Flammen-Silikatisierung großflächiger Glassubstrate

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Page 1: Flammen-Silikatisierung großflächiger Glassubstrate

REINIGEN & VORBEHANDELN

Flamme Si ikatisierunggroBflac iger Glassubstrate

Pulverlackierte Floatglasscheiben: Die Pyrosil­Technik ermoglicht hervorragend haFtendePulverlackierungen

Die Pyrosil-Technik ermoglicht auF Basis der Flammen­Silikatisierung die Vorbehandlung von Metall-, Glas-,Keramik- oder KunststoFFsubstraten, zum Beispiel vor demLackieren oder Kleben. Eine neue CCVO-Anlage steht nunFur die kostengunstige Silikatisierung von bis zu 1,20 Meterbreitem Flachglas zur VeFugung.

Geringe Investitionskosten

Eine aktuelle Herausforderung warnun der Aufbau einer Pilot-Beschich­

tungsanlage mit 1,20 m Arbeitsbreite

und einer Beschichtungsgeschwindig­

keit von 3 bis 12 m/min, in der

Beschichtungen 1m SerienmaBstabdurchgefiihrt werden kiinnen. Dazu

wurde ein Brennersystem verwendet,das die Schichten mit minimaler ther­

mischer Leistung abscheidet. Ferner

wurde eine geeignete Reinigungs-,Vorwarm- und Kiihlstrecke entwickelt.

Die Temperaturfiihrung ist entschei­

dend, da neben normalem Floatglasauch ESG (Einscheiben-Sicherheits­

glas) beschichtet werden solI.

ger als 100 nm starken Silikatschichtauf Metall-, Glas-, Keramik- oder

Kunststoffoberflachen. Zur Erzeugungdieser Silikatschicht wird ein flammen­

pyrolytisches Verfahren genutzt.

In eine optimierte Brenngasflamme

wird eine fiir den Anwendungsfall spe­

zielle Kombination siliziumorganischer

Verbindungen in geringen Konzentra­

tionen eingemischt. Diese bilden wah­

rend der Verbrennung in einem kurz­

zeitigen Kontakt der Flamme mit der

Oberflache eine Silikatschichtstrukturaus. Die Behandlungszeiten fiir dieAbscheidung einer solchen Schicht lie­

gen im Bereich von Sekunden.

Gesamtansichtder CCVD-Anlage

Typisches Flammenbilddes Brenners der CCVD­Anlage uber einer1000 x 1000 Millimetergrof3en Floatglasscheibe

Kurze Behandlungszeiten

Grundprinzip der Pyrosil-Technik

ist die Applikation einer diinnen, weni-

angewandt werden kann.

Die Silikatschicht bildet

eine ausgezeichnete chemi­

sche Basis fiir eine weitereOberflachenmodifizierun-

gen, wie zum Beispiel Verklebung,

Lackierung oder Hydrophobierung.

AIS Alternative zu Beiz- und

Atztechniken zur Vorbehandlungvon Metallen fiir Kunststoftbeschich­

tungen im Dentalbereich entwickelte

die Firma Innovent e.Y. Jena mit ihrem

Industriepartner Sura Instruments

GmbH in den 80-er Jahren die Flam­

men-Silikatisierung, die als Pyrosil­

Technik erfolgreich am Markt einge­

fiihrt wurde. Die Schichtabscheidung

mittels Flammen-Silikatisierung ist einsicheres und schnelles Normaldruck­

verfahren, das auch auf groBen Flachen

I JOT 312005

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REINIGEN & VORBEHANDELN

Durch die neu entwickelte Techno­

logie ist es moglich, mit vergleichswei­

se geringem Investitionsaufwand eine

Reihe von Beschichtungsproblemen

schnell und kostengiinstig zu liisen.

Durch die absehbar niedrigen Investi­

tionskosten bei vergleichsweise hohem

Substratdurchsatz ist dieses Verfahren

eine attraktive Alternative beziehungs­

weise Erganzung zu anderen Vorbe­

handlungsverfahren.

Die Anlage zur groBflachigen Pyro­sil-Beschichtung besteht im Wesentli­

chen aus der Kammer mit Brenner und

dem Rollenlaufband zur Befiirderung

des Substrates. Dieser Grundaufbau

lasst sich in eine Produktionsstrecke

integrieren. Durch Erweiterung mit

einer geeigneten Reinigungs-, Vor­

warm- und Kiihlzone kann die Anlage

auch in anderen weiterverarbeitendenBereichen der Glasindustrie verwen­

det werden.

Die Anlage eignet sich zur Herstel­

lung definierter Silikatschichten, als

Vorbehandlung vor der Pulverlackie­

rung, Hydrophobierung oder Verkle­

bung.

Vielseitige Anwendung

Die Pulverlackierung auf Glas stell­

te bisher ein groBes Problem dar, da es

nicht moglich war, dauerhafte und wit­

terungsbestandige Pulverlackschich­

ten auf Glas aufzubringen. Um diesen

Mangel zu beseitigen, entwickelte

Innovent eine spezielle Form der Pyro­sil-Technik, die es ermoglicht, den Pul­

verlack mit extrem hohen Festigkeiten

dauerhaft auf dem Glas anzubinden.

Mit der Vorbehandlung auf der neuen

Anlage lassen sich nun auch groBflachi­

ge Floatglasscheiben fUr die Pulver­

lackierung vorbereiten und mit ent-

sprechenden farbigen Transparenzen

und Effekten versehen.

Neben der Abscheidung von Silika­

ten aus der Flamme besteht bei diesem

Normaldruckverfahren die Moglich­

keit der Abscheidung anderer Materia­

lien, wie zum Beispiel Titandioxid mit

photokatalytischen Eigenschaftenohne aufwandige Vakuum- bezie­

hungsweise Sol-Gel-Technologie. Ent­

sprechende neue Anwendungsfelder

sollen durch die Abscheidung weitererMaterialien erschlossen werden. •

Die Autoren: Christian Tiller,

Dr. Bernd Grunler, Thomas Richter,

Peter KOdderitzsch,

Sura Instruments GmbH, Jena,

Tel. 03641/2049 83,[email protected],

www.sura-instruments.de

Karl Roll GmbH & Co. KGD-75417 Muhlacker-Enzberg. Kanalstr. 30D-75410 Muhlacker-Enzberg. Postfach 80Telefon (0 70 41) 802-0 • Fax 802-113verkauf@roll-reinigungssysteme.dewww.roll-reinigungssysteme.de

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