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Jan. 2012 ÖKOTEC-GRUPPE – Bilfinger & Berger – Teil A 1

November 2014 Dr. Rainer Jaspers Ingenieur & PrüfConsult – Brandschutz-Forum-München – Vortrag 04 1

13.11.201413.11.2014



Qualität von Brandschutznachweisen

Anforderungen Ergebnisse

Beispiele, die zum Nachdenken anregen

Die Aufnahme der Nutzung

Vorbehaltlose Bescheinigung Brandschutz II

Verhalten der am Bau Beteiligten

Prüfbescheinigungen der Prüfsachverständigen

nach PrüfV Bau i.V.m. der SPrüfV

Brandschutzdokumentation und

Sachkundigennachweise



§§ 1111 AbsAbs.. 11 BauVorlVBauVorlV (für(für allealle Gebäudeklassen)Gebäudeklassen)::

„Für den Nachweis des Brandschutzes sind in Lageplan, Bauzeich-

nungen und Baubeschreibung, soweit erforderlich, anzugeben:

1. Brandverhalten der Baustoffe, Feuerwiderstandsfähigkeit der Bauteile,

2. Bauteile, Einrichtungen, Vorkehrungen, an die Anforderungen hinsichtlich

Brandschutz gestellt werden, wie Brandwände, Decken, Trennwände, …

3. Nutzungseinheiten, Brandabschnitte,

4. Abstände aus Gründen des Brandschutzes (innere, äußere),

5. erster und zweiter Rettungsweg,

6. Flächen für die Feuerwehr,

7. Löschwasserversorgung.“

Gliederung, z.B. nach Bauvorlagenverordnung (BauVorlV), VfdB-Leitfaden usw.



§§ 1111 AbsAbs.. 22 BauVorlVBauVorlV –– zusätzlichzusätzlich::

„Bei Sonderbauten, Mittel- und Großgaragen müssen, soweit es für die

Beurteilung erforderlich ist, zusätzlich Angaben gemacht werden,

insbesondere über:

1. brandschutzrelevante Einzelheiten der Nutzung (Personen, Brandlasten),

2. Rettungswegbreiten und –längen (Einzelheiten der Rettungswegführung),

3. technische Anlagen und Einrichtungen (BMA, Alarmierung, Sprinkler, RWA, …)

4. Sicherheitsstromversorgung,

5. Bemessung der Löschwasserversorgung (ggf. Löschwasserrückhaltung),

6. betriebliche- und organisatorische Maßnahmen …“

Gliederung, z.B. nach Bauvorlagenverordnung (BauVorlV), VfdB-Leitfaden usw.



Der Brandschutznachweis sollte, auch nach Jahren, für Außenstehende

lesbar und nachvollziehbar sein!

Bauordnungsrechtlich nicht geregelt!

Möglichkeiten für die Plandarstellung, z.B. im Brandschutzleitfaden (a.F.):



Checkliste für die Gebäudeklasse 1 – 4.

Für die Gebäudeklasse 5 und für Sonderbauten sind die Anforderungen

für bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen eindeutig

zu beschreiben, da sie die Planungsgrundlage für die am Bau Beteiligten

bilden!

Möglichkeiten für die Textgestaltung – als Fließtext oder Checkliste



Ob nun Fließtext oder Checkliste, entscheidend für die Erfüllung des

Nachweiszweckes sind:

1.1. Verzicht auf ÜberflüssigesVerzicht auf Überflüssiges

(kein umfangreiches Zitieren von z.B. geltendem Recht)

2.2. Eindeutige und saubere FormulierungenEindeutige und saubere Formulierungen

(keine Empfehlungen, Vorschläge, Konjunktive, etc.)

3.3. Darstellung und Begründung der MaßnahmenDarstellung und Begründung der Maßnahmen

(insbesondere weitergehende Anforderungen nach

Art. 54 Abs. 3 BayBO)

4.4. Darstellung und Begründung von AbweichungenDarstellung und Begründung von Abweichungen nebst

der dafür vorgesehenen KompensationsmaßnahmenKompensationsmaßnahmen

Möglichkeiten für die Textgestaltung – als Fließtext oder Checkliste



(1) Der Entwurfsverfasser muss nach Sachkunde und

Erfahrung zur Vorbereitung des jeweiligen Bauvor-

habens geeignet sein. Er ist für die Vollständigkeit und

Brauchbarkeit seines Entwurfs verantwortlich.

Der Entwurfsverfasser hat dafür zu sorgen, dass die

für die Ausführung notwendigen Einzelzeichnungen,

Einzelberechnungen und Anweisungen den öffentlich-

rechtlichen Vorschriften entsprechen.

Entwurfsverfasser Art. 51 BayBO



(2) Hat der Entwurfsverfasser auf einzelnen Fach-

gebieten nicht die erforderliche Sachkunde und

Erfahrung, so hat er den Bauherrn zu veranlassen,

geeignete Fachplaner heranzuziehen.

Diese sind für die von ihnen gefertigten Unter-

lagen, die sie zu unterzeichnen haben, verant-

wortlich.

Entwurfsverfasser Art. 51 BayBOEntwurfsverfasser Art. 51 BayBO

Für das ordnungsgemäße Ineinandergreifen Für das ordnungsgemäße Ineinandergreifen

aller aller Fachplanungen Fachplanungen bleibt der bleibt der EntwurfsEntwurfs--

verfasser verantwortlich!verfasser verantwortlich!



Auch in den Planunterlagen des Entwurfsverfassers sowie in denen der

Fachplaner der technischen Gebäudeausstattung müssen klare und

eindeutige Aussagen getroffen werden.

Grundlagen BauVorlV:

§§ 1111 BrandschutznachweisBrandschutznachweis

§§ 1313 Übereinstimmungsgebot von Unterlagen Übereinstimmungsgebot von Unterlagen

Bauvorlagen Architekt und BSNBauvorlagen Architekt und BSN--ErstellerErsteller

§§ 77 LageplanLageplan

§§ 88 BauzeichnungenBauzeichnungen

§§ 99 BaubeschreibungBaubeschreibung



Nachweis Prüfung Überwachung

• Bauvorlagenberechtigter

• Nachweisberechtigter für den

vorbeugenden Brandschutz

• Prüfsachverständiger für

Brandschutz

Keine Prüfpflicht

---

Mit Baubeginnanzeige

Erklärung des Nachweiser-

stellers, dass der Nachweis

erstellt ist.

Bei Abweichung ist deren

Prüfung durch einen

Prüfsachverständigen oder die

Bauaufsichtsbehörde

erforderlich.

---





vorbeugenden Brandschutz


Brandschutz

Keine Prüfpflicht

Bauüberwachung durch den

Nachweisersteller oder einen

anderen Nachweisberechtigten.




erstellt ist.

Bei Abweichung ist deren

Prüfung durch einen

Prüfsachverständigen oder die

Bauaufsichtsbehörde

erforderlich.

Mit Nutzungsanzeige

Bescheinigung des

Nachweisersteller oder eines

anderen Nachweisberechtigten,

je nachdem, wer überwacht hat.




• Bauvorlagenberechtigter


vorbeugenden Brandschutz,


Brandschutz

Prüfung erforderlich

Nach Wahl des Bauherrn durch:

Bauaufsicht oder

Prüfsachverständigen für

Brandschutz

Prüfsachverständiger oder

Bauaufsicht, je nachdem, wer

geprüft hat.




erstellt ist.


Bescheinigung des Brand-

schutznachweises durch den

Prüfsachverständigen oder

Prüfung des Nachweises

durch Bauaufsicht (Bestandteil

der Baugenehmigung).

Bei Prüfung/Überwachung

durch Prüfsachverständigen ist

mit Nutzungsanzeige eine

Bescheinigung des

Prüfsachverständigen über

ordnungsgemäße

Bauausführung erforderlich.

Wenn wiederkehrende

Prüfungen erforderlich, muss

zusätzlich der Nachweis

vorgelegt werden.



Wohngebäude,Wohngebäude, Dachgeschoßausbau,Dachgeschoßausbau, GebäudeklasseGebäudeklasse 44 ++ 55

ErstellerErsteller::

Architekt

FormForm::

Fließtext nicht nach § 11 BauVorlV und auch Abweichungen nicht

selbst beantragt, nur auf Hinweis LBK, aber nur für Gebäudeklasse 5

Inhalte/Inhalte/ FeststellungenFeststellungen::

• Obere Decke zum Ausbaugeschoß / Hauptthema

• Abweichungen nicht erkannt

• Wechsel in den Gebäudeklassen nicht erkannt, dadurch

Bauteilanforderungen falsch, z.B. Brandwand F 90-AB bei

Gebäudeklasse 5



Wohngebäude,Wohngebäude, Dachgeschoßausbau,Dachgeschoßausbau, GebäudeklasseGebäudeklasse 44 ++ 55

Inhalte/ Feststellungen: Inhalte/ Feststellungen:

• Nicht in Liste Architektenkammer

und nicht für Gebäudeklasse 4

eingetragen

• Erstellt selbst Bescheinigungen Brandschutz I

und II als Prüfsachverständiger =

auch strafrechtliche Konsequenzen!!!!strafrechtliche Konsequenzen!!!!



IHKIHK--Gebäude (Bestand) mit unterirdischer Großgarage, Gebäude (Bestand) mit unterirdischer Großgarage,

Gebäudeklasse 5, Umnutzung Seminarräume und Gebäudeklasse 5, Umnutzung Seminarräume und

Abweichungen von der rechtskräftigen BaugenehmigungAbweichungen von der rechtskräftigen Baugenehmigung


Architekt

FormForm::

Fließtext


• Fließtext nicht nach § 11 BauVorlV

• Keine Recherche der rechtskräftigen Baugenehmigungen

• Keine Bestandsschutzberücksichtigung



IHKIHK--Gebäude (Bestand) mit unterirdischer Großgarage, Gebäudeklasse 5, Umnutzung Gebäude (Bestand) mit unterirdischer Großgarage, Gebäudeklasse 5, Umnutzung

Seminarräume und Abweichungen von der rechtskräftigen BaugenehmigungSeminarräume und Abweichungen von der rechtskräftigen Baugenehmigung


• Keine Abweichungen erkannt

• Unterirdische Großgarage als Mittelgarage definiert, aber ca. 200 m² größer als zulässig

(§1(7) GaStellV)

• Überschreitung der zulässigen Rettungsweglänge in der Garage um ca. 10 m

(30 m zulässig -§12(3) GaStellV)

• Öffnungen vor aufgehenden Fassaden im oberen Abschluss, Garagendecke 1,5 m

(zulässig?), Art. 30(7) BayBO

• Vorhandene Türen zu den Treppenräumen erfüllen teilweise nicht die Anforderungen der

BayBO (ohne weitere Angabe)

• Bekleidungen, Putze und Einbauten aus brennbaren Baustoffen in Treppenräumen

(Art. 33(5), Ziff. 1 BayBO)

• Keine Unterteilung der Flure in Rauchabschnitte 30 m (Art. 34(3) BayBO)

• Innere Brandwände >> 40 m (Art. 28 (2), Ziff. 2 BayBO)



Gaststätte und Hotel, Gebäudeklasse 5, Gaststätte und Hotel, Gebäudeklasse 5,

Instandsetzung und Umbau 1. OG Instandsetzung und Umbau 1. OG


Statiker

FormForm::

Formular in Druckform, nur Ankreuzmöglichkeit (Ja/Nein) und Daten BV,

Abweichungen in Textform, aber ohne Nennung des Artikels BayBO


• Abweichungen erkannt, aber ohne Nennung des Artikels BayBO sowie

unverständliche Kompensationsmaßnahmen und Begründungen



Gaststätte und Hotel, Gebäudeklasse 5, Instandsetzung um Umbau 1. OG Gaststätte und Hotel, Gebäudeklasse 5, Instandsetzung um Umbau 1. OG

Anforderung: Gebäudeabschlusswand als Brandwand

Wand als Brandwand vorhanden. Es kann aber nicht behauptet werden, dass die

Gebäudeabschlusswände feuerbeständig sind, da vermutlich in bestehenden

Gebäuden Teilbereiche brennbare Baustoffe und Fensteröffnungen enthalten.

Kompensation:

Vernetzte Rauchwarnmelder und zwei Rettungswege, aber nicht baulich.

Anforderung: Brandwand 0,30 m über Dach

Nicht über Dach, sondern bis unter Dachhaut.

Kompensation:





Anforderung: Stichflure < 15 m

Stichflur im OG ist 5 m länger, Fenster Stichflur, anleiterbar.

Kompensation:


Anforderung: Tragende Wände, Stützen, Decken F90-A

Feuerhemmend und in wesentlichen Teilen aus brennbaren Baustoffen.

Kompensation:





Anforderung: Treppenraum, Bauart Brandwände

Bestehende Holzständerwände mit Mauerwerkausfachungen und

Holzverkleidungen im Treppenraum.

Kompensation:


Genereller Kommentar zu den Abweichungen: Genereller Kommentar zu den Abweichungen:

Die Abweichungen sind aufgrund der Erfahrungen des

Brandschutznachweiserstellers vertretbar, da kleinzellige

Bauweise und geringe Brandlasten in den Gasträumen

und in der Küche!



Autohaus, Umbau und Gesamtbetrachtung, mit Nutzungsänderung Autohaus, Umbau und Gesamtbetrachtung, mit Nutzungsänderung

von Lagerräumen in Büros, Gebäudeklasse 5, Sonderbau, Größe ca. von Lagerräumen in Büros, Gebäudeklasse 5, Sonderbau, Größe ca.

5.900 m² und 35.900 m² und 3--geschossiggeschossig


Geprüfter Brandschutzsachverständiger (EIPOS)

FormForm::

Fließtext


• Beurteilung nach VKV, obwohl auch nach IndBauRL möglich (vgl. Erläuterungen

IndbauRL)

• Z.B. Abweichung von Sprinkleranlage und Brandabschnittsgrößen nach VKV,

aber ohne Begründung, da im Bestand vorhanden







• Nachweis Löschwasserversorgung nicht erforderlich, da Bestand.

• Keine Darstellung, was genehmigt und welche Abweichungen bereits

akzeptiert wurden.

• Treppenräume führen nicht ins Freie, sondern mitten in die Nutzungs-

einheit EG, ohne weitere Kompensationsmaßnahmen.

• Brandwand endet unter Dach und daran angrenzenden, aufgehenden

Außenwänden, ohne Qualifikation, ohne weitere Bewertung.







• Aussagen zum Rauch- und Wärmeabzug bei Brandabschnitten von ca. 2.300

und 2.600 sowie 1.000 m²

„Der Lichthof im Verkaufsraum ist bereits im Bestand mit Rauch- und Wärmeabzugsanlagen ausgestat-

tet. Diese Ausführung wird als Bestand betrachtet. Die Anlagen sind regelmäßig zu warten und zu

prüfen.

Auch der Werkstattbereich verfügt im Bestand bereits über div. Rauchableitungsöffnungen und

Oberlichter, die auch als Wärmeabzugsflächen fungieren. In den Fassaden sind lichtdurchlässige

Elemente enthalten, die ebenfalls als Wärmeabzugsflächen angesetzt werden können. Eine

Überprüfung, ob diese Flächen die heute geltenden Forderungen erfüllen, fand nicht statt, evtl.

vorhandene Abweichungen der Öffnungsflächen zur heutigen IndBauRL werden nicht untersucht und

nicht erneut beantragt. Diese Ausführung wird als Bestand betrachtet. Auch diese Anlagen sind

regelmäßig zu warten und zu prüfen.“







• Wandhydranten sind im Bestand nicht installiert.

Diese Abweichung von § 20(2) VKO war bereits

im Bestand vorhanden und wird nicht erneut

beantragt.

• Feuerlöscher nach den Maßgaben der

AGBF werden gleichmäßig verteilt.



Wohnhaus, Gebäudeklasse 2Wohnhaus, Gebäudeklasse 2


Maurermeister

FormForm::

Nur Bauantragszeichnungen, die aber nicht der BauVorlV entsprechen,

Grüneintragungen in Bauantragszeichnungen zur Baugenehmigung


• Abstände zur Grundstücksgrenze nicht eingehalten.

• Keine Gebäudeabschlusswand vorhanden, da hierin Fensteröffnungen

geplant sind.

• Dachausbildung bei traufseitig aneinander gebauten Gebäuden ohne

irgend eine Qualifizierung.

• Abstand Oberlichter zu Gebäudeabschlusswänden

(Brandwände << 1,25 m – siehe Bildersiehe Bilder)



Zitate aus einem BrandschutznachweisZitate aus einem Brandschutznachweis

„… Im vorbeugenden Brandschutz sollte daher … auf ein Maximum an aktiver und

passiver Sicherheit gesetzt werden. …

… Wirksame Brandschutzkonzepte sollten daher überüber dasdas rechtlichrechtlich

vorgeschriebenevorgeschriebene NiveauNiveau hinaushinaus gehengehen.“

Mögliche Gründe z.B.:Mögliche Gründe z.B.:

• Schutz von Vermögens-/Sachwerten

• Schutz von Kulturgütern

• Minimierung des Betriebsausfallrisikos



•• Artikel 62 BayBOArtikel 62 BayBO

Prüfung bautechnischer Nachweise bei

1) Sonderbauten

2) Mittel- und Großgaragen

3) Gebäude der Gebäudeklasse 5

durch Bauaufsichtsbehörde oder Prüfsachverständigen

•• Artikel 77 (2) BayBOArtikel 77 (2) BayBO

Bauüberwachung durch

Bauaufsichtsbehörde oder Prüfsachverständiger

abhängig vom gewählten Verfahren

vergleichbare Pflichten, aber bei Prüfsachverständiger genauer geregelt



§ 19, Abs. 1, Satz 2 PrüfVBau

(1) 1 Prüfsachverständige für Brandschutz prüfen die Vollständigkeit und

Richtigkeit der Brandschutznachweise; sie haben sich bei der örtlichen

Feuerwehr (örtlicher Kommandant und Kreisbrandrat, ggf. Stadtbrandrat)

über örtliche Festlegungen, die vorhandene Ausrüstung und die im Brandfall

zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte zu informieren sowie die von den

Feuerwehren zur Wahrung der Belange des Brandschutzes erhobenen

Forderungen zu würdigen. 2 Prüfsachverständige für Brandschutz

überwachen die ordnungsgemäße Bauausführung hinsichtlich der

Verwirklichung der von ihnen bescheinigten Brandschutznachweise.




Die Verwendung somit ein „Muss“

(4) 1 Prüfingenieure und Prüfsachverständige für Standsicherheit prüfen die

Vollständigkeit und Richtigkeit der Standsicherheitsnachweise. 2 Das

Staatsministerium kann für den Prüfbericht des Prüfingenieurs und die

Bescheinigung des Prüfsachverständigen ein Muster einführen und

dessen Verwendung vorschreiben. 3 Verfügt der Prüfingenieur oder der

Prüfsachverständige für Standsicherheit nicht über die zur Beurteilung der

Gründung erforderliche Sachkunde oder hat er Zweifel hinsichtlich der

verwendeten Annahmen oder der bodenmechanischen Kenngrößen, sind von

ihm im Einvernehmen mit dem Auftraggeber Prüfsachverständige für den Erd-

und Grundbau einzuschalten.




(5) 1 Prüfingenieure und Prüfsachverständige für Standsicherheit überwachen

die ordnungsgemäße Bauausführung hinsichtlich der von ihnen geprüften

oder bescheinigten Standsicherheitsnachweise. 2 Für die Bescheinigung der

ordnungsgemäßen Bauausführung darf sich der Bauherr nur aus wichtigem

Grund eines anderen Prüfsachverständigen für Standsicherheit als

desjenigen bedienen, der den Standsicherheitsnachweis bescheinigt hat. 3 Ein wichtiger Grund liegt insbesondere vor, wenn der zuvor bescheinigende

Prüfsachverständige verstorben oder auf unbestimmte Zeit erkrankt ist. 4 Es

genügt eine stichprobenartige Überwachung der ordnungsgemäßen

Bauausführung.

Verantwortlichkeiten für die Ausführung und

Umsetzung sind in Art. 49 – 52 BayBO geregelt



§ 13, Abs. 6 PrüfVBau

(6) Liegen die Voraussetzungen für die Erteilung der Bescheinigungen nach

Abs. 4 und 5 nicht vor, unterrichtet der Prüfsachverständige unverzüglich die

Bauaufsichtsbehörde.

1. Bei Mängeln, die eine Nutzungsaufnahme nicht zulassen,

hat eine unverzügliche Information an die Bauaufsicht zu

erfolgen, da nur die Behörde ordnungsrechtlich tätig

werden kann!

2. Es dürfen nach Festlegung der OBB nur vorbehaltlose BY

II erstellt werden (Schreiben der OBB, Herr Jäde, vom

03.11.2009)



Art. 78, Abs. 2, Satz 2, Nr. 1 und 2 BayBO

Bauzustandsanzeigen / Aufnahme der Nutzung

(2) 1 Der Bauherr hat die beabsichtigte Aufnahme der Nutzung einer nicht verfahrensfreien baulichen Anlage

mindestens zwei Wochen vorher der Bauaufsichtsbehörde anzuzeigen. 2 Mit der Anzeige nach Satz 1 sind

vorzulegen

1. bei Bauvorhaben nach Art. 62 Abs. 3 Satz 1 eine Bescheinigung des Prüfsachverständigen über die bei Bauvorhaben nach Art. 62 Abs. 3 Satz 1 eine Bescheinigung des Prüfsachverständigen über die

ordnungsgemäße ordnungsgemäße Bauausführung hinsichtlich der Standsicherheit,Bauausführung hinsichtlich der Standsicherheit,

2. bei Bauvorhaben nach Art. 62 Abs. 3 Satz 3 eine Bescheinigung des Prüfsachverständigen über die bei Bauvorhaben nach Art. 62 Abs. 3 Satz 3 eine Bescheinigung des Prüfsachverständigen über die

ordnungsgemäße Bauausführung hinsichtlich des Brandschutzes (Art. 77 Abs. 2 Satz 1), soweit kein Fall ordnungsgemäße Bauausführung hinsichtlich des Brandschutzes (Art. 77 Abs. 2 Satz 1), soweit kein Fall

des Art. 62 Abs. 3 Satz 3 zweite Alternative vorliegtdes Art. 62 Abs. 3 Satz 3 zweite Alternative vorliegt,



1. Vorbehaltlose BY II können selten erstellt werden, da häufig

Fertigstellungstermine mit der Nutzungsaufnahme gleichge-

stellt werden.

2. Berichte der Prüfsachverständigen sind nicht verwertbar, da

Aussagen zur Betriebssicherheit und Wirksamkeit fehlen und

Mängel nicht bewertet werden.

Anlage 16 wird vielfach nicht ausgestellt, da hierdurch Verant-

wortung übernommen werden muss.



3. Festlegung in der BY I des Prüfsachverständigen zur Prüfung nach

SPrüfV werden durch Prüf(Sachverständige) nicht für erforderlich

erachtet, z.B. elektrische Anlagen.

Beispiel:

Festlegung BY I: Durch Prüfsachverständige und Anlage 16

Reaktion: z.B. TÜV nach SPrüfV nicht erforderlich

ErgebnisErgebnis PrüfungPrüfung elektrischerelektrischer AnlagenAnlagen mitmit AhaAha--EffektEffekt::

(siehe(siehe nachfolgend)nachfolgend)



Datum Bearbeiter Sachverständiger

Anzahl Mängel

darin enthaltene wesentliche Mängel

Mängel gesamt Stand 06.06.14

darin enthaltene wesentliche Mängel

02.08.2013 283 4 16 0

14.10.2013 1078 37 134 1

17.10.2013 305 19 35 3

06.12.2013 391 23 65 2

Summe 2057 83 250 6

Die wesentlichen Mängel werden differenziert ausgewiesen:

X = erhöhte Brandgefahr O = erhöhte Unfallgefahr S = sicherheitserheblich

Die Prüfberichte enthalten keine Fristen zur Mängelbeseitigung, aber den Hinweis unter „Ergebnis der Prüfung“, dass

wesentliche Mängel „unverzüglich zu beheben“ sind.

ErgebnisErgebnis PrüfungPrüfung elektrischerelektrischer AnlagenAnlagen mitmit AhaAha--EffektEffekt::

4 Berichte über erstmalige Prüfungen der elektrischen Anlagen des TÜV SÜD



Die Ermächtigungsgrundlage für weitere Prüfungen Die Ermächtigungsgrundlage für weitere Prüfungen

nach SPrüfVnach SPrüfV

§ 1

Anwendungsbereich

(1) 1 Diese Verordnung gilt für die Prüfung sicherheitstechnischer Anlagen und Einrichtungen in Sonderbauten (Art. 2 Abs. 4 BayBO) und in Mittel- und Großgaragen (§ 1 Abs. 7 Satz 1 Nrn. 2

und 3 GaStellV), wenn diese Anlagen und Einrichtungen

1. auf Grund einer Verordnung gemäß Art. 80 Abs. 1 Satz 1 Nrn. 3 und 4 BayBO

erforderlich oder

2. im Einzelfall nach Art. 54 Abs. 3 Satz 1 Halbsatz 1 BayBO durch die

Bauaufsichtsbehörden oder von einem Prüfsachverständigen für Brandschutz nach § 2 Abs. 2 der Verordnung über die Prüfingenieure, Prüfämter

und Prüfsachverständigen im Bauwesen (PrüfVBau) gefordert oder

3. Gegenstand eines nach Art. 62 Abs. 3 Satz 3 BayBO bauaufsichtlich geprüften oder durch einen Prüfsachverständigen für Brandschutz nach § 2 Abs. 2

PrüfVBau bescheinigten Brandschutznachweises

sind.

2 Im Übrigen bleibt Art. 54 Abs. 3 BayBO unberührt.

(2) Abweichend von Abs. 1 Satz 1 sollen die Bauaufsichtsbehörden bei Industriebauten auf die Prüfungen nach § 2 verzichten, wenn die Wirksamkeit und Betriebssicherheit

sicherheitstechnischer Anlagen und Einrichtungen auf andere Weise sichergestellt ist.



4. Gebäude befindet sich noch nicht in einem betriebsbereiten

Zustand:

• Qualifizierte Abtrennungen fehlen,

• BMA nicht aufgeschaltet,

• Feuerwehrflächen nicht fertiggestellt,

• Türen und Tore nicht regelgerecht eingebaut,

• Öffnungen in qualifizierten Bauteilen nicht verschlossen,

• Verkehrssicherheit der Treppenräume und Ausgänge

nicht gegeben,

• u.v.m.

5. Verwendbarkeitsnachweise, Übereinstimmungs- und Fachbau-

leitererklärungen nur rudimentär und unvollständig vorhanden

• Keine Zuordnung von Bauteilen,

• Keine Zuordnung von Verwendbarkeitsnachweisen,

• Ohne Angabe von Datum, Unternehmen, Anschrift und

Benennung der Baustelle etc.



6. Fehlende oder nicht verwertbare Sachkundigenbescheinigungen

nach SPrüfV.

7. Abweichungen von den genehmigten Bauvorlagen, ohne

Beantragung einer veränderten Bauausführung (Tektur der

Baugenehmigung).

8. Dokumentation von notwendigen Nachweisen häufig ein Chaos,

vorrangig werden Prospekte vorgelegt.

9. Feuerwehrpläne weder abschließend vorhanden, noch mit der

Feuerwehr abstimmt.



Jeder Unternehmer ist für die mit den öffentlich

rechtlichen Anforderungen übereinstimmende

Ausführung der von ihm übernommenen

Arbeiten und insoweit für die ordnungsgemäße

Einrichtung und den sicheren Betrieb der

Baustelle verantwortlich.

Unternehmer/in (Errichter) Art. 52 BayBOUnternehmer/in (Errichter) Art. 52 BayBO

Er hat die erforderlichen Nachweise über die

Verwendbarkeit der verwendeten Bauprodukte

und Bauarten zu erbringen und auf der Baustelle

bereitzuhalten.



FragenFragen undund AntwortenAntworten zurzur SPrüfVSPrüfV -- StandStand JuliJuli 20082008 -- OBBOBB

Sachkundige Personen sind:

Personen mit abgeschlossener, handwerklicher Ausbildung oder mit

gleichwertiger Ausbildung und mindestens fünfjähriger

Berufserfahrung in der Fachrichtung, in der sie tätig werden.

Bestätigung der Sachkundigenprüfung:

Keine spezielle Form, z.B. durch Wartungsprotokoll.

Aber es muss sich zweifelsfrei ergeben, dass die

Wirksamkeit und Betriebssicherheit durch den

Sachkundigen bestätigt wird.



DieDie UnterschiedeUnterschiede „Wartung“„Wartung“ undund „Prüfung“„Prüfung“

Der Fall:

Branddirektion verlangt wiederkehrende Prüfung nach SPrüfV durch

Sachkundigen vor Aufschaltung eines Gebäudes auf bestehende

Hauptzentrale.

Vorlage Sachkundigenbescheinigung, dass alles nach den Richtlinien

installiert und gewartet wurde.

Unterschied von „Wartung“ und „Prüfung“ wird erläutert.

Sachkundigenprüfung erfolgt durch andere Sachkundige als die, die

die Wartung durchgeführt haben.

Ergebnis:

Es werden umfangreiche Mängel festgestellt. Das Wartungspersonal ist

entsetzt!

Ein Prüfsachverständiger wird mit der wiederkehrenden Prüfung beauftragt.



WiederkehrendeWiederkehrende PrüfungPrüfung vonvon BrandschutzklappenBrandschutzklappen durchdurch SachkundigeSachkundige

Der Fall:

Ca. 1.500 Brandschutzklappen jährlich werden durch Sachkundige geprüft.

Mängelprotokolle werden an Fachunternehmen zur Abgabe eines

Angebotes zur Mängelbeseitigung gegeben.

Ergebnis: Kosten zwischen € 800.000,00 bis € 1,2 Mio.

Prüfung der Mängelfeststellung ergab:

Alle Mängel nicht qualifiziert beschrieben, sondern pauschal.

Prüfsachverständiger wird beauftragt mit Vorgabe, nicht nur Mängel-

feststellung, sondern auch Vorschläge zur Mängelbeseitigung.

Prüfergebnisse werden wiederum an Fachunternehmen zur Abgabe

eines Angebotes zur Mängelbeseitigung gegeben.

Ergebnis: Kosten zwischen € ??? bis € ???

Entscheidung des Betreibers: ???



10.Organisatorischer Brandschutz nicht oder nicht vollständig

umgesetzt:

Brandschutzordnung DIN 14096

Räumungs- und Evakuierungskonzept

Rettungswegepläne

Bestellung Brandschutzbeauftragter

11.Fehlender Nachweis der geprüften Ansteuerungsmatrix durch

die Brandmeldeanlage (bei komplexen Sonderbauten)

12.Nutzungsaufnahme nicht möglich, da wesentliche Voraus-

setzungen fehlen:

baulich

technisch

organisatorisch



Anregungen zum Nachdenken …Anregungen zum Nachdenken …

Auseinandersetzung mit den erforderlichen Nachweisen

erst kurz vor Nutzungsaufnahme…

Beurteilungsgrundlagen wie Baugenehmigung, Brandschutz-

nachweis und Prüfbescheinigung Brandschutz I auf der Baustelle

nicht vorhanden…

Keine Zeit, sich damit auseinander zu setzen, da noch vieles zur

Erledigung offen und andere „wichtigere Dinge“ zur Übergabe

an den Bauherrn sowie zur Nutzungsaufnahme im Vordergrund stehen…

Was würden Sie tun, um dies zu verhindern ??? Was würden Sie tun, um dies zu verhindern ???



Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Noch Fragen?

Die Diskussion ist eröffnet

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