Fr10 NYo JAZZ - young-euro-classic.de · Dianne Reeves und Marcus Miller aufge-treten. Gemeinsam...

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Pate des Abends Dr. Willi Steul 1. Vorsitzender Deutscher Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V. Sean Jones Trompete, Künstlerische Leitung Special Guest: Dianne Reeves Gesang Das Konzertprogramm wird von der Bühne angesagt. Es gibt eine Pause. Das NYO Jazz dankt seinen Unterstützern: Hauptsponsoren: Hope und Robert F. Smith; Marina Kellen French und die An- na-Maria and Stephen Kellen Foundation; sowie Beatrice Santo Domingo. Hauptförderer: the Doris Duke Charitable Foundation. Zusätzliche Förderer: the Arison Arts Foundation; Bank of America; The Nether- land-America Foundation. 20 Uhr NYO JAZZ USA © Todd Rosenberg FESTIVAL DER BESTEN JUGENDORCHESTER DER WELT YOUNG EURO CLASSIC FESTIVALHYMNE „Bitte, nehmen Sie meine kurze Fanfare nicht zu seriös! Vor allem sollen die jungen Mu- siker es nicht zu perfekt spielen! Es ist ein musikalischer Spaß, man muss Freude daran haben. Der Anfang ist ein etwas melancholischer Marsch (weil junge Leute so oft melan- cholisch sind), dann folgt ein tänzerisches Trio (weil Jugendorchester von langen Partys immer unausgeschlafen sind), endlich eine Reprise vom Marsch mit einer jazzartigen Improvisation, damit der Trompeter oder Geiger den Kollegen imponieren kann. Einige Gickser gehören dazu.“ Iván Fischer Ehrendirigent des Konzerthausorchesters Berlin, Komponist der Festivalhymne 03. BIS 20. AUGUST 2018 KONZERTHAUS BERLIN Ulrich Deppendorf 2. Vorsitzender Deutscher Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V. Jahrhundertpersönlichkeiten wie sie, glau- ben wir, verdienen Erinnerung, Hinterfra- gung und intelligente Auseinandersetzung. Auch das versuchen wir in unserem Pro- gramm. Und nächstes Jahr, das macht uns stolz und glücklich, gibt es dann zum 20. Mal Young Euro Classic. Unser kleines Jubiläum. Wir und unsere Freunde, Partner und Un- terstützer arbeiten jetzt schon hart daran, Ihnen dann ein Super-Festival-Fest, einen ganz besonderen Jahrgang zu bieten. Damit wir das schaffen, nehmen wir jetzt kraftvoll Anlauf. Zusammen mit Ihnen und einem besonders vielversprechenden Jahr- gang: Willkommen bei Young Euro Classic 2018! Prof. Dr. Dieter Rexroth Künstlerischer Leiter Young Euro Classic Zum 19. Mal können wir sagen: Willkommen bei Young Euro Classic, dem weltweit wich- tigsten Festival für symphonische Jugendor- chester. Ja, Young Euro Classic kommt „in die Jahre“. Für das Festival ist das aber kein Problem, weil die Musikerinnen und Musiker, die je- des Jahr aus aller Welt nach Berlin kommen, blutjung und wunderbar begabt, kreativ und lebensfroh sind. Und unser Publikum jung halten. Unser Markenzeichen ist und bleibt: Hier spielt die Zukunft! Zwei charismatische Jubilare prägen das Programm entscheidend mit: Sie leben nicht mehr, sind aber dennoch absolut lebendig und wichtig gerade in ihrer Vorbildfunktion. Nelson Mandela und Leonard Bernstein hätten in diesem Jahr ihren einhundertsten Geburtstag gefeiert. Dr. Willi Steul 1. Vorsitzender Deutscher Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V. Dr. Gabriele Minz Gesamtleitung Young Euro Classic Fr 10

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Pate des AbendsDr. Willi Steul1. Vorsitzender Deutscher Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V.

Sean Jones Trompete, Künstlerische Leitung Special Guest: Dianne Reeves Gesang

Das Konzertprogramm wird von der Bühne angesagt. Es gibt eine Pause.

Das NYO Jazz dankt seinen Unterstützern:Hauptsponsoren: Hope und Robert F. Smith; Marina Kellen French und die An-na-Maria and Stephen Kellen Foundation; sowie Beatrice Santo Domingo.

Hauptförderer: the Doris Duke Charitable Foundation.

Zusätzliche Förderer: the Arison Arts Foundation; Bank of America; The Nether-land-America Foundation.

20 Uhr

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iván FischerEhrendirigent des Konzerthausorchesters Berlin, Komponist der Festivalhymne

03. biS 20. AUGUSt 2018 KoNZeRthAUS beRliN

Ulrich Deppendorf2. Vorsitzender Deutscher Freundeskreiseuropäischer Jugendorchester e.V.

Jahrhundertpersönlichkeiten wie sie, glau-ben wir, verdienen Erinnerung, Hinterfra-gung und intelligente Auseinandersetzung. Auch das versuchen wir in unserem Pro-gramm. Und nächstes Jahr, das macht uns stolz und glücklich, gibt es dann zum 20. Mal Young Euro Classic. Unser kleines Jubiläum. Wir und unsere Freunde, Partner und Un-terstützer arbeiten jetzt schon hart daran, Ihnen dann ein Super-Festival-Fest, einen ganz besonderen Jahrgang zu bieten. Damit wir das schaffen, nehmen wir jetzt kraftvoll Anlauf. Zusammen mit Ihnen und einem besonders vielversprechenden Jahr-gang:

Willkommen bei Young Euro Classic 2018!

Prof. Dr. Dieter RexrothKünstlerischer Leiter Young Euro Classic

Zum 19. Mal können wir sagen: Willkommen bei Young Euro Classic, dem weltweit wich-tigsten Festival für symphonische Jugendor-chester. Ja, Young Euro Classic kommt „in die Jahre“. Für das Festival ist das aber kein Problem, weil die Musikerinnen und Musiker, die je-des Jahr aus aller Welt nach Berlin kommen, blutjung und wunderbar begabt, kreativ und lebensfroh sind. Und unser Publikum jung halten. Unser Markenzeichen ist und bleibt: Hier spielt die Zukunft! Zwei charismatische Jubilare prägen das Programm entscheidend mit: Sie leben nicht mehr, sind aber dennoch absolut lebendig und wichtig gerade in ihrer Vorbildfunktion. Nelson Mandela und Leonard Bernstein hätten in diesem Jahr ihren einhundertsten Geburtstag gefeiert.

Dr. Willi Steul1. Vorsitzender Deutscher Freundeskreiseuropäischer Jugendorchester e.V.

Dr. Gabriele minz Gesamtleitung Young Euro Classic

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Dr. Willi Steul1. Vorsitzender Deutscher Freun-deskreis europäischer Jugendor-chester e.V. Der ehemalige Intendant von Deutschlandra-dio (2009-2017) hat eine ungewöhnlich span-nende Biographie: Nach Studien in England und Frankreich verbrachte der promovierte Ethnologe in den 1970er-Jahren fast fünf Jahre mit Feldforschungen zu Blutrache in Afghanis-tan, unterrichtete zeitweise an der Universität Kabul und wandte sich dann erst endgültig dem Journalismus zu. Als ARD-Korrespondent war er u.a. in Afghanistan und Pakistan, in Beirut, Griechenland, der Türkei und 1991 als Korrespondent im Golf-Krieg tätig. 1994 kam er als Chefredakteur zum Deutschlandradio nach Berlin. 1998 wurde er Direktor Baden-Württemberg und Stellvertretender Intendant des SWR und kehrte dann 2009 als Intendant

zum Deutschlandradio zurück. Dr. Willi Steul ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, sowie Commandeur im französischen Ordre Nationale du Merit. Er ist Mitgründer von Young Euro Classic und von Beginn an Vorsitzender des Freundeskreises europäischer Jugendorchester e.V., der das Festival seit dem Jahr 2000 veranstaltet.

Dieses Ensemble ist absolut einzigartig: Im Sommer 2018 bringt die legendäre Carnegie Hall in New York City erstmals zweiundzwanzig hervorragende junge Jazzmusiker im Alter von 16-19 Jahren aus den ganzen USA zusammen, um daraus das NYO Jazz zu bilden: das nationale Jazz-Jugendorchester der USA. Einer intensiven zweiwöchigen Probenphase folgt dann das Debüt-Konzert in der Carnegie Hall; es schließt sich eine ausgedehnte Europa-Tournee an, die das Ensemble auch zu Young Euro Classic nach Berlin führt. Der Jazz-Trompeter Sean Jones, gleichermaßen bekannt als Solist, Komponist und Pädagoge, betreut das NYO Jazz bei seiner ersten Saison 2018. Nach dem National Youth Orchestra of the USA (NYO-USA) und dem NYO2, einem weiteren Ableger dieses Jugendorchesters, ist NYO Jazz das dritte Ensemble, das in den letzten Jahren in Verantwortung der Carnegie Hall entstanden ist, um junge, hochtalentierte Musiker auf dem Weg zur Professionalität intensiv zu fördern.

carnegiehall.org/NYOJazz

Sean Jones Trompete, Künstlerische LeitungMusik und Spiritualität haben sich immer überlappt in der künstlerischen Vision des Trompeters, Komponisten, Pädagogen und Aktivisten Sean Jones. Geboren 1978 in Warren, Ohio, war es das Vorbild von Miles Davis, das ihn vom Schlagzeug zur Trom-pete wechseln ließ. Erst als 19-jähriger, klassisch ausgebildeter Trompeter begann er, sich stärker dem Jazz zuzuwenden. Ein sechsmonatiges Engagement beim Jazz at Lincoln Center Orchestra in New York brachte die Bekanntschaft mit Wynton Marsalis, der Jones die Stelle des Solotrom-peters in seinem Orchester anbot. Seitdem ist er mit eigenen Ensembles, aber auch mit vielen Jazz-Größen wie Illinois Jacquet, Jimmy Heath, Frank Foster, Nancy Wilson, Dianne Reeves und Marcus Miller aufge-treten. Gemeinsam mit Herbie Hancock und Wayne Shorter absolvierte er 2011 eine „Tribute to Miles“-Tour. Vielfältig engagiert als Pädagoge, wurde Jones kürzlich zum Inhaber des Richard und Elizabeth Case-Lehrstuhls für Jazz-Studien am Peabody Conservatory der Johns Hopkins Universität ernannt. Zuletzt erschienen seine beiden Alben im*pro*vise: never before seen (2014) und Live From Jazz At The Bistro (2017).

www.sean-jones.com

NYo JAZZ USA

Dianne ReevesGesangDie fünffache Grammy-Gewinnerin Dianne Reeves ist eine der weltweit prominentesten Jazz-Sängerinnen überhaupt. Zuletzt wur-de sie 2006 für den Soundtrack zu Geor-ge Clooneys Film Good Night, and Good Luck sowie 2015 für ihr Solo-Album Beautiful Life ausgezeichnet. Geboren 1956 in Detroit, Michigan, wuchs Dianne Reeves in Denver, Colorado auf. Über einen Wettbewerb für Schul-Bigbands wurde ihr Talent entdeckt; den Durchbruch erlebte sie, als Harry Belafonte sie 1983 zur Leadsängerin für sei-ne Tourneen machte. Seitdem ist die Sän-gerin mit Jazz-Größen wie Wynton Marsalis aufgetreten, tourte mit ihrer eigenen Per-formance „Sing the Truth!“, arbeitete aber auch mit klassischen Ensembles zusammen, so mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle. Seit ihrem Platten-Debüt 1977 hat die Sängerin über 20 Alben produziert, darunter Quiet After the Storm (1994), In the Moment: Live in Concert (2000) und A Litt-le Moonlight (2004). 2018 wird das National Endowment for the Arts sie als „Jazz Master“ auszeichnen – die höchste Ehre, die in den USA für Jazzmusiker vergeben wird.

www.diannereeves.com

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miguel ZénonKomponistDer gebürtige Puerto-Ricaner Miguel Zenón hat sich nicht nur als Saxofonist, sondern auch als Bandleader und Komponist einen Namen gemacht. Besonders sein neuestes Album Típico, das 2017 zum 15-jährigen Bestehen des Miguel Zenón Quartet erschienen ist, zeigt die ganze Bandbreite des Musikers, dessen Markenzeichen die Mischung aus lateinameri-kanischer Folklore und Jazz geworden ist. Ge-boren 1976 in San Juan, studierte Zenón zuerst klassisches Saxofon in seiner Heimat, machte dann seinen Bachelor am Berklee College of

Music und seinen Master an der Manhattan School of Music. Seitdem hat der 42-Jährige mit unzähligen Jazzmusikern der älteren und jüngeren Generation zusammen gearbeitet, darunter Charlie Haden, Fred Hersch, David Sánchez, den Schlagzeugern Antonio Sanchez und Paoli Mejias, dem Pink Floyd-Gitarristen David Gilmore, dem Trompeter Bryan Lynch, dem Vibrafonisten Bobby Hutcherson oder dem Conga-Spieler Ray Barreto.www.miguelzenon.com

botSchAFteR DeS JAZZ

Wer als klassisch sozialisierte Musikhörerin und ebensolcher Musikhörer den Namen “Carnegie Hall“ hört, denkt vermutlich nicht als erstes an Jazz, sondern an den berühmtesten Konzertsaal der Vereinigten Staaten von Amerika, der

New Yorker Legende an der Ecke 57. Straße und Seventh Avenue, die mit einem Konzert unter der Leitung von Piotr Tschaikowski eröffnet wurde und es mit ihrer 127-jährigen Geschichte mit anderen Legenden wie dem Wiener Musikverein, dem Amsterdamer Concertgebouw oder der Berliner Philharmonie durchaus aufnehmen kann. Kaum ein großer Name – seien es Dirigenten, Solisten oder Orchester – der hier nicht aufgetreten wäre. Doch im Lauf der Geschichte gab es immer auch Auftritte von berühmten Jazzmusi-kern in der Carnegie Hall – eine von Benny Goodmans Klarinetten wird heute noch in den Vitrinen zur Geschichte des Saals wie eine Reliquie ausgestellt, ebenso wie eine von Ella Fitzgeralds Brillen.

Seit etlichen Jahren hat sich die Carnegie Hall der Förderung des musikalischen Nachwuchses verschrieben und nach vielen anderen Förderprogrammen 2013 auch ein National Youth Orchestra of the United States of America (NYO-USA) und 2016

dessen Ableger NYO2 gegründet. Nun folgt dieses Jahr NYO Jazz, das sich der urameri-kanischsten Musikform widmet, dem Jazz, und zwar in all seinen Erscheinungsformen. Der Trompeter, Komponist und Lehrer Sean Jones leitet das Projekt in seinem Gründungsjahr: „Wenn man es sich recht überlegt, ist das eigentlich amerikanische Orchester die Big Band. Das möchten wir mit NYO Jazz illustrieren.“ Es geht ihm nicht um eine „historische“ Form des Jazz, sondern um die heutige Kunstform, die Einflüsse des R&B, HipHop und Soul aufgenommen hat und sich stetig weiterentwickelt.

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Aus über 200 Bewerbern wurden 22 Musiker für das Projekt ausgewählt, sagt Jones, der persönlich an dem Auswahlprozess beteiligt war und betont, dass es dabei keinerlei Beschränkungen gegeben habe und dass die ausgewählte Gruppe die Diversität der Ver-einigten Staaten abbilde. Gerade in diesen politischen Zeiten: „Es ist uns sehr wichtig, als Amerikaner musikalische Botschafter des Jazz zu sein“, erklärt Jones, „vielleicht wichtiger als jemals zuvor. Wir sind die Essenz dessen, was es bedeutet, Amerikaner zu sein. ‚E pluribus unum‘, aus vielen eines. Wenn wir spielen, geht es nicht um Trennung und Grenzlinien. Es geht darum, das zu feiern, was uns vereint. Kann man sich bessere Repräsentanten vorstel-len als Jazzmusiker?“

Die jungen Musiker und Musikerinnen, die alle zwischen 16 und 19 Jahren alt sind und aus 16 verschiedenen amerikanischen Bun-desstaaten stammen, haben eine intensive Probenphase hinter sich. Sean Jones zeigt sich beeindruckt: „Sie waren extrem gut vorbereitet. Sie klingen nicht wie 16-Jährige,

sondern wie ein Profi-Orchester.“ Ihr Debüt haben sie an der Carnegie Hall am 27. Juli 2018 gegeben. Darauf folgt eine Tournee durch einige der repräsentativsten Konzertsäle und Festivals Europas, mit Auftritten in London, beim Eröffnungswochenende des Edinburgh Festivals und im Concertgebouw Amsterdam. Ein Projekt, das sich bei Young Euro Classic, dem Festival mit dem Anspruch, die besten Jugendorchester der Welt zu präsentieren, wahrlich sehen lassen kann und hier im Konzerthaus am Gendarmenmarkt seinen vorläufi-gen Höhepunkt und Abschluss findet.

Während der Probenphase wurden die jungen Nachwuchsjazzer betreut von Jazz-Persön-lichkeiten wie dem Schlagzeuger Obed Calvaire, dem Trompeter Etienne Charles, dem Pianisten Gerald Clayton, dem Posaunisten Wycliffe Gordon, der Bassistin Mimi Jones, der Saxophonistin Erica von Kleist, dem Gitarristen Matthew Stevens und dem Ensemble-Coach Reggie Thomas, der intensive Workshops und Meisterklassen für das Gesamten-semble leitete. Ihnen allen geht es um die Entwicklung der jungen Nachwuchskünstler. „Ich versuche, sicherzustellen, dass diese Studenten sich selbst vollständig einbringen – ihren Verstand, Körper, ihre Seele, ihren Geist – so dass sie die beste Version ihrer selbst in die Musik legen können,“ sagt Sean Jones. Beim Jazz geht es ultimativ um Individualismus: „Ich versuche sie zu ermutigen, sie selbst zu sein, während sie gleichzeitig die Tradition des Jazz respektieren, Teil dieser wunderbaren Kultur werden und sie für die kommenden Generati-onen zu erhalten.“

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Die hochkarätige Besetzung setzt sich auch während der Tournee von NYO Jazz fort, bei der keine Geringere als Dianne Reeves für einige Nummern als Gast dabei sein wird. Die fünffache Grammy-Gewinnerin Reeves wurde 2018 vom National Endowment of the Arts zum „Jazz Master“ ernannt – die höchste Ehre, die amerikanischen Jazzmusikern zuteil werden kann.

Die genaue Stückauswahl ist, wie bei Jazzkonzerten üblich, noch unbekannt – eine Freiheit, die man dem Jazz unbedingt lassen muss. Sean Jones betont, wie wichtig es sei, das Programm an die Talente der Musiker anzupassen und Stücke auszu-

wählen, in denen das Ensemble besonders brillieren kann – was sich erst im Verlauf der Tournee wirklich feststellen lasse. Das Programm folgt, wird also von der Bühne angesagt.

Wirft man einen Blick auf die Set List des New Yorker Debütkonzerts, so findet man dort Standards wie „Isfahan“ (1963) von Duke Ellington und Billie Strayhorn, das vom Penguin Guide to Jazz als „das vielleicht schönste Stück im Gesamtkatalog Ellingtons und Strayhorns überhaupt“ bezeichnet wird, neben dem virtuosen „Giant Steps“ (1960) von John Coltrane und „Light Blue“ (1958) von Thelonious Monk. Die Liste enthält aber ebenso neuere Werke wie „Brother Mister“ von Christian McBride (2011) und ein eigens von Sean Jones für NYO Jazz komponiertes Werk namens „The Ambitious Violet“, von dem er verrät, dass es eine Art musikalische Autobiographie seines eigenen Lebens sei.

Und eine deutsche Erstaufführung wird es auch geben. Der amerikanische Komponist Miguel Zenón hat für NYO Jazz ein Stück geschrieben hat, das auf den Bandleader schon im Titel Bezug nimmt: „Run with Jones“.

hierzu schreibt der Komponist: „Ich habe in den letzten paar Jahren viel Zeit mit Sean Jones verbracht, und er fragte mich, ob ich ein Stück für ihn und das Orchester schreiben könnte. Ich glaube, dass es eines der größten Komplimente für einen Komponisten ist, von einem Kollegen einen Kompositi-onsauftrag zu bekommen, also bin ich äußerst erfreut und geehrt, diese Gelegenheit zu haben. Die Komposition baut auf einem kurzen chromatischen Motiv auf, das im Verlauf des Stückes wächst und hektischer wird. Sean steht im Zentrum, und die Idee ist, dass das Ganze sich wie ein Rennen, oder vielmehr eine Jagd, anfühlen soll. Ich bin einer jener Musiker, die die Herausforderung neuer Erfahrungen genießen, also hoffe ich, dass es den Musikern in der Band ebenso geht. Jazz ist eine außergewöhnliche musikalische Sprache, die Intellekt und Intuition auf einzigartige Weise verbindet. Programme wie NYO Jazz inspi-rieren mich: Sie geben jungen Musikern die Chance, einen Platz für Jazz in ihrem Leben zu finden.“

Alexa Nieschlag

Dieses Konzert wird LIVE und ON DEMAND auf ARTE CONCERT gestreamt: concert.arte.tv/young-euro-classicproduziert von