Für unser Überleben muss sich ein zukünftig ethisches ...

7
14 15 I Für unser Überleben muss sich ein zukünftig ethisches Wirtschaftssystem, vor allem die Nahrungsmittelproduktion, an die Regeln der planetarischen Prozesse, der Naturkreisläufe halten »Wir müssen zu einer gut organisierten, aber dezentralen und regionalen bäuerlichen Land- wirtschaſt finden, die mit den Naturgesetzen wirtschaſtet, und nicht gegen sie – und zu einer ethischen Lebens- und Wirtschaſtsweise, die im planetarischen Kontext funktioniert.« Dass sich die Natur mit oder ohne Menschheit ihren Weg bahnt, schilderte die Umweltsystemwissenschaf- terin Dr. Angelika Hilbeck von der Eidgenössi- schen Technischen Hochschule Zürich (www.ethz. ch) im Oktober 2017 im persönlichen Interview mit mir (www.progression.at). »Pestizideinsatz gehört weltweit verboten. Die postulierte Unab- dingbarkeit von Pestiziden war eine fatale Ideo- logie, die eine fürchterliche Eskalationsspirale auslöste zu Lasten der Natur und ihrer Lebewe- sen. Wir sind seit 70 Jahren einer unglaublichen Propaganda ausgesetzt, einem Experiment ohne Kontroe, das uns als alternativlos verkauſt wird. Der Koateralschaden ist zunehmend katastro- phal. Daher muss Schluss sein mit Privilegien für die Agrarchemiemultis und die Pestizid-Industrie muss und wird der Verlierer sein«, fordert Dr. Hil- beck von politischen Entscheidungsträgern den nötigen Mut zu handeln ein. VD (Verena Daum) Ein krankes System basie- rend auf Gier und Gewalt vergiſtet und tötet die Natur und damit das Leben – wie wird der auf Druck der Zivilgeseschaſten entfachte Pesti- zid-Streit ausgehen? AH (Angelika Hilbeck) Pestizide haben in der Umwelt und im Essen nichts verloren. Der Pesti- zideinsatz ist inakzeptabel und gehört nach mei- nem Dafürhalten abgeschafft. Und das wissen wir nicht erst seit heute. VD Was sagt der Weltagrarbericht dazu? AH Der Weltagrarbericht stet auch eine Ist-Ana- lyse dar über die sogenannte konventionee, mehr oder weniger industrialisierte Landwirtschaſt, die vor aem dem ökonomischen Diktat unterworfen ist. Und er sote Handlungsoptionen für die Zu- kunſt benennen. VD Sote? Was ist Sache? AH Unsere Geseschaſten sind seit 70 Jah- ren einer unglaublichen Propaganda ausge- setzt, enem Experiment ohne Kontroe, das uns als alternativlos verkauſt wurde und wird. Der Weltagrarbericht beschreibt nun lediglich, dass man in Zukunſt weg kommen muss von diesem ei- nen »Rezept für ae« und stadessen auf die Regi- onen zugeschnien und technisch optimiert die Landwirtschaſt neu auauen muss. »Das Gelingen ist eine Frucht der vokommenen Kenntnis Deiner selbst und der Mechanismen der Welt« (tibetische weisheit) »Wir werden nicht durch die Erinnerung an unsere Vergangenheit weise, sondern durch die Verantwor- tung für unsere Zukunſt« (george bernard shaw, 1866 - 1950, irischer Schriſtsteer und Pazifist) »Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schaen sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen« (rabindranath tagore, bengalischer Philosoph, 1932) »Der Wahnsinn unserer Geseschaſt ist die Vergeu- dung von Lebenszeit. Geld- und Besitzgier dient nur dem Kapitalismussystem und nicht dem menschlichen Glück. In der Bibel steht: der Glückliche hat kein Hemd. So heißen: Das Wichtigste sind unsere Gefühle und Beziehungen, sie bewegen uns am stärksten, ihnen soten wir unsere Zeit widmen. Wer keine Zeit hat, seine Gefühle zu leben, kann nur schwer glücklich sein. Glück kann man nicht kaufen. Es gibt keinen Markt für Glück« (josé mujica, ehemaliger Präsident von Uruguay) »Jedes Kind, das heute verhungert, wird ermordet!« (jean ziegler) »Die Welt hat genug für unsere Bedürfnisse, nicht aber für unsere Gier!« (mahatma gandhi) »Wenn wir sehen und begreifen, was wir Menschen auf unserem Planeten anrichten, müssen wir uns ein- gestehen, dass wir eine missglückte Spezies sind!« (woody allen) »Unser aer Herausforderung und Chance ist es, die uns beherrschende Dummheit und Gefühosigkeit zu beenden. Denn, wie einst die Ost-Indien-Kompanie sind es heute die Chemie-, Pharma- und Saatgut-Mul- tis, die totale Kontroe über Handel und Wirtschaſt anstreben und ausüben!« (vandana shiva)

Transcript of Für unser Überleben muss sich ein zukünftig ethisches ...

14 15

I

Für unser Überleben muss sich ein zukünftig ethisches Wirtschaftssystem, vor allem die Nahrungsmittelproduktion, an die Regeln der planetarischen Prozesse, der Naturkreisläufe halten

»Wir müssen zu einer gut organisierten, aber dezentralen und regionalen bäuerlichen Land-wirtschaft finden, die mit den Naturgesetzen wirtschaftet, und nicht gegen sie – und zu einer ethischen Lebens- und Wirtschaftsweise, die im planetarischen Kontext funktioniert.« Dass sich die Natur mit oder ohne Menschheit ihren Weg bahnt, schilderte die Umweltsystemwissenschaf-terin Dr. Angelika Hilbeck von der Eidgenössi-schen Technischen Hochschule Zürich (www.ethz.ch) im Oktober 2017 im persönlichen Interview mit mir (www.progression.at). »Pestizideinsatz gehört weltweit verboten. Die postulierte Unab-dingbarkeit von Pestiziden war eine fatale Ideo-logie, die eine fürchterliche Eskalationsspirale auslöste zu Lasten der Natur und ihrer Lebewe-sen. Wir sind seit 70 Jahren einer unglaublichen Propaganda ausgesetzt, einem Experiment ohne Kontrolle, das uns als alternativlos verkauft wird. Der Kollateralschaden ist zunehmend katastro-phal. Daher muss Schluss sein mit Privilegien für die Agrarchemiemultis und die Pestizid-Industrie muss und wird der Verlierer sein«, fordert Dr. Hil-beck von politischen Entscheidungsträgern den nötigen Mut zu handeln ein.

VD (Verena Daum) Ein krankes System basie-rend auf Gier und Gewalt vergiftet und tötet die Natur und damit das Leben – wie wird der auf Druck der Zivilgesellschaften entfachte Pesti-zid-Streit ausgehen?AH (Angelika Hilbeck) Pestizide haben in der Umwelt und im Essen nichts verloren. Der Pesti-zideinsatz ist inakzeptabel und gehört nach mei-nem Dafürhalten abgeschafft. Und das wissen wir nicht erst seit heute.VD Was sagt der Weltagrarbericht dazu?AH Der Weltagrarbericht stellt auch eine Ist-Ana-lyse dar über die sogenannte konventionelle, mehr oder weniger industrialisierte Landwirtschaft, die vor allem dem ökonomischen Diktat unterworfen ist. Und er sollte Handlungsoptionen für die Zu-kunft benennen.VD Sollte? Was ist Sache?AH Unsere Gesellschaften sind seit 70 Jah-ren einer unglaublichen Propaganda ausge-setzt, enem Experiment ohne Kontrolle, das uns als alternativlos verkauft wurde und wird. Der Weltagrarbericht beschreibt nun lediglich, dass man in Zukunft weg kommen muss von diesem ei-nen »Rezept für alle« und stattdessen auf die Regi-onen zugeschnitten und technisch optimiert die Landwirtschaft neu aufbauen muss.

»Das Gelingen ist eine Frucht der vollkommenen Kenntnis Deiner selbst und der Mechanismen der Welt« (tibetische weisheit)

»Wir werden nicht durch die Erinnerung an unsere Vergangenheit weise, sondern durch die Verantwor-tung für unsere Zukunft« (george bernard shaw, 1866 - 1950, irischer Schriftsteller und Pazifist)

»Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen« (rabindranath tagore, bengalischer Philosoph, 1932)

»Der Wahnsinn unserer Gesellschaft ist die Vergeu-dung von Lebenszeit. Geld- und Besitzgier dient nur dem Kapitalismussystem und nicht dem menschlichen Glück. In der Bibel steht: der Glückliche hat kein Hemd. Soll heißen: Das Wichtigste sind unsere Gefühle und Beziehungen, sie bewegen uns am stärksten, ihnen sollten wir unsere Zeit widmen. Wer keine Zeit hat, seine Gefühle zu leben, kann nur schwer glücklich sein. Glück kann man nicht kaufen. Es gibt keinen Markt für Glück« (josé mujica, ehemaliger Präsident von Uruguay)

»Jedes Kind, das heute verhungert, wird ermordet!« (jean ziegler)

»Die Welt hat genug für unsere Bedürfnisse, nicht aber für unsere Gier!« (mahatma gandhi)

»Wenn wir sehen und begreifen, was wir Menschen auf unserem Planeten anrichten, müssen wir uns ein-gestehen, dass wir eine missglückte Spezies sind!« (woody allen)

»Unser aller Herausforderung und Chance ist es, die uns beherrschende Dummheit und Gefühllosigkeit zu beenden. Denn, wie einst die Ost-Indien-Kompanie sind es heute die Chemie-, Pharma- und Saatgut-Mul-tis, die totale Kontrolle über Handel und Wirtschaft anstreben und ausüben!« (vandana shiva)

16 17

II

Zivilcourage verändert die Welt – unser gewaltfreier Widerstand, unser ziviler Ungehorsam, unser selbstbestimmtes, vernünftiges und empathisches Handeln

Am 7. April 2016 hielt ich meinen Vortrag »Zivil-courage verändert die Welt«, der in aller Kürze den Inhalt meines im Sommer 2015 in Deutsch und Russisch erschienenen Buches »Verantwortungs-los – Zivilcourage für ein Ende des Kriegs gegen die Menschlichkeit« zusammenfasst. Und er ist heute aktueller denn je. Inzwischen hat der be-kannteste Intellektuelle der USA, Noam Chomsky (90) sein Buch »Wer beherrscht die Welt? – Die globalen Verwerfungen der amerikanischen Poli - tik« herausgegeben, mein guter Freund, Alt- Bischof Erwin Kräutler am Xingu in Brasilien, ruft uns mit seinem Werk »Habt Mut!« zum Han-deln auf. Mein Autorenkollege und Freund, der Schweizer Soziologe und UN-Sonderberichter-statter Jean Ziegler, setzt nach »Ändere die Welt!« auch mit »Der schmale Grat der Hoffnung – mei-ne gewonnenen und verlorenen Kämpfe, und die-jenigen, die wir gemeinsam gewinnen werden« auf die Kraft der aufgeklärten Zivilgesellschaft. Zivilcourage verändert die Welt! Das ist eine Tatsa-che, liebe Freunde – untermauert mit zahlreichen Leuchtturm beispielen wie Vandana Shiva, Marie Monique Robin, Ibrahim Abouleish, den ver-storbenen Lakota-Aktivisten Russell Means und Floyd »Red Crow« Westerman (»the spiritual world is real life, it’s everything – humans forgot how to live on earth in empathy and in harmony

with nature – so, they are not gonna make it«) – aber nicht nur international, sondern ganz beson-ders auch regional in kleinen Strukturen auf der ganzen Welt im globalen Kontext. Immer mehr kleine Solidar gemeinschaften »beSINNen« sich und ihre Lebensweise und widmen sich einer selbstbestimmten Naturkreislaufwirtschaft. Zivil-courage ist mutiges Denken, Reden und Handeln. Zivilcourage bedeutet aber auch Risiko, denn Frie-densstifter und Menschenfreunde wie Siddhar-ta Gautama (der Buddha = der erleuchtete Geist), Jesus von Nazareth mit Gefährtin Maria Magda-lena (die weibliche Stimme des Urchristentums), Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Patrice Lumumba oder Steve Biko wurden meist gewalt-sam zum Schweigen gebracht. Heute aufklärende Humanisten werden als »Verschwörungstheore-tiker« diffamiert, in ihrer Existenz bedroht und sozial abgewertet. Mit einer steigenden Zahl an Freunden, die sich für Gerechtigkeit und fürs Gemeinwohl einsetzen, dient nicht nur mein Blog www.progression.at einer ethischen und ökolo-gisch-sozialen Gesellschafts- und Wirtschafts-entwicklung, sondern auch unsere »Garden Eden Organisation« der Vernetzung als Global Family, der selbstbestimmten, gesunden Ernährungs- und Existenzsicherung – und dadurch der Freiheit und dem Frieden.

VD Bedeutet das nun Agrarwende in Richtung Kleinbauerntum?AH Sagen wir, auf Druck der Gesellschaft et-was in Richtung bäuerliche Landwirtschaft. Je-doch kommt bäuerliche Landwirtschaft, ob Kleinbauern oder nicht, in der Vision der Agrar- industrie praktisch nicht vor. Hier wird voll auf Digitalisierung und Robotics gesetzt und das lokale Wissen der Landwirte und Landwirtinnen als weitgehend überflüssig erachtet oder in digita-ler Form privatisiert. Im Rahmen einer Agrarwen-de gilt es jedoch, wieder an den Naturkreisläufen und bäuerlichem Wissen anzuknüpfen, und das mithilfe moderner Technik. Es will ja niemand wieder zurück ins Mittelalter. Naturkreislauf und Technik sind positiv zu verbinden. Zukünftige Landwirtschaftssysteme müssen von den Zielen her neu gedacht werden und nicht ausgehend von irgendwelchen Technologien.VD Brauchen wir Gift & Gene?AH Gifte haben wir nie gebraucht. Gene schon– im Rahmen der Züchtung. Die postulierte Un-abdingbarkeit von Pestiziden war eine fatale Ideologie, die eine fürchterliche Eskalationsspi-rale auslöste zu Lasten der Natur und ihrer Lebe-wesen, einschließlich den Menschen. Die Natur bahnt sich immer ihren Weg, doch der Kollateral-schaden für Wasser, Pflanzen, Insekten, Bienen, alle Tiere und die Menschen ist zunehmend katastrophal.VD Wie sieht die Lösung aus?AH Wir können nicht vier Planeten verbrauchen und vergiften, wenn wir nur den einen haben. Die planetarischen Prozesse – die Naturkreisläufe – geben den Rahmen vor. Nach deren Regeln muss sich ein ethisches Wirtschaftssystem einschließ-lich dem der Nahrungsmittelproduktion in der

Zukunft richten. Wir müssen uns aber schleunigst gemeinsam auf den Weg machen für eine gesamt-gesellschaftliche Transformation, die Ökonomie, Ökologie und Soziologie in Einklang bringt. Wir brauchen einen Gesamtentwurf, wie das Lokale im globalen Kontext funktionieren kann, oder wie der WBGU, der Wissenschaftliche Beirat der Bun-desregierung Globale Umwelt es ausdrückt: einen neuen Gesellschaftsvertrag. Derzeit haben wir nur Stückwerk aus entstehenden Basisbewegungen und Solidargemeinschaften, Industrie-Lobbyis-mus und mutloser Politik, die die Problematik von sich aus nicht einmal thematisiert.VD Was können und müssen wir alle tun?AH Die Menschen wollen weder Gift in der Nah-rung, noch die Zerstörung der Natur – unserer Lebensgrundlage. Sie wollen einen fairen Prozess des Wandels ohne Beibehaltung der Privilegien für die Agrochemie-Industrie. Jetzt tobt der Streit da-rüber, wie es weitergehen soll. »Big Pharma« will den Wandel kontrollieren mit einer digital-techni-sierten, optimierten aber nach wie vor industriali-sierten Landwirtschaft – in dieser Vision kommen wie gesagt kaum Natur noch Kleinbauern vor, sie werden für weitgehend überflüssig erachtet. Wir müssen daher von vorne anfangen und das Ganze neu denken. Die Ideologien des privatwirtschaft-lichen Kapitalismus wie auch des staatlichen, na-mens Kommunismus, sind in meinen Augen ge-scheitert und fahren unsere Existenzgrundlage an die Wand. Die zukunftsfähige Vision ist die dezen-tralisierte, ökologische Landwirtschaft mit einer mutigen Politik, die im planetarischen Kontext die entsprechenden wirtschaftlichen und gesell-schaftlichen Rahmenbedingungen schafft. Dabei muss und wird die Pestizid-Industrie der Verlierer sein.

18 19

in Asien, die ich im März 2015 herausgab. Wenn wir alle Würde, Vernunft und Liebe leben würden, dann sähe die Welt anders aus. Die aktualisierte Neuauflage mit dem Titel »Verantwortungslos – Zivilcourage für ein Ende des Kriegs gegen die Menschlichkeit« erschien in Deutsch und Rus-sisch im August 2015.

Das erste Büchlein »Würde Vernunft Liebe« habe ich gemeinsam mit Jugendlichen und Stu-denten sowie unserem Bischof und ausgebildeten Psychologen Benno Elbs in Dornbirn besprochen. Wir haben das Thema Zivilcourage erörtert. Dabei blieb eine Aussage ganz besonders im Gedächt-nis: »Ich bin nicht der Mutigste, eher der schüch-terne Typ, aber der Hypo-Alpe-Adria-Bank-Skan-dal hat mich so aufgeregt, dass ich spontan eine Online-Petition für den Hypo-Untersuchungs-ausschuss startete, bei dem mit medialer Unter-stützung – in den Vorarlberger Nachrichten (VN) durch Johannes Huber – 55.000 Unterschriften zusammenkamen«, erzählte der damalige Tech-nik-Student Christoph Konzett aus Thüringen/Vorarlberg und ermunterte die Runde mit den Worten: »Heute haben wir den Untersuchungs-ausschuss. Es heißt jetzt, ich hätte Zivilcourage gezeigt. Ihr seht also, auch so einer wie ich kann etwas bewirken.«

Als mich die heutige Veranstalterin Elisabeth Bösch vom Grünen Forum Rankweil einlud, diesen Abend unter dem Motto »Zivilcourage verändert die Welt« mitzugestalten, um die Fehlentwicklun-gen der Globalisierung aus meiner persönlichen Erfahrung heraus zu veranschaulichen und die vielen Lösungswege zahlreicher engagierter Men-schen bewusst und sichtbar zu machen, fragte sie mich, wann und warum ich Naturschutz- und Menschenrechtsaktivistin geworden bin.

Wahrscheinlich war ich das schon immer – so, wie viele andere Menschen auch, wie zum Beispiel meine 2015 verstorbene Kollegin und Freundin Marianne Mathis. Schlüsselerlebnisse waren aber sicherlich die Hungerkatastrophe in Somalia 1993 und der Völkermord in Ruanda 1994, dem die gan-ze Welt nur zugesehen hat. Wie wir heute alle wis-sen, war der Urheber dieses humanitären Desas-ters einmal mehr die gierige kolonial-imperiale Macht-Clique. Die Frachttransporte nach Mogadi-schu waren nicht nur mit Maissäcken gefüllt – da-mals war mir und den meisten anderen Monsanto noch kein Begriff –, sondern auch mit Waffen für die War Lords.

Die damaligen Fernsehbilder der abgemager-ten Kinder in Somalia mit ihren Hungerbäuchen und Fliegen um den Mund, haben in mir unend-lich tiefes Mitgefühl ausgelöst – wie auch Zorn und Unverständnis für diesen Skandal. Als da-malige Chefin der Wochenzeitung WANN & WO – konzipiert als junge Boulevard-Zeitung mit hoher Auflage und Reichweite und daher eine gute Platt-form – habe ich spontan eine Spendenaktion auf-gesetzt, mich an die Vorarlberger Caritas gewandt für einen möglichst direkten Weg der Hilfsmittel an die Notleidenden. Ich begab mich ins Katastro-phengebiet. Und ich habe damals begonnen, die Entwicklung unserer Auslandscaritas medial zu unterstützen.

Wenn man miterlebt hat, wie Kinder unter un-säglichen Schmerzen elend verhungern, wenn sie schwer verletzt, traumarisiert und völlig entkräftet auf dem Fluchtweg von Ruanda nach damals Zaire zusammenbrechen und sterben, dann wäre man kein Mensch, würde man den Ursachen nicht auf den Grund gehen und Aktivistin werden. In seinem Buch »Wir lassen sie verhungern« beschreibt Jean

Gleich vorweg möchte ich ganz klar betonen, dass ich weder mit Parteipolitik, noch mit irgend-welchen Ideologien oder Religionen etwas am Hut habe – und schon gar nicht mit mir gerne unterstellten Antiamerikanismen.

Ich sage das deshalb, weil ich aufgrund mei-ner geopolitischen Aufklärungsarbeit als Journa-listin, die ihren Job ernst nimmt und Verantwor-tung übernimmt, von bestimmten Seilschaften, von Namenlosen in diversen Foren und über die sogenannten »Sozialen Medien« als Gutmensch, Putinversteherin, Marxistin, links-linke Bou-levard-Tussi oder von anonymen Anrufern als »Hexe, die man früher auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätte« beschimpft wurde. Für mich nur eine Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein, und erst recht motiviert weiterzumachen.

Zur Parteipolitik

Mir geht es um vernünftige Sachpolitik und da-rum, dass sich unsere gewählten Volksvertreter mit aller Kraft ihrer eigentlichen Aufgabe widmen, und zwar dem Gemeinwohl und den entsprechen-den Rahmenbedingungen dafür.

Zu Religionen

Ich bin aus Überzeugung konfessionslos, aber ein ebenso spiritueller Mensch wie das jeder von uns ist – ich setze auf den gesunden Menschen-verstand und teile hier die Ansicht etwa des Dalai Lama, Stephen Hawking und Gerichtspsychiater Primar Dr. Reinhard Haller oder von Papst Fran-ziskus, die alle im Einklang die Notwendigkeit

hervorheben, dass wir uns auf die uns angebore-ne und innewohnende Empathie besinnen und diese wieder kultivieren müssen – entgegen der Anbetung des Goldenen Kalbs und entgegen dem kollektiven Egoismus. Im Sinne von Beziehungs-fähigkeit – im Sinne von Kooperation statt Kon-frontation.

Zu Ideologien

Was eine Ideologie gut oder schlecht macht, er-klärt mein Freund Jean Ziegler kurz und klar. Dar-auf komme ich später noch zurück.

Und zu den unterstellten Antiamerikanismen

Ich verbrachte meine Jugend in den frühen 1980er Jahren und das gesamte Jahr 1986 in den USA, ich lebte in New York und Los Angeles. Ich liebe Land und Leute, wollte mich in Nordamerika sess-haft machen, habe dort eine Art Pflegeeltern und viele liebe Freunde. Ich besuchte die Reservate der Native Americans. Die USA sind ein wunder - bares Land mit vielen guten Menschen – mit offen- herzigen, innovativen, kreativen und engagier-ten Menschen, die genauso unter den desaströsen Machenschaften der herrschenden Monopolkapi-tale und ihren rassistisch-bigotten Macht-Eliten (Neocons mit militärisch-industriellem Komplex sowie Big Pharma) zu leiden haben wie der Rest der Welt.

»Würde Vernunft Liebe« hieß meine erste Edi-tion an Erfahrungsberichten aus 30 Jahren jour-nalistischer Berufung und humanitären Einsät-zen in Afrika, Südamerika, im Nahen Osten und

20 21

Weltweit toben hunderte bewaffnete Konflikte und Kriege. Am 1. August 1914 erklärte Deutsch-land Russland den Krieg. Ein regionaler Konflikt wurde zum Auslöser des Ersten Weltkriegs. Wird heute – 100 Jahre danach – mit der Ukraine-Krise ein neuer Kalter Krieg oder gar ein Dritter Welt-krieg (der in Wahrheit mit System und strukturel-ler Gewalt längst wütet) angezettelt? Solange sich Moskau durch Provokationen und Sanktionen des Westens nicht dazu hinreißen lässt, besteht die Chance zur Rückkehr an den Verhandlungstisch, die Chance auf Frieden.

Die laut UNO völker- und menschenrechts-widrigen Wirtschaftssanktionen, die immer eine Verelendung der Bevölkerung nach sich ziehen, schaden nicht nur Russland, sondern besonders auch der EU selbst. Frieden bringen sie schon gar nicht. Sie hemmen stattdessen eine gemeinsame positive Entwicklung noch viele Jahre.

An diesem Gedenktag sagte der russische Prä-sident Wladimir Putin während der Einweihung eines Denkmals: »Die Menschheit sollte längst begriffen und die wichtigste Wahrheit erkannt haben: Gewalt erzeugt Gewalt. Frieden und Wohl-stand sind nur durch guten Willen und Dialog zu erreichen. Das sind die Lehren aus Kriegen. Der Erste Weltkrieg ist ein tragisches Beispiel dafür, was passiert, wenn sich Menschen nicht zuhören. Dieser Krieg erinnert uns daran, wozu Aggression und Egoismus, maßlose Ambitionen von Staaten-führern und politischen Eliten führen, die sich über den gesunden Menschenverstand erheben. Das hat Europa schon damals ins Chaos gestürzt. Es ist gut, sich auch heute daran zu erinnern.«

Nach meinem jugendlichen Auswanderungs-drang ins damals auf den ersten Blick verlocke-ne Land der unbegrenzten Möglichkeiten – Phil

Collins besang 1986 das »Land of Confusion« – begann ich vor knapp 30 Jahren Fragen zu stellen. Als Journalistin, aber vor allem als Mensch. War-um werden mit Monsanto-Mais gleichzeitig Waf-fen an War-Lords nach Afrika geliefert? Warum ließ die ganze Welt den Völkermord in Armenien, in Deutschland und 1994 in Ruanda zu?

Warum haben wir aus den vergangenen 100 Jahren unserer Kriegsgeschichte nichts gelernt? Warum beherrscht heute eine Handvoll Groß-banken und multinationaler Konzerne mitsamt Geheimdiensten und übermächtiger Rüstungs-industrie unseren Globus? Und warum interes-siert das kaum jemanden, warum verschweigen Massenmedien beharrlich, was tatsächlich vor sich geht und was das alles für die Erde und die Menschheit bedeutet?

Ich habe in Ecuador das hinterlassene Desas-ter von Texaco / Chevron gesehen, in Quito den Menschenrechtsanwalt Pablo Fajardo interviewt, der in erster Instanz einen Sieg gegen den Kon-zern errungen hatte und seither mit allen Mit-teln niedergeklagt und mit Mord bedroht wird. Der Aktivist Donald Moncayo führte mich in den Dschungel von Lago Agrio, wo über 1000 hoch-toxische Ölschlammbecken die Lebensgrundlage der Menschen, das Grundwasser und teilweise Zu-läufe zum Amazonas verseuchen. Über 70 Prozent der jungen Leute leiden dort an Krebs und gehen völlig verarmt elend zugrunde.

Ich bewegte mich 1994 in Ruanda mit zigtau-senden schwerst verletzten und traumatisierten Kindern und Frauen auf der Flucht in Richtung Auffanglager in Goma (damals Zaire). Unser öster-reichisch-deutsches Rot-Kreuz- Team vorsorgte 1,5 Millionen Flüchtlinge mit aufbereitetem Trink-wasser.

Ziegler den Verlauf des furchtbaren Sterbens eines verhungernden Kindes. »Jedes Kind, das heute an Hunger stirbt, ist ermordet worden«, sagt er und erklärt immer wieder, dass nur eine interessierte und aufgeklärte Zivil gesellschaft den Wandel in eine ethische und ökologisch-soziale Globalisie-rungsentwicklung herbeiführen kann.

Vielleicht können sich noch einige von euch an die Fernsehbilder nach dem Massaker in Ru-anda erinnern, an zerstückelte Leichen, an die Bagger, die die Leichenberge in Massengräber schoben. An den schier unendlichen Flüchtlings-strom auf der Straße nach Goma. Opfer und Tä-ter, Tutsi, die den entsetzlichen Genozid überlebt hatten, Rache fürchtende Hutu sowie bewaffnete und gewaltbereite Gruppen, die immer wieder für Unruhen sorgten. Mit unserem damaligen Landesrettungskommandanten, dem heutigen Rot-Kreuz-Direktor Roland Gozzi, und meinem guten Freund Hanno Pinter, machte ich mich auf den Weg ins Flüchtlingslager am Rutschuru-Fluss, nachdem meine Vorarlberger Leser innert kürzes-ter Zeit eine Million Schillinge gespendet hatten, um die Trinkwasseraufbereitung des Roten Kreu-zes für die leidenden und entwurzelten Menschen zu unterstützen.

Auf der Straße der Flüchtlinge haben sich bei mir die Bilder der geschundenen, traumatisierten und apathischen Menschen unauslöschlich einge-brannt, die immer wieder am Wegrand liegen blie-ben und starben. Besonders das Antlitz eines klei-nen Jungen werde ich nie mehr vergessen – sein Kopf und seine Arme übersät mit Wunden und Schnitten – geschwächt lief er der Menschenmen-ge hinterher solange er konnte, dann blieb auch er liegen und starb. Ich habe damals völlig durch-gedreht – wollte den Kleinen und all die anderen

Elenden retten. Dieses Gefühl der Ohnmacht war unerträglich. Um deine Frage zu beantworten, lie-be Elisabeth, ich wurde wohl damals als Humanis-tin konkret aktiv.

Was mich bewogen hat, meine Bücher heraus-zugeben, war die unsägliche mediale Kriegsrhe-torik im Sommer 2014 – dieses Heraufbeschwö-ren und Schüren eines neuen Kalten Krieges bzw. eines heißen Weltwirtschaftskrieges. Ich möchte euch dazu einen Auszug aus meinem Vorwort im Buch »Verantwortungslos« vorlesen:

Sommer 2014 – Mediale Kriegsrhetorik und Plünderung der Volkswirtschaften im 21. Jahrhundert

Im August 2014 sind die Profiteure des Leids genau dieselben wie vor 100 Jahren, vor 1000 Jahren, zu allen Zeiten: Man muss nur fragen, wer die Nutz-nießer von Ausbeutung und Kriegen sind, betonen die lateinamerikanisch geprägten Freiheitstheo-logen Bischof Erwin Kräutler am Xingu/Brasilien und Papst Franziskus in Rom. Die Antwort ist klar: Profiteur ist das verheerende System des Finanzka-pitalismus, das sich wie ein Krebsgeschwür über den Globus stülpt. Profiteur ist sein Erfinder, der transatlantische Interessensverband, dem es um den Erhalt der globalen Vormachtstellung geht.

Die Finanzmärkte haben sich von der Real-wirtschaft abgekoppelt. Die Welt hat sich von einer nachhaltig produktiven und innovativen Industrie, von der Forschung für zukunftsfähige Entwicklung abgewandt und sich in ein globales Spielcasino verwandelt auf Kosten von Mensch und Natur, auf Kosten der Volkswirtschaften. Geld arbeitet nicht. Die Menschen arbeiten.

138 139

Die Jugend im Chocó engagiert sich in Gemeinde-Kooperativen zum Schutz und Erhalt der Biodiversität im Regenwald.

Chocó youth is involved in community cooperatives to protect and conserve biodiversity in the rainforest.

�Молодежь�в�Chocó,�участвует�в�общественных�кооперативах�для�защиты�и�сохранения�биоразнообразия�в�тропических�лесах.

Vorbildliche Kleinbauern wirtschaften im Naturkreislauf, versorgen ihre Häuser mit Energie aus eigenen kleinen Biogasanlagen und versuchen eine Art Ökotourismus zu installieren, wo etwa Studenten für freie Kost und Logie eine zeitlang mitarbeiten können.

Exemplary peasants operate in the natural cycle, supply their homes with energy from their own small biogas plants and try to install a kind of ecotourism, where students can live for free if they help working and like to learn.

Образцовые�крестьяне�работают�в�естественном�цикле,�снабжают�свои�дома�энергией�от�своих�собственных�небольших�биогазовых�установок�и�пытаются�создать�своего�рода�экотуризм,�где�студенты�могут�некоторое�время�работать�бесплатно.

Kompostierung und Mikroorganismen im Boden sind bei den Kleinbauern im Quellgebiet des Rio Atrato Selbstverständlichkeit.

Composting and microorganisms in the soil are a matter of course for the small farmers in the headwaters of the Rio Atrato.

�Компостирование�и�микроорганизмы�в�почве�являются�естественным�делом�для�мелких�фермеров�в�верховьях�Рио-Атрато.

Ein Verwandter der Galapagos-Bewohner. A relative of the Galapagos inhabitants. Родственник�жителей�Галапагосских�островов.

140 141

In Schulgärten wird Naturkreislaufwissen vermittelt und die Jugend ist interessiert und engagiert. Sie wird die positive Veränderung bringen.

In school gardens natural circulation knowledge is thought and the youth is interested and com-mitted. It will bring the positive change.

�В�школьных�садах�обучают�естественному�обращению,�а�молодежь�заинтересована�и�ангажирована.�Это�принесет�положительные�изменения.

Die engagierten Kleinbäuerinnen freuen sich über Besuch und präsentieren voller Stolz ihre beeindruckenden Permakulturgärten.

The committed small farmers are looking forward to welcome visitors and proudly present their impressive permaculture gardens.

Заинтересованные�мелкие�фермеры�с�нетерпением�ждут�визита�и�с�гордостью�представляют�нам�свой�впечатляющий�Permakulturgärten.

Im Bergland von Bogota hat sich eine Permakultur Frauen Kooperative zusammengetan, um Ökotouristen einen Lehrrundgang durch ihre kleinen Farmen anzubieten. In einem Restaurant werden die gesunden Le-bensmittel köstlich zubereitet und den Besuchern serviert.

In the mountainous area of Bogota, a permaculture women cooperative has teamed up to offer ecotourists an educational tour of their small farms. In a restaurant, the healthy food is deli-ciously prepared and served to the visitors.

В�горном�районе�Боготы,�женский�кооператив�пермакультуры�объединился,�чтобы�предложить�экотуристам�образовательный�тур�по�их�маленьким�фермерским�хозяйствам.�В�ресторане�здоровая�еда�вкусно�готовится�и�подается�посетителям.

Die indigene Bevölkerung weiß seit jeher im Einklang mit der Natur zu leben, allerdings wird sie seit der Kolonialisierung bis heute dieser Möglichkeit weitgehend beraubt.

The indigenous population has always lived in harmony with nature, but since colonisation it has been largely deprived of this possibility.

�Коренное�население�всегда�жило�в�гармонии�с�природой,�но�после�колонизации�оно�было�в�значительной�степени�лишено�этой�возможности.

Obst, Gemüse, Kaffee, Zuckerrohr, Bananen, Zitrusfrüchte wachsen und gedeihen nebeneinander, ein paar Hühner, Ziegen und Schweine werden dazu gehalten. Der vielfältige und gesunde Ertrag wird verarbeitet und vermarktet. Eine Wirtschaftsethik, die Zukunft hat.

Fruits, vegetables, coffee, sugarcane, bananas, citrus fruits grow and thrive side by side, a few chickens, goats and pigs are kept to. The diverse and healthy yield is processed and marketed. A business ethics that has a future.

Фрукты,�овощи,�кофе,�сахарный�тростник,�бананы,�цитрусовые�растут,�и�растут�бок�о�бок,�с�курами,�козами�и�свиньями.�Разнообразный�и�здоровый�урожай�обрабатывается�и�продается.�Деловая�этика,�у�которой�есть�будущее.

142 143

Der Bildungsbeauftragte der Caritas Auslandshilfe Vorarlberg, Michael Zündel, und Garden Eden Organisation Gründerin Verena Susanne Daum mit der stolzen Betreiberin eines Familien- und Schulgewächshauses auf 4300 Metern Höhe.

The education representative of Caritas foreign aid Vorarlberg, Michael Zündel, and Garden Eden Organization founder Verena Susanne Daum with the proud operator of a family and school green-house at 4300 meters altitude. Образовательный�представитель�иностранной�помощи�Каритас�Форарльберг,�Майкл�Цюндел�и�основатель�организации�«Garden�Eden»,�Верена�Сюзанна�Даум�с�гордым�оператором�семейной�и�школьной�теплицы�на�высоте�4300�метров.

EcuadorEcuadorЭквадор

Gesunde Lebensmittel- und Existenzsicherung sind auch die Projektziele in Ecuador. In Kooperation mit den Menschen vor Ort und mithilfe von Wissenstransfer entstehen Familien- und Schul-Gewächs-häuser auf bis zu 4500 Metern Höhe. Anbauvielfalt und Regenwaldschutz werden von Gemeinde- und Studentenkooperativen am Meer und im Dschungel in Ecuador gelebt. Anbau, Veredelung, Vermark-tung und Lebensmittelhandwerk sind eine wichtige Ausbildungssäule für die Gewaltopfer, die im Frauenhaus Maria Amor in Cuenca Zuflucht finden. Das Frauenhaus wurde von der aus Lech / Vorarlberg stammenden Marion Burger (Caritas Auslandshilfe Vorarlberg) initiiert und installiert. Die Frauen können für sich und ihre Kinder eine neue und selbstbestimmte Existenz aufbauen.

Healthy food and livelihood security are also the project goals in Ecuador. In cooperation with the local people and with the help of knowledge transfer, family and school greenhouses are being built up to a height of 4500 meters. Cultivation variety and rain forest protection are lived by community and student cooperatives on the seaside and in the jungle regions in Ecuador. Cultiva-tion, refinement, marketing and food trade in harmony with nature are an important training pillar for the female victims of violence and their children, who find refuge in the women’s shelter Maria Amor in Cuenca. The women’s shelter was initiated and installed by Marion Burger (Caritas foreign aid Vorarlberg), who comes from Lech / Vorarlberg. Women can build a new and self-determined existence for themselves and their children.

Здоровая пища и средства к существованию также являются целями проекта в Эквадоре. В сотрудничестве с местными жителями и с помощью передачи знаний, строятся семейные и школьные теплицы на высоте до 4500 метров. Разнообразие культивирования и защита тропических лесов осуществляются общинными и студенческими кооперативами на море и в джунглях Эквадора. Выращивание, рафинирование, маркетинг и торговля продуктами питания являются важной опорой для жертв насилия, которые находят убежище в приютах для женщин Марии Амор, в Куэнке. Приют для женщин был инициирован и установлен Марион Бургер (иностранная помощь Каритас Форарльберг) из Леха / Форарльберг. Женщины могут построить новое и самоопределенное существование для себя и своих детей.