Fokus

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Fokus Zuschauerzahlen

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12.W.imfokus.1, 12.11.2014 08:52:24 - Benutzer: kzender - PROOF

LuxemburgerWort LuxemburgerWort10 IM FOKUS Dienstag, den 11. November 2014 Dienstag, den 11. November 2014 IM FOKUS 11

Beim Fußballspiel zwischenEtzella und Fola, das imOktober stattfand, hattendie Zuschauer mehr alsgenug Platz.(FOTO: BEN MAJERUS) Es ist fünf vor zwölf!

Das Interesse an den Kollektivsportarten bei den Männern lässt zu wünschen übrig

Die Verbandsverantwortlichen im Basketball, imHandball und im Fußball sind sehr stolz auf dieZuschauerzahlen bei den Endspielen um die Titel.Würden sie sich allerdings stärker mit dem Inte-resse an den Spielen während der Saison be-schäftigen, dann würden sie schnell die Stirnin Falten legen.

VON JOE TURMES

Viele Sitze bleiben in den Hallen und Stadien leer. Das In-teresse am Luxemburger Sport stagniert zumindest. Im-mer stärker in den Fokus rücken die internationalen Top-athleten. Wertet man die Zuschauerzahlen der vergange-nen drei Spielzeiten aus, so fällt auf, dass der Fußball wei-terhin in der Gunst der Sportinteressierten ganz oben steht.In den vergangenen drei Spielzeiten wohnten im Schnitt420 Zuschauer den Begegnungen der BGL Ligue bei. Inder regulären Saison, aber auch in den Play-offs, gelingt esden besten luxemburgischen Basketballspielern nicht, mehrZuschauer in die Hallen zu locken. Der Schnitt liegt je-weils unter 300 Zuschauern. Dabei besitzt der Basketballeigentlich gegenüber dem Fußball den Vorteil, dass die An-hänger nicht Regen, Kälte und Wind ausgesetzt sind.

Die Verantwortlichen des Basketballverbands FLBB kön-nen sich damit trösten, dass ihre Sportart zumindest nochweit vor dem Handball liegt. Dort strömten in den ver-gangenen drei Spielzeiten im Schnitt weniger als 200 Zu-schauer zu den Spielen. Zumindest in der vergangenenSpielzeit wurde im Play-off die 200-Zuschauer-Marke ge-knackt. Dies hatte aber wohl auch damit zu tun, dass derKampf um den Titel bis zum letzten Spieltag spannend war.Der HB Käerjeng konnte sich die Meisterschaft erst am

letzten Spieltag mit einem Sieg über die Red Boys sichern.Zur Attraktivität der Basketball-Meisterschaft sollen die

Halbfinal- und Finalspiele um den Titel beitragen. Zumin-dest, was die Halbfinalspiele angeht, hält sich das Interesseder Zuschauer aber noch vergleichsweise in Grenzen. 394(2011/2012), 522 (2012/2013) und 593 (2013/2014) Karten wur-den im Schnitt für die Halbfinalspiele verkauft. Im Finale,das nach dem „best-of-three“-Modus“ ausgetragen wird,klingelte es stärker in den Kassen der Clubs. Jede einzelneBegegnung wurde von mehr als 1 000 Zuschauern besucht.

Auffällig ist, dass die Luxemburger Anhänger Spiele mitFinalcharakter lieben. Dies wird bei den Endspielen der Po-kalwettbewerbe deutlich. Zu diesen strömten in den dreivergangenen Saisons im Fußball jeweils mindestens 2 300Zuschauer. Die Verantwortlichen des Handballverbands ih-rerseits durften sich über mindestens 1 000 Zuschauer freu-en. Und weil sie sich im Hinblick auf eine gute Stimmungfür das Gymnase der Coque entschieden, waren die Plätzenoch begrenzt. In der Arena der Coque hätten noch mehrHandballbegeisterte den Begegnungen zwischen Esch undKäerjeng beiwohnen können (2011/2012 und 2013/2014). Beider Pokalentscheidung im Basketball waren in den vergan-genen drei Spielzeiten mindestens 2 500 Zuschauer anwe-send. Und dabei hat der Basketball sogar bereits bessere Zei-ten erlebt: Im Jahr 2008 wollten 5 650 (!) Zuschauer das End-spiel zwischen Etzella und den Musel Pikes sehen.

Auch angesichts der Zuschauerzahlen bei den Relega-tionsspielen um die Zugehörigkeit zur BGL Ligue wird deut-lich, dass die Zuschauer nach dem Abpfiff weinende oder ju-belnde Spieler sehen wollen. Den Begegnungen zwischendem Drittletzten der BGL Ligue und dem Dritten der Eh-renpromotion wohnten in den vergangenen drei Spielzei-ten mindestens 1 400 Zuschauer bei. Am Ende der vergan-genen Saison wollten sich sogar 1 748 Zuschauer die Be-gegnung zwischen RM Hamm Benfica und Mondorf nichtentgehen lassen.

Wer wie Jeunesseauf einheimischeSpieler wie MilosTodorovic (Foto)setzt, stärkt dieIdentifikation derZuschauer. Ein Siegfühlt sich für dieAnhänger besser an,wenn viele Nach-wuchsspieler dazubeigetragen haben.

(FOTO: F. KONNEN)

Mehr einheimische Spieler

Im LuxemburgerSport zählt nicht nurdas Geschehen aufdem Platz. VieleZuschauer genießenes, ein paar Stundenin Gesellschaft zuverbringen. Alles(Cheerleader, ...),was zur Unterhal-tung beiträgt, istpositiv.

(FOTO: B.MAJERUS)

Mehr Unterhaltung

Die Clubs investie-ren in der Regel vielGeld in ihre Spieler.In der BGL Ligueverlangt die Mehr-heit der Vereinezehn Euro Eintritt.In dieser Hinsichtkönnte man den Zu-schauern sicherlichnoch mehr entge-genkommen.

(FOTO: A. ANTONY)

Billigere Eintrittspreise

Die Vereine müssendefinitiv mehr Wer-bung für sich selbstbetreiben. Gut for-mulierte Pressemit-teilungen würdensicherlich die Prä-senz des Vereins inden Medien erhö-hen. Doch diese sindzurzeit Mangelware.

(FOTO: SHUTTERSTOCK)

Mehr Öffentlichkeitsarbeit

Gewinnspiele kom-men immer gut an.Würden die Vereineauf diesem WegTickets für ihreHeimspiele vers-chenken, würden sielangfristig profitie-ren. Wem es einmalgefallen hat, derkommt in der Regelregelmäßig wieder.

(FOTO: SHUTTERSTOCK)

Mehr Marketingmaßnahmen

FünfRatschläge

fürmehrZuschauer