Foto: Norbert Klups - DJZ · PDF filemen wurde die Mauser 66 mit Doppelzüngelstecher...

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Norbert Klups D er größte Teil dieser hochwertig verarbeite- ten Waffen ist heute noch im Einsatz – zur vollen Zu- friedenheit ihrer Besitzer. Zumin- dest fast, denn etwas stört: der Abzug. Bis auf wenige Ausnah- men wurde die Mauser 66 mit Doppelzüngelstecher ausgelie- fert. Flintenabzüge gab es nur bei den Großwildmodellen oder auf Wunsch. Ungestochen ist der Ab- zug mit Deutschem Stecher viel zu hart für einen präzisen Schuss, und bei einer Drückjagd den hin- teren Stecher zu bedienen, ist kaum praxisgerecht. Es gab immer wieder Ver- suche, für die Mauser 66 einen Direktabzug zu entwickeln, aber befriedigend waren sie nicht. Büchsenmacher Roland Kessler hat sich der Mauser 66 angenom- men. Lediglich seinen bewährten Kessler-Abzug passend machen, funktionierte aber nicht. Durch den kurzbauenden Teleskopver- schluss liegt das Magazin bei der Mauser 66 unter dem Verschluss, und darunter wiederum der Ab- zug. Der Platz reicht dort nicht aus, um einen herkömmlichen Abzug einzubauen, denn er muss ja seitlich neben dem Magazin nach oben wirken. Mauser löste das seinerzeit mit einer unter dem Magazinkas- ten verlaufenden Wippe, die ein seitliches Übertragungsstück be- dient. Die Folge: lange kompli- zierte Wege, was sich in dem schlechten Abzugsverhalten des ungestochenen Originalabzuges niederschlägt. Roland Kessler benutzt die Wippe zwar auch, verwendet aber einen aus wenigen Teilen bestehenden und direkt wirkenden Abzug, der so flach gebaut ist, dass er unter den Magazinkasten passt. Abzugs- gewicht und Abzugsweg lassen sich über Stellschrauben präzise einstellen. 400 Gramm Der Abzug hat Matchqualität. Er löst ohne spürbaren Weg bei 400 Gramm Abzugsgewicht aus. Da- bei ist er völlig sicher – selbst Schläge mit dem Gummihammer auf das hintere Ende des Systems beeindruckten ihn nicht. Das Abzugsgewicht zu erhö- hen, ist kein Problem und bei einer Großwildbüchse oder Drückjagdwaffe sogar angebracht. Roland Kessler justiert das ge- wünschte Abzugsgewicht ein. Das Geheimnis liegt in der richtigen Winkelstellung. Daher muss die Waffe zu Roland Kessler geschickt werden, wenn gewechselt werden soll. Der Abzugsbügel muss etwas umgearbeitet werden, denn im Original hat er zwei kleine Durch- brüche für die beiden Züngel des Stechers. Jetzt wird nur noch ein etwas größerer Durchlass benö- tigt. Sehr angenehm ist, dass der Abzug ganz hinten im Abzugsbü- gel angeordnet ist. So hat der Abzugsfinger jede Menge Platz. Auch im Winter mit Handschu- hen. Der Umbau kostet 330 Euro und ist jeden Cent wert, denn dadurch wird die Mauser 66 er- heblich aufgewertet. Mauser 66 mit Kessler-Direkt- abzug (u.): Der Abzug steht ganz hinten im Abzugsbügel. Beim herkömmlichen Doppelzüngelstecher geht es wesentlich enger zu Feinjustierung Die Repetierbüchse Mauser 66 ist noch sehr oft in Jägerhänden anzutreffen. Fast 70 000 Stück hat Mauser von dem handlichen Repetierer mit Teleskopverschluss und Wechsellaufmöglichkeit gefertigt. Jetzt gibt es endlich auch einen trockenen Direktabzug. Mauser 66 96 DJZ 8/2010 Foto: Norbert Klups j

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Norbert Klups

Der größte Teil dieser

hochwertig verarbeite-

ten Waffen ist heute

noch im Einsatz – zur vollen Zu-

friedenheit ihrer Besitzer. Zumin-

dest fast, denn etwas stört: der

Abzug. Bis auf wenige Ausnah-

men wurde die Mauser 66 mit

Doppelzüngelstecher ausgelie-

fert. Flintenabzüge gab es nur bei

den Großwildmodellen oder auf

Wunsch. Ungestochen ist der Ab-

zug mit Deutschem Stecher viel

zu hart für einen präzisen Schuss,

und bei einer Drückjagd den hin-

teren Stecher zu bedienen, ist

kaum praxisgerecht.

Es gab immer wieder Ver-

suche, für die Mauser 66 einen

Direktabzug zu entwickeln, aber

befriedigend waren sie nicht.

Büchsenmacher Roland Kessler

hat sich der Mauser 66 angenom-

men. Lediglich seinen bewährten

Kessler-Abzug passend machen,

funktionierte aber nicht. Durch

den kurzbauenden Teleskopver-

schluss liegt das Magazin bei der

Mauser 66 unter dem Verschluss,

und darunter wiederum der Ab-

zug. Der Platz reicht dort nicht

aus, um einen herkömmlichen

Abzug einzubauen, denn er muss

ja seitlich neben dem Magazin

nach oben wirken.

Mauser löste das seinerzeit

mit einer unter dem Magazinkas-

ten verlaufenden Wippe, die ein

seitliches Übertragungsstück be-

dient. Die Folge: lange kompli-

zierte Wege, was sich in dem

schlechten Abzugsverhalten des

ungestochenen Originalabzuges

niederschlägt.

Roland Kessler benutzt die Wippe

zwar auch, verwendet aber einen

aus wenigen Teilen bestehenden

und direkt wirkenden Abzug, der

so flach gebaut ist, dass er unter

den Magazinkasten passt. Abzugs-

gewicht und Abzugsweg lassen

sich über Stellschrauben präzise

einstellen.

400 Gramm

Der Abzug hat Matchqualität. Er

löst ohne spürbaren Weg bei 400

Gramm Abzugsgewicht aus. Da-

bei ist er völlig sicher – selbst

Schläge mit dem Gummihammer

auf das hintere Ende des Systems

beeindruckten ihn nicht.

Das Abzugsgewicht zu erhö-

hen, ist kein Problem und bei

einer Großwildbüchse oder

Drückjagdwaffe sogar angebracht.

Roland Kessler justiert das ge-

wünschte Abzugsgewicht ein. Das

Geheimnis liegt in der richtigen

Winkelstellung. Daher muss die

Waffe zu Roland Kessler geschickt

werden, wenn gewechselt werden

soll.

Der Abzugsbügel muss etwas

umgearbeitet werden, denn im

Original hat er zwei kleine Durch-

brüche für die beiden Züngel des

Stechers. Jetzt wird nur noch ein

etwas größerer Durchlass benö-

tigt. Sehr angenehm ist, dass der

Abzug ganz hinten im Abzugsbü-

gel angeordnet ist. So hat der

Abzugsfinger jede Menge Platz.

Auch im Winter mit Handschu-

hen.

Der Umbau kostet 330 Euro

und ist jeden Cent wert, denn

dadurch wird die Mauser 66 er-

heblich aufgewertet.

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Mauser 66 mit Kessler-Direkt-

abzug (u.): Der Abzug steht ganz

hinten im Abzugsbügel. Beim

herkömmlichen Doppelzüngelstecher

geht es wesentlich enger zu

FeinjustierungDie Repetierbüchse Mauser 66 ist noch sehr oft in Jägerhänden anzutreffen.

Fast 70 000 Stück hat Mauser von dem handlichen Repetierer mit Teleskopverschluss und

Wechsellaufmöglichkeit gefertigt. Jetzt gibt es endlich auch einen trockenen Direktabzug.

Mauser 66

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