FISCH & SEAFOOD - TK Lebensmittelimport und Großhandel · messe Fish international in Bremen, wie...

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forum FISCH & SEAFOOD G alt er manchem bis vor kurzem vielleicht noch als ein wenig ange- staubt – das ist jetzt endgültig vorbei. Fisch wandelt seine Form in rasantem Tempo zu einem höchst zeitgemäßen Nahrungsmittel, das seine Vorteile bei Geschmack, Vielfalt, Gesundheit und Nährstoffen nun auch in den aktuellen Trends voll aus- zuspielen weiß. Fisch kommt jetzt in Form von Streetfood (Seite 38) und Tapas (Seite 40) daher, edel aufgemacht (Seite 42), super tiefkühl-frisch (Seite 44) und natür- lich rundum kontrolliert (Seite 52). Dass der absolute Klassiker dennoch die Nase weiterhin vorne hat, ist kein Widerspruch. Denn er, das Fischstäbchen, ist auch sechs Jahrzehnte nach seiner Erfindung ein ab- solut gefälliges Produkt in Angebotsform und Geschmack, geht mit Kartoffelsalat ebenso wie als Burger oder in der Fish & Chips-Tüte. Oft kopiert, aber nie erreicht – vielfach angefeindet, aber nie ins Wanken gebracht. Wir widmen dem 9 Zentimeter kurzen, 30 Gramm leichten und zu zwei Drittel aus Fisch, zu einem Drittel aus Panade gefertigten Convenience- Bestseller einen ganz besonderen Schwerpunkt ab Seite 56. D ie Seafood-Messe in Brüssel (an ihren Namen Seafood Expo Global (SEG) haben sich wohl die meisten in der Fischwirtschaft immer noch nicht gewöhnt) und TK-Firmen, die dort ausstellen, sind ein weiteres Schwerpunkt-Thema ab Seite 46. Und auch Zahlen zur Marktentwicklung gibt es in diesem Forum Fisch & Seafood (Seite 36). Die sind diesmal nicht wirklich toll. Grund ist, dass die führenden Discounter seit zwei Jahren Fischfilets auch in der Kühlung verkaufen - sb-verpackt unter Schutzgas-Atmo- sphäre. Sie haben sich zum starken Konkurrenten der tiefgekühl- ten Filets innerhalb derselben Läden entwickelt – und das, obwohl sie zum einen teurer und zum anderen im Vergleich zu Tiefkühlware von teils zweifelhafter, in jedem Fall aber schnell vergängli- cher Frische sind. Warum sie trotzdem so erfolgreich sind? Der Wille der Verbraucher folgt seinen eigenen Gesetzen. Das muss man nicht verste- hen, aber durchaus (staunend) zur Kenntnis nehmen und schauen, ob sich da mit Aufklärung vielleicht etwas korrigieren ließe. Jörg Rüdiger

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FISCH & SEAFOODGalt er manchem bis vor kurzem vielleicht noch als ein wenig ange-

staubt – das ist jetzt endgültig vorbei. Fisch wandelt seine Formin rasantem Tempo zu einem höchst zeitgemäßen Nahrungsmittel,

das seine Vorteile bei Geschmack, Vielfalt, Gesundheit und Nährstoffennun auch in den aktuellen Trends voll aus-zuspielen weiß. Fisch kommt jetzt in Formvon Streetfood (Seite 38) und Tapas (Seite40) daher, edel aufgemacht (Seite 42),super tiefkühl-frisch (Seite 44) und natür-lich rundum kontrolliert (Seite 52). Dassder absolute Klassiker dennoch die Naseweiterhin vorne hat, ist kein Widerspruch.Denn er, das Fischstäbchen, ist auch sechsJahrzehnte nach seiner Erfindung ein ab-solut gefälliges Produkt in Angebotsformund Geschmack, geht mit Kartoffelsalatebenso wie als Burger oder in der Fish &Chips-Tüte. Oft kopiert, aber nie erreicht –vielfach angefeindet, aber nie ins Wankengebracht. Wir widmen dem 9 Zentimeterkurzen, 30 Gramm leichten und zu zwei

Drittel aus Fisch, zu einem Drittel aus Panade gefertigten Convenience-Bestseller einen ganz besonderen Schwerpunkt ab Seite 56.

Die Seafood-Messe in Brüssel (an ihren Namen Seafood Expo Global(SEG) haben sich wohl die meisten in der Fischwirtschaft immernoch nicht gewöhnt) und TK-Firmen, die dort ausstellen,

sind ein weiteres Schwerpunkt-Thema ab Seite 46. Und auchZahlen zur Marktentwicklung gibt es in diesem Forum Fisch &Seafood (Seite 36). Die sind diesmal nicht wirklich toll. Grund ist,dass die führenden Discounter seit zwei Jahren Fischfilets auchin der Kühlung verkaufen - sb-verpackt unter Schutzgas-Atmo-sphäre. Sie haben sich zum starken Konkurrenten der tiefgekühl-ten Filets innerhalb derselben Läden entwickelt – und das,obwohl sie zum einen teurer und zum anderen im Vergleich zuTiefkühlware von teils zweifelhafter, in jedem Fall aber schnell vergängli-cher Frische sind. Warum sie trotzdem so erfolgreich sind? Der Wille derVerbraucher folgt seinen eigenen Gesetzen. Das muss man nicht verste-hen, aber durchaus (staunend) zur Kenntnis nehmen und schauen, ob sichda mit Aufklärung vielleicht etwas korrigieren ließe. Jörg Rüdiger

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Der negative Absatz- und Umsatztrendseit 2013 im Tiefkühlfisch-Markt setztesich auch 2015 weiter fort. Der Absatzzeigte ein Minus von 3,8 Prozent gegen-über 2014; die Umsätze gingen dabeiaufgrund höherer Kilogramm-Preiseaber nur um 0,9 Prozent zurück. Treiberdieser Entwicklung sei vordergründigdie negative Entwicklung in den „In-crementalverkäufen“, also beim durch

Promotions getriebenen Zusatzumsatz,meint IRI-Experte Sebastian Schwan.Hier seien der Umsatz um 11 und derAbsatz um 11,6 Prozent zurückgegan-gen. Die Baseverkäufe, also das Stan-dardgeschäft aus der Tiefkühltruhe,habe die negative Entwicklung hingegenabbremsen können. Hier sei der Absatznur um 2,4 Prozent zurückgegangen,bei einem sogar leichten Umsatzanstieg

(+0,6 %). Meeresfrüchte hingegen ent-wickeln sich überproportional positivbei den Umsätzen (+4,7 %) und beimAbsatz (+1,2 %).

Die Verbrauchermärkte über 800 Qua-dratmeter Größe gelten als äußerst um-satzstarker Kanal in der KategorieTK-Fisch. Sie konnten in diesem Seg-ment auch 2015 weiteres Wachstum er-zielen (+1,9 % Umsatz / +0,8 % Absatz).Hier waren die Promotions die treiben-den Kräfte (+3,3 % Incrementalumsatz/ +2,9 % Incrementalabsatz). Die Hard-discounter zeigen hingegen eine signifi-kant negative Entwicklung bei denBasisverkäufen (-4,2 % Umsatz / -8,3 %Absatz), besonders aber bei den Promo-tions (- 18,0 % Umsatz / -24,4 % Ab-satz). Die Umsatzentwicklung derMarkendiscounter blieb mit plus 0,7Prozent stabil, aber ihre Absätze warenmit minus 1,2 Prozent leicht rückläufig.Hier zeigten die Basisverkäufe ein Um-satzplus von 1,5 Prozent und ein Ab-

TK-Fischmarkt bleibt unter DruckDer Absatz tiefgekühlter Fischfilets leidet unter der neuen Frischfisch-Konkurrenz bei den Harddiscountern. Ansonsten ist der Markt aber recht stabil.

Der Sortimentswandel bei den Harddiscountern nagt dort weiter am Absatztiefgekühlter Fischfilets. Sowohl die Umsatz- als auch die Absatzentwicklungim Segment TK-Fisch sind dadurch nun im dritten Jahr in Folge negativ, belegendie neuesten Zahlen des Marktberatungsunternehmens IRI Information Resour-ces. „Dabei gehört Fisch eigentlich zu den drei umsatzstärksten Kategorien inder Tiefkühltruhe“, sagt Sebastian Schwan, TK-Fachmann bei IRI, und bestätigt,dass diese negative Entwicklung maßgeblich aus dem Harddiscount getriebenist. Dabei zeigten die positiven Entwicklungen der Kategorie in den Verbrau-chermärkten durchaus das große Potenzial dieser Kategorie, so Schwan. Vorallem im Bereich der Promotions sei Tiefkühlfisch ein mittelbarer Treiber zurUmsatzsteigerung.

Bei der Wahl zwischen gekühltemund tiefgekühltem Fischfilet ent-schieden sich 2015 mehr Verbrau-cher für die gekühlte Ware.

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satzminus von 1,5 Prozent. Signifikan-ten Einfluss auf die Gesamtentwicklungder Kategorie TK-Fisch nehmen die um-satzstarken unpanierten Fischfilets. BeiPromotions gab es bei ihnen ein Um-satzminus von 30,5 Prozent und einenAbsatzrückgang von 39,6 Prozent - vor-nehmlich aus dem Harddiscount. Dortstanden die unpanierten Fischfilets of-fenkundig hinter dem neu eingeführtenFrischfisch-Geschäft werblich zurück.

Der Marktanteil der Handelsmarken ein-schließlich Aldi lag beim Tiefkühlfischnach IRI-Angaben mit 58,3 Prozent umeinen Prozentpunkt unter dem Vorjahr(2014: 59,3 %). Auch hier wirkte sicheine gegenüber dem Vorjahr deutlichgeringere Zahl an Promotions stark aufdie Verkäufe aus (-24,7 % Umsatz / -36,5 % Absatz). Die Markenherstellerblieben dagegen annähernd stabil imUmsatz (-0,8 %), was vor allem in stabi-len Verhältnissen beim Basisumsatz(+0,6 %) begründet lag. jr

TK-Fisch gesamt, alle Geschäftstypen ab 200 qm © Information Resources, Inc. (IRI)

TK-Fisch: Gesamtentwicklung im LEH 2013 - 2015

Zwischenruf: Verdrehte WeltEin tiefgekühltes Fischfilet bleibt monatelang frisch und bietet verlässlich Top-Qualität genau dann, wenn es gekauft und zubereitet wird. Aufgetaute Fischfiletsin Schutzgas-Verpackungen verlieren stündlich an Frische, kosten im selben Ge-schäft etwa das Doppelte und werden dennoch häufig der TK-Ware vorgezogen.Da verstehe einer die sonst oft so preisfokussierten Verbraucher... Jörg Rüdiger

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„Forever Wild“: Mit einem Food Truckgeht ab diesem Frühjahr Wildlachs ausAlaska auf große Fahrt durch Deutsch-land. Gekauft, dekoriert und ausgestat-

Fisch erobert die StraßenStreetfood ist angesagt und jetzt auch bei Fisch & Seafood der große Renner, zeigte sich auf der Fish international in Bremen. Und auch sonst erfindet der Fisch sich gerade neu.

Probelauf: Auf der Fisch-messe in Bremen konntenStefanie Harsche und Ema-nuel Cucinella mit dem neuenASMI Food Truck schon malden Streetfood-Einsatz üben.

Scholle goes Hotdog:Eine Streetfood-Ideevon Royal Greenland.

Transgourmet, Royal Greenland,Alaska Seafood Marketing Institute(ASMI), Die Räucherei oder Friesen-krone... Sie alle zeigten auf der Fach-messe Fish international in Bremen,wie sich Fisch heute zeitgemäß insze-nieren lässt. Von „Friesisch Tapas“über Pulled Tuna im Burger-Bun biszum voll ausgestatteten Food Truckfür frische Fisch-Ideen aus Alaskareichte das Angebots-Spektrum, das273 Aussteller aus 22 Nationen den11.700 Besuchern an drei Messeta-gen nahe brachten.

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tet wurde der Truck von ASMI, betrie-ben wird er von den Food Truckern Mar-kus Jahn und Emanuel Cucinella, die mitdiesem Truck einerseits ganz im Sinnevon ASMI Seafood aus Alaska promo-ten, sich andererseits ihren Lebensun-terhalt damit aber ohne weitereFörderung selbst verdienen müssen.Auf der Fischmesse in Bremen durftensie zusammen mit ihrer Kollegin Stefa-nie Harsche erstmals den Ernstfall imFood Truck proben. Zu essen gab es fürjeweils 6 Euro den „Wildlachsburger“ -ein Lachsfilet mit Avocado und Crèmefraîche zwischen zwei Burger Buns –und das „Wildlachsfilet Asia“ auf Risoni-Salat im Schälchen.

Burger waren auch die neuen Stars beiHans-Joachim Kunkel von „Die Räuche-rei“. Der Tiefkühl- und Premium-Fan ausKlein Meckelsen griff mit ihnen dasneue Trendthema „Pulled“ auf undsetzte es ansprechend mit Pulled Tunaund Pulled Salmon im Burger Bun um.Der Fisch ist für den schnellen Einsatzbereits fertig gebraten, gewürzt undauseinander gezogen und kann daherim Handumdrehen in trendiges Street-food verwandelt werden, könnte abernatürlich auch im Restaurant à la Cartezum gediegenen Einsatz kommen.

Streetfood war ebenfalls Top-Thema beiTransgourmet Seafood. Die auf Fischund Meeresfrüchte spezialisierte Toch-ter des aktuell sehr expansiven gleich-namigen Großhandels-Giganten hatteeine Vielzahl von Lieferanten an ihrem600 Quadratmeter großen Messestandin Bremen zusammengebracht undeinen 90 Seiten starken Folder alleindem Streetfood gewidmet. Gemeinsammit Royal Greenland wurde da beispiels-weise deutlich gemacht, wie vielfältigund modern sich Fischprodukte in Foodto go verwandeln lassen. Nicht nur Bur-ger, auch Tacos, Nuggets, Hot Dogs &Co. machten dabei eine gute Figur. UndRoyal Greenland servierte dazu auchnoch die passenden „Kaviar Drinks“:Cocktails, verfeinert mit Rogen vomGrönländischen Seehasen.

Aviko griff das Thema Streetfood amTransgourmet-Stand auf seine Weise

auf – natürlich mit Kartoffelprodukten.Fisch zwischen Rötsti-Scheiben: daskommt an. Und ASMI war auch hier mitseinen wilden Fisch-Ideen aus Alaska

Seafood präsent. Backwaren-SpezialistEdna gesellte sich mit eigenen Interpre-tation zum Thema: Brötchen und Bagelstanden hier im Fokus von to go. jr

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und Eiscreme

Wir kennen uns aus.

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40 tk-report minus achtzehn 4 / 2016

„Die Idee, warum Friesenkrone jetztauch Fingerfood mit Matjes herstellt,liegt auf der Hand“, sagt Sylvia Ludwig,Leiterin des Friesenkrone Profit CentersGV. „Der Kundenwunsch verändert sich,momentan geht der Trend kontinuierlichzu noch mehr Genuss: Frische, Regio-nalität und hochwertige Snacks sind ge-fragt.“ Aus diesem Grund hat Friesen-krone im Stammwerk in Marne eine ei-gene Manufaktur eingerichtet.

„Die neuen Friesisch Tapas wecken Ge-danken an Urlaub, an schöne Sand-

strände und ans Wattenmeer“, so Frie-senkrone. Gerade dieser Landstrich be-wahre seine ursprüngliche Tradition inder Herstellung von vielen leckeren, na-türlichen Produkten. Daher verfeineredie Manufaktur die „Friesisch Tapas“gerade auch mit regionalen Zutaten.Etwa mit dem nussigen DithmarscherSchwarzbrot, mit Schafskäse aus dennördlichen Teilen Frieslands oder Zie-genkäse aus der Nordseeregion.

Daraus werden dann neue Rezepturenwie beispielsweise das „Heringsfilet Fin-

Fingerfood auf friesische ArtGewickelt, geschichtet oder aufgespießt: mit seinen „Friesisch Tapas“ will Friesenkrone den Hering so präsentieren, wie man ihn noch nie geschmeckt hat.

So geht Fisch heute: Zwölf kleineKöstlichkeiten hält die „ManufakturFriesisch Tapas“ genussbereit. Regio-nale Zutaten, handverlesene Pro-dukte, handwerkliche Herstellung undnur beste Heringsrohware sind nachUnternehmensangaben die Qualitäts-merkmale der neuen Fingerfood-Krea-tionen. Angeboten werden die „Frie-sisch Tapas“ dabei ausschließlich tief-gekühlt.

Reine Handarbeit: In der Friesen-krone Manufaktur in Marne werdendie Häppchen individuell gefertigt.

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kenwerder Art“ aus einem Sherry-He-ringsfilet, umhüllt von einer Frischkäse-creme mit Garnelen und umwickelt mitseeluftgetrocknetem Schinken. Oderder neue „Rauchmatjes mit Ziegenkäse“aus Rauchmatjes mit frischem Ziegen-käse aus der Nordseeregion und verfei-nert mit Birnen.

Als Zielgruppe nimmt das Familienun-ternehmen aus Marne nach eigenenAussagen aktuell besonders das Event-und Buffetgeschäft der Gastronomie insVisier. „Gerade dort hat das Naturpro-dukt Matjes in den letzten Jahren wenigpunkten können“, räumt Sylvia Ludwigein. Zu rustikal in der Präsentation und

im Geschmack, lauteten oft die Vor-würfe. Die innovativen, dezenten Rezep-turen rund um die kleinen Portions-happen bescheren dem Matjes als„Friesisch Tapas“ jetzt dagegen wieder

eine neue Aufmerksamkeit und das In-teresse, das er verdiene.

Angeboten werden die „FriesischTapas“ ausschließlich als TK-Ware, denngerade der zarte Matjes und die ande-ren Zutaten haben laut Friesenkronenur eine kurze Haltbarkeit. „Dank derausgeklügelten Tiefkühltechnik ist esder Entwicklungsabteilung von Friesen-krone gelungen, ein perfektes Ge-schmackserlebnis nach dem Auftauenzu erzielen“, erklärt das Unternehmenaus Marne. So können nun die Ansprü-che der Gastronomie in Bezug auf Pre-miumqualität und Verfügbarkeit optimalgewährleistet werden. mb

Im Schrägschnitt mit dem Lachsmesser werdenRöllchen in mundgerechte Häppchen zerlegt.

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42 tk-report minus achtzehn 4 / 2016

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Außen wie innen edel: Das ist das Kon-zept der innovativen Femeg-Range. Dasneu entwickelte Premium-Sortiment

präsentiert sich in hochwertigen Falt-schachteln aus besonders festem Kar-ton mit großem Sichtfenster, das denBlick auf die gleich großen Filetportio-nen freigibt. Auf der Rückseite erzähltjede Verpackung etwas über die beson-dere Herkunftsregion des Fisches, inder er nicht nur gefangen, sondern auchfangfrisch verarbeitet wird.

„Wir wollen in der Tiefkühltruhe einenstarken Akzent setzen und für ein Spit-zenprodukt ein authentisches Einkaufs-erlebnis bieten“, erklärt Femeg-ChefChristian Fülbier, der die Linie zusam-men mit seinem Team entwickelt hat.„Fisch mit Herkunft“ ist das Verspre-chen der Linie, für die auch eine eigeneHomepage entwickelt wurde. „Die Ideeder Regionalität“, sagt Fülbier, „ist ei-nerseits mit der Heimat, andererseitsmit einer besonderen Herkunft auseiner Region verbunden, in der Auf-zucht, Anbau oder Fang mit der Verar-beitung des Naturprodukts engverbunden sind.“ Was in fast allen an-deren Bereichen als Serranoschinken,Pflaumen aus Kalifornien oder Lammaus Neuseeland funktioniert, sei imFischbereich als Differenzierung nochvöllig vernachlässigt. Mit dem neuenKonzept biete Femeg nun ein „Premi-umprodukt in jeder Hinsicht“, das eineüberzeugende Qualität mit einer über-zeugenden Story verbinde. jr

Fisch mit HerkunftAls „Flaggschiffkonzept für die Tiefkühlfisch-Truhe“ hat Femeg sein neues Premium-Sortiment entwickelt. Es ist nicht nur edel, sondern bringt auch eine Story mit.

„Lachs und Lachsforellen aus Sunn -fjorden“, „White Tiger Garnelen ausPhong Dien“, „Rotbarsch aus Island“oder „Kabeljau aus der Barentsee“ -Der Fisch-Spezialist Femeg aus Rhenaverbindet in einer neuen Exklusiv-range ausgewählte und genau kali-brierte Fischportionen mit indivi-duellen Herkunftsversprechen.

Eine Paella mit Fisch und Meeresfrüchten ausvier nachhaltigen Fischereien ist das weltweit20.000ste Produkt, das mit dem blauen Siegeldes Marine Stewardship Council (MSC) auf denMarkt kommt. Dass es sich dabei um ein Pro-dukt für den deutschen Markt handelt – einePaella der Netto-Eigenmarke Las Cuarenta –kommt nicht von ungefähr: Mit mehr als 4.000MSC-zertifizierten Produkten ist Deutschlandderzeit der weltweit größte Markt für Fisch undFischprodukte aus nachhaltiger Fischerei.

Das 20.000ste MSC-Produkt wird in Deutschland hergestellt und verkauft, diedarin enthaltenen Fische und Meeresfrüchte kommen aus Fischereien rundum den Erdball: Die Paella enthält Alaska-Seelachs aus Alaska und Russland,Miesmuscheln aus Dänemark und Shrimps aus dem südamerikanischen Suri-nam – vier von insgesamt gut 100 Seafood-Arten, die derzeit von MSC-zerti-fizierten Fischereien gefangen werden.

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Fisch mit Herkunft imneuen Premium-Outfit:Die neue „Prime Sea-food“ Range von Femeg.

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44 tk-report minus achtzehn 4 / 2016

„Nutaaq“ ist grönländisch und bedeutetso viel wie „neu“. Nicht nur neu, son-dern wohl auch ziemlich einzigartig ist

das Konzept, das Royal Greenland fürseinen Kabeljau entwickelt hat. Die Fi-sche werden gefangen, dann aber nichtgetötet, sondern über mehrere Statio-nen lebend und tierschonend bis in dieFabrik gebracht.

Von Mai bis Oktober, wenn es für grön-ländische Verhältnisse richtig warmwird und das Thermometer teilweisesogar zweistellige Plusgrade anzeigt,

fangen die lokalen grönländischen Fi-scher mit ihren Reusen die Kabeljaue.„Dies ist eine besonders nachhaltige Fi-scherei, da mit kleinen Booten gefischtund der Kabeljau besonders sorgsamund schonend aus dem Wasser geholtwird, so dass keine Druckstellen entste-hen“, erklärt René Stahlhofen, Ge-schäftsführer der deutschen RoyalGreenland Niederlassung in Bremen.

Ein speziell für die „Nutaaq“-Fischereidesigntes Schiff von Royal Greenlandfährt zu den kleinen Fischerbooten undsammelt den lebend gefangenen Kabel-jau aus den Reusen ein. Mit einem spe-ziellen Krannetz werden die Fische nachAngaben von Royal Greenland mit gro-ßer Vorsicht an Bord gehoben und dortnach einem ausgeklügelten System sor-tiert. Zu kleine Fische werden demnach

Der Fisch schwimmt bis in die FabrikMit seinem „Nutaaq Kabeljau“ will Royal Greenland neue Maßstäbe in Qualität und Frische setzen. Dafür werden die Fische lebend bis in den Betrieb gebracht.

Der mit Reusen lebend gefan-gene Kabeljau wird direkt aufSee schonend in ein Schiffmit Hälteranlagen umgeladen.

Frisch aus dem Meer. Bei Royal Green-land stimmt dieser Satz jetzt mehrdenn je. Beim „Nutaaq Kabeljau“ ver-gehen nach Unternehmensangabenhöchstens zwei Stunden zwischen derSchlachtung und dem Einfrieren derfertigen Filets. Umfangreiche Investi-tionen in ein neues Fang- und Trans-portsystem machen es möglich, dassdie Fische lebend bis in die Fabrik ge-bracht werden. Das nützt der Produkt-qualität und den Tieren, wie RoyalGreenland auch auf der SEG in Brüs-sel kommunizieren wird.

Zwischenstation Netzgehege

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wieder ins Meer gelassen. Da der Kabel-jau ein Fisch sei, der sich sehr ruhig ver-halte, gehe das Ganze ohne großeAufregung vor sich, so Stahlhofen.

An Bord des Schiffes werden die Tieredann unter Deck in Tanks mit frischemMeerwasser gehältert. Doch auch jetztgeht es nicht direkt in die Fabrik. Denndas Schiff entlädt seinen Fang desTages in ein Netz im Fjord direkt an derVerarbeitungsstätte für den „Nutaaq-Kabeljau“. Einen Tag bevor die Fischeschließlich verarbeitet werden sollen,werden diese dann in ein Transitbeckenvor der Filetier-Stätte geleitet. „Damitsoll sichergestellt werden, dass die Fi-sche ruhig und ohne Stress sind“, soRoyal Greenland weiter.

Am nächsten Tag wird der Kabeljau indie Fabrik gebracht. Ganz freiwilligschwimmen die Fische dann aber dochnicht ihrem Ende entgegen. Mit Hilfeeiner Pumpe werden sie in die richtige

Richtung manövriert und schwimmenso quasi bis in die Fabrikationsanlagen.Direkt nach der Schlachtung werden dieFische in einem Eiswasserbecken ge-kühlt. Dies fördere nach Unternehmens-angaben aufgrund der kalten Tempe-ratur ein schnelles Ausbluten der Fischeund erhöhe die Qualität der Filets, dakeine Blutstellen oder Spuren zurück-blieben. Anschließend werden sie inHandarbeit ausgenommen, getrimmtund weiter verarbeitet. Dabei werde der„Nutaaq Kabeljau“ so schnell ge-schlachtet und verarbeitet, dass er nieden „rigor mortis“, die Totenstarre, er-reiche. Wie Royal Greenland versichert,vergehen maximal zwei Stunden zwi-schen dem Punkt, an dem der noch le-bende Fisch das Wasser verlässt, biszum fertigen Filet.

Diese Art der Verarbeitung hat nach An-gaben von Royal Greenland nicht nurpositive Auswirkungen auf die nachhal-tige Fischerei und den besonders scho-

nenden Umgang mit den Tieren. Auchder Geschmack der tiefgefrorenen „Nu-taaq“-Kabeljaufilets sei einzigartig. Ma-

geres, glasig-weißes Fleisch mit einemnatürlichen, unverwechselbaren und fri-schen Geschmack erwarte die Kunden.Aus den eiskalten Gewässern blitz-schnell in die noch kälteren Tiefkühltru-hen. mb

Endstation Küche, inoptimaler Frische.

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46 tk-report minus achtzehn 4 / 2016

1.700 Aussteller aus 75 Ländern derWelt, 26.000 Fachbesucher aus rund140 Staaten: Mit Superlativen geizt diejährlich stattfindende Seafood-Show inBrüssel wirklich nicht. Seit über 20 Jah-ren zieht sie die internationale Fachweltin die Hauptstadt. Sieben Hallen undden Patio werden allein die Anbieter vonFisch und Seafood in diesem Jahr füllen,eine weitere Halle ist der Technik rund

um die verderbliche Ware aus Meer undSüßwasser gewidmet. Tiefgekühltes hattraditionell eine herausragende Bedeu-tung auf dieser Messe: Naturbelassenund roh, aber auch in jeder denkbarenVerarbeitungsform ist TK in den Hallenpräsent. Hier werden Handelskontrakteüber Container voller Rohware ebensobesprochen wie die palettenweise Lie-ferung hoch convenienter Produkte.

Regionale Märkte und lokale Trendsspielen auf dieser Messe eine eher un-tergeordnete Rolle. Hier geht es vorallem ums globale Geschäft, um Han-delsströme, Verfügbarkeiten und Sour-cing, um Entwicklungen bei Fischfangund Farming, bei Nachhaltigkeit undihrer Zertifizierung. Daher steht in Brüs-sel insbesondere die gut eingeführteHandelsware im Mittelpunkt, das breiteAngebot an Standardartikeln undSchnelldrehern. Neuheiten gibt es zwarebenfalls reichlich – und sie werden alleJahre wieder mit der Seafood Excel-lence Global Awards Competition insRampenlicht gerückt. Aber wer Neuessucht, der wird hier ja auch ohne eigensentwickelte „Neuprodukte“ fündig, denndie Internationalität allein ist schon Ga-

rant dafür, dass hier vieles zu entdeckensein wird, was es im eigenen heimi-schen Markt noch nicht gibt.

Ein Besuch der Seafood Excellence Glo-bal Awards Reception, des Abendemp-fangs direkt nach Messeschluss, aufdem die Gewinner des jährlichenAwards für die besten Produkte in un-terschiedlichen Kategorien bekannt ge-geben und geehrt werden, ist trotzdemauf jeden Fall lohnend. Denn hier ste-hen nicht nur Erfolg versprechende Pro-dukte auf der Bühne, sondern es bietetsich darüber hinaus die Möglichkeit, ab-seits vom Messetrubel Gesprächspart-ner zu treffen. Die Reception findetgleich am ersten Messetag, dem 26April, von 18:15 bis 20 Uhr im Audito-rium 2000 statt. Geehrt werden hierdas von einer Jury dazu gekürte „besteEinzelhandels-Produkte“ und das „besteGastronomie-Produkt“ auf der Messe.Zudem gibt es, falls die Jury des Awardsunter den Bewerbern würdige Kandida-ten dafür ausmacht, jeweils Spezial-Auszeichnungen in den fünf KategorienInnovation, Convenience, Gesundheit &Nährwert, Einzelhandels-Verpackungund Seafood-Sortiment. Ein Shuttleser-

Das Atomium ist Brüssels markantesWahrzeichen und gleichzeitig Wegwei-ser zu den Messehallen der belgi-schen und europäischen Hauptstadt.Ende April dient es wieder als Orien-tierungspunkt für die Fischwelt, dieauf der Fachmesse Seafood Expo Glo-bal (SEG) so ziemlich alles findenwird, was die Produktwelt an Meeres-kost zu bieten hat. Zusätzlich zeigenauf der parallel stattfindenden Sea-food Processing Global (SPG) zahlrei-che Firmen das passende Equipmentfür Verarbeitung, Lagerung und Trans-port dieser hochwertigen und emp-findlichen Lebensmittel.

Seafood-Show der SuperlativeDie SEG in Brüssel bringt vom 26. bis 28. April die Fisch-Welt zusammen. Nirgendwo sonst treffen so vieleAnbieter von Meereskost auf so viele Fachbesucher.

Brüssels Seafood-Messe locktjedes Jahr Besucherscharenaus aller Welt in die Messe-hallen beim Atomium.

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vice zwischen Auditorium 2000 undHauptbahnhof steht nach Veranstalter-Angaben für Aussteller und Messebesu-cher zur Reception-Zeit im 15-Minuten-Takt zur Verfügung.

Blick auf die Aussteller

Direkt aus Deutschland wird nur einegute Handvoll Aussteller auf der SEGdabei sein, unter anderem GreenlandSeafood, Pickenpack, Lübbert, Frosta,Simo, Kagerer, All-Fish und Rud. Kan-zow. Hinzu kommen aber weitere Unter-nehmen mit eigener Niederlassung inDeutschland oder einem Vertriebs-schwerpunkt hier. Royal Greenland, Laschinger, Nordic Meeresfrüchte, Mo-rubel, Skaarfish und Viciunai zählendazu, aber auch Anova, Hottlet, Fish-masters, Fishermans Choice und wei-tere mehr.

Neue Cassolettes bringt die Group Fran-çaise de Gastronomie aus Schiltigheimim Elsass nach Brüssel mit. Die „Meer“& „Erde“ Cassolettes gibt es in vier ver-schiedenen Rezepturen in einer neuenrunden grauen Keramikschale. Jeweils

zwei Stück davon à 100 Gramm enthältdie Einzelhandelspackung. Zur Auswahlstehen Cassolette mit Jakobsmuscheln,Garnelen und grünem Spargel in einerelsässischen Crémant SchaumweinSauce, Cassolette mit Jakobsmuschelnund geräuchertem Lachs in einer Mon-bazillac Weinsauce, Cassolette mitWeinbergschnecken und Steinpilzen ineiner Riesling Weißwein Sauce und Cas-solette mit Geflügel, Kalbsbries undSteinpilzen in einer Madeirawein Sauce.

Nach 20 Minuten im Ofen sind sie ser-vierbereit, verspricht der Hersteller.

Hottlet aus dem belgischen Kontichkündigt vor allem Neuheiten im Sna-cking-Bereich an: „Shrimp Pops“ undDumplings, die auch in kleinen Packun-gen für den Einzelhandel bereit stehen.Ebenfalls erweitert wurde das Segment

Die Brüsseler Einblicke in dieFischwelt werden zum Teilsehr attraktiv dargeboten.

Edle Cassolettes von Françaisede Gastronomie gibt es auf derSEG mit neuer Schalenform.

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Sushi: Seealgensalate und Edamame-Produkte gehören jetzt dazu. Am Standsoll es wie im Vorjahr einen optischenBlickfang geben. 2015 war dies ein gro-ßer Eisblock mit verschiedenen Sea-food-Arten gewesen. Was es in diesemJahr sein wird, will Hottlet aber nochnicht verraten.

Ebenfalls aus Belgien kommt Galana.Das Unternehmen will sein breitesFischsortiment mit 300 Artikeln präsen-tieren, und dabei den Schwerpunkt aufGarnelen, Muscheln, Fischfilets undSeafood-Mix legen. Aber auch gänzlichandere Warengruppen aus seinem Port-folio – süße Backwaren und Eis – willder Gastronomie-Spezialist aus Ware-gem kommunizieren.

Ein weiterer Belgier mit Vertrieb-Ambi-tionen in Deutschland ist Pittman ausZeebrugge. Nicht Produkte, sondernräumliche Veränderungen im Unterneh-men selbst wurden von ihm im Messe-Vorfeld kommuniziert. Pittman Seafoodlegt sehr viel Wert darauf, seine Kundenumfassend über die Herkunft und Ver-arbeitung seiner Produkte, aber auchüber die Fischindustrie im Allgemeinen

zu informieren. Denn dort wurde nichtnur die Fertigungshalle modernisiert,sondern gleichzeitig auch eine Scheibezwischen ihr und dem Empfangsraumeingesetzt. „Mehr Transparenz“ wurdedadurch wörtlich umgesetzt. Eine neueTestküche dient künftig zusätzlich zurVeranstaltung interaktiver Workshops

für die Kunden dazu, das Pittman Sea-food-Angebot im richtigen Ambiente zupräsentieren und zu verkosten.

Auch Lenk Frozen Food will diesmal we-niger seine Produkte kommunizieren,kündigte Geschäftsführer Heiko Lenkan. Vielmehr fokussiere der Stand die-ses Mal auf das Mutterhaus in Bangkok,von wo aus Lenk Dienstleistungen allerArt rund um die Beschaffung von TK-Seafood aus dem gesamten asiatischenRaum anbietet - von Beratung, Sourcingund individueller Auditierung über Pro-duktionsbeaufsichtigung bis zur Pro-duktentwicklung. In der Truhe am Standwerde es hingegen nur die bekanntenasiatischen Produkte des Unterneh-mens mit deutscher Niederlassung inBargteheide zu sehen geben: Fische,Fischfilets und Garnelen-Variationen. jr

Showtime: Von Eis umhüllteFische waren 2015 der Hin-gucker am Hottlet-Stand.

Garnelen bildeneinen Schwerpunktim Seafood-Sorti-ment von Galana,aber auch GalanasLava-Cake kommtzur Messe mit.

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Das niederländische `s-Hertogenboschist Heimat des Fisch- und Seafood-Spe-zialisten Anova. Sein Vermarktungs-und Einkaufsbereich aber umfasst dieganze Welt. Das Thema Nachhaltigkeitnimmt dabei einen immer größer wer-denden Raum ein und wird auch auf derSEG in Brüssel eine dominante Rolle

spielen; insbesondere die künftige Zu-sammenarbeit mit Pacifical, durch dieMSC-zertifizierter Gelbflossenthun ausden PNA-Ländern auf den europäischenMarkt gebracht werden soll. „Die PNA-Fischerei ist die erste große Free-school-Ringwadenfischerei für Gelb-flossenthun aus Wildfang, die vomMSC-zertifiziert wurde“, schildert derniederländische Importeur, der sich be-reits in den vergangenen Jahren mit derEinführung mehrerer nachhaltiger Thun-fisch-Produkte einen Namen gemachthat. Anova Seafood zeigt sich stolz da-rauf, sein Portfolio von nachhaltigemThunfisch für den Tiefkühlmarkt um die-ses Produkt erweitern zu können.

„In den vergangenen Jahren hat AnovaSeafood hart daran gearbeitet, sich inBezug auf das Angebot von nachhalti-gem Thunfisch auf dem europäischenMarkt einen zuverlässigen Ruf zu erwer-ben“, betont Anova-CEO Willem Huis-man. „Dank dieses Rufs in Bezug aufnachhaltigen Thunfisch, unserer globa-len Partnerschaften, unserer Lieferket-ten-Kompetenz und unserer Erfahrungin der Thunfisch-Verarbeitung waren wirin der Lage, dieses Übereinkommen mit

Pacifical zu schließen.“ Es sei nach demerfolgreichen Abschluss der MSC-Be-wertung am 4. Februar 2016 zustandegekommen, das dem Fang von Gelbflos-sen-Thunfisch aus den PNA-LändernNachhaltigkeit bescheinigt.

PNA, das sind die „Parties to the NauruAgreement“, die „Vertragsparteien desNauru-Übereinkommens“, zu denen Mi-kronesien, Kiribati, die Marshallinseln,Nauru, Palau, Papua-Neuguinea, die Sa-lomon-Inseln und Tuvalu gehören. Siealle liegen im westlichen und mittlerenPazifik. „Den strengen Anforderungendes MSC-Fischerei-Standards zu ent-sprechen bedeutet, dass die Gelbflos-senthun-Bestände nachhaltig und ineiner Art und Weise befischt werden,die sicherstellt, dass eine gesunde undflorierende Meeresumwelt erhaltenbleibt“, erläutern die Niederländer. Be-reits 2011 war der von den PNA-Län-dern ohne Einsatz von Anlock-Flößen(FADs) gefangene Echte Bonito vom Ma-rine Stewardship Council als nachhaltigzertifiziert worden.

Anova Seafood bietet schon seit vielenJahren nachhaltigen Thunfisch aus ver-

Größte nachhaltige Thun-FischereiFür Anova Seafood wird die SEG in Brüssel zum Startpunkt einer Partnerschaft für MSC-zertifizierten Gelbflossenthun aus dem Pazifik.

Die Inselstaaten im westlichen undmittleren Pazifik können stolz sein:Seit Februar 2016 trägt eine vonihnen gemeinsam verantwortete Fi-scherei auf Gelbflossenthun das MSC-Zeichen für nachhaltigen Fang. Sie giltals größte Ringwadenfischerei fürnachhaltig gefangenen Thunfisch derWelt. Auf der Seafood-Messe in Brüs-sel stellt Anova die Zusammenarbeitmit den acht im PNA-Abkommen zu-sammengeschlossenen Inselstaatenund ihrem gemeinsamen Marketing-unternehmen Pacifical in den Mittel-punkt. Der Gelbflossen-Thunfisch sollTeil des bereits umfangreichen Anova-Thunfischsortiments aus nachhalti-gem Fang werden.

Anova bietet denMSC-Thunfisch im900 Gramm Beutelseiner „The Sea &We“-Range an.

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schiedenen Bezugsquellen an, von MSC-zertifi-ziertem Gelbflossenthun aus seinem „Fishing &Living“-Programm in Indonesien bis hin zu MSC-zertifiziertem weißem Thunfisch von den Fidschi-und den Cookinseln. „Wir sind davon überzeugt,dass dieses feste Fundament aus Transparenz,Qualität und Wettbewerbsfähigkeit entscheidendist, um unseren Kunden ein dauerhaft zuverlässi-ger Partner sein zu können“, meint Hendrik Col-paert, kaufmännischer Leiter von Anova Seafood.„Der MSC-zertifizierte Gelbflossenthun ergänztunser Portfolio von nachhaltigem Thunfisch undspricht eine größere Kundengruppe an.“ Anova er-

wartet, dass das Produkt im zweitenHalbjahr 2016 auf dem europäischen Markteingeführt wird.

Durch die Aufnahme von MSC-zertifiziertem Gelb-flossenthun in sein Portfolio sieht sich Anova inseiner Anfang 2015 eingeführten Strategie bestä-tigt, „in Sachen Nachhaltigkeit und Innovationständig die Führung zu übernehmen, um starke,zuverlässige und belastbare Wertschöpfungsket-ten zu schaffen, von denen alle beteiligten Par-teien profitieren“. Diese Strategie und vieleweitere Beispiele werden in Anovas Corporate So-cial Responsibility-Bericht 2016 veröffentlicht, derauf der SEG in Brüssel präsentiert wird. jr

Über Anova SeafoodAnova Seafood wurde 1994 in `s-Hertogenbosch gegründetund ist seither zu einem internationalen Anbieter von frischemund tiefgefrorenem Fisch für den europäischen Einzelhandelund Foodservice herangewachsen. Mit einer Beschaffungsnie-derlassung in Vietnam, mehreren Partnern weltweit und einertäglichen Verteilung über mehr als 40 Logistikzentren inEuropa sieht sich Anova Seafood als einen der großen Akteurein der europäischen Fisch-Industrie.

Über PacificalPacifical ist das 2011 von acht PNA-Ländern gemeinsam ge-gründete globale Marketing-Unternehmen zur Förderung derPNA sowie zum aktiven Verkauf ihres MSC-zertifizierten, nach-haltig gefangenen Free-school-Gelbflossenthuns („frei im Meerschwimmend“ im Gegensatz zu „mit Schwimmkörpern ange-lockt“) und Echten Bonitos aus Wildfang an Verbraucher aufder ganzen Welt. Alle Produkte aus MSC-zertifiziertem Gelb-flossenthun und Echtem Bonito aus den PNA-Gewäs-sern tragen das Pacifical-Logo, um dasEngagement der Branche für diePNA-Region und die Ländersichtbar zu machen, die sichtäglich für den Erhalt derFischbestände einsetzen.

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52 tk-report minus achtzehn 4 / 2016

Garnelen sind beliebt – international.Die Absatzzahlen konnten in den letzten

Jahren kontinuierlich gesteigert werden.Auch in Deutschland sind die Krusten-tiere in den unterschiedlichsten Varian-ten und Angebotsformen stark nach-gefragt. Die Herstellungs- und Produk-tionsbedingungen – gerade in den asia-tischen Ländern – waren in den letztenJahren aber auch immer wieder in dieKritik geraten.

Die Farmers Land Food GmbH hatdaher in drei Produktionsbetrieben inVietnam ständige Präsenz. „Mit eigenenQualitätsmanagern, die vor Ort die Pro-duktion begleiten, gewährleisten wir be-reits vor dem Versand die einwandfreieQualität unserer Produkte“, erläutertRalph Schulz, CEO von Farmers LandFood, die Arbeitsweise des Unterneh-mens. Die Qualitätssicherung erfolgeaußerdem durch eine engmaschige

Eigenkontrollen stärken VertrauenQualität steht über allem. Um diese ständig zu sichern, ist Farmers Land Food selbst vor Ort in Vietnam. Hier werden an mehreren Standorten verschiedene Garnelen-Produkte hergestellt.

Die Farmers Land Food GmbH aus Ra-tingen beliefert große Handelskettenim LEH und Kunden im Food-Service-Sektor – sowohl in der EU als auch aufdem US-Markt. Neben tiefgekühltenSmoothies, Convenience-Produkten,Desserts, Kuchen und verschiedenentiefgekühlten Fischen, liegt einSchwerpunkt des Unternehmens aufGarnelen asiatischer Herkunft. DreiFabriken in Vietnam hat Farmers LandFood kürzlich besucht. Project Mana-ger Slavko Felkar sah sich vor Ort umund berichtete tk-report minus 18 vonseinen Eindrücken.

Neben rohen und gekochtenGarnelen sind Convenience-produkte im Tempura-Teigeine Spezialität dieses Betrie-bes im Süden Vietnams. Siewerden von Hand paniert.

Das Waschen ist der erste Verarbeitungsschritt.

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Überwachung in Deutschland, Asienund Amerika sowie durch die Zusam-menarbeit mit Laboren auf der ganzenWelt. „Unser Handel erfolgt im Sinneder Nachhaltigkeit und unserer sozialensowie wirtschaftlichen Verantwortung“,verdeutlicht das IFS-zertifizierte Unter-nehmen aus Ratingen. Neben der Kon-trolle der Betriebe und dem Einholenvon Infos über die Global GAP zertifi-zierten Rohwaren, ging es vor Ort auchum das Verkosten neuer Produkte. „Die

Leitlinien für die Entwicklung von Far-mers Land-Produkten sind Frische,hohe Qualität der Zutaten und sorgfäl-tige Verarbeitung“, so Schulz.

Zertifizierung für globalen Handel

Schon bei der Auswahl der Lieferantenwerde darauf geachtet, dass dieseebenfalls nach internationalen Stan-dards wie ISO, BAP, IFS oder BRC zerti-fiziert sind und entsprechende Quali-tätsmanagementsysteme implementie-ren. So beispielsweise ein Werk imOsten Vietnams. Die Firma, die bereitsseit 1976 besteht, beliefert den natio-nalen Markt ebenso wie die Märkte inJapan, den USA, Australien und Europa.Für Farmers Land Food werden hier di-

Ralph Schulz,CEOFarmers LandFood GmbH, Ratingen

„Mit eigenen Qualitätsmana-gern, die vor Ort die Produk-tion begleiten, gewährleistenwir bereits vor dem Versanddie einwandfreie Qualität unserer Produkte.“

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verse Garnelen-Variationen hergestellt.Die verarbeiteten Rohwaren sind nachUnternehmensangaben nach Global-GAP und ASC zertifiziert, das Werkselbst ist durch HACCP, BRC, IFS, BAP,SA 8000, Global GAP umfassend für dieinternationalen Märkte gerüstet.

Mit allen wichtigen Zertifizierungen istauch die Verarbeitung im Südosten Vi-etnams ausgezeichnet. Der Betrieb ver-arbeitet für Farmers Land Foodgekochte Garnelen sowie rohe BlackTiger Garnelen. „In direkter Umgebungzur Weiterverarbeitung befinden sich

sehr viele Garnelenfarmen, so dass derWeg vom Ursprung bis zum fertigenProdukt nur ein sehr kurzer ist“, be-schreibt Slavko Felkar die Gegebenhei-ten vor Ort.

Garnelen-Produkte als Topseller

Der dritte besuchte Betrieb befindetsich im Süden Vietnams. Hier könnengekochte Garnelen oder rohe Garnelenverarbeitet und auch verschiedene Gar-nelen-Produkte wie Tempura-Garnelenoder Knoblauchgarnelen hergestelltwerden. „Die Rohwarenbeschaffung er-

folgt über eigene Farmen sowie Zwi-schenhändler“, erklärt Felkar. Werdedie Rohware von Zwischenhänd-lern bezogen, erfolge vorab einePrüfung durch die firmeneigeneQualitätssicherung. Eine Kenn-zeichnung zur Rückverfolgbarkeitder Waren erfolgt sofort nachdem Wareneingang. Proben vomWareneingang werden nachAnkunft im werkseigenenLabor untersucht. FarmersLand Food bezieht aus diesemBetrieb in erster Linie panierteGarnelen und Garnelenspieße.

Riesengarnelen, Garnelenkranz und Garnelen-Spieße sind dasErgebnis aufwändiger Handarbeit im Ursprungsland.

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Denn die sind einer der Verkaufshitsdes Unternehmens. Angeboten werdensie beispielsweise als tiefgefrorene„Garnelen-Spieße“ in einer 270-Gramm-Packung. Hierin finden sich jeweils fünfSpieße mit rohen, geschälten und gla-sierten White Tiger-Garnelen. Wer einbisschen mehr in die Pfanne oder aufden Grill haben möchte, dem bietet Far-mers Land die „Riesen Garnelen“. DieWhite Tiger-Garnelen werden mitSchale, ohne Kopf, mit aufgeschnitte-nem Rücken, roh und glasiert in 900-Gramm-Packungen angeboten.

Bereits gekocht sind die Garnelen im„Garnelenkranz“. Die Garnelen sindohne Kopf, mit Schwanzsegment, ent-darmt, glasiert und werden auf einemTray angeboten. Neben den Garnelenpräsentiert Farmers Land Food zu den„Garnelenkränzen“ mit einer Sauce süß-sauer und einer Thousand-Island-Sauceauch gleich die passenden Dips in den270-Gramm-Packungen. Vor dem Ver-zehr müssen die Saucen wie auch dieGarnelen nur für wenige Stunden aufge-taut werden. Farmers Land Food belie-fert Kunden in Deutschland, Österreich,der Schweiz, England, den Niederlan-den, Belgien, Polen, Spanien und denUSA. „Unsere Produkte sind innovativund erfüllen hohe Qualitätsstandardsunter Berücksichtigung ökologischerund ökonomischer Aspekte“, erklärtSlavko Felkar stolz. mb

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Der Evergreen aus der TiefkühltruheRiesige Mengen, wenige Anbieter, große Beliebtheit, deutlicher Preisfokus und Top-Qualität: Seit rund 60 Jahren ist Fisch in Rechteckform ein Verkaufsschlager.

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Das soll ein Fisch sein? Rein gar nichtserinnert beim Fischstäbchen äußerlichdaran. Das Gespött von Gourmets,Gourmands, Connaisseurs und Küchen-profis über diesen angeblichen Nicht-Fisch ficht die Stäbchen-Fangemeindejedoch kaum an, unterstreicht der Spottdoch nur die herausragende Bedeutungder kleinen Knusperstangen. Denn siesind doch preisgünstiger, schneller zu-bereitet und einfacher verspeist als dasnaturbelassene Original und dabei alle-mal lecker.

Mit diesen herausragenden Eigenschaf-ten hat sich das Fischstäbchen zumTop-Convenience-Produkt in den deut-schen Handelstruhen aufgeschwungen– und schwimmt auch fast 60 Jahrenach seiner Einführung bei Absatz undUmsatz ganz vorne mit. Erfolgreicherals Einzelprodukt ist da allenfalls nochdie Pizza Salami. Und dicht auf folgtschon das genau zehn Jahre jüngereSchwesterprodukt, das 1969 einge-führte Schlemmer-Filet, vorzugsweiseimmer noch in seiner Ursprungsvariante„à la Bordelaise“. Mit dem Schlemmer-Filet zusammen bestreiten Fischstäb-chen annähernd die Hälfte desgesamten Tiefkühlfisch-Absatzes indeutschen Handelstruhen. Rund57.000 Tonnen Fischstäbchen wurden

2014 nach dti-Zahlen in Deutschlandverkauft, davon 4.400 Tonnen im Außer-hausmarkt. Das waren im LEH zwar2.000 Tonnen weniger als im Jahr davor,aber immerhin noch 650 Gramm fürjeden Bewohner der Bundesrepublik.Bei 30 Gramm Stückgewicht also knapp22 Stäbchen pro Kopf.

Deutschland ist Fischstäbchen-Weltmeister

Deutschland ist weltweit führend in derProduktion von Fischstäbchen. Sie wer-den für den eigenen Bedarf hergestellt,haben sich aber auch zu einem echtenExportschlager entwickelt. Nicht nur fürIglo, sondern auch für Pickenpack/TSTin Lüneburg/Riepe, Greenland Seafoodin Wilhelmshaven und Frosta in Bremer-haven sind die Stäbchen ein ganz zen-trales Produkt. Mehr große Herstellergibt es dann aber in Deutschland auch

nicht: Die Schneider-Gruppe, die ab2004 in diesen Markt vorstieß, ging2008 in Konkurs, Hussmann & Hahnwar bereits im Jahr 2000 mit Picken-pack vereinigt worden und Royal Green-land hatte seine Fisch(stäbchen)fabrikin Wilhelmshaven im September 2013an die dafür neu gegründete GreenlandSeafood verkauft.

Genaue Zahlen über die deutsche Fisch-stäbchen-Produktion werden nicht ver-öffentlicht. Iglo gibt für seine FabrikFrozen Fish International in Bremerha-ven eine Jahresproduktion von rund50.000 Tonnen Stäbchen an, das ist gutdie Hälfte der dortigen Gesamtproduk-tion von 90.000 bis 100.000 TonnenFischprodukt. Die drei anderen großenProduzenten erreichen zusammenge-zählt wohl mindestens eine ähnlicheFischstäbchen-Tonnage. Hinzu kommteine vergleichsweise winzige Menge anBio-Fischstäbchen, die in kleinen Pro-duktionsstätten gefertigt werden, undein glutenfreies Fischstäbchen unterder Marke DS von Dr. Schär.

Die Handelsmarken hatten sich über dieletzten zwei Jahrzehnte einen bedeuten-den Anteil am Fischstäbchen-Markt er-obern können; aktuell gewinnt aber dieMarke hinzu. Die Markenhersteller –

Ob Großbritannien, Frankreich, Spa-nien oder Deutschland... Das Fisch-stäbchen hat sich überall in Europaals immergrüner Renner auf dem Mit-tagstisch etabliert. Insbesondere Fa-milien mit Kindern wissen die schnellzubereiteten, schmackhaften und ver-gleichsweise preisgünstigen Fisch-Rechtecke zu schätzen. Wo bis dahinAngst vor komplizierter Zubereitung,Gräten und Geruch dem Fischgenussentgegenstanden, haben sie die Her-zen und Teller erobern können: prak-tisch grätenfrei, praktisch zuzuberei-ten und praktisch griffbereit aus derTiefkühltruhe. Die rund 57.000 Ton-nen, die pro Jahr in Deutschland ver-kauft werden, stammen dabeiüberwiegend von nur vier Herstellern.

60 Jahre jung hat das Fisch-stäbchen nichts an Aktualitäteingebüßt und macht im Burgerto go eine zeitgemäße Figur.

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also überwiegend Iglo - haben ihrenUmsatzanteil bei Fischstäbchen von2014 auf 2015 laut IRI von 56,3 auf 59Prozent steigern können. Parallel stiegder Anteil am Absatz von 42,1 auf 46,3Prozent. Die Handelsmarken inklusiveAldi erreichten entsprechend einen An-teil von 41 Prozent am Umsatz und 53,7Prozent bei der Menge.

Zeitloses Design mit wechselndemInhalt

Das Design des Fischstäbchens ist einechter Klassiker in den Maßen 9 x 2,6 x1,1 Zentimeter. In seinen fünf Jahrzehn-ten hat es sich praktisch nicht verän-dert. Innerlich allerdings ist der Jubilar

durchaus wandlungsfähig. Ganz am An-fang war es Heringsfilet, das in dieFischstäbchen kam, später Kabeljau,wie man ihn noch heute, so verfügbarund bezahlbar, in Großbritannien bevor-zugt. Aber auch Rotbarsch, Lachs undHoki wurden und werden zu Stäbchenverarbeitet, in Thailand gab es sie sogarmal mit Red Snapper. Seehecht schät-zen vor allem die Spanier. Für Bio-Fisch-stäbchen wird auch schon malPangasius verwendet und selbst Tinten-fisch fand sich bereits in Stäbchenformpaniert im Markt. In Deutschland warnach dem Kabeljau für lange Zeit derSeelachs ein Standardfisch fürs Stäb-chen; heute kommt hierzulande abervor allem Alaska-Seelachs zum Einsatz.

Ein Fischstäbchen mit ihm enthält etwa13 Gramm Eiweiß, 8 Gramm Fett und18 Gramm Kohlenhydrate pro 100Gramm. Sein Nährwert liegt bei 60 Ki-lokalorien pro Stück, also pro 30Gramm, wenn es nicht noch zusätzlichin Fett gebraten wird.

Grundsätzlich ist es vor allem eineFrage des Preises und der Verfügbar-keit, welche Fischart die Hersteller fürdie Stäbchenproduktion einsetzen.Qualitativ und geschmacklich macht es,da sind sie sich weitgehend einig, letzt-lich kaum einen Unterschied, ob See-hecht, Kabeljau, Seelachs oderAlaska-Seelachs genommen wird. Wich-tig hingegen ist den Produzenten im

Fischstäbchen mit Bio-Panadeplus MSC-Fisch gibt es vonFollowfood (Followfish) undFemeg (Landur). Komplett Biosind die von Deutsche See mitPangasius.

Der Klassiker von Iglo ist der ungeschla-gene Marktführer in deutschen LEH-Truhen. Seit kurzem gibt es die Iglo Fisch-stäbchen zudem mit Vollkornpanade.

Variantenreich und meist alsHandelsmarke, aber auch unter„Sea Side“ Brand, bringt Green-land Seafood die Stäbchen inden Markt.

Handelsmarken-Spezialist Pickenpack verkauft die Stäbchen in Faltschachteln und auch imeher selten zu findenden Beutel.

In der 450 Gramm Faltschachtel und im Beutel mit 1.000 Gramm hat Heimdienst-Markt-führer Bofrost die klassi-schen Fischstäbchen im Sortiment.

Frosta spielt nichtnur bei Fischstäb-chen unter Han-delsmarken,sondern auch beider Marke wiedererfolgreich mit.

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deutschen Markt, dass der Fisch als rei-nes Filet und möglichst vollständig grä-tenfrei in exakt bemessenen Blöckenvon 7,5 Kilogramm eingefroren wird. InDeutschland sind vor allem Fischstäb-chen mit MSC-Siegel für nachhaltigen

Fang gefragt – egal, ob bei Markenpro-dukten oder Handelsmarken.

Seegefrostete Ware, also Fisch, der un-mittelbar nach dem Fang an Bord einesSchiffes filetiert und eingefroren wird,gilt als qualitativ am besten. Aber auchdie Verarbeitung an Land kann häufigso schnell nach dem Fang erfolgen,dass allenfalls geringe Qualitätseinbu-ßen zu befürchten wären. Ein dritterWeg ist die doppelt gefrostete Ware, beider die Fische an Bord oder an Land zu-nächst unfiletiert eingefroren und erstspäter aufgetaut, filetiert und dann alsFilet wieder eingefroren werden. Vorallem chinesische Fabriken haben sichseit der Jahrtausendwende als Filetierer

2012 38.482 t2013 37.928 t2014 36.854 t2015 36.458 t

Fischstäbchen-Absatzim LEH 2012 - 2015

Quelle: IRI

2012 58.481 t2013 58.492 t2014 57.157 t2015 kommt im Mai

Quelle: dti

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für Fisch aus der ganzen Welt etabliert.Aktuell deutet sich aber auch dort einWandel an, da die Löhne in China starkgestiegen sind. Außerdem unterliegt diedortige Industrie zurzeit einem struktu-rellen Wandel, unter anderem mit aus-gelöst durch Probleme beimPickenpack-Anteilseigner Pacific Andes.

Stückpreise von 10 bis 50 Cent

Grundsätzlich achten alle Verarbeiterdarauf, dass die eingesetzte Rohwarevon guter Qualität ist. Beim letztenFischstäbchen-Test der Stiftung Waren-test, der mittlerweile aber acht Jahre zu-rückliegt, schnitten von 21 untersuch-ten Marken und Handelsmarken jeweilsneun mit „gut“ und „befriedigend“ ab.Viel dürfte sich an der Qualität seithernicht verändert haben.

Preislich schafft es die A-Marke Iglo inder Regel, mit 1,99 bis 2,99 Euro für 15Stück einen spürbaren Abstand zu denHandelsmarken (1,39 bis 1,69 Euro) zuhalten. Durch häufige Sonderangeboteschrumpft dieser Abstand jedoch imJahresdurchschnitt spürbar. Als Mar-ken-Player zurück bei den Stäbchen istdie Frosta-Marke, die nach langjährigerPause erst seit September 2013 wiederauf Fischprodukten zu finden ist. Im ei-genen Online-Shop nimmt Frosta für 15Stück 3,29 Euro, im Handel ist dieser

Preis nicht immer zu erzielen. Bei Bo-frost kosten 15 Fischstäbchen 4,25Euro, werden dafür aber auch kostenlosins Haus geliefert. Zehn Fischstäbchen

mit Bio-Panade von Landur kosten umdie 3,49 Euro, von Followfish 3,99 Euro.Auf diesem Niveau oder leicht darüberliegen in der Regel die glutenfreien FishFingers von Dr. Schär. Und für denpreislichen Spitzenreiter, zehn Bio-Fischstäbchen von Deutsche See, zahltder Verbraucher meist 4,99 Euro –dafür ist dann aber auch der Fischselbst „Bio“ (Pangasius).

Zwei Drittel Fisch undein Drittel Panade

Die Herstellung der Fischstäbchen istein technologisch ausgereifter Prozess.Das Verhältnis von 65 Prozent Fisch zu35 Prozent Panade ist Standard. Hoch-entwickelte Anlagen schneiden die ge-normten Tiefkühlfilet-Blöcke zu knapp20 Gramm leichten Rechtecken, diedann mit gut 10 Gramm Nass- und Tro-ckenpanade umhüllt, kurz in Pflanzenölvorfrittiert, eingefroren, in Verpackun-gen gesteckt und in Kartons gelegt wer-den. Das alles passiert in einemeinzigen, kontinuierlichen Durchlauf undso schnell, dass in einer einzigenStunde auf einer einzigen Anlage rund150.000 Fischstäbchen vom Band lau-fen können.

Mehr als die verwendete Fischart ma-chen die Panaden den Unterschied zwi-schen den Fischstäbchen aus.Weizenmehl enthalten sie fast alle, je-doch in technologisch hoch entwickel-ter Form und kombiniert mit Zutatenwie Stärke oder Reismehl. Hinzu kom-men die Gewürze, die das Besonderedes Einzelproduktes ausmachen kön-nen. Einige Panaden sind für die Zube-reitung im Backofen geeignet, dieimmer beliebter wird, weil kein Fettmehr hinzugegeben werden muss.Zudem reduzieren sich Geruch und Rei-nigungsaufwand im Vergleich zurPfanne. Einige, aber nicht alle Panadensind zudem oder alternativ für die Zube-reitung in der Fritteuse geeignet. Ver-schiedene Würzungen und nun auchVollkornpanaden runden das Angebots-portfolio ab. Aber die Nummer 1 istimmer noch der Klassiker in seinemknusprigen Mantel, wie man ihn inDeutschland seit 1959 kennt.

Blöcke mit reinem, praktischgrätenfreiem Fischfilet sindin Deutschland die Ausgangs -basis der Fischstäbchen.

Die Blöcke werden inStäbchenform gesägt...

... nass paniert ...

... trocken paniert ...

... gebraten ...

... und eingefroren.

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Die Grundlage für das Fischstäbchenwurde bereits 1930 gelegt – mit der Er-findung des Plattenfrosters, die denStartpunkt der modernen Tiefkühlkostmarkiert. Seinem Konstrukteur, demAmerikaner Clarence Birdseye, gelanges als erstem, Endverbraucher von denVorzügen der Tiefkühlkost zu überzeu-gen. Der Verkauf begann am 3. März1930 in Springfield, Massachusetts.Der Name des Tiefkühl-Pioniers findetsich bis heute als „Birds Eye“-Marke aufPackungen von Fischstäbchen und an-deren TK-Packungen in Großbritannienund Irland wieder.

Iglo: Solo als Marktführer1939 erwarb Unilever die Lizenz desPlattenfrosters und gründete die SoloFeinfrost GmbH in einer ehemaligenMarmeladenfabrik in Wunstorf bei Han-nover. Ende der 90er Jahre wurde dieseFabrik von Ranch Master / Nordfleischübernommen, ging dann an die VionConvenience GmbH und stellte erst2014 ihren Betrieb endgültig ein. Fisch-

stäbchen wurden von Solo 1939 inWunstorf allerdings noch nicht produ-ziert. Vielmehr ging es dort um das Tief-gefrieren von Gemüse und Obst, dasdann erstmals auch in Deutschland inHaushaltspackungen verkauft wurde –mit dem Birdseye-Vogel im Firmenlogo.

1959 wurde das Sortiment der SoloFeinfrost größer: Sie startete Tests mitTiefkühlprodukten der britischen Unile-ver-Schwester Birds Eye, darunter auchdas 1955 in England eingeführte Fisch-stäbchen. Wunstorf wurde zur moder-nen Tiefkühlfabrik ausgebaut und stelltedie Fischstäbchen nun selber her - als

erste bratfertig gewürzte Fisch-Conve-nience in deutschen Tiefkühltruhenüberhaupt. Schon ab 1960 wurde derenVerkauf mit Fernsehwerbung angeheizt.Kurz darauf führte Unilever in vielen eu-ropäischen Ländern die Marke „Iglo“ein; in Deutschland war das 1961. Solo

Fischstäbchen-Geschichte ist Tiefkühlkost-GeschichteVon Hundertjährigen bis zu Newcomern ist alles dabei. Aber eine wechselvolle Entwicklung haben auch die Jüngsten in ihren Wurzeln.

Am Anfang war es noch viel Handarbeit, wiehier beim Verpacken in Hamburg-Altona.

Fischstäbchen im Wandel der Jahrzehnte.

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Feinfrost firmierte in „Iglo Feinfrost“um. Der Vogel im Logo wich einer drei-zinkigen Gabel. 1994 wurde die Gabelvom heute noch aktuellen Logo abge-löst, das an Fisch und Meer, aber auchan ein Blatt erinnern mag.

1985 kam „Käpt’n Iglo“ bei den Fisch-stäbchen als Werbefigur an Bord undhalf, den Markt auszubauen. Produziertwurden die Fischstäbchen des Käpt’nmittlerweile in Bremerhaven, in der da-maligen „Nordsee“ Fabrik, heute „Fro-zen Fish International“. Sie zählt nachwie vor zu den größten Tiefkühlfisch-Fa-briken Europas und produziert die Iglo-Fischstäbchen nicht nur für dendeutschen Markt, wo Iglo seine Stellungals Marktführer über all die Jahrzehntehalten konnte, sondern für den ganzeneuropäischen Kontinent. Ab Anfang2007 tat sie dies unter der Hoheit desFinanzinvestors Permira, der Iglo unddie britische Schwester Birds Eye vonUnilever gekauft hatte; seit April 2015ist Nomad Foods der Eigentümer. Neu-estes Stäbchen-Produkt im Portfolio:Fischstäbchen in Vollkorn-Panade fürernährungsbewusste Verbraucher.

Frosta: Stäbchen macht MarkeSchon ganz am Anfang der Firmenge-schichte stand bei Frosta der Fisch. Undder wurde ursprünglich selbst gefan-

gen. Die Wurzeln des Unternehmensgehen nämlich auf die 1905 gegründeteHochseefischerei Nordstern AG zurück.Der Name Frosta tauchte dann 1962zum ersten Mal auf: mit der Gründungder Frosta Tiefkühl-Kontor GmbH durchDirk Ahlers. Fischprodukte blieben imMittelpunkt, als Frosta 1963, nachÜbernahme der Fischgroßhandlung F.Schottke, die ersten Einzelhandelspro-dukte unter Findus-Marke für Nestléherstellte. Fischstäbchen waren 1976dann das erste Produkt unter Frosta-Marke im LEH.

Bis in die 90er Jahre hinein warenFrosta und andere Hersteller unter ei-gener Marke im Fischstäbchen-Markt

aktiv. Dann änderte der LEH seine Stra-tegie in vielen Warengruppen: BeiSchnelldrehern wie Fischstäbchen undSchlemmerfilets hatten es Zweitmarkenzunehmend schwerer, sich zwischen A-Marke und Handelsmarken zu behaup-ten. Frosta konzentrierte sich bei diesenKernprodukten fortan auf die Handels-marken, ging aber trotzdem noch miteinem kleinen Marken-Sortiment anFischprodukten ins neue Jahrtausend.Fischstäbchen waren zwar auch nochdabei, sie hießen nun aber „Piraten-Stäbchen“ und konnten – das war da-mals noch eine Besonderheit - ohneFettzugabe im Backofen zubereitet wer-den. Doch auch sie verschwanden ausdem Sortiment, als ab Januar 2003 alleFrosta-Produkte nach dem firmeneige-nen „Reinheitsgebot“ nur noch ohnejegliche Zusatzstoffe hergestellt wur-den. Zehn Jahre lang gab es unterFrosta-Marke dann praktisch keine rei-nen Fischprodukte mehr. Seit Ende2013 ist Frosta nun aber als Markebeim Fisch zurück. Mit 13 neuen Pro-dukten startete das Sortiment in denEinzelhandel und mittlerweile sind auchdie Fischstäbchen wieder dabei. Rundzehn Millionen Euro wurden mit Frosta-Fischprodukten 2014 bereits im LEHumgesetzt.

Ganz groß war und ist Frosta beimThema Fischstäbchen jedoch weiterhinals Handelsmarken-Hersteller. Produ-ziert werden diese Stäbchen im Werk in

Gläserne Produktion beiFrosta: Die Fischstäbchen -linie ist von der Straße ausdurch ein Fenster zu sehen.

Ordnung ist das halbe Leben:Das Ausrichten der tiefgekühl-ten Fischstäbchen für die Ver-packung ist bei GreenlandSeafood zum Teil Handarbeit.

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Bremerhaven, wo insgesamt rund 600Mitarbeiter mit der Fertigung aller Warengruppen beschäftigt sind. ImRahmen der Transparenzpolitik des Un-ternehmens können Bremerhaven-Be-sucher nun sogar beim Produzieren derStäbchen zuschauen: Ein Teil der Fas-sade zur Straße hin wurde durch Fens-ter ersetzt, die den Blick auf die überdas Band rasenden Stäbchen ermögli-chen.

Greenland Seafood: Starker NewcomerGreenland Seafood ist der jüngste unterden deutschen Fischstäbchen-Produ-zenten. Im September 2013 kauften dieSahara Investment Group und die Meri-dian Investment Group aus SingapurRoyal Greenland seine Fischconveni-ence-Fabrik in Wilhelmshaven ab undlassen sie seither von der dafür neu ge-gründeten Greenland Seafood betrei-ben. Zum Zeitpunkt der Übergabewurden dort mit etwa 400 Mitarbeiternrund 60.000 Tonnen Fertigprodukt proJahr hergestellt – überwiegend Fisch-stäbchen und Schlemmerfilets, aberauch ein breites Sortiment weiterer,überwiegend panierter Produkte sowienaturbelassene Fischfilets. Die Produkt-schwerpunkte sind bei Greenland Sea-food weitgehend unverändert, wobeidas Sortiment aber kontinuierlich mo-difiziert und um neue potenzielleSchnelldreher erweitert wird.

Bereits 1996 hatte Royal Greenlanddiese Fabrik von der in Konkurs gegan-genen Firma Jadekost/Jadefood über-nommen. Deren Gesellschafter, Nord-frost-Gründer Horst Bartels, hatte siebauen lassen und 1993 in Betrieb ge-nommen. Sie war damals auf 45.000Tonnen Produktionskapazität ausgelegt– die zu Jadekost-Zeiten aber nie er-reicht wurden - und stellte neben eini-gen Fleischprodukten vor allem Fisch-stäbchen und Schlemmerfilets her.

Jadekost hatte den Fischstäbchen-Markt, wie sich damalige Mitbewerbererinnern, „innerhalb kürzester Zeitpreislich in den Keller getrieben“, die

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niedrigen Preise trotz hoher Subventio-nen dann aber selbst nicht lange ver-kraften können. Schon im Januar 1995musste das Unternehmen Konkurs an-melden. Drei Banken führten die Pro-duktion weiter, zunächst unter demNamen Jadekost, ab Juni 1995 als Jade-food GmbH, bis der Betrieb im Juli 1996in den Besitz der Royal Greenland Sea-food GmbH überging. Die Tochter desgrönländischen Staatskonzerns bautedas Sortiment wie auch die Kapazitätüber die folgenden 17 Jahre kontinuier-lich aus, bis 2013 die Entscheidung fiel,sich von dieser Fabrik zu trennen undstärker auf Nordatlantik-Ware zu fokus-sieren.

TST:Start-up wird VerarbeiterFast ebenso jung wie Greenland Sea-food ist TST The Seafood Traders. DieGmbH war im April 2011 in Lüneburg anden Start gegangen. Die Geschäftsfüh-rerinnen Annegret Kattau-Keck und An-drea Meyer und Prokuristin ReginaGonzalez waren gemeinsam bei Picken-pack ausgeschieden und hatten sichmit TST als Handelsunternehmenselbstständig gemacht. Mit Fischstäb-chen, Schlemmerfilets, Knusperfiletsund Portionsfilets, die von internationa-len Produktionspartnern hergestelltwurden, haben sie sich auf Anhieb ein

ansehnliches Stück vom Markt erobernkönnen. Kurz darauf taten sie sich mitder Leuchtturm BHG AG des ehemali-gen Pickenpack-Geschäftsführers Finn-bogi Baldvinsson und der japanischenNissui-Gruppe als Hauptgesellschafterzusammen. Gemeinsam wurde für rund40 Millionen Euro eine Fabrik im ostfrie-sischen Riepe gebaut, die bei der Eröff-nung im Oktober 2012 rund 12.000Quadratmeter Produktionsfläche undein 3.000 Quadratmeter großes Tief-kühlhaus umfasste. Die Jahresproduk-tion war auf 25.000 Tonnen ausgelegt,könne im Mehrschichtbetrieb aberdeutlich höher gefahren werden, wie esseinerzeit hieß. Der Preiskampf im

Fischstäbchen-Markt gewann durch dieneuen Kapazitäten der auf hohe Effi-zienz ausgerichteten Anlage nochmalsan Härte.

Doch schon ein knappes Jahr später, imAugust 2013, haben dann die Gesell-schafter von Pickenpack Europe, ein In-vestoren-Konsortium rund um denFischgiganten Pacific Andes aus Hong-kong, TST übernommen. Die bisherigenKonkurrenten sind dadurch zu Schwes-tern geworden, Finnbogi Baldvinssonübernahm erneut die Pickenpack-Ge-schäftsführung und die Zahl der großendeutschen Fischstäbchen-Produzentensank wieder auf vier.

Doch wie kommt eine Fisch(stäbchen)-fabrik auf ein Dorf in Ostfriesland? DieWurzeln legte Hans-Peter Krull, derunter dem Namen Meerimex einenFischgroßhandel in Aurich betriebenhatte, der in den 1990er Jahren zuneh-mend selber tiefgekühlte Fischconveni-ence-Produkte herstellte. Dieser Ge-schäftszweig weitete sich so stark aus,dass sich ein Fabrikneubau lohnte. Derwurde aufgrund günstiger Grundstücks-preise und passender Infrastruktur1996 im Industriegebiet des nahegele-genen Riepe errichtet. Panierte Fisch-produkte, darunter auch Fischstäbchen,gehörten am Anfang zum Produktions-sortiment von Meerimex; vor allem je-doch wurden Fischsteaks gesägt – ausThunfisch, Hai, Lachs und anderen gro-

TST in Riepe: Hightechauf engem Raum.

Pickenpack vor zehn Jahren:Damals noch viel Handarbeitbei der älteren der beidenFischstäbchen-Linien.

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ßen Fischen. 2001 übernahm die Stock-meyer- / Heristo-Gruppe die Fabrik undbaute sie aus. 2009 schloss Heristo dieProduktion dann aber, weil sie „wegender deutlich preisgünstiger arbeitendenFischverarbeiter in Asien nicht mehrkonkurrenzfähig war“, wie es damalshieß. TST übernahm dann 2012 nichtdie Fabrik, sondern baute neu, fandaber in der Region noch viele versierteMitarbeiter, die sich mit Fischverarbei-tung auskannten.

Pickenpack: Viele Inhaber-WechselGanz weit zurück in der Tiefkühlge-schichte reichen die Wurzeln der FirmaPickenpack. Sie wurde 1906 als Hoch-seefischfang-Reederei in Hamburg ge-gründet und begann schon sehr früh,den Fisch auf See einzufrieren, späterdort auf Fangfabrikschiffen auch schonzu Filet zu verarbeiten. 1956 firmierte

die Reederei in Pickenpack Tiefkühlge-sellschaft um und wurde zu einem derPioniere im deutschen Tiefkühlkost-Markt. 1975 beschloss die Inhaberfami-lie Pickenpack dann, selbst in großemStil in die Fischverarbeitung einzustei-gen und legte 1975 den Grundstein fürdie heutige Fabrik in Lüneburg. DieseFabrik war von Anfang an auf schnelldrehende Fischconvenience speziali-siert, mit den Hauptprodukten Fisch-stäbchen und Schlemmerfilet, diezunächst auch unter eigener Marke inden Markt kamen.

1985 wurde der Sitz des inzwischen vonJan und Thies Pickenpack geleiteten Fa-milienunternehmens von Hamburg nachLüneburg verlegt, da im Zuge der verrin-gerten deutschen Fischerei-Möglichkei-ten die letzten beiden Fangfabrikschiffeverkauft worden waren. Der Ausbau derVerarbeitung wurde vorangetrieben. Bis1999 leitete Jan Pickenpack das Unter-nehmen, dann trat der „Gilde Buy-Out

Fund“ aus Utrecht als Mehrheitsgesell-schafter ein und Jan Pickenpack verließals letztes Familienmitglied nach 93 Jah-ren Familien-Firmen-Geschichte die Ge-schäftsleitung.

Parallel wurde im Jahr 2000 die 1908als Seefischhandel in Cuxhaven gegrün-dete Firma Hussmann & Hahn von einerInvestorengruppe unter der Leitung vonFinnbogi A. Baldvinsson und Dr. KlausVieten übernommen, die drei Jahre spä-ter, 2003, den Zusammenschluss zur Pi-ckenpack – Hussmann & Hahn SeafoodGmbH (PHHS) einleiteten - vor allem,um Synergien in diesem unter hartemWettbewerb stehenden Markt und Pro-duktionskapazitäten besser nutzen zukönnen. 2004 übernahm die FAB GmbHdie Mehrheitsbeteiligung an der weiter-hin von Baldvinsson und Dr. Vieten ge-leiteten PHHS, die nach Übernahmedurch Icelandic ab 2006 zur Tochter derIcelandic Group Plc in Reykjavik gewor-den war. Baldvinsson wurde zu derenEuropa-Geschäftsführer, Dr. Vietenschied aus dem Unternehmen aus.

Die vergleichsweise kleine Tiefkühl-fischverarbeitung von Hussmann &Hahn, darunter auch Fischstäbchen, dieunter H&H-Marke im Handel zu findenwaren, wurde in die Fabrik in Lüneburgintegriert, wo mit mittlerweile 14 Verar-beitungslinien rund 70.000 Tonnen TK-Fischprodukte im Jahr gefertigt wurden.

Mitte 2011 verkaufte die Icelandic-Gruppe ihre deutschen und französi-schen Unternehmen, darunter PHHS,an ein Investoren-Konsortium unterFührung des Fischereigiganten PacificAndes aus Hongkong, der auch deut-sche Pickenpack-Wettbewerber mitFischfilet belieferte. Die neuen Eigentü-mer planten, die Aktivitäten in beidenLändern zu verstärken und eine nochstärkere Plattform für die Produktionund den Vertrieb von Fischprodukten zuschaffen. Das ist ihnen letztlich nichtgelungen. Im Dezember 2015 meldetenPickenpack und TST die Insolvenz an.Im März 2016 sollten die Unternehmennach dem Willen des vorläufigen Insol-venzverwalters neue Eigentümer gefun-den haben. jr

„V“ für „Victory“: Fischstäbchenwaren in den deutschen Handels-truhen so siegreich wie kaum einanderes TK-Produkt.

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