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Forschung und Entwicklung in der Ausbildung Projekt-Katalog Sekundarstufe I Staffel 6 Studiengang Sekundarstufe I H13 ZS 15 ZW 16

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Forschung und Entwicklung in der Ausbildung

Projekt-Katalog Sekundarstufe I

Staffel 6

Studiengang Sekundarstufe I H13

ZS 15 – ZW 16

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PHZH, Zürich, im Februar 2015 Liebe Studentinnen, liebe Studenten Wir freuen uns sehr, Ihnen mit vorliegender Broschüre das Angebot der Forschungs- und Entwick-lungsprojekte der Staffel 6 vorzustellen, die Sie zwischen Sommerzwischensemester 15 und Winterzwischensemester 16 absolvieren. Während des Studiums und später im Beruf werden Sie immer wieder Resultaten und Produkten aus Forschung und Entwicklung begegnen. Das Ausbildungskonzept der PH Zürich sieht vor, dass Sie sich im Laufe ihrer Ausbildung aktiv an einem Forschungs- bzw. Entwicklungsprojekt beteiligen. Sie erhalten dadurch Einblicke in wissenschaftliches Denken und erfahren, wie neues Wissen durch forschendes Fragen und Handeln entwickelt werden kann. Bitte studieren Sie die Ausschreibungen und melden sich über „Mein Studium“ au f dem Studiweb für die Onlineausschreibung mit Ihrer Wahl (unbedingt erste bis dritte Priorität angeben) von Donnerstag, 5. März 2015 bis spätestens Freitag, 20. März 2015 an. Falls Sie sich bereits im Rahmen des Studienschwerpunktes an einem F&E-Projekt beteiligen oder aufgrund von Vorleistungen kein F&E-Projekt absolvieren, müssen Sie sich nicht anmelden. Ein Antrag um Erlass des F&E-Projekts muss zusammen mit entsprechenden Bestätigungen über Ihre Vorleistungen (abgeschlossenes Grundstudium Uni/ETH oder Abschluss einer Fachhochschule bzw. BA) bis spätestens Freitag, 20. März 2015 bei der zuständigen Abteilungsleitung eingereicht werden. Freundlichen Grüssen Esther Kamm Andrea Keck Frei Abteilungsleiterin Sekundarstufe I Modulverantwortliche F&E in der Ausbildung

Sibylle Künzli Modulverantwortliche F&E in der Ausbildung

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FE A101 Dozierende Peter Holzwarth

Migration im Film Inhalt Gegenstand der Forschung sind Filme, die Migrationsphänomene zum Thema haben (z.B. Bend it like Beckham, Reise der Hoffnung, Bienvenue chez les chtis oder Image Problem). Die Studierenden lernen sowohl Methoden der Filmanalyse als auch Methoden der Filmbildung. Sie wählen in Zweierteams ihre eigenen Migrationsfilme aus und entwickeln eine eigene Fragestellung. Die Ergebnisse der Analysen werden in Form von Filmheften festgehalten. Diese Hefte enthalten sowohl die Ergebnisse der Forschung als auch Hinweise für den pädagogischen Einsatz des jeweiligen Filmes. Ziel Folgende Fragen werden behandelt: - Wie lässt sich Medienaneignung erklären? - Welche Funktionen erfüllen bestimmte Arten der Repräsentation in Filmen (Vorurteile und Stereotypen)? - Wie können Filme auf filmsprachlicher und inhaltlicher Ebene analysiert werden? Lernfelder: - Filmsprache - Medienkompetenz - Migration - Interkulturelle Kompetenz / Fremdheitskompetenz - Filmpädagogische Kompetenz - Theaterpädagogische Ansätze Ablauf 1. Kompaktwoche Grundlagen Migration Grundlagen Filmsprache/ Filmanalyse Grundlagen Filmbildung Exemplarische Visionierung von ausgewählten Filmen Methoden der Filmbildung Sichtung der relevanten Literatur Produktion eines eigenen kleinen Filmes Veranstaltung im HS Präsentation der für die Analyse ausgewählten Filme/Forschungsfragen, Feedback durch die Gruppe 2. Kompaktwoche Überarbeitung der Filmhefte mit Peerfeedback Auswahlfilm der Gruppe visionieren Gastvortrag eines Filmemachers/ einer Filmemacherin Abschlussfeedback Ergebnisse Die Studierenden produzieren Filmhefte mit DVDs. Diese sind auch für andere interessierte Studierende und Dozierende im Digital Learning Center (DLC) der PH Zürich zugänglich. Als Zwischenergebnis werden Powerpoint-Präsentationen erstellt. Das Thema kann für eine Masterarbeit erweitert werden. In der Vergangenheit sind bereits einige Arbeiten zum Thema Film und Migration entstanden.

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Leistungsnachweis - Aktive Teilnahme in allen Phasen des Moduls - Selbstproduzierter Kurzfilm - Powerpoint-Präsentationen mit Forschungsfragestellung und Zwischenergebnissen - Filmhefte mit Ergebnissen der Forschung und Hinweisen für die Praxis Voraussetzungen Interesse und Lust an den Themen Film und Migration sind hilfreiche Voraussetzungen. Zielstufe: Sek.

FE A113 Dozierende Petra Hild und Regina Scherrer

Soziales Feld Schule – mehr als Unterricht und Didaktik. Schulischen Alltag erleben und gestalten unter der besonderen Berücksichtigung von Übergängen und Peers Inhalt Wenn Schule als soziale Alltagswelt verstanden wird, umfasst sie mehr als Didaktik und Unterricht (Brake et al. 2010). Denn die Volksschule ist auf vielfältige und komplexe Weise in gesellschaftliche Praktiken eingebunden. Schulischer Alltag wird in einem Spannungsfeld gestaltet, das sich zwischen den Eckpfeilern Gesellschaft, Bildungssystem und Individuen aufspannt. Zudem ist jede Schule, jede Klasse dem historischen Zeitgeist unterworfen (Hutmacher 2003). Innerhalb des breiten Themas "soziales Feld Schule" fokussieren wir biografische Übergänge im Bildungsverlauf - beispielsweise von der Familie in die Vorschule (Kindergarten) oder später von der Primar- in die Sekundarstufe. Dies sind wichtige Schwellen (Helferich 2006, S. 30), an denen die Kinder und Jugendlichen ihr vertrautes Umfeld verlassen müssen, sich in neue Kontexte zu integrieren haben, Selektion erleben und verarbeiten müssen und es Unsicherheiten auszuhalten gilt. Soziale Merkmale wie Geschlecht, soziale oder ethnische Herkunft oder Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen strukturieren Integrations- und Bildungschancen bei diesen Übergängen entscheidend mit Ablauf. Ziel Das Ziel dieses F&E Projektes ist es, über die Forschungsergebnisse eine persönliche Reflexion und Antizipation von zentralen Erfolgsfaktoren des Berufseinstiegs zu ermöglichen. Im Bereich der Methode lernen die Studierenden mit dem Experteninterview eine qualitative Forschungsmethode anwenden. Sie können sich innerhalb empirischer Forschungsmethoden orientieren und Forschungsresultate kritisch lesen. Inhaltlich können sie sich durch den gewonnenen Überblick mit Berufseinstiegsfragen auseinandersetzen und sich so auf ihre eigene Einstiegsphase in den Beruf vorbereiten. Ergebnisse In diesem Projekt geht es darum, das soziale Feld Schule in seinen vielfältigen Facetten und Funktionen wahr zu nehmen. Konkret werden auf der Grundlage von theoretischen Erkenntnissen und neuen empirischen Befunden die von den Studierenden gewählten Themen oder Schwerpunkte vertieft bearbeitet.

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Die Studierenden:

schärfen durch die forschende Herangehensweise ihren professionellen Blick für das soziale Feld Schule.

erhalten Einblicke in Verfahren und Methoden nicht-standardisierter (qualitativer) Forschung, in Erhebungs- und Analysetätigkeiten sowie in Grenzen und Möglichkeiten der verschiedenen Forschungsweisen.

setzen sie sich mit der eigenen Bildungsbiographie, mit Erfahrungen bezüglich Aus- und Einschlussprozessen, Vorurteilen und blinden Flecken der verschiedenen Akteur/innen im sozialen Feld Schule auseinander.

üben sich in der Durchführung und Dokumentation eines Forschungsprojektes in Gruppen Ablauf Die Studierenden werden sich in die Thematik einlesen, eine fokussierte Fragestellung innerhalb des skizzierten Rahmens entwickeln, einen Gesprächsleitfaden erarbeiten, Zielpersonen (Kinder und Jugendliche) und Feldzugang organisieren, die Gruppenwerkstätte durchführen, die erhobenen Daten aufbereiten und analysieren sowie ihre gewonnenen Erkenntnisse formulieren. Diese zentralen Schritte des Forschungsvorgangs werden in Gruppen durchgeführt und in einem gemeinsamen Prozessbericht dokumentiert. Die Studierenden lernen das Verfahren der Gruppenwerkstatt kennen sowie die Auswertungsmethode der typenbildenden Habitushermeneutik (vgl. Bremer 2004; Bremer und Teiwes-Kügler 2013). Leistungsnachweis Innerhalb des F&E in der Ausbildung entwickeln die Studierenden - aufbauend auf ihren erarbeiteten thematischen und methodischen Kenntnissen sowie mit Unterstützung der Dozierenden – einen Werkstattbericht, der die wichtigsten Arbeitsschritte dokumentiert, die Interpretationsarbeit reflektiert und die gewonnenen Erkenntnisse darlegt. Sie präsentieren ihre Haupterkenntnisse den andern Gruppen im gleichen FE i.d A und als externe Präsentation anderen Studierenden. Voraussetzungen Dieses F&E-Projekt ist für Studierende der Eingangs- und Sekundarstufe geeignet.

FE A120 Dozierende Rudolf Isler und Hans Berner

Erfolgreicher Start ins Berufsleben - Experteninterviews zu Erfolgsfaktoren des Berufseinstiegs von Lehrpersonen Inhalt „Beim Einstieg in den Beruf braucht es vor allem ein funktionstüchtiges Classroom-Management!“ „Berufseinsteiger/innen müssen eine natürliche Autorität ausstrahlen!“ Solche und ähnliche Forderungen werden gleichermassen von Personen geäussert, die über mehr oder weniger differenzierte Kenntnisse des Lehrerberufs verfügen. In diesem F&E Projekt erforschen wir, was Lehrerinnen und Lehrer wissen und können müssen, damit sie erfolgreich in ihren Beruf starten und Freude an ihrem Beruf haben. Wir wollen herausfinden, worauf man beim Berufseinstieg besonders achten muss und welches mögliche Gründe für Erfolg und Misserfolg sind. Die gewählte Forschungsmethode ist das Experteninterview. Experteninterviews eignen sich, weil sie relativ schnell zu verwertbaren Ergebnissen führen: Im Hinblick auf den näher rückenden Berufseinstieg erhalten die Studierenden durch ihre Forschungsaktivität Hinweise über wesentliche

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Kompetenzen von Lehrpersonen zu Beginn ihrer Berufstätigkeit – und stossen auf Fragen, die sie im weiteren Verlauf der Ausbildung spezifisch bearbeiten möchten. Zudem ist anzunehmen, dass die Interviews mit Expertinnen und Experten aus der Praxis zu einer anregenden Konfrontation von persönlichen Idealvorstellungen und Aspekten der Berufsrealität führen und persönliche Entwicklungsnotwendigkeiten aufzeigen. Ablauf 1. Kompaktwoche Zuerst werden wir uns sowohl mit der öffentlichen Meinung als auch mit aktuellen Forschungsberichten zum Thema auseinandersetzen. Anschliessend folgt eine differenzierte Einführung in die Methode des Experteninterviews, die Entwicklung von Forschungsfragen sowie die Vorbereitung der Interviews. Kursorische Veranstaltung im HS Die Durchführung und Auswertung der Experteninterviews in den einzelnen Forschungsteams bildet den Schwerpunkt des Projektes. Dabei werden die entscheidenden inhaltlichen und methodischen Fragen, Probleme, Erkenntnisse in der Gesamtgruppe diskutiert und geklärt. 2. Kompaktwoche Die Resultate werden gesichert und es werden fünf Hauptthesen zu den Resultaten formuliert, die in der Gesamtgruppe argumentativ vertreten werden müssen. Den Abschluss bilden das Erstellen der Posters und die Präsentation vor Studierenden aus anderen F&E Modulen. Ergebnisse Die Hauptergebnisse müssen in Thesenform zusammengefasst und argumentativ vertreten werden. Die Arbeit der einzelnen Forschungsteams wird einem breiteren Publikum in Form von Poster -Präsentationen vorgestellt. Zusätzlich hat jedes Forschungsteam ein Abstract zu verfassen. Leistungsnachweis Der Leistungsnachweis besteht in der Mitarbeit, im Präsentieren des jeweiligen Standes der Projektteam-Arbeit, in der Verteidigung der Thesen sowie in der Schlusspräsentation der Arbeit. Voraussetzungen Dieses F&E Projekt ist für Studierende aller Stufen geeignet.

FE A126 Dozierende Sabina Brändli und Stefan Baumann

Film im Geschichts- und Geografieunterricht Inhalt Gemäss Studien zu Schülerinteressen (Hemmer 2006; von Borries 1999; Waldis / Buff 2007) stellen Filme im Unterricht für Schülerinnen und Schüler ein äusserst beliebtes Medium dar. Dennoch wird das Potential des Films aus Schülersicht sehr selten und auch aus Lehrersicht nur hie und da genutzt. Diese stossende Diskrepanz stellt den Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit dem Thema dar. Wie kann das Potenzial von Filmen im Geschichts- und Geografieunterricht genutzt werden? Wie erwerben die Schüler und Schülerinnen Visual Literacy und entwickeln einen medienkritischer Umgang mit filmischen Quellen? Wie erkennen sie die Perspektive, aus welcher ein Film einen Sachverhalt zeigt und wie lernen sie sich zum Gesehenen eine eigene Meinung zu bilden und diese mit Verweis auf die Gestaltung des Filmes zu begründen?

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Ziel Die Studierenden

lernen filmwissenschaftliche Methoden der Filmanalyse kennen und anzuwenden und verfeinern die eigene Visual Literacy.

lernen die Schülerinnen und Schüler bei der Analyse von Film gezielt zu beobachten und deren Visual Literacy sowie deren Urteilskompetenz zu diagnostizieren.

erhalten Einblick in Methoden der qualitativen Inhaltsanalyse und der Videographie.

lernen Forschungstätigkeit im Hinblick auf eine künftige Masterarbeit und auf die Bedeutsamkeit für die Berufstätigkeit als Lehrperson zu reflektieren.

Ablauf 1. Kompaktwoche: Einführung, Forschungsstand, Filmanalyse. Gemeinsame Forschungsfrage erarbeiten. Eigenen Beitrag klären. Exemplarischen Einführungskurs Filmanalyse für Geschichts- und Geografieunterricht Sek I entwickeln, Erkenntnisse aus vorgängen Modulen aufbereiten. Kursorische Veranstaltung im HS Einführung in die Methode der Videografie. Durchführung Erhebungen im Feld. Analyse des Materials und Auswertung. 2. Kompaktwoche Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse Ergebnisse Lernobjekt zum Thema Leistungsnachweis Der Leistungsnachweis besteht in der Durchführung, Reflexion und Dokumentation eines eigenen kleinen FE-Projektes im Rahmen der gemeinsamen Fragestellung. Voraussetzungen Sek. 1. GG und/oder GS im Fächerprofil. Ausgeprägtes Interesse für Film

FE A148 Dozierende Peter Sieber

Sprachförderung ohne Fächergrenzen Inhalt Die Schulsprache Deutsch ist nicht nur Gegenstand des Faches Deutsch, sondern auch Kommunikationsmittel in den Nicht-Sprachfächern. Vieles, was wir sprachlich können, lernen wir nicht nur im Deutschunterricht, sondern beim Reden und Zuhören, beim Schreiben und Lesen in den anderen Fächern. Eine wirksame Sprachförderung nutzt diese vielseitigen Gelegenheiten des Sprachgebrauchs ausserhalb des Deutschunterrichts. Dazu gibt es nicht nur in einzelnen Fachdidaktiken und Lehrmitteln eine Vielzahl von Vorschlägen und Projekten, auch viele Schulen haben sich auf den Weg zu einer sprachfördernden Schule gemacht.

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Was sich hier an Möglichkeiten bietet, was national und international sowie an Schulen des Kantons Zürich bereits unternommen wird und in welche Richtungen wir den eigenen Unterricht sprachfördernd gestalten können: Dies soll uns im Modul beschäftigen. Kenntnisse der verschiedenen Anforderungen in einzelnen Fächern werden dabei ebenso zu untersuchen sein wie Projekte und Praxen der Sprachförderung auf den verschiedenen Stufen, In einzelnen, ev. fächerspezifischen Projekten werden die Möglichkeiten der Sprachförderung ausgelotet und konkrete Realisierungen untersucht. Daraus werden Konsequenzen für die Praxis in den eigenen Fächern erarbeitet. Ziel

Auseinandersetzung mit dem breiten Spektrum von Sprachgebrauchsformen – rezeptiv und produktiv, mündlich und schriftlich

Kennenlernen von vielfältigen Möglichkeiten der Sprachförderung über die Grenzen der Fächer hinweg

Untersuchung und Systematisierung von spezifischen Ansatzpunkten in verschiedenen Entwicklungsprojekten / Fachdidaktiken / Lehrmitteln / Unterrichtsvorschlägen

Untersuchung von Sprachförderungskulturen in einzelnen Schulen

Auswertung von einzelnen Fördermassnahmen in spezifischen Fächern

ev. spezielle Schwerpunktsetzung für Fördermöglichkeiten von SuS mit unterschiedlichen Sprachfähigkeiten

Ablauf

Im Seminar in der ersten Kompaktwoche werden nach einer Einführung ins Thema Projekte und Konzepte der Sprachförderung in verschiedenen Fächern untersucht und in der Gruppe vorgestellt; erstes Kennenlernen von Realisierungen in Zürcher Schulen.

Während des Semesters werden Projekte zur Untersuchung von sprachfördernden Schulen entwickelt und in der zweiten Semesterhälfte realisiert.

In der zweiten Kompaktwoche werden die Untersuchungsergebnisse aufgearbeitet und gemeinsam systematisiert. Die Entwicklung von Transfermöglichkeiten für die eigene Unterrichtstätigkeit bildet den letzten Teil der gemeinsamen Arbeit.

Ergebnisse Das Kennenlernen einer breiten Palette von Möglichkeiten der Sprachförderung und die Auseinandersetzung mit sprachfördernden Schulhauskulturen münden einerseits in eine Präsentation für Mitstudierende und andererseits in eine Dokumentation, die unterschiedliche Elemente der Sprachförderung über die Fächergrenzen hinweg für die Unterrichtspraxis in den eigenen Fächern zugänglich macht. Leistungsnachweis Aktive Mitarbeit in der Erkundung des Felds der Sprachförderung (1. Kompaktwoche), Entwicklung einer Untersuchung sprachfördernder Schulhauskulturen (Partner-, Gruppenarbeit während des Semesters), Erstellung einer Präsentation und Dokumentation inkl. Massnahmen für eigene Fächer (2. Kompaktwoche) In Berichtsform werden Elemente sprachfördernder Schulkulturen zusammengestellt. Ebenso sind ausformulierte und dokumentierte Konsequenzen für sprachfördernde Massnahmen in den eigenen Fächern und in der ganzen Schule Gegenstand der Schlussdokumentation. Voraussetzungen Interesse an Schulsprache und ihren unterschiedlichen Gebrauchsmöglichkeiten Interesse an fächerübergreifenden Fragen einer sprachfördernden Schulhauskultur Interesse an der Untersuchung von verschiedenen sprachfördernden Schulhauskulturen

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FE A157 Dozierende Daniel Stotz

Individualisierung im Fremdsprachenunterricht: Entwicklung von Lernmaterialien für Tablets Inhalt Im zeitgemässen Fremdsprachenunterricht wird eine möglichst intelligente Mischung von Klassen-, Gruppen- und individualisiertem Lernen praktiziert. Dabei ist oft eine Aufteilung in Kommunizieren und Aufgabenbearbeitung in der Klasseninteraktion einerseits und Üben in Einzelarbeit zu beobachten. Die Zunahme von Lernateliers und selbst organisiertem Lernen (SOL) in vielen Schulen bedeutet eine Reduktion der Gelegenheiten für den interaktiven Gebrauch der Fremdsprache. Erschwerend kommt hinzu, dass gängige Lehrmittel eher wenig geeignet sind für Aufträge in Einzelarbeit. Digitale Medien hingegen bieten Möglichkeiten, Lernende differenziert zu unterstützen. Das Projekt geht daher der Frage nach, wie aus bestehenden Lehrmitteln Aufgaben und Übungen so übernommen werden können, dass sie sowohl den Bedürfnissen eines aktiven Unterrichts im Klassen- oder Gruppenverband als auch eines motivierenden individualisierten Unterrichts gerecht werden. Das Projekt basiert auf dem Angebots- und Nutzungsmodell, stützt sich auf die Didaktik des handlungs- und inhaltsorientierten Fremdsprachenlernens mit Anleihen an CLIL ab (vgl. Hutterli, Stotz & Zappatore 2008, Hutterli [Hrsg.] 2012) und bezieht Erkenntnisse aus der Zweitspracherwerbsforschung ein (z.B. Ellis 2005). Ziel Die Studierenden werden zunächst in einem Forschungsteil an theoretische Grundlagen des mediengestützten Fremdsprachenunterrichts herangeführt. - Sie kennen wichtige Gelingensbedingungen von Unterricht, der verschiedene Sozialformen mit

Einzelarbeit in Lernateliers und im SOL kombiniert. - Sie können gängige Englisch- und/oder Französischlehrmittel in Bezug auf die Qualität der

Lernarrangements mit speziellem Fokus auf digitale Medien (Audio-CDs, Film-DVDs, interaktive Aufgaben auf CD-ROM, Wortschatztrainer, Internetressourcen etc.) analysieren und beurteilen.

- Aufgrund von eigenen Beobachtungen von Schülerinnen und Schülern ermitteln sie Bedarf und Anforderungen an angepasste und differenzierte Materialien, die der kombinierte Klassen- und Individualunterricht stellt.

Im Entwicklungsteil des Projekts ist die Produktion von exemplarischen Materialien für das Lernen mit Tablets das Hauptziel. Dabei werden insbesondere Medienkonvergenz und Lernerautonomie angestrebt. Insgesamt erlangen die Studierenden Kompetenzen in den Bereichen Lernerbeobachtung, Lehrmittelanalyse und Lehrmaterialentwicklung und -anpassung mittels neuer Medien. Ablauf Schritte des Forschungs- und Entwicklungsprozesses: - Lektüre und Diskussion von vertiefender fach- und mediendidaktischer Literatur. - Beobachtungen im Feld, spezifisch an Schulen mit einem hohen Anteil an Individualisierung und

selbstorganisiertem Lernen (SOL); Befragung von Schülerinnen und Schülern, qualitatives Datenauswertungsverfahren.

- Lehrwerksanalyse (didaktische Analyse gemäß Angebots- und Nutzungsmodell, Analyse und Bewertung der Lehrwerkskomponenten, evtl. mit dem Tool Levanto der ILZ) .

- Entwicklung von Einheiten auf der Grundlage existierender Lehrmaterialien. - Evaluation der angepassten und entwickelten Materialien im Peer-Review-Verfahren.

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Ergebnisse Die Hauptprodukte des Moduls sind Musterlerneinheiten (interaktive eBooks bzw. iBooks für Tabletcomputer, die im Rahmen von Lernateliers und SOL eingesetzt werden können. Zu jeder Lerneinheit gehört ein didaktischer Kommentar. Die Ergebnisse der Beobachtung und der Lehrwerksanalyse fließen in diese Lerneinheiten ein, die an der Schlusspräsentation demonstriert werden. Leistungsnachweis - Beitrag zur Literaturstudie - verschriftlichte Ergebnisse der Beobachtungsstudie - Analyse eines Lehrwerkteils mit Präsentation - fertig entwickelte Lerneinheit im Medienverbund Voraussetzungen Englisch und/oder Französisch als Studienfach; in dieser Staffel steht das Modul nur Sekundarlehramtsstudierenden offen.

FE A162 Dozierende Rebekka Horlacher und Norbert Grube

Jugend, Schule und Erster Weltkrieg Inhalt Krieg und Frieden hatten und haben starke Relevanz in Erziehungswissenschaft und Schulpraxis – nicht zuletzt mit dem Fokus auf Demokratiebildung, politische Erziehung oder citizenship education. Dieses Modul untersucht die Bedeutung von Schule und Pädagogik für diese durch Massenmobilisierung und -vernichtungswaffen gekennzeichnete „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ des 1. Weltkriegs. Dabei sind folgende Fragen leitend: Diente Schule wie etwa in Erich Maria Remarques Roman Im Westen nichts Neues (1929) zur Erzeugung von Kriegsbegeisterung der Jugend? Welche Erwartungen werden in der Schweiz ab 1914 an staatsbürgerliche oder nationale Erziehung durch Schule gestellt? Welche Entwürfe einer „Friedenspädagogik“ zeigten um 1918 in Zürich agierende sozialistische und feministische Bewegungen auf? Was waren Folgen des drohenden Krieges für den Schulalltag in der Schweiz (Lehrermangel)? Gab es unter den Stichwörtern der Neutralität und Barmherzigkeit (Rotes Kreuz) eine besondere politische Kultur, die auf die Schule zurückspiegelte? Ziel Das Modul führt Studierende in den Umgang mit historischen Quellentexten ein und zeigt die Relevanz von (bildungs-)historischen Fragestellungen für Unterricht und Schule auf. Die Studierenden werden ausserdem mit Positionen der staatsbürgerlichen Erziehung im frühen 20. Jahrhundert vertraut gemacht, die kritisch reflektiert werden. Ablauf Erste Kompaktwoche Lektüre, gemeinsame Diskussion und Erschliessung von ausgewählter Forschungsliteratur und Quellentexten. Kursorische Veranstaltung Dialogische Erarbeitung von folgenden thematischen Akzenten: Krieg und Militär als „Volkserzieher“ zur Neutralität und/oder zum Heldentum; staatsbürgerliche, nationale und pazifistische Bildungskonzepte mit Schwerpunkt Zürich; Schulalltag im Angesicht des Krieges in der Schweiz. Die

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hierbei erfolgten Quellenlektüren dienen zur Konturierung eigener Projektthemen und zur Abfassung erweiterter Abstracts bzw. Projektkonzepte am Ende des ersten Drittels der kursorischen Veranstaltung. Anschliessend: Gruppenarbeit in den Projektteams mit gruppenspezifischer Beratung durch die Dozierenden und gegenseitiger Präsentation, Reflexion und Überarbeitung erster Ergebnisse am Ende des zweiten Moduldrittels im Plenum. Schliesslich: Arbeiten am Forschungsbericht: Aufbau, formale Gestaltung, inhaltliche Akzentuierungen. Zweite Kompaktwoche Redaktion und Abschlussarbeiten am Forschungsbericht; Vorbereitung der Präsentation: didaktische Aufbereitung und Kommunikation komplexer und detaillierter Forschungsergebnisse. Ergebnisse Die Studierenden planen und führen ein eigenes kleines historisches Forschungsprojekt durch – Bezüge und Vergleiche zu aktuellen Entwicklungen sind möglich. Die Studierenden verschriftlichen ihre Resultate in einem Schlussbereicht und präsentieren die Befunde in geeigneter Form am Präsentationstag. Leistungsnachweis Die Studierenden haben zunächst die Aufgabe, auf der Grundlage gemeinsamer Textlektüren dialogisch zur Erschliessung ihrer eigenen Forschungsfragestellung und damit ihres Teilthemas beizutragen. Quellenrecherche und -auswertungen tragen zur Abfassung des Forschungsberichts bei. Eine Weiterentwicklung der Leistungsnachweise für Bachelor- und Masterarbeiten ist möglich. Voraussetzungen Von den Studierenden wird kein historisches Expertenwissen zum Thema „1. Weltkrieg“ erwartet. Im Idealfall ist Geschichte Teil des Fächerprofils. Erwünscht sind jedoch Aufgeschlossenheit für bildungshistorische Fragestellungen.

FE A178 Dozierende Rudolf Isler und Hans Berner

Fussball: Faszination – Nationalismus – Rassismus – Gewalt Historische und qualitative Erforschung von Fankulturen ausgewählter Fussballteams Inhalt „War without shooting“ nannte George Orwell den Fussball. Für Michel Platini ist Fussball „die beliebteste Sportart weltweit und spiegelt die Gesellschaft wieder, die Werte, die Vorurteile, die Ängste und das Misstrauen“. In seinem Buch „Fever Pitch – Die Geschichte eines Fans“ schreibt Nick Hornby: „ ..., wie Fussball im Allgemeinen wahrgenommen wird, lässt offensichtlich jede Menge Rückschlüsse auf unsere Gesellschaft und Kultur zu.“ Facts sind: Die Qualifikationsspiele für Welt- und Europameisterschaften und die Spiele an Welt- und Europameisterschaften bilden ein spektakuläres National-Theater mit Fahnenmeeren, grossen patriotischen Gesten auf dem Spielfeld und auf den Zuschauerrängen und in den Public-Viewing-Zonen. Gleichzeitig nehmen Krawalle nationalistischer Fangruppen zu, rassistische Vorfälle häufen sich und neonazistische Gruppierungen suchen – und finden – in Fussballstadien gezielt Anhänger und Nachwuchs. Auf der Basis von aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen sollen Faszination, Nationalismus, Rassismus und Gewalt im Fussball in Fankurven genauer untersucht werden. Dafür kommen Nationalmannschaften, Schweizer Vereine, aber auch internationale Clubs in Europa in Frage

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Ziel Wenn es um internationale Clubs geht, sollen historische Vorgehensweisen angewendet werden (kritisches Quellenstudium, Textinterpretation resp. -analyse, hermeneutischer Ansatz). Bei Schweizer Vereinen soll mit dem Experteninterview ein empirisch-qualitativer Ansatz zur Anwendung kommen. Die Studierenden sollen nicht nur eine der beiden Methoden kennen und anwenden lernen, sondern im Bereich des Inhalts ein für Schülerinnen und Schüler der Primar- und vor allem der Sekundarstufe relevantes Thema vertiefen und damit einen Aspekt der Lebenswelten von Heranwachsenden besser verstehen können. Ablauf 1. Kompaktwoche Einführung ins Thema der Veranstaltung und Vorstellung eines thematischen Readers. Auseinandersetzung mit Basisliteratur und mit aktuellen Forschungsberichten zum Thema (Inputs, Lektüre, Diskussion verschiedener Forschungsberichte) und Einführung in die Forschungsmethoden. Bildung der Forschungs-Teams und Diskussion der Forschungs- und Erkenntnisinteressen in den Forschungsteams, anschliessend Erstellung der Forschungspläne in den Forschungs-Teams Kursorische Veranstaltung im HS Begleitung der Forschungsprozesse der Forschungsteams, insbesondere methodische Beratung. Zwischenstopps mit Berichterstattung und Diskussion des Arbeitsstandes in den Gruppen. Themenspezifische Inputs der Dozierenden und beigezogener Expert/innen. 2. Kompaktwoche Formulierung von fünf aus den Resultaten abgeleiteten Thesen und argumentatives Vertreten der Thesen im Seminarplenum. Poster-Produktion und Poster-Präsentation: Vorgaben und Klärung offener Fragen - Erstellen der Posters - Probeläufe der Präsentationen – Präsentationen. Ergebnisse Die Hauptergebnisse müssen in Thesenform zusammengefasst und argumentativ vertreten werden. Die Arbeit der einzelnen Forschungsteams wird in Form von Posterpräsentationen vorgestellt. Zusätzlich hat jedes Forschungsteam ein Abstract zu verfassen. Leistungsnachweis Der Leistungsnachweis besteht in der Mitarbeit, im Präsentieren des jeweiligen Standes der Projektteam-Arbeit, in der Verteidigung der Thesen sowie in der Schlusspräsentation der Arbeit. Voraussetzungen Dieses F&E Projekt ist grundsätzlich für Studierende aller Stufen geeignet; aber für Sek-Studierende besonders geeignet.

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FE A182 Dozierende Beatrice Kümin und Jonas Dischl

Historisches Lernen im «Geschichtslabor» des Landesmuseums Inhalt Beim Projekt «Geschichtslabor» steht das historische Lernen am ausserschulischen Lernort Landesmuseum Zürich im Zentrum und hat den Anspruch, dem aktuellen Diskurs über Funktionen und Methoden historischen Lernens Rechnung zu tragen. Sie erhalten die Gelegenheit, mit vielfältigen und unterschiedlichen Sammlungen historische Quellenforschung zu betreiben. Ihre Forschungsergebnisse präsentieren Sie in einer thematischen Ausstellung. Ziel Das Projekt soll Ihnen den kritischen Umgang mit historischen Quellen (Objekte, Texte, Film, Bild oder Ton) ermöglichen. Sie sollen die – je nach Quellenart – unterschiedlichen methodischen Zugänge kennen- und anwenden lernen. Sie erhalten die Möglichkeit, sich mit den methodischen und didaktischen Themen des ausserschulischen Lernorts Museum zu beschäftigen, etwas wovon Sie später auch als Lehrpersonen profitieren können. Sie lernen das Landesmuseum Zürich und dessen Ausstellungskonzepte kennen. Zudem erhalten Sie einen Einblick in das pädagogische Angebot des Landesmuseums. Ablauf Erste Kompaktwoche - Einführung ins Thema - Grundlagen zu Geschichte und Geschichtskultur, Geschichtsvermittlung und Museen als ausscherschulischer Lernort - Kennenlernen der Forschungsmethoden - Besuch des Landesmuseums Zürich und des Sammlungszentrums in Affoltern am Albis - Entwickeln der Fragestellung, Gruppenbildung unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Quellen Kursorische Veranstaltung - Sichtung der ausgewählten Quellen (Objekt,Text, Bild, Ton oder Film) im Landesmuseum Zürich oder im Sammlungszentrum. - Analyse der Daten unter Berücksichtigung der Fragestellung - Begleitung und Inputs durch die Dozierenden sowie Fachpersonen des Landesmuseums Zürich - Abfassung von Forschungsberichten Zweite Kompaktwoche - Abschliessen und Zusammenführen der Gruppenarbeiten - Präsentation der Arbeiten in einer Ausstellung Ergebnisse Die Ergebnisse werden in einem Forschungsbericht festgehalten. Für die Abschlusspräsentation wird eine Ausstellung eingerichtet. Leistungsnachweis Aktive Mitarbeit bei der Durchführung und Auswertung des Forschungsprojekts in den jeweiligen Arbeitsgruppen. Projektpräsentation in Form einer Ausstellung Voraussetzungen Interesse und Freude an der Thematik.

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FE A183 Dozierende Brigit Allenbach

Dreieck Eltern-Kind-Schule: Die Sicht der Eltern auf die Zusammenarbeit mit Lehrpersonen Inhalt Es ist unbestritten, dass die Familie in Bildungsverläufen eine wichtige Rolle spielt – eine zentrale Schnittstelle ist dabei die Zusammenarbeit zwischen Eltern und LP (Neuenschwander et al. 2008). Der partnerschaftliche Verlauf dieser Zusammenarbeit als Desiderat ist mit komplexen Anforderungen an die LP verbunden. Das Projekt richtet den Blick auf das Dreieck Eltern-Kind-Schule. Genauer erforscht wird die Sicht der Eltern auf die Zusammenarbeit mit LP. Was machen Eltern für Erfahrungen mit Schule und LP allgemein? Wie verläuft die Zusammenarbeit von Eltern und LP bezogen auf Stufenübergänge (Einschulung, Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe 1 sowie von der Schule ins Berufsleben)? Was erhoffen sich Eltern von der Zusammenarbeit mit LP für ihre Kinder? Ziel Ziel des Moduls ist, Schule aus der Perspektive der Eltern zu erforschen. Die Studierenden kennen wichtige Kriterien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Eltern und Schule und können dieses Wissen in der schulischen Praxis fruchtbar machen. Sie führen ein biographisch-narratives Interview durch und rekonstruieren ihren Fall anhand der Selbstdarstellung der/des Interviewten. Sie nehmen eine forschende Haltung vis-à-vis von Eltern ein (als eine mögliche Form einer professionellen Haltung. Ablauf 1. Kompaktwoche: Erarbeitung von theoretischen und methodischen Grundlagen sowie vertiefte Auseinandersetzung mit der eigenen Bildungsbiografie und der Bedeutung der eigenen Familie als Ressource für die schulische Unterstützung. Klärung von Fragen zum Feldzugang und Vorbereitung der Datenerhebung. Kursorische Veranstaltung im HS: Durchführung eines narrativen Interviews, Austausch und Reflexion sowie zeitnahe Besprechung des Vorgehens bei der Auswertung in Form von Projektwerkstätten. 2. Kompaktwoche: Fertigstellung der Projektdokumentation; Präsentation und Diskussion der Ergebnisse im Seminar (ev. Einbezug von Elternvereinen). Für praktische Tipps wenn möglich Einbezug von Expert-en/-innen. Ergebnisse Im Zentrum stehen die Erzählungen von Eltern über die Zusammenarbeit mit Lehrpersonen. Es geht in erster Linie um die detaillierte Rekonstruktion von einzelnen Fällen. Auf dieser Grundlage werden wir versuchen, die Erzählungen der Eltern mit ihren Biografien zu verknüpfen und mit Hilfe von theoretischen Ansätzen der soziologischen Ungleichheitsforschung zu analysieren. Wenn möglich sollen anhand des Interviewmaterials Vignetten erarbeitet werden, die im Lernfeld 4 oder im Rahmen von Elterntrainings verwendet werden können. Leistungsnachweis Der LNW umfasst eine schriftliche Reflexion des gesamten Forschungsprozesses sowie die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse in der Seminargruppe (z.B. In Form eines Plakats); Der LNW kann für eine Vertiefungsarbeit erweitert werden. Voraussetzungen Das Projekt richtet sich an Studierende der Eingangs- und Sekundarstufe I.

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FE A184 Dozierende Esther Kirchhof und Roger Keller

Wirkung von Interventionen der Suchtprävention auf der Sekundarstufe I Inhalt Die Projekte und Materialien für Schulen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention sind sehr umfassend und reichen von Eintagsfliegen bis hin zu nachhaltigen Interventionen. Schulen äussern zunehmend ihren Unmut über diesen Wildwuchs. Es ist wichtig, dass sich Schulen, die sich für Prävention und Gesundheitsförderung engagieren, auf die Qualität der Materialien, Produkte und Dienstleistungen verlassen können (vgl. bildung + gesundheit Netzwerk Schweiz 2014). Mit dem F&E-Projekt wird ein Beitrag zum systematischen Vergleich von Interventionen der Suchtprävention sowie zum Austausch und Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis geleistet. Es wird eine Übersicht zu theoretischen Ansätzen, Projektideen, verfügbaren Materialien und deren Umsetzbarkeit in der Praxis erarbeitet, die eine rasche Einschätzung von verschiedenen Interventionen erlaubt und die professionelle Arbeit in der Praxis der Sekundarstufe I unterstützt. Das F&E-Projekt ist in die Aktivitäten des Zentrums ‚Inklusion und Gesundheit in der Schule‘ eingebettet und bietet auf diese Weise die Möglichkeit, einen Einblick in die Forschungstätigkeiten der Abteilung ‚Forschung und Entwicklung‘ zu gewinnen. Ziel Hauptziel ist es, wirkungsvolle und praktikable Ansätze der Suchtprävention im Unterricht kennenzulernen sowie ihre Anwendungen in der Praxis zu untersuchen. Die Studierenden lernen unterschiedliche Theorien der Prävention als auch der Gesundheitsförderung, den aktuellen Forschungsstand sowie Formen der Umsetzung in den Schulen kennen. Ausserdem wird vermittelt, wie eine Literaturrecherche systematisch durchgeführt wird und wie die Qualität der Studien und Projekte eingeschätzt werden kann. Somit erhalten die Studierenden Einblick, wie die Auswahl von Massnahmen zur Suchtprävention theoriegestützt und evidenzbasiert geschehen kann und wie diese Massnahmen in den eigenen Unterricht einfliessen können. Ablauf In der ersten Kompaktwoche werden die Grundlagen der Prävention und Gesundheitsförderung erarbeitet. Zudem werden die Studierenden in die Methoden der Evaluationsforschung eingeführt, damit sie einen Einblick erhalten, wie die in der Praxis angewendeten Interventionen nach wissenschaftlichen Kriterien bewertet werden können. Im kursorischen Teil der Veranstaltung führen die Studierenden eine Literaturrecherche zu theoretischen Grundlagen und aktuell in der Praxis der Suchtprävention realisierten Interventionen durch. Diese werden in Anlehnung an ein wissenschaftlich abgestütztes Klassifikationssystem in MAXQDA inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Studierenden untersuchen zudem, wie Interventionen im Praxisfeld erfolgreich umgesetzt werden können. In der zweiten Kompaktwoche nehmen die Studierenden eine Gesamtbewertung der Inhalte und der Qualität von Massnahmen der Suchtprävention vor. Ergebnisse Dokumentation der Arbeit sowie öffentliche Posterpräsentation am Schluss der zweiten Kompaktwoche. Leistungsnachweis Termingerechte Bearbeitung der übertragenen Aufgaben und Mitarbeit bei der Schlusspräsentation. Voraussetzungen Interesse an Fragen der Gesundheitsförderung und Prävention. Das F&E-Projekt ist auf die Sekundarstufe I ausgerichtet.

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FE A185 Dozierende Bettina Diethelm Werder und Ronnie Fink

Teacher Inquiry: Ein forschender Blick auf die eigene Schulpraxis Inhalt Die Teilnehmenden gehen in diesem Modul ihren ganz persönlichen, für sie relevanten Fragestellungen nach, die sich aus den bisherigen Praxiserfahrungen ergeben haben. Sie versuchen Antworten auf diese Fragen zu finden und konkret zu formulieren, ob – und wenn ja wie – sie ihre Art zu Planen, zu Unterrichten oder in spezifischen sozialen Situationen zu reagieren, verändern möchten; denn Teacher Inquiry arbeitet nicht mit vorgegebenen Fragestellungen, sondern legt den Fokus auf die Fragen, welche sich aus den eigenen Unterrichtserfahrungen ergeben. Die Studierenden erkennen, dass ihr Beruf eine Neugier voraussetzt, aber auch eine Offenheit, Fragen zu stellen, Antworten zu finden und diese im Kollegium auszutauschen. Ein wichtiger Aspekt der Teacher Inquiry ist es, an seiner Haltung zu arbeiten. Ziel

Die Studierenden kennen den Prozess der Teacher Inquiry

Sie sind sind in der Lage, basierend auf ihren Erfahrungen aus dem Praktikum, eine eigene Fragestrellung zu formulieren.

Sie wissen, wie sie ihre Fragestellung in einen theoretischen Hintergrund einbetten und Antworten auf ihre Fragen finden.

Sie sind in der Lage, geeignete Literatur als theoretische Grundlage zu suchen und zu analysieren.

Des Weiteren können die Studierenden die gefundenen Resultate in ihre eigene Praxis transferieren und formulieren, inwiefern diese für sie handlungsrevelant sind.

Sie verstehen, inwiefern das gewählte Thema der Fragestellung mit ihrer persönlichen Biografie und ihren persönlichen Haltungen in Zusammenhang steht.

Ablauf 1. Kompaktwoche

Einführung: Kennenlernen, Programm und Ziele festlegen, Contracting

Biografische Erfahrungen und Haltungen.

Rückblick auf die Berufspraxis (DHD, P1)

Kennenlernen von «Teacher Inquiriy» (Literaturstudium, Diskussion, Thesen formulieren) Kursorische Veranstaltung

Kriterien für relevante Fragestellungen für Teacher Inquiry.

Formulierung von aktuellen, persönlich relevanten Fragestellungen aus der Praxis (vom P1 zum QP resp. P2).

Präsentation der möglichen Fragestellungen, die untersucht werden könnten. Gewichtung und Einschränkung der Fragestellungen

Angeleitete Bibliotheksrecherche, Vorgehen bei Recherchen und dem Erheben und Auswerten von Daten.

Zusammentragen und Auswerten von Daten, Vorstellen erster Ergebnisse. 2. Kompaktwoche

Präsentation des bisherigen Vorgehens, Vorstellen erster Ergebnisse.

Konkrete handlungsrelevante Empfehlungen formulieren

Aufarbeitung der Resultate für eine Präsentation

Planung der Vermittlung der Erfahrungen an ander Lehrpersonen

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Ergebnisse Alle Studierenden finden eine mögliche Antwort auf eine persönliche, für sie relevante Fragestellung aus den bisherigen Praxiserfahrungen. Die Resultate werden mit der Gruppe und interessierten Zuhörenden am Präsentationsmorgen geteilt Leistungsnachweis Die Studierenden schreiben eine Arbeit, in welcher sie nebst der Beantwortung ihrer Fragen auch formulieren, inwiefern die gefundenen Antworten ihre Haltung zum Unterrichten/zur Arbeit im Schulalltag beeinflussen werden, zum Beispiel im Hinblick auf das Quartalspraktikum resp. P2. Für Sek- Studierende bietet dieses Modul die Möglichkeit, eine Fragestellung für die Masterarbeit zu finden und erste Literaturanalysen durchzuführen. Voraussetzungen Interesse am Erforschen der eigenen Unterrichtstätigkeit.

FE A186 Dozierende Tomas Bascio und Andreas Hoffmann-Ocon

„Öffnen wir dem Lehrer die Hochschule“ vs. „Nicht durch Wissenschaft wird der Mensch zum Pädagogen“ – Die aktuelle und historische Debatte über Orte und Praktiken der LehrerInnenbildung Inhalt Dass die Ausbildung von Lehrpersonen nicht zufriedenstellend ist, wird nicht erst seit Etablierung der Pädagogischen Hochschule als Ausbildungsort beklagt. Spätestens seit Beginn der staatlichen Lehrerinnen- und Lehrerausbildung – also bereits im 19. Jahrhundert – wurde Kritik von unterschiedlichen Standpunkten aus geäussert. Während die einen eher an den Erwerb eines Handwerks und einer pädagogischen Haltung dachten, strebten andere die Begegnung mit wissenschaftlichen Aussagen an (Bloch Pfister 2007). Die Geschichte der Lehrerinnen- und Lehrerbildung kann als Entwicklung zwischen den Polen der Persönlichkeitsbildung und der wissenschaftlichen Fachausbildung geschrieben werden, doch verläuft sie alles andere als linear von ersterer zu letzterer (Hoffmann-Ocon 2014; Criblez 2010). Das dieser Ausschreibung zugrunde gelegte Forschungsprojekt fragt deshalb nach dem Ausbildungsalltag in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in seinen lokal und zeitlich unterschiedlichen Ausprägungen vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, nach der Unterscheidung einer so genannten seminaristischen und einer tertiarisierten Ausbildungskultur und deren Verortungen. Die in den Blick genommenen verschiedenen Standorte der Ausbildung und ihre Traditionen werden u.a. mit der Frage verbunden, welche Traditionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung heute noch in der aktuellen Ausbildung prägend und erkennbar sind. Ebenfalls von Interesse ist das jeweils vorherrschende Bild von Lehrpersonen, die als Kulturtragende und -vermittelnde oder als Coaches von individuellen Lernprozessen verstanden werden können. Ziel Ziel des Forschungsprojektes ist es, die unterschiedlich gewachsenen Ausbildungsformen in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung in aktueller und historischer Hinsicht nachzuspüren und damit die Reflexion der Studierenden über die eigene Profession und das eigene Berufsverständnis anzuregen. Entgegen linearer Fortschrittsperspektiven und historischer Schablonen sollen Umfänge, Inhalte und Formen des Selbstverständnisses innerhalb der Lehrerinnen- und Lehrerbildung gemeinsam erarbeitet und entdeckt werden. Dabei ist die Überlegung leitend, dass

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die Labels ‚Seminar‘ oder ‚Hochschule‘ nur wenig Rückschlüsse auf lokale Ausbildungsformen ermöglichen. Möglicherweise finden sich Elemente einer akademischen Kultur auch in seminaristischen Kontexten und umgekehrt Elemente seminaristischer Kultur an Hochschulen, so dass der Gebrauch dieser Etikettierungen einer weiteren Differenzierung bedarf. Mit ihren Teilprojekten sollen die Studierenden ein Problembewusstsein für die Komplexität der Ausbildung zum Lehrberuf in unterschiedlichen geschichtlich-gesellschaftlichen Situationen erwerben. Ablauf In der 1. Kompaktwoche werden Diskussionen aufgrund unterschiedlicher Texte zur Ausbildungsform und zur historischen Quellenanalyse und zu methodologischen Fragen geführt, zudem soll an den eigenen Fragestellungen modelliert werden. Geplant ist ein Besuch eines ehemaligen Seminars und der Forschungsbibliothek Pestalozzianum der PHZH. Während der kursorischen Veranstaltung steht folgendes auf dem Programm: Gemeinsames Erarbeiten verschiedener Zugänge der historischen Bildungsforschung (z.B. Quellenarbeit und Quellenkritik; Oral History – Sprechende Zeitzeugen; u.a.). In Verbindung mit der 1. Kompaktwoche soll diese Phase dazu führen, dass eigene Projektthemen in Gruppen bearbeitet werden können. Die in Abstracts als erste konzeptionelle Überlegungen formulierten Ideen werden im Verlauf der Veranstaltung gegenseitig präsentiert und in Rücksprache mit den Dozenten verbessert, so dass am eigentlichen Forschungsbericht geschrieben werden kann. In der 2. Kompaktwoche steht das Abschliessen und Redigieren der Forschungsarbeiten im Zentrum. Zudem soll gezielt die am Ende der Woche stattfindende Präsentation in didaktischer und methodischer Hinsicht angegangen werden. Ergebnisse Die Forschungsbefunde der Studierenden sollen den Wandel der Themen, Inhalten und Strukturen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung verständlich machen. Konkret könnten etwa Elemente der Akademisierung in der Geschichte der Ausbildung von Lehrpersonen genauso Thema sein wie zeitgleich sehr unterschiedlich gelebte Ausbildungskulturen an verschiedenen Standorten der Lehrer- und Lehrerinnenbildung. Aber auch andere Aspekte dieser Traditionen können aufgegriffen und erforscht werden. Leistungsnachweis Als Leistungsnachweis gilt eine schriftliche Arbeit. Voraussetzungen Für das F&E-Modul sind keine besonderen Voraussetzungen nötig. Interesse an bildungspolitischen und historischen Inhalten ist erwünscht.

FE A188 Dozierende Nina-Cathrin Strauss und Enikö Zala

Kompetenzorientierter Unterricht in innovativen Schulen Inhalt Das Thema Kompetenzorientierung ist in aller Munde, in der Praxis jedoch kaum verbreitet. Zwei innovativen Schulen setzen sich seit Jahren mit dem Thema auseinander und begeistern auch weitere Schulen dafür. Die beiden Teams entschieden sich zu Beginn des Entwicklungsprozesses für eine Kooperation. Der Entwicklungsprozess zeigt beispielhaft, wie sich Teams im Berufsleben weiterentwickeln und sich mit dem Thema Lehren und Lernen auseinandersetzen. Gemeinsam erarbeiteten und formulierten sie die zu entwickelnden Kompetenzen der Schülerinnen

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und Schüler. So entstand ein Kompetenzpass, der den Lernenden ermöglicht, ihre individuellen Kompetenzen einzuschätzen und so ihre persönliche Entwicklung zu verfolgen. Die Sichtbarkeit der eigenen Entwicklung ist die Grundlage der Gestaltung eigenverantwortlichen Lernens, da die Lernenden darauf aufbauend Ziele ableiten und schlussendlich auch die Zielerreichung kontrollieren können (quiss.ch). Dieses Modul schliesst an die Analyse von Interviews mit beteiligten Lehrpersonen an und hat das Ziel, diese Ergebnisse durch die Sicht der Schülerinnen und Schülern zu ergänzen. Sie werden untersuchen, wie die Schülerinnen und Schüler den Kompetenzpass wahrnehmen, welche Bedeutungen der Pass hat und wie sie ihn in ihrem Schulalltag einsetzen. Ziel Sie… … gewinnen einen Überblick über die aktuelle Literatur im Zusammenhang mit kompetenzorientiertem Unterricht; … lernen Zusammenhänge zwischen dem Lernen im Beruf und Prozessen der Schulentwicklung kennen und verstehen; … lernen die Schritte des wissenschaftlichen Arbeiten von der Fragestellung über die Erhebung und Auswertung von Daten bis zur Interpretation und Darstellung von Ergebnisse kennen; … setzen sich mit einer anderen Perspektive (SuS) auf kompetenzorientierten Unterricht auseinander; … haben die Gelegenheit, mit realen Daten in einem laufenden Forschungsprojekt der PH Zürich mitzuarbeiten; … sammeln Erfahrungen mit Interviewstudien; … lernen die Anwendung software-gestützter Inhaltsanalyse mit MaxQdA Ablauf In einer Interviewstudie gehen Sie der Frage nach, wie die Arbeit m it einem „Kompetenzpass“ von den Schülerinnen und Schülern wahrgenommen wird. Sie führen Interviews mit Schülerinnen und Schülern zu ihrer Arbeit mit dem Kompetenzpass und seiner Integration in den Unterricht. Basierend auf Literatur zu Kompetenzorientiertem Unterricht, eigenverantwortlichem bzw. selbstgesteuertem Lernen und der Begleitung von Lernprozessen werden Sie ihre Fragestellungen konkretisieren und Interviewleitfäden entwickeln. Dann werden Sie Interviews mit Schülerinnen und Schülern führen, die mit diesen Kompetenzpässen arbeiten. Anschliessend werden Sie die Interviews inhaltlich strukturierend (Kuckartz, 2012) mittels geeigneter Software auswerten. Ergebnisse Sie durchlaufen die Schritte eines Forschungsprojektes und sammeln zum einen methodische Erfahrungen, zum anderen inhaltliche Erkenntnisse über Möglichkeiten kompetenzorientierten Unterrichtens und die Perspektive der Schülerinnen und Schüler. Leistungsnachweis Sie verfassen eine schriftliche Arbeit und präsentieren ihre Erkenntnisse. Weiter besteht die Möglichkeit, dass die im Modul besprochenen Inhalte, die Erkenntnisse der Datenanalyse sowie die erlernten Methoden später in Masterarbeiten vertieft werden. Voraussetzungen Keine speziellen Vorkenntnisse werden erwartet.

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FE A193 Dozierende Susanna Larcher und Martin Retzl

Partizipation an den Zürcher Volksschulen Inhalt Im Zürcher Volksschulgesetz sind die Partizipation von Schülerinnen und Schülern (SuS) sowie die Mitwirkung der Eltern an der Schule vorgesehen. In der Forschung deutet vieles darauf hin, dass vermehrte Partizipation auch für gelingende Lehr- und Lernprozesse sowie für Schul- und Unterrichtsqualität von grosser Bedeutung ist (Helmke 2012, Hattie 2008). Spezifische Spannungsfelder, Möglichkeiten und Grenzen von Partizipation im Schulbereich z.B. aus dem Blickwinkel der Erfüllung des öffentlichen Erziehungsauftrags werden aber auch kritisch diskutiert (Oelkers 2000; Reichenbach 2006). Ziel Die Studentinnen und Studenten - erwerben ein vertieftes Verständnis von Partizipation und Mitwirkung im Schulbereich. - kennen aktuelle Forschungs- und Fachliteratur zum Thema. - lernen Grundlagen des quantitativ und/oder qualitativ orientierten empirisch-wissenschaftlichen Arbeitens (Anknüpfen am aktuellen, wissenschaftlichen Diskurs, Problem- und Fragestellungen aufwerfen, Methoden und Instrumente, Ergebnisse auswerten, dokumentieren und reflektieren) kennen. - können Möglichkeiten und Grenzen des eigenen wissenschaftlichen Vorgehens einschätzen. Ablauf Grossteils arbeiten Sie in Kleingruppen. In der ersten Kompaktwoche erarbeiten Sie sich die theoretischen und methodischen Grundlagen zu der skizzierten Forschungsthematik. Darunter fallen u.a. die Recherche und Sichtung relevanter Literatur und die Entwicklung von Fragestellungen sowie Forschungsinstrumenten. In den Semesterveranstaltungen vollenden Sie die in der ersten Kompaktwoche begonnenen Arbeiten und erheben Daten. Die erhobenen Daten werden kontinuierlich ausgewertet, wobei Sie im Zuge der Veranstaltungen in die Aufarbeitung und Auswertung der Daten eingeführt werden. Dabei lernen Sie, je nach dem, welchen methodischen Zugang Sie gewählt haben (quantitativ oder qualitativ), entsprechende Analyseverfahren kennen. In der abschliessenden Kompaktwoche werden das Datenmaterial und die Auswertungen endbearbeitet und schriftlich dokumentiert. Die einzelnen Forschungsvorhaben werden der gesamten Seminargruppe in einer Kurzpräsentation vorgestellt. Dabei werden die Ergebnisse aus den einzelnen Forschungsvorhaben zusammengefasst sowie Schlüsse für die Praxis gezogen und diskutiert. Ergebnisse Die wissenschaftliche Bearbeitung von Partizipation an den Zürcher Volksschulen (VS) erfolgt nach entsprechender Auseinandersetzung mit Fachliteratur zur Thematik. Auf Grundlage dieser Quellen werden kleine Forschungsvorhaben entwickelt, die z.B.: bestimmte Gefässe wie den Klassenrat, Schülerrat oder Elternrat bzw. auch Partizipationsmöglichkeiten von Schülerinnen und Schülern im Unterricht oder am Schulleben genauer unter die Lupe nehmen. Sie lernen nach einer allgemeinen Einführung in die empirische Forschung, wie man Fragebögen oder Interviews erstellt, wie man eine Befragung bzw. ein Interview durchführt und wie die so erhobenen Daten ausgewertet werden können. Sie lernen entsprechende Computersoftware für die Datenauswertung kennen. Je nach Ihren Vorkenntnissen und Interessen können Fragestellungen, Untersuchungsmethoden, Auswertungsverfahren und Probanden (SuS, LP, E, oder SL) mitbestimmt werden. Sie führen Ihr Forschungsvorhaben selbstständig durch, werden dabei unterstützt und halten die Ergebnisse in schriftlicher Form (siehe Leistungsnachweis) fest.

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Leistungsnachweis Der Leistungsnachweis erfolgt durch die Erfüllung von Teilaufgaben (z.B. Fragestellungen entwickeln, Instrumente auswählen und entwickeln, ev. Feldarbeit, Auswertung der erhobenen Daten) und dem Verfassen einer schriftlichen Arbeit. Letztere kann sowohl in dokumentarischer Form (Poster), aber auch als wissenschaftliche Abschlussarbeit verfasst werden. Sowohl ein Portfolioeintrag als auch der Ausbau zu Bachelor- oder Masterarbeiten sind möglich. Voraussetzungen Das F&E- Modul „Partizipation an den Zürcher Volksschulen“ ist für alle Studierenden, die Interesse an der Thematik haben, geeignet. Es wird grundsätzlich kein spezifisches Vorwissen vorausgesetzt, wenn auch entsprechende Vorkenntnisse in wissenschaftlichem Arbeiten (theoretisch und methodisch) durchaus hilfreich sein können. Geeignet ist das Modul daher für Studierende aus allen Stufen.

FE A196 Dozierende Flurin Senn

Alles Werbung oder was? Der Umgang mit Werbung von Kindern und Jugendliche Inhalt Die Heranwachsenden haben heute schon früh Zugang zu einer breiten Palette an Medien und nutzen vielfältige Angebote. Mit den digitalen Medien und ihren Anwendungen sind die Möglichkeiten gegeben, die Rezipient/innen gezielter, differenzierter und mit stärker personalisierten Werbeformen anzusprechen. Bei diesen neuen Werbeformen wird die Grenze zwischen der Werbung und dem redaktionellen Inhalt zunehmend aufgehoben, wodurch die Konsument/innen heute vermehrt wieder gefordert sind, Werbung als solche überhaupt identifizieren zu können. Im Rahmen des Projektes steht deshalb die Frage im Fokus, wie Kinder und Jugendliche mit der Werbung umgehen und welche Bedeutung diesem medienbezogenen Handeln im Hinblick auf die persönliche Werbekompetenzförderung zukommt. Ziel Die Studierenden bekommen im Rahmen des Projektes die Gelegenheit, den Umgang mit Werbung von Heranwachsenden sowie das Konstrukt „Werbekompetenz“ genauer kennen zu lernen und zu analysieren. Basierend auf den gewonnen Erkenntnissen leiten sie anschl iessend Konsequenzen für die Werbekompetenzförderung im Rahmen der schulischen Medienbildung ab. Ablauf Ausgehend von zentralen Ergebnissen und theoretischen Ansätzen aus der Werbeforschung und der Mediensozialisationstheorie untersuchen die Studierenden mit Hilfe eines eigen entwickelten Fragebogens den Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Werbung in deren persönlich verfügbarem Medienensemble. Die erhobenen Daten werden mit Hilfe eines Statistikprogrammes (SPSS oder Excel) verarbeitet und ausgewertet. Anschliessend werden die deskriptiven Ergebnisse aus der Befragung unter Einbezug des theoretischen Hintergrundes diskutiert und Konsequenzen im Hinblick auf die Werbekompetenzförderung von Kindern und Jugendlichen ausformuliert.

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Ergebnisse Die wichtigsten Ergebnisse des Projekts werden in Form von Postern präsentiert . Leistungsnachweis Der Leistungsnachweis umfasst das Verfassen eines (kurzen) Forschungsberichtes (theoretische Überlegungen, Fragebogen, deskriptive Auswertung und Schlussfolgerungen) und das Gestalten des Posters und dessen Präsentation im Rahmen der Schlussveranstaltung. Voraussetzungen Das Projekt ist für Studierende der Sekundarstufe I geeignet.

FE A197 Dozierende Claudine Boyer und Simon Baumgartner

Das digitale Ich - Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen werden aufgrund ihrer Selbstdarstellung in Sozialen Netzwerken reflektiert Inhalt Dank Sozialen Medien wie Facebook und Instagram kann heute jedermann sein Leben mit einer breiten Öffentlichkeit teilen: Wie ich von den anderen wahrgenommen werde, wird nicht mehr nur im direkten sozialen Austausch ausgehandelt, sondern zunehmend auch über das Bild, das ich medial von mir vermittle. Gerade Jugendliche machen von diesen neuen Kommunikationsformen besonders häufig Gebrauch. Inzwischen besitzen 82% der Jugendlichen in der Schweiz (James-Studie 2012) mindestens ein Konto bei Facebook & Co., wobei sie als zweithäufigste Tätigkeit angeben, Bilder und Videos von sich selbst zu veröffentlichen. Das digitale Ich ist ein fester Bestandteil geworden in der Lebenswelt der Jugendlichen. In den Massenmedien, aber auch in der Medienbildung werden oft einseitig die problematischen Seiten der Selbstinszenierung diskutiert, sexualisierte Darstellungen insbesondere. Das FE-Modul "Das digitale Ich" fragt grundsätzlicher nach den bildlichen Selbstinszenierungsstrategien von Jugendlichen. Welche Gestaltungsmittel setzen die Jugendlichen ein? Welche Einflüsse sind darin erkennbar aus den Medien oder ihrem direkten sozialen Umfeld? Ziel ist es, verschiedene Selbstinszenierungsstrategien zu identifizieren und diese als Reflexionsgrundlage für die Diskussion über jugendliche Lebenswelten zu verwenden. Zu diesem Zweck analysieren wir in Sozialen Medien zugängliche Bilder und Begleitinformationen. Reihenvergleiche verschiedener Profile sollen Aufschluss geben über einen gemeinsamen Bildkanon unter Jugendlichen; eine geteilte öffentliche Identität. Die Profilinformationen werden durch Interviews mit ausgewählten Jugendlichen ergänzt. Ziel Sie setzen sich auseinander mit Fragen der Identitätsfindung/ Identitätskonstruktion im Jugendalter und mit Phänomenen der Jugendkultur, die sich heute zunehmend in Sozialen Medien manifestieren.

In Auseinandersetzung mit der behandelten Literatur formulieren Sie eine eigene Fragestellung, die Sie aufgrund von Bildmaterial aus dem Internet und aufgrund von Interviews mit Jugendlichen zu beantworten versuchen.

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Sie lernen dabei die Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens kennen.

Methodenkenntnisse: Anhand der ikonographisch-ikonologischen Methode erweitern Sie Ihre Bildlesekompetenzen. Sie lernen ein Interview durchzuführen und in einer qualitativen Inhaltsanalyse auszuwerten. Zum Kodieren von Bildmaterial lernen Sie den Umgang mit MAXQDA.

Ablauf 1. Phase (Kompaktwoche Zwischensemester) Einführung in das Thema Identitätsfindung/Identitätskonstruktion und in die angewendeten Methoden der ikonographisch-ikonologischen Bildanalyse bzw. der Interviewdurchführung. Erste Anwendung der Methode auf Bilder aus Facebook und Instagram. 2. Phase (während dem Semster) - Entwicklung des Forschungskonzepts: Sie formulieren in Gruppen von 2 bis 3 Studierenden eine eigene Fragestellung und entwickeln die dazugehörenden Erhebungsinstrumente: Kriterien für die Bildanalyse, Fragebogen für das Interview. - Durchführung: Sie erheben Ihre Daten und werten sie aus. Die Ergebnisse werden in einem kurzen Schlussbericht festgehalten. 3. Phase (Kompaktwoche Zwischensemester) - Die Ergebnisse der einzelnen Projektgruppen werden im Modul diskutiert. Aus den Ergebnissen entsteht ein gemeinsamer Schlussbericht - Vorbereitung der Modulpräsentation am Schlusstag Ergebnisse - Sie schreiben einen kurzen Schlussbericht zum Forschungsprozess und den Ergebnissen Ihres Projektes. - Sie stellen Ihre Ergebnisse in der Schlusspräsentation vor. Leistungsnachweis - Aktive Mitarbeit bei der Projektplanung und -durchführung. - Sie leisten einen Beitrag an den Schlussbericht bzw. an die Projektpräsentation. Voraussetzungen Das FE-Modul "Das digitale Ich" richtet sich an Studierende der Sekundarstufe I.

FE A199 Dozierende Klaus Rummler

Persönliche Lernumgebungen von Schülerinnen und Schülern. Wie lassen sich Lern- und Aneignungsprozesse Jugendlicher insbesondere im Kontext digitaler Medien beschreiben? Inhalt Im Zentrum des FE-Moduls steht die Frage nach Persönlichen Lernumgebungen von Schüler/innen (PLEs), um Lernaktivitäten im Kontext (digitaler) Medien adäquat beschreiben zu können. Bei der Frage nach den Persönlichen Lernumgebungen (PLEs) ist die Entwicklung methodischer Forschungsinstrumente von wesentlicher Bedeutung und geht damit weit über die Frage nach Mediennutzungsmuster hinaus. Ziel dieser Überlegungen ist es, von althergebrachten

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Mediennutzungsmustern zu zeitgemässeren Beschreibungen zu kommen, wie Jugendliche Medien im Alltag und für die Schule nutzen. Unmittelbar damit verbunden ist die Frage, wie Jugendliche Medien in die alltägliche Weltaneignung bzw. spezifischer, in ihr Lernen einbetten. Umgekehrt geht das Konzept von PLE davon aus, dass alle zur Verfügung stehenden Ressourcen - einschliesslich Medien - dazu benutzt werden, um persönliche Lernziele zu erreichen. Die Frage ist dann, wie diese Lernprozesse rekonstruiert und abgebildet werden können, wobei das Konzept der PLE hier ein hilfreicher Ansatz sein könnte. Das Konzept der PLEs wird in theoretische Rahmen der Medienbildung, Medien- und Kulturökologie, des Mobile Learning, sowie in aktuelle erziehungswissenschaftliche Lerntheorien eingeordnet. Das FE-Projekt ist einbettet und verzahnt in die Aktivitäten der Forschungsgruppe Medienpädagogik der PH Zürich. Hier werden aktuell zusammen mit Vertretern unterschiedlicher Hochschulen Methoden zur Erforschung von Personal Learning Environments (PLE) entwickelt und umgesetzt. Derzeitiger Fokus liegt bei der Erforschung von PLEs Studierender. Da dieser Fokus in den nächsten Monaten auf Jugendliche ausgeweitet werden soll, will das FE-Modul den Studierenden die Gelegenheit bieten, an der Entwicklung dieser neuen Forschungsperspektive teilzuhaben. Daher besteht für Studierende die Möglichkeit dieses Thema mit BA- und MA-Arbeiten weiter zu verfolgen, in diesem Kontext eigene Forschung zu betreiben sowie sich aktiv an medienpädagogischen Tagungen einzubringen. Ziel Bereich Theorie: Studierende setzen sich mit ausgewählten zeitgenössischen Lerntheorien sowie mit Theorien der Medienbildung auseinander und wenden diese auf die Forschungsfragen an. Studierende setzen sich mit medienpädagogischen Theorien der Rezeptionsforschung auseinander und reflektieren diese vor dem Hintergrund aktueller Praxis der Mediennutzung und Medienaneignung. Bereich Methode: Studierende reflektieren verschiedene Methoden der Mediennutzungs- und -rezeptionsforschung. Dabei reicht die Spannweite von traditioneller quantitativer Medienforschung und Publikumsanalyse bis hin zu qualitativen medienpädagogischen Beobachtungs- und Befragungsmethoden. Diese gilt es zu diskutieren und abzuwägen und auf die aktuelle Medienaneignungspraxis und die Forschungsfrage anzupassen und ggf. neue Methoden zu entwickeln. Bereich Empirie: Studierende wenden die ausgewählten und entwickelten Methoden im Feld an und werten die erhobenen Daten mit geeigneten Mitteln unter Anleitung des Dozenten aus. Kompetenzerwerb Studierende lernen in Bezug auf die Ziele und Fragestellungen des Moduls geeignete theoretische Rahmen zu formulieren. Studierende erhalten Einblicke in die Komplexität von Mediennutzungsforschung und ihren Methoden. Sie werden dabei an der Weiterentwicklung und Aktualisierung von Forschungsmethoden teilhaben, welche geeignet sind, Medienaneignung (und Lernen) in ihrer Komplexität abzubilden. Im Bereich Empirie werden Studierende gemeinsam und unter Anleitung Ergebnisse und Rückschlüsse aus den erhobenen Daten formulieren und werden dabei Einblicke erhalten, wie Theoriebildung in empirischer Forschung verlaufen kann. Studierende werden dabei ihre Forschungstätigkeit und die Ergebnisse unmittelbar in Ihr Studium und in die berufliche Weiterentwicklung integrieren können. Da die Frage nach Persönlichen Lernumgebungen direkt die Frage nach dem Prozess des Lernens in der Interaktion mit der Umwelt, sozialem Umfeld und aller gegebenen Ressourcen betrifft, werden Studierende einerseits auch die eigenen Lernprozesse reflektieren und zugleich einen Einblick erhalten, wie Schüler/innen derzeit auch mittels digitaler Medien lernen. Ablauf 1. Kompaktwoche Einführung in die Problemstellung Erarbeitung der Forschungsfragen vor dem Hintergrund der vorgestellten Theorien. Darstellung des Stands der Forschung und ausgewählter bisheriger Studien. Planung der Forschungsarbeit der Studierenden vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Methoden.

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2. Kursorische Veranstaltung im HS (Günstigenfalls 14-tägig) Begleitung der Studierenden bei der Umsetzung des Feldzugangs und der Datenerhebung. Begleitung der Studierenden bei der Beschaffung und Erschliessung weiterer Literatur. Gemeinsames Systematisieren der erhobenen Daten. Auswertung der Daten und Ergebnisgewinnung. Begleitung der Forschungsberichte, einschl. Einführung in das wissenschaftliche Schreiben. 3. Zweite Kompaktwoche Abschliessen der Forschungsberichte. Verdichtung der Ergebnisse und tentative Theoriebildung. Aufbereitung für die grafische Darstellung. Produktion der grafischen Darstellung. Präsentation der Ergebnisse und Produkte.

Ergebnisse Forschungsbericht plus grafischer Aufbereitung. Leistungsnachweis Der Leistungsnachweis besteht aus dem Forschungsbericht plus grafischer Aufbereitung. Ein Portfolioeintrag kann erfolgen. Ein Anschluss durch BA- und MA-Arbeiten ist erwünscht. Es besteht die Möglichkeit sich aktiv an medienpädagogischen Tagungen einzubringen und in der Forschungsgruppe mitzuarbeiten (bis hin zur Publikation). Voraussetzungen Das Projekt ist für Studierende der Sekundarstufe I geeignet.

FE A201 Dozierende Rolf Baumberger

Evolution der Gauklerblume Inhalt Nach jahrelanger Beschäftigung mit der Gauklerblume „Mimulus aurantiacus“, scheint die Zeit nun gekommen zu sein einmal Bilanz zu ziehen. Abertausende Daten stehen nun bereit, diese in eine spielerische Form des zu gestaltenden Lernprogramms „Evolution der Gauklerblume“ zu integrieren. Mimulus ist ja bekanntlich eine Pflanze, die ihre Blüten-Gestalt nachhaltig ändern kann und ihre neue Gestalt auch an die Nachkommen weiter gibt. Ziel Wir setzen uns zum Ziel ein Lernprogramm „Evolution der Gauklerblume“ anzudenken, das einerseits erlaubt fiktiven Forschern bei der Arbeit über die Schultern zu schauen und andererseits dabei auch die modernen Einflüsse wie die der Molekulargenetik und der Epigenetik in der Evolution berücksichtigt werden. Ausgangspunkt zu diesem Unterfangen bilden die herkömmlichen Evolutionstheorien aber auch die Genetik. Ablauf Einführung in die Thematik - Gruppenbildung – 1. Kompaktwoche Arbeiten an den Themen und Diskussion im laufenden Semester Zusammenführen der Resultate und Präsentation in der 2. Kompaktwoche.

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Ergebnisse Output in elektronischer Form am liebsten als „App“. Leistungsnachweis Aktive Mitarbeit in einer Gruppe. Voraussetzungen Das Projekt ist für Studierende der Sekundarstufe I geeignet.