Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits...

10
28 | metallzeitung 10 | 2014 Die Hallen sind riesig, nur noch wenige Menschen kontrollieren die endlosen Kabelschächte. Doch die Anlagenführer sind besonders belastet: Sie müssen hellwach sein, Tag und Nacht. Denn sie arbeiten in einem Dreischichtsystem: Eine Woche Früh-, eine Woche Nacht- und eine Woche Spätschicht. Und dann beginnt alles aufs Neue. Ab fünfzig wird es problema- tisch. Der Körper fordert seinen Tribut. Die einzige Möglichkeit für einen vorzeitigen Ausstieg ist die Altersteilzeit. »Un- sere Warteliste ist im- mer voll,« sagt die Betriebsratsvorsitzen- de Birgit Gärtner, 58, »nur wegen der Rente mit 63 haben viele erst- mal abgewartet.« Doch der Tarifver- trag zum flexiblen Übergang in die Rente (TV FlexÜ) gilt nur noch bis zum Jahrgang 1959 und läuft durch Veränderungen im Rentenrecht im Frühjahr 2015 aus. Auch die abschlags- freie Rente mit 63 bei 45 Versiche- rungsjahren gilt ab dem Jahrgang 1953 und jünger nicht mehr. Deshalb will die IG Metall in der Tarifrunde 2015 die Altersteil- zeit verlängern – und sogar ver- bessern. »Wir sollten besonders für die unteren Entgeltgruppen Erhöhungen durchsetzen,« for- dert Gärtner. Zwar hat der Be- triebsrat jetzt eine Betriebsver- einbarung durchgesetzt, doch ein Tarifvertrag ist sicherer. SCHICHTARBEITER SIND BESONDERS BELASTET Beim Kabelhersteller Radio Frequency Systems (RFS) in Hannover hoffen viele der 260 Beschäftigten darauf, dass die IG Metall in der Tarifbewegung den Tarifvertrag Altersteilzeit verlängern und sogar verbessern kann. Vor allem die schwer belasteten Produktionsarbeiter in Dreischicht hoffen auf die neue Altersteilzeit. High-Tech-Kabel aus Hannover: Die Anlagen laufen Tag und Nacht, die Maschinenführer müssen hellwach sein Hofft auf die Altersteilzeit: Birgit Gärtner Die Altersteilzeit verlängern Fotos: Heiko Stumpe Andreas Rozynski, 61, Anlagenführer, denkt jeden Tag darüber nach, ob er vorzeitig gehen sollte: »Ich arbeite seit 25 Jahren Drei- schicht. Das geht auf die Kno- chen. Meine Frau ist Frührent- nerin und ich bin auch schon krank geworden. Ich könnte die zweijährige Altersteilzeit machen, dann wäre ich 2017 zu Hause.« Mario Schulz, 27, Maschinenführer, hat Verständnis für die älteren Kollegen: »Die älteren Kollegen haben sich das verdient, früher gehen zu können. Wir haben ja kaum leichtere Arbeitsplätze für sie. Und einen Vorteil hat das für uns: Wenn Alte gehen, müssen Jüngere nachrücken.« Jürgen Bohle, 58, Prüfer, hat jetzt einen leichteren Arbeitsplatz in Zweischicht: »Ich bin schwerbehindert zu 50 Prozent, die Wirbelsäule und die Schulter. Im Prüffeld habe ich keine Nachtschichten mehr. Mit 61 habe ich 45 Jahre voll, mit 63 und acht Monaten kann ich dann endlich in Rente gehen.« Andreas Iwan, 53, Maschinenführer, arbeitet seit 1993 in drei Schichten und hat bereits Schlafstörungen: »Ich arbeite Früh-, Nacht- und Spätschicht, dann geht es von vorne los. Ich schlafe in der Früh- schicht nur drei Stunden, das ist nicht gut. Ich bin Jahrgang 1961 und könnte nur über die neue Altersteilzeit früher raus.«

Transcript of Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits...

Page 1: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

28 | metallzeitung 10 | 2014

Die Hallen sind riesig, nur nochwenige Menschen kontrollierendie endlosenKabelschächte.Dochdie Anlagenführer sind besondersbelastet: Siemüssen hellwach sein,Tag und Nacht. Denn sie arbeitenin einem Dreischichtsystem: EineWoche Früh-, eine Woche Nacht-und eineWoche Spätschicht. Unddann beginnt alles aufs Neue.

Ab fünfzig wird es problema-tisch. Der Körper fordert seinen

Tribut. Die einzigeMöglichkeit für einenvorzeitigen Ausstieg istdie Altersteilzeit. »Un-sere Warteliste ist im-mer voll,« sagt dieBetriebsratsvorsitzen-de Birgit Gärtner, 58,»nur wegen der Rentemit 63 haben viele erst-mal abgewartet.«

Doch der Tarifver-

trag zum flexiblenÜbergang in dieRente (TV FlexÜ)gilt nur noch biszum Jahrgang 1959und läuft durchVeränderungen imRentenrecht imFrühjahr 2015 aus.Auch die abschlags-freie Rente mit 63bei 45 Versiche-

rungsjahren gilt ab dem Jahrgang1953 und jünger nicht mehr.

Deshalb will die IG Metall inder Tarifrunde 2015 dieAltersteil-zeit verlängern – und sogar ver-bessern. »Wir sollten besondersfür die unteren EntgeltgruppenErhöhungen durchsetzen,« for-dert Gärtner. Zwar hat der Be-triebsrat jetzt eine Betriebsver-einbarung durchgesetzt, doch einTarifvertrag ist sicherer.

SCHICHTARBEITERSIND BESONDERSBELASTET

Beim Kabelhersteller Radio Frequency Systems (RFS) in Hannover hoffen viele der260 Beschäftigten darauf, dass die IG Metall in der Tarifbewegung den TarifvertragAltersteilzeit verlängern und sogar verbessern kann. Vor allem die schwer belastetenProduktionsarbeiter in Dreischicht hoffen auf die neue Altersteilzeit.

High-Tech-Kabel aus Hannover: Die Anlagen laufen Tag und Nacht, die Maschinenführer müssen hellwach sein

Hofft auf die Altersteilzeit:Birgit Gärtner

Die Altersteilzeit verlängernFotos: Heiko Stumpe

Andreas Rozynski,61, Anlagenführer,denkt jeden Tagdarüber nach, ober vorzeitig gehensollte:

»Ich arbeite seit 25 Jahren Drei-schicht. Das geht auf die Kno-chen. Meine Frau ist Frührent-nerin und ich bin auch schonkrank geworden. Ich könnte diezweijährige Altersteilzeit machen,dann wäre ich 2017 zu Hause.«

Mario Schulz, 27,Maschinenführer,hat Verständnisfür die älterenKollegen:

»Die älteren Kollegen habensich das verdient, früher gehenzu können. Wir haben ja kaumleichtere Arbeitsplätze für sie.Und einen Vorteil hat das füruns: Wenn Alte gehen, müssenJüngere nachrücken.«

Jürgen Bohle, 58,Prüfer, hat jetzteinen leichterenArbeitsplatz inZweischicht:

»Ich bin schwerbehindert zu 50Prozent, die Wirbelsäule und dieSchulter. Im Prüffeld habe ichkeine Nachtschichten mehr. Mit61 habe ich 45 Jahre voll, mit 63und acht Monaten kann ichdann endlich in Rente gehen.«

Andreas Iwan, 53,Maschinenführer,arbeitet seit 1993in drei Schichtenund hat bereitsSchlafstörungen:

»Ich arbeite Früh-, Nacht- undSpätschicht, dann geht es vonvorne los. Ich schlafe in der Früh-schicht nur drei Stunden, das istnicht gut. Ich bin Jahrgang 1961und könnte nur über die neueAltersteilzeit früher raus.«

Page 2: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

metallzeitung 10 | 2014 | 29

Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

Impressum

IG Metall Bezirk Niedersachsenund Sachsen-Anhalt,Postkamp 12, 30159 Hannover,Telefon 0511–16 40 60,Fax 0511–16 40 650, E-Mail:[email protected]

Homepage:igmetall-nieder-

sachsen-anhalt.deVerantwortlich: Hartmut Meine,Redaktion: Norbert Kandel.

BISHER 14 000UNTERSCHRIFTENGESAMMTLT

Der Versuch, Nils-Holger Böttger von der Enercon-Tochter WEAService-Ost in Magdeburg zu entlassen, löste einen bundesweitenOrkan der Empörung über den Auricher Windkraftkonzern aus.

WILDWEST BEI ENERCON

Es war ein Samstag im Mai. DieostfriesischeLeihkräftefirmaDet-mers (Motto: »UnsereMitarbeiterliegen uns amHerzen!«) lud ihreLeihbeschäftigten zumLehrgang.Doch bezahlen wollte Detmersden Einsatz nicht.

Also wandten sich die Leih-arbeiter an den Betriebsrat ihresEinsatzbetriebes, der Enercon-Tochter WEA Service-Ost mitSitz in Magdeburg. Nils-HolgerBöttger, 35, der Betriebsratsvor-sitzende, schritt zurTat. Er sprachdenörtlichenGeschäftsführer an.Der versprach ihm, bei Detmersvorzufühlen.

Als nichts geschah, rief Bött-ger bei Detmers per-sönlich an. Prompterhielt er eine Ermah-nung: Er hätte seine»Kompetenzen über-schritten«. Als Böttgerdarauf seine Kollegenüber den Vorfall infor-mierte, stellte Enercon

den Antrag auf fristlose und au-ßerordentliche Kündigung vonBöttger. Dieser Versuch, den Pe-tra Jentzsch von der IG Metall»Mobbing« nennt, löste eine bei-spiellose Welle der Empörungaus, die mit orkanartigen Böenüber Enercon hinwegfegt.

Der Konzern, der im Zugedes Aufstiegs der Grünen 1984gegründet wurde, setzt auf eine»nachhaltige Energiezukunft«,wirbt mit »grünem Strom«, stehtfür die Energiewende wie keinzweiter. Im Jahr 2000 erhielt Fir-mengründer Aloys Wobben, dervor zwei Jahren seine Anteile ineine Stifung abgegeben hat underkrankt ist, sogar denDeutschenUmweltpreis.

DochGeschäftsführer Hans-

Dieter Kettwig, 56, wehrt sich seitJahren, die ökologische Nachhal-tigkeitmit sozialerNachhaltigkeitzu ergänzen.AnEnercon, sagt derSozialwissenschaftler Dr. CarstenMüller, Professor an der Hoch-schule Emden/Leer, ließe sich»gut beobachten, was passiert,wenn die soziale Dimension derNachhaltigkeit vernachlässigt«werde: »Mitbestimmung ist einKernbestandteil von Demokra-

tie.« Seine Mahnung: »Die patri-archalische Struktur passt nichtmehr in die moderne Arbeits-welt.« Müller hält denn auch denEinsatz der IGMetall-Betriebsrä-te bei Enercon für »enorm mu-tig«: »Mut ist eine der Kardinal-

tugenden der Demokratie. Dafürhaben sie meinen Respekt.«

Inzwischen haben Böttger inwenigenWochen über 14 000 So-lidaritäts-Unterschriften erreicht.Der Magdeburger Bundestagsab-geordnete Burkhard Lischka(SPD), 49, ging an die Presse undkündigte an, dieWindkraftfirma,solange zu boykottieren, bis die»Schikanen« und »Wildwestme-thoden« endlich aufhören.

Ende September gab es einenGü-tetermin vor dem Arbeitsgerichtin Magdeburg. Das Ergebnis lagvor Redaktionsschlusses nochnicht vor.

windstärke13.info

Betriebsratsvorsitzender Nils-HolgerBöttger vor der Zentrale in Magdeburg

BurkhardLischka Fo

to:H

eiko

Stum

pe

Enercon ist mit rund 13000Beschäfigten einer der Welt-marktführer für Windkraftan-lagen.

Das Geschäftsmodell beruhtunter anderem darauf, dassteilweise bis zu 50 ProzentLeiharbeiter eingesetzt wer-den. Die eigenen Beschäftig-ten erhalten im Monat rund

700 Euro unter dem Branchen-tarif wie bei den Windenergie-Konkurrenten Siemens oderSenvion. Im Herbst 2013sind erstmals in 14 FirmenBetriebsräte gewählt worden.Seitdem erhöht Enerconden Druck. In und umMagdeburg arbeiten rund4500 Beschäftigte in mittler-weile 15 Tochterfirmen.

700 EURO IM MONAT UNTER TARIF

Wer als Betriebsrat oderVertrauensmann frischgewählt ist, hat jetzt ein gutesNachschlagewerk rund umdas Thema Arbeitszeit.

Die geballte Erfahrung vonneun Praktikern im Laufe vonJahrzehnten steckt in diesemhochaktuellen Buch. 490

Seitendick – dochdie Autorenschaffen es,mit Hilfeeiner soli-den Strukturund Über-

sicht Lust am Stöbern zumachen. Kernfragen sind:Wie bringt man Arbeit undPrivatleben unter einen Hut?Wie kann der Tarifvertragschützen? Wo steckt derTeufel im Detail? Die Spracheist kein Tarifchinesisch, son-dern für jedermann lesbar.Die Themen unter anderem:Schichtarbeit, Arbeitszeit-konten, Gleitzeit, Altersteil-zeit, Kurzarbeit, Mitbestim-mung und Beteiligungsrech-te des Betriebsrats.

NEUES BUCH: ALLESÜBER ARBEITSZEIT!

Hartmut Meine, Hilde Wagner(Herausgeber): HandbuchArbeitszeit. Manteltarifverträgeim Betrieb. 39,90 Euro.Bund-Verlag, Frankfurt am Main.ISBN 978-3-7663-6291-9

Page 3: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

30 | metallzeitung 10 | 2014

90 Prozent nutzen den Quali-FondsQUALIFIZIERUNG BEIARDAGH IN SEESEN

2004 wurde der Tarifvertrag Qualifizierung in der Feinstblechpackungsindustrie abgeschlossen.Zehn Jahre später nutzen 90 Prozent der 140 Beschäftigten bei Ardagh den Quali-Fonds fürpersönliche Weiterbildung. Handlungsbedarf besteht noch bei der beruflichen Qualifizierung.

Seit 2004 gibt es in der Feinstblech-packungsindustrie einen Tarifver-trag Qualifizierung. Bei Ardagh inSeesen haben sich in den letztenzehn Jahren fast alle Beschäftigtenqualifiziert. Die Mitarbeiter habenden sogenannten Qualifizierungs-fonds für Englischkurse und deninternationalen Computerführer-schein oder Segelkurse genutzt.

Aus demQuali-Fonds werdenzum Beispiel auch Gesundheits-projekte finanziert. Einmal in derWoche können die BeschäftigtenimWerk zurMassage gehen.

Obwohl der Fondsdie persön-liche Weiterbildung fördern soll,

hat die betriebliche Bildungskom-mission auchAusnahmen gemachtund berufliche Qualifizierung da-raus finanziert. »Wir stehen in ei-nem harten Konzernwettbewerbauf europäischer Ebene«, berichtetBetriebsratsvorsitzender TorstenTomczak. »Dabei sehen wir unsereAufgabe in der Sicherung desStandorts.«

Die Betriebsräte setzen dabeiauch auf Qualifizierung und Aus-bildung. Bei Ardagh in Seesen sindnoch zwölf Azubis und ein Jahres-praktikant im Einsatz. Im kauf-männischen Bereich drohte dasAus für die Ausbildung. Tomczak:

»Wir haben keine Finanzbuchhal-tungmehr vor Ort, so dass wir kei-ne Industriekaufleute ausbildenkönnen.« Gemeinsam mit der Ge-schäftsleitung haben die Betriebs-räte ein Pilotprojekt für einen neu-en Ausbildungsberuf gestartet. Bis2020 sollen Kaufleute für Büroma-nagement ausgebildet werden.

DieserneueAusbildungsberufwurde erstmals bundesweit abdem1. August 2014 angeboten und istanerkannt nach dem Berufsbil-dungsgesetz (BBiG). Er führt diedrei Berufe Bürokaufmann, Kauf-mann für BürokommunikationunddenFachangestellten fürBüro-kommunikation zu einemeinzigenBeruf zusammen. Die dreijährigeAusbildung setzt auf Spezialisie-rung.Dasheißt: Es gibt verschiede-ne Schwerpunktewie Logistik oderPersonal, die ausgebildet werden.Tomczak: »Damit konnten wir diekaufmännische Ausbildung weiterermöglichen.«

Grundsätzlich sehen die Be-triebsräte aber nochHandlungsbe-darf bei der beruflichen Weiterbil-dung der Belegschaft. »Wir habeneinen hohen Altersdurchschnitt,der widerspiegelt, dass zehn Jahrezuwenig inPersonal investiertwur-de«, erläutert der stellvertretendeBetriebsratsvorsitzende Jan Bött-cher. Auch das Thema alternde Be-legschaft spielt dabei eine Rolle.»Das können wir nur gemeinsammit der Geschäftsleitung lösen.«

Süd-Niedersachsen-Harz

Impressum

IG MetallSüd-Niedersachen-HarzTeichstraße 9-11,37154 NortheimTelefon 05551 98870-0

snh.igmetall.deRedaktion: Martina Ditzell(verantwortlich)

Betriebsräte bei Ardagh in Seesen: Dirk Hartung, Jan Böttcher (stellver. Betriebsratsvorsitzender), Marina Viebrans, Markus Motz, Ralf Göppert, Steffen Kynastund Torsten Tomczak (Betriebsratsvorsitzender): »Die Sicherung des Standorts und unserer Arbeitsplätze haben die größte Priorität.«

Betriebliche Qualifizierung fördernKommentar von der Zweiten Bevollmächtigten Martina Ditzell

Wir haben mit demTarifvertrag Qualifi-zierung in der Feinst-blechpackungsindus-trie 2004 einen gutenWeg beschritten, die

persönliche Weiterbildung zu för-dern. Finanziert wird der soge-nannte Qualifizierungsfonds auseinem betrieblichen Topf, den dieBeschäftigten mit 1,4 Prozent derEntgeltsumme speisen.DieArbeit-geber packen zwei Drittel der ein-gesparten Sozialabgaben obendrauf. Jeder kann sichwährend derArbeitszeit qualifizieren, wenn die

betriebliche Bildungskommissiondemzustimmt.DieKommission istparitätisch aus Betriebsrat und Ge-schäftsleitung besetzt und soll ein-vernehmlich handeln. Im StreitfallsollendieBetriebsparteienwechsel-seitig entscheiden.

Nun wäre es auch an der Zeit,die berufliche Qualifizierung inUnternehmen zu fördern. Geradeim Hinblick auf alternde Beleg-schaften und fehlende Fachkräftemuss Qualifizierung in den Unter-nehmen geplant werden. Eine be-triebliche Bildungskommissionkönnte dies leisten.

KURZPROFIL

Ardagh-GruppeWeltweit führendesUnternehmen fürVerpackungslösungenBeschäftigte: ca. 20000 welt-weit, davon 142 in Seesen.Produkte:Glas- undMetall-verpackungen für die Lebens-mittel- und Getränkeindus-trie sowie chemisch-technische Verpackungen.Hauptsitz:Dublin.Deutscher Stammsitz:Nienburg/Weser.Standorte: 98 in 24 Ländern,davon 14 in Deutschland.Umsatz: 3Milliarden 2011.Mitbestimmung: Sieben Be-triebsräte, ein Jugendvertre-ter, ein Schwerbehinderten-vertreter.Tarifvertrag: Feinstblech-packungsindustrie.Qualifizierungstarifvertrag:seit 2004.

Page 4: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

der Beschäftigten haben bei der IGMetall-Betriebsrätebefragung2011angegeben, dass Arbeitsstress undLeistungsdruck seit der letztenWirtschaftskrise 2008 zugenom-men haben.

Dashabenauchdie Schwerbe-hindertenvertreter und Betriebsrä-te der IG Metall Alfeld-Hameln-

Der Druck am Arbeitsplatz machtso vielenBeschäftigten zu schaffen,wienochnie.DieWeltgesundheits-organisation (WHO) zählt »beruf-lichen Stress zu einem der größtenGesundheitsrisiken des 21. Jahr-hunderts«. Stress führt zu enormenpsychischen Belastungen, die aufDauer krank machen. 48 Prozent

30 | metallzeitung 10 | 2014

Alfeld-Hameln-Hildesheim

Impressum

IG MetallAlfeld-Hameln-Hildesheim,Bahnhofstraße 18-20, 31785Hameln, Telefon 0 51 51 –93668-0; Alfeld, Telefon 0 51 81-84 61-0; Hildesheim,Telefon0 51 21-76 95-0

alfeld-hameln-hildesheim.igmetall.de

Redaktion: Uwe Mebs(verantwortlich)

Der Druck am Arbeitsplatz macht krankPSYCHISCHEBELASTUNGEN

Fachreferent Nils Bolwig vom IG Metall-Vorstand hat bei dem Seminar des Arbeitskreises Teilhabeam 31. Juli 2014 über die betrieblichen Handlungsfelder bei psychischen Belastungen informiert.Die 18 Teilnehmer haben über ihre betriebliche Situation berichtet und Lösungsansätze diskutiert.

Seminar des Arbeitskreises Teilhabepolitik in Springe: »In der Praxis müssen psychische Belastungen Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung werden.«

Hildesheim wahrgenommen. »DieZahlen von Beschäftigten mit Be-hinderungsgrad und Langzeiter-krankten steigen«, berichtet Be-triebsrätin Monika Glaubitz vonNordeon.

In einigen Betrieben wie beiStüken in Rinteln, RBCM in Hil-desheim,derAerzenerMaschinen-

Mike Wasner (links),Gisela Kowalczyk(ehrenamtlicheLeitung des Arbeits-kreises) und NilsBolwig (IG Metall-Vorstand): Betriebs-räte müssen offensi-ver Prävention ein-fordern.«

Alternde und überlastete Beleg-schaften sind nicht vom Himmelgefallen, sondern der Ausdruckder seit Jahrzehnten praktiziertenPersonalpolitik, die einseitig denKostendruck im Fokus hatte. Die-se auf kurzfristige Erfolge ausge-richtete Personalpolitik rächt sich

jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel.Diese Tendenz wird sich verstär-ken, spätestens wenn die gebur-tenstärksten Jahrgänge 1964 und1965 in Rente gehen. Dann wer-den die Unternehmen großeSchwierigkeiten bekommen, die

»Die Mitbestimmung für mehr Prävention nutzen«Kommentar vom Gewerkschaftssekretär Mike Wasner

Foto:MatthiasSchrader

sich keineGedanken über alterns-gerechte Arbeitsplätze und einGesundheitsmanagement ge-macht haben, das die Mitarbeiterunterstützt, gesund zu bleiben.

Die IGMetall qualifiziert des-halb jetzt massiv ihre Interessen-vertreter, damit diese verstärktPrävention einfordern können.Wir müssen die bestehende Mit-bestimmung noch mehr nutzen.Es ist höchste Zeit, etwas gegenStress, Dauererreichbarkeit undandere psychische Belastungen zutun. Deshalb nutzt unsere Semi-nare, um Euch fit zu machen.«

[email protected]

fabrik und bei Stiebel Eltron inHolzminden haben die Interessen-vertreter erste Maßnahmen gegenStress gestartet. Betriebsratsvorsit-zender Dieter Horn von Stüken:»ManmussgemeinsammitderBe-rufsgenossenschaft offensiv vorge-hen, um Projekte zu starten.«

»Ganzheitliche Gefährdungs-beurteilungen unter Berücksichti-gung psychischer Belastungen sindnachwievordieAusnahme«, erläu-tert ReferentNils Bolwig. »Deshalbfordert die IG Metall eine Anti-Stress-Verordnung zumSchutz derBeschäftigten, um die ArbeitgeberzumHandeln zu verpflichten.«

igmetall.deRAnti-Stress-Verordnung

Page 5: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

30 | metallzeitung 10 | 2014

Hannover

TERMINE

29. Oktober, 19.30 Uhrin der IG Metall HannoverPostkamp 12, 30159 Hanno-ver: Zeitzeugen Film zumAntikriegstag des OJAHannover

SBV-WahlenIn vielen Betrieben laufen dieVorbereitungen für die SBV-Wahl. DieWahlen stehen un-ter demMotto: »Durch Dichstark für Dich«. DieWahlenfinden im ZeitraumOktoberbis November 2014 statt. Esgilt in allen Betrieben, in de-nen sich die gesetzliche Mög-lichkeit bietet, zu wählen.Bitte die Grundlage prüfenund loslegen.

Jubilarehrung 2014Wieder war es einmal so-weit! Im Rahmen der gro-ßen Kulturveranstaltung imAegi hat die IG Metall Han-nover ihre Jubilare geehrt:911 Kolleginnen und Kolle-gen wurden für eine 40-, 50-und 60-jährige Mitglied-schaft in der IG Metall. Da-

runter auch der ehemaligeBevollmächtigte ReinhardSchwitzer für 50-jährigeMitgliedschaft. HerzlichenGlückwunsch und herzli-chen Dank für die jahrzehn-telange Treue! n

Jugend begeistert von IG MetallBEGRÜSSUNG FÜRDIE »NEUEN«

Gemeinsam mit der IG Metall luden Betriebsräte und JAVisdieses Jahr erstmalig ihre neuen Azubis zu einem Begrüßungs-wochenende ein.

Direkt vor Ausbildungsstart wur-de den Kollegen die Möglichkeitgeboten, ihreMitazubis, aber auchihre Ansprechpartner im Betrieb– JAV, Betriebsrat und IGMetall –in einer freundschaftlichen undkollegialen Atmosphäre kennen-zulernen. Denn klar ist, unsere»Neuen«wissen nochnicht genau,was sie im Betrieb erwartet, siesind sicher interessiert, habenaber vielleicht auch noch Fragenoder sind etwas unsicher. Da ist esgut, wennwir sie gemeinschaftlich

willkommen heißen. Das kam gutan und überzeugte die »Neuen«von unserer Organisation – 100Prozent der Teilnehmerinnen und

Teilnehmer waren sich sicher: fürihren neuen Lebensabschnitt »Be-rufseinstieg« gehört die IGMetallmit dazu. n

Impressum

IG Metall HannoverPostkamp 1230159 HannoverTelefon 0511 124 02-0Fax 0511 124 02-41E-Mail:[email protected]

Internet:igmetall-hannover.de

Redaktion:Dirk Schulze (verantwortlich),Pia Pachauer

JAV Dich AUF!!!Zwischen Oktober und November 2014 ist es wieder so weit:Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung stehen an.

Dem gemeinsamen Aufruf der IGMetall Hannover, der Landes-hauptstadt Hannover und demVolksbund Deutsche Kriegsgrä-berfürsorge e. V. zur diesjährigenGedenkveranstaltung zum Anti-kriegstag, am 1. September 2014auf dem Ehrenfriedhof amMaschsee Nordufer, folgten 200Personen.

Wortbeiträge wurden vonDirk Schulze, Erster Bevollmäch-tigter der IGMetallHannover, Re-gine Kramarek, Bürgermeisterinder Landeshauptstadt Hannoverund Hans Werk, Zeitzeuge der

Zeitzeugenbörse Berlin, gehal-ten.Die IG Metall Jugend Hanno-ver hatte ihren Beitrag zum Anti-kriegstag 2014 unter das MottoVergangenheit, Gegenwart, Zu-kunft gestellt.

Jetzt sind die Betriebsräte gefordertWahlvorständezubestellenund ih-re jungen Kolleginnen und Kolle-gen für eineKandidatur als JAVi zubegeistern. Ausbildungsqualität,Übernahme und gute Beschäfti-gungsbedingungen für jungeKolle-ginnen und Kollegen lassen sich

nur mit einer motivierten Interes-senvertretung im Betrieb umset-zen – einer starken JAV! 45 Kolle-ginnen und Kollegen aus 24Betrieben kamen zur Wohlvor-standsschulungder IGMetallHan-nover am 9. September. Für vieleder teilnehmenden Betriebsräte,

Sandra Korthals, OJA-Vorstandder IG Metall Jugend: »Wir, alsOrtsjugendausschuss Hannover,werden weiter den Spuren derVergangenheit folgen, um die Ge-genwart zu verstehen und die Zu-kunft zu verändern, oder auch,wie Dietrich Bonhoeffer sagte:Die Ehrfurcht vor der Vergangen-heit und die Verantwortung ge-genüber der Zukunft geben fürsLeben die richtige Haltung.

Wir sind die Generation, diehandeln muss, damit die Vergan-genheit nicht in Vergessenheit ge-rät.« n

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Wahlvorstandschulung für die JAV-Wahlen 2014 der IG Metall Hannover

200 Personen folgten dem Aufruf derIG Metall Hannover zum Antikriegstag2014

100 % IG Metall Jugend – Begrüßung der IG Metall Hannover für die »Neuen«

JAVen und Vertrauensleute ist esnichtdie erste JAV-Wahl, die siebe-gleiten. So konnten sich erfahreneKollegen gegenseitig unterstützenund beraten.

Um mit einer sich dynami-schen entwickelnden Rechtspre-chung schrittzuhalten, brauchenBetriebsräteauch juristischeExper-tise.Die IGMetallHannoverunter-stützt als kompetenter Partner mitMaterial, Sachverstand und vielenUnterstützungsangeboten. n

Page 6: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

30 | metallzeitung 10 | 2014

Ältere Beschäftigte werden entlastetNEUE VERTEILUNGDER ARBEITSZEIT

Erfolgreiche Umsetzung des neuen Drei-Schichtmodells bei den FränkischenRohrwerken am Standort Bückeburg. Die Beschäftigten fühlen sich mit denkurzen Schichtzyklen und der neuen Teambildung »Jung und Alt« wohler.

Nienburg-Stadthagen

Impressum

IG Metall Nienburg-StadthagenProbsthäger Straße 431655 Stadthagen undMühlenstraße 1431582 NienburgTelefon 05721-97 44-0 und05021-96 00-0

igmetall-nienburg-stadthagen.deRedaktion: Thorsten Gröger(verantwortlich)

Alexander Lehmann, 61 (rechts) hat Lucas Ruppert, 20, als Teampartner: Junge Kollegen werden älteren Beschäftigtenzur Seite gestellt , um den Wissenstransfer zu sichern und die körperlichen Belastungen besser zu verteilen.

2010 ver-zeichnetendie Fränki-schen Rohr-werke einenhohen Kran-kenstand. »Dadie Nachtar-beit die Ge-sundheit be-

sonders belastet, hat uns dieGeschäftsleitung gefragt, ob wirhierzu Ideen hätten«, erzählt Be-triebsratsvorsitzender Ralf Meier,58. »Wir sind auch Pilotbetriebder IG Metall zumThema »Gute Arbeit –Gut in Rente.«

Die Bückeburgersind schon oft Vorrei-ter im im Unterneh-men gewesen. Der Be-triebsrat hat die Wirt-schaftskrise 2008 ge-nutzt, um seine altern-de Mannschaft zuqualifizieren und neuaufzustellen. Heute arbeiten rund56 Beschäftigte in Bückeburg, da-von etwa die Hälfte im Schichtbe-trieb. Der Betriebsrat hatte sichbei der IG Metall auch zum The-

ma Arbeitszeit und Schichtmo-delle qualifiziert. 2012 nutzen dieBetriebsräte das neueWissen, umden Probelauf für ein neues Drei-Schichtmodell (siehe Spalterechts) in der Drainagerohrferti-gung anzuschieben.

»Von Anfang war uns einebeteiligungsorientierte Umset-zung wichtig«, betont Meier. Des-halb wurde das Modell gemein-sam mit den Beschäftigten, demBetriebsrat und der Werkleitungentwickelt. Dafür hat der Be-triebsrat eine Mitarbeiterbefra-

gung durchgeführt. Das Ergebniszeigte, dass auch die Schichtarbei-ter in Bückeburg unter gesund-heitlichen Problemen wie Blut-hochdruck, Herz-Kreislauf-

SCHICHTMODELL

Vorwärtsrollierendekurze ZyklenSeit fast einem Jahr arbeitenzehn der 56 Beschäftigten inder Fertigung von Drainage-rohren in dem vorwärtsrol-lierenden Drei-Schicht-Be-trieb. Die Zyklen haben sichfür die Beschäftigten vonfünf auf jeweils drei TageFrüh-und Spätsicht ver-kürzt. Die Nachtschichtwurde auf zwei Nächte ver-ringert, danach sind zweiTage frei. Damit fällt eineNachtschicht weg. DerSchichtrhythmus beginntimmer mit der Frühschicht.Jeder dritte Samstag istdadurch ein Arbeitstag.

Die Basis dieses Modellsund des Monatsentgelts istdie 35-Stunden-Woche. DieArbeitszeit wird den saiso-nalen Schwankungen ange-passt, indem 33 Wochen37,33 Stunden und 19 Wo-chen 31 Stunden gearbeitetwird.

Zielsetzung der Be-triebsvereinbarung ist dieSenkung der gesundheitli-chen Belastung, vor allemdurch die Nachtschicht, undeine Vermeidung von Perso-nalabbau durch die saison-alen Produktionsschwan-kungen.

Betriebsratsvorsit-zender Ralf Meier:»Die Beteiligungaller war wichtig.«

Problemen und Skeletterkran-kungen litten. Meier: »Deshalbwollten wir verkürzte Schichtzy-klen, um die Belastung zu sen-ken.«

Im September 2012 habensich die betroffenen Kollegen ineinem Workshop über die Vor-und Nachteile informiert undüber eine Umsetzung diskutiert.Das Interesse war groß, so dassdas Projekt Anfang 2013 startenkonnte. Ende 2013 war die Reso-nanz so positiv, dass der Betriebs-rat eine Vereinbarung über die

neue Regelung der ta-riflichen, wöchentli-chen Arbeitszeit aufBasis von 35 Stundenabschließen konnte.

Damit die älterenKollegen noch weiterentlastet werden, bil-den die BückeburgerVerfahrensmechanikeraus, die dann über-nommen werden und

älteren Kollegen zur Seite stehen.Diese gemischten Teams sichernden Wissenstransfer und entlas-ten die älteren Kollegen bei derArbeit.

Workshop in Walsrode im September 2012: BetroffeneSchichtarbeiter diskutieren das geplante Arbeitszeit-Modell.

Page 7: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

30 | metallzeitung 10 | 2014

schäftigte mit dualer Ausbildungbrauche es belastbareWege für ei-ne berufliche Entwicklung.

Während der Veranstaltungwurde aber auch deutlich, dass dieEntgeltforderung keine reine pro-zentuale sein sollte, sondern umeine soziale Komponente ergänztwerden müsse. So wurden insbe-sondere Kombinationen aus einerProzentforderung mit einem So-ckelbetrag oder einem Mindest-betrag vorgeschlagen.

Die örtlicheTarifkommissionwird am 7. November über dieendgültigen Forderungen für dieTarifrunde 2015 beschließen. n

TERMINE

Arbeitskreis Seniorenn 7. Oktober, 15.30 UhrThema: Armut und Reich-tum, Referent: Manfred FloreDie Veranstaltung findet inder Gaststätte »Zum Schre-berstübchen« am Bröcker-weg 55 in Osnabrück statt.

Ortsjugendausschussn Der OJA trifft sich am7. Oktober um 18 Uhr imGewerkschaftshaus.

Büro geschlossenn Wegen einer Klausur istunser Büro am 16. und17. Oktober geschlossen.

BEITRAGS-ANPASSUNG:Die Mitgliedsbeiträge imKfz-Handwerk werden zum1. Oktober um 2,8 Prozentangepasst.

Zwar laufen die gültigen Entgelt-tarifverträge erst zum 31. Dezem-ber 2014 aus, aber neben der rei-nen Entgelterhöhung sollen auchwieder qualitative Forderungenaufgestellt werden.

Auf Grund der neuen Rege-lung zurRentemit 63 nach 45Ver-

sicherungsjahren ist der Tarifver-trag zur Altersteilzeit (TV FlexÜ)den neuen Gegebenheiten anzu-passen.

Für jungeArbeitnehmer stehtdas Thema Aus- und Weiterbil-dung stärker im Vor-dergrund. Sie wollenFreistellungsmög-lichkeiten und einefinanzielle Absiche-rung. Wer kann essich schon leisten,ein Jahr auszustei-gen, um einen Be-rufsabschluss nach-zuholen, den Tech-niker oder Master zu erwerben?Dazu wird jetzt eine so genannteBildungsteilzeit (in Anlehnung anAltersteilzeit) diskutiert. Der Be-zirksleiter vonNiedersachsen und

Sachsen-Anhalt, Hartmut Mei-ne, berichtete von den Diskus-sionen imVorstand und aus denanderen Bezirken. Meine: »Feh-lende Zeit und fehlendes Geldfür berufliche Entwicklung sind

das größte Hemmnis.Mit einer Bildungs-teilzeit wollen wir dieAufstiegschancen füralle eröffnen. Die Be-schäftigten brauchensowohl eine finanziellals auch eine zeitlichgesicherte Möglich-keit zur qualifiziertenberuflichen Weiter-

bildung.« Einen Schwerpunktsieht Meine dabei in verbessertenberuflichen Entwicklungschan-cen für an- und ungelernte Ar-beitnehmer. Aber auch für Be-

Es geht um mehr als nur ums GeldTARIFRUNDE2015

Mehr Geld, mehr Zeit für Bildung und bessere Altersteilzeit: Die um zahlreiche Funktionäreaus den Betrieben erweiterte Delegiertenversammlung der IG Metall Osnabrück diskutiertedie Tarifrunde 2015 in der Metall- und Elektroindustrie.

Osnabrück

Impressum

IG Metall OsnabrückAugust-Bebel-Platz 149074 OsnabrückTelefon 0541 33838-0Fax 0541 338 38-1124E-Mail: [email protected]

Internet:igmetall-osnabrueck.de

Redaktion:Peter Spiekermann (verantwort-lich), Stephan Soldanski,Jacqueline Wamhoff

Fair statt prekärNetzwerktagung am 22. Oktober in der Uni Osnabrück

Nähere Infos zu derVeranstaltungsind im Internet unter kooperati-onsstelle-osnabrueck.de zu fin-

den. Anmeldungen sind eben-falls dort bis zum 15. Oktobermöglich. n

Page 8: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

Salzgitter-Peine

in den Verträgen enthalten ist.Dies ist auch die Position der IGMetall unddiese Forderung stellenwir nicht nur an die EU-Parla-mentarier, sondern auch an den inder Bundesregierung verantwort-lichen Minister Sigmar Gabriel. n

HINWEIS

Schwerbehinderten Wahlen der SBV startenBis 30. November finden inden Betrieben mit mindes-tens fünf schwerbehindertenoder gleichgestellten Be-schäftigten die Wahlen derSchwerbehindertenvertreter(»SBV«) statt. Beteiligt Euch,denn eine hohe Wahlbeteili-gung stärkt die Position derSBV im Betrieb.

Erreicht werden soll die Öffnungder Märkte durch den Abbau so-genannter »tarifärer Handels-hemmnisse« und eine Vereinheit-lichung der Qualitätsstandards.Ein wichtiger Bestandteil desTTIP (ebenso bei CETA) ist dassogenannte Investitionsschutz-abkommen, das den Unterneh-men weitreichende Klage-befugnisse gegenüber denNationalstaaten einräumt.Die Ri-siken für Arbeits- und Sozialstan-dards sind nicht zu übersehen.

Auf dem diesjährigen SZ-Forumwurden die gewerkschaftlichenAnforderungen und Kritikpunktezu diesem brisanten Themenfelddiskutiert. ZuBeginn stellteHans-

JürgenUrban, geschäftsführendesVorstandsmitglied der IG Metallund zuständig für denBereich So-zialpolitik, dieAnforderungen derIG Metall an derartige Abkom-men dar. »In der bestehendenForm schützt das TTIP die Ge-winninteressen der Konzerne zuLasten demokratischer Institutio-nen und des Sozialstaats. Das istinakzeptabel«, betonte KollegeUrban in seiner Rede.

Als (mit-)verantwortliche Ak-teure waren Europapolitiker vonSPD und Die Linke eingeladen,um Position zu beziehen: BerndLange sowie Sabine Lösing stelltensich nach ihren Vorträgen derDiskussionmit denMetallerinnenund Metallern.

Bei der Frage der weiteren Vorge-hensweise gab es unterschiedlicheEinschätzungen. Gemeinsam wa-ren jedoch alle der Auffassung,dass es keine Zustimmung zu CE-TAundTTIP gibt,wennweiterhinein Investitionsschutzabkommen

»Die Waffen nieder!«Anlässlich des Antikriegstages lud der DGB zu einer eindrucksvollen Gedenkveranstaltung ein.

100 Jahre nach Beginn des ErstenWeltkriegs und 75 Jahre nach demAusbruch des Zweiten Weltkriegswurde auf dem Friedhof Jammer-tal der Antikriegstag begangen.Rund 250Gäste kamen zu derGe-denkveranstaltung. Marion Kos-lowski-Kuzu (DGB StadtverbandSZ) und Wolfgang Lemb (IG Me-

tall-Vorstand) fanden deutlichekritische Worte zu den aktuellenaußenpolitischen Geschehnissenwie auchmahnendeWorte imGe-denken an die Opfer der Faschis-ten im Hitler-Regime.

Im Zentrum der Kritik standder aktuelle bundesdeutsche Be-schluss von Waffenlieferungen.

Die Bundesregierungwurde zu ei-ner Deeskalationsstrategie aufge-fordert, um den Menschen in denKrisengebieten tatsächlich zu hel-fen. Dass die aufgewendete Sum-me für humanitäre Hilfen weitunter der Summe fürWaffenliefe-rungen läge, sei zudem eine Pein-lichkeit, betonte Lemb in seinerRede.

In Krisengebietenmuss die UNüber Maßnahmen entscheidenundnicht etwa einzelneNationen,unterstrich Kollegin Koslowski-Kuzu. Die Hauptaufgabe der Ver-einten Nationen ist die WahrungdesWeltfriedens und der Interna-tionalen Sicherheit. Einzelne Staa-ten haben sich nicht durch ihr iso-liertes Eingreifen als Weltpolizeiaufzuspielen und durch ihr Zutundie Situation möglicherweisenoch zu verschärfen. n

21. Salzgitter-Forum zum »TTIP«EUROPAPOLITIKERIM GESPRÄCH

Kaum ein Wort erhitzt die Öffentlichkeit zurzeit so sehr wie diese vier Buchstaben: TTIP – dastransatlantische Freihandels- und Investitionsschutzabkommen, das seit dem Sommer letztenJahres von der Europäischen Kommission mit dem US-Handelsministerium verhandelt wird. We-niger bekannt, dafür genauso brisant, ist das geplante Freihandelsabkommen mit Kanada CETA.

Diskutierten auf dem Podium: Bernd Lange (SPD), Sabine Lösing (Die Linke),Hans-Jürgen Urban (IG Metall-Vorstand), Wolfgang Räschke (IG Metall SZ PE)

Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb sprach am Antikriegstag in Salzgitter.

Impressum

IG Metall Salzgitter-PeineChemnitzerstr. 3338226 SalzgitterTelefon 05341 88 44-0Fax 05341 88 44-20E-Mail:[email protected]

Internet:igmetall-salzgitter-peine.de

Redaktion:Wolfgang Räschke (verantwort-lich), Ina Biethan

Foto:BRSZFG

Foto:VKLVW

30 | metallzeitung 10 | 2014

Page 9: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

30 | metallzeitung 10 | 2014

Halle-Dessau

Tag der offenen Tür in HallePUSTEBLUME AN DERWAND UND MEHR

Gewerkschafter von IG Metall und IG Bauen-Agrar-Umwelt kamen allein oder in Familieam Sonnabend, 13. September, in den Böllberger Weg 26 und ließen es sich bei Infos,Musik, Speis und Trank gut gehen. Das Highlight: die neuen Büros der IG Metall.

Drei engagierte Kolleginnen undKollegen sind im August und Sep-tember aus Altersgründen von ih-rer Mitarbeit im Ortsvorstand(OV) verabschiedet worden: Gre-gor Müller, Marlis Funk und RolfHeidecke. »Ich bin seit 1991 dabei,davon die vergangenen zehn Jahreals leitender Revisor. Diese Tätig-keit hat mir immer Freude ge-macht, wie überhaupt dieGewerk-schaftsarbeit«, betont der64-jährige langjährige Betriebs-ratsvorsitzende der WDI Rothen-burg Gregor Müller. Nach seinemAusscheiden imOVwirderweiter-hin als Referent für Betriebsrätese-minare zurVerfügung stehen.Dassdie Fusion, an der er aktiv mitge-wirkt hat, und der Generations-

wechsel in derVerwaltungsstel-le Halle-Dessauso gut gelungensind, freut ihnbesonders.

Auch MarlisFunk, Betriebs-ratsvorsitzendebei BilfingerRohrleitungsbauBitterfeld, hat ih-re nur kurze,zweijährige Tä-tigkeit im OVSpaß gemacht.

»Eswar ein schönes kollegialesMit-einander«, sagt die 61-Jährige, diesich in die Altersteilzeit-Ruhephaseverabschiedet.

Rolf Heidecke,der einsatzfreu-dige langjährigeSprecher des Se-niorenkreisesDessau, will sichmit 74 Jahrenkünftig mehr

seiner Familie und seinenHobbyswidmen. »Ich bin stolz darauf,dass wir älterenMetaller viele Ak-tionen und Arbeitskämpfe unter-stützt haben«, sagt er.

»Herzlichen Dank allen drei.Wir werden diese ideenreichenLeitungsmitglieder, die stets kri-tisch nachgefragt haben, vermis-sen«, kommentiert Almut Kap-per-Leibe, Erste Bevollmächtigte,den Weggang. n

Den Wandschmuck durften siesich selbst aussuchen: Almut Kap-per-Leibe freut sich über die eige-nen Naturaufnahmen in Makro-fotografie, Martin Donatfavorisiert zwei Acrylarbeiten derBielefelderKünstlerinKarin Fuhl-brück und Simone Friedrichwählt für ihr Zimmer ein Wand-tattoo mit Hallemotiv. Bei (Com-puter-)Maus,Möbel undAmbien-te aber wurden außerdem nochFachleute zu Rate gezogen.

Entstanden ist eine funkelna-gelneue, ergonomisch korrekte,

nicht nur optisch mitglieder-freundliche Verwaltungsstelle anden StandortenHalle undDessau.Nachdem vier Monate lang beilaufendem Betrieb aus- und neueingeräumt sowie renoviert wur-de, sieht man an diesem Sonn-abend nur strahlende Gesichter.Und auch die Besucher sind be-eindruckt: »Es ist super gewor-den«, staunt Tino Honsa, Be-triebsratsvorsitzender von MAN,der mit Tochter Celin die höhen-verstellbaren Schreibtische begut-achtet. »Wir beantragen gerade imBetrieb für unsere rückengeschä-digten Mitarbeiter neue Möbel –hier kann ich mir dafür gute An-regungen holen«, freut er sich.Thomas Lipsch, Betriebsratsvor-sitzender von MKM Hettstedt,lässt es sich zusammen mit seinerFrau Petra nicht nehmen, die Ver-jüngungskur seiner Verwaltungs-stelle zu begutachten. »Die Reno-

vierung war bitter nötig, und ichhabe mich davon überzeugt, dassunsere Mitgliedsbeiträge hier gutangelegt sind«, lautet sein Kom-mentar. »Die Arbeits- und Le-bensbedingungen der Kollegin-nen und Kollegen und auch derÖffentlichkeitsbereich habenenorm gewonnen.« Das bestäti-gen auch ehemalige Mitarbeiterwie Jenny Roth aus Dessau undWerner Schade, der mit Kind undKegel angereist ist: »Diese moder-nen Büros sind ein Schritt in dieZukunft«, sagen sie.

Viele »Hallos!« und Begeg-nungen prägen diesen gelungenenSonnabend, und auch das Begleit-programmkann sich sehen lassen:So die Galerie der Gewerkschafts-jugend, die unter demMotto: »Ei-neGeschichte zumAnziehen!« IGMetall-Aktionen sichtbar macht,ein reich gedeckter Bücherbasar,der zu Spenden für den Kinderle-

seclub im »Blauen Elefanten« ver-lockt, und viel Gelegenheit zumGespräch. »Dieser Tag soll auchein kleines Dankeschön an unsereaktivenKolleginnen undKollegensein, die sich für die IGMetall en-gagieren«, erläutert eine ob desErreichten glückliche Almut Kap-per-Leibe. n

Herzlichen Dank für Euer Mitdenken und MittunDrei engagierte Ortsvorstandsmitglieder wurden verabschiedet.

Impressum

IG Metall Halle-Dessaun Büro HalleBöllberger Weg 2606110 HalleTelefon 0345 135 89-0n Büro DessauGrenzstraße 506849 Dessau-RoßlauTelefon 0340 87 14-0E-Mail:[email protected]:

halle-dessau.igmetall.deRedaktion:Almut Kapper-Leibe (verant-wortlich), Jutta Donat

Gregor Müller

Marlis Funk

Rolf Heidecke

Probesitzen in großer Runde

Almut Kapper-Leibe mit eigenen Fotos

Für jeden etwasdabei am Tag deroffenen Tür

Betriebsrat TinoHonsa und Tochtersind beeindruckt.

Fotos:privat

Fotos:J.Donat

Page 10: Fotos: Heiko Stumpe Die Altersteilzeit verlängern€¦ · r ichteP sona lp k ä jetzt. Bereits heute klagen Unter-nehmen über Fachkräftemangel. Diese Tendenz wird sich verstär-ken,

30 | metallzeitung 10 | 2014

Magdeburg-Schönebeck

ALLES GUTE

Wir gratulieren zumGeburtstag im Oktober94 Jahre Olga Grünwald,

Erwin Schroeter, Fritz Lie-befinke92 Jahre Irmgard Gürke91 Jahre Marianne von

der Heyde89 Jahre Konrad Schröter88 Jahre Werner Mögling,

Fredi Jacob87 Jahre Walter Gold-

horn, Heinz Beutler86 Jahre Ruth Müller,

Johannes John85 Jahre Horst Humke,

Günter Silbernagel80 Jahre Aribert Sage-

baum, Bodo Wirthwein,Karl Giese, Hubert Medilek,Kurt Richter, Werner Ren-gers, Manfred Ringel, Regi-na Oswald, Hans-HermannHarth, Lothar Goerke, HorstSchwertfeger, WalterSchwarz, Ernst Strachau,Gerhard Hensel, HaraldHuth, Inge Clausen75 Jahre Helmut Ganzer,

Helmut Dzinbek, WolfgangVogel, Inge Schulze, HelgaPaetz, Heinz Paul, Otto Mei-er, Hannelore Werner, Mar-got Dalüge, GünterSchmandt, Gerd Lohse, Die-ter Franke, Helmut Daniel,Martin Rudel, BurkhardHübner, Kurt Hildebrand,Horst Beeskow, Gerda Sie-wert, Hans-Joachim Kno-che, Siegfried Geppert,Manfred Frunzke, WolfgangKrull, Kurt Hauser, FritzMilz, Klaus-Peter Sobotta,Burkhard Buhe, WillibaldRothe, Günter Hädermann,Irene Scheid, Wolfgang Gor-ges, Helmut Münch, HeidiDonig, Irmgard Burghausen70 Jahre Alfred Krebs,

Bernd Körper, Rainer Stef-fens, Jürgen Böhme, AlfredLeuchte, Otto Flöte, KurtKoch, Helga Schell, Eber-hard Groß, Bernd Hennek-ke, Michael Berg, Hans-OttoSchrienewerk, WilfriedBrunne, Bernd Nickol, Bri-gitte Jenz, Klaus-Dieter Seu-le, Ernst Wendler, DietmarFuhrmann, Gerhard Krenz,Renate Reinecke. WernerHerzig, Axel Fleck, EckardGünther

Kostenlose Seminare für Fotofreunde

Aktion gegen Betriebsänderung bei Daimler

WIDERSTANDMOBILISERT

Die Belegschaft der Mercedes-Benz-Niederlassung will die geplante Betriebs-änderung nicht kampflos hinnehmen. Mit einer Aktion anlässlich des Saisonstartsder SCM-Handballer informierten die Kolleginnen und Kollegen die Öffentlichkeit.

Der Fotoclub 2012 beabsichtigt,eine kostenlose Seminarreihe vonjeweils 2 bis 3 Stunden am spätenNachmittag durchzuführen.

Wenn Du mehr willst als nurknipsen, dann schau mal vorbeibeim Fotoclub “Objektiv 2012”unserer IG Metall Verwaltungs-stelle, vielleicht hast auch Du einInteresse, Deinen Fotoapparatbesser kennen zu lernen und mitanderen fotografierenden Me-tallern über Fotos zu diskutieren.

Interessenten melden sichbitte in der IG Metall-Ver-waltungsstelle, Tel. 0391 53293-0,oder per E-Mail bei Siegfried

Goldschmidt unter der [email protected].

In der Mercedes-Benz Niederlas-sung Magdeburg fand am 14. Au-gust die Auftaktveranstaltung derHandballer des SCM zur neuenBundesligasaison statt.

Die Beschäftigten nutztendies, um auf ihre Sorgen in BezugaufdiegeplantenBetriebsänderun-gen aufmerksam zumachen.

Mit Hilfe von Plakaten undHandzetteln, die von den Gästender Veranstaltung mit großem In-teresse angenommen wurden, ha-ben sie ihre Situation dargestellt.

In dem Info-Schreiben war zulesen,wie die Beschäftigten vor fast25 Jahren am Standort Magdeburgeinen neuen Betrieb aufgebaut ha-ben, der sich zu einer der profita-belstenNiederlassungen imgesam-ten Bundesgebiet entwickelt hat.

Zum Dank wurde ihnen nunvonderUnternehmensleitungmit-geteilt, dass die Betriebe der Nie-derlassung Magdeburg in Verbün-de mit den Niederlassungen inLeipzig und Dresden eingebrachtwerden sollen. Ziel dieser Verbün-de ist die Zentralisierung von Auf-gaben, besonders im administrati-ven Bereich. Das bedeutet denAbbau von Arbeitsplätzen in den

einzelnen Standorten in noch un-bekanntem Ausmaß.

In einem zweiten Schritt sollderStandortMagdeburgmit seinenZweigbetrieben in Burg und Wer-nigerode verkauft werden.

»Diese Vorhaben sind für dieBeschäftigten nicht nachvollzieh-barundschürenUnsicherheitenbishin zu Existenzängsten«, so AxelWeber von der IGMetall.

Weber weiter: »Die Kollegin-nen und Kollegen haben mit ihrerAktioneindrucksvoll daraufhinge-wiesen, dass sie nicht bereit sind,kampflos hinzunehmen, was dieUnternehmensleitung plant. DerAusschluss von betriebsbedingtenKündigungen bis 2023, über den inden Medien berichtet wurde, gilt

nur für die Daimler-Niederlassun-gen in den alten Bundesländern.Für die Beschäftigten in den Nie-derlassungen der neuen Bundes-länder gibt es keinen Schutz vorKündigungen.

Hierwirdbewusst falsch infor-miert, um die Kundschaft spätervor vollendete Tatsachen zu stel-len.«

»Mit der IGMetall an unsererSeite werdenwir regenWiderstandleisten«, sagte Roland Zörner, Be-triebsratsvorsitzender in Magde-burg imHinblick auf die anstehen-den Verhandlungen über einenInteressenausgleichundSozialplanfür die rund 270Beschäftigten derDaimler-Niederlassung Magde-burg. n

Impressum

IG MetallMagdeburg-SchönebeckErnst Reuter-Allee 39 (City Carré)39104 MagdeburgTelefon 0391 532 93-0Fax 0391 532 93-40E-Mail: [email protected]

Internet:magdeburg.igmetall.de

Redaktion:Detlev Kiel (verantwortlich)

Roland Zörner, Betriesratsvorsitzender Axel Weber, IG Metall

Siegfried Goldschmidt, Zweiter Bevoll-mächtigter der IG Metall Magdeburg-Schönebeck und Gründungsmitglied imFotoclub »Objektiv 2012«.