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1 Jenseits jener Mauer Die Gefangenes im Lager von Bozen waren ungefähr 9.500. In den Untergrundsaktivitäten in und ausserhalb des Lagers waren einige hunderte von Personen mit verschiedenen Aufgaben betreut. Die Fotos und Dokumente dieser Ausstellung geben Stimme und Würde an alle zurück, auch wenn hier nur eine kleine Minderheit zietirt werden kann von all denen die es verdient hätte. FONDAZIONE MEMORIA DELLA DEPORTAZIONE Frauen und Männer die sich der SS widersetzten Der Widerstand im Lager von Bozen 1944-45 BOLZANO Unter der Schirmherrschaft von: Mit Unterstüzung der Europäischen Kommission Dokumentarische Ausstellung von Dario Venegoni e Leonardo Visco Gilardi ANED MILANO Autonome Provinz Bozen-Südtirol Provincia autonoma di Bolzano - Alto Adige BV

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JenseitsjenerMauer

Die Gefangenes im Lager von Bozen waren

ungefähr 9.500. In den Untergrundsaktivitäten

in und ausserhalb des Lagers waren einige

hunderte von Personen mit verschiedenen

Aufgaben betreut. Die Fotos und Dokumente

dieser Ausstellung geben Stimme und Würde

an alle zurück, auch wenn hier nur eine

kleine Minderheit zietirt werden

kann von all denen die es verdient hätte.

FONDAZIONEMEMORIADELLADEPORTAZIONE

Frauen und Männer die sich der SS widersetzten

DerWiderstandim Lagervon Bozen

1944-45

BOLZANO

Unter der Schirmherrschaft von: Mit Unterstüzung derEuropäischen Kommission

Dokumentarische Ausstellung vonDario Venegoni e Leonardo Visco Gilardi

ANED

M I L A N O

Autonome Provinz Bozen-Südtirol

Provincia autonoma diBolzano - Alto AdigeB

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9. September 1943: DasKorpskommando. Ein einzi-ger Kanonenschuss reichteaus und das italienischeKommando kapitulierte.

Bozen unter denBomben – (Im Kreis:)Das Lager in derReschenstraße.

9. September 1943.Gefangenen Soldatenmarschieren vor demSiegesdenkmal inBozen auf.

Franz Hofer, Gauleiterund Hitlers Stellvertreterin der OperationszoneAlpenvorland.

Die Provinzen BOZEN, TRIENT und BELLUNOwurden de facto im Jahre 1943 dem DrittenReich angeschlossen.

9. September 1943.Die italienischenSoldaten warten aufihre Deportation imSportstadium Dru-sus.

DieOperationszoneAlpenvorlandund Bozenvon 1943 bis 1945

Der Krieg, die Nazibesetzung, die Lager

Nach dem 8. September 1943, Flucht des Königsnach Brindisi, Niederlage der italienischenArmee, unter der Befehlsgewalt von GauleiterFranz Hofer wird Bozen zur Hauptstadt derOperationszone Alpenvorland, die bereits de factozusammen mit den Provinzen Trient und Bellunodem Dritten Reich angeschlossen wurde.

Beginnend mit dem Jahr 1933 wurden unter demNationalsozialismus die Regierungsgegner inKonzentrazionslagern inhaftiert, diese wurdenschließlich zu einem wissenschaftlichorganisierten System ausgebaut und in tausendenvon Haft-, Ausbeutungs und Vernichtungslagernvon Zwangsarbeitern (Widerstandskämpfer, Opfervon Razzien, Homosexuelle, Zeugen Jehovas) undMassenvernichtungslagern (Juden, Zigeuner)bestand. Die vier italienischen Lager (Risiera diSan Sabba in Triest, Borgo San Dalmazzo, Fossoliund Bozen) waren in das nazionalsozialistischeKZ-System vollkommen integriert.

Über Bozen erfolgte die zentral und rigorosgeplante Deportation aus Norditalien in dieLager des Dritten Reichs.

NACHDEM 8. SEPTEMBER ‘43

Die wichtigsten Konzentrationslager desNazionalsozialismus in Europa: mehr als 1.500Stätten der Deportation und des Grauens derSS.

Agostini-Romeo

Agostini-Romeo

Libro:ilSunTirolonelIIIReich

Agostini-Romeo

Cavasino

Cavasino

Agostini-Romeo

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Der Plan des Lagersin einem Brief vonRoberto Lepetit, Okto-ber 1944. Später wurdendie Werkstätten ausdem Lager verlagert,um Platz für neue“Blocks“ für die Häft-linge zu schaffen.

Ein Brief deraus dem Außenla-ger Gossensass indie Reschenstraßegeschickt wordenist.

Auch das Lager in Bozen hatte einigeAußenlager in denen zirka 1.500 Personeninhaftiert waren. Die Häftlinge dieserLager wurden durch Zwangsarbeit ausge-beutet.

Der Kommandant,die Lagerwärter unddie ersten Depor-tierten kamen vomLager Fossoli.

Der Strafblock, dasLagergefängnis, dientezur Bestrafung der La-gerinsassen, aber insbe-sondere wurden hier diePolitischen inhaftiertund der Gestapo vonBozen – die im Korpskom-mando untergebracht warzur Verfügung gestellt.Hier wurden die Gefange-nen verhört, gefoltertund viele von ihnenumgebracht.

Das Areal desLagers in Nach-kriegsaufnahmenvon Enrico Pedrotti.

Das Konzentrationslager Bozen

AUS 31 LÄNDERNUND 5 KONTINENTEN

Das Lager in der Reschenstraße wurde im Sommer 1944 eröffnet. Zu Beginn wurden dieGefangenen des Lagers Fossoli übernommen, das auf Grund des Vorrückens der Alliiertengeschlossen wurde. Das Lager in Bozen war ein Durchgangslager (Dulag). Alle inNord-Italien verhafteten Partisanen, Antifaschisten, Juden und Zigeuner wurden hierkonzentriert, aber auch Wehrdienstverweigerer, Geiseln, festgenommene alliierten Soldaten,Straftäter und einige kriminelle Faschisten oder Nationalsozialisten. Alle waren sie fürden Transport in Richtung Mauthausen, Dachau, Flossenbürg, Ravensbrückund Auschwitz bestimmt. Die höchste Matrikel die in Bozenvergeben wurde war die Nummer 11.115, inklusiv derzirka 3000 die im Lager Fossoliregistriert wurden. Die Juden(360) wurden nichtimmatrikuliert.

Oben und rechtsandere Aufnahmen vomLager, fotografiertvon Enrico Pedrotti.

Zahl der Deportierten zirka 9.500davon identifiziert zirka 8.000

von denen:Juden 360Frauen: 665, davon mindestens 2 Schwanger

die jüngste Esther Misul, 1 Jahr, Judindie älteste Clelia Bassani, 80 Jahre, Judin, ermordet in Bozen

Jugendliche unter 18 Jahren 556Frauen und Männer über 65 54Im Ausland geborene zirka 200, aus 31 Länder

Identifizierte Umgebrachte 48Insassen des Strafblockes 322Bekannte Ausgebrochene 65

Lager HäftlingeSarnthein 501Virgltunnel 456Vipiteno 271Mosim Passeier 120Meran 103Brixen 21Gossensass 17Karthausim Schnalstal 3

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EnricoPedrottiEnricoPedrotti

IilmuseoMonumentodiCarpi

BV

Cavasino

Lepetit

Mehr als 9.500 deportierteEnricoPedrotti

EnricoPedrotti

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An einige der Lagerinsassen wurden Auf-gaben der Koordination und der Arbeitsor-ganisation übertragen. Armando Maltagliati(hier in einer Zeichnung angefertigt imLager von Ludovico Belgiojoso) war bis zumNovember 1944 Lagerältester. Blockältesteim Frauenblock war Cesarina (Cici) Salvadé,hier in einem Porträt angefertigt vonMaltagliati in Bozen.

Stellvertre-tende Blockäl-teste imFrauenblock warMargareth Mon-tanelli, Ehefrauvon Indro Monta-nelli

Wie in andern SS Lagern wurden dieGefangenen mit verschieden farbigenDreiecken gekennzeichnet: rot für diePolitischen, gelb (ohne Matrikelnummer)für Juden, grün für Geiseln, rosa fürOpfer von Razzien.

Über ihre Kleidungmüssen die Gefangeneneinen rot- oder kaki-farbenen Arbeitsanzugtragen, auf den mitroter Lackfarbe einKreuz gemalt wurde.

Auch den Frauen wurdedie Deportation in dieVernichtungslager nichterspart. Maria Aratawurde nach Ravensbrückdeportiert.

Die alliiertenSoldaten – oder jene,die als solche ver-dächtigt waren –wurden mit einemhellblauen Dreieckgekennzeichnet, wieder Italoamerika-ner Mike Bongiorno.

Didascalia da scri vereascaliada sc rivereascalia da scrivere asca-liada scr iverea scaliaDidascalia da scri vereascaliada sc rivereascalia da scrivere asca-liada scr iverea scaliada scrivereda scrivere

Ein Brief aus demVirgltunnel gesch-rieben auf Geschäft-spapier der FirmaIMI, von Argentina DeBastiani an ihreEltern.

Die Häftlinge von Bozen waren zur Deportation in dieLager des Reichs bestimmt. Viele von ihnen wurden aberauch als Zwangsarbeiter in der Umgebung eingesetzt.Nach der Unterbrechung der Brennerlinie durch dieBombardierung der Alliierten wurden diese Einsätzevermehrt. Das Lagerleben wurde durch endlose Apellemorgens und abends bestimmt. “Mützen auf, Mützen ab!“,eine lange, eintönige und demütigende Zeremoniein eisiger Kälte unter der Regie vonSS-Hauptscharführer Haage.

Hunger, Unterernährung und Schläge gehörten zurtäglichen Erfahrung.

5 Uhr:wecken !

Kälte, Hunger, Gewalt, Beleidigungen und Zwangsarbeit

s Ein Nachrichtenzet-tel, der von einem imVirgltunnel arbeiten-den Deportierten auseinem Lastwagen ge-worfen wurde.

DERTAGESABLAUFIM DULAG

Die Firma IMI ausFerrara verlegte ihreKugellagerproduktionin den Virgltunnel undließ dort hunderte vonDeportierten wie Sklavenarbeiten.

TVDays

FVG

Internet

ComuneBZ

ComuneBolzano

Lacchia

Lacchia

Internet

BV

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Arata

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Ein Lageraufseher,porträtiert von Ar-mando Maltagliati.

Eine der ersten Konsequenzen der Nazibesetzung des Alpenvorlandes war dieGefangennahme von zahlreichen Juden. Am 16. September 1943 verlies ein Trans-port Meran mit 22 Juden, der erste vom italienischen Territorium, in das Lagervon Reichenau. Nur eine einzige Person kehrte zurück.

Eingang zum Keller-geschoss des Korpskom-mando wo die Wider-standskämpfer gefoltertwurden.

Der Unterdrückungsapparat des SS Kommandos (KdS) in Bozenhatten zwei Hauptsitze: das Lager in der Reschenstraße,dem SS Kommando Verona untergeordnet, und das‘Korpskommando’, das von der Gestapo besetzt wurde, die dieGerichtsbarkeit über die gesamte Operationszone Alpenvorlandinne hatte.Das Lager wurde vom SS-Untersturmbannführer Tito und demgrausamen SS-Hauptscharführer Haage geleitet. Unter denAufsehern und Wächtern zeichneten sich durch besondereGewalttätigkeit aus: Michael “Misha“ Seifert, Otto Sain, AlbinoCologna, Hildegard Lächert genannt die “Tigerin“.Das SS-Kommando (KdS) von Bozen stand unter derBefehlsgewalt von SS-Sturmbannführer Rudolf Thyrolf,unterstützt von SS-Sturmbannführer August Schiffer,Oberbefehlshaber der Gestapo. Letzterer, früher schon in Kievund Triest eigesetzt, führte die Untersuchungen und dieVerhöre mit Gewalt und Grausamkeit: “Bereit eine Zigaretteanzubieten, ein Kompliment zu machen, zu schlagen und zuprügeln und Folter anzuordnen“. “Mein lieber Mann…“ warseine scheinbar freundliche, in Wahrheit aber bedrohlicheVorgehensweise. Schiffer wurde von einem Alliierten Gerichtprozessiert und zum Tode durch Erhängen verurteilt.

HildegardLächert, die“Tigerin“, 22Jahre, Speziali-stin des Grauensund der Gewalt-tätigkeit drück-te sich mitSchreien undO c h s e n z i e m e rPeitsche aus.

Die “Tigerin“ vonBozen war keineAnfängerin: sie ab-solvierte eine lan-ge Lehrzeit in denschlimmsten NS-Vernichtungslagerndes Reichs.

Im Lager und in der Korpsarmee, zwei Gruppen von Kriminellen

“Mein lieberMann...”und dannSchläge

SS-Untersturmfüh-rer Karl FriedrichTito, ehemaliger La-gerleiter in Holland,war ein Eiferer inder Führung zuerstdes Lagers Fossoli unddann Bozen. Für diekriminellen Taten vonihm in Italien began-gen wurde er nie ve-rurteilt. Er starb inDeutschland im Jahr2001.

“Misha“ Seifert undOtto Sain, aus derUkraine, haben sich imAlter von 17 Jahren derSS angeschlossen, wur-den für Vergewaltigungund Gewalt verurteilt,wurden dann von Häft-lingen zu Blockwartenbefördert. Überlebendeberichten von minde-stens 14 Morden vonextremer Grausamkeit.

Manlio Longon wur-de auf Befehl von SS-S t urmbannführ e rSchiffer von SS-Un-tersturmführer HeinzAndergassen ermordet.Beide wurden in derNachkriegszeit vonden Alliierten vorGericht gestellt undzum Tode verurteilt.

DIE SS VON BOZEN:QUÄLER, FOLTERKNECHTE

Einige Folterinstrumente,mit denen SS-Sturmbannfüh-rer Schiffer und seine Män-nern in den Kellern desKorpskommandos die Politi-schen quälten.

AltoAdige

Lacchia

FMD

FrauenMajdanek

FrauenMajdanek

MuseoTrento

MuseoTrento

Internet

AltoAdige

Cavasino

Internet

SS-HauptscharführerHans Haage, gewalttä-tiger Vizekommandant,holte persönlich 23italienische Soldaten,im Dienst der Alliier-ten, aus dem Block E,brachte sie in KaserneMignone, wo er sie ei-genhändig umbrachte.Es gelang ihm sichjeder gerichtlichenVerurteilung zu ent-ziehen.

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6Unzählige Ermordete ohne Namen im Lager. Nur 50 identifizierte

DIE 23 AM12. SEPTEMBER 1944ERSCHOSSENEN

3.500ins Reichtransportiert,2.050kamen nichtzurück

Un furlàn magro biondoco’ ‘na bocheta rossa da butina:l’avea tentà de scapàr via dal campoe l’é finido nela cela nera.

Tri giorni l’à imploradoMissa e Oto,tri giorni l’à sigà“No voi morìr”,tri giorni l’à ciamadola so mama.

E nela note avanti dela Pasquas’à sentido là drento un gran roveio,come de genteche se branca in furiae un sigo stofegado in rantolàr.

Ma dopo no se senteche ‘n ansemàrpesante e rauco e ingordocome quando a le bestie del seraglioi ghe dà carne cruda da màgnar.

L’è Pasqua. De matina. E lu l’è in teralungo tiradoduro come’l giasso:ocio sbaradonela facia nera,nuda la pansa, cola carne in bassoingrumada de sangue e rosegà.

Nela pace de Pasqua tase tuti.Imobili. De piera.E nela cela neratase el pianto de Bortolo Pissuti.(...)

Einige Versedes Gedichts vonEgidio Meneghettizur Ermordungvon Bortolo Pezzutti.

Bortolo Pezzutti, 18 Jahre, wurde an Weihnachten1944 in Lovere von den Faschisten von Salò verhaf-tet, weil er sich weigerte das rote Halstuch abzu-nehmen. Wurde in Bozen interniert, wo er ein Flucht-versuch unternahm. Zu Ostern 1945, in einer Zelle desStrafblocks nach tagelangen Folter, wurde er vonMichael Seifert und Otto Sain zu tode gemetzelt.Sein Name in einer Liste (unten) der Zelleninsassen.

Domenico Di Fonzo (links) und Dante Lenci, zwei von den 23 am 12. September 1944 durchErschiessung hingerichteten. In den Gedenktafeln auf dem Friedhof von St. Jakob bei Leifers(Bozen), wurden ihre Nachnamen falsch geschrieben: Difonso und Leuci.

Die Gedenktafeln auf dem Friedhof St. Jakob erin-nern das Opfer der 23 italienischen Soldaten, dieim Dienst der Regierung von Brindisi und derAliierten als informations Sonderberichterstatter,standen. In der Dämmerung des 12. Septembers aus demLager raussgeholt, halbnackt auf einen Lastwagengeworfen, in dem Stall der Mignonekaserne - in derGegenwart von SS-Untersturmführer Tito - einernachdem andern durch einer Nackenschuss, abgegebenvon SS-Hauptscharführer Haage unter der Mithilfeder Aufseher Misha Seifert, Otto Sain, KarlGutweniger, Mayr, hingerichtet.

Die Juden bildeten eine kleine Minderheitunter den Gefangenen im Lager von Bozen(360 auf 9.500). Ihnen aber wurde einebesonders harte Behandlung vorbehalten.Ein Drittel der im Lager ermordeten warenJuden.

Riva

Lisetti

FVG

FVG

ANPIBolzano

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ComuneBolzano

Der Bahnsteig von dem die ‘Transporte‘ in die Vernichtungslager abfuhren.

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7Manlio Longon, der CLN in Bozen leitete

Giuseppe Bombasaro,“Bepi”, entkam den Ver-haftungen im Dezember ‘44und blieb im Untergrundtätig bis zum Kriegsende.Zusammen mit Franca Turraorganisierte er mehrere Au-sbrüche aus dem Lager.

Senio Visentin, “Bezzi”(1917-1966), kommustischerPartisan, pendelte zwischenTrient und Bozen im Auftra-ge der alliierten Mission‘Vital’. Wurde in März 1945verhaftet, gefoltert und imStrafblock eingeschlossen.

Rinaldo Dal Fabbro,“Vincenzo” (1899-1967), tratdem CLN als Vertreter derPCI bei. Nach den erstenVerhaftungen im Dezember ‘44tauchte er in Venedig unter,wo er verhaftet und nachBozen zurück gebracht wur-de. Verhört, gefoltert undanschliessend im Strafblockinterniert.

“Angelos” OpferManlio Longon

koodinierte diepolitischen, dieBetreuungs undmilitärischenAktivitäten biszu seiner Ver-haftung

Giannantonio Manci warLeiter des CLN von Trient,er hatte schon mehrereVerhaftungen und Folte-rungen hinter sich, als ersich aus dem 3. Stock desKorpskommandos stürtzte,um einem neuen Verhör zuentgehen.

Unterleutnant derInfanterie, Manlio Lon-gon war Verwaltungsdi-rektor einer Fabrik vonmilitärischem Interesseund dadurch vom Wehr-dienst freigestellt. Ermachte aus der Fabrikeine Organisationszen-trale des Widerstandes.

Longon mit seinerEhefrau Wilma

Am 1. Januar 1945wurde Manlio Longonan einer Rohrlei-tung im Kellerge-schoss des Korpskom-mandos erhängt.

Manlio Longon “Angelo“ (1911 – 1945) war leitender Angestellterder Firma Magnesio, Mitglied der Aktions Partei, Förderer und Triebkraftdes italienischen Widerstandes in Südtirol, und auch Mitbegründer undLeiter des CLN in Bozen bis zum Herbst-Winter 1943. Dann organisierte erüber mehr als 15 Monate die Widerstandsgruppen, welche später derDivision “CLN Gebiet Bozen“ angegliedert wurden, versorgte dieKampfeinheiten in den angrenzenden Gebieten um Belluno und Trient mitNachschub. Aus seinem Betrieb machte er eine Organisationszentrale desWiderstandes. Verhaftet am 15 Dezember 1944 vom SS-SturmbannführerSchiffer, tagelang gefoltert und am 1° Januar 1945 an einer Rohrleitungim Kellergeschoss des Korpskommandos erhängt. Er hinterließ seineEhefrau und vier Kinder. Er wurde posthum mit der goldenen Medaillefür militärische Verdienste ausgezeichnet.

An Manlio Longon und Giannantonio Manci wird durch Gedenktafeln am Eingangdes Korpskommandos erinnert.

Don Daniele Longhi,“Dani”, war Mitbegründerdes CLN, als Vertreter derDC. Zusammen mit don GuidoPedrotti war er einer deraktivsten im Quartier‘Semirurali’ bzgl. derBetreuung der Deportiertender Reschenstraße. Im De-zember 1944 zusammen mitden anderen Mitglieder desCLN verhaftet. Gefoltertund in den Strafblocküberführt.

Longon

Longon

Longon

MuseoTrento

Romeo

Perché

PERCHÉ

Tireni

Visentin

ANPIBolzano

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Im Zentrum eines dem Dritten Reich angeschlossen Gebietes - wennauch nicht ganz frei von bewaffneten Auseinandersetzungen -operierend, war die Arbeit des CLN Bozen ein Beispiel für“waffenlosen“ Widerstand.Das CLN gründete Widerstandsgruppen in den wichtigsten Fabriken,baute ein Netz von Kurieren auf, versorgte die antinazistischePropaganda mit im Untergrund erstellten Flugblättern.Nach der Errichtung des Lagers wurden Ausbrüche aus dem Lagerund aus den nach Deutschland fahrenden Zügen organisiert. Manbetreute die Deportierten und schuf Operationsbasen für Funkervon im Gebiet operierenden alliierten Missionen. Im Dezember 1944wurden die Leiter des CLN verhaftet und ins Kellergeschoß desKorpskommandos gebracht, wo sie von SS-Sturmbannführer Schifferund seinen Männern gefoltert und anschließend in den Strafblockdes Lagers in der Reschentraße gebracht wurden.Sieben von ihnen werden nicht aus Mauthausen zurückkehren.

Der Widerstand von Bozen sammelte und organisierte die spontaneReaktion der italienisch sprechenden Bevölkerung angesichts dergrausamen Unterdrückung der Nazi. Hunderte von Personenleisteten Arbeit im Untergrund.

Das CLN vonBozen zwischenVerhaftungenund Deportation

Erminio Ferrari (1905-1945), Maschinen-mekaniker der Feuerwehr. War einer dersieben Zellenverantwortlichen des CLN.Verhaftet im Dezember 1944, verhört, ge-foltert und mit dem letzten grossenTransport ins Reich am 1. Februar 1945deportiert. Ferrari starb in Mauthau-sen am 24. Maerz 1945.

Girolamo Meneghini (1912-1945), Zellenve-rantwortlicher der Feltrinelli Masoni-te, arbeitete für die alliierten Mission‘Imperative’. Verhaftet, gefoltert, depor-tiert, starb in Gusen am 4. April 1945.

ADOLFO BERETTA (1895-1945), arbeitete imElektrizitätswerk in Cardano, wo erauch wohnte. Später mietete er eineGaststätte die zum Treffpunkt der Wi-derstandsorganisation wurde. Verhaftetam 22. Dezember 1944, in der Reschen-straße interniert, deportiert, starb inGusen am 2. Februar 1945.

WALTER MASETTI (1910-1945), arbeitete imLancia Werk. Er war der Verbindung-smann zwischen den Arbeiterzellen unddem CLN von Longon. Verhaftet, gefol-tert, interniert in der Reschenstraße,starb in Gusen am 20. Februar 1945.

ROMEO TREVISAN “Trevi” (1915-1945), ar-beitete im Lancia Werk, wo er für einesehr aktive Zelle verantwortlich war.Am 19. Dezember 1944 verhaftet, grausamgefoltert, im Dulag interniert undschließlich deportiert. Starb in Gusen29. März 1945.

DECIO FRATINI (1905-1945), einer der Lei-ter des CEDA Werks von Bozen. Mitarbei-ter des CLN von Longon, verhaftet am 19.Dezember 1944 am Arbeitsplatz. Er, wiedie andern, wurde verhört, gefoltert undschließlich in den Strafblock über-führt. Am 1. Februar 1945 deportiertstarb in Gusen am 27, April 1945.

Aus dem nach Deutschlandfahrenden Zug warf TullioDegasperi einen Nachrich-tenzettel, adressiert anseine Ehefrau, der entlangder Geleise gefunden undzugestellt wurde.

Erminio Ferrari, ermordet in Mauthausen.

Walter Masetti, ermordet in Gusen.

Girolamo Meneghini (1912 – 1945),Gruppenführer bei FeltrinelliMasonite, wurde in Gusen ermordet.

Nach den Verhaftungen des 19.Dezember und bis zum Ende des Krie-ges übernahm Luciano Bonvicini dieLeitung der Untergrundsorganisa-tion. Er war Bürgermeister des CLNvon Bozen bis 1947.

Sandro Bonvicini, “Remo” (1925),Partisan der Kampfeinheiten, operier-te in der Provinz Trient zusammen mitSenio Visentin und vom Oktober 1944 inBozen mit Enrico Pedrotti und derMission ‘Imperative’. Nach der Verhaf-tungen der Mitglieder des CLN schlosser sich den Partisanen von Belluno an.

Das Kommando von “Angelo“

Enrico Pedrotti “Marco“ (1905– 1965), operierte in Verbindungmit den Partisanen zwischen Bo-zen und Trient und auch an der“Mission Vital“, welche mehr als5 Monate Informationen an dieAlliierten weitergab. Verhaftetam 19. Dezember ertrug er dieFolterungen in den Kellerräu-men des Korpskommandos und dieIsolierung im Strafblock. In-nerhalb des CLN von Bozen warer der ‘Spezialist‘ für Dokumen-tenfälschung Dank seines Berufsals Fotograf. Außerdem war erein talentierter Musiker undwar bis ins Jahr 1938 Dirigentdes Chors der SAT, der von ihmund seinen Brüdern gegründetworden war, um das wertvolleLieder der Berge zu bewahren.Ihm verdanken wir – nebst an-deren tausender seiner Bilder –die wertvolle Fotodokumentationdes Lagers von Bozen.

VERANTWORTLICHEVON WIDERSTANDS-ZELLEN ERMORDETIN MAUTHAUSEN

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Degasperi

Degasperi

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Tullio Degasperi“Ivan” (1906 – 1945),Leiter eines GAP,transportiert Waffenund Munition vonTrient, verteilte dieUntergrundpresse, or-ganisierte mit “Giaco-mo“ zusammen einigeFluchtunternehmen, be-sorgte Informationenfür die Mission “Impe-rative“ der Alliierten.Er wurde zusammen mitden anderen Mitgliederdes CLN am 19. Dezember1944 verhaftet. ImKorpskommando gefol-tert und am 1. Februar1945 deportiert. Erstarb in Mauthausen.

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Michael Gamper (1885–1956), politischer undmoralischer Führer derNazigegner in Südtirolund Leiter des VerlagesAthesia, gelang es nachFlorenz zu flüchten.

Erich Amonn, Spitzenvertreter der Dablei-ber, wurde von Manlio Longon kontaktiert,um zwischen den beiden Widerstandsbewegun-gen, trotz ihrer unterschiedlichen Ideen, zueinem Minimalabkommen für die Zukunft derProvinz, zugelangen. Nach der Befreiung warer stellvertretender Präfekt und war Mit-begründer der Südtiroler Volkspartei.

Josef Mayr-Nusser (1910–1945), Vorsitzenderder Katholischen Jugend von Bozen, ist Zeugedes religiösen Charakters des Südtiroler Wi-derstandes gegen die NS-Diktatur. Er verwei-gerte den Eid auf Adolf Hitler. Er starb wäh-rend des Transports in das Konzentrationsla-ger Dachau.

Um die Verhaftung seiner Verwandten zuverhindern, stellte sich Franz Thaler undwurde nach Dachau deportiert. In seinemBuch ‘Unvergessen” beschrieb er seineschrecklichen Erlebnisse.

Marianne, Hans und Balbina Gufler in den 50er Jahren. Im Frühling 1944 wurden die BrüderHans und Luis Gufler aus St. Leonhard in Passeier fahnenflüchtig. Danach wurden die Eltern,die Geschwister Anna, Rosa, Balbina, Marianne und der kleine Bruder Heinrich als Geiseln imLager von Bozen interniert.

Hans Egarter (1909–1966),Führer des Andreas HoferBunds, nahm Verbindungmit dem alliiertenGeheimdienst in derSchweiz auf.

Der Südtiroler Widerstand

Der Mut,NEIN zusagenzur SS

Im Passeiertal verübte einenicht kleine Zahl vonDeserteuren bewaffneteWiderstandsoperationen.Die Verwandten derWehrdienstverweigerer wurdenverhaftet und dutzendendewurden als Geisel ins Lagervon Bozen gebracht.Viele Jugendliche kämpften inden Reihen des italienischenund europäischen Widerstands.

Nach dem deutsch-italienischen Abkommen von 1939 (das sogenannteOptionsabkommen), entschied sich die Mehrheit der Bevölkerung fürdas Reich. Die Umsiedlung nach Deutschland ging aber sehrlangsam voran und im September 1943 befanden sich noch immer2/3 der Umsiedlungswilligen in der Provinz.

Unter den Dableibern, d.h. diejenigen die entschieden hatten zubleiben, entwickelte sich eine antinazistische katholischinspirierte Widerstandsbewegung. Die Südtiroler Widerständlersammelten sich um den Andreas Hofer Bund, eine Hilfs- undPropagandaorganisation, die im Gedenken an den Tiroler Heldengegründet worden war.

Während der Besetzung durch die Nazis wurden viele der Dableiberverfolgt und deportiert. Auffallend war die Häufigkeit vonDesertions- und Wehrdienstverweigerungsfällen unter denSüdtirolern.

Ludwig “Ludi“ Ratschiller (1921 – 2004),Südtiroler Partisan, 1943 desertierte er ausder Luftwaffe, flüchtete in die Zone von Bel-luno und wurde Leiter des Führungsstabs derBrigade Calvi. Er wurde von der SS verhaftet,gefoltert und ins Lager von Bozen gebracht.

Ausweis des AndreaHofer Bunds, der Südti-roler Widerstandsorga-nisation.

DUTZENDEALS GEISELNDEPORTIERT

(Rechts imFoto) FriedlVolgger (1914–1997), Gampersrechte Handund Mitbe-gründer desAndreas HoferBundes, wurdenach Dachaudeportiert.

Agostini-Romeo

Ratschiller

Romeo

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Kardinal Ildefonso Schuster. Über Mons.Bicchierai organisierte das Erzbistum vonMailand regelmäßige Hilfssendungen an diePfarrgemeinde Don Bosco von Bozen.

In einem Brief an eine Deportierte wird dasErzbistum von Mailand als eine der Sammelstel-len genannt, die Hilfspakete mit Esswaren undKleider an das Konzentrationslager von Bozensandte.

Die Unterschriften des LagerleitersArmando Maltagliati und des SS-Haupt-scharführers Haage auf einem Empfangs-schein über eine Bücherschenkung für dieDeportierten von Vito Liberio, Direktorder Buchhandlung Cappelli und Mitglieddes CLN. Die Buchhandlung war eine derZentrale des Widerstandes in Bozen.

Eine über eine Alliierten-Missionvon Enrico Pedrotti abgesandte Nach-frage, um in Erfahrung zu bringen, obdie zwei aus dem Zug geflüchteten undvon ihm unterstützten RAF Offizieregesund in der Schweiz angekommen sind.

Ein an die Direktion gerichtetes Gesuch umeine Mitfahrergelegenheit auf einem der Firme-nautos von Mailand nach Bozen. Eine von denVerbindungsmänner oft benutzte Möglichkeit.

Ing. Vincenzo Ventafridda, Direktor derStahlwerke in Bozen (Gruppe Falck), half der Wi-derstandsbewegung durch die Genehmigung zurBenutzung der Firmenlastwagen für den Trans-port der Hilfsgüter von Mailand nach Bozen undzurück.

TausendSolidaritätsGesten

Spontane und organisierte Hilfe und Unterstützung

Die zahlreichen Transporte von Soldaten und derbei Razzien verhafteten Zivilbevölkerungzusammengepfercht in Viehwagons, die nach dem8. September über Bozen in Richtung der deutschenLager fuhren, lösten unter der Bozner Bevölkerungeine spontane und allgemeine Solidarität undAuflehnung gegen den Nazifaschismus aus: Frauen,Männer und Jugendliche der ‘Semirurali’ undSozialwohnungen, Arbeiter und leitende Angestellteder Fabriken und Bürger.

Auf diesem Hintergrund wurde ein feinmaschigesUntergrundsnetz zur Hilfe der Deportiertengesponnen. Die Wohnungen vieler Bozner wurden zuVersammlungszentren, Lager für Waffen,Lebensmittel, Kleider, Medikamente undPropagamaterial, Basen für Funkstationen,Fluchtunterkünfte, Orte wo die Hilfspakete gepacktund die Post verteilt wurde, Fälscherwerkstättenfür Dokumente und Lebensmittelkarten.

Der General Corra-dino Tricoli, Adjutantdes Prinzen Umbertodi Savoia und seinSohn Paolo.

Ein Heiligenbild-chen, aufbewahrt vonLuigi Emer “Avio“, eswurde während derOstermesse von Mons.Bortignon im Lagerverteilt.

Ein auf Geschäftspapier ver-fasster von Herrn Silvio Rota,Direktor der Lancia in Bozen,geschriebener Brief, an die Ehe-frau des Artillerie-GeneralsCorradino Tricoli. Auf der Rück-seite des Briefes die Nachricht,dass der General und sein Sohn,der Leutnant Paolo Tricoli, nachInnsbruck deportiert worden waren.

....Ein Brief, der eine jüdische Gefan-

gene, Evelina Montefiore, unter demDecknamen der politischen GefangenenMaria Mariani an ihre Familie gesch-rieben hatte. Die politischen Lagerin-sassen in Bozen durften einmal im Mo-nat einen Brief schreiben, die jüdi-schen nie. Maria Mariani, eine poli-tische Mitgefangene, verzichtete aufeine ‘Schreibrunde‘, so dass EvelinaMontefiore unter deren Namen anFreunde schreiben konnte. Diese über-gaben den Brief an die alte MutterEvelinas, die sich versteckt hielt, umder Verfolgung zu entgehen.

Mons. GirolamoBortignon am Eingang-stor in der Reschen-straße, vor der Oster-messe am 1. April 1945.Der Bischof von Bellu-no spielte eine wichti-ge Rolle im Lagerleben.Er verfolgte es ausder Nähe und versuch-te auf alle nur mögli-che Weise vielen Lager-insassen aus Feltre zuhelfen.

Bortignon

Milano durante il fascismo

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ANPI BZ

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Tricoli

Tricoli

Tricoli

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Agostini Romeo

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Ein Brief von Virginia Scalarinifür Ada Buffulini. Er konnte nichtübermittelt werden, da Ada Buffuliniinzwischen im Gefängnisblock inhaf-tiert worden war.

Gemma Bartellini pendelte, auch nach der De-portation ihres Mannes Ermanno nach Deutsch-land, öfters im Auftrag des CLN Alta Italiazwischen Bozen und Mailand.

Enrico Serra “Nigra“ in einem Bild aus demJahr 1942 während des Krieges in Afrika.Mitarbeiter von Ferruccio Parri, eingesetztvom CLN in Nord Italien als Helfer im Netzder Hilfs- und Widerstandsorganisation, warer mehrere Male in Bozen. Er organisierte zu-sammen mit “Giacomo“ die Flucht von Cinelliund anderen.

In der Aufzeich-nung von “Giacomo“werden die Strukturder Widerstandsorga-nisation und ihrewichtigsten logisti-schen Punkte illu-striert. Mit ‘Tripoli‘wurde auf die Woh-nung von Visco Gi-lardi in der Tripo-listraße verwiesenund mit ‘Marcella‘war seine EhefrauMariuccia gemeint.

Der Inhalt einerMateriallieferungaus Mailand für dieDeportierten.

Ein außergewöhnliches Bild:Virginia Scalarini und die Parti-sanin Mira Baldi, aufgenommen inMailand im April 1945 von einemStrassenfotografen, während siedabei sind 1 Million Lire in barfür den CLN in einer Tasche zuverstecken.

Eine artikulierte Struktur

Ein seltenes Bild von Lelio Basso “Luigi“(1903 – 1978), Verantwortlicher für die Aktivi-täten in Südtirol, aus einem gefälschten Ausweisaus dem Jahr 1944, mit dem Namen Luigi Bianchiund ohne Bart. Basso war an der Spitze derStruktur, die von Mailand Hilfsgüter für dieDeportierten an den CLN Bozen lieferte (Kleider,Esswaren, Medikamente, Bargeld, Flugblätter undUntergrundpropaganda). Im September 1944 ver-mittelte er Ferdinando Visco Gilardi die Kon-takte, um Widerstandaktivitäten einzuleiten:Manlio Longon, Verantwortlicher des CLN Bozenund im Lager inhaftierte Mitglieder der sozia-listischen Untergrundorganisation aus Mailand(Ada Buffulini und Laura Conti).

Die Hilfe des CLN Alta Italia

Auch Lucia Sciomachenarbeitete als Agentin desCLNAI. Hier eine Genehmigung(wahrscheinlich gefälscht)der Zentralen Stahl Unionzur Benutzung eines Firmen-wagens für eine Fahrt nachBozen und zurück.

EINVERSCHÜLSSELTERPLAN

EINE MILLIONIN DER TASCHE

Die Struktur der Untergrundorganisation

Die Struktur der Untergrundorganisation war in sechsHauptstellen gegliedert:

_ Der CLNAI Milano, mit Lelio Basso als Koordinator,unterstützt von einigen Verbindungsmännern (Enrico Serra“Nigra“, Virginia Scalarini, Gemma Bartellini, LuciaSciomachen), die versteckt zwischen der Ladung derLastwagen auf dem Weg in die Fabriken der Industriezonenach Bozen kamen;

_ CLN Bozen und das Hilfskomitee, koordiniert von“Giacomo”, Ferdinando Visco Gilardi

_ Die Fabriken (Falck, Magnesio, FRO, Lancia, usw.) indenen die ‘Arbeiterzellen’ die Hilfsgüter in Empfangnahmen und verteilten;

_ Das Stadtviertel der Semirurali, wo der Großteil derVerschwörer wohnte, die die Hilfsgüter ins Innere desLagers brachten;

_ Das Krankenhaus in Bozen, wo die Ärzte Bailoni, Rizzi,Settimi, Zanoni, unterstützt von Nonnen undKrankenschwestern, Pflege und Rettung für schwerverwundete Flüchtlinge garantierten;

_ Das Lager, in dem es eine innere Struktur gab, diezuerst von Ada Buffulini und später von Laura Conti undArmando Sacchetta geführt wurde, und die Aufgabe hatte,Informationen, Briefe, Listen der Deportierten zuempfangen und zu versenden, sowie die Hilfsgüter zuverteilen.

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Bartellini

Chiabov

Turra

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Tempi duri

Fondazione Basso

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Cavasino

Cavasino

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Die Familie ViscoGilardi im Jahre1943, vier Söhne undein Neffe, zu denensich nach dem Kriegnoch zwei Kinderdazugesellten.

Die Matrikelnummer von “Giacomo“,der dem K.d.S. zugeordnet wurde unddaher das Rote Dreieck nie trug.

Auf dem Flur im Korpskommando,vor dem Büro des SS-Sturmbannfüh-rers Schiffers. Er ließ den durchFolterungen blutig geschlagenenVisco Gilardi seiner Ehefrau Ma-riuccia vorführen, um sie zumReden zu bringen.

Die Wohnung der FamilieVisco Gilardi war die Basefür das Komitee der Betreuungs-und Hilfsorganisation und Zu-flucht für einige Flüchtlinge.

Sicher vor der Hinrichtung durch Erschießenzu stehen, schrieb “Giacomo“ einen Brief aus derZelle 28 an seine Kindern in dem er ihnen seinGlaubensbekenntnis und seine Überzeugungenvermittelte.

Die BuchhandlungGILARDI & NOTO auf demDomplatz in Mailand,war im Zeitraum von1933 bis 1936 ein wich-tiger Treffpunkt derMailänder Antifaschi-sten, wie Lelio Basso.

Der ‘Inhalt‘ der Zelle 28:2 Männer – 2 Nummern – K.d.S.-Kommandeur der Sicherheitspoli-zei: zur Verfügung der Gestapo.Die Matrikel 8165 war RinaldoDal Fabbro zugewiesen.

Mariuccia Caretti “Marcella“(1905–1960), Ehefrau von

Ferdinando Visco Gilardi.

Mutter von vier Kindern,zögerte nicht die Risiken eines

bewussten, konspirativenEngagements im gemeinsamen Kampfund der Beteiligung amWiderstand in Übereinstimmungmit ihrem evangelisch Glaubenund ihrem sozialem Einsatz aufsich zu nehmen.

Mariuccia packte, sortierte,verteilte hunderte von

Kleider- und Lebensmittelpaketenfür die Deportierten, beherbergtemehrere Flüchtlinge, arbeiteteals Kurier, sammelte undverteilte geheime Nachrichten fürund von den Lagerinsassen.

Zwei Tage nach der VerhaftungIhres Ehemannes wurde sie

festgenommen und zumKorpskommando gebracht, wo ihr“Giacomo“ verprügelt und blutendvorgeführt wurde, in der Absichtsie zu erschrecken und zum Redenzu bringen: ohne Erfolg.

“Marcella“ setzte zusammen mitFranca Turra und andern

Frauen ihre Aktivitäten zurUnterstützung der Deportiertenund deren Familien bis zurBefreiung fort.

occhielloEin Leben im Glauben und Zivileinsatz

“Giacomo”,der Gestalter “Marcella”, die rechteHand

Ferdinando Visco Gilardi “Giacomo“ (1904–1970).Anhänger der methodistischen Kirche,

antifaschistischer Buchhändler/Verleger,Leitender Angestellter in der Industrie, war derOrganisator der Untergrundstruktur außerhalbdes Lagers. Er war 41 Jahre alt und hatte fünfKinder als er sich zusammen mit seiner EhefrauMariuccia “Marcella“ in dieses Unternehmenstürtzte.

Er organisierte 23 Ausbrüche aus dem Lagerund baute ein Kommunikationsnetz zwischen

dem Lager in Bozen und dem CLN in Mailand auf,das im besetzten Italien einmalig war. Erbetrat mehrere Male als Wartungsarbeiterverkleidet das Lager, um mit dem lagerinternenTeil der Organisation, der von Ada Buffulinigeleitet wurde, Verbindung aufzunehmen.

Am 19. Dezember 1944 wurde er mit andernMitgliedern des CLN verhaftet, grausam

gefoltert und anschließend im Strafblock desLagers gefangen gehalten. Die von ihm insLeben gerufene Organisation überlebte seineVerhaftung und der Kontakt der Lagerinsassenmit der Außenwelt wurde nie unterbrochen.

Nach der Befreiung wurde er stellvertretenderPräfekt von Bozen. Am 3. Mai 1945 empfing er,

zusammen mit dem Präfekten Bruno De Angelis,die Erklärung der Machtübergabe an den CLNaus den Händen der deutschen Generäle Wolffund Vietinghoff.

Die erhalten gebliebene Schmierschrift des “Ge-ständnisses“ von “Giacomo“, die nach tagelangerFolter geschrieben hatte, und glücklicherweise demSS-Sturmbannführer Schiffer nicht zu Gesicht kam.

DER PLANERDER NETZE

FREUNDLICH,LIEBENSWÜRDIG,ENTSCHIEDEN

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Museo Trento

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Ein Bild ausdem Jahre 1946. DieEntbehrungen desLagers scheinenendlich überwun-den zu sein.

Ada Buffulini, über 6 Monate Verantwortliche des internen Komitees

Ada Buffulini in der Lageruniform. Aufgenäht in Brusthöhe das rote Dreieckund die Matrikelnummer 3795. Das Gesicht und der Körper erscheinen angeschwollen,mit höchster Wahrscheinlichkeit handelt es um die ersten Tage nach der Befreiung.

Ein seltener Zettel in dem AdaBuffulini ihren Decknamen “Ma-ria” benützte.

Ein langer und schmaler Zettel, winzigklein beschrieben. Einer der unzähligen gehei-men Nachrichtenzettel die Ada Buffulini anFerdinando Visco Gilardi “Giacomo“ sandte.

Ein Merkzettel bzgl. des Materials, das Ada Buffulinian verschiedene Gefangene verteilt hat: Pullover, Socken,Mäntel. Unten rechts einige stenographische Anmerkun-gen an Carletto (Carlo Venegoni, den sie nach dem Kriegheiratete), welcher Milchpulver gespendet hatte.

Das Original des rotenDreiecks, Kennzeichen derpolitischen Lagerinsassen

Ada Buffulini,stammte aus einer an-tifaschistischen, bür-gerlichen Familie mitfesten Grundsätzten.Das Bild, aufgenommenim Mai 1943, zeigt sie(2. von links) mit ih-ren Geschwistern undder Schwägerin inBassano während sieeinen Aufmarsch derFaschisten parodieren.

In den Jahren desWiderstandes verfe-stigten sich einige Be-ziehungen aus der Ju-gend, wie die zwischenVirginia Scalarini undAda Buffulini, hier ineinem Bild an einemFeiertag in Jahre 1931.

In demLager,“Maria“

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Der Entlassunsschein von Ada am 30.April 1945.

Ada Buffulini “Maria“ (1912 – 1991). Die Ärztin, Mitglied dersozialistischen Partei, wurde im Juli 1944 in Mailandzusammen mit Maria Arata und Laura Conti verhaftet und am7. September nach Bozen deportiert.

Als Vertreterin ihrer Partei im internenUntergrundlagerkomitee hielt sie die Kontakte mitFerdinando Visco Gilardi. Sie spielte eine führende Rolle beider materiellen und moralischen Unterstützung derDeportierten, sowie als politischen Information für dem CLNAlta Italia.

Sie arbeitete in der Krankenstation “von 5 Uhr morgens bis7 Uhr abends, …“. “Ausserdem muss ich als Zentralstellefungieren: ausgehende Briefe, eingehende Briefe, Weitergabevon mündlichen Nachrichten, Erteilung von Warnungen,Ratschlägen, Meldungen, usw. (…). Ich freue mich über meinenPosten als Krankenpflegerin. Dadurch kann ich mich imLager frei bewege und meine Verbindungsarbeit erledigen, dieich in keiner andern Weise hätte durchführen können“.

Vom Februar 1945 bis Ende April wird sie als ‘Gefährliche‘im Strafblock inhaftiert. Sie wurde durch Armando Sacchettaund Laura Conti ersetzt. Nach Kriegende wurde sie leitendesMitglied der Vereinigung der ehemaligen Deportierten inMailand.

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Laura Conti liebte es nicht fotografiertzu werden, in der Tat existieren von ihr nurwenige Bilder. Die vorliegende Zeichnung,angefertigt von Armando Maltagliati im Ok-tober 1944, zeigt sie im Lager mit ihrer Ma-trikel Nummer 3786.

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Begegnungim Lager

Laura Conti (1921-1993), Medizinstudentin,Mitglied des PSIUP, arbeitete im ‘Fronte

della Gioventù‘ mit und befasste sich dabeimit Aufgaben der Propaganda in denKasernen und als Kurier für die Partisanen.Sie wird im Juli 1944 zusammen mit AdaBuffulini und Maria Arata während einerVersammlung in der Wohnung der Letzterenverhaftet, im Gefängnis San Vittore bis zum7. September festgehalten und anschließendzusammen mit den anderen beiden ins Lagernach Bozen deportiert.

“Luisa“ wird den externen Arbeitsgruppenzugeteilt, die täglich in der Stadt

verschiedene Arbeiten erledigen mussten, wiedas Säubern der Kasernen, des Militärkran-kenhauses, die Wohnungen der Offiziere usw.Sie war in der internen Lagerorganisationsehr aktiv und sehr geschickt im Schmuggelnvon Nachrichten und Informationen währendihrer ganzen Inhaftierungsperiode. “Luisa“schrieb nach der Kriegsende einen kleinenAufsatz, der die Zusammensetzung der Lager-bevölkerung beschrieb.

Armando Sacchetta (1922–1945), Sohn eines Funktionärsder Finanzverwaltung, verbrachte seine Jugend in

Tripolis. Er besuchte anschließend die Marineakademiein Livorno, wird Unterleutnant, schließt mit 22 Jahrendas Studium der Rechtswissenschaften ab und wirdAssistent am Institut für internationales Recht an derstaatlichen Universität von Mailand. Schließt sich derOrganisation “Giustizia e Libertà“ an und arbeitet fürdie Alliierten Mission “Zucca“ innerhalb derKriegsmarine.

Wird in einem Feuergefecht Anfang Sommer 1944 inGenua verletzt und muss sich der Amputation eines

Beines oberhalb des Knies unterziehen. Er siedelte nachMailand um, wo er die Zusammenarbeit mit denAlliierten und die Arbeit im Untergrund fortsetzt. ImSeptember 1944 wird er zusammen mit seinem VaterErminio (deportiert nach Mauthausen und später inGusen verstorben) verhaftet. Im Oktober werden Vaterund Sohn nach Bozen deportiert, wo Armando aktiv inder Untergrundorganisation arbeitet.

Nachdem Ada Buffulini in den Strafblock gebrachtwurde, übernahm Armando die Verantwortung der

Leitung innerhalb des Komitees, trotz der zermürbendenSchmerzen der nicht heilenden Wunde, die erstillschweigend ertrug. Am 20 Mai kehrte er nachMailand zurück und unterzog sich einer Operation umden Anfang eines Wundbrandes zu stoppen, starb aneiner Blutung, kurz nach seinem 23. Geburtstag.

Wurde mit der silbernen Gedächtnis Medaille fürmilitärische Verdienste ausgezeichnet.

Ein Brief, der LauraConti an ihre Elternaus dem Gefängnis SanVittore vor der Depor-tation nach Bozenheimlich schickte. Auchunter gefährlichen undschwierigen Bedingun-gen gelang es Lauraeinen leichten undanscheinend ruhigenTon zu bewahren.

Die AVANTI! vom 29. Mai 1945veröffentlichte die Beileidsbe-kundungen der Bozner Genossenund Laura Contis für den ver-storbenen jungen Helden desWiderstands.

Liste des Inhalteseines Hilfspackets,das Armando vertei-len sollte.

Von ArmandoSacchetta sind sehrviele Briefe er-halten, zum größ-ten Teil sind esgeheime Notizen,wie auch zahlrei-che Listen von De-portierten wie z.B.diese, über die In-sassen des Straf-blocks.

Im Wirbel der Untergrundarbeit entstand zwischen Laura Conti und ArmandoSacchetta eine Liebesbeziehung, die sie selbst “Anita“ gestand. Nach dem Tod vonArmando und bis zu ihrer Lebensende verwahrte sie die Krücken mit denen er sichim Lager bewegte.

Laura Conti hielt es für ihr “Meisterwerk“.Sie verfasste einen Artikel in dem sie die SS derGewaltübergriffe an Lelio Basso anklagte. DerArtikel wurde aus dem Lager geschmuggelt undim Februar in der Untergrundzeitung AVANTI!veröffentlicht und anschließend von RadioLondon ausgestrahlt, wie Laura selbst vorgesch-lagen hatte. Dies löste unter den Lageraufse-hern Panik aus. So das sogar Hilde Lächert, dieberüchtigte “Tigerin”, für einige es nichtwagte die gefangenen zu prügeln.

Armando Sacchettavom Vater, einem lei-denschaftlichen Mo-narchisten, als bra-ver Faschist erzogen.Letzterer distanziertesich nach dem 8. Sep-tember vom Regime alssich der endgültigeBruch zwischen Musso-lini und der Monar-chie vollzog.

Laura Conti und Armando SacchettaEINE NEUGIERIGE UND AKTIEVEAUFRUEHRERIN

EIN MÜTIGERJUNGERPECHVOGEL

Ratti

ISEC

Ratti

Ratti

FVG

Lacchia

FVG

ISEC

Internet

FVG

Fondazione Basso

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