sollte sich herausstellen, dass ein Austausch nur dann zustande kommt, wenn die Beteiligten ein gleiches Wertverständnis haben (Äquivalententausch). Die Schüler*innen lernen die Grundlagen eines Tauschgeschäftes kennen.

Die zentralen Erkenntnisse werden auf Moderations-karten in Form von Thesen/Merksätzen gesammelt. Zentrale Merksätze wären:

• Verschiedenartigkeitder Güter

• Tauschpartner*innenerwarten jeweils einenindividuellen Vorteildurch den Tausch.

• Sie erachten die Werteder Tauschgüter alsgleichwertig.

9 0.44–

0.45

VIDEO 2: Zwei Jugendliche versuchen vergeblich, ein Tausch-geschäft herbeizuführen.

Problemdarstellung Video

10 0.46–

0.49

AUFGABENSTELLUNG: Der/Die Lehrer*in fragt, wie man den beiden Jugendlichen bei der Problemlösung helfen kann.

Die Schüler*innen erhalten ein Gefühl für den Tausch-wert von Waren.

Zu den Fotos mit Gegen-ständen wird Spielgeld hinzugefügt. Die Schü-ler*innen ordnen nun den Gegenständen Geldwerte zu. Die Austauschkon-stellationen werden an den Moderationswänden präsentiert.

11 0.50–

0.56

RÜCKMELDUNGEN DER SCHÜLER*INNEN

Die Schüler*innen präsentieren kurz die Ergebnisse. Die Antworten der Schüler*innen werden gesammelt und geclustert.

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7MODUL 1 Entstehung des Geldes

PHASE WANN LEHRER*INNEN: WAS?SCHÜLER*INNEN:

ERWARTETES ERGEBNISMODERATIONSHILFE

12 0.57–

0.59

VIDEO 3: Die beiden Jugendlichen zeigen, welche Tauschge-schäfte für sie befriedigend wären.

Die Schüler*innen ver-stehen, dass bei einem Tauschgeschäft Wert-gleichheit angestrebt wird.

13 0.60–

0.63

ZWISCHENERGEBNIS 3: Die Ergebnisse aus dem Video und den vorausgegangenen Übungen der Schüler*innen werden zusammengefasst mit der Auflösung, dass mit Geld Tauschgeschäfte vereinfacht werden können.

Hier kann der/die Lehrer*in auf die Ausgangsfragestel-lung verweisen. Wenn zu viel Geld existiert, kann Geld seine Funktion nicht erfüllen.

Im Ergebnis wird deutlich, dass man mit Geld den Austausch von Gütern erleichtern kann – aber nur, wenn man auf den Wert des Geldes vertraut.

ERGEBNISBLATT/ INFORMATIONSBLATT: Hier kann das Informations blatt zur Entstehung des Geldes verwendet oder auf das Schülerheft der Deutschen Bundesbank verwiesen werden.

14 0.64–

0.67

ZUSAMMENFASSUNG/ ZWISCHENERGEBNIS 4:Der/Die Lehrer*in fasst noch einmal kurz zusammen und fragt die Schüler*innen: Was sind die Voraussetzungen dafür, dass man mit Geld den Austausch von Gütern erleichtern kann?

Wichtig wäre hier das Ergeb-nis, dass Geld als Wertmesser funktioniert und dadurch nicht nur der Austausch unter-schiedlicher Produkte möglich wird, sondern auch die „ Bewertung“ und damit auch eine Preisgestaltung.

Die Schüler*innen lernen die wichtigsten Vorausset-zungen zur Funktion des Geldes als Tauschmittel kennen:

• Teilbarkeit• Zugänglichkeit• Akzeptanz /

Anerkennung

Funktionen des Geldes:

• Geld als Tausch- undZahlungsmittel

• Geld als Recheneinheit/Wertmesser

• Geld als Wertspeicher• Geld ist Vertrauenssache(siehe Hinweise in:DEUTSCHE BUNDES-BANK: Geld verstehen.Schülerbuch. Seite 12).

Die Schüler*innen können noch einmal nachfragen und die unterschiedlichen Funktionen hinterfragen. Sinnvollerweise sollten die wichtigsten Stich-worte – siehe vorausge-hende Spalte – auf einer Moderationswand visuali-siert werden.

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8MODUL 1 Entstehung des Geldes

PHASE WANN LEHRER*INNEN: WAS?SCHÜLER*INNEN:

ERWARTETES ERGEBNISMODERATIONSHILFE

15 0.68–

0.73

AUFGABENSTELLUNG: Der/Die Lehrer*in greift das Thema Akzeptanz/Stabilität des Geldes auf und fragt die Schüler*innen, wie die Stabi-lität des Geldes gewährleistet werden kann.

Die Schüler*innen lernen die Voraussetzungen unterschiedlicher Geld- formen kennen.

Den Schüler*innen werden erneut Fotos mit Gegenständen zur Verfügung gestellt. Sie sollen in den AGs festle-gen, welche dieser abge-bildeten Gegenstände sich als Geld eignen, vielleicht eignen oder gar nicht eignen.

16 0.74–

0.80

RÜCKMELDUNGEN DER SCHÜLER*INNEN

Die Schüler*innen präsen-tieren ihre Ergebnisse. Die Ergebnisse werden auf Moderationskarten erfasst.

17 0.81–

0.85

ZWISCHENERGEBNIS 4: Der/Die Lehrer*in greift die Ergebnisse auf und stellt insbesondere die Frage, wie der Geldwert stabil gehalten werden kann, wenn Geld nicht aus Gold oder Silber ist.

An dieser Stelle könnte das Thema Inflation aufgegriffen werden.

Die Schüler*innen lernen die Rolle des Staates zur Steuerung des Geldwertes kennen.

Diskussion in der Klasse zur Sicherstellung des Geldwertes durch staatli-che Steuerung (siehe Infor-mationsblatt zur Steuerung des Geldverkehrs)

18 0.86–

0.90

ERGEBNIS DER LEHREINHEIT/ ZUSAMMENFASSUNG:Der/Die Lehrer*in fasst die Arbeitsergebnisse noch einmal zusammen und händigt den Schüler*innen eine Zusammenfassung zur Entstehungsgeschichte, zum Wesen und zu den Funktionen des Geldes aus.

Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse

Die Schüler*innen erhalten nebst dem Schülerheft der Deutschen Bundesbank ein Informationsblatt zur Entstehung des Geldes und den wichtigsten Eigen-schaften des Geldes.Der/Die Lehrer*in kann natürlich auch die Lehr- einheit als Grundlage für weitergehende Prozesse nutzen oder Hausaufgaben verteilen – so könnten die Schüler*innen aufgefordert werden, das Informations-blatt selbst in Gruppen oder als Hausaufgabe zu erstel-len. Hierfür kann auch das Arbeitsheft der Deutschen Bundesbank verwendet werden.

19 0.90 ENDE DER LEHREINHEIT

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9MODUL 1 Entstehung des Geldes

Hintergrundinformationen:

Der moderne Mensch (Homo sapiens) entwickelte sich vor ca. 200.000 Jahren in Afrika. Die erste Hochkultur – mit der Ent wicklung von komplexeren Arbeitsteilungs prozessen, geplanter Landwirtschaft und Städten – entstand vor ca. 190.000 Jahren in Mesopotamien. Inwieweit hier schon mit primitiven Geld-formen gewirtschaftet wurde, ist heute nicht bekannt. Vielmehr können wir davon ausgehen, dass die Menschen – die im Wesentlichen in selbstversorgenden Ge-meinschaften lebten – keinerlei organisierte Tausch beziehungen eingegangen sind.

Voraussetzungen für organisierte Tausch-beziehungen waren:

• ein gewisses Maß an Überproduktion,

• die Entwicklung größerer Gemein - schaften durch den Zusammenschluss mehrerer Familien,

• der Beginn von Arbeitsteilung und Spezialisierung sowie

• der Kontakt zwischen Menschen aus unterschiedlichen Gemeinschaften und aus unterschiedlichen Regionen.

Entstehung des Geldes: Vom Tauschhandel zum Geldverkehr

Anfänglich basierten die Tauschbeziehun-gen auf der Grundlage des Naturaltausches (Ware gegen Ware). Problematisch beim Naturaltausch war,

• dass Tauschpartner*innen gefunden werden mussten, die Interesse an dem jeweiligen anderen Produkt hatten,

• dass keine verbindlichen Wertmaßstäbe für den Tausch existierten und

• dass sich viele Güter nicht teilen ließen.

Dieses Phänomen des unmittelbaren Warentausches bestimmte in vielen Regionen und Kulturen den wirtschaftlichen Handel bis ins 20. Jh.

Ungefähr 6.000 Jahre vor Christus entstanden allerdings in einigen Kulturen erste Geldformen. Man nutzte wertvolle, nützliche oder schöne Dinge, um den Aus-tausch von Waren zu vereinfachen. Es ent-standen vielfältige Formen von Naturalgeld oder Nutzgeld: Steingeld, Muschelgeld, Schmuckgeld, Pelze, Felle, Salz, Tee, Kakao, Kamele, Ziegen, Kühe und vieles mehr. Manche dieser Geldformen – wie z. B. Kaurischnecken (Kaurigeld) – waren bis Mitte des 20. Jh. in Afrika, Südasien und auf den Südseeinseln noch verbreitet.

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10MODUL 1 Entstehung des Geldes

Durch das Naturalgeld wurde der Tausch-handel deutlich vereinfacht. Problematisch war jedoch, dass manche Naturalgeld-formen

• nicht gut aufzubewahren und haltbar waren,

• nicht gut transportiert werden konnten und

• nicht immer teilbar waren.

Das erste Münzgeld entstand ca. im 7. Jh. vor Christus in Kleinasien. Stoffliche Grund-lage war eine Gold- und Silbermischung.

Die Einführung von Münzen – mit gleichem Gewicht und gleicher Größe – vereinfachte den Handel enorm. Wichtig war jedoch, dass jede Münze auch den gleichen Wert hatte. Dies setzte voraus, dass jede Münze aus der gleichen Menge Gold und Silber bestand. Dies wurde dadurch geregelt, dass zunächst nur Kaiser und Könige, später auch Fürsten und Bischöfe Münzen herstellen durften.

Der Vorteil des Münzgeldes bestand darin, dass es

• wertbeständig war und damit von allen Marktteilnehmer*innen akzeptiert wurde,

• teilbar und

• leicht transportierbar war.

Das erste Papiergeld entstand im 11. Jh. in China. Es sollte als Ersatz für Münzgeld dienen wenn es daran mangelte.

Zu anerkannten Zahlungsmitteln entwickel-ten sich Banknoten/Papiergeld, aber auch Münzen – die nicht aus Gold oder Silber wa-ren – erst im 19. Jh. Ihr Wert wurde durch Gold- oder Silberreserven bei Staatsbanken gedeckt. Im Prinzip hatte jede/-r Bürger*in das Recht, seine/ihre Banknoten oder soge-nannte Scheidemünzen (ihr innerer Wert war geringer als der aufgeprägte Wert) gegen Gold oder Silber zu tauschen. Auf diese Weise wurde der Wert des Geldes stabili-siert.

Inzwischen sind Gold- oder Silberdeckun-gen nicht mehr gewährleistet. Der Staat regelt den Geldwert, indem er die Geld-menge auf dem Markt reguliert. Solange die Geldmenge der Menge an Waren und Dienstleistungen entspricht, bleibt auch der Wert des Geldes stabil. Inzwischen gibt es zunehmend „elektronisches Geld“ und mithin neue Währungen, z. B. Bitcoins, die sich bisher allerdings nicht als gängige Zah-lungsmittel etabliert haben.

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GEGENSTÄNDE ZUM TAUSCHEN 11

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GEGENSTÄNDE ZUM TAUSCHEN 12

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GEGENSTÄNDE ZUM TAUSCHEN 13

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GEGENSTÄNDE ZUM TAUSCHEN 14

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GEGENSTÄNDE ZUM TAUSCHEN 15

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GEGENSTÄNDE ZUM TAUSCHEN 16

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GEGENSTÄNDE ZUM TAUSCHEN 17

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GEGENSTÄNDE ZUM TAUSCHEN 18

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ARBEITSBLATT

WAS SIND DIE VORAUSSETZUNGEN UND

BEDINGUNGEN DES TAUSCHHANDELS?

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VORAUSSETZUNGEN UND BEDINGUNGEN DES TAUSCHHANDELS

- VERSCHIEDENARTIGKEIT DER GÜTER

- TAUSCHPARTNER ERWARTEN JEWEILS EINEN INDIVIDUELLEN VORTEIL DURCH DEN TAUSCH

- SIE ERACHTEN DIE WERTE DER TAUSCHGÜTERALS GLEICHWERTIG

INFORMATIONSBLATT

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21SPIELGELD

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22SPIELGELD

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23SPIELGELD

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ARBEITSBLATT

Welche Voraussetzungen muss Geld erfüllen,

um den Warenaustausch zu ermöglIchen?

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VORAUSSETZUNGEN

GELD MUSS BESTIMMTE VORAUSSETZUNGEN ERFÜLLEN, UM DEN WARENAUSTAUSCH ZU ERMÖGLICHEN:

- ES MUSS VON DEN TAUSCH PARTNERN ALS «TAUSCHGUT“ ANERKANNT WERDEN.

- GELD MUSS DEN TAUSCHPARTNERN ZUGÄNGLICH SEIN.

- GELD MUSS TEILBAR SEIN.

INFORMATIONSBLATT

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ARBEITSBLATT

WELCHE FUNKTIONEN HAT GELD?

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FUNKTIONEN DES GELDES

- GELD ALS TAUSCH- UND ZAHLUNGSMITTEL

- GELD ALS RECHENEINHEIT/WERTMESSER

- GELD ALS WERTSPEICHER

INFORMATIONSBLATT

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28POTENZIELLE GELDFORMEN

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29POTENZIELLE GELDFORMEN

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30POTENZIELLE GELDFORMEN

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Arbeit

MERKE: SOLANGE SICH GELD- UND GÜTERKREISLAUF AUSGLEICHEN, BLEIBT DER GELDWERT STABIL, WENN DIE GELDMENGE NICHT VERÄNDERT WIRD.

Bezahlung

EINFACHER WIRTSCHAFTSKREISLAUF

Private Haushalte Private Unternehmen

Konsumausgaben

Waren

Geldstrom

Güterstrom

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Arbeit

Bezahlung

Private Haushalte Private Unternehmen

Konsumausgaben

Waren

Banken

Staatliche Haushalte

Spa

renK

redite

KrediteSparenSparen

Kredite

SteuernSteuern

Gehälter/Sozialleistungen Staatliche U

nterst

ützung

ERWEITERTER WIRTSCHAFTSKREISLAUF