Fleissige Bienenforscher

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  • 7/28/2019 Fleissige Bienenforscher

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    MAI 2007 KNIZER ZEITUNGDER SENSETALERREGION

    REGION Anlsslich derJubilumsfeier 100 Jahre

    Zentrum fr Bienenfor-

    schung ZBF organisierte

    die Forschungsanstalt

    Agroscope Liebefeld-Po-

    sieux ALP eine wissen-

    schaftliche Tagung zum

    Thema Bienenforschung

    und zum aktuellen Phno-

    men des Vlkersterbens.

    In der Zeit um 1900 gab es inder Schweiz rund 45000 Imker;mehr als doppelt so viele wieheute. Die damit verbundenesehr hohe Bienenvlkerdichte

    begnstigte die Ausbreitung vonBienenseuchen, was damals zuenormen Verlusten fhrte. DieImkerschaft wusste mit diesenSeuchen nicht umzugehen; esmusste dringend fachliche Hilfeorganisiert werden: 1907 wurdeaus diesen Grnden das Zentrum

    fr Bienenforschung (ZBF) inBern gegrndet, welches seitherder Imkereibranche bei der L-sung von fachlichen Problemenzur Seite steht. Seit 100 Jahrenverbindet das ZBF fr die Bran-che Grundlagenforschung mitBeratungsaktivitten in der im-kerlichen Praxis.

    Bienen erwirtschaften364 Millionen

    Heute gibt es in der Schweizrund 19000 Bienenhalter/innen.Insgesamt pflegen sie 190000Bienenvlker, welche einen ge-schtzten volkswirtschaftlichen

    Nutzen von rund 364 MillionenFranken erwirtschaften. Davonkommen gut 64 Millionen ausdem Verkauf von Bienenpro-dukten (Honig, Bienenwachs,Propolis, Gele royale, Pollen)und 300 Millionen aus den Wir-kungen der Bestubungsttig-keit bei Obst und Beeren. Nochnicht eingerechnet sind die Be-

    stubungsleistungen fr die Sa-menproduktion im Ackerbau.berhaupt nicht in Zahlen zufassen ist, laut Mitteilung derForschungsanstalt Liebefeld-

    Fleissige Bienenforscher100 Jahre Grundlagenforschung und Beratung in der Imkerei

    Posieux (ALP), der immenseWert der Bestubung fr die Er-haltung der Biodiversitt.

    Jeder dritte Bissen Nahrung,

    der ein Mensch zu sich nimmt,

    ist bestubungsabhngig. Rund

    80% dieser Bestubung wird

    von der Honigbiene geleis-

    tet. Daher muss, laut der For-

    schungsanstalt ALP, auch in

    Zukunft die Erhaltung einer

    flchendeckenden Bestubung

    das oberste Ziel der Bienen-

    forschung sein. Um dies zu ge-

    whrleisten, knne es nur den

    Weg ber eine funktionierende

    Imkerei in der Schweiz geben:

    Bestubung kann nicht impor-

    tiert werden!

    Hilfestellungfr Imker

    Voraussetzung fr eine funkti-onierende Imkerei sei auch die

    Produktion von qualitativ hochstehenden Bienenprodukten.Dazu brauche es gut informier-te Imkerinnen und Imker. DieALP betont die Wichtigkeit des

    Zentrums fr Bienenforschung:Die fast ausschliesslich ne-

    benamtlich ttigen Bienenhaltermssen weiterhin einfachen Zu-gang zum enormen Wissen desZBF haben und auf zeitgerechteund kompetente Untersttzungzhlen knnen.

    Mit dem internationalen Waren-verkehr eingefhrte Parasitenund Krankheiten fhren zu er-heblichen Schwierigkeiten inder Bienenhaltung. Dies ist frdie schweizerische Imkereib-ranche eine grosse Herausforde-rung, welche nur mit Hilfe einerkompetenten angewandten For-schung bewltigt werden kann.

    Das PhnomenVlkersterben

    An der Tagung zum 100-Jahr-

    Jubilum wrdigten der Direk-

    tor des Bundesamtes fr Land-

    wirtschaft, die Prsidenten derImkerverbnde sowie hoch-

    kartige Forscher aus dem In-

    und Ausland die geleistete Ar-

    beit des ZBF und diskutierten

    das sehr aktuelle Problem des

    Vlkersterbens. Die animierte

    Debatte whrend der Podiums-

    diskussion habe gezeigt, dass

    das aktuelle Phnomen des

    Vlkersterbens bei weiten noch

    nicht geklrt sei, erklrt die

    ALP in einer entsprechenden

    Mitteilung. Es habe sich aber

    gezeigt, dass die Forschung

    sich international vernetzt, um

    gemeinsam dem Problem auf

    den Grund zu gehen. Die Podi-

    umsteilnehmer seien sich einig

    gewesen, dass die Schweiz auf

    einem guten Weg ist, sich auf

    das Problem vorzubereiten. An

    der Tagung wurden verschie-

    dene Ansatzpunkte vorgestellt,

    an denen die Forschung anset-

    zen wird.

    Barbara Imboden

    INFO | Details der Diskussion um das

    Bienenvlkersterben finden sich auf derHomepages www.alp.admin.ch und www.

    apis.ch.

    In der Schweiz pflegen 19000 Imker 190000 Bienenvlker. | zvg

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