FOLIE Qualifikationsverbund Nord-West Ein Projekt der Initiative ANKOM (Anrechnung beruflicher...
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FOLIE
Qualifikationsverbund Nord-West
Ein Projekt der Initiative ANKOM (Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge)
Prof. Dr. Anke Hanft
Dr. Wolfgang Müskens
CvO Universität Oldenburg
2FOLIE
1. Sitzung des Fachbeirats 8.9.06
Das Projekt
3FOLIE
BMBF Förderinitiative ANKOM
Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge
11 Regionale Modellprojekte (deutschlandweit) sowie
wissenschaftliche Begleitung (HIS und VDI/VDE)
Regionales Modellprojekt „Qualifikationsverbund Nord-West“ unter
Beteiligung der Uni OL
Laufzeit der Modellprojekte: 9/2005 bis 12/2007
Ziele:
„1. Prüfung der Übertragbarkeit formal im beruflichen
Weiterbildungssystem erworbener Kompetenzen bei der Erprobung
von Verfahren zur Anrechnung dieser Kompetenzen auf
Hochschulstudiengänge“
„2. Betrachtung auch informell erworbener Kompetenzen im Hinblick
auf ihre Zertifizierbarkeit und Anrechenbarkeit“
ANKOM
RECHNUNG BERUFLICHER
PETENZEN AUF
HOCHSCHULSTUDIENGÄNGE
4FOLIE
Weser-Ems/Bremen
Qualifikationsverbund Nord-West
IHK Ostfriesland und Papenburg
IHK OL
HK Bremen
Uni Bremen
Uni OL
AN-kammer Bremen
5FOLIE
Anrechnung beruflicher Kompetenzen
Ziele:
Flexiblere Übergänge zwischen außerhochschulischer Bildung und
Hochschule ermöglichen
Redundanzen an der Schnittstelle von beruflicher und
Hochschulbildung vermeiden
Anreize für lebenslanges Lernen schaffen
Bildungswege flexibilisieren
Bereits vorhandene Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen
gerechter als bisher berücksichtigen
Den Weg zum Hochschulabschluss verkürzen
6FOLIE
Geplante Möglichkeiten der pauschalen Anrechnung
Uni Bremen
im Qualifikationsverbund Nord-West
Meister (IHK)
B.Sc. „Systems Engineering“
M.Sc. „Systems Engineering“
Technische/r Betriebswirt/in (IHK)
Oldenburgische IHK
IHK Ostfriesland und Papenburg
HK Bremen
ITB
7FOLIE
Geplante Möglichkeiten der pauschalen Anrechnung
CvO Uni Oldenburg
im Qualifikationsverbund Nord-West
Geprüfte/r Versicherungsfachwirt/in
BA „Business Administration in
kleineren und mittleren
Unternehmen“
Geprüfte/r Industriefachwirt/in
Betriebswirt IHK
Oldenburgische IHK
IHK Ostfriesland und Papenburg
HK Bremen
Wirtschafts- und Sozialakademie der
Arbeitnehmerkammer Bremen
8FOLIE
Modellprojekt zur Anrechnung in Oldenburg
Projektziel
Modellhafte Entwicklung eines Anrechnungssystems für den
Studiengang „Business Administration“
Berücksichtigung europäischer Rahmenvorgaben
Anrechnungssystem soll in Zukunft auf andere Studiengänge
übertragbar sein
9FOLIE
1. Sitzung des Fachbeirats 8.9.06
Der Studiengang
„Bachelor of Business
Administration“
10FOLIE
an der CvO Uni Oldenburg
Studiengang „Business Administration (BA) für kleinere und mittlere Unternehmen“
AKADEMISCHER ABSCHLUSS
Bachelor of Arts (BA)
STUDIENFORM- UND DAUER
Berufsbegleitendes Teilzeitstudium, angelegt auf vier Jahre (8 Semester)
STUDIENORGANISATION
Betrieblicher Arbeitsplatz und Universität bilden ein »duales System«
Modularer Aufbau des Studiengangs, was eine flexible Studiengestaltung ermöglicht - sowohl für die Teilnehmenden wie auch z.B. im Hinblick auf
die Anpassung des Studiengangs an neue Entwicklungen
11FOLIE
»Business Administration in kleinen und mittleren Unternehmen« (B.A.)
WAS IST NEU AM STUDIENGANG?
Berufsbegleitender internetgestützter Studiengang mit dem Fokus „kleine
und mittlere Unternehmen“
Weitgehend orts- und zeitunabhängige Studienorganisation: Kombiniertes
Online-Präsenz-Studium
Praxisorientiertes Projektstudium
Vollständig modularisiertes Studium: 12 Pflicht- und 8 Wahlpflicht-Module
Gebührenpflichtig: Studienbeiträge pro Modul 750,-€
12FOLIE
MODULE DES STUDIENGANGS: PFLICHTMODULE
Marketing Makroökonomik
Produktion Mikroökonomik
Management Betriebswirtschaftliche Steuerlehre
Pflichtmodule:
Bilanzierung Arbeitsrecht
Kosten- und Leitungsrechnung Wirtschaftsprivatrecht
Finanzierung Empirisch-statistische Analyse
»Business Administration in kleinen und mittleren Unternehmen« (B.A.)
13FOLIE
MODULE DES STUDIENGANGS: WAHLPFLICHTMODULE
Unternehmensgründung, -führung, -übernahme
Gesellschaftsrecht
Supply Chain Management Introduction to International and EU Law
Strategisches und internationales Marketing
Informations- und Wissensmanagement
WirtschaftsenglischUnternehmensgründung, -führung, -übernahme
Wahlpflichtmodule:
Organisation Projektmanagement
Führung und Kommunikation Controlling
14FOLIE
1. Sitzung des Fachbeirats 8.9.06
Die politischen
Rahmenbedingungen der
Anrechnung
15FOLIE
Politische Grundlagen der Anrechnung
Europa
Bologna-Prozess (u.a. ECTS)
Kopenhagen-Prozess
Kredit-Punkte-System für die berufliche Bildung (ECVET)
Europäischer Qualifikationsrahmen (EQF)
Deutschland
Beschluss der KMK vom 28.6.2002
Gemeinsame Empfehlung von BMBF, KMK und HRK vom 8.7.2003
Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse, 21.4.05
Förderung von 11 Modellprojekten (2005-2007) durch das BMBF
16FOLIE
Beschluss der KMK vom 28.6.2002
„Außerhalb des Hochschulwesens erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten können im Rahmen einer –ggf. auch pauschalisierten – Einstufung auf ein Hochschulstudium angerechnet werden, wenn
[...] sie nach Inhalt und Niveau dem Teil des Studiums gleichwertig sind, der ersetzt werden soll [...]“
Erklärungen auf nationaler Ebene
Empfehlung von BMBF, KMK und HRK vom 8.7.2003
„[...]sollen im Rahmen der beruflichen Fortbildung für durch Prüfung nachgewiesene Qualifikationen ECTS-Leistungspunkte vergeben werden, die bei Aufnahme eines Studiums von der jeweiligen Hochschule angerechnet werden können.“
17FOLIE
Rahmenbedingungen I
EQF (Europäischer Qualifikationsrahmen)
Stand: Entwurf von 2005
EHEA-Framework
Stand: Veröffentlicht 2/2005
Kopenhagen Bologna
NQR (Nationaler Qualifikationsrahmen)
Stand: ???
Europa
Deutschland Qualifikationsrahmen für Deutsche Hochschul-abschlüsse
Stand: Verabschiedet4/2005
Fachübergreifende Qualifikationsrahmen
18FOLIE
Alle Qualifikationen lassen sich in einer einzigen 8-stufigen Struktur von Hierarchieebenen darstellen.
Alle (Teil-)Qualifikationen lassen sich als Lernergebnisse beschreiben und feststellen
Der EQF beginnt in der Sekundarstufe I und endet mit den höchsten berufsbezogenen Qualifikationen
Die im EQF beschriebenen Qualifikationen können ganz oder teilweise durch informelles Lernen erworben worden sein
Berufliche Bildung und Hochschulbildung werden im EQF nicht gesondert betrachtet
Rahmenbedingungen IEuropäischer Qualifikationsrahmen (EQF)
19FOLIE
Rahmenbedingungen aufgrund europäischer Entwicklungen II
Bisher:Input-Perspektive
Abschluss zertifiziert bestimmte Lernleistungen (z.B. Besuch von bestimmten Kursen, Seminaren)
Abschluss beschreibt Art und Weise des Lernens (Seminar, Vorlesung)
Ort und Zeit des Lernens vorgegeben
In Zukunft:Output-Perspektive
Abschluss zertifiziert Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen (Lernergebnisse)
Abschluss unabhängig von Lernform (z.B. formell oder informell)
Abschluss unabhängig von Ort, Zeit und Kontext des Lernens
Vom Input zum Output
20FOLIE
Rahmenbedingungen II
Bisher:Input-Perspektive
In Zukunft:Output-Perspektive
Konsequenzen:
Eine Qualifikation gibt keine Auskunft mehr darüber, was jemand (z.B.
in einem Kurs) gemacht hat, sondern darüber, was er weiß und kann.
Eine Qualifikation garantiert und zertifiziert, dass die Absolventen über
ein bestimmtes Set an Kenntnissen, Fertigkeiten und Kompetenzen
verfügen.
Eine Qualifikation kann auch Kenntnisse, Fertigkeiten und
Kompetenzen zertifizieren, die an einer anderen Bildungseinrichtung
(oder durch informelles Lernen) erworben wurden.
Vom Input zum Output
21FOLIE
Rahmenbedingungen II
„Akademische Kompetenzen“ (Beispiele)
Informell erworbene Handlungskompetenzen(Beispiele)
Problemlösen durch
wissenschaftliches Vorgehen
Kritisches Hinterfragen von
Theorien und Methoden
Aus Beobachtungen induktiv
eine Theorie ableiten
In einer Gruppe ein Projekt
bearbeiten
Vom Input zum Output
Mit Belastungen und Stress
zurechtkommen
Eine langfristige
Karriereplanung verfolgen
Eine Führungsposition
ausüben
Authentische Werte vertreten
22FOLIE
Rahmenbedingungen aufgrund europäischer Entwicklungen III
Bisher:Fächer
Vordiplom bestehend aus ca. 7-9 umfassenden Fächern
Eine Prüfung (plus Zusatzleistungen) pro Fach
Fächer von HS zu HS unterschiedlich
Jetzt:Module
Bachelor-Studiengänge bestehend aus ca. 15-25 Modulen
Jedes Modul wird gesondert geprüft (bzw. andere LEKs)
Kombination der Module häufig von HS zu HS unterschiedlich
Modularisierung der Hochschulbildung
23FOLIE
Rahmenbedingungen III
Bisher:Umfassende Fächer
Jetzt:Module
Konsequenzen:
Studierende können Module von anderen Hochschulen oder aus der
beruflichen Bildung anrechnen lassen
Studiengänge können Module unterschiedlicher Hochschulen bzw.
Bildungsanbieter umfassen
Berufserfahrene Studienanfänger können sich häufig eine Reihe von
Einstiegsmodulen anrechnen lassen
Hochschulen suchen Kooperationspartner, um gemeinsam
Studienangebote zu organisieren
Modularisierung im Hochschulbereich
24FOLIE
1. Sitzung des Fachbeirats 8.9.06
Das „Oldenburger Modell“
der Anrechnung
25FOLIE
„Das Oldenburger Modell“ der Anrechnung
2. Modulorientierung
Überprüfung der Anrechenbarkeit von Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen auf der Ebene der Module.
3. Pauschal und individuell
Kombination pauschaler und individueller Anrechnungsmöglichkeiten
1. EQF als Referenzrahmen
Beurteilung der Gleichwertigkeit außerhochschulischer und hochschulischer Lernergebnisse auf der Basis des EQF
26FOLIE
Möglichkeiten der Anrechnung
individuell
Anrechnung
pauschal vs. individuell
pauschal
u.a. informell erworbene Kompetenzen
Fortbildungs-qualifikationen
Äquivalenzprüfung Kompetenzerfassung
voraussichtlich ab 9/2006 seit 3/2006 möglich
27FOLIE
Beispiel: Herr Mohlberg
Betriebswirt (IHK), Industriefachwirt,
32 Jahre
Abitur
kaufmännische Ausbildung
12 Jahre Berufserfahrung
Führungstätigkeit in
mittelständischem Unternehmen
möchte „Bachelor of Business
Administration“ (BA) an der Uni
Oldenburg studieren
wünscht eine Anrechnung
einschlägiger Vorkenntnisse und
Kompetenzen
Das kenne ich doch alles schon aus dem Betriebswirt. Muss ich das jetzt noch mal belegen? Können Sie mir das nicht anrechnen?
28FOLIE
Pauschale Anrechnung
Berufs-ausbildung
berufliche Praxis
Fortbildung z.B. Fachwirt
u.a. IHK
Anrechnung auf die
Studiengänge
Studium
BA (Uni OL)
Systems Engineering(Uni Bremen)
ECTS-Punkte
von IHK-Fortbildungen auf Studiengänge
Prüfung Fachwirt
IHK
Fortbildung Betriebswirt
IHK
Prüfung
IHK
ECTS-Punkte
29FOLIE
Aufbau der beruflichen Fortbildung (IHK) in Deutschland
30FOLIE
Pauschale Anrechnung
Jeder Inhaber einer bestimmten Qualifikation (z.B.
Fortbildung/Weiterbildung) erhält ohne weitere Prüfung Module
angerechnet
Hochschule (und Fortbildungseinrichtungen) überprüfen einmalig, ob
Äquivalenz zwischen Fortbildung und Studienmodulen besteht
Anrechnung wird durch die Hochschule vorab garantiert
Grundprinzipien
31FOLIE
Pauschale Vergabe von ECTS-Punkten für Nicht-Studienleistungen
Fortbildung: z.B. Fachwirt
Studienmodul (z.B. Produktion)
Äquivalenzprüfung
Experten stellen fest,
• inwieweit die Inhaltsbereiche des Studienmoduls in der Fortbildung abgedeckt sind, und
• ob der/die Antragsteller/in hinsichtlich des Modulthemas über das gleiche EQF-Niveau verfügt wie die Absolventen des Studienmoduls
Inhaltsbereiche
• Leistungsprozess
• PPS-Systeme
• Pull-Systeme
• Beschaffung
• ...
EQF-Niveau
• Kenntnisse
• Fertigkeiten
• Selbständigkeit und Verantwortung
• Kommunikations-kompetenz
• ...
32FOLIE
Pauschale Anrechnung: Geplantes AnrechnungsverfahrenBA „Business Administration“
Vollständige Äquivalenz1. Gleiches oder höheres Level nach EQF
2. Weitgehende inhaltliche Übereinstimmung
Vollständige Anrechnung1. Es werden alle ECTS des Moduls vergeben2. Das Modul wird vollständig angerechnet3. Es können beliebige Module angerechnet werden
33FOLIE
Konsequenzen der Äquivalenzprüfung
Modulbezogene Äquivalenzprüfung
Teilnahmemöglichkeit an Upgrading
Vollständige Äquivalenz
Pauschale Anrechnung des
Moduls
Partielle Äquivalenz
Geringe/keine Äquivalenz
Pauschale Anrechnung des
Moduls
keine Anrechnung
34FOLIE
Pauschale Anrechnung einer Fortbildung/Qualifikation
Universität: Modulbeschreibung mit EQF-Einstufung
• Lernergebnisse der Module (Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenzen)
• Einstufung des Modul-Niveaus anhand des EQF
IHK: Anrechnungsantrag - modulbezogen
• Vergleichbare Lerninhalte innerhalb der Fortbildung
• Einstufung des Kompetenzniveaus der Absolvent/innen anhand des EQF
• Prüfungsaufgaben und Bearbeitungen
• Bewertungsstandards / Kriterien für Notenvergabe / Notenverteilung
Universität: Äquivalenzvergleich
• Experten entscheiden modulweise über teilweise/vollständige Anrechnung
IHK: Anerkennungsantrag -modulübergreifend
• Qualitätssicherung
• Ausbildung der Dozent/innen
• Lernformen
• Workload
Universität: Auditierung
• Prüfungsausschuss entscheidet über Anerkennung und Intervall der
Reauditierung
Stufe 0 (einmalig)
Stufe 1
Stufe 2
35FOLIE
Pauschale Anrechnung einer Fortbildung/Qualifikation
Modul ModulModul Modul Modul Modul Modul Modul Modul
Anrechnungsantrag Anrechnungsantrag Anrechnungsantrag
Fachdozent Fachdozent Fachdozent
Vollst. AnrechnungTeilw. Anrechnung
Anerkennungsantrag
Prüfungsausschuss
Anrechnung
36FOLIE
Beispiel: Herr Mohlberg
Betriebswirt (IHK), Industriefachwirt,
32 Jahre
Abitur
kaufmännische Ausbildung
12 Jahre Berufserfahrung
Führungstätigkeit in
mittelständischem Unternehmen
möchte „Bachelor of Business
Administration“ (BA) an der Uni
Oldenburg studieren
wünscht eine Anrechnung
einschlägiger Vorkenntnisse und
Kompetenzen
Man lernt doch nicht nur in Fortbildungen. Und was ist mit meiner langjährigen Berufserfahrung? Wird das nicht angerechnet?
37FOLIE
Möglichkeiten der Anrechnung
individuell
Anrechnung
pauschal vs. individuell
pauschal
u.a. informell erworbene Kompetenzen
Fortbildungs-qualifikationen
Äquivalenzprüfung Kompetenzerfassung
voraussichtlich ab 9/2006 seit 3/2006 möglich
38FOLIE
Individuelle Anrechnung
Anrechnung erfolgt auf der Basis der Kenntnisse, Fertigkeiten und
Kompetenzen eines Antragsstellers/ einer Antragsstellerin unabhängig
davon, auf welche Art und Weise diese erworben wurden.
Für jedes anzurechnende Modul muss der Antragssteller gesondert
durchlaufen.
Im Rahmen des Verfahrens wird geprüft, ob der/die Antragsstellende
tatsächlich über die erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und
Kompetenzen verfügt.
Grundprinzipien
39FOLIE
Individuelle Anrechnung von Kompetenzen
Student/in reicht authentische Belege über
eigene Tätigkeiten und Lernerfahrungen ein
(Portfolio)
Studienbewerber/in bearbeitet die komplexe
Aufgabe schriftlich anhand der
Studienmaterialien in freier Zeiteinteilung ohne
Aufsicht
Fachdozent bewertet komplexe Aufgabe
anhand von kompetenzorientierten Bewertungsstandards
ggf. Zulassung zu einer oder mehreren
Anrechnungsprüfungen (eine Prüfung pro Modul)
bei Erfolg:Vergabe von Kreditpunkten
für die geprüften Module und Anrechnung bis hin zu
40 Kreditpunkten
Student/in erhält Studienmaterialien und
eine komplexe Aufgabe zu dem anzurechnenden
Modul
Ablauf
40FOLIE
Individuelle Erfassung der EQF-Kompetenzbereiche
EQF: Selbständigkeit und Verantwortung
EQF: Kommunikations- und soziale Kompetenz
EQF: Fachliche und Berufliche Kompetenz
EQF: Fertigkeiten
EQF: Kenntnisse
Komplexe Aufgabe
Portfolio
41FOLIE
Portfolio
EQF: Selbständigkeit und Verantwortung
• Führung von Mitarbeitern
• Managementaufgaben im Team
• Verantwortung für Ressourcen
• Design administrativer Abläufe
EQF: Kommunikative Kompetenz
• Kommunizieren von Ideen, Problemen, Lösungen
• Techniken (z.B. Präsentation)
• Arbeitszeugnisse
• Tätigkeitsdarstellungen
• amtliche Dokumente
• ...
• Präsentationen /Vorträge
• Berichte
• Briefwechsel
• ...
EQF: Fachliche u. berufliche Kompetenz
• Lösung komplexer Probleme
• Treffen von Entscheidungen
• Soziale u. ethische Fragen
• Eigene Darstellung von drei Beispielen aus der Berufspraxis
42FOLIE
Komplexe Aufgabe
EQF: Kenntnisse
• Fachwissen
• praktische und theoretische Kenntnisse
• kritisches Verständnis
EQF: Fertigkeiten
• fachspezifische Fertigkeiten
• Methoden, Werkzeuge
• Transfer
• Bezugnahme auf Theorien, Modelle
• Kritischer Umgang mit Theorien und Methoden
• Bezugnahme auf Erfahrungswissen
• Anwendung von fachlichen Methoden auf die komplexe Aufgabe
• Anwendung von Theorien und Modellen auf die komplexe Aufgabe
43FOLIE
Komplexe Aufgabe
• fachliche Angemessenheit der Darstellung der Problemlösung
• Verständlichkeit
EQF: Fachliche u. berufliche Kompetenz
• Lösung komplexer Probleme
• Treffen von Entscheidungen
• Soziale u. ethische Fragen
• Entwicklung von Lösungsvorschlägen
• Entscheidung für eine der Lösungsalternativen
• Berücksichtigung sozialer u. ethischer Fragen
EQF: Kommunikative Kompetenz
• Kommunizieren von Ideen, Problemen, Lösungen
• Berücksichtigung Betroffener bei der Problemlösung
EQF: Soziale Kompetenz
• Verinnerlichte Weltsicht, in der sich Bezugnahme auf andere widerspiegelt
44FOLIE
Beispiel: Herr Mohlberg
erhält bis zu 10 Module (80KP)
aufgrund außerhochschulischer
Vorleistungen angerechnet
davon bis zu 5 Module aufgrund
individueller Anrechnung
angerechnet
10 Module! Super! Das ist ja beinahe das halbe Studium!
45FOLIE
Kontakt
Arbeitsbereich Weiterbildung und Bildungsmanagement
Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
26111 Oldenburg
http://www.web.uni-oldenburg.de/anrechnung
Prof. Dr. Anke Hanft
Dr. Wolfgang Müskens
46FOLIE
Anhang
Interviewstudie
47FOLIE
Interviewstudie
Teilstrukturierte Interviews mit (bislang) 4 Dozenten des Studiengangs
„Business Administration“
Weitere Interviews mit Lehrkräften der Industrie- und Handelskammern
geplant
Ergebnisse der Interviews bilden Grundlage für eine Diskussion über
mögliche pauschale Anrechnung beruflicher
Fortbildungsqualifikationen
Interviewdauer jeweils ca. 1 ½ Stunden
Audioaufzeichnung
Auswertung orientiert am „Grounded Theory“-Ansatz
zur pauschalen Anrechnung
48FOLIE
Interviewstudie
Einordnung der BA-Module auf ein EQF-Niveau
Hinweise auf Niveau-Indikatoren
Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen, die im Modul erworben
werden
Mindestanforderungen für eine Anrechnung
Einschätzung beruflicher Fortbildungsqualifikationen
(Industriefachwirt, Betriebswirt) im Vergleich zum BA-Modul anhand
von Rahmenstoffplänen
Gegenstand, Ziele
49FOLIE
Interviewstudie
Zuordnung der Module zu (einem) EQF-Niveau ist weitgehend
problemlos möglich
Die Dozenten ordnen die Module z.T. unterschiedlichen Niveaus zu
Individuelle Anrechnung informell erworbener Kompetenzen wird meist
als möglich angesehen
Als mögliche Instrumente zur Erfassung informell erworbener
Kompetenzen werden das individuelle Anrechnungssystem (Portfolio,
komplexe Aufgabe) oder Beurteilungsgespräche genannt.
Vorläufige Ergebnisse
50FOLIE
Interviewstudie
Die pauschale Anrechnung von IHK-Fortbildungsqualifikationen wird
von den Dozenten überwiegend kritisch gesehen.
In einigen Fächern sind die Wissensinhalte der Module nicht
ausreichend durch die Fortbildungen abgedeckt.
Entscheidend für die Skepsis der Dozenten ist jedoch ein anderer
Grund:
Vorläufige Ergebnisse: Pauschale Anrechnung
Dozent 2: „Ich würde [es] ´mal so sehen: Verglichen mit [dem] BBA […] würde das [Fachwirt-Programm] in vielen Bereichen stofflich-inhaltlich nicht unerheblich über das hinausgehen, was die [BBA-Studierenden] machen. In anderen Bereichen fehlt hier etwas, wovon ich sagen würde: Das ist ganz wesentlich für jede Form von akademischem Studium.“
51FOLIE
Interviewstudie
Nach Ansicht der befragten Dozenten vermittelt das Studium (neben
Fachwissen) eine spezifische Kompetenz, die nur schwer außerhalb
von Universitäten erworben werden kann.
Man kann diese Kompetenz als fachliche „Reflexivität“ beschreiben
Vorläufige Ergebnisse: die fehlende Kompetenz
Dozent 1: „Und wenn ich sagen sollte, was ist eigentlich das Wichtigste, dann würde ich fast sagen, genau dieses bisschen Reflexion, mehr an Reflexion, was nicht in Handbüchern steht. Das ist für mich am wichtigsten bei diesen Inhalten...“
Dozent 2: „Aber was da wirklich fehlt ist so dieses, „Sich-mal-neben-dran-stellen“ und das dann auch einmal zu reflektieren: „Was heißt überhaupt Führungsstil?“ Oder: „Ist Personalführung überhaupt das wesentliche Problem, oder ist das nicht so eine Fiktion der Managementliteratur?“
52FOLIE
Interviewstudie
Ein wesentliches Element der im Studium vermittelten Reflexivität ist
die Fähigkeit (und Bereitschaft) Modelle und Methoden kritisch in
Frage zu stellen.
Souveränität im Umgang mit Wissen bedeutet in der Sicht der
Dozenten auch, die Grenzen des Wissens zu erkennen.
Vorläufige Ergebnisse: Reflexivität
Dozent 1: „Die Grenzen von bestimmten Modellen. Wie geht man pragmatisch mit den entsprechenden Methoden um. Auch: was weiß man nicht? Also das ist finde ich sozusagen der Schwerpunkt [des Studiums]: die Fähigkeit der Studierenden, souverän mit diesem Wissen umzugehen“
[Wenn ich zu Praktikern sage]: Definieren Sie mir mal Visionen! […] dann sind [sie den] universitären [Absolventen] vielleicht sogar überlegen, auf der Ebene, aber die Frage beantworten, ob es sinnvoll ist, Visionen zu definieren oder so, da dann wird’s dünner.
53FOLIE
Interviewstudie
Berufliche Fortbildungen vermitteln aus der Sicht der Dozenten keine
Reflexivität.
Stattdessen vermitteln fachliche Fortbildungen nach Meinung der
Dozenten Rezept- und Ratgeberwissen, Überblickswissen, normative
Anleitungen, Beraterkonzepte und (scheinbar) unmittelbar
anwendbare, instrumentelle Fertigkeiten.
Vorläufige Ergebnisse: Berufliche Fortbildungen
Dozent 3: Es geht [mir] nicht nur um einen „Überblick“. Stattdessen geht es mir um die kritische Reflexion. Hier [beim Fachwirt] geht es sehr, sehr stark um Überblicksgeschichten, teilweise um „Kenntnisse“.
Dozent 2: Die stellen sich dahin und sagen: „So wird das gemacht. So wird Personal ausgewählt. So wird Personalführung gemacht.“ Und Personalführung ist [dort] Personalstile und „Management-by“-Techniken. Da werden die heruntergerattert, gelernt und in den Kopf gezogen.
54FOLIE
Anhang
Zugang, Zulassung,
Anrechnung
55FOLIE
Begriffliche Unterscheidung RPL
Zugang Gesetzlich geregelte Mindestanforderungen zur Aufnahme in einen Studiengang (z.B. Abitur, Meisterprüfung, Z-Prüfung)
Zugang, Zulassung, Anrechnung
Zulassung Auswahl der Studienbewerber/innen durch die Hochschule oder andere Einrichtungen (ZVS)
Anrechnung Entfallen bestimmter Studienabschnitte aufgrund von Vorkenntnissen bzw. bereits vorhandener Kompetenzen