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Foto 1: Prof. Dr. Manfred Weisensee Der 19. Niedersächsische Schulgeographentag ist 2018 in Zusammenarbeit mit der Jade Hoch- schule durchgeführt worden. Kaum ein anderes Unterrichtsfach ist von dem „digital Turn“ in den letzten Jahren stärker betroffen, als der Erdkun- deunterricht. Satellitenbilder, digitale Karten, Youtube-Filme über aktuelle Ereignisse, Daten- banken weltweit, die mit GiIS-Programmen gra- phisch anschaulich umgesetzt werden können – viele hochwerge digitale Medien stehen für den Unterricht bereit. Das Lernen in digitalen Kon- texten bietet uns viele neue Möglichkeiten, ei- nen aktuellen, anregenden und anspruchsvollen Geographieunterricht zu gestalten. Andererseits gilt aber auch, die Fakenews, die Risiken, Fallen, Sackgassen und manipulaven Informaonen zu idenfizieren. Lehrerinnen und Lehrer müssen zu diesen Themen aktuell auf Fortbildungen infor- miert werden. Dazu hat der 19. Niedersächsische Schulgeographentag hoffentlich einen Beitrag ge- leistet. Prof. Dr. Manfred Weisensee begrüßte alle Teil- nehmerinnen und Teilnehmer sehr herzlich. In sei- nem Grußwort berichtete er interessante Details zur Jade Hochschule. Vorläufer der Hochschule war die Fachhochschule Oldenburg / Osriesland / Wilhelmshaven, die im Jahr 2000 durch den Zu- sammenschluss ehemals selbstständiger Fach- hochschulen gegründet wurde. Die Hochschule wurde bereits am 1. September 2009 aufgelöst und in die selbstständigen Hochschulen Emden / Leer und Wilhelmshaven / Oldenburg / Elsfleth übergeleitet. Gesucht wurde für die letztgenann- ten Standorte ein griffiger Name. Der Fluss Jade verbindet alle drei Standort miteinander, so dass mit der Benennung in Jade Hochschule die Wahl nicht schwerfiel. Am Standort Wilhelmshaven werden die Fach- bereiche Ingenieurwissenschaſten Management, Informaon, Technologie und Wirtschaſt ange- boten, am Standort Oldenburg Architektur, Bau- wesen Geoinformaon, Gesundheitstechnologie und am Standort Elsfleth Seefahrt und Tourisk. Die Jade Hochschule wurde 2009 gegründet und hat derzeit 7.600 Studierende, davon Wilhelms- haven 4.800, Oldenburg 2.100, Elsfleth 700. Ins- gesamt gibt es 37 Bachelor und 15 Master-Stu- diengänge. Die Zahl der Beschäſtigten liegt bei ca. 500, davon sind über 200 Professorinnen und Professoren. Prof. Dr. Weisensee wünschte allen Anwesenden eine ertragreiche Tagung. Dr. Frank Czapek, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaſt für Geographie, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Schulfaches. In ei- ner immer unübersichtlicher werdenden Welt sei die Erdkunde besonders wichg. Durch ihren fä- cherübergreifenden Ansatz können nur in diesem Fach komplexe Themen wie beispielsweise Kli- mawandel, Migraon oder wirtschaſtlicher Wan-

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Foto 1: Prof. Dr. Manfred Weisensee

Der 19. Niedersächsische Schulgeographentag ist 2018 in Zusammenarbeit mit der Jade Hoch-schule durchgeführt worden. Kaum ein anderes Unterrichtsfach ist von dem „digital Turn“ in den letzten Jahren stärker betroffen, als der Erdkun-deunterricht. Satellitenbilder, digitale Karten, Youtube-Filme über aktuelle Ereignisse, Daten-banken weltweit, die mit GiIS-Programmen gra-phisch anschaulich umgesetzt werden können – viele hochwertige digitale Medien stehen für den Unterricht bereit. Das Lernen in digitalen Kon-texten bietet uns viele neue Möglichkeiten, ei-nen aktuellen, anregenden und anspruchsvollen Geographieunterricht zu gestalten. Andererseits gilt aber auch, die Fakenews, die Risiken, Fallen, Sackgassen und manipulativen Informationen zu identifizieren. Lehrerinnen und Lehrer müssen zu diesen Themen aktuell auf Fortbildungen infor-miert werden. Dazu hat der 19. Niedersächsische Schulgeographentag hoffentlich einen Beitrag ge-leistet.Prof. Dr. Manfred Weisensee begrüßte alle Teil-nehmerinnen und Teilnehmer sehr herzlich. In sei-nem Grußwort berichtete er interessante Details zur Jade Hochschule. Vorläufer der Hochschule war die Fachhochschule Oldenburg / Ostfriesland / Wilhelmshaven, die im Jahr 2000 durch den Zu-sammenschluss ehemals selbstständiger Fach-hochschulen gegründet wurde. Die Hochschule wurde bereits am 1. September 2009 aufgelöst und in die selbstständigen Hochschulen Emden / Leer und Wilhelmshaven / Oldenburg / Elsfleth übergeleitet. Gesucht wurde für die letztgenann-ten Standorte ein griffiger Name. Der Fluss Jade verbindet alle drei Standort miteinander, so dass mit der Benennung in Jade Hochschule die Wahl nicht schwerfiel.

Am Standort Wilhelmshaven werden die Fach-bereiche Ingenieurwissenschaften Management, Information, Technologie und Wirtschaft ange-boten, am Standort Oldenburg Architektur, Bau-wesen Geoinformation, Gesundheitstechnologie und am Standort Elsfleth Seefahrt und Touristik. Die Jade Hochschule wurde 2009 gegründet und hat derzeit 7.600 Studierende, davon Wilhelms-haven 4.800, Oldenburg 2.100, Elsfleth 700. Ins-gesamt gibt es 37 Bachelor und 15 Master-Stu-diengänge. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei ca. 500, davon sind über 200 Professorinnen und Professoren.Prof. Dr. Weisensee wünschte allen Anwesenden eine ertragreiche Tagung.Dr. Frank Czapek, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Geographie, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Schulfaches. In ei-ner immer unübersichtlicher werdenden Welt sei die Erdkunde besonders wichtig. Durch ihren fä-cherübergreifenden Ansatz können nur in diesem Fach komplexe Themen wie beispielsweise Kli-mawandel, Migration oder wirtschaftlicher Wan-

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Foto 3: Mark Stoltenberg (Vorsitzender des VDSG-LV Niedersachsen)

Foto 2: Frank Czapek (Vizepräsident der DGfG)

Foto 4: Das Auditorium am Vormittag

Foto 5: v. l. Prof. Dr. Manfred Weisensee (Prä-sident der Jade Hochschule), Mark Stoltenberg (Vorsitzender des VDSG-LV Niedersachsen), Stefan Muhle (Staatssekretär, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung), Prof. Dr. Ingrid Jaquemotte (Studiendekanin an der Jade Hochschule), Frank Czapek (Vizepräsi-dent der DGfG)

del durch Digitalisierung angemessen bearbeitet werden. Leider finde sich die Bedeutung nicht in der Stundentafel der Länder wieder. Neue Chan-cen für das Schulfach könnten sich durch die gesellschaftliche Fokussierung auf das Thema Nachhaltigkeit ergeben. In keinem anderen Un-terrichtsfach werden die Dimensionen der Öko-logie, Ökonomie und des Sozialen so konsequent gedacht. Zukunftsprobleme können nur umfas-send gelöst werden und nicht von einer einzelnen Disziplin. Gerade die Geographie als Brückenfach ist hier besonders gefragt. Auch Mark Stoltenberg, 1. Vorsitzendes des Lan-desverbandes Niedersachsen begrüßte die An-wesenden ganz herzlich. Er freute sich über die über 150 Anmeldungen zu dem Kongress, das große Interesse an der Verlagsausstellung sowie an den Arbeitskreisen. Sein besonderer Dank ging an die Jade Hochschule, rsp. an die Studiendeka-nin Prof. Dr. Ingrid Jaquemotte, die die Organisa-tion vor dem Kongress maßgeblich gestaltet hat.

Die Zusammenarbeit in der Vorbereitung verlief sehr professionell. Die Räumlichkeiten waren am Vormittag für die Begrüßung und die Keynote-Vorträge in großer Runde im Atrium perfekt ge-eignet. Die Verlage waren mit der Location Foyer sehr zufrieden. Das Catering für die Mittagspau-se war schmackhaft und besser als so manches Mensaessen. Auch die Arbeitskreise waren sehr gut in den Seminarräumen organisiert, so dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer voll auf die Inhalte konzentrieren konnten.

In der Verlagsausstellung gab es für die Teilneh-merinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich die neuesten Publikationen, aber auch neue GIS-

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Foto 7: Stefan Muhle (Staatssekretär, Ministeri-um für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitali-sierung)

Den ersten Keynote-Vortrag am Vormittag hielt Stefan Muhle zum Thema: Zukunft der Digitalisie-rung in der Schule.Der Staatssekretär im Niedersächsischen Minis-terium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digi-talisierung gab ein klares Statement ab: „Digi-talisierung ist kein Luxus, sondern die Basis für unseren Wohlstand“. Er ist im Ministerium dafür verantwortlich, dass die Digitalisierung in Nieder-sachsen vorangetrieben und flächendeckend zur Verfügung gestellt wird. Ja, ja, die Politik und ihre Versprechen – war man versucht zu denken. Aber Herr Muhle konnte in seinem Vortrag überzeu-gen. Ihm nimmt man es ab, wenn er von schnel-lem Ausbau spricht. Vielleicht war es seine diffe-renzierte, rationale Art der Herangehensweise an das Problem, die das Gefühl hinterließ, dass das Thema bei ihm gut aufgehoben ist.Insgesamt sollen ca. 1 Mrd. € für den Aufbau von Hard- und Software ausgegeben werden. 340 Mio. € kommen noch aus dem „Wanka-Pakt“ mit dem Bund, weitere Mittel sollen vom Bund fließen, wenn eine entsprechende Grundgesetzänderung beschlossen wird. Es gibt über 2.600 Schulen in Niedersachen. Wel-che von ihnen wie ausgestattet ist, wird gerade in jedem Kreis genau erfasst, um Mängel gezielt beseitigen zu können. Dabei soll es keine Leucht-turm-Projekte geben, sondern eine flächende-ckende Versorgung hergestellt werden, um die

Foto 6: Die Verlagsausstellung

Bildungs- und Chancengleichheit sicherzustellen. Ziel ist es, 2020/21 ein flächendeckendes Netz in ganz Niedersachsen bereitzustellen.Die meisten Schulen haben derzeit weder eine vernünftige Hardwareausstattung, noch sind Leh-rerinnen und Lehrer entsprechend ausgebildet. Hier sind besonders die Studienseminare eine große Baustelle. Gerade in der Fortbildung gibt es viele offene Fragen, die beantwortet werden müssen. Ziel ist es, dass Medienbildung in den Schulen in Niedersachsen zukünftig verbindlich wird. Dazu sollen auch neue Medienkonzepte entwickelt werden.Für das Land Niedersachsen formulierte Herr Muhle 4 Schwerpunkte:1. Infrastruktur für alleDerzeit droht eine Spaltung in Land und Stadt. Während das Internet in einigen Städten nichts zu wünschen übrig lässt, sitzt man auf dem Land weiterhin in Funklöchern. Daher müssen für den Ausbau mit Glasfaserkabeln klare Ziele und eine Strategie formuliert werden. Da gilt auch für das Mobilfunknetz.

2. Handwerker und MittelstandFür Handwerker und den Mittelstand ist inzwi-schen ein gutes Glasfasernetz unabdingbar. Der Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes ist insbesondere für die Stärkung des ländlichen Raumes wichtig. Auch muss mit guter Beratung die Vernetzung der Betriebe untereinander ge-fördert werden.

Anwendungen anzuschauen und gleich zu bestel-len. Von dem Beratungsangebot wurde reger Ge-brauch gemacht.

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3. Regionale Stärken und KompetenzverbundIn Oldenburg soll ein digitales Kompetenzzent-rum aufgebaut werden. Hier werden zukünftig die thematischen Schwerpunkte Landwirtschaft, Industrie, Medizin, Gesundheit o. ä. angesiedelt werden. Das Ziel ist, vorhandene Stärken besser zu vernetzen.4. Digitale Kompetenz für alleWer in Kenia bezahlen möchte, zückt sein Smart-phone. In Deutschland ist „Parken mit dem Han-dy“ oder „Digitales Rathaus“ weiterhin fast ein Fremdwort. Mit mehr Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen soll dafür geworben werden, wel-chen Mehrwert die Digitalisierung für alle ermög-licht. Dafür müssen Ängste abgebaut und auch äl-tere Menschen mitgenommen werden. In seinem Vortrag hat Stefan Muhle überzeugt. Seinen Plänen müssen jetzt auch Taten folgen, daran wird er sich messen lassen müssen. Den zweiten Vortrag hielt Dietmar Steinbach, Fachleiter für Geographie am Studienseminar Gießen, zum Thema „Digitale Evolution des Geo-graphieunterrichts - worin liegt der Mehrwert für Schülerinnen und Schüler?“ Bewusst bezeich-nete er die Entwicklung als Evolution. Sein päda-gogischer Ansatz stellt den Lehrer immer noch in den Mittelpunkt, die Didaktik vor die Methoden. Seine Leitfrage ist: wie kann die Digitalisierung helfen und den Lernerfolg verbessern? Öffentliche Räume sind zunehmend vernetzt, W-LAN an vielen Stellen vorhanden. Private Haus-halte greifen immer häufiger auf das Internet zu, wenn es beispielsweise um Informationsbeschaf-fung geht, Bankgeschäfte, den Mailverkehr oder Einkauf. Lehrer müssen im Unterricht verstehen, mit den vielen Möglichkeiten umzugehen und den Unterricht darauf abzustimmen. So lassen sich aktuelle Luftbilder aus dem Internet auswer-ten, zeitliche Entwicklungen bspw. mit google timelapse nachvollziehen, oder mit streetview Räume virtuell begehen. Kleine technische Hilfs-mittel können aus dem normalen Smartphone eine bessere Kamera oder ein Mikroskop verwan-deln. Mit GIS-Programmen lassen sich Online-Da-tenbanken verknüpfen und aktuelle Fragestellun-gen bearbeiten.

Herr Steinbach führte zahlreiche der schier end-losen Möglichkeiten neuer digitaler Möglichkei-ten vor. In der anschließenden Diskussion wur-de deutlich, dass die Anwesenden das Thema mit großer Skepsis betrachten. Ein wesentlicher Punkt ist, dass die Schulen gar nicht über die technische Ausstattung verfügen. Die wenigsten Schulen verfügen über ein leistungsfähiges W-LAN-Netz, geschweige denn über leistungsstar-ke Rechner. Viele rechtliche Fragen sind unklar, bspw. nach dem Urheberrecht oder Copyright. Es liegt auf der Hand, dass auch die Schulbuchver-lage ihre Materialien in Zukunft digital anbieten, wenn sie es nicht jetzt schon machen, aber wer zahlt? Es war gut, dass der verantwortliche Staatsse-kretär für die Digitalisierung, Stefan Muhle, noch anwesend war. Der Vortrag und die Diskussions-beiträge haben ihm hoffentlich verdeutlicht, wie dringlich der Ausbau der technischen Infrastruk-tur in Niedersachsen ist.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der gut besuchten Arbeitskreise. Geleitet wurde der Ak1 von Ulrich Gutenberg zum Thema „Google Earth – Raumbewusstsein im digitalen Milieu (Medium Digital)“; Ak2 von Prof. Dr. Ulrich Michel (Jade Hochschule) zum Thema „Mit WebGIS den Un-terricht gestalten“; Ak3 von Dipl. Ing. Gollstede (Jade Hochschule) zum Thema „Datenanalyse mit freier Gis-Software“; Ak4 von Dr. Daniel Knitter (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) zum The-ma „Chancen digitaler Techniken und Daten im (kompetenzorientierten) Erdkundeunterricht“;

Foto 8: Dietmar Steinbach, Fachleiter für Geo-graphie am Studienseminar Gießen

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GeoPreisNiedersachsenVom Klimawandel zum Urban Gardening

Bericht der JuryDie Erdkunde-Facharbeiten, die für den Geo-PreisNiedersachsen 2018 eingereicht wurden, kreisten größtenteils um das Thema Klimawandel und Klimaschutz, wobei es um die Auswirkungen auf die Meere (Nordatlantik, Wattenmeer) und dadurch auch auf die Menschen ging (Projekt Waterwoningen in den Niederlanden), aber auch allgemein um Hilfsmaßnahmen (Osnabrücker Masterplan 100% Klimaschutz). Auch andere Um-weltprobleme standen im Focus, so der Plastik-müll in Nord- und Ostsee und die Umweltproble-me, die durch die Düngung im der Landwirtschaft entstehen können.Den 2. und 3. Platz erhielten allerdings zwei Schü-lerinnen, die sich nicht mit Klima und Umwelt beschäftigt haben, sondern aktuelle sozial- bzw. kulturgeographische Sachverhalte, teilweise mit geschichtlichem Hintergrund, in den Mittelpunkt gestellt haben. Emma Böttger (Gymnasium Schil-lerschule Hannover) hat sich mit der städtischen Situation am Hohen Ufer beschäftigt und dabei sowohl die geschichtliche Entwicklung wie auch die zukünftigen Perspektiven untersucht; dabei fielen besonders die Vielzahl an gut genutzten Quellen und sinnvoll eingebrachte Abbildungen positiv auf. Sie erhielt den dritten Platz.Charliene Jentzen (Hannover Kolleg) hat eine Facharbeit über die Mietpreissteigerung und den Wohnungsmangel trotz Mietpreisbremse ge-schrieben. Dabei ist ihr nicht nur eine sehr gute, klar strukturierte Aufbereitung des Themas ge-lungen, sondern ebenfalls eine gut hinterfragte und interpretierte empirische Umfrage, die ihr ein stimmiges Fazit ermöglicht hat. Deshalb hat sie den zweiten Platz erhalten.Einem Thema, das gleichzeitig unter sozialen wie auch Umweltaspekten zu sehen ist, hat sich Noah Müller (Gymnasium Bad Nenndorf), der Sieger des Wettbewerbs, gewidmet. Im Rahmen seines Seminarfaches „Transformation von Stadt und Land als nachhaltige Raumentwicklung“ hat er Urban Gardening empirisch hinterfragt und dazu Foto 9: Die Jade Hochschule

Ak5 von Stefan Müller (Westermann Gruppe) zum Thema „Individuelles Lernen fördern: Die Zoom-App als Ergänzung zum Buch“; Ak6 von Andreas Schmid (Klett-Verlag) zum Thema „Digitale Me-dien als Chance – Zur Verbindung von virtuellem Raum und Fachmethoden“.

Texte und Fotos: Martin Pries

Die Jade Hochschule„An der Jade Hochschule zeichnen sich Lehre und Forschung durch innovative Ansätze, kooperative Zusammenarbeit und eine zugewandte Haltung aus. In allen Bereichen fördert die Hochschule entsprechend ihre Leitbildes Kompetenzen und Vielfalt. In Rankings überzeugt sie seit Jahren mit ihrem Praxisbezug, dem engen Kontakt zur Wirt-schaft sowie Abschlüssen, die in einer angemesse-nen Studienzeit erreicht werden. Unter den rund 50 Studiengängen über Architektur, Bauwesen, Geoinformation, Gesundheitstechnologie, Inge-nieurwesen, Wirtschaft, Seefahrt, Logistik oder Management/Information/Technologie ist für vie-le etwas dabei, das unterschiedlichen Neigungen und Wünschen entspricht.An der Jade Hochschule studiert dabei keiner al-leine. In einer fast familiären Atmosphäre finden Studierende schnell Anschluss und ihnen stehen viele Unterstützungsangebote zur Verfügung, die sie durchs ganze Studium begleiten. Auch die Professorinnen und Professoren sind jederzeit ansprechbar. Unsere Dozentinnen und Dozenten kommen ohne Einschränkung aus der Praxis und halten den Kontakt zur Wirtschaft, wovon die Studierenden immer wieder profitieren“. https://www.jade-hs.de

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eine sehr sorgfältig geplante Umfrage erstellt und ausgewertet. Als Ergebnis hat er herausge-arbeitet, dass Urban Gardening nicht nur eine derzeitige Trenderscheinung ist, sondern auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen wird, wobei er die sozio-ökologischen Vorteile hervorhebt. So werden das kulturelle Miteinander über alle Al-tersgruppen hinweg und die Biodiversität, auch im Hinblick auf das Insektensterben, gefördert. Doch auch die politische Ebene vernachlässigt Noah Müller in seiner Facharbeit nicht, wenn er gleichzeitig die notwendige Förderung des Ur-ban Gardening und den Wunsch der gärtnerisch tätigen Stadtbewohner nach politischer Teilhabe und ihr Interesse an nachhaltigen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen darstellt.Der nächste Wettbewerb „GeoPreisNiedersach-sen“ wird 2020 stattfinden. Sehr gute erdkundlich ausgerichtete Facharbeiten im Seminarfach kön-nen also in diesem und im folgenden Schuljahr erstellt und 2020 eingereicht werden. Die Viel-falt der erdkundlichen Themen und das Einbin-den aktueller Themen werden der Jury – wie in diesem Jahr – das Lesen der Arbeiten zur Freude machen!

Text: Ursula Schoenwiese

Foto 10: Mark Stoltenberg überreicht Noah Mül-ler (Gymnasium Bad Nenndorf) die Siegerurkun-de für den GeoPreisNiedersachsen.

Foto 11: Noah Müller stellt die wichtigsten Er-kenntnisse seiner Arbeit vor

Text Martin Pries, Fotos 1,4, 6, 8, 9, 10, 11 Mar-tin Pries; Foto 3, 5, 7 Jade Hochschule