ForestFinest, Ausgabe 2/2008

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ForestFinest Ausgabe 22008 Kakao & Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft Reportage China – Und das Holz der Anderen ISSN 1866-7325 4,00 Waldkrise dramatischer als Börsencrash Neu Seite 19 Rendite, die schmeckt

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Das Magazin für weltweite Forstwirtschaft

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Waldkrise dramatischer als Börsencrash

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IHRE SPENDE WIRKT.Weil sie vorhandene Kräfte aktiviert und die Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben schafft. So legt der Zugang zu Schulbildung das Fundament für eine positive gesellschaftliche Entwicklung und durchbricht den Teufelskreis der Armut. Unterstützen auch Sie diese besonders nachhaltige Form der Partnerschaft und sorgen Sie damit für sichtbare Veränderung. Spenden Sie jetzt: Sparkasse KölnBonn, Konto 1115, BLZ 370 501 98. Mehr unter www.powered-by-you.de Welthungerhilfe – Der Anfang einer guten Entwicklung

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Liebe Leser,

kennen Sie den M-Punkt? Das ist für Ökonomen so etwas wie der G-Punkt für Sexualwissen-schaftler. Während aber die Experten des G-Punktes McKinsey und Kolle in aller Munde sind,ist der Namensgeber des M-Punktes weithin unbekannt. Oder sagt Ihnen Hyman Minskyetwas? Hyman war Wirtschaftswissenschaftler und hat sich mit Spekulanten beschäftigtoder besser gesagt mit Spekulationsblasen. Die gehen so: Anfangs sind Menschen vorsichtig,weil sie Angst haben zu verlieren. Einer fasst sich ein Herz, macht einen ordentlichen Schrittund schon springen andere „Mutige“ mit auf, leihen ihm Geld für noch mehr Geschäft, weilsie nun in ihrer Gier Angst haben, nur die anderen machen Kasse. Das funktioniert prima,solange alle immer ihr verliehenes Geld mit Zinsen zurückbekommen. Das Rad dreht sichwie im Rausch: Geld weggeben, immer mehr Geld zurückbekommen. Keiner sieht den M(isnsky)-Punkt kommen, doch der kommt trotzdem. Plötzlich hat ein Geschäft nicht ge-klappt, ein Schuldner kann seinen Kredit nicht zurückbezahlen. Und dann noch einer undnoch einer. Paff, der Traum vom ewigen Geldrad ist geplatzt. Plötzlich haben alle den M-Punkt kommen sehen und keiner hat mehr Lust Geld zu verleihen, weil er wieder Angsthat, es zu verlieren. Gier und Panik liegen im Hirn dicht beieinander.

So sind sie, unsere Spekulanten: „Lebe riskant und verdiene viel Geld“. Wobei heute das Risikogern auf die Steuerzahler umverteilt wird – moderne Spekulanten sind auch noch Feiglinge.Das hat viel mit Gier zu tun. Aber was mit Wald und ForestFinance? Wir stellen Ihnen in die-sem Heft erstmals ein neues KakaoWaldprodukt vor: CacaoInvest. Wir hätten das schön-rechnen können mit Renditen von über zwölf Prozent, wir hätten Ihnen versprechen können(nach uns die Sintflut), das wird schon alles. Wollen wir aber nicht, wir stellen sieben Prozentin Aussicht, mit Auszahlungen ab dem fünften Jahr. Risiken gibt es auch. Die sind aber ge-nau so überschaubar wie die Renditen. Und: Es ist kein Investmentbank-Produkt, kein Put,kein Call, kein Future. Nur hartes Holz und goldbrauner leckerer Kakao. Indianerehrenwortdarauf. Schauen Sie mal auf die Seiten 19 und 21.

Harry Assenmacher, Geschäftsführer ForestFinanceHerausgeber ForestFinest

Inhalt

4 An unsDie Seite für Leser · Impressum

5 Die phänomenale FünfEine schwere Last –Berechnungen um Ressourcen

6 BuschtrommelMeldungen zu Wald und Welt

8 TitelKakao und Schokolade –das braune Gold aus dem Regenwald

24 WaldwirtschaftWaldverluste dramatischer als Finanzkrise Was ist „Grüner Imperialismus“?

28 ReportageChina als globaler Holzräuber

30 World of ForestFinance _ WFFAuszahlungen · Menschen · Aussichten

38 BaumFreund & BaumSchuleVon Menschen und Bäumen

40 iForestDie besten Sites zum Thema Wald

42 Für Waldläufer durchforstetBücher · Links · Termine

Editorial

Wald und Schokolade

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lich des Treibhauseffektes und CO2 habenwir in der Tat einen Dissens. Ich persönlichhalte nach 30 Jahren Forschung und Diskus-sion das Thema für „abgeschlossen“. Ausmeiner Sicht gibt es keine „ernstzunehmen-den“ (!) Meinungen und Wissenschaftlermehr, die den direkten Zusammenhang zwischen menschlichem Tun, Kohlendioxid,anderen Treibhausgasen und Klima ver än -derung bestreiten. Bei allen weiter anhal-tenden Diskussionen um graduelle oderregionale Auswirkungen des Treibhauseffek-tes: Meines Erachtens sind alle weithin be-kannten Theorien und Erklärungsversuchehinreichend auf ihre Richtigkeit untersuchtworden. Dass uns – unabhängig von dieser Frage –die Erkenntnis über die Wichtigkeit von Wäl-dern eint, ist dagegen sehr erfreulich!

Harry Assenmacher.

Feedbacks zum FF-Newsletter im September2008, in dem die Banken- und Finanzkriseebenso thematisiert wurde wie die neuenZahlen zum Wachstum der ForestFinance-Plantagen.

Elisabeth Heidemeyer schreibt: Ich lese Ihren Newsletter immer wieder gerne. Mag auch Ihreeindeutigen Meinungen und zutreffend klarenWorte. In diesem Fall aber sind Sie mir – auchwenn ich Ihnen völlig zustimme – dann dochetwas zu partei-politisch geworden ...

Wolf Junge (CEO Ecanol New Energy GmbH): Wierecht Sie mit Ihren Anmerkungen zu der Finanz-krise und dem Verhalten der Verantwortlichenhaben. Es liest sich tatsächlich mehr als einePersiflage denn als ein Realbericht.

Haben Sie diesen Newsletter verpasst? Hierist er: www.forestfinance.de/index.php?id=326

Susanne Mohr fragt: Ich war ganz überrascht,Ihr neues Magazin zu erhalten. Überrascht underfreut auch zu hören, dass die GmbH in eineAG umgewandelt werden soll und neue Auffor-stungsflächen in anderen Ländern gesucht wer-den sollen. Wer kann Anteilseigner der AGwerden? Können andere Menschen, die wie Siedie nachhaltige Forst wirtschaft voranbringenmöchten, mit Ihnen in Kontakt treten? Wie?

FF: Für ForestFinance-Kunden besteht lei dernoch keine Möglichkeit, Anteilseigner derAktiengesellschaft zu werden, jedoch profi -tieren diese direkt von der größeren Trans-parenz einer AG. Wir bieten Profis auchVertriebspartnervereinbarungen an. Wer unsund nachhaltige Forstwirtschaft unterstüt-zen möchte, dem senden wir gerne Informa-tionsmaterial zu.

Gertud Leidner hinterfragt: Mich irritiert, dassSie auch in das CO2-Horn blasen. Verstehen Siemich nicht falsch – ich pflanze seit Jahren jedesFrühjahr alte Obstbaumsorten, habe, nachdemich nicht nach Indien laufen konnte, 150 Laub-bäume im Wald eines Bekannten gepflanzt, ummein schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen.Ich nehme diese Erde und ihr Wohlergehenernst. Nichtsdestotrotz gibt es ernstzuneh-mende Wissenschaftler, die bezüglich der CO2-Hysterie eine andere Sprache sprechen, diedurchaus logisch erscheint. (…) Wie erklärenSie sich die Tatsache, dass 0,037 Prozent CO2in der Atmos phäre den Rest von 99,963 aufhei-zen können, also ein CO2 Molekül „gegen“ ca.2700 andere Luftmoleküle??? Klima ist einMittelwert, nämlich Wetter geteilt durch Zeit.Mittelwerte aber kann man nicht schützen!

FF: Vielen Dank für Ihre Mail, die ich aufmerk -sam gelesen habe. Zu den Fragen hinsicht-

Liebe Leserinnen und Leser, vielen Dank für die positiven Rückmeldungen, die uns nach dem Erscheinen des ersten Heftes erreicht haben! Herzlichen Dank auch an diejenigen, die sich unsere Artikel sehr kritisch durch -gelesen haben und uns wertvolle Anregungen und Fragen schickten. Hier eine Auswahl für Sie.

… die Seite für Leser & Meinungen

An uns …

ImpressumForestFinest – Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft Nr. 2/2008ISSN 1866-7325Herausgeber und V.i.S.d.P.:Forest Finance Service GmbH, Harry Assenmacher, Geschäftsführer HRB 13610, Amtsgericht Bonn Eifelstraße 20, 53119 Bonn

Redaktion: Christine Sommer-Guist, Harry Assenmacher

MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:Kathy Punzmann, Nicolas Rieger, Kristin Steffan, Alexander Watson, Andreas Schnall

Gestaltung & Produktion:SOKO-Layout, Petra Nyenhuis-Grafik, Bonn

Titelfoto:Links: wikipedia, rechts: www.photos.com

Kontakt Redaktion:[email protected] Service GmbH, Eifelstr. 20, 53119 Bonn, Fon: 0228/943 778 0, Fax: 0228/ 943 778 20

Druck: 15.000 Exemplare, Möller Druck und Verlag GmbH,Berlin, auf 100% Recycling-Papier. Für ForestFinance-Kunden ist der Bezug kostenlos. Preis: € (D) 4,00

Bestellungen für Jahresabonnements:4 Ausgaben – 12 Euro, schriftlich an: ForestFinance Service GmbH (Anschrift siehe oben)

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Wir verbrauchen Natur. So simpel dasklingt, so aufwändig ist es, das in Zahlen zufassen. Wie viele Rohstoffe werden verar-beitet? Wie viel Energie verbraucht derTransport? Wie viel die Entsorgung?

All diese Faktoren haben verschiedeneForschungsgruppen im so genannten „Öko-logischen Rucksack“ zusammengefasst.Dieser gibt an, wie viel Kilogramm Natur einProdukt verbraucht. Wer sich zum Beispieleine Jeans kauft, hält nicht nur 600 Grammgewebten Stoff in den Händen. Die Baum-wollpflanzen brauchen schließlich Wasser,der Trockner verbraucht Strom und die Alt-kleidersammlung funktioniert nicht ohneTransportwege. Somit lastet auf der Jeansein ökologischer Rucksack von 32 Kilo-gramm – die etwa 8000 Liter Wasser nochnicht mitgerechnet.

Im Projekt „Digital Europe“ hat der Eu-ropäische Forschungsverbund den Natur-verbrauch von technischen Produkten er-forscht. Dabei kamen die Experten zu be-merkenswerten Ergebnissen: Allein ein Mi-krochip, der 0,09 Gramm wiegt, hat einen

Öko-Rucksack von 20 Kilogramm. Das istmehr als das 220.000-fache seines Eigen-gewichts. Und neben den zirka 3 Kilo-gramm, die ein durchschnittlicher Laptopwiegt, trägt der Besitzer ganze 430 Kilo-gramm verbrauchter Natur mit sich herum.

Doch nicht nur die Herstellung von End-produkten trägt zum ökologischen Rucksackbei. Auch Dienstleistungen, der Abbau unddie Verarbeitung von Rohstoffen kostet Na-tur. Diesen Umweltverbrauch hat FriedrichSchmidt-Bleek vom Wuppertal-Institut inseiner so genannten MIPS-Studie zusam-mengefasst. MIPS steht für „Material-Inputpro Service-Einheit“. Der Material-Inputsetzt sich aus dem Verbrauch von organi-schem und anorganischem Material so-wie Wasser und Luft zusammen. Er wird inTonnen pro Service-Einheit angegeben. DieService-Einheit ist eine produktspezifischeGröße. Für Transportdienstleistungen ist esetwa der gefahrene Kilometer, für Rohstof-fe die Masse in Tonnen.Bestürzendes Ergebnis: Der MIPS ist fast im-mer größer als die Menge des Produktes. FürKies beträgt er 1,18 Tonnen Natur pro Tonne,

für Blei fast 16 Tonnen. Für eine Tonne Goldbeträgt er aber 540.000 Tonnen Natur. EinGoldring von 5 Gramm Gewicht trägt einenRucksack von sage und schreibe 2.700 Kilo -gramm mit sich herum!

Bei all diesen unglaublichen Zahlen stelltsich die Frage: Wie kann man den ökologi-schen Rucksack verkleinern?

Die Antwort: Das ist gar nicht so schwer.Die Forscher von „Digital Europe“ gebenzum Beispiel an, dass Online-Banking we-sentlich mehr Natur spart als das Ausfülleneines Überweisungsbelegs. So bewirkt Letzterer einen Naturverbrauch von 2,7 Ki-logramm, eine Online-Überweisung abernur 1,1 Kilogramm. Auch Musikhören im In-ternet spart Ressourcen: Wer sich ein Liedmit einer Breitbandverbindung auf denPC lädt und nicht auf eine Silberscheibebrennt, verbraucht damit 700 Gramm Na-tur. Die Bestellung eines Albums im Inter-net hingegen verbraucht 1,3 Kilogrammpro Lied.

Auch große Konzerne haben mittler-weile Konzepte entwickelt, Ressourcen zusparen. So fertigt Mercedes einige Teileaus Aluminium. Dies verbraucht zwar beimAbbau der Rohstoffe und bei der Produkti-on mehr Ressourcen als das herkömmlicheStahlblech, beim Recycling ist Aluminiumaber sehr umweltschonend: Mit der Energie,die eine Tonne Aluminium in der Produktionverbraucht, können 20 Tonnen Alumini-um recycelt werden. Ebenso ist Aluminiumleichter als Stahlblech, was den Kraftstoff-verbrauch des Fahrzeugs reduziert. Undnicht zuletzt beträgt der MIPS für eine Ton-ne Recycling-Aluminium nur 850 Kilo-gramm.

Ob MIPS oder Digitales Europa – dieseAnsätze zeigen, dass Alles, was wir tun,kaufen oder produzieren, mehr Ressourcenverbraucht, als wir es uns im Alltag bewusstmachen. Und diese Ressourcen gibt es ebennicht unbegrenzt.

Eine schwere Last Zahlenspiele von Nicolas Rieger

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Meldungen zu Wald und Welt –

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Ohne Wüste kein Regenwald! Rund 240 Millionen Tonnen Sahara-Staub weht der Wind jährlichauf den amerikanischen Kontinent und der ist nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaftauf den Import aus Afrika angewiesen. Jedes Sandkorn fällt als Mineraldünger auf fruchtbarenBoden. Forscher des renommierten israelischen Weizmann-Instituts haben herausgefunden, dassdie Staubschicht, die über den Atlantik geweht wird, ein wertvoller, natürlicher Dünger für densüdamerikanischen Kontinent ist. Ohne diesen Eintrag würde das empfindliche ökologische Gleich-gewicht des Regenwaldes am Amazonas kollabieren.

„Vom Winde verweht“ bedeutet in diesem Fall einen Flug von 5.000 Kilometern. Umso er-staunlicher ist es, dass im Schnitt 50 Millionen Tonnen Südamerika erreichen. Etwa die Hälfte desStaubes stammt aus dem Tschad. Das wussten die Forscher schon länger. Dass aber so viel davonden langen Flug schafft, haben sie erst jetzt, mithilfe der NASA-Satelliten Terra und Aqua messenkönnen. Deren Spektometer ergab nicht nur die Anzahl der Tage, an denen es über dem Atlantikstaubte, sondern auch den Umfang und die Dicke der Staubschicht.

„Wälder statt Forste“ fordert der Natur-schutzbund Deutschland, NABU. „Die An-passungsfahigkeit und Widerstandskraftdes Waldes an den Klimawandel ist derzeiteingeschrankt. Der Zustand des Waldes istseit Jahren kritisch, ohne dass von einemWaldsterben die Rede ist“, sagte NABU-Bun-desgeschaftsfuhrer Leif Miller. Wegen dau-erhafter Belastungen durch Schadstoffeaus der Luft, kunstlich erhohter Wilddichtenund dem Klimawandel sei der Wald imStress und laufe Gefahr seine vielen Funk-tionen nicht mehr voll zu erfullen. „Im Fokus muss besonders der Schutz der Buchen walder stehen, fur die Deutschlandeine besondere Verantwortung tragt“, fordert Miller. „Vor allem altere, uber Jahr-hunderte gewachsene Baume bieten be-drohten Tieren und Pflanzen einen Le-bensraum“, betont der Umweltschützer.

Ziel des NABU ist der sogenannte kahl-schlagsfrei bewirtschaftete Dauerwald imGegensatz zu klassischen Forsten mit vielen

Den Kuckuck – links im Bild – erklärte der NABU zumVogel des Jahres 2008.

gleichaltrigen Baumen. Nur so lassen sichdie wichtigen Funktionen des Waldes wieLuftreinigung, Speicher von Kohlendioxid,Lieferant von Wasser und Holz sowie als Er-holungslandschaft fur Menschen und un-ersetzlicher Lebensraum fur viele Tiere undPflanzen erhalten, ist Miller überzeugt.

Der Wind ist Franzose. Zweimal Gold für„Power of Wind“. Der Kurzfilm wurde beim44. Wettbewerb des Art Directors Club fürDeutschland (ADC) ausgezeichnet und hatbereits im vergangenen Jahr in Cannesden Goldenen Löwen erhalten. Produziertwurde der Film für den Windanlagenbau-er Epuron von der Agentur Nordpol+ Ham-burg mit Unterstützung des Bundesum-welt ministeriums.

Der Spot inszeniert den Wind als miss -verstandenen Einzelgänger, der endlich sei-ne Lebensaufgabe gefunden hat. Die emo-tionale und kreative Idee begeisterte die Jurybereits beim ersten Ansehen. Sie finden ihnhier www.bmu.de/41242

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für Sie aufgelesen

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GTST +++ Gute Trommel +++Nach unserer Reportage in ForestFinest Nr. 1 über Procter & Gam-ble in Brasilien, meldet Robin Wood: „Im dritten Jahr unsererTempo-Kampagne haben wir nun folgenden Stand: Aracruz Ce-lulose hat mit der DWS (Europas größte Fondsgesellschaft fürPrivatkunden) einen international bedeutenden Kapitalpart-ner verloren, mit Procter & Gamble einen seiner größten Kun-den in Europa und in Brasilien die Schlacht um die Landrech-te. Faktisch ist der Kampf in Brasilien aber noch nicht ganz aus-gefochten. Um das Überleben der Guarani und Tupinikim alsIndianer zu sichern, ist es sehr wichtig, dass die Familien aufihrem Land bleiben können.“ Mehr dazu unter www.robinwood.de/brasilien

Schlechte Trommel +++Der WWF beklagt Opfer der Holzmafia. Nirgendwo schreitet dieRegenwaldzerstörung so rasant voran wie auf der indonesischenInsel Sumatra. Doch damit nicht genug: Aktuellen Berechnungenzufolge verschwinden die letzten dort lebenden Sumatra-Elefanten und Tiger sogar nochschneller. Eine WWF-Studie be-legt, dass allein in der ProvinzRiau in den vergangenen 25 Jah-ren etwa 65 Prozent der Wäldervernichtet wurden. Mehr dazuunter www.wwf.de/regionen/ indonesien-malaysia

Was kostet der Urwald- und der Klima-schutz? fragen Greenpeace und der briti-sche Ökonom Nicolas Stern und präsentie-en eine Kostenaufstellung für den welt-weiten Schutz der Wälder. Zehn MilliardenEuro werden demnach pro Jahr benötigt, umdie mit der globalen Waldvernichtung ver-bundenen Treibhausgasemissionen zu hal-bieren.

Weltweit werden durch die Urwaldzer-störung rund 20 Prozent der gesamtenTreibhausgasemissionen verursacht. Und sofordern die Umweltschützer die Bundesre-gierung ebenso wie die übrigen G8-Staatenauf, ab 2009 bis 2013 jeweils zwei MilliardenEuro jährlich in den Urwald- und damit Kli-maschutz zu investieren.

Urwaldzerstörung und Klimawandelsind eng miteinander verbunden. Der Welt-klimarat der Vereinten Nationen (IPCC)stellte fest, dass bei einem Anstieg dermittleren globalen Temperatur um 2,5 Gradbis zu 80 Prozent des Amazonas-Regen-waldes kollabieren könnten. Bereits 2002 be-schloss die UN-Staatengemeinschaft, den Ar-tenverlust bis 2010 „signifikant zu reduzie-ren“. Für Europa einigten sich die Regie-rungschefs der EU 2001 sogar darauf, denVerlust der biologischen Vielfalt bis 2010ganz zu stoppen.

Die Kosten für die Einrichtung einesweltumspannenden Netzes von Schutzge-bieten an Land und auf See wird auf rund30 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Etwagenauso viel würde es kosten, wenn mannicht nur Waldschutzgebiete einrichten,sondern auch Wirtschaft und Bauern für

WHO erklärte Klimawandel zum Thema desWeltgesundheitstages 2008. „Wir müssendamit rechnen, dass die Gesundheit von Mil-lionen Menschen vom Klimawandel be-droht wird", sagt Bernd Pastors, Vorstand desDeutschen Medikamenten-Hilfswerks ac-tion medeor. Mit einer weltweiten Ver-schiebung der Klimazonen gewinnen Krank-heitserreger und deren Überträger neue Le-bensräume, sodass Infektionskrankheitenzunehmen können. Wissenschaftler schät-zen, dass sich bei einem Temperaturan-stieg von drei bis fünf Grad die Übertra-gungsgefahr von Malaria in tropischen Re-gionen verdoppeln und in gemäßigten Ge-bieten sogar verzehnfachen wird. Auch inMitteleuropa rechnen sie mit Malaria. Ins-gesamt würden dann fast zwei Drittel derMenschheit in malariagefährdeten Gebie-ten leben.

Die Ärmsten wird der Klimawandel da-bei am härtesten treffen, denn hier errei-chen die Präventionsmaßnahmen und diemedizinische Versorgung bei weitem nichtjeden Menschen. Alle 30 Sekunden stirbtschon heute ein Kind an Malaria. Helfenkönnen Sie hier: www.medeor.org

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Eine Anopheles-Mücke. Nur die Weibchen übertragenden Malaria-Erreger Plasmodium falciparium beimBlutsaugen mit dem Speichel.

entgangene Einnahmen entschädigen will,um die Entwaldung möglichst umfassendzu stoppen. Zur Zeit werden weltweit proJahr aber erst rund acht Milliarden Euro fürSchutzgebiete ausgegeben, überwiegendaus öffentlichen, aber auch aus privatenQuellen. Doch das Geld wird fast aus schließ-lich in den entwickelten Ländern einge-setzt. Nur rund eine Milliarde Euro kommtin Entwicklungsländern zum Einsatz, alsodort, wo sich die größte Artenvielfalt derErde findet.

Die Broschüre von Greenpeace können Sie unterwww.greenpeace.de herunterladen und lesen.

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Für uns ist Schokolade Liebeund Trost, Belohnung und Genuss. In Hannover trinkenKakao liebhaber ihre heißeTasse Schokolade in denHolländischen Kakaostuben.

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Kakaobaum ist „Theobroma Cacao Linné“.Theobroma bedeutet „Speise der Götter“.Diesem Wort wurde das in Mittelamerikaübliche Wort „Cacao“ angefügt, ebenso wieder Name des schwedischen Biologen, derdem Kakaobaum diesen Namen verlieh.

Chronik eines langsamen ErfolgesDie Olmeken erwähnten die Pflanze zum er-sten Mal 1500 v. Chr. Die Maya machten gut2.000 Jahre später daraus ein bitteres Ge-tränk, das sie stets zu Ehren des KakaogottesEk Chuah tranken. Nach ihrer Überlieferungwar die Kakaopflanze göttlichen Ursprungsund wurde jeden April gefeiert. Ek Chua erhielt für seine göttliche Gabe Tieropfer, die feiernden Menschen machten sich Ge-schenke und die Männer bekamen dazu

Kakawa – so nannten die Olmeken diePflanze mit den sonnengelben Früchten. DieMaya übernahmen das Wort, bezeichnetenaber damit die bereits gezüchtete Formdes Kakaobaumes. Als die Spanier im 15.Jahrhundert kamen, verarbeiteten die Mayaebenso wie ihre Eroberer, die Azteken, denKakao bereits zu Schokolade. Die Mayanannten sie „chocol haa“, die Azteken „Xo-coatl“. Die Spanier taten sich mit beiden Na-men schwer und passten die Wörter einfachihrer Sprechweise an. Sie verbanden se-man tisch geschickt aber politisch unsensi-bel das Maya-Wort „Chocol“ für heiß mitdem aztekischen Wort für Wasser „atl“.Und da sie das „tl“ am Ende doch nicht aus-sprechen konnten, machten sie daraus ein„te“. So entstand das Wort „chocolate“.

Das olmekische „Kakawa“ lebt aber wei-ter. Die Pflanzen und Früchte heißen aufDeutsch Kakao, auf Englisch „cacao“ und ineinigen Dialekten sogar noch „cocoa“, wasdem über 3.500 Jahre alten Namen sehrnahe kommt.

Auch die Wissenschaft zollt den Ent-deckern und Züchtern der edlen Pflanze Re-spekt: Die biologische Bezeichnung für den

Das braune Gold aus dem Regenwald

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Titel

Was in ganz Europa Kinderherzen höher schlagen lässt, ist ein riesiger, gieriger Markt geworden. Nicht zuletztauf Kosten der Kinder in den Produktionsländern. Allesamt arm und rund um den Äquator. Alle? Nicht alle. In-mitten des amerikanischen Kontinents liegt ein Land, das schon lange wirtschaftlich stabil und nun auch aufdem Weg zum Schokoladenproduzenten ist: Panama knüpft an seine vor vielen Jahren unterbrochene Geschicheals Kakaoproduzent an. ForestFinance unterstützt mit CacaoInvest diesen Trend.

Foto: Hans-Peter Wiechers (links) www.sxc.hu (oben)

Ein Kakaojahr fängt am 1. Oktoberan und hört am 30. September wieder auf. Sie denken, das istlang? Ist es. Erst recht für ein Kind,das von seinen Eltern getrennt aufKakaoplantagen schuften muss. An der Elfenbeinküste ist das nichtaußergewöhnlich. Arme Bauernverkaufen ihre Kinder an die Kakao produzenten, weil sie sonstnicht leben können. Das geht auchanders. Besser. Mit Bio, Fairtradeund bald auch klimafreundlich. Mit uns.

heiße Schokolade. Nur die Männer. Frauenund Kindern war das Getränk streng ver-boten. Auch bei den Azteken galt Xocoatl alsberauschendes Getränk und war alleinMännern vorbehalten – Kriegern, Priesternoder zur Opferung Vorgesehenen.

Einer der berühmtesten Azteken und Xo-coatl-Liebhaber war Montezuma. HernánCortés zeigte sich von der Menge, die der az-tekische König an kakaohaltigen Getränkenzu sich nahm, tief beeindruckt. Bis zu 50Schalen zählte der Conquistador mit buch-halterischer Präzision. Der aufmerksamespanische Expeditionsleiter war es auch, der1528 den Kakao nach Europa brachte. Undnur 20 Jahre später, im Jahr 1544, wurdeSchokolade bereits am spanischen Hof ge-trunken.

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ein Deutscher im Jahr. Und in dieser Stati-stik laufen Säuglinge und sämtliche Diät-künstler mit! Hinzu kommen noch knappsechs Kilo Kakao in Schokogetränken undnicht zu vergessen der geliebte Brotauf-strich. Macht zusammen 15 Kilo Schokola-diges pro Jahr und statistischen Bundeskopf.Tendenz steigend, vor allem weltweit. Denndie sogenannten Schwellenländer wie China und Indien entdecken zunehmend dieSchokoladenseiten des Lebens.

Über 90 Prozent der konsumierten Scho-kolade schmelzen auf den Zungen der In-dustrienationen. Die wichtigsten Zutatenwie Kakao und Zucker stammen aber ausden wirtschaftlich benachteiligten Länderndes Südens. Daran können sich diese leidernur selten satt verdienen, denn in den ver-gangenen Jahren war der Markt von starkenPreisschwankungen geprägt. Zurzeit liegtder Weltmarktpreis für Kakao bei 1.792 US-Dollar pro Tonne und damit sogar überdem Fairtrade-Mindestpreis. Die Bauernbekommen in diesem Fall keinen speziellen„Fairtrade“-Preis, sondern den höherenWeltmarktpreis ausgezahlt.

Fairtrade – von der Geschichte eingeholt?Früher, in Zeiten schlechter Kakaopreise, er-hielten die Handeslpartner der Fair trade-Organisationen einen fast doppelt so hohenPreis für ihre Kakaobohnen wie ihre kon-

Die Schokolade schmeckte den Europäernanfangs lange nicht so gut wie ihren erstenEntdeckern, den Indios. Zu bitter war derexotische Trunk für die Zungen der altenWelt. Erst die Zugabe von Honig und Rohr-zucker machten ihn beliebt – und die Zeit.Sehr viel Zeit.

1673 schenkte der Holländer Jan Jantz vonHuesden erstmals öffentlich Schokolade inBremen aus. Aber auch dieses offensiveMarketing brauchte 100 Jahre, um ausSchokolade ein erfolgreiches Handelspro-dukt zu machen. Ab da ging die Entwicklungschnell voran. Reiche und Adelige entdeck-ten Schokolade und waren bereit, sehr hohePreise dafür zu zahlen. Sie wurde zum Sta-tussymbol und galt als kräf tigend, leicht ver-daulich, gar als Aphro disiakum. Noch bis ins19. Jahrhundert wurde Schokolade in Apo-theken als „Kräftigungsmittel“ verkauft.

Mit der Industrialisierung kamen auchdie großen Erfinder und Namen, die manheute noch kennt: Philippe Suchard grün-dete 1824 seine Fabrik, Lindt und Jean Toblerzogen 1830 nach. Die erste Schweizer Milch-schokolade wurde 1875 von Daniel Peter undHenri Nestlé auf den Markt gebracht. 1890begann Joseph Emile Hachez in Bremen mitder Schokoladenproduktion.

Heute ist ein Leben ohne Schokoladekaum noch denkbar: Fast neun KilogrammPralinen, Schokoladentafeln und -riegel isst

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ÄquatorKaribik,Mittel- undSüdamerikagesamt443.700 t

Afrikagesamt2.625.300 t

Asien undOzeaniengesamt605.400 t

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Rohkakaoanbau weltweitErnte 2005/2006 = 3.675.500 t

Erntejahr: 1. Oktober bis 30. September

Märkte und Entwicklungen

Titel

Im Kölner Schokoladenmu-seum steht eine Apotheke, inder früher auch Schokoladeverkauft wurde – als sie nochetwas ganz Besonderes war,ein „Kräftigungsmittel“ undnicht Naschwerk.

Foto: Schokoladenmuseum Köln

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ventionell arbeitenden Kollegen. Heute be-kommen die Bauern als Bonus des fairenHandels zusätzlich zum Mindestpreis einePrämie von 150 US-Dollar pro Tonne für dieFinanzierung sozialer Gemeinschafts -projekte.

Der Fair-Trade-Aufschlag wird maximalbis zu einem Weltmarktpreis von 2.550 US-Dollar pro Tonne bezahlt. Steigt der Welt-marktpreis darüber, wird nur noch derWeltmarktpreis bezahlt, da dieser, so dieFair-Trade-Organisationen, dann einem fai-ren Preis entspricht. Für Kakao aus biologi-schem Anbau wird zusätzlich zum Preis fürkonventionell angebauten Kakao ein Auf-schlag von 200 US-Dollar pro Tonne bezahlt.

Das bedeutet für Kakao-Bauern eineganz konkrete, Gewinn versprechendeChance: Den Anreiz, ihre Plantagen ökolo-gisch zu bewirtschaften, auf Gentechnik zuverzichten und somit auch langfristig ihrEinkommen zu sichern. Denn die Preisefür Bio-Kakao sind stabiler als die für kon-ventionellen, die Arbeitsbedingungen aufden Plantagen besser und die Umwelt le-benswerter. Der Verzicht auf Agrochemi-kalien schützt Menschen und Natur vor Be-lastungen und bringt den Bauern – dank derEinsparung von Spritz- und Düngemitteln– bares Geld. Fair-Trade bedeutet aber auch,dass auf den Plantagen keine Kinder ar-beiten. Für sie soll eine Zukunft geschaffen

werden. Und tatsächlich ist es bereits in vie-len Projekten der Rohstoffländer, die nachGrundsätzen des ökologischen Landbaus ar-beiten, gelungen, nach Deckung der Pro-duktionskosten, den Bauern einen be-scheidenen Gewinn zu garantieren. Ihre Le-bensbedingungen haben sich erheblichverbessert und viele sind zudem schul-denfrei. Wichtigste Voraussetzung zumAusbau und Erhalt dieser Existenzgrundlagesind verlässliche Handelspartner, die Ab-nahmegarantien zusichern. Und dazugehören auch Verbraucher, die mit ihremEinkauf bewusst Zeichen setzen. (Mehr zuden marktwirtschaftlichen Aspekten rundum Kakao finden Sie auf Seite 24 in diesemHeft.)

Titel

Aztekische MarktwirtschaftBei den Azteken galten Kakaobohnen alsZahlungsmittel. Ein Sklave kostete 100Bohnen, ein Kaninchen zehn, berichteteHernándo Cortés im Jahre 1579. Er errech -nete sich daraus schnell den eigenen Vor-teil und forcierte den Kakao anbau. Cor-tés lockte mit der Aussicht auf schnellwachsenden Reichtum die ersten Kolo-nialisten nach Lateinamerika.

Die aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes

stammen aus dem Jahr 2007.Sie belegen, dass Mengen und

Preise des Kakaoimports steigen. Von Januar bis

September 2007 wurden ins-ge samt 600.000 Tonnen

Kakao und Zubereitungen ausKakao nach Deutschland ein-

geführt. Das waren elf Prozentmehr als im Vorjahr und sogar

18 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2005.

Foto: www.fotolia.com

Frisch geerntete Kakaofrüchte. Foto: www.sxc.hu

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cadopflanzen und Kokospalmen und ver-schiedenen Wurzel gemüsen stellt nichtnur ein natürliches Gleichgewicht her, son-dern sichert den Bio-Bauern rund um denÄquator ein zweites Einkommen. „Heutehat unsere Arbeit endlich wieder einenSinn. Wir verkaufen unseren Kakao nundirekt an Weiterverarbeiter in Europa undden USA. So können wir unmittelbar teil-haben, wenn zum Beispiel der Weltmarkt-preis für Kakao steigt. Das wäre früher sonicht möglich gewesen“, erzählt Antonio,ein Bio-Bauer aus der DominikanischenRepublik. „Mit den Biobohnen verdienenwir genug, um unsere Kinder das ganzeJahr zur Schule zu schicken“, berichtet derFamilienvater weiter. Dank der weltweitwachsenden Nachfrage nach Bioproduk-ten haben sich die Lebensbedingungenvieler Kakaokleinbauern grundlegend ver-bessert.

Bio-Anbau heißt auf die Natur bauenIn den 1970er Jahren experimentierte die Kakaoindustrie mit neuen Pflanzen, umaus einem Urwaldgewächs ein Wesen zumachen, das im vollen Sonnenlicht wachsenund noch mehr Ertrag bringen kann. Tro-pischer Regenwald musste riesigen Plan-tagen weichen, die mit wenigen Menschen– dafür aber mit viel Chemie – bewirt-schaftet wurden.

Tatsächlich trugen diese Kakaobäume inden ersten Jahren mehr Blüten und auchmehr Früchte als alle Bäume jemals zuvor.Aber nach einigen Jahren waren die Bäumevom Stress der ungeeigneten Umweltbe-dingungen geschwächt und wurden sehranfällig für Insektenbefall. Von jetzt an be-durften sie vieler Extraportionen Wasser,Düngemittel und Pestizide, um sie eini-germaßen ertragreich zu halten. Ökono-misch und ökologisch wurde diese Anbau-methode deswegen immer kritischer be-wertet oder gänzlich aufgegeben. Natur-naher und ökologischer Anbau sind welt-weit auf dem Vormarsch.

Natürliche Angreifer – natürliche GegnerEine Kulturpflanze, die unter warm-feuch-ten Klimabedingungen gedeiht, ist An grif-fen von Krankheitserregern ausgesetzt.Der in der konventionellen Landwirtschaftübliche Einsatz von Agrochemikalien för-dert und beschleunigt allerdings die oh ne - hin sehr rasche Resistenzbildung bei Insek-ten, Pilzkrankheiten und anderen Schäd- lingen. Zudem werden Pestizide schnelldurch den Regen davongespült und insGrundwasser ausgewaschen.

ForestFinance setzt wie die Bio-Bauernauf den Anbau in Mischkultur, auf klein-flächige Erzeugung und echte Ökosystememit verschiedenen Pflanzen, Tieren und Bodenlebewesen. Diese Philosophie ist fürden Kakaobaum optimal, denn er gedeiht imSchatten besser als in der Sonne und gehtmit Mykorrhizapilzen im Waldboden eine in-tensive Symbiose ein, die ihm die optimaleVersorgung mit Wasser und Nährstoffen er-möglichen.

Gute Bedingungen für Bio-BauernDer Anbau von Kakaobäumen mit Oran-genbäumen, Bananen-, Guaven- oder Avo-

Das Beste aus der Natur – für GenießerBio-Schokoladenhersteller setzen auf na -türlich hochqualitative Zutaten und ge -ben sich mit ihnen viel Mühe. Das erspartHilfsmittel und Geschmacksverstärker ausdem Labor. So conchieren Bio-Chocolatiersbesonders lang und können so auf denEinsatz von Emulgatoren wie Sojalezithinverzichten. Das schließt auch den Eintragaus eventuell genmanipulierten Sojaboh-nen aus. Auch andere Fremdfette wie Pal-möl oder Kokosfett verwenden weder Bio-noch andere Chocolatiers, die etwas aufsich halten. Zucker kommt sparsam zumEinsatz und Konservierungsmittel sindganz tabu. Außerdem setzen die meistenRoh-Rohrzucker als Süßungsmittel ein. Sobleiben – im Vergleich zum raffiniertenweißen Zucker – mehr Mineralstoffe undvor allem der eigentliche Kakaoge-schmack erhalten.

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Was die Welternährungsorganisation nun bestätigt hat, weiß die Familie des dominikanischen Kakaobauers An-tonio aus eigener Erfahrung: Biolandbau trägt besonders in ärmeren Ländern nachhaltig zu einer besseren Le-bensqualität bei. Er gehört zu jenen Kleinbauern, die frühzeitig auf ökologischen Kakaoanbau umgestellt haben.Mit ihren Bohnen wird heute zum Beispiel die Bioschokolade des deutschen Marktführers Vivani produziert.

Wie Kakao am besten wächst und schmeckt

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Von Nonnen und RevolutionenSchokoladenverliebte erzählen sich gerne von einer ehemals klei-nen Stadt in Mexiko mit dem kraftvollen Namen Oaxaca – das „X“in der Mitte kommt dabei von weit hinten, aus den Tiefen des Ra-chens – und von Nonnen, die 1522 eine neue Rezeptur ausprobierten:Sie mischten Zucker und süße Gewürze unter den bitteren Kakaound machten ihn damit fit für Europa. 200 Jahre später erfuhr erhier eine weitere Anpassung: Er geriet sprichwörtlich in dieMühlen der Industriellen Revolution. Die Menschen bauten neueMaschinen und Walzenstühle, die die Kakaobohnen noch effekti-ver mahlen konnten. Der Chemiker Van Houten entwickelte 100 Jah-re darauf ein Verfahren, die Kakaobutter abzupressen und legte da-mit den Grundstein für die Schokoladenherstellung. Als es 1875 ge-lang, aus Milch Trockenmilchpulver zu machen und 1879 RodolpheLindt das „Conchierverfahren“ entwickelte, war der Siegeszugzart schmelzender Schokolade nicht mehr aufzuhalten.

Reife Früchtchen und ihre gebrochenen BohnenDie gelb-roten Früchte des Kakaobaums wachsen direkt amStamm und werden von erfahrenen Pflückern mit scharfen Mes-sern vom Baum geschnitten. Unmittelbar danach schneiden sie dieFrüchte auf, häufen Fruchtfleisch und Bohnen auf dafür ausgelegteBananenblätter und decken sie mit ebendiesen ab. Innerhalbvon fünf bis zehn Tagen vollzieht sich in dem Haufen ein Gärungs-prozess, der die Gerbstoffe oxidieren und das typische Kakaoaro-ma entstehen lässt. Das Fruchtmus löst sich auf und die ehemalsrötlichen Bohnen erhalten ihr typisch schokoladiges Braun. Nun wer-den die Bohnen auf Bambusmatten in die Sonne gelegt, die sie nichtnur trocknet, sondern auch ihr Aroma verstärkt. Jede Sorte ent-wickelt dabei ihr eigenes. Die Schokoladenhersteller mischen dieSorten nach eigener Rezeptur, rösten die Bohnen dann gemeinsamund brechen sie.

Brechen, Mahlen, Lüften und WalzenDer sogenannte Kakaobruch zerkleinert die Bohnen nicht nur, erentfernt auch die letzten Unreinheiten und Schalenteile mit einemLuftstrom. Danach werden sie nochmals gemahlen, wobei sich dieKakaobutter durch die Reibungswärme verflüssigt. Diese Kakao-masse kommt in die Presse, die mit hohem Druck die Kakaobutterabpresst. Klar und golden fließt sie ab und hinterlässt ein Pulver– den Kakao.

Wenn daraus Schokolade werden soll, kommt die Masse in fünfübereinanderliegende Stahlwalzen, die in unterschiedlichen Ab-ständen und Geschwindigkeiten das Pulver so lange zermahlen, bisdie Masse hauchdünn und flüssig aus der Maschine läuft. In Con-chiermaschinen wird sie für viele Stunden weiterbewegt, gerührtund belüftet, bekommt wieder etwas ihrer Kakao butter dazuund erlangt so ihr Höchstmaß an feinem Schmelz. Das ist dann derStoff, aus dem Chocolatiers ihre Schokoladen kreieren – jeder nacheigenem streng gehüteten Rezept und gewünschtem Ergebnis – dun-kel, hell, weiß, herb, zart oder würzig.

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Bohnen & Pralinen

Der Kakao auf dem Weg zur Schokolade: vom Baum zum Gären und Trocknen der Bohnen, durch die Presse bis zur leckeren Praline.

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Die Kakaoexpedition – Delikatessen & Darién

Eine Reportage von unserem Mitarbeiter Alexander Watson aus Panama

Die Panamerikana verläuft in sanften Kurven von links nachrechts, von rechts nach links. Nurab und zu stören plötzlich aus demNichts auftauchende Schlaglöcherunsere angeregte Diskussion imGeländewagen. Natürlich sprechenwir über Kakao. Und bald auch über Bananen.

Volker Lehmann, mein Begleiter auf der Suche nach vergangenen und zukünfti-gen Kakao-Anbaugebieten, ist Agraringe-nieur für tropische Landwirtschaft undverfügt über langjährige Erfahrung in derKultivierung wertvoller Kakao-Sorten. Un-sere Expedition hat ein wichtiges Ziel: die Bedingungen für den Kakao-Anbau in Pa na-ma zu untersuchen. Sind noch Reste alterPlantagen vorzufinden oder zumindesteinzelne Bäume?

In den 40er Jahren des letzten Jahrhun-derts wurde in Panama viel Kakao angebaut.Warum jetzt nicht mehr? Volker Lehmannerzählt mir, dass sehr viele Kakao-Plantagenvon einer schweren Krankheit heimgesuchtwurden. Die Krankheit nennt sich BlackPod und wird durch Pilze hervorgerufen(Phytophthora palmivora, Phytophthoramegakarya, Phytophthora capsica), welchedie Früchte befallen und als große schwarzeFlecken sichtbar sind. Damals hat die Krank-heit zu großen Ernteverlusten geführt. DerKakao-Export in Panama brach zusammenund die traditionellen Anbaugebiete über-nahmen Bananenproduzenten wie Chi-quita.

Die Fahrgeräusche des Autos werdenlauter, die asphaltierte Straße löst sich in ei-nen Flickenteppich auf. Wir fahren auf einerSchotterpiste und können fast nichts mehrsehen, weil wir von der Staubwolke eines voruns her schleichenden Lastwagens um-hüllt werden. Es geht immer weiter RichtungOsten, in den ursprünglichsten Teil Panamas,die Provinz Darién.

Mein Begleiter erklärt, dass die Black PodKrankheit heute sehr gut kontrollierbarist. Wenn die Kakao-Bäume regelmäßigaufgesucht und die befallenen Stellen ent-fernt werden, kann sich die Krankheit nichtausbreiten und gefährdet damit auch nichtdie Erträge.

Wir nähern uns dem Ende der Panameri-kana und erreichen das Dorf Yaviza. Obwohldie Bevölkerung Dariéns sich hauptsächlichaus Indios zusammensetzt, finden wir hieram Rande Panamas ein buntes, karibisch an-mutendes Dorf, dessen Bevölkerung sichhauptsächlich aus Afroamerikanern zu-sammensetzt. Vor den Sklavenhaltern flüch-teten sie nach Osten und siedelten sich inder heutigen Provinz Darién an.

Das Dorf erscheint gespenstisch leer.Plötzlich hören wir laute Schreie. Das Dorfkommt in Bewegung, die Leute stürmen ju-belnd auf die Straßen. Doch nicht etwawegen uns? Nein, irgendwo auf der Welt hateine lateinamerikanische Fußballmann-schaft ein Tor geschossen. Nun kommen wirmit einigen Dorfbewohnern ins Gesprächund fragen sie nach alten Kakao-Anbauge-bieten. Von den Älteren erfahren wir, dasses noch Reste davon geben soll. Wir sehenuns im Dorf um und finden zu unserer Be-geisterung in fast jedem Vorgarten präch-tige Kakao-Bäumchen. Die ersten Indiziendafür, dass der Kakao-Anbau in Darién Erfolg versprechend sein wird. Doch wirbenötigen noch weitere Informationen, umuns für die Anbauregion Darién zu ent-scheiden. Als eine sichere sogenannte Zei-gerpflanze für den Kakao haben sich ba-nanenartige Pflanzen erwiesen. Sie habendie gleichen Ansprüche an ihren Standortwie Kakao, beide lieben feuchte und gutdurchwurzelbare Böden. Der zweite Schrittunserer Kakao-Expedition ist es daher,größere Anbauflächen zu finden, auf denenbananenartige Pflanzen wachsen.

Wir verlassen die karibische Dorfidylleund steigen wieder in den Geländewagen,wo wir anstelle der lebendigen Meringue-Rhythmen das monotone Brummen desMotors hören. Plötzlich müssen wir starkbremsen. Eine Kuhherde befindet sich mit-

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ten auf der Straße. Nach ein paar Minutenkönnen wir weiterfahren und erreichenschon bald eine noch nicht aufgeforsteteFinca von ForestFinance. Mit Luftbildern, ei-ner Karte, auf der die unterschiedlichen Bo-denqualitäten vermerkt sind, und mit einemGPS-Gerät ausgerüstet, können wir nundie für den Kakao-Anbau möglichen Flächeneingrenzen und besichtigen.

Volker Lehmann ist von den Flächen be-geistert. Dort, wo noch letztes Jahr eine Kuh-weide war, finden wir große Flächen mit Ba-nanenpflanzen. Der Grundstein für einen er-folgreichen Kakao-Anbau ist damit gelegt.Denn kleine Kakao-Pflänzchen wachsen imSchatten von Bananenstauden, die sie vorzu starker Sonneneinstrahlung schützen –

und nebenbei gibt es noch eine Bananen-Ernte. Nach drei Jahren überwachsen die Ka-kaobäume die Bananen und beginnen, diewertvollen Kakao-Schoten hervorzubrin-gen.

Ein Tag auf der Panamerikana ist an-strengend. Die Sonne, der Staub und das Ge-schaukel, aber auch die vielen Eindrücke ma-chen mich sehr müde. Ich habe Durst undHunger und obwohl ich Schokolade liebe, istmir eher nach etwas Erfrischendem zuMute. Meinem Sitznachbar geht es schein-bar ähnlich. Er öffnet eine Kakaoschote,die wir in Yaviza von einer netten älterenDame geschenkt bekommen haben, undbietet mir etwas von dem Fruchtfleisch, dasdie Kakaobohnen um gibt, an. Zu meiner

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Cowboys, in Panama Campesinos genannt, versuchendie Kälberherde unter Kontrolle zu bringen. Immerwieder bricht ein Kalb aus und die Reiter müssenschnell reagieren.

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Überraschung schmeckt es süß und fruch-tig. Mein Wissensdurst und mein Appetitsind für heute gestillt. Der Geländewagenschaukelt über die Schlaglöcher und michin den Schlaf.

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Johnny Depp und Juliette Binoche spielten im Jahr 2000 im Film„Chocolat“ die Hauptrollen und seitdem sprießen in deutschenInnenstädten die Schokoladen-Boutiquen wie Pilze aus demBoden. Die wenigsten Inhaber sind Chocolatiers und conchieren– wunderschön und bei Kerzenschein – die Schokolade auf einerMarmorplatte. Aber auch Lasse Halström, der Regisseur desFilms, wird die Binoche nicht wirklich zu dieser Schweiß treiben-den Arbeit gebracht haben. Was viele nicht wissen: Vor dem Filmwar das Buch „Chocolat“, von der Autorin Joanne Harris (Ullstein-Verlag). Es zu lesen entführt in die Tiefen der französischen Pro-vinz, mit Ausblick ins ferne, versunkene Reich der Maya und derSehnsucht nach romantisch-freiem Zigeunerleben.

Klassik und ModerneDie deutsche Klassik hat der Schokolade einiges zu verdanken –und vor allem deren Klassiker. So wissen wir, dass Goethe(1749–1832) sie inbrünstig liebte. Auf Reisen schrieb er oft seinerFrau und bat sie, ihm seine Lieblingsschokolade von Riquet zuschic ken. Auch mit Jean George Riquet unterhielt Goethe einenregen Schriftverkehr über den guten Einfluss der Schokolade auf

die Gesundheit. Leider hat er seiner Leidenschaft kein literari-sches Denkmal gesetzt.

Schiller (1759–1805) hingegen – ebenfalls ein großer Schokola-denliebhaber der Zeit – weihte seine süße Liebe der hohen Kunstund machte darin sogar Leben davon abhängig. In seinem Drama„Die Räuber“ lässt er seinen Franz befürchten: „Mich im Schlaf zuerdrosseln? Mir beim Bartscheeren die Gurgel abzuschneiden? Mirim Wein oder im Chocolade Gift zu vergeben?“

Im Vergleich zu dieser klassischen Dramatik sieht die Moderneden Schokoladengenuss angenehm verspielt. In Filmen wie in Bü -chern. So spielt Renée Zellweger herrlich erfrischend die manch- mal unsichere aber immer natürliche Bridget Jones in „Schokola-de zum Frühstück“ (Buch erschienen im Goldmann Verlag). RoaldDahls Buch „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (Rowohlt-Verlag)verfilmte Tim Burton ebenso fantasievoll-schräg wie Dahl seinenSchokoladenfabrikanten Willi Wonka gezeichnet hat.

Südländisch, kulinarisch, lesbarEine Lanze für die mexikanische Literatur brachen Laura Esquivelund ihre „Bittersüße Schokolade“ (erschienen im Suhrkamp Ver-lag). Selten so ein sinnliches Buch gelesen – voller skurriler,geheimnisvoller Begebenheiten, Rezepte wie aus einer fremdenWelt, Liebe wie von einem anderen Stern – üppig und exotischerGenuss. Daran knüpft auch Isabel Coe an. Ihr Buch „La Dolce Vita“(Limes-Verlag) erzählt von den Frauen ihrer Familie und ihrer Lei-denschaft für Schokolade und gute Küche. „In meinen Adernfließen italienisches Blut und flüssige Schokolade“, sagt diejunge Autorin und verrät viele Schokoladenrezepte, die so nochnie zu lesen waren.

Aber auch nordische Gemüter sind der Schokolade verfallen. Der Niederländer Philibert Schogt zog mit seiner Familienach Nordamerika, was ihn nicht davon abhielt, guteSchokolade zu lieben und sie zum Thema seines zweitenRomans „Der Chocolatier“ (List-Taschenbuch-Verlag) zumachen. Voll hintergründigem Humor erzählt er die bit-tersüße Geschichte des Joop Daalder, der in Toronto umsein Leben und für gute Schokolade kämpft.

Wer viel über Schokolade selbst, deren Geschichte,Kultur und Zubereitung erfahren und dabei das li-terarische Vergnügen nicht missen will, der liest ambesten das Buch von Margarete von Schwarzkopf, dasim Hoffmann und Campe Verlag erschienen ist.„Schokolade“ heißt es. Schlicht und schokoladigherrlich.

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Süßes in Büchern und Filmen

Smarties, Kinderschokolade und andere mit Milchpulver und Farbstoffen aufgemotzte Schokoladen waren bis vor wenigen Jahren in Deutschland der Renner. Süß und fettig, bunt und milchig. Interessanterweise brachte ein Frauenschwarm nebst französisch fragiler Schönheit die gute alte Schokolade wieder in Schwung.

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In der KücheGeschmorte Lammkeule mitGemüse und Schokolade! Dasist vielen Gaumen ein unbe-kannter Genuss, zu unrecht!Probieren Sie mal Herzhaftesmit einer deftigen Schokola-densauce. Die Rezepte dafür –und für herrliche Desserts –sind zum Teil recht ausgefal-len aber immer praxis nah.Joanna Farrow: Schokolade –Süße & herzhafte Rezepte,128 Seiten, € (D) 19,90, NeuerUmschau Buchverlag, Neu-stadt/Weinstraße, 2005,ISBN 978-3-86528-252-1

Simone Hoffmann ist Grün-derin der Kulinarischen Salons in Berlin und eine renommierte Autorin fürThemen rund um Küche undGenuss. In ihrem neuen Bucherzählt sie vom Weg des Ka-kaos – von den Azteken inden Supermarkt – und vomWissen der Konditoren und Schokolatiers.

Simone Hoffmann: Die Welt des Kakaos, 192 Seiten, € (D)19,90, Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt/Weinstraße,2008, ISBN 978-3-86528-605-5

Bio-Schokolade hat ihre be-scheidene Nische im hölzer-nen Bioladenregal längst ver-lassen. Alles, was Sie darübererfahren wollen – inklusiveRezepte und praktische Tippsfür die Küche, können Sie imkleinen Büchlein lesen, dasder Verlag des Bund für Um-

welt und Naturschutz Deutschland e.V. herausgegeben hat.Christine Sommer-Guist: Schokolade – Pure Leidenschaft, 42 Seiten, € (D) 3,95, Natur & Umwelt Verlag, Berlin, 2008,ISBN 978-3-924749-25-5

Schokolade zum Hören, Gucken und Surfen

Im Museum Schokoladenmuseen gibt es viele. Fast jede kleine Fabrik gönntsich den kleinen Publikums- und damit Käufermagnet. Das Kölner Schokoladenmuseum ist anders. Es ist nicht nur größerals die meisten, sondern zeigt eine Ausstellung, die vom azteki-schen Schokoladenbecher über die lila Kuh bis hin zum be rühm-ten Schokoladenbrunnen mit den goldenen Kakaofrüchten, alleszur 3000 Jahre alten Geschichte des Kakaos bietet. Die Adresse:Schokoladenmuseum Köln GmbH, Am Schokoladenmuseum 1a, 50678Köln, www.schokoladenmuseum.de

Im Netzwww.gepa.de und www.transfair.org, Auf diesen Seiten erfahren Sieeiniges über gerechten Handel und faire Preise – aber auch übersehr gute Angebote: Schokolade, die nachhaltig hergestellt wurde.

www.infozentrum-schoko.de, Hier finden Sie die Geschichte derSchokolade, ihre Herstellung und ihr Verbrauch, in aktuellen Sta-tistiken und Grafiken.

www.theobroma.cacao.de, Arno Homborg aus Minden hat einesehr ausführliche Seite ins Netz gestellt, auf der selbst Bio-Scho-kolade nicht zu kurz kommt. Gut recherchiert, Detail- und Scho-koladen-verliebt ist sie eine Quelle des Glücks für wissbegierigeKakaogenießer.

Auf CD„Music from the Chocolate Lands“, heißt die CD von Putumayo WorldMusic (www.putumayo.com). Sie ist ein wahrer Ohren schmaus,mit exotisch warmen Klängen, die hervorragend zu einer gutenSchokolade passen.

„Schokolade für die Ohren“ Die Texte von Ephraim Kishon, PhilibertSchogt, Magarete von Schwarzkopf und anderen, entführen dengeneigten Hörer in die Welt der göttlichen Speise.

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Herr Lehmann, gibt es ein spezielles Bio-Kakao-Geschäft und kann man das eigent-lich einfach lernen? Nun ja, ich zum Beispiel beschäftige mich seit20 Jahren mit Kakaoanbau – habe 1987 in derDominikanischen Republik mit dem DeutschenEntwicklungsdienst (DED) angefangen. VonBeruf bin ich Agraringenieur – spezialisiert auftropischen und subtropischen Biolandbau aufder Basis von Agroforstsystemen, die besondersfür die Tropen geeignet sind. Seit acht Jahren befasse ich mich nun intensivermit der Erzeugung von Gourmetkakao und des-sen Vermarktung. Das war ein langer Weg. Aberjetzt haben wir Abnehmer – meist SchweizerFirmen, die Spezialkakaos verarbeiten und engmit mir kooperieren.

Wo haben Sie schon Kakaoplantagen an ge-baut und betreut? Wie gesagt in der Dominikanische Republik,dann in Peru und seit 2000 in Bolivien. Ichselbst betreibe in Bolivien einen Kakaowald voncirca 400 Hektar, wie man hier sagt ein „Cho-colatal“, mit Wildkakaobestand. Dieser Kakaowird für eine Grand Cru Schokolade verwendet.In Bolivien bauen wir kontinuierlich neue Kaka-obestände für den internationalen Bio- undFairtrademarkt auf und das in direkter Zu-sammenarbeit mit Kakao- und Schokoladen -firmen.

Und das geht in Panama auch trotz ande-rem Klima und anderer Geologie? Panama hat eine lange Kakaovergangenheit,die schon im 19. Jahrhundert begann und dieschlussendlich im Zuge des Preisverfalls der70er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts,einhergehend mit dato unbekannten Krank-heitsbefall und der wachsenden Konkurrenz ausAfrika und Lateinamerika, beinahe verloren ge-gangen ist. Man hat auch von staatlicher Seite

auf andere Wirtschaftszweige gesetzt – wie Bananen und Rinderwirtschaft – und andereZweige der Land- und Forstwirtschaft ver nach-lässigt. Derzeit gibt es zwar nur eine Kakao-Kooperative in der Region Bocas, die wieder angefangen hat und bereits in die Schweiz unddie USA exportiert. Panama hat wie Bolivienkeinen großen Namen im Kakaogeschäft, aberbeide Standorte sind als „Neue“ Provinienzinteressant und sie können durch exzellentenKakao den Markt überraschen. Auf den Punktgebracht: Meine Kunden zum Beispiel würdengern mehr Biokakao aus Panama kaufen.

Wie viele und welche Regionen haben Sie inPanama gefunden, die sich für den Anbaubesonders gut eignen? Im Grunde wächst der Kakao in Panama (fast)überall. Das Klima ist ideal, das heißt feucht-heiß mit ausgeprägten Trocken- und Regenpe-rioden. Für Kakao sind in erster Linie der Bodenund dann die Niederschläge und deren Vertei-lung entscheidend. Die Temperatur sollte nichtunter 20 Grad sinken. Der Kakao wächst natür-lich im Schatten lichter Wälder Mittelamerikasund Amazoniens. Nicht im dichten Dschungeloder in tropischen Hochwäldern. Er liebt san-dige und gut drainierte Standorte, wie ehe -malige Flussniederungen oder entlang vonBachläufen. Besonders geeignet sind daher dieKüsten regio nen der Karibik und dazu gehörtauch die Provinz Darien. Das heißt, das Poten-tial ist in Panama fast unbegrenzt.

Gilt das für alle Kakaosorten oder mussman eine Auswahl treffen? Ich arbeite seit Jahren am Thema Qualität imAnbau und bei der Auswahl der Sorten. Bei derSortenwahl ist besonderes auf die Aspekte Qua-lität und Toleranz gegenüber Krankheit Wert zulegen. Dann in zweiter Linie auf Frohwüchsig-keit und langfristigen Ertrag. Die „Trinitario“

Kakaosorten haben die besten Eigenschaften.Schließlich kommt es, wie bei gutem Champag-ner, auf die Mischung der Sorten an. Bei Kakaowerden in der Regel fünf Trinitario Sorten ineinem bestimmten Verhältnis angebaut. Wirwerden auch versuchen Criollo Kakao mit „ein-zubauen“, um die Qualität nochmals zu stei-gern. Insgesamt ist dieses Thema besondersspannend und in Fachkreisen derzeit viel dis -kutiert. Hier kommen uns unsere praktischen Erfahrungen und guten Beziehungen zu For-schung und Entwicklung zu Gute.

Für europäische Schokoladenfreunde klingtdas interessant, aber kann es sich auchlohnen? Sonst würde man kaum Kakao anbauen, wennes nicht lohnen würde. Ich rechne ab dem drit-ten oder vierten Jahr mit dem ersten Ertrag unddann ab dem sechsten Jahr einen durchschnitt-lichen Ertrag von über einer Tonne getrockneteBohnen pro Jahr und Hektar. Bei den TrinitarioKakaos handelt es sich um Qualitätskakao derlediglich drei Prozent der Weltjahresproduktionausmacht. Die Nachfrage nach Qualitätskakaoist stabil steigend. Der Preis hängt weitestge-hend von der internationalen Nachfrage auf derBasis der New Yorker Börse ab. Derzeit (Sommer2008) steht er bei circa 2.600 US Dollar. Mankann wohl ganz konservativ von einem Preis-mittel von 2.200 US Dollar für Qualitätsbioka-kao ausgehen. Ich lasse mich dann gern voneinem besseren Preis überraschen, wie in die-sem Jahr. In diesem Jahr haben wir sogar oft Preise von3.300 US Dollar pro Tonne und mehr gesehen.Das sind sicher Spitzen, die nicht immer bleiben.Am besten ist, den erzeugten Kakao direkt aneinen bestimmten Abnehmer zu koppeln, derdann auch langfristig die Abnahme zu bestenPreisen garantiert.

Volker Lehmann – Chocolatal-Besitzer

mit höchster Kakao-Kompetenz

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Volker Lehmann ist nicht Fachmann für irgendeinen Plantagen-Kakao,er weiß alles über Bio- und Wildkakao-Arten. Und genau die sind selten und begehrt.

ForestFinest im Gespräch:

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Süße Rendite für Menschund Natur im Überblick

Bodenständige Investments sind gefragt. Kein Wunder in Zeiten der Ak-tien-Krisen. Das Vertrauen in eine Ökonomie, die auf realen Werten undErzeugung von gefragten Rohstoffen und Waren beruht, ist wieder größerals der Run auf Quartalsrenditen von virtuellen Bankprodukten. Auch des-wegen verzeichnet die ForestFinance Gruppe mit ihren Forst investment-Angeboten so hohe Wachstumsraten. Foto: Infozentrum Schokolade

Der Investor pachtet für die Dauer von20 Jahren eine Fläche von min destens0,5 Hektar AgroMischforst, bestehendaus Nutzbäumen zur Erzeu gung vonEdelholz und Bäumen zur Produktionvon hochwertigem Bio-Kakao für denWeltmarkt.

Bereits im Jahr fünf nach Investmentkommt es zu jährlichen Ausschüttun-gen von circa sieben Prozent auf dasInvestment durch Erlöse aus Vermark-tung von fair gehandeltem und biolo-gisch angebautem Kakao.

Zusätzlich generiert der Inves tor aufseiner Anbaufläche Erlöse aus CO2-Zer-tifikaten, denn der Anbau erfolgt aufmeist für Viehwirtschaft entwaldetenFlächen. Der Anbau von „CacaoInvest“bedeutet also eine nachhaltige Auffor-stung und CO2-Bindung.

Parallel zur Produktion von jähr lichenKakao-Ernten, wächst ein Holz-Forst,welcher zertifizierte ökolo gisch gefors -te te Edelhölzer produziert.

Neu bei ForestFinance

Ein Nachteil – und Vorteil! – von Waldin-vestments war bisher die lange „Laufzeit“.Selbst in den Tropen, wo Bäume und Wäl-der bei guter Pflege vier bis fünf Mal soschnell wachsen wie auf der Nordhalbkugel,braucht es 20 Jahre und mehr, bis nen-nenswert kostbares Holz geerntet werdenkann. Hinzu kommt, dass je ökologischer der Waldbau betrieben wird, je weniger(Kunst)Dünger und industrieller Anbau zurAnwendung kommen, desto länger dauertder Zeitraum bis zur Ernte.

Erträge – über kurz oder langAls Investor empfindet man dies bisweilenals Nachteil, als langfristig denkenderMensch als Vorteil. Denn das Forstproduktendet nicht nach 25 Jahren mit der erstengroßen Ernte, sondern es beginnt! Dannnämlich ist der Wald erst „fertig“ und pro-duziert für den Besitzer regelmäßig Zu-wachs – sprich Holz, welches vermarketwerden kann. Über Generationen hinweg.Die erste Generation der „Waldbauern“muss allerdings eine lange Durststreckeabwarten bis zur ersten großen Ernte. Den-

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in ZahlenErtragsprognose für einen Hektar CacaoInvest

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noch gibt es natürlich Investoren, deren Er-wartungshorizont auf kurze Laufzeiten ge-richtet ist, und auch auf regelmäßigereAuszahlungen. Im „normalen“ nicht ökolo-gischen, Wirtschafts kreislauf hat dieser In-vestorentypus bisher klassischerweise in ge-schlossene Fonds investiert – zum Beispielin Immobilien-, Flugzeug- oder Schiffslea-singfonds oder auch Medienfonds. Hierzahlt der Investor einen Einmalbetrag underhält eine – mit kurzer Verzögerung ein-setzende – „Verzinsung“ seines Investments

in jährlicher Ausschüttung. Die Laufzeitdieser Art von Kapitalanlage liegt zwischensieben und etwa 20 Jahren.

Wegen des langfristigen und langsame-ren Wachstums von Bäumen zur Holzer-zeugung, ist das bei reinen Forstproduk-ten schwierig bis gar nicht zu realisieren.Schon gar nicht in Form von (ökologischgewollter) Neuaufforstung von Mischwäl-dern. Und erst recht nicht als Direktinvest-ment außerhalb eines handelbaren Fonds. Die ForestFinance Gruppe hält nun erst-mals mit „CacaoInvest“ ein Forst(Agro) -Produkt für Kunden bereit, welches ein

Direktinvestment in ökologischen Forst -(agro)anbau ermöglicht, mit vergleichba-ren ökonomischen Daten. Dies gelingtdurch eine geschickte Mischung von Bäu-men, die nicht zur Holzerzeugung dienen,sondern einen jährlich zu erntenden wert-vollen Rohstoff der Nahrungsmittelbran-che erzeugen: Kakao.

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CacaoInvest – das ForstAgroprodukt: Jährliche Auszahlungen bereits ab dem Jahr fünf. Also frühe regelmäßige Rückflüsse. Mit einer prognostizierten Rendite von ca. 9%IRR (oder 7% durchschnittlicher jährlicher Verzinsung) und einer Gesamtauszahlung von über 70.000 Euro pro Hektar (> 400% des Einzahlungsbetrages) ein ökologisch-nachhaltiges Investment mit hoher Rentabilität. Einstiegspreis ab 9.300,- Euro (bis 31.12.2008).

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Vertragsnummer CCI- -200 / / Kundennummer Alle grau unterlegten Flächen bitte nicht ausfüllen, Daten werden von ForestFinance eingetragen.

-Vertragüber Grundstückspacht sowie Forstverwaltungsdienstleistungen zwischen

Forest Finance S.A. Gesellschaft panamaischen Rechts, mit Sitz in Ciudad del Saber, 342a Clayton, Panama City, Panama und deren Muttergesellschaft Forest Finance Service

GmbH, Deutsch land mit Sitz in Bonn (im Folgenden ForestFinance). Vertreten durch deren Geschäftsführer Harry Assenmacher, ansässig in D-53119 Bonn, Eifelstraße 20

und (im Folgenden: der/die Pächter/Auftraggeber)

1.Vorname Name

2.Vorname Name (optional)

volljährig und geboren am 1. 2.

wohnhaft in 1.

2.

§1 Grundstückspacht

a) Forest Finance S.A. verpachtet an den/die Pächter/Auftraggeber das Grundstück/die Grundstücke

Vertragsnummer CCI- -200 / gelegen in der Republik Panama

mit einer Fläche von insgesamt ha (0,5 ha = 5.000 m² bzw. 1 ha= 10.000 m²) im Gesamtwert €

inkl. Forstdienstleistungen (§2) (9.600 € für 0,5 ha bzw. 18.200 € für 1 ha). Bei Pacht von mehr als 1ha ergibt sich eine Preisdegression – siehe Preisliste derrückseitig abgedruckten Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der ForestFinance Gruppe (Stand 10/2008).

b) Nach Eingang der Anzahlung/Zahlung beauftragt Forest Finance S.A. ein Vermessungsbüro mit der genauen Bestimmung der Lage und Vermessung desGrundstücks. Die Kosten hierfür trägt Forest Finance S.A. und sind im Pachtpreis enthalten. Dem Pächter/Auftraggeber ist bekannt, dass diese Vorgängeauf Grund der Komplexität des technischen Vorganges mehrere Monate in Anspruch nehmen können. Forest Finance S.A. wird demPächter/Auftraggeber die GPS-Daten und eine Vermessungskarte seines Pachtgrundstücks unverzüglich nach Erhalt zustellen.

§2 Forst- und Verwaltungsdienstleistungen

Der Pächter/Auftraggeber beauftragt Forest Finance S.A. gemäß der beiliegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der ForestFinance Gruppe(Stand 10/2008) mit der Durchführung der darin aufgeführten Forst- und Fachdienstleistungen.

§3 AGB 10/2008Der Käufer bestätigt mit seiner Unterschrift zugleich, dass er die beiliegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der ForestFinanceGruppe gelesen hat und diesen zustimmt.

§4 Salvatorische Klausel

Sollte eine Bestimmung dieses Vertrages unwirksam sein oder werden, so wird die Gültigkeit dieses Vertrages im Übrigen hiervon nicht berührt.

Land/PLZ/Ort, Straße, Hausnummer

Land/PLZ/Ort, Straße, Hausnummer

Dieses Angebot ist ab dem . . gültig für 14 Tage.

Ort und Datum

Harry Assenmacher, Geschäftsführer Forest Finance S.A.

Ort und Datum

1.

2. Unterschrift/en Pächter/Auftraggeber

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Unterschrift ForestFinance Gruppe Unterschrift des/der Pächters/Auftraggeber(s)

21.10.08

Bei Vertragsabschluss vor dem 31.12.2008 sparen Sie bis zu 700 Euro!

Page 22: ForestFinest, Ausgabe 2/2008

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)der ForestFinance Gruppe

(Forest Finance S.A. und Forest Finance Service GmbH – im Folgenden ForestFinance)

1. Projektbeschreibung

Das Projektziel ist primär die Erzeugung eines dauerhaften ökologischen Mischwaldes mit hochwerti-gen tropischen Hölzern und Nutzbaumarten für Agro-Forstprodukte. Dies dient zur Er zielung vonRendite bei gleichzeitigem hohem ökologischem und sozialem Nutzen. Auswahl und Pflanzung derBäume soll dabei in der Art und Weise erfolgen, dass neben der Maxi mie rung der Rendite, bei gleich-zeitiger Minimierung forstwirtschaftlicher (Schäd lings befall, Krank hei ten) und ökonomischer Risikender Aufbau eines dauerhaften und ökologisch intakten Waldes (Wald systems) zur nachhaltigen Be wirt -schaftung über den Vertrags zeitraum hinaus gelingt. Eine anderweitige Nutzung, auch Teil nutzungs -änderung des Grund stücks – insbesondere die Errich tung von Bauwerken jeder Art – ist aus ge -schlossen. Eine Nutzungs änderung durch den Käufer/Päch ter (im Folgenden: Auftraggeber) – auchnach Vertragsablauf – be grün det ein sofortiges Rück kauf recht für ForestFinance zum ursprünglichenVerkaufspreis abzüglich einer Verwaltungs pauschale von 10 % des ursprünglichen Verkaufspreises.

2. Kaufvertrag/Pachtvertrag

Der Auftraggeber erwirbt/pachtet das im Vertrag angegebene Grundstück. Dieses ist durch Land -vermessung und ggf. notarielle Beurkundung und an schlie ßenden Eintrag in das Grundbuch genaudefiniert. Gleich zeitig mit dem Grund stücks kauf/Pacht erwirbt der Investor ca. 1.100 Baum setz lingepro Hektar zur Aufforstung als Mischwald mit bis zu fünf Nutz-Baumarten inklusive Dienst leistungenfür die Auf fors tung gemäß den folgenden Vereinbarungen. Ein Weiter verkauf/Weiterverpachtungdes Grund stücks an Dritte darf nur zu den unter 1. beschriebenen Nutzungs beschränkungen erfol-gen und bedarf der Zustimmung der ForestFinance. Sofern die Einhaltung der Nutzungs beschrän -kung zu gesichert und gewährleistet ist, hat ForestFinance die Zustim mung zu erteilen. DieForestFinance wird den Auftrag geber bei Weiter verkauf/Weiterverpachtung unterstützen.

3. Dienstleistungsvertrag

Der Forstdienstleistungsvertrag umfasst die vollständige forst liche Betreuung des im Vertrag ge -nann ten Grundstückes des Auftraggebers. Dieses umfasst die Auswahl, Ver mes sung, Vorbereitung,Bestock ung, Pflege der Baumschule, Setzlinge, Durch fors tung, Forstpflege, Schäd lings be kämpfung,Feuerschutz etc. bis zum Ende der ersten Um triebs zeit (in der Regel 25 Jahre – Ab weichungen regeltggf. der Einzelkaufvertrag/Pachtvertrag).

4. Zahlungsbedingungen

a) WoodStockInvest: Der Preis für die im Vertrag genannten Grundstücke/Landfläche beträgt proHektar (ha) 1.000 Euro. Die im Vertrag genannten Forstverwaltungs-Dienstleistungen betragenpro Hektar 24.000 Euro. Der Gesamtkaufpreis beläuft sich auf: Gesamt: 25.000 EuroMengenstaffel:2 Hektar = 49.200 Euro, 3 Hektar = 72.300 Euro, 4 Hektar = 96.800 Euro, 5 Hektar= 117.800 Euro

b) CacaoInvest: 0,5 Hektar für 9.600 Euro bzw. 1 Hektar für 18.200 Euro (Pacht plus Forstdienst -leistungen).Mengenstaffel:2 Hektar = 35.800 Euro, 3 Hektar = 52.350 Euro, 4 Hektar = 68.800 Euro, 5 Hektar = 85.000 Euro

c) WaldSparBuch: 1/10 Hektar für 2.600 Euro (Pacht plus Forstdienstleistungen)d) Zahlungsplan: Auftraggeber verpflichtet sich, den Kauf preis in folgender Weise zu entrichten:

Zahlbar binnen 14 Tagen nach Unter zeichnung des Vertrags auf das Konto: Forest FinanceService GmbH · Postbank Dortmund · BLZ: 440 100 46 · Konto: 726 33 6464 Unter Angabe desVerwendungszweckes (Vertragsnummer, Parzel len-Nr.) – sofern im Einzelvertrag nichts Anderes ver-einbart ist.

5. Bepflanzung

Unter den gepflanzten und zu pflanzenden Arten sollen sich Teak baum (Tectona grandis), Mahagoni(Swietenia macrophyllia), Zapa tero (Hyeronima alchorneoides), einheimischer Zedernbaum (Ce dro Es -pi no), Amarillo (Terminalia Amazonia), Rosen holz (Dalbergia Retusa) und panamaischer Mandel baum(Dipteryx panamensis) oder andere Nutzholzarten befinden. Darüber hinaus errichtet ForestFinanceim Rahmen der FSC-Zertifi zie rung unbewirtschaftete Schutz zonen. Die Auswahl, Mischung undStand ort geeigneter Bäume und Baum arten zur bestmöglichen Errei chung des Projektziels des Pro jekts obliegt dem forstfachlich qualifizierten Personal von ForestFinance. Der Forst manage -mentplan gilt hierbei als Richt linie und ist zur bestmöglichen Zielerrei chung im Interesse des Auf trag gebers den jeweiligen örtlichen Ge ge benheiten anzupassen und umzusetzen. Für„CacaoInvest“ gelten folgende forstlichen Vorgaben: 50% der Fläche wird in gleicher Weise gefor-stet wie ein durchschnittlicher WoodStockInvest-Hektar. 50% der Fläche wird mit Kakao-Bäumenaufgeforstet.

6. Dienstleistung

Alle erforderlichen Maßnahmen, wie Aufbereitung des Bodens, Düngung, Auf lockerung des Bodens,Einzäunung, Anlegen von Wirtschaftswegen, Feuer schnei sen, ggf. Bewässerung werden durchForestFinance oder durch von ihr ausgewählte und beauftragte Unternehmen vorgenommen. DieDienstleistungspflicht, die sich aus dem Vertrag ergibt, endet im Jahr 25 nach Ab schluss der Auf -forstung des Grund stückes. Im Rahmen des „CacaoInvest“-Produktes endet die Dienst leis tungs -pflicht und der Pachtvertrag im Jahr 20.

7. Garantieleistungen

ForestFinance verpflichtet sich für die ersten fünf Jahre des Vertragszeitraums eine Feuerversicherungabzuschließen und innerhalb der ersten fünf Jahre, jeden Baum, der fehlerhaft zu wachsen droht, odereingegangen ist, neu zu pflanzen. Versicherungspool: ForestFinance verpflichtet sich Rückstellungs -

flächen von mindestens 5 % (fünf Prozent) der von ihm in einem Kalenderjahr aufgeforsteten Flächenan zu legen. Die Rückstel lungs flächen dienen dem Ausgleich von eventuell auftretenden Ele men tar -schä den. Sollten während des Vertragszeitraums diese Rückstellungs flächen nicht ganz oder nur teil-weise aufgebraucht worden sein, steht diese Fläche dann nicht mehr als Versicherungspool zurVerfügung.

8. Verwertung der Erträge

a) Alle Erträge aus der Nutzung und dem Handel der im Rahmen des Projektes entstehenden Pro -dukte aus dem in dem Vertrag genannten Grundstück stehen ausschließlich dem Auftraggeberzu. Diese Erträge werden vorrangig erzielt aus dem Ver kauf des Holzes, dem Verkauf zertifiziertenSamenmaterials der gepflanzten Bäume, dem Verkauf von Schad stoffbindung (z.B. CO2-Zer tifi kateim Rahmen des Klima schutz programms) und bei Ver äuße rung in Folge der durch die Durch -führung des Projektes zu erwartenden Wertsteigerung des Bodens. Die Vermarktung sämt licherPro dukte obliegt ForestFinance. Dabei hat ForestFinance die Interessen des Auftraggebers zubeachten und eine maximale Ren di te erzielung unter Berück sichtigung ökologischer Stan dards zuge währ leisten, sowie eine detaillierte Abrechnung der Kosten und Erträge an den Auftraggeber zuübermitteln.

b) ForestFinance wird für den Auftraggeber, gegen eine marktübliche Auf wands entschädigungdie abschließende (Holz)Ernte und Durch forstung/Ernte durchführen. Die Kosten für diese ca. imJahr 25 bzw. bei „CacaoInvest“ im Jahr 20 stattfindende Durchforstung/Ernte sind in den heuti-gen Ertrags prognosen von ForestFinance bereits berücksichtigt und liegen bei etwa 4% desHolz ertrages.

c) Die Durchforstung, Ernte und Vermarktung des Forstes und der Forstprodukte erfolgt im Rahmeneiner Vermarktungs- und Erntegemeinschaft mit allen anderen Grundstückseigentümern einerJahrgangspflanzung auf einer Finca und dient der Kosten minimierung und Ertragssteigerung desAuftraggebers.

d) ForestFinance wird beim Auftraggeber dessen Wünsche bezüglich der Ver wen dung und desTransfers der Erträge erfragen und dem Auftraggeber auf Anfrage einmal jährlich eine aktuelleEntwicklungs- und Wachs tums übersicht per elektronischer Post zu kom men lassen. Bei Zustellungper Briefpost sind die Kosten vom Auftraggeber zu tragen.

e) Die Erträge werden dem Auftraggeber auf ein zu benennendes Konto aus gezahlt. Dies be züglichist der Auftraggeber verpflichtet, Forest Finance über seinen Aufenthaltsort und seine Bank ver -bindung informiert zu halten. ForestFinance weist den Auftraggeber aus drück lich darauf hin,dass die steuerlichen und gesetzlichen Vor schrif ten des Heimat landes des Auftraggebers zuberück sich tigen sind. ForestFinance seinerseits verpflichtet sich die steuerlichen und rechtlichenVorschriften des Erzeuger landes einzuhalten.

9. Belehrung über Gefahren und Risiken

Über die Chancen aber auch Gefahren und Risiken (auch das des Totalverlustes) der diesem Vertragzugrunde liegenden geschäftlichen Transaktion ist der Auftraggeber von ForestFinance umfas-send informiert worden. Der Auftraggeber erklärt, dass er alle Infor mationen erhalten hat, die not-wendig sind, um eine Kaufentscheidung zu treffen. ForestFinance weist hier nochmals ausdrücklichauf seine Risikohinweise hin. ForestFinance ist der Überzeugung, dass die Chancen die Risiken beiweitem übersteigen und hat nach bestem Wissen sämtliche Auskünfte ermittelt und erteilt, sowiealle denk baren Maßnahmen getroffen, um den Eintritt von Risiken zu verhindern. Dennoch kannkeine Garantie übernommen werden für das Eintreten von gemachten Prognosen, Berechnungenetc.

10. Haftung

a) ForestFinance haftet nur, soweit ForestFinance ein vorsätzliches oder grob fahrlässiges Ver -halten zur Last fällt. Dies gilt nicht, soweit durch ForestFinance wesentliche Pflichten des Vertragsverletzt werden.

b) Bei Vermögensschäden ist eine Haftung von ForestFinance hinsichtlich mittelbarer Schäden, ins-beson dere Mangelfolgeschäden, unvorhersehbarer Schäden oder untypischer Schäden sowieentgangenen Gewinns im Falle leichter Fahrlässigkeit ausgeschlossen.

c) Ebenso ist eine Haftung für Schäden ausgeschlossen, die aus Streiks, Kriegen, höherer Gewalt, ins-be sondere Naturkatastrophen, oder aus behördlichen Maßnahmen, die ForestFinance nicht zuvertreten hat, resultieren.

d) Eine gesetzlich vorgeschriebene verschuldensunabhängige Haftung von ForestFinance bleibtvon den vorstehenden Haftungseinschränkungen unberührt. Gleiches gilt für die Haftung vonForestFinance bei schuldhafter Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit eines Kunden.

11. Feststellungen

Der Auftraggeber bestätigt mit Unterschrift des Kaufvertrages, dass er sämt liche Unterlagen, die ervon ForestFinance erhalten hat, gelesen, verstanden und akzeptiert hat.Der Kauf-/Pacht- und der Dienstleistungsvertrag stellen in Ver bin dung mit diesen AllgemeinenGeschäfts bedingungen die rechtliche Grundlage zwischen den Parteien dar.

12. Anwendbares Recht / Erfüllungsort und Gerichtsstand

a) Für den vorliegenden Vertrag und seine Durchführung gilt das Recht der BundesrepublikDeutschland.

b) Gerichtsstand gegenüber Kaufleuten für alle Rechtsstreitigkeiten aus und im Zusammenhang mitdieser Vereinbarung ist Bonn.

(Stand 10/2008)

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Page 23: ForestFinest, Ausgabe 2/2008

Was bleibt, wenn wir gehen? Ihre eigene Waldstiftung. Ein Erbe mit Zukunft.

Prognose Ertragsentwicklung einer 1-ha-WoodStockInvest Waldstiftung:

WoodStockInvest – Der Preis und die LeistungFür 25.000 Euro erwerben Sie einen Hektar tropischen Forst. Der Preis umfasst Grundstückserwerb inkl. Neben- kosten wie Notar-, Vermessungs- und Gerichts gebühren, Grundbuchauszug, Verwaltungskosten und Steuern.Ebenso Erschlie ßung des Grundstücks (Zuwegung), Bodenvorbereitung zur Aufforstung, die Aufforstung mit circa 1.100 Setzlingen (sieben Nutzholzarten und bis zu 50 weitere hei mi sche Arten). Zudem die forstliche Pflege(Düngung, Durchfors tung, Beschnitt) für die Dauer von 25 Jahren bis zur Ernte enthalten. Dauerhafte Forstpflege und Ertragsausschüttung durch Stiftung.

1. Jahr 10. Jahr 15. Jahr 18. Jahr22. Jahr

25. Jahr

50. Jahr

75. Jahr

100. Jahr

320.000

110.000

47.00018.0007.0003.000

410.000

530.000

Für Fragen wenden Sie sich bitte an uns. Wir senden Ihnen gern unser Infoblatt mit Tipps zur Testamentserstellung und Errichtung einer Naturwald -stiftung. [email protected] · Tel. 0228.943 778-0 odersenden Sie uns die nebenstehende Postkarte.

Vorsorge für die eigene Familie und die Natur schützen.WoodStockInvest-Stiftung – der FSC-zertifizierte Tropen-wald-Forst – eignet sich besonders dazu, die eigene Natur-Familienstiftung zu gründen. Testamentarisch überGenerationen hinweg Erträge für die Kinder und Kindes-kinder und Sicherheit der Anlage durch Grundeigentumund Stiftungs-Forstverwaltung.

WoodStockInvest-Stiftung im Überblick:• Mindestgröße

ein Hektar FSC-zertifi-zierter tropischer Forst(Basisprodukt Wood-StockInvest der Forest-Finance)

• Mindestinvestition25.000 V zzgl. 6.000 VNotar, Stiftungsver-träge, Testaments -hinterlegung.

• Steuerlich begünstigt in Deutschland

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Forest Finance Service GmbH · Eifelstr. 20 · D-53119 Bonn · www.forestfinance.de · [email protected] · Tel.: 02 28-943 778-0 · Fax: 02 28-943 778-20

Page 24: ForestFinest, Ausgabe 2/2008

Kakao in Säcken, Tonnen und Dollar

Und ewig lockt die süße Versuchung – nicht nur Schokoladengenießer, sondern auch Händler und Spekulanten. Jeder hofft auf den ultimativenGewinn und den gibt es in der Tat. Denn das Angebot an hochwertigenSchokoladen steigt ebenso wie die Preise und die Nachfrage.

Die Nachfrage steigt vor allem in Europaund Asien kontinuierlich an. Länder wie Chi-na oder Indien beginnen das Genussmittelzu entdecken und auf dem „alten Konti-nent“ wächst die Zahl der Liebhaber vonSchokoladen mit einem hohen Kakaoanteil.Insofern erstaunt es nicht, dass der euro pä -ische Kakao-Bedarf im ersten Quartal 2008um rund fünf Prozent auf 354.571 Tonnen an-gewachsen ist. Rückgänge sind momentannur in den USA zu verzeichnen, die fallenaber durch das Plus in den Schwellenlän-dern nicht ins Gewicht. Unterm Strich rech-nen Experten für 2008 weltweit mit einemfünfprozentigen Anstieg der Nachfrage auf3,73 Millionen Tonnen.

Experten vergleichen die Prognosen fürAngebot und Nachfrage miteinander undkommen zum Schluss, dass der Markt imlaufenden Wirtschaftsjahr ein Angebots -defizit von 50.000 Tonnen aufweisen wird.Die Gründe dafür: Es wird weniger Kakao ge-erntet als verbraucht. Hinzu kommt, dass die Kakaoreserven der Hersteller nach meh-reren Defizitjahren stark zusammenge-schrumpft sind und Spekulanten für stei-gende und stark schwankende Preise sor-gen. Große internationale Kakaoverarbeiterreagieren darauf, indem sie immer mehr di-rekt beim Erzeuger in den Anbauregioneneinkaufen und Verträge mit Kleinbauernschließen.

Auch der Anteil von Bio steigtDerzeit liegt der Marktanteil der Bio-Wareim Süßigkeitenregal bei rund zwei Pro-zent. Binnen fünf Jahren könnte sich dieserauf 20 Prozent verzehnfachen, schätzenExperten. „Bio-Süßwaren sind nicht nureine kurzfristige Modeerscheinung, son-dern ein dauerhafter Trend“, ist Patrick deMaeseneire, der Vorstands chef des welt-größten Schokoladenproduzenten BarryCallebaut, überzeugt. Dabei ist Bio-Kakaoschwer zu beschaffen, klagen Bio-Hersteller.

Darunter seit neuestem auch Alfred Rit-ter. Er begann im April 2008 mit der Produk-tion von Bio-Schokolade und will fortan 500bis 800 Tonnen davon auf den deutschenMarkt bringen. Das entspricht zwar ledig-lich knapp zwei Prozent des gesamtenSchokogeschäfts in Deutschland, doch Rit-ter Sport rechnet mit Zuwächsen von 30 Pro-zent jährlich.

Waldwirtschaft

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Langzeitvergleich Rohkakao-Produktion und -PreisAngaben in 1000 Tonnen und US-Dollar je Tonne von 1960/61 bis 2005/06

Grafik: Marc Alexander Venner; Quelle: Kakaoverein

Foto: Infozentrum-schoko.de

Kakao ist längst zu einem bedeutenden Wirt-schaftsfaktor geworden. In Säcken und auf Schif-

fen kommt er nach Europa, wo er von Expertenbegutachtet und gehandelt wird.

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Die Hamburger Studie„Der Forstwirtschaft kommt im Zeichenvon Klimawandel und Verknappung fossi-ler Brennstoffe eine neue und erweiterte Dimension zu“, erklären die Autoren derStudie des Hamburger Weltwirtschaftsin-stitutes (HWWI) und der Berenberg Bank.Die Folge: Immer mehr Investoren kaufenWald, um an dem Aufschwung teilzuhaben.„Bei abnehmenden Waldflächen ist ausheutiger Sicht mit einem durchgreifendenNachfrageanstieg zu rechnen“, sind die Ex-perten überzeugt und auch davon, dass derWaldverkauf von den klimatischen Verän-derungen besonders profitieren wird. DaWälder das Treibhausgas CO2 binden, ge-winnen sie und insbesondere der Schutz desRegenwalds stark an Bedeutung.

CO2-Zertifikate für die Aufforstung vonBrachflächen und die Erhaltung von Regen-wald wird Waldbesitzern zusätzliche Ein-nahmen verschaffen. Zum anderen wird dieHolznachfrage kontinuierlich zunehmen,während die Verfügbarkeit sinkt. In derFolge steigen die Holzpreise deutlicher alsbisher – so wie wir es aktuell beim Rohöl-preis erleben – und lassen den Waldverkaufboomen.

Einen deutlichen Renditeanstieg bei Waldinvestments prognostiziert dieStudie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts und der Berenberg Bank.Die Studie „Klimawandel – Strategie 2030“ untersuchte die vielfältigenAuswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft. Gleichzeitig zeigt sieauf, welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben.

Kritik am „Grünen Kolonialismus“„Theoretisch kannst du den Amazonas für 50Milliarden Dollar kaufen“, soll der schwedi-sche Geschäftsmann Johan Eliasch gesagt –und fast getan – haben. Er riet britischen Un-ternehmen, ebenso wie er im südamerikani-schen Dschungel zu investieren und zogdamit den Zorn vieler Brasilianer auf sich, dieihm gar „grünen Kolonialismus“ vorwerfen.

Wer kann es ihnen verdenken? Der 446Millionen Euro schwere Schwede kaufteknapp 162.000 Hektar Brasilien. Das ist fastzwei Mal Berlin! Darauf pflanzte er 200.000Bäume und rät nun vielen, es ihm gleich zutun. Viele sind seinem Rat gefolgt, andere wa-ren schon vor ihm da, sodass nun die Bewoh-ner des Landes wie die Yanomami den aus-ländischen Investoren vorwerfen, ihr Land zubesetzen. Die Regierung und Medien des Lan-des sind ausnahmsweise mal auf ihrer Sei-te und beklagen, dass 3,1 der 5,5 MillionenHektar Land am Amazonas in ausländi-schem Besitz sei.

Auch andere südamerikanische Länderkennen das Problem. So ist die italienischeModekette Benetton mittlerweile Argentini-ens größter Grundbesitzer und im Clinch mitden Ureinwohnern.

Im Zeichen des WaldesDabei wären Schutzzonen des Waldes in derTat die einzige Rettung des Regenwaldes.Denn illegale Urwaldabholzung ist einegroße Bedrohung. In deutschen Baumärk-ten und Holzhandlungen fand GreenpeaceParkett, Dielen und Terassenböden, Möbelund Gartenmöbel aus Teak, Bangkirau oderAkazie, die zu großen Teilen aus Raubbau so-wie Plantagen stammen, für die Urwald zer-stört wurde.

Die Lösung des Urwaldkiller-Problemsliegt aber bei den Gesetzgebern aller Staa-ten und nicht in Selbstjustiz ähnlichenMaßnahmen der Multimillionäre. „Nur eineuropaweites Urwaldschutzgesetz kannverhindern, dass die letzten Regenwald-paradiese Amazoniens und Indonesiensals billige Holzwaren verkauft werden“,sagt Corinna Hölzel, Urwaldexpertin vonGreenpeace. „Von Liegestühlen bis Fenster-rahmen – der deutsche Holzhandel bietetdas ganze Sortiment aus Urwaldzerstörungan. Deutschland trägt damit einen erheb-lichen Teil zur weltweiten Urwald- und Kli-mazerstörung bei.“ Also: Erstmal vor der ei-genen Haustür kehren und nicht vor denHütten der Indios.

Wald kaufen –

mit Sinn und Sensibilität

www.forestfinance.de FF 25

Wald kaufen –

mit Sinn und Sensibilität

Page 26: ForestFinest, Ausgabe 2/2008

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Nach einer Studie der EU-Komission belastet die kontinuierliche Wald -zerstörung die globale Wirtschaft mehr als die aktuelle Finanzkrise. Sobedrohlich diese momentan auch scheinen mag, die Umweltzerstörung bedeutet für die Welt eine weitaus größere Bedrohung. Ökologisch undökonomisch.

Einer aktuellen EU-Studie zufolge wirdjährlich Wald im Wert von zwei bis fünf Trillionen US-Dollar zerstört, was in etwasieben Prozent der weltweiten Wirtschafts-leistung entspricht. Im Vergleich hierzu liegen die momentanen Verluste des Finanz-sektors bei nur ein bis eineinhalb TrillionenUS-Dollar.

Gegenüber der BBC betonte Pavan Sukhdev, Autor der EU-Studie, dass dieWaldzerstörung die Verluste der Finanz-märkte in den Schatten stellt. „Diese sindnicht nur größer, sondern auch kontinuier-licher“, beklagte der Ökonom. Dabei bestehtdie Ressource Wald nicht nur aus Holz. DerWald reinigt und speichert Wasser, bindetgefährliche Treibhausgase, ist Lebensraumfür tausende Pflanzen- und Tierarten undschafft Arbeitsplätze.

Im World Conservation Congress fand dieEU-Studie großen Anklang. Einige Natur-schützer sehen in der materiellen Bewer-

tung der Natur einen Ansatz, den politi-schen Entscheidungsträgern auch die wirt-schaftliche Notwendigkeit von Naturschutznäher zu bringen. So ermöglicht er es, die Auswirkungen der Umweltzerstörungauf die Wirtschaft besser einzuschätzen.

Als nachwachsende Ressource bietetder Wald jährliche Zuwächse, die quasi kostenlos genutzt werden können. Die Zer-störung der Wälder führt nicht nur zum Ver-lust der vorhandenen Werte sondern ver-mindert auch diese natürliche „Rendite“. Diereine Unterschutzstellung der Wälder reichtjedoch nicht aus, die Waldvernichtung auf-zuhalten – notwendig sind außerdem einenachhaltige Forstwirtschaft und ein sofor-tiges Importverbot für illegal geschlagenesHolz.

Einige Politiker fordern, aufgrund der ak-tuellen Finanzkrise den politischen undwirtschaftlichen Fokus statt auf die Umweltzunächst einmal auf den Finanzsektor zulenken. Dieser willkürliche und kurzsichti-ge Sinneswandel verkennt die wirtschaftli-che Bedeutung der Ressource Wald und diehohen Kosten, die für seine Zerstörung vonder Gesellschaft getragen werden müssen.

Andere Unternehmen und auch Regie-rungen haben den Stellenwert des Waldesdagegen bereits erkannt. „Die Zeiten habensich geändert. Vor nur zwei bis drei Jahrenhaben sie sich für Umweltbelange kaum in-teressiert. Heute hören sie zu und stellenFragen“, lobt Sukhdev. Seine Studie trägthoffentlich dazu bei, dass dieses Interesseweiter wächst und nicht vom Strohfeuer deraktuellen Finanzkrise vernichtet wird.

Waldwirtschaft

Waldzerstörung stürzt Wirtschaft in

die Krise – nicht Börsen und Banken

Weltweit gehen pro Minute mindestens 28Hektar Wald verloren – das entspricht einerFäche von rund 40 Fußballfeldern. Weltbankenfinanzieren dieses Desaster vor allem in Süd-amerika, wo Regenwälder dem Anbau vonSoja und Ölpalmenplantagen weichen müssen.

Fotos: www.pixelio.de/Windrose, Wikimedia

Weitere Ergebnisse der Studie:

Bis 2050 sind 750 Millionen HektarNatur bedroht. Allein die EU-Staatenmüssten jährlich sechs Milliarden Euroinvestieren, um wie geplant auf 18Prozent der Fläche ein Netzwerk vonSchutzgebieten aufzubauen. Globalmüssten in den kommenden 30 Jah-ren mindestens 28 Milliarden Dollarjährlich in den Naturschutz investiertwerden, um die Artenvielfalt vor derVernichtung zu bewahren. Jeder investierte Dollar zahlt sichdabei 100-fach aus, rechnet PavanSukhdev vor. Denn intakte Natur lie-fert sauberes Wasser, frische Luft, bie-tet Lebensraum für nützliche Pflanzenund Tiere. Ihr Verlust ist die bedroh-lichste Krise der Menschheit.

Alexander Watson

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Page 28: ForestFinest, Ausgabe 2/2008

„Holzhändler plündern in großem Stil dieUrwälder von Myanmar, Indonesienund Russland. Erst bestechen sie korrup-te Militärs, dann schmuggeln sie das il-legal geschlagene Holz mit gefälschten Pa-pieren nach China“, berichtet Greenpeacein ihrem dritten Magazin dieses Jahres.

Das Problem ist schon wesentlich längerbekannt. So schrieb Greenpeace bereits2006: „Etwas nördlich von Shanghai liegtder Hafen von Zhangjiagang – der wohlgrößte Friedhof für Regenwaldbäume derWelt. Fast drei Millionen Kubikmeter tropi-sche Hölzer mit einem Wert von 400 Millio-nen Euro fanden hier 2004 Eingang nachChina. Auf die Stämme sind die Handynum-mern der Verkäufer gemalt. Sich illegalesHolz zu beschaffen, ist hier einfacher, als sicheine Pizza kommen zu lassen.“

China hat sich in den letzten Jahrzehn-ten zum größten Importeur für Rundholzund tropische Hölzer entwickelt. Fünf vonzehn gehandelten tropischen Bäumen ge-hen in das riesige Reich Asiens. Wenn das fürdie Weltfabrik für Sperrholz, Möbel und Pa-pier nicht reicht, wird illegales Holz impor-tiert, verarbeitet und so reingewaschen anwestliche Märkte geschwemmt. „Made inChina-Produkte fluten die Häfen und Geschäfte in Europa, den USA und Japan,denn hier ist Geiz geil – die oft zerstörerischeund illegale Herkunft der Produkte wird nurselten hinterfragt“, mahnt Greenpeace.

Das Zentrum der weltweiten holzverar-beitenden Industrie liegt längst an der chi-nesischen Küste. Um diese zu füttern mussHolz aus aller Welt her. Auch weil in China

Waldwirtschaft

Der Neujahrs-Glückwunsch –„Herrufen von Reichtum undBekommen von Schätzen“–wird offensichtlich von eini-gen Chinesen sehr persön-lich genommen. Sie rufenden eigenen Reichtum herbeiund zerstören die Schätzeder anderen: Wälder rundum den Globus.

ChinaeineKam pagnezum Schutz der eigenenWälder läuft. Seit im Jahr 1998 der Jangtseüber die Ufer trat und in den Fluten 3.600Menschen er tran ken, änderte die Regie-rung ihre Forstpolitik, erließ Abholzungs -verbote und ein wichtiges Gebot: Gerodetwerden darf nur noch im Zusammenhangmit einem Wiederaufforstungplan. Zudemunternimmt China enorme Anstrengungenzur Wiederbegrünung ehemals bewaldeterFlächen, wodurch das Waldgebiet zwischen2000 und 2005 um eine Fläche halb so großwie Deutschland wuchs.

Obwohl Holz damit im Land zur Mangel-ware wurde, stieg die Zahl der Holzwerkestark an. Im Jahr 2005 exportierte China lautZollstatistiken Möbel im Wert von sechs Mil-liarden Euro, achtmal mehr als 1998. Inklu-sive Produkten wie Sperrholz und Parkettbetrug der Wert der Exportware sogar zwölfMilliarden Euro. Das geht nur mit importier-tem Tropenholz. „Binnen eines Jahrzehntsschwoll die Holzeinfuhr auf nahezu dasNeunfache an, im Jahr 2006 betrug ihrWert laut Chinas nationaler Forstverwal-tung 3,8 Milliarden Euro“, meldet Greenpe-ace. Und die Organisation „Forest Trends“rechnet damit, dass sich Chinas Rohholz-

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Millionen Euro pro Jahr an China zahlt. Diese Verantwortungslosigkeit müssen

sich viele Länder auf die Fahne schreiben. Allein in der EU stammen 16 bis 19 Prozentder Holzimporte aus illegalem Holzein-schlag, schätzt der WWF nach einer Analy-se der Außenhandelsdaten. Leider hat dieUN-Naturschutzkonferenz im Mai 2008beim dringend notwendigen Kampf ge-gen den illegalen Urwaldeinschlag keineFortschritte gebracht. Die Staaten konntensich weder auf ein Verbot des Handels mitillegalem Urwaldholz, noch auf ein weite-res Vorgehen in dieser Frage einigen. Vor al-lem Brasilien, Kanada und China wehrtensich massiv gegen eine stärkere Verknüp-fung von Urwald- und Klimaschutz. Im-merhin versprach Bundeskanzlerin Mer-kel, dass Deutschland bis 2012 zusätzlich 500Millionen Euro in den Regenwaldschutzinvestieren wird. Das ist begrüßenswert. Er-freulicher wäre aber ein Urwaldschutzge-setz, das den Handel und den Besitz illegalgeschlagener Hölzer unter Strafe stellt. So-lange Tropenholz aus Raubbau importiertund gehandelt werden darf, ist der Regen-wald in Gefahr. Aber Sie persönlich könnenetwas bewegen: Achten Sie immer auf dasFSC-Siegel und nutzen Sie Ratgeber wie„Holz und Wald“ von Greenpeace. Hier sinddie Hölzer gelistet, bei denen die Gefahr, dasssie illegal geschlagen wurden, besondersgroß ist.

Der Greenpeace-Report „Sharing theBlame: Global Consumption and China’sRole in Ancient Forest Destruction“ zeichnetein umfassendes Bild des großen Trends auf

„Wichi in Gefahr, …“

… lautet der Titel eines Videos, das dieNot der Wichi in Argentinien zeigt. IhrHolz verschwindet immer häufigernach China. Seit August 2007 ist es imNetz, aber bis heute haben es lediglichknapp 300 Menschen gesehen. Nurzum Vergleich: der Zeichentrickfilm„Suicidal Squirrels-Car Drive“ hatte innur einer Woche 23.779 Zuschauer. Siekönnen den Film über die Wichi aufwww.youtube.com/watch?v=wBpWJgWC5qEsehen.

dem chinesischen Holzmarkt und benenntVerantwortliche in den Industrieländern –inklusive Deutschland. Die Studie finden Sie unter www.greenpeace.de/themen/waelder/urwaelder_suedostasiens/artikel/globaler_holzkonsum_und_chinas_beitrag_zur_urwaldzerstoerung

Und das Holz der Anderen.

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Waldwirtschaft

importe sowie die Exporte von Holzproduk-ten bis 2018 noch einmal verdoppeln werden.

Wie gewonnen so zerronnen Jeder Baum, der Dank Chinas Aufforstungs-programm wächst, kann und darf dies aufKosten der Bäume in tropischen Wäldernaußerhalb der Grenzen des Import-Export-Giganten. Zudem sind die Plantagen, dieChina anlegt und als Aufforstung bezeich-net, kein richtiger Wald, denn auf Artenviel-falt achtet hier kaum jemand.

Gefährdet sind auch alle Arten der Wäl-der Myanmars, Russ lands, Indonesiens undPapua-Neuguineas. Hier verschwinden Le-bensräume für Pflanzen und Tiere, die nir-gendwo sonst vorkommen. Daran hat auchDeutschland Schuld. Wenn Holzpuzzlesoder Farbpaletten im Bastelladen für weni-ger als zwei Euro angeboten werden, kannsich jeder Käufer ziemlich sicher sein, dassdas Holz aus dem sie geschnitzt sind, vomSchwarzmarkt stammt. Und der ist groß:China ist Deutschlands fünftgrößter Liefe-rant von Sperrholz und keiner fragt, woheres stammt. Ebensowenig fragt man hierzu-lande, woher Papier und Zellstoff kommen,für die Deutschland im Schnitt mehr als 100

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Klimaneutral genießen

und online einkaufen

Der Klimawandel und seine Folgen beein-flussen Verbraucher immer stärker. Eine ak-tuelle Studie ergab, dass sich über 90 Pro-zent der Verbraucher für den Klimaschutzeinsetzen möchten. Dazu gehört auch, CO2einzusparen, um dem Treibhauseffekt ent-gegenzuwirken. Fast 90 Prozent aller Ver-braucher wollen daher in Zukunft klima-neutrale Produkte bevorzugt einkaufen.

Dieser großen Nachfrage steht aller-dings nur ein geringes Angebot an ent-sprechenden Produkten und Dienstlei-stungen seitens der Hersteller gegenüber,wie Prof. Frank Huber von der Johannes Gut-enberg-Universität Mainz und Dr. Regier vonder 2hm & Associates GmbH in ihrer Studieermittelten. So wünschen sich mehr alsdrei Viertel der Verbraucher vor allem für die

Bereiche Auto und Verkehr sowie Energieund Versorgung klimaneutrale Produkte.Danach folgen die Branchen Logistik undTransport mit knapp 70 Prozent sowie Ur-laub und Reisen mit 57 Prozent der Befrag-ten. Laut Prof. Huber und Dr. Regier sind 55Prozent der Verbraucher bereit, einen höhe-ren Preis für klimaneutrale Produkte oderDienstleistungen zu bezahlen.

Die Marke CO2OL ermöglicht klimaneu-trales Leben und Einkaufen. So können Ver-braucher einen direkten Beitrag zum Klima-und Umweltschutz leisten. CO2OL e.V. neu-tralisiert die beim Einkaufen oder Reisen an-fallenden CO2-Emissionen ohne Mehrkostenfür die Verbraucher. Dazu genügt ein Klickauf die Website www.co2ol.de und onlineShoppen.

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CO2OL ist die Marke, die seit 1998 mit viel Erfolg für den Klimaschutzwirbt, Lösungen findet und umsetzt. Jetzt hat sie ihren Internetauftrittneu gestaltet – kunden- und klimafreundlich. Wie immer.

CO2-Rechner gibtes viele. Was die-sen auszeichnetist, dass er dieEmissionen eines jedenMenschen individuellund komplett berech-nen kann – für jedeForm von Mobilität, fürsWohnen und Kaufen.Fürs Leben eben.

Die ste Wurst gibt’s bei Erivan Im September 2008 gab es eine viel beachtete Premiere.Radio- und Fernsehreporter berichteten: Deutschlandserster klimaneutraler Imbiss ist eröffnet! Er steht inBonn, in guter Nachbarschaft mit den Büros der Fo-restFinance Service GmbH. Deren Mitarbeiter lieben –wie die meisten Deutschen – ihren Grill an der Ecke. Ob„Pommes Schranke“, Döner oder Currywurst, sie freu- en sich, dass der Erivan Imbiss seine Leckereien nun auchklimaneutral anbietet. Möglich macht dies CO2OL.Mit der Urkunde, die von den CO2OL-Mitarbeitern

Alexander Watson (links) und Martin Hellmann (rechts) an Martin Babasez, den Besitzerdes Grills, in einer kleinen Zeremonie übergeben wurde, können nun alle Bonner – undgerne auch Sie – die erste „co2ole Wurst der Welt“ probieren. Sie finden sie im Erivan Imbiss in der Eifelstraße 24 in Bonn. Foto: Kathy Punzmann

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Relaunchedwww.co2ol.de

Starten Sie Ihre Einkaufstour hier! Suchen Sie Ihren Lieblingsshop, indemSie auf das entsprechende Logo beispielsweise von Tchibo oder Quelle klicken, und dann wie gewohnt online einkaufen. Der Online-Shop meldetuns, natürlich völlig anonym, Ihren Einkauf und zahlt dafür eine Pro vision,die CO2OL für Sie in FSC-zertifizierte Aufforstungsprojekte inves tiert, so-dass die CO2-Emission aus Warentransport usw. wieder neutralisiert wird. Zu den zurzeit beteiligten Partner gehören expedia.de, MyToys, Necker-

mann, Quelle, Otto, Sixt, Tchibo undConrad Electronic und andere. VielSpaß beim Shoppen!

Unsere Kunden können hier aus Klimaneutral-Paketenwählen, die eigene Kohlendioxid-Emission individuell ermitteln, um anschließend einfach und unkomplizierteine bestimmte Menge CO2 kompensieren zu lassen.

Ob Sie klimaneutral Auto und Bahn fahren oderin den Urlaub fliegen, klimaneutral wohnenund leben wollen – hier sind Sie richtig! SogarKonzerte können Sie über diese Site genießen.Die Band Juli, Foto links, ist nur eine von vielen, die bei CO2OL mitmachen.Im T-Shirt Shop finden Sie dann das passende Outfit für einen coolen Auf-tritt. Die Spreadshirts mit klugen Sprüchen oder hübschen Motiven werdennatürlich klimaneutral produziert und verschickt. Auch Unternehmer sind hier richtig. Sie erfahren, was sich hinter „Green IT“verbigt, wie Sie Events – Tagungen, Jubiläen oder Dienstreisen – klimaneu-tral organisieren, Waren CO2-neutral versenden und Werbematerialien kli-mafreundlich herstellen können.

Im Newsblog schreiben die CO2OL-Mitarbeiter über Neuigkeiten aus derWelt des Klimaschutzes. Sie findenhier Meinungen und Kommentare zuForestFinance, Klimaschutz, Öko-Invest-ment, Politik, Umweltschutz, Kyoto undPartnern.

Klimaretter

Drei T-Shirts für Klimaretter zu gewinnen!

Zum Start der neuen Website verschenken wir an drei Klimaretter jeweils ein T-Shirt aus unserem Spreadshirt-Shop. Was dafür zu tun ist? Eine Frage beantworten undeine Mail an CO2OL schicken. Die Antwort auf die Frageverbirgt sich auf der neu gestalteten Website.

Die Frage: In welchem tropischen Land forstet CO2OL neueWälder zur CO2-Reduktion auf?

Die Antwort senden Sie bitte an: [email protected] allen richtigen Einsendungen verlosen wir drei Shirts.Wem das Glück bei der Verlosung nicht hold ist, der findetim CO2OL-T-Shirt-Shop verschiede Designs und Motive derco2olen Shirts. http://www.co2ol.de/CO2OL-T-Shirt-Shop.17.0.html

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Was genau macht CO2OL?CO2OL ist eine Marke und ein Geschäftsbereichder ForestFinance Grup pe. Sie ist ein Projektierervon hochwertigen, zer tifizierten und nachhalti-gen Auffors tungsprojekten für den Klima schutzsowie ein Komplett-Dienstleister und Lösungs-anbieter im Bereich freiwilliger Klimaschutz undKlimaneutralität.

Was genau bedeutet das, „Klimaneutralität“?Klimaneutral bedeutet die Kompensation vonentstandenen Treibhausgas-Emissionen aneinem beliebigen Ort auf der Erde durch dieEinsparung oder Bindung der gleichen Mengean einem anderen Ort der Erde.

Wer sind typischerweise die Käufer der CO2-Zertifikate von CO2OL?Im Bereich des freiwilligen Klimaschutzes undder Klimaneutralität hat CO2OL Privat- und Bu-sinesskunden. Geschäftskunden bietet CO2OLpraxisorientierte und individuelle Beratung undLösungen an, wie sie ihre Klimabilanz verbes-sern und so ihrer unternehmerischen Verant-wortung für den Klima- und Umweltschutzgerecht werden können. Aber auch institutio-nelle Organisationen, wie der BioCarbonFundder Weltbank, sind Kunden von CO2OL.

Was waren die Gründe der Weltbank sich fürCO2OL zu entscheiden?Die Weltbank wählt für ihre BioCarbonFunds I und II global hochwertige und nachhaltige Auf-forstungsprojekte aus. Nur wenige Dutzend Pro-jekte und Projektierer entsprechen dabei denstrengen Qualitätskriterien. Für CO2OL sprachensicher die Erfahrung und nachweislichen Auffor-stungserfolge von über zehn Jahren, die Nach-

haltigkeit des Mischforstansatzes in den Tropen,sowie die bereits dokumentierte Qualität durchZertifizierungen gemäß anerkannter Standards.

Nach welchen Standards ist CO2OL zertifiziert?Alle CO2OL-Aufforstungsprojekte sind gemäßdem Forest Stewardship Council (FSC) zertifi-ziert. Daneben wurde ein CO2OL-Projekt mit derhöchsten Auszeichnung „Gold Rating“ gemäßdem CCB Standard der Climate, Community &Biodiversity Alliance validiert. Um die CO2-Bindung gesichert zu registrierenund in einem Register stillzulegen, ist jedoch einweiterer Standard notwendig. Für den Bereichdes freiwilligen Klimaschutzes wird dies der CarbonFix Standard (CFS) sein. Hier ist CO2OL,wie bereits vor zwei Jahren beim CCB Standard,eines von zwei weltweiten Pilotprojekten. Für das für die Weltbank entwickelte Projektwird dies der Clean Development Mechanism(CDM) sein. Das ist ein im Kyoto-Protokoll in Artikel 12 verankerter Prozess.Mit diesem Ansatz, dieser jeweils drei parallelenStandards für unsere Projekte, folgen wir derEmpfehlung des WWF in seinem „Green CarbonGuidebook“ für hochwertige Klimaschutz-Auf-forstungsprojekte.

Wie muss man sich einen CO2OL KlimaschutzWald vorstellen?Für den Bereich des freiwilligen Klimaschutzespflanzt CO2OL neuen tropischen Mischwald alsreine CO2-Senke. Das Grundstück ist dabei imBesitz einer Stiftung zur dauerhaften Sicherungdes Waldes. Der Wald selbst wird nicht kommer-ziell durchforstet – er bietet Habitat für seltenePflanzen und Tiere, schafft soziale Arbeitsplätzedurch die Pflege und bindet nachweislich viel

CO2. Das bedeutet, der Wald finanziert sich zu100 Prozent aus den Erlösen von CO2-Zertifika-ten. Ohne das Klima-Engagement vieler Privat-und Geschäftskunden würde dieser Wald alsoniemals entstehen und existieren. Natürlich binden auch die ForestFinance Wälder,die über die Produkte BaumSparVertrag, Wald-SparBuch usw. entstehen, dauerhaft, zertifiziertund nachhaltig CO2. Die hierbei entstehendenCO2-Zertifikate werden von CO2OL jedoch nichtfür den Bereich des freiwilligen Klimaschutzeseingesetzt. Käufer von CO2-Zertifikaten aus diesen Projekten sind wie oben beschriebenausschließlich institutionelle Kunden wie derBio CarbonFund der Weltbank.

Weiterführende LinksZum Projekt der Weltbank/BioCarbonFunds:http://carbonfinance.org/Router.cfm?Page=BioCF&FID=

9708&ItemID=9708&ft=Projects&ProjID=33740

WWF, Green Caron Guidebook: www.panda.org/news_facts/publications/index.cfm?uN-

ewsID=135062

Zertifizierungen:www.carbonfix.info und www.climate-standards.org

Dirk Walterspacher über

Unsere Fragen an ihn:

Dirk Walterspacher, Geschäfts führer von CO2OL, war über sechs Jahre alsBusiness Development Manager im Bereich Online-Vertrieb und Marketingfür den deutschen Marktführer United Internet Media AG tätig. Jetzt ent-wickelt er Produkte, die gut fürs Klima sind.

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Menschen, Partner, Ein- und Aussichten

Seit Anfang an bei ForestFinance dabei:Kathy Punzmann, Referentin der Geschäftsführung

Wer das Bonner ForestFinance-Büro be-tritt, begegnet als erstes Kathy Punzmann.Entweder mit dem Telefonhörer in derHand, konzentriert vor dem Bildschirmoder im Gespräch mit Kollegen. In jedemFall be schäftigt, denn als Referentin derGeschäftsführung ist sie Dreh- und Angel -punkt des Büros, verantwortlich für das Ko-operations- und Eventmanagement. DieKunst der Gelassenheit beherrscht sie da -bei vollkommen. „Egal in welchem Bereich– es ist am Wichtigsten, dass man bei allemwas man tut überzeugt und mit sich imEinklang ist“, erklärt die Halb-Peruanerin,die nach ihrem Tourismus-Management-Stu dium als Managerin einer Com paniefür zeitgenössischen Tanz in Wien arbei-tete, bevor sie zu ForestFinance kam. Hiergenießt sie vor allem das Arbeitsklima:„Unser ForestFinance Team ist ein kultu-reller Mix. Es macht Spaß, hier zu arbeiten.

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Neu und die Nachfolge sichernd:Feifei Yu und Johanna Schmid-Lindner

Unsere Frau der ersten Stunde, Kathy Punz-mann, bekommt im Winter 2008 nicht nurzwei Nachfolgerinnen, sondern auch Nach-wuchs. Im Januar wird sie Mutter und Fei-fei Yu übernimmt zusammen mit JohannaSchmid-Lindner ihre Arbeit.

Feifei Yu wurde in Peking geboren undwuchs in Deutschland auf. Nach Tätigkeitenim Fair Trade Bereich, bei deutsch-chinesi-schen Wirtschaftskooperationen und imKulturaustausch, ist sie nun Referentin derGeschäftsführung und Projektmanagerinbei ForestFinance.

Johanna Schmid-Lindner hat in Heidel-berg ihre Ausbildung zur Europakorres -pon dentin gemacht und kennt Forest Fin -an ce aus einem halbjährigen Praktikum inPanama. Als Assistentin der Geschäftslei-tung übernimmt sie fortan die Organisati-on im Büro, die Kundenbetreuung sowie dieTeam-Kommunikation.

Auf Nummer sicher –Neue Protektoren für Waldarbeiter

Alle ForestFinance-Forstarbeiter haben ei-nen Hauch von Hollywood. Zumindest anden Beinen. Die zieren nämlich seit kurzemRobocop-ähnliche Beinkleider. Und dasnatürlich nicht, um sie fürs Filmgeschäft attraktiv zu machen, sondern, um sie zuschützen. Die Arbeiter, die für die Beseiti-gung von zu stark wuchernden Gräsern undBüschen verantwortlich sind, wurden mitBeinprotektoren ausgestattet. Denn ihre Ar-beit mit der Machete ist gefährlich.

Da im panamaischen Forsthandel kein-erlei Arbeitsschutz dafür zu finden ist,suchte ForestFinance nach Alternativen,die vor allem die Mobilität der Arbeiternicht einschränken würden, und landete beider Nationalsportart der Panamaer: Base-ball. Das Equipment eines Baseballspielersist für dynamische Bewegungsabläufe kon-zipiert, aber auch zur Vorbeugung von Ver-letzungen geeignet und somit optimal fürdie Arbeit mit der Machete.

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Wachsen & GedeihenForestFinance arbeitet bereits im dritten Geschäftsjahr profitabel und verzeichnete2007 einen Umsatz von circa drei Millionen Euro. Dies entspricht einer Verfünffachungdes Umsatzes gegenüber 2006. Im ersten Halbjahr 2008 erwirtschaftete das Unter-nehmen bereits einen Umsatz in gleicher Höhe wie im gesamten Jahr 2007 und erklärt:„Wir setzen in 2008 unser Umsatzwachstum fort, ohne dabei unsere ökologischen undnachhaltigen Ziele, zum Beispiel im Klimaschutz, aufzugeben.“

Die ForestFinance Gruppe gibt dieGründung der ForestFinance Aktien-gesellschaft (AG) bekannt. Als Hol-ding wird die neu geschaffene Forest-Finance AG Eigentümerin der selbst-ständigen Tochterunternehmen Fo-restFinance Service GmbH (Bonn) undForestFinance S.A. (Panama). Damitist die AG auch Inhaberin aller Mar-kenrechte der Unternehmen und de-ren Produkte.

Mit der Gründung der AG will Fo-restFinance seine nachhaltige Wachs-tumsstrategie weiter forcieren unddie inhaltliche Beteiligung der Kundenals potenzielle Aktionäre der Gesell-schaft stärken. „Aufgrund unsererlangjährigen Managementerfahrungund eines stark wachsenden Kunden-stammes von über 5.000 Kunden wer-den wir auch für Private Equity Kapitalimmer interessanter“, freut sich HarryAssenmacher, „dennoch ist einer derHauptgründe für die AG-Gründung, dieintensivere und nachhaltige Einbin-dung der ForestFinance-Kunden. Siesollen perspektivisch die Möglichkeithaben, sich an dem Unternehmen zubeteiligen, und nicht nur große Kapi-talgesellschaften.“

Die Aktien der ForestFinance Grup-pe werden noch nicht an der Börse ge-handelt. „Einen Börsengang schließenwir für die Zukunft aber nicht völligaus. Mit der Gründung der AG wollenwir zunächst jedoch die Grundlagefür eine Kapitalerhöhung schaffen,um damit Wachstum zu finanzierenund Demokratisierung für Kunden zuschaffen“, so Assenmacher.

13.000 Besucher – 30 Prozent mehr als im Vorjahr – zählte die diesjährige IAM in Düs-seldorf. Der Zuspruch der Besucher beweist, wie groß der Informationsbedarf beimThema Geldanlage ist. Vom 7. bis 9. September präsentierte sich die IAM in diesem Jahrmit einem renovierten Konzept: eine große Halle mit zentraler Plaza als Kommuni-kationsbereich, sternförmige Gänge zu den Messeständen, verschiedene Themenparks– einer davon: Grünes Geld.

Auch ForestFinance war als Aussteller dabei und präsentierte bereits zum drittenMal seine Produkte und Dienstleistungen. „Es ist erstaunlich, wie viele Besucher sichmit den Produkten auseinandersetzen und direkt am Stand durch intensives Nach-fragen ihre Investitionsentscheidungen vorbereiten“, lobt Harry Assenmacher die zahl-reichen Besucher am Stand. Die Standbesatzung hatte drei Tage lang alle Hände vollzu tun. Dabei wurden viele Kontakte geknüpft und Fragen beantwortet.

Auch im kommenden Jahr haben ForestFinance Kunden erneut Gelegenheit, dasTeam persönlich kennen zu lernen: vom 4. bis 6. September 2009 – auf der IAM 2009„Grünes Geld“.

Besucherrekord bei der IAM –

ForestFinance war dabei

ForestFinancewird Aktien -gesellschaft

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Unser neuer Forstdienstleister: BARCA

Seit Mai 2008 arbeitet ForestFinance in den Regionen Darién und Veraguas mit einem neuen Forstdienstleister zusammen. Mit Brinkman &Asociados Reforestadores de Centroamerica, kurz: BARCA.

Unser neuer Partner BARCA ist Teil der ka-nadischen Gruppe Brinkman & Associatesund gehört zu den führenden Unterneh-men im Bereich Aufforstung, Wiederher-stellung von Böden und Ökosystemen. DieForstfirma ist seit 35 Jahren auf dem Marktund hat bis heute über 900 MillionenBäume gepflanzt, eine Million Hektar al-lein in Kanada.

Der zentralamerikanische Ableger Barcawurde von Fred Schutter, Diego Dipieri undRicardo Lujan gegründet und war der ersteFSC-zertifizierte Forstbetrieb in Zentrala-merika (SW-FM/COC-000152). Neben Pana-ma ist unser neuer Forstpartner auch inCosta Rica, Belize, Honduras und El Salvadortätig.

Qualität, Erfahrung und SynergieeffekteDie Entscheidung, Teile unserer Plantagenextern zu bewirtschaften wurde getroffen,um Synergien vor Ort zu nutzen und unserWachstum gerade in der Provinz Dariénwei ter voranzutreiben. Kriterien wie Er-fahrung mit einheimischen Arten, sozialeund ökologische Nachhaltigkeit, die Pro-duktion von qualitativ hochwertigen Höl-zern und Gewinnmaximierung für dieWaldbesitzer spielten bei der Auswahl einewichtige Rolle.

BARCA engagiert sich in den jeweiligenGemeinden, in denen das Unternehmentätig ist und investiert einen Teil seiner Ge-winne in die Verbesserung der Infrastruk-tur, Schulen und Freizeiteinrichtungen.Auch die kontinuierliche Aus- und Fortbil-dung der Arbeitskräfte ist Erfolgskonzeptvon BARCA. Enge Beziehungen mit führen-den Wissenschaftler in tropischer Forst-wirtschaft garantieren die technische Wei-terentwicklung, die auch unseren Kundenzugute kommt.

„Während der Verhandlungen mit Fo-restFinance stellten wir fest, dass wir einegemeinsame Vision bezüglich Forstwirt-schaft und Nachhaltigkeit haben“, freutsich Diego Dipieri, Operational Manager beiBARCA. „Das ist wichtig, wenn man zu-sammen an Projekten arbeitet, die 25 Jah-re und länger dauern. Wir freuen uns aufdiese Zusammenarbeit und werden hart ar-beiten, um das Wachsum für die Investorenzu sichern.“

BARCA pflegt für ForestFinance nun dieProjekte Ojo de Agua, Meteti I&II, die Projekte in de Provinz Veraguas rund um ElPito und unsere neuen Fincas in der ProvinzDarien. Mehr Information finden Sie unterwww.barca.ca.

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Harry Assenmacher freut sich mit Diego Dipieri, Director de

Operaciones von Barca, auf die Zusammenarbeit in Panama.

Fotos (2): Alexander Watson

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Hochzeit in PanamaIm Frühling dieses Jahres erreichte unsfolgender Brief, der uns sehr gefreut hat:

„Sie erinnern sich vielleicht noch an dievielen Fragen, die ich Ihnen letztes Jahr vorder Panama-Reise mit meiner FreundinHeike gestellt habe. Mittlerweile liegt dieReise bereits einige Wochen zurück undwir haben uns im Dezember leider nur umein bis zwei Tage in Panama City verpasst. Ich wollte mich im Nachhinein noch ein-mal für Ihre Geduld bei der Beantwortungmeiner Fragen bedanken und für die Un-terstützung vor Ort durch Lada Winter.Der Besuch bei unseren Bäumen war sehreindrucksvoll. Dass er nicht zum absolutenHighlight der Reise wurde, lag nicht nur ander Magen-Darm-Grippe, die mich zu die-sem Zeitpunkt plagte, sondern vielmehrdaran, dass es ein noch schöneres Erlebnisin Panama gab: Heike und ich haben nachalten Stammesriten bei den Embera-India-nern im Regenwald geheiratet! Der Besuchbei den Indianern geht übrigens auf einenTipp Ihrerseits zurück. Um Ihnen einenkurzen Eindruck zu vermitteln, habe ich Ihnen Bilder dieser (symbolischen) Hoch-zeit angehängt. Mit herzlichen Grüßen, Markus Grimm.“

Wir von ForestFinance gratulieren!

„Stimmen" erzählt von einer sterbens-kranken jungen Frau, eine Geschichte vonFesthalten und Loslassen, von Liebe und Ab-schied. Gedreht hat ihn Klaus-Gregor Eich-horn – und das klimaneutral, mit CO2OL.„Ich empfinde das inzwischen fast alsSelbst verständlichkeit“, erklärt er. Undglaubt an klimafreundliche, medienwirk-same Folgen und Nachahmer. Denn „vielenist diese relativ bequeme Möglichkeit derKlimaneutralisierung noch gar nicht be-kannt – da hilft ein Ansatz wie der vonCO2OL weiter.“ Ob auch Blockbuster wie „The

Day After Tomorrow“ von Roland Emme-rich oder „Eine unbequeme Wahrheit“ von AlGore dem Klima helfen, sieht Eichhorn skep-tisch: „Falls Gore und Emmerich selbst auchEnergiesparlampen nutzen und die Kartof-feln vom Bauern um die Ecke kaufen, will ichnichts gesagt haben, aber ansonsten bleibtentscheidend, was wir als Einzelne tun undnicht, was wir der Welt mitteilen.“

Die DVD „Stimmen“ kann bei der Chem-nitzer Filmwerkstatt e.V. (www.filmwerk-statt.de) bestellt werden.

Ein Film fürs Leben

Embera-Indianer

Auf der Website von ForestFinance können Sie einen Film von Heike Strich und Markus Grimmüber die Em bera-Indianer sehen. Sie leben in Las Lajas, der Region, in denen die Forste von ForestFinance stehen. Klicken Sie einfach auf: www.forestfinance.de/embera.441.0.html

ForestFinance-Kunde Markus Grimm und seine Lebens- gefährtin Heike Strich haben in Panama nach denalten Stammesriten der Embera-Indianer geheiratet.

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Die FF-Treestars

Forstwissenschaftler Andreas Schnall, im Foto am wei-ßen Kreis zu erkennen, ist seit Mai 2008 für CO2OL inPanama. Er spielt mit den neuen Sternen am Fußball-

himmel über Las Lajas: den ForestFinance Treestars.

Die Saison ist im Gange und das zweite Spielbestritten. Es lief eindeutig besser als das er-ste, das mit einem klanglosen 8:0 verlorenwurde. Die Fußballer aus Las Lajas, wo ForestFinanceseine ökologischen Gästehäuser baut, gebenalles, um in der kleinen, ganz privaten Liga,in die auch die Treestars von ForestFinancegehören, zu bestehen. Und so war der Tree star-Trainer Moises froh, dass er auf-grund des vollständigen Kaders aus demVollen schöpfen konnte. Er schickte seineMannschaft voller Selbstvertrauen auf denPlatz und die machte ihm anfangs alle Ehre.Sie bestimmten das Spiel und schossennach 15 Minuten das erste Tor der Partie. Diesem schönen Einstieg für das ForestFi-nance-Fußballteam folgten leider viele, un-schöne Tacklings, fünf gelbe Karten – diemeisten für die gegnerische Mannschaft,Rincon Largo. Die konnte sich auch spiele-risch durchsetzen, schoss zwei Tore undführte zur Pause mit 2:1. Die zweite Halbzeit lief für die Treestarskaum besser. Zwar konnten sie durch einengefährlichen Freistoß durch den Spielerund Trainer Moises in der 48-sten Minutebeinahe den Ausgleich erzielen, aber nachdieser vertanen Chance wollte ihnen nichtsmehr so recht gelingen. Sie gingen mit ei-nem 1:4 geschlagen vom Platz. Ob sich unsere Sterne in der Las-Lajas-Ligabehaupten werden? Das erfahren Sie inunserer nächsten Ausgabe. Wie sich unserMann und Kicker in Panama, AndreasSchnall, fühlte, können sie im aktuellenForestFinance-Newsletter sowie aufwww.forestfinance.de lesen.

Greenest Person on the Planetüberzeugen.Der Besuchhinterließ ei-nen bleiben-den Ein-druck: Gel-ber besitztheute vierHektar auf-geforsteteWoodStockInvest-Flächen, mit denen erseinen eigenen Beitrag zum Schutz der Re-genwälder, des Klimas und einheimischerTier- wie Pflanzenarten leistet. „Ich bin be-geistert von der Idee, dass meine Alters-vorsorge ,grün‘ sein wird und ich damit denKlimaschutz unterstütze“, sagt Gelber undermuntert seine Zuhörer in zahlreichenVorträgen in eine „grüne“ Zukunft zu in-vestieren.

Unermüdlich ist er unterwegs, hält Vor-träge in Schulen und Universitäten, grün-dete seine eigene Firma MALEKI GmbH, diesich auf die Herstellung umweltfreundlicherBaustoffe spezialisiert hat, und ist Ideen-lieferant zahlreicher Organisationen wie bei-spielsweise die Plant-a-Tree-Today-Foun -dation.

Wenn Sie mehr über Mathias Gelbererfahren wollen, surfen Sie zu den Walen un-ter www.3rdwhale.com.

Bei der Frage, wie ökologisch man selbst ei-gentlich lebt, überfällt die meisten ange-sichts der kleinen, aber alltäglichen Um-weltsünden eine leichte Übelkeit. Infla-tionärer Gebrauch von Verpackungsmate-rial, Papierverschwendung, die 500 Meterzum Zigarettenautomaten mit dem Autound nicht vorhandene Energiesparlampenin der gesamten Wohnung sind nur ein paarBeispiele dafür, wie sich viele von uns täg-lich an der Umwelt vergehen. Die ausge-zeichnete Ausnahme heißt Matthias Gelber.Der Deutsche lebt seit kurzem in Malaysiaund engagiert sich seit mehreren Jahren vor-bildlich für Umweltthemen. Er ist Investorbei ForestFinance und erhielt nun den Titel„Greenest Person on the Planet“.

Fünf Personen waren ins Finale des in-ternationalen Wettbewerbs gelangt, diezuvor hunderte andere „grüne“ Mitbewer-ber per Onlinevoting hinter sich gelassenhatten. Gelber bemühte sich vor allem dar-um, seine Ziele publik und die Bevölkerungdirekt auf die Probleme im Umgang mit derUmwelt aufmerksam zu machen.

Bei der Suche nach einer ökologischenMöglichkeit seine Altersvorsorge zu finan-zieren, stieß er auf ForestFinance. KurzerHand entschied er sich dazu, selbst nachPanama zu reisen und sich von den Gege-benheiten und der Umsetzung vor Ort zu

Matthias Gelber ist der Gewinner des internationalen Wettbewerbs 2008, der den ökologischsten Menschensucht und auszeichnet. Foto: Mathias Gelber

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Was hat der Zoo mit dem Schutz des Jaguarsin seinem natürlichen Lebensraum zu tun? Ich selbst mag auch keine Zoos. Aber die Ja-guare in unseren Gehegen kommen aus priva-ter Gefangenschaft und haben nie gelernt,selbst zu jagen. Sie wären in der Natur nichtüberlebensfähig. Ihr neues Gehege ist so ange-legt, dass der natürliche Lebensraum nachemp-funden wird. So sollen die Besucher lernen,welche Bedürfnisse der Jaguar hat und wie manihm helfen kann, zu überleben.

Wo gibt es in Panama Jaguare und wie viele?Der Jaguar bevorzugt einsame Gegenden in denWäldern der Bergregionen, kommt aber auch inden tieferen Regionen Panamas vor. Es sindsogar Spuren in der Nähe von Panama City ge-funden worden. Wegen ihres schweren Körper-baues können sie nur schwer klettern. Amliebsten halten sie sich in Sumpf- und Feuchtge-bieten auf, wo sie auch gerne fischen. Da siesehr scheu sind, kann man sie kaum finden undzählen. Zählungen mit Bewegungskamerashaben jedoch ergeben, dass die Bestände starkzurückgehen.

Was sind die Hauptursachen für die Gefähr-dung des Jaguars und welche Möglichkeitenhaben wir, zu helfen?Die durch Wilderei erbeuteten Jaguarfelle brin-gen auf dem Schwarzmarkt hohe Gewinne.Somit stellt die Bejagung, obwohl sie verbotenist, immer noch ein Problem dar. Die wichtigsteUrsache für den Rückgang des Jaguars ist aberdie Zerstörung seines Lebensraumes. Immermehr tropischer Urwald fällt der Landwirtschaft,aber auch dem Städtebau zum Opfer. Wenn wirden Jaguar schützen wollen, müssen wir seinenLebensraum bewahren und zerstörte Lebens-räume wieder zurückgewinnen.

Was hoffen Sie für die Zukunft des Projektes?Dass die Menschen in Panama, aber auch über-all auf der Welt ein Gespür für die Bedürfnissedieser wunderschönen Tiere entwickeln, anfan-gen mitzudenken, sich verantwortlich fühlenund handeln!

Mehr Informationen zum Projekt auf www.summitpanama.org

Das Interview führte Alexander Watson.

In jeder Ausgabe stellen wir Ihnenjemanden vor, der sich um Bäumeoder sogar ganze Wälder verdientgemacht hat. Caroline Goellner, 26, Tierschütze-rin und Architektin setzt sich seitvielen Jahren für den Schutz der Jaguare in Panama und ihren Lebensraum, den Tropenwald, ein.

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Frau Goellner, Siesind in Panama Citygeboren und habenArchitektur studiert.Warum interessie-ren Sie sich für Naturschutz und Jaguare?In Panama City hatdie Natur keinenPlatz mehr. Währendmeines Studiumshabe ich mich daherauf ökologischesBauen konzentriert,

um unsere Zivilisation in die Natur zu integrie-ren. Der Jaguar steht stellvertretend für eineneinzigartigen, sehr wertvollen Lebensraum, derimmer stärker zerstört wird.

Wie bringen Sie sich in das Projekt ein?Zurzeit bauen wir ein artgerechtes Jaguar-Ge-hege im Zoo von Panama, dessen Bau ich über-wache. Meine schwierigste Aufgabe bestandanfangs darin, Sponsoren zu finden.

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Carl von Linné taufte den Baum – in An-lehnung an globale Götterspeisen, nach„theos“, griechisch Gott und „broma“ Spei-se, auf den Namen Theobroma cacao. Undließe man diesen göttlichen Baum wie erwollte, dann reckte er sich bis zu 15 Metergen Himmel. Auf Plantagen lebt er meist ingestutzten vier Metern. Die Blätter aber sind,mit Blattadern von bis zu 35 Zentimeter,stets imposant.

Außergewöhnlich sind am Kakaobaumauch die Blüten. Sie stehen direkt amStamm und bilden Früchte mit einer ledri-gen, gelben Schale. 15 bis 20 Zentimeter langund bis zu 500 Gramm schwer könnendiese werden. Unter ihrer äußerst hartenSchale befinden sich in fünf Reihen ange-ordnet 30 bis 60 Samen, die von einem wei-ßen, süßen und schleimigen aber sehrschmackhaften Fruchtfleisch umgeben sind.

Beim Kakaobaum unterscheidet manzwischen zwei Grundtypen, dem Criollound dem Forastero. Diese grobe Einteilungwird aufgrund der Fruchtform und der Sa-menfarbe vorgenommen. Der Criollo besitztlängliche, spitz zulaufende Früchte mitzehn ausgeprägten Längsfurchen. Unterder rauhen Oberfläche sind weiße Samen.Die Früchte des Forastero hingegen ent-halten dunkelviolette Samen, sind breiter,ihre Oberfläche ist glatt und kaum ge-furcht.

Der Criollo liefert qualitativ hochwerti-ge Kakaos, ist jedoch anfällig gegenüberKrankheiten und Schädlingen. Der robustereForastero liefert höhere Erträge, weshalb erüberwiegend angebaut wird. Aus Criollound Forastero hat man auf der Insel Trini-dad den Trinitario, den dritten im Kakaoty-penbund, gezüchtet. Trinitarios kombinie-ren die Resistenz-Eigenschaften des Foras-tero mit den angenehmen geschmackli-chen Eigenschaften des Criollo. Sie haben ei-nen kräftigen Kakaogeschmack und aus-drucksstarke Aromen.

Der Kakaobaum

BaumSchule

Er heißt offiziell Theobroma cacao, gehört zur Gattung Theobroma in derFamilie der Malvengewächse, die rund 20 Arten umfasst: immergrüne Büsche und kleine Bäume, die im Unterholz der Regenwälder wachsen.

Der Kakaobaum lässt sich nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen kultivieren. Er trägt außerhalb 20 Grad nördlicher und 20 Grad südlicher Breite keine Früchte, braucht gute Böden und ausreichend Wasser. Er liebt Schatten und verrottendes Laub, Mücken und kleine Fliegen, die er zur Bestäubung braucht. Der hier abgebildete Baum wächst auf Borneo, Malaysia.

Foto: wikipedia.de

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Der Wald im Web

OroVerde www.oroverde.deDie Tropenwaldstiftung OroVerde – zuDeutsch „Grünes Gold“ – engagiert sich seit19 Jahren für den Erhalt der Tropenwälder.Zu ihren Aufgaben gehört nicht nur Tro-penwaldschutz und -wiederaufforstung,sondern auch Umweltbildung. So bietet dieStiftung auf ihrer Website fundierte Infor-mationen zu vielen Themen rund um denRegenwald und speziell auf Lehrer undKinder zugeschnittenes Material zum Be-stellen und Herunterladen an.

Zukunftswald www.zukunftswald.deMit dieser Website hat sich das Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung imRahmen des Projektes „Zukunftsorientier-te Waldwirtschaft“ wirklich etwas einfallenlassen. Wer Forstwirtschaft miterleben will,ist hier richtig. Die virtuelle Figur Horst För-ster nimmt den Besucher mit auf Exkur-sionen durch den Wald. Noch Fragen? HorstFörster beantwortet sie gerne – einfachSchlagwort eingeben und die passendeAntwort erscheint. Wer dann am liebstengleich selbst als Förster Hand anlegen will,kann beim Waldspiel auf der Website seineneigenen Wald anpflanzen und bewirt-schaften.

Rettet den Regewald www.regenwald.orgDie 1986 gegründete gemeinnützige Um-weltorganisation Rettet den Regenwaldsetzt sich für die Rechte der Regenwald-menschen und den Erhalt ihrer Lebens-räume ein. Unter anderem bringt sie denvierteljährlich erscheinenden „RegenwaldReport“ heraus, der online bestellt oderheruntergeladen werden kann. Danebenbietet die Website aktuelle Nachrichtenund Kampagnen zum Regenwaldschutz.

iForest

Regenwald-Quizregenwald.source.at/ quiz_wwf/index.php?Wer sein Regenwald-Wissen testen möch-te, der sollte beim Flash-Quiz des WWFÖsterreich vorbeischauen. Die Animationvermittelt spielerisch interessante Faktenzu einem einzigartigen Ökosystem undzaubert dabei echtes Regenwald-Feelingins heimische Wohnzimmer.

Kennen Sie noch mehr gute Seiten im Netz, in denen es um Wald, dessen Lebensraum und Schutz geht? Wirstellen sie gerne im ForestFinest-Magazin vor! Mailen Sie uns einfach die Links [email protected]

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iForest

Waldwissen www.waldwissen.netWaldwissen.net ist eine umfangreiche In-formations- und Kommunikationsplatt-form rund um Wald und Forst. Das Ge-meinschaftswerk vierer forstwissenschaft-licher Forschungsinstitutionen bündeltWissen und neue Erkenntnisse der Forst-praxis. So bietet die Website ein auch fürden Laien interessantes und breit ge-fächertes Nachschlagewerk, welches dasgesamte Spektrum der Forstwissenschaftumfasst.

Wald www.wald.deDie gemeinnützige Stiftung UnternehmenWald wurde 2006 mit dem Ziel gegründet,mehr naturnahen Wald in Deutschlandund im Ausland zu schaffen. Die Website derStiftung dient der Umweltbildung und ent-hält ausführliche Informationen zum Öko-system Wald und seiner forstlichen Be-wirtschaftung. Neben heimischen Wald-tieren werden unter anderem auch Bau-marten, Böden und forstwissenschaftlicheMethoden verständlich erklärt und vorge-stellt.

Treffpunkt Wald www.treffpunktwald.deTreffpunkt Wald ist die erste gemeinsame,Bundesländer übergreifende Initiative derForstverwaltungen. Ziel ist es, den Menschenden Wald auf neue Art näher zu bringen -zum Beispiel auf dem Mountain-Bike oderbei einer Musikveranstaltung in der Natur.Über die Veranstaltungssuche auf der Web-site treffpunktwald.de können alle Wald-Ex-kursionen und -Events in ganz Deutschlandgefunden werden.

Robin Wood www.robinwood.deRobin Wood ist eine gemeinnützige Um-weltorganisation, die seit 1982 Kampa-gnen zu den Schwerpunktthemen Wald, Tro-penwald, Energie und Verkehr organisiert.Auf der Website von Robin Wood finden sichumfangreiche Informationen und Mit-mach-Aktionen gegen das Waldsterben,den Holzraubbau und insbesondere zumTropenwaldschutz.

Waldarchiv www.waldarchiv.deBereits seit 1987 fotografiert die Gesell-schaft für ökologische Forschung in regel-mäßigen Abständen Wälder und Einzel-bäume in den bayerischen Alpen und an-deren deutschen Regionen. Die auf derWebsite www.waldarchiv.de veröffentlich-ten Fotos zeigen deutliche Veränderungenan den Bäumen, die von Klimawandel undLuftverschmutzung zeugen. Das Waldarchivwird stetig erweitert und ist somit immereinen Besuch wert.

Greenpeacewww.greenpeace.de/themen/waelder/

Der Schutz der Wälder ist ein Schwer-punktthema der Umweltorganisation Green peace, die sich seit 1971 internationalund unabhängig für die Erhaltung unsererLebensgrundlagen einsetzt. Die Organisa-tion widmet dem Wald auf ihrer Website ei-nen eigenen Bereich, in dem neben um-fassenden Informationen, aktuellen Nach-richten, Videos, Bildergalerien und Mit-mach-Aktionen auch der sehr empfehlens-werte Verbraucherratgeber „Holz & Wald“zu finden ist.

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Animals Save the PlanetAus dem Hause Aardman Animations, demElternhaus von Wallace & Gromit, kom-men tierisch engagierte Kurzfilme, die dieWelt retten wollen. Wie? Das zeigen Erd-männchen, Kühe und Kamele. Sogar Fische, die mit Mülltüten flirten und einherrlich tragisches Ende finden.

Animal Planet, der weltweit führende An-bieter von Tier- und Naturdokumentationen,startet sein neuestes Serienprojekt: „Ani-mals Save the Planet“. Die Serie zeigt eineReihe von lustigen Trickfilmen, in denen Tie-re den Zuschauern Tipps geben, wie sie ihrLeben umweltfreundlicher gestalten kön-nen. Die neue Kurzfilmreihe wird über Pre-miere ausgestrahlt und besteht aus elfwitzigen Knettrickfilmen mit einer Längevon 20 bis 40 Sekunden.

Animal Planet bietet ein 24-Stunden-Programm mit Tier- und Naturdokumen-tationen an und ist in Deutschland undOsterreich exklusiv uber Premiere zu emp-fangen, in der Schweiz uber den Teleclub.Hinter dem Programm stehen zwei re-nommierte internationale Produktionsfir-men: Discovery Communications und BBCWorldwide. Weltweit erreicht der Sender300 Millionen Haushalte in uber 160 Lan-dern und Regionen in Europa, Asien, Latein-Amerika, Afrika und dem Nahen Osten.

Eine Kostprobe sowie einige Trickfilme fin-den Sie im Internet unter www.werbung.dis-covery.de/d/3107/

Touren planen mit planetoutdoor.deMit „planetoutdoor.de“ ist im Sommer

eines der größten deutschen Touren- undOut door-Portale ans Netz gegangen. Frischluft-Fans finden hier detailliert be- schriebene Touren inklusive zahlreicher Zu-satzinfos zu Regionen und Freizeitzielen.

Das Portal bietet Touren und Infos fürjede Sportart und jeden Schwierigkeits-grad. Nicht nur Wanderer, Kletterer, Ski- undSchneeschuhtourengeher kommen hier aufihre Kosten, auch Genussradler, Rennrad-fahrer und Mountainbiker, Kanufahrer undMotorradfahrer werden fündig. Jede ein-zelne Tour ist von erfahrenen Outdoor-Journalisten recherchiert und professio-nell beschrieben. Für zuverlässige Touren-beschreibungen sorgt das Kartenmaterial,das von professionellen Kartografen er-stellt wurde. Zusätzlich werden zu allen Touren standardisierte GPS-Daten, Google-Maps und weitere nützliche Informationenangeboten: von Tipps zu Unterkünften, Ein-kehrmöglichkeiten und Sehenswürdigkei-ten bis hin zu Infos über die jeweilige Regionund die Wettervorhersage.

Alle Touren werden regelmäßig aktuali-siert und bleiben so stets auf dem neuestenStand. Zudem können registrierte User An-merkungen schreiben sowie eigene Tippsund Touren hinzufügen, die vom Bruck-mann Verlag jeweils redaktionell geprüftwerden, um einen gleichbleibend hohenQualitätsstandard zu sichern. Der Bruck-mann Verlag ist ein bekannter Anbieter fürOutdoor- und Reisemedien.

Gehen Sie aus, über alle Berge, real und vir-tuell unter www.planet-outdoor.de

Die Denker des Dschungels

„Es gibt Bücher, die kann man ma-chen und es gibt Bücher, die mussman machen“, erklärte Herbet Ull-mann nach seiner Reise durch Borneound verlegte prompt das Buch desForstwissenschaftlers und Mikrobiolo-gen Dr. Willie Smits. Dieser ging 1980nach Indonesien und wurde eherdurch Zufall zum Orangutan schützer.Am Rande eines Marktes fand er einenhalbtoten Orangutan und rettete seinLeben. Zwei Jahre später gründete erdie Borneo Orangutan Survival Foun-dation (BOS), die mittlerweile 1.300 Tiere vor dem Tod bewahrte.

Zusammen mit dem Autor GerdSchuster und dem mehrfach ausge-zeichneten Fotografen Jay Ullal arbei-tete Smits an dem Text-Bild-Band „DieDen ker des Dschungels“. Auf ihrenfünf Reisen nach Borneo und Sumatraentstanden annähernd zehntausendFotos. Über 350 finden Sie im Buch. Diebegleitenden Texte sind wissenschaft-lich fundiert, aber äußerst lebendigund anschaulich geschrieben.

Gerd Schuster, Willie Smits (Text), Jay Ullal (Fotos): Die Denker des Dschungels. Der Orangutan-Report 2007, 320 Seiten, € (D) 29,95, h.f. ullmann Verlag, Königswinter, ISBN 978-3-8331-4622-0

Für Waldläufer

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Mit Geschick, Kraft und Mut . auf die Bäume im Johanniskreuzer Wald, auf der Baum-kletteranlage am Haus der Nachhaltigkeit! Sechs Bäume wurden mit Baumklettergriffenausgerüstet, so dass insgesamt rund 30 Touren mehrerer Schwierigkeitsgrade entstan-den. Dabei können flinke Kletterer Höhen von bis zu 20 Metern erklimmen. Sie werdennach vorheriger Anmeldung durch professionelle Trainer und ausgebildetes Siche rungspersonal betreut. Mitzubringen sind bequeme Outdoor- oder Sportkleidung,die durch Abrieb am Baum auch schmutzig werden kann, und Sportschuhe. Anmeldenkönnen Sie sich hier: Haus der Nachhaltigkeit, 67705 Trippstadt, Telefon: 06306/9210132, E-Mail: [email protected]

Schulkonzert zu gewinnen · „klima on s’cooltour“ lautet das Motto des diesjährigen bun-desweiten Wettbewerbs zum Thema Klima und Umweltschutz. Schüler der Jahrgangsstufenfünf bis 13 können dazu Projekte entwickeln, sich dabei Unterstützung vom Umwelt-bundesamt, der Deutschen Umwelthilfe, der Verbraucherzentrale NRW oder auch der Um-weltorganisation Germanwatch holen und gewinnen. Die Schulparty mit der Band Julibekommt das coolste aller Projekte, alle anderen aber können bereits mit dem Einstiegin den Wettbewerb die „Germanwatch Klimaexpedition“ buchen. Sie überträgt aktuel-le Satellitenaufnahmen live ins Klassenzimmer und führt im Vergleich mit Archivbilderndie drastischen Veränderungen der Landschaften vor Augen. Informationen und An-meldeformulare finden interessierte Lehrer und Schüler unter www.scooltour.info

Biosphärenhaus Pfälzerwald · Es war ein Projekt der Expo 2000 und nun steht es da. Etwas verlassen und unpassend. Mitten im Pfälzer Wald. Ein moderner Klotz, der es aberin sich hat – mit multimedialen Ausstellungen rund um Wald und Natur und nicht zu ver-gessen, einem Restaurant mit Weitblick und regionalen Spezialitäten. Besonders span-nend wird es aber draußen auf dem Baumwipfelpfad. Im Zickzackkurs führt der in die Kro-nen, schlängelt sich in 18 Meter Höhe durchs Geäst und führt bis zur Aussichtsplattformin 35 Meter Höhe. Gigantisch ist der Ausblick auf den Pfälzerwald, faszinierend der Ein-blick in die Natur. Zwei Wege führen durch die Wipfel: der eine sanft, der andere aben-teuerlich. Abwärts geht es ganz bequem über eine Rampe oder rasant über eine 40 Me-ter lange Baumrutsche. Schauen Sie mal vorbei: Biosphärenhaus Pfälzerwald / Nordvogesen, Am Königsbruch 1, 66996Fischbach bei Dahn, www.biosphaerenhaus.de

Es gibt viel zu entdecken! In luftigen Höhen, sogar in Schulen und Glashäusern. Hier unsere Reihe mitVeranstaltungstipps im ForestFinest Magazin

Ausstellungen – Termine – Events

… durchforstet

Die Kultband Juli setzt sich für Klimaschutz ein undspielt für Schüler, die sich für Klimaschutz engagieren.

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Der Spritmais ist gestiegen.

Spenden-Konto-Nummerfür nachhaltige Hilfe:Postbank Köln BLZ 370 100 50Konto500 500 500

Mais gehört

auf den Teller

und nicht in

den Tank.

www.brot-fuer-die-welt.de

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