FÜR BETREUENDEINFORMATION Sport mit Spina · PDF fileSport mit Spina Bifida Sportliche...

download FÜR BETREUENDEINFORMATION Sport mit Spina · PDF fileSport mit Spina Bifida Sportliche Betätigung und Bewegung für Kinder mit Spina bifida sind von besonderer Wichtigkeit. Diese

If you can't read please download the document

Transcript of FÜR BETREUENDEINFORMATION Sport mit Spina · PDF fileSport mit Spina Bifida Sportliche...

  • INFO

    RMAT

    ION

    F

    R BE

    TREU

    ENDE

    Sport mit Spina Bifida

  • Sport mit Spina Bifida

    Sportliche Bettigung und Bewegung fr Kinder mit Spina bifida sind von besonderer Wichtigkeit. Diese Informationen helfen, ein Kind mit Spina bifida in Bezug auf seine sportlichen Mglichkei-ten zu beraten und es entsprechend zu motivieren.

    Welche Sportarten sind besonders geeignet? Schwimmen oder Radfahren mit dem Handbike sind fr

    Kinder mit Spina bifida besonders geeignet und ermglichen Erlebnisse mit der ganzen Familie. Im Winter kann das Kind monoskifahren oder skilanglaufen.

    Schwimmen: Das Kind lernt, ohne Hilfsmittel zu schwim-men und dabei seine Kraft und Ausdauer zu trainieren. Beim Schwimmen werden die Gelenke geschont. Ab dem zweiten Lebensjahr kann es ans Wasser und die waagrechte Lage gewhnt werden.

    Handbike: Das Fahren mit diesem Gert ermglicht ein Geschwindigkeitserlebnis und trainiert besonders die fr Rollstuhlfahrer wichtige Schulter- und Bauchmuskulatur. Die Ausdauer wird untersttzt.

    Skifahren/Skilanglauf: Diese Sportarten frdern die Ausdauer und das Gleichgewicht. Mit dem Dual-Ski knnen Sie das Kind auch auf die Piste begleiten.

    Rollstuhlsport: Sportarten, die zu zweit oder im Team gespielt werden, ermglichen auch ein Gruppenerlebnis. Beispiele: Badminton, Tennis, Tischtennis, Fechten, Basket-ball, Unihockey, Curling.

    Einzelsportarten wie Leichtathletik (Rennrollstuhlfahren), Bogenschiessen, Reiten, Tauchen usw.

  • Welche Sicherheitsvorkehrungen minimieren das Verletzungsrisiko?

    Schutz der Narbe am Rcken: Die Narbe ist stabil. Bei erhhter Gefahr von schweren Stssen oder Stichen in den Rcken kann das Kind einen Rckenpanzer als Schutz tragen.

    Schutz der Fsse vor Schrfungen und tiefen Wunden bei Kindern mit verminderter Sensibilitt: Die Fsse des Kindes knnen mit orthopdi-schen Schienen (Orthesen), Socken oder Badeschuhen geschtzt werden. Die Socken knnen auch im Wasser getragen werden.

    Schutz vor Dekubitus (offene Wunden an druckexponierten Stellen): Gute Polsterung des Rollstuhls/des Sportgerts und regelmssi-ge Positionswechsel sind wichtig.

    Schutz vor Fehlbelastung der Gelenke: Das Kind soll verordnete Orthesen mglichst auch im Sport tragen.

    Schutz vor berbelastung der Schulter- und Handgelenksmuskulatur im Rollstuhlsport: Das Kind soll die Schultermuskulatur aber auch die stabilisierende Rckenmuskulatur zustzlich dehnen und strken.

    Schutz vor berhitzung/Unterkhlung: Das Kind kann aufgrund der neurologischen Strung die Temperatur weniger gut durch Schwitzen regulieren. Deshalb soll beim Sport wetterangepasste Kleidung getragen und gengend getrunken werden. Unzureichend durchblutete Krper-teile sollen speziell vor Wrmeverlusten geschtzt werden, da das Kind die Klte nicht oder nur schlecht wahrnimmt und es so zur Unterkhlung kommen kann.

    Schutz vor Shunt-Komplikationen: Beim Rad-/Handbikefahren, Reiten, Rollschuhfahren, Skifahren und

    Schlitteln soll das Kind einen Helm tragen. Bei Ballsportarten sollte es Kopfblle vermeiden und ebenfalls einen Helm tragen.

    Das Kind kann mit einem Shunt tauchen, dies aber ausschliesslich in Begleitung erfahrener, brevetierter Behindertentauchlehrer.

    Wenn das Kind beim Gerteturnen oder Wasserspringen kopfber steht, kann das die Funktion seines Shunts verndern, was zu einem schnellen Anstieg des Hirndrucks fhrt. Kopfber ins Wasser zu springen ist ins-besondere auch im Rahmen einer Chiari II Malformation zu vermeiden.

  • Purzelbume knnen zu direkten Shuntverletzungen oder durch das Kopfberstehen auch zur Shuntdysfunktion fhren. Beides soll deshalb unterlassen werden.

    Warnsymptome einer Shuntdysfunktion sind Kopfschmerzen, Erbre-chen, Sehstrungen, Lichtempfindlichkeit oder Bewusstseinsstrungen. Diese Kinder mssen rztlich untersucht werden.

    Welche Sportarten sind ungeeignet?

    Bei symptomatischem Tethered-Cord Syndrom (neu auftretende Symptome wie zunehmende Blasenstrung, neu aufgetretene Gangschwierigkeiten, lumbale Rckenschmerzen oder Schmerzen in den Beinen, sensible Aus-flle, vermehrte Skoliose oder verstrkte Fussdeformitten) sollte das Kind bis zur Operation eine extreme Beugung oder Streckung der Wirbelsule vermeiden. Nach der Operation darf es wieder alle Sportarten betreiben.

    In den ersten drei Monaten nach einer operativen Korrektur der Skoliose mssen sportliche Aktivitten eingeschrnkt werden. Anschliessend darf das Kind wieder normal Sport treiben.

    Wird bei der operativen Stabilisierung der Wirbelsule das Becken mitein-bezogen, darf das Kind fr sechs Monate keinen Rollstuhlsport treiben. Es droht eine Auslockerung des Implantats.

    Trampolinspringen erfordert eine gute Muskelkraft und Koordination in den Beinen und im Rumpf. Fehlt diese dem Kind, so soll es nicht auf dem Trampolin springen. Vom Trampolinspringen wird auch abgeraten, wenn das Kind eine Skoliose und eine zustzliche verminderte Knochendichte hat. Die Stauchung der Wirbelsule beim Aufprall kann das Fortschreiten der Skoliose frdern. Saltos oder Purzelbume auf dem Trampolin sind wegen der grossen Gefahr von Kopfverletzungen grundstzlich nicht zu empfehlen.

    Achterbahnfahrten knnen die Ventileinstellung von ventrikulo-perito-nealen Shunts verndern. Das Kind mit Shunt sollte solche Bahnen aus Sicherheitsgrnden deshalb nicht besuchen.

  • Mglichst fit im Alltag: Was kann das Kind mit Spina bifida ergnzend unternehmen?

    Krperlich aktiv sein: Das Kind kann einkaufen gehen, auf dem Spielplatz spielen, sich im Quartier selbstndig fortbewegen und mit Hilfsmitteln wie Stehpulten Aufgaben aufrecht erledigen.

    Gezieltes Kraft- und Ausdauertraining sind ab dem spteren Schulalter mglich und ergnzen die Physiotherapie.

    Essen: Gesunde und regelmssige Ernhrung ist wichtig. Hier knnen Sie als Betreuungsperson eine wichtige Vorbild-rolle bernehmen.

    Singen, Theaterspielen oder ein Samstagnachmittag in einer Pfadigruppe: Mglichkeiten fr ein Kind mit Spina bifida, aktiv zu sein und Spass zu haben. Gerade in strengen Zeiten nach Operationen knnen diese Aktivitten dazu bei-tragen, dass es mit anderen Kindern zusammen sein und sich vergngen kann.

  • Kinderspital Zrich - Eleonorenstiftung Steinwiesstrasse 75CH-8032 Zrich

    www.kispi.uzh.chTelefon +41 44 266 71 11

    82/W

    8 A

    ufl D

    atum

    sts

    Wie viel Sport ist ideal?

    So viel wie mglich! Trauen Sie dem Kind einiges zu und animieren Sie es, dass es sich sportlich bettigen kann. Lassen Sie sich von den erzielten Fortschritten berraschen!

    Informationen ber sportliche Angebote: PluSport Schweiz (Sportclubs und Sportcamps):

    www.plusport.ch Procap Schweiz (Sportgruppen): www.procap.ch Schweizer Paraplegiker - Vereinigung Schweiz (Rollstuhl-

    sport Schweiz; Rollstuhlclubs): www.spv.ch Pfadibewegung Schweiz: www.scout.ch Segelkurse: www.sailability.ch

    Speziell erwhnenswert sind folgende Angebote und Lager: PluSport Schweiz bietet Sportberatungen an und hilft,

    geeignete Sportclubs in Ihrer Umgebung zu finden. Kinder und Jugendcamps von PluSport Kids Camp von Rollstuhlsport Schweiz Herbst- Sportcamp move on von Rollstuhlsport Schweiz in

    Nottwil

    Fotos: Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, Nottwil