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FÖRDERN UND FINANZIEREN FÖRDERBANKEN IN DEUTSCHLAND 03 Oktober 2009 Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands

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FÖRDERN UND FINANZIERENFÖRDERBANKEN IN DEUTSCHLAND

03Oktober 2009

Förderbanken –Partner auch in schwierigen Zeiten

Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands

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Fördern und Finanzieren | Ausgabe 1 | Juni 2008

Impressum

Herausgeber:

Bundesverband Öffentlicher

Banken Deutschlands, VÖB

Lennéstraße 11, 10785 Berlin

Telefon: 030/81 92-0

Telefax: 030/81 92-2 22

E-Mail: [email protected]

Internet: www.voeb.de

Redaktion:

Stephanie Heimerle (L-Bank)

Jens Holtkamp (Investitionsbank Berlin)

Hans-Ulrich Kell (Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt)

Wolfgang Meier (Bayerische Landesbodenkreditanstalt)

Dr. Guido Paffenholz (NRW.BANK)

Christian Pohl (Landwirtschaftliche Rentenbank)

Dr. Vera Schubert (KfW Bankengruppe)

Dr. Barbara Schulz (NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen)

Beate Siewert (Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB)

Stand: Oktober 2009

Auflage: 6.000

Herstellung:

DCM · Druck Center Meckenheim

Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Ident-Nr. 092633

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In der vorliegenden Ausgabe unserer Publi-

kation „Fördern und Finanzieren“ präsentieren

sich unsere Förderbanken als „Partner auch in

schwierigen Zeiten“. Wir zeigen Ihnen auf, wel-

che Unterstützungsleistungen Förderbanken in

Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise neben

ihrer ohnehin schon vielfältigen Förderpalet-

te erbringen. So haben zahlreiche öffentliche

Fördermaßnahmen dazu beitragen können, die

Auswirkungen der Krise abzumildern.

Und noch immer hat die Krise Einfluss

auf das Wirtschaftsgeschehen in Deutschland.

Nicht nur die Realwirtschaft, sondern auch das

Finanzsystem ist betroffen. Das hat zur Folge,

dass auch Geschäftsbanken aufgrund eigener

Refinanzierungsprobleme als Finanzierungs-

partner ausfallen. Förderbanken sind gefordert,

diese Lücke zu schließen. In Zeiten der Krise

muss insbesondere die Liquiditätsversorgung

der Wirtschaftsteilnehmer sichergestellt wer-

den. So verwundert es nicht, dass die Liqui-

ditätshilfen einen nicht unbeträchtlichen Teil

der Förderung einnehmen. Unternehmen, die

unverschuldet in ihrer Existenz bedroht und

mit einer abwartenden Haltung ihrer Hausbank

konfrontiert waren, konnte schnell und unkom-

pliziert geholfen werden.

Die Partnerschaft der Förderbanken in

diesen „schwierigen Zeiten“ spiegelt sich ins-

besondere auch in dem Umgang mit ihren

Kunden wider. Die Aufstockung der Beratungs-

kapazitäten, die Installation sogenannter

Krisen-Hotlines, die verstärkte Nutzung der

Informationsmedien sowie vereinfachte und

beschleunigte Bearbeitungsprozesse kenn-

zeichnen das Fördergeschäft der letzten Zeit.

Und natürlich durfte und darf das „normale“

Geschäft nicht vernachlässigt werden. Ganz

gleich ob Existenzgründungs- oder zukunfts-

trächtige Investitionsvorhaben Unterstützung

benötigen – die Förderbanken des Bundes und

der Länder sind dabei.

Wir hoffen, dass es uns gelingt, Ihnen mit

dieser Lektüre ein wenig mehr Klarheit über

die Ursachen und den Hergang der Krise zu

vermitteln und, dass wir Sie gleichzeitig von der

Bedeutung der Förderbanken als „Partner auch

in schwierigen Zeiten“ überzeugen können. Viel

Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Karl-Heinz Boos

Hauptgeschäftsführer,

Bundesverband Öffentlicher

Banken Deutschlands

Vorwort

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Inhalt

Der Weg in die Finanz- und Wirtschaftskrise Seite 5

Auswirkungen der Krise auf Wirtschaft und Kreditmarkt Seite 10

Im Fokus: Das Konjunkturprogramm

der Bundesregierung Seite 14

Förderbanken – Verlässliche Partner

auch in der Krise Seite 16

Im Gespräch: Prof. Rolf Rattunde Seite 19

Beispiele aus der Förderpraxis Seite 24

Zukunftssichernde Investitionen der

GA Automotive im Odenwald Seite 24

In Wallhausen in Sachsen-Anhalt fiel die

Heizung aus – genau zum richtigen Zeitpunkt Seite 24

SG CONCEPTS in Niedersachsen:

Mit Innovationen durch die Krise Seite 25

Mümmelmannsberg in Hamburg

wird modernisiert Seite 26

Traummann zum Selberbacken –

Backformen-Hersteller fährt Wachstumsstrategie Seite 27

Kühe profitieren von Liquidität Seite 28

Berliner YOUNECT ProFITiert in der Wirtschaftskrise Seite 30

WAYAND AG erhält Soforthilfeprogramm in

Rheinland-Pfalz Seite 30

In schweren Zeiten investieren – Südpol erhält

Liquiditätshilfe in Baden-Württemberg Seite 31

Schneller Mittelabfluss sichert Konjunkturimpuls

in Brandenburg Seite 32

Maßnahmen der Förderbanken aufgrund

der Wirtschafts- und Finanzkrise Seite 34

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Der Weg in die Finanz- und Wirtschaftskrise

Seit über zwei Jahren dauert die Finanz- und

Wirtschaftskrise nunmehr an. Ihre Ursachen

sind sehr komplex. Betrachtet man die einzel-

nen Faktoren isoliert, wäre kein Experte vor der

Krise jemals auf den Gedanken gekommen,

dass sie möglicherweise einmal zu einem Risiko

für die Stabilität des weltweiten Finanzsystems

werden könnten. In ihrer Kombination führten

sie jedoch fast zu dessen „Kernschmelze“ und

anschließend zu weit in die Realwirtschaft hin-

einreichenden Effekten. Im Folgenden werden

zwei wichtige Ursachen dargestellt:

Der US-Immobilienboom

In den USA hat Wohneigentum einen hohen

Stellenwert und wird seit Jahrzehnten staatlich

gefördert. Dabei kam den vormals durch den

Staat unterstützten und zwischenzeitlich – auf-

grund ihrer hohen Verluste – gänzlich verstaat-

lichten Instituten Freddie Mac und Fannie Mae

eine wesentliche Rolle zu. Schon lange standen

vor allem einkommensschwächere Schichten

im Fokus der Förderung. Daher konnte sich das

sogenannte „Subprime-Segment“ entwickeln.

Darunter werden Kredite an Kreditnehmer mit

geringer Bonität subsumiert.

Ein zusätzliches Element führte dann zum

jüngsten Immobilienboom: Nach dem Platzen

der New-Economy-Blase im Jahr 2000 und den

Terroranschlägen vom 11. September 2001 senk-

te die US-Notenbank den Leitzins von über sie-

ben Prozent im Sommer 2000 auf fast ein Pro-

zent im Dezember 2001, um die US-Wirtschaft

anzukurbeln. Damit begann eine Phase billigen

Geldes, die bis in das Jahr 2005 andauerte und

die zu einem sich selbst verstärkenden Immo-

bilienboom führte. Der Anteil der Immobilie-

neigentümer erhöhte sich US-weit auf ungefähr

70 Prozent. Es entstand die Illusion von dauer-

haft steigenden Immobilienwerten, der Immo-

bilienboom führte zum Immobilienwahn. Diese

Illusion stützte das US-Wirtschaftswachstum,

das zu einem überwiegenden Teil durch den

Konsum getragen wird. Der Konsum wurde in

einem hohen Maße durch eine kontinuierliche

Erhöhung der Hypotheken auf das Eigenheim,

entsprechend dem Wertzuwachs der Immobi-

lie, finanziert.

Die entstandene Immobilienblase hätte für

sich genommen wahrscheinlich aber nicht eine

Krise von der gegenwärtigen Dimension aus-

lösen können. Sie wurde angeheizt durch eine

weitere Ursache.

Die Verbriefung von Subprime-Krediten

Die Technik der Verbriefung von Immobilien-

krediten reicht bis in die 70er-Jahre des letzten

Jahrhunderts zurück. Das „Geschäftsmodell“

von Fannie Mae und Freddie Mac bestand darin,

den Geschäftsbanken Kredite für Wohnimmobi-

lien abzukaufen, zu bündeln und an Investoren

zu veräußern. Da die Kredite hypothekarisch

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

besichert waren, entstand daraus das Segment

der „Mortgage-Backed-Securities“ (Anleihen,

die durch grundpfandrechtlich gesicherte For-

derungen gedeckt sind), genauer der Residen-

tial-Mortgage-Backed-Securities (RMBS), also

mit Eigenheimfinanzierungen („residential“)

gedeckte Anleihen.

Verbriefungen wurden seit diesen Anfangs-

jahren in den USA und später in Europa zu einer

bedeutenden Refinanzierungsquelle und eine

Form der Kreditrisikoübertragung bei Banken.

Im Laufe der Jahre entwickelten Verbriefungs-

spezialisten neue Produkte. Neben diversen

komplexen Innovationen, überwiegend von

sogenannten „synthetischen“ Investitions-

möglichkeiten, wurde die Verbriefungstechnik

zunehmend genutzt, um hohe Risiken aus Sub-

prime-Darlehen auszuplatzieren.

Die Verbriefung selbst solcher Risiken

wurde durch eine immer wachsende, auch hohe

europäische, Nachfrage nach „sicheren“, aber

auch rentierlichen Anlagen von institutionellen

Investoren angetrieben, darunter Hedgefonds,

aber auch deutsche Banken. Sie profitierten

in dieser Boomphase einerseits von günstigen

Refinanzierungsmöglichkeiten, andererseits

sahen sie sich mit hohen Renditeanforderun-

gen konfrontiert. Die Rendite der Subprime-

Verbriefungen ermöglichte den gewünschten

„Rendite-Zuschlag“.

Im Umfeld des niedrigen Zinsniveaus und

starker Investoren-Nachfrage nach Verbriefun-

gen entstand zudem eine besondere Auspräg-

ung der Verbriefungstechnik, das Marktseg-

ment des „Originate-to-Distribute“. Dabei

wurden Kredite vornehmlich zum Zweck der

späteren Verbriefung gewährt. Es bestand keine

Absicht, diese in den Büchern der kreditverge-

benden Bank zu halten. Dieses Modell wurde

besonders im Subprime-Bereich genutzt. Das

Kreditins titut behielt dabei keinen eigenen

Anteil an den Krediten. Um Kredite möglichst

schnell und in ausreichendem Volumen zu

generieren, wurden zudem die Kreditvergabe-

standards (z. B. Bonität des Darlehensnehmers

oder Nachweis eines nachhaltigen Einkom-

mens) immer weiter verwässert. Hinzu kam,

dass auch von Nicht-Banken Kredite im Sub-

prime-Segment intensiv vermarktet wurden.

Eine institutionalisierte Kontrolle dieser Kredit-

vergaben fand jedoch aufgrund des Weiterver-

kaufs der Kredite zumeist nicht statt.

Im Gegensatz zu konservativ strukturierten

RMBS, aber auch zum deutschen Pfandbrief, der

strengen gesetzlichen Auflagen unterliegt, wur-

den hier risikoreiche Portfolios an den Markt

gebracht, die im Wesentlichen auf Spekula-

tionen weiterer Immobilienwertsteigerungen

basierten.

Solche Faktoren legten den Grundstein zur

weltweiten Finanzkrise. Einige wenige Impul-

se im Sommer 2007 genügten, um aus der

Subprime-Krise im Zeitablauf eine weltweite

Wirtschaftskrise zu machen.

Impuls: Zinserhöhungen der US-Notenbank

Mit der boomenden US-Konjunktur wurden

die Leitzinsen sukzessive erhöht und stiegen

von etwas über ein Prozent im Dezember 2001

auf mehr als fünf Prozent im Jahr 2006. Davon

direkt betroffen war also eine Vielzahl von

US-Eigenheimbesitzern, deren Darlehen über-

wiegend variable Verzinsungen aufwiesen.

Insbesondere bei den variabel verzinslichen

Subprime-Darlehen führte das zu deutlich stei-

genden Zahlungsverzugsquoten und zu einem

Anstieg der Zwangsverwertungen von Immo-

bilien.

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Impuls: Rating-Herabstufungen von Subprime-Verbriefungen

Im Juli 2007 wurden deshalb von der Rating-

agentur Moody’s in hohem Umfang US-Eigen-

heim-Verbriefungen (RMBS) heruntergestuft,

Standard & Poor’s zog zu einem späteren Zeit-

punkt nach. Den Marktteilnehmern wurde zu

diesem Zeitpunkt bewusst, dass der US-Immo-

bilienboom mit bislang kontinuierlich steigen-

den Immobilienpreisen sein Ende gefunden

hatte. Seitdem wurden nahezu alle Kapital-

marktsegmente von einem zum Teil sich selbst

verstärkenden Trend betroffen. Die zunächst

isolierte US-amerikanische Entwicklung wurde

schnell auch zu einer europäischen Krise. Der

„Dominoeffekt“ lässt sich, in Anlehnung an die

Systematik der Bank für Internationalen Zah-

lungsausgleich (79. Jb., Basel 2009, S. 19 ff.), in

verschiedene Stufen einteilen.

1. Stufe: Einfrieren der ABS-Märkte (Sommer 2007 bis Frühjahr 2008)

Mit den Rating-Herabstufungen im Sommer

2007 kamen die kurz- und langfristigen Ver-

briefungs-Märkte („ABS“) auch in Europa nahe-

zu zum Erliegen. Die Ankauf-Verkauf-Spanne

der teilnehmenden Banken in diesen Märkten

dehnte sich in einem bislang nicht gekannten

Umfang aus. Der noch vorhandene geringe Han-

del im Sekundärmarkt, dem Markt für bereits

emittierte Wertpapiere, wurde überwiegend

von Verkäufern bestimmt, die sich aufgrund

von Rating-Herabstufungen oder eigenen Refi-

nanzierungsschwierigkeiten von ABS-Papieren

trennen mussten. Insbesondere im kurzlaufen-

den, sogenannten „ABS-Commercial Paper“-

Markt, fanden sich kaum noch neue Investoren.

Bedingt hierdurch wurden von Banken für die

einzelnen Commercial-Paper bereitgestellte,

vertraglich vereinbarte Liquiditäts-/Kreditlini-

en gezogen. Mit Wegfall der Refinanzierungs-

möglichkeit durch den ABS-Markt entstanden

Finanzierungsschwierigkeiten. Diese wurden

begleitet durch einen Abschreibungsbedarf

von Banken aufgrund der Zeitwertbilanzierung

(„Mark-to-Market“) bei Anwendung internatio-

naler Bilanzierungsstandards.

Die Entwicklungen im Verbriefungsmarkt

hatten Auswirkungen auf den Geldmarkt. Durch

erste Zweifel an der Bonität der Geschäftspart-

ner kam es zu Störungen des Interbankenmark-

tes. Die ersten Kreditinstitute, darunter die IKB

in Deutschland, wurden in dieser Krise durch

konzertierte Aktionen des jeweils nationalen

Bankensektors sowie staatliche Maßnahmen

unterstützt. Die Phase endete mit der Verstaat-

lichung von Northern Rock und der Übernahme

von Bear Stearns durch J.P. Morgan.

2. Stufe: Globale Wertberichtigungen und Verluste in der Finanzindustrie (Frühjahr 2008 bis 14. September 2008)

Die Phase der Wertberichtigungen aufgrund von

„Mark-to-Market“-Bewertungen sowie auch

effektiv eingetretenen Verlusten, insbesondere

im Subprime-Segment, setzte sich fort. Für

das erste und zweite Quartal des Jahres 2008

berichteten US-amerikanische und europäische

Banken über Quartalsverluste in Milliarden-

höhe. Diese resultierten zu einem großen Teil

aus Verbriefungsengagements. Die Konsequen-

zen waren das Abschmelzen des vorhandenen

Eigenkapitals bei Banken und Auswirkungen auf

das aufsichtsrechtliche, bei der Kreditvergabe zu

berücksichtigende Eigenkapital der Institute.

Der Weg in die Finanz- und Wirtschaftskrise

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3. Stufe: Zusammenbruch von Lehman Brothers und abgestimmte Regierungsinitiativen (15. September bis November 2008)

Der Zusammenbruch von Lehman Brothers am

15. September 2008 markiert einen Einschnitt

in der bisherigen Finanzkrise. Das fehlende

Vertrauen gegenüber einzelnen Banken dehnte

sich auf die gesamte Bankenindustrie weltweit

aus und führte zu einem Vertrauensverlust

unter den institutionellen Marktteilnehmern,

aber auch in weiten Teilen der Bevölkerung. Der

Kreditmarkt zwischen den Banken (Interban-

kenmarkt) war faktisch nicht mehr existent.

Die Subprime-Krise hatte sich zu einer sys-

temischen Krise des Finanzsystems ausgewei-

tet, die sofortiger staatlicher Interventionen

zur Wiederherstellung von Vertrauen bedurf-

te. In abgestimmter Form wurden seitens der

nationalen Regierungen Eigenkapitalhilfen für

Banken zur Verfügung gestellt, umfangrei-

che Garantien für Privatanleger, insbesondere

für deren Sparguthaben und Einlagen, und in

einzelnen Staaten für institutionelle Investo-

ren abgegeben sowie einzelne Banken (teil-)

verstaatlicht. Zugleich wurde den Banken die

notwendige Liquidität, die nicht mehr vom

Interbankenmarkt gewährleistet wurde, über

Interventionen der Zentralbanken zur Verfü-

gung gestellt.

Parallel wurde die Phase der internationalen

Regierungskonferenzen eingeleitet, bei denen

Sofortmaßnahmen zur Stützung, aber auch

Vorschläge zur langfristigen Reform der Finanz-

märkte und ihrer Aufsichtsorgane diskutiert

und teilweise beschlossen wurden.

4. Stufe: Von der Finanzkrise zur weltweiten Wirtschaftskrise (November 2008 bis März 2009)

In einem bislang nie gekannten Umfang ist die

weltweite „Realwirtschaft“ infolge der Finanz-

krise seit Herbst 2008 eingebrochen. Beispiels-

weise ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt im

vierten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr

um 1,7 Prozent geschrumpft; im ersten Quartal

2009 betrug der Rückgang sogar 6,7 Prozent.

Seitens der nationalen Regierungen wur-

den Konjunkturprogramme zum Abfedern der

Rezession initiiert. In Deutschland kam es am

5. November 2008 zur Verabschiedung des ers-

ten Konjunkturpaketes.

5. Stufe: Erste Anzeichen einer Besserung der wirtschaftlichen Aussichten (März 2009 bis heute)

Seit Frühjahr 2009 verlangsamt sich der Absturz

der Weltwirtschaft und es mehren sich die

Anzeichen für ihre teilweise Erholung. Die Kon-

junkturprogramme zeigen eine erste Wirkung.

Das Ende der Krise ist jedoch noch nicht abseh-

bar. Die Interbankenmärkte sind noch deutlich

von alter Normalität entfernt; die Zentralban-

ken sorgen weiterhin für die Bereitstellung der

Liquidität für das Finanzsystem. Die Rezession

wird sich erst im Laufe der Folgequartale in den

Bankbilanzen in Form höherer Kreditausfälle

zeigen. In diesem Zusammenhang gewinnt die

Diskussion um das Thema „Kreditklemme“ eine

immer größere Bedeutung.

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9Der Weg in die Finanz- und Wirtschaftskrise

Chronologische Entwicklung der Krise anhand ausgewählter Ereignisse2000 bis 2005 Leitzinssenkungen der FED,

Immobilienboom in den USA,Kontinuierliches Wachstum des Subprime-Segmentes

2005 bis 2007 Sukzessive Erhöhung des US-Leitzinses

Frühjahr 2007 Diverse Kreditinstitute melden Verluste und Wertberichtigungen bei Subprime-Krediten im vierten Quartal 2006.

02.04.2007 Insolvenz des US-Hypothekenanbieters New Century Financial Corporation unter „Chapter 11“

Juni 2007 Zwei Hedgefonds von Bear Stearns haben hohe Verluste durch die Anlage in Subprime-Produkten und sind nahezu wertlos.

Juni/Juli 2007 Ratingüberprüfungen und -herabstufungen bei Subprime-Verbriefungen durch Moody’s und Standard and Poor’s

Juli/August 2007 Unterstützungsaktionen für IKB und SachsenLB

13.09.2007 Kunden-Run auf die britische Hypothekenbank Northern Rock aufgrund berichteter Liquiditätsengpässe, Unterstützung durch die Bank of England

18.09.2007 Erste US-Leitzinssenkung durch die FED

Dezember 2007 Erste weltweite Unterstützung der Geldmärkte durch die nationalen Notenbanken

Januar 2008 Beginn der Ratingherabstufungen von Monoline-Versicherungen

Januar/Februar 2008 Meldungen über Abschreibungsbedarf und Verluste von Großbanken weltweit

17.03.2008 Rettungserwerb von Bear Stearns durch J.P. Morgan Chase

07.09.2008 Verstaatlichung von Fannie Mae und Freddie Mac

15.09.2008 Insolvenz von Lehman Brothers

29.09.2008 Hypo Real Estate meldet erhebliche Liquiditätsprobleme und muss von Bundesregierung und Banken gestützt werden.

September bis November 2008 Staatliche Unterstützungsaktionen für europäische und US-amerikanische Banken u. a. durch Beteiligungen an Kreditinstituten

Oktober/November 2008 Koordinierte Unterstützungsmaßnahmen durch Staaten und staatenübergreifende Institutionen für Länder in Zentraleuropa und Island

05.10.2008 Öffentlich erklärte Garantie der deutschen Bundesregierung für alle Spareinlagen in Deutschland

08.10.2008 Erste Zinssenkung der EZB seit 2003

17.10.2008 Verabschiedung des deutschen Finanzmarktstabilisierungsgesetzes im Bundestag

05.12.2008 Verabschiedung des Konjunkturpaketes I durch die Bundesregierung

16.12.2008 US-Leitzinssenkung der FED auf „Nullniveau“

09.01.2009 Commerzbank emittiert erste deutsche Anleihe mit Staatsgarantie.

14.01.2009 Die Bundesregierung verabschiedet das Konjunkturpaket II.

Seit Februar 2009 FED, Bank of England und EZB verabschieden Wertpapierkäufe zur Marktstabilisierung.

02.04.2009 G20-Weltfinanzgipfel zu Maßnahmen im Zuge der Wirtschaftskrise und Regeln für die zukünftige Ausgestaltung der Finanzmärkte

03.07.2009 Der deutsche Bundestag beschließt das „Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung“, auch „Bad-Bank-Gesetz“ genannt.

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Auswirkungen der Krise auf Wirtschaft und Kreditmarkt

Obwohl die internationalen staatlichen Ret-

tungsmaßnahmen das Finanzsystem stabili-

sierten, konnte ein Übergreifen der Finanzkrise

auf die Realwirtschaft in weiten Teilen der Welt

nicht verhindert werden. Konsumzurückhaltung

machte sich breit und die Investitionsnachfrage

brach ein. Aufgrund ihrer hohen Exportorientie-

rung – die Exporte machen nahezu die Hälfte der

gesamten deutschen Wirtschaftsleistung aus –

war die deutsche Wirtschaft davon besonders

betroffen. Dementsprechend hart waren die

Auswirkungen für die Unternehmen durch den

Einbruch der Auslandsnachfrage. Die Umsätze

sind rapide eingebrochen und in der Folge

sehen sich zahlreiche Unternehmen kurzfristig

mit einem hohen zusätzlichen Mittelbedarf

zur Finanzierung ihres Betriebes konfrontiert.

Diese schwierige Situation zu meistern, wäre

für die Unternehmen auch bei einem intakten

Bankensektor eine Herausforderung.

Die durch die prekäre Situation des Finanz-

systems geschwächten Banken haben jedoch

mit einer deutlichen Anhebung der Risiko-

margen und Verschärfung der Kreditstandards

(z. B. Dokumentationspflichten, Sicherheiten)

reagiert (s. Grafik Seite 12). Und diese Entwick-

lung hat sich seit Ende 2008 mit erhöhter Dyna-

mik fortgesetzt, weil inzwischen die schlagartig

weggebrochenen Umsätze zahlreiche Unter-

nehmen in Schwierigkeiten brachten und die

Kreditausfallrisiken deutlich angestiegen sind.

Entsprechend agieren die Banken bei der Kre-

ditvergabe zunehmend restriktiv.

Keine flächendeckende Kreditklemme bei Unternehmen…

Jedoch kann von einer Kreditklemme im Sinne

einer flächendeckenden Kreditverweigerung

für Unternehmen ausreichender Bonität nicht

gesprochen werden. So gaben in einer Befra-

gung1 der Wirtschaftsverbände im August 2009

fast 80 Prozent der Finanzierungsexperten

an, dass ein Unternehmen durchschnittlicher

Bonität derzeit Zugang zu Investitionskredi-

ten habe. Zwar ist die Kredithürde² – die den

Anteil der Firmen angibt, die Restriktionen

beim Kreditzugang verspüren – seit Krisenbe-

ginn deutlich angestiegen, insgesamt wird die

Lage von den Unternehmen jedoch deutlich

besser bewertet als in den Jahren 2003 und

2004 (s. Grafik Seite 12).

…aber Finanzierungsschwierigkeiten nehmen zu

Untersucht man die Finanzierungsbedingun-

gen der deutschen Unternehmen im Detail3,

so zeigt sich, dass mit gut 35 Prozent deut-

lich mehr Unternehmen als im Vorjahr (29 Pro-

zent) eine Verschlechterung der Finanzierungs-

bedingungen gemeldet haben. Einen leichteren

Zugang zu Krediten erlangten mit lediglich vier

Prozent deutlich weniger Umfrageteilnehmer

als im Vorjahr (10 Prozent).

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Die Hauptgründe, welche die betroffenen

Unternehmen für Erschwernisse beim Kredit-

zugang in dieser Befragung anführen, sind

vor allem höhere Anforderungen an die Doku-

mentation von Vorhaben, die Offenlegung von

Informationen sowie steigende Forderungen

nach Sicherheiten. Unternehmen nehmen das

Bankenverhalten demnach durchaus zutreffend

wahr. Aber auch höhere Zinsen und grund-

sätzliche Probleme, überhaupt einen Kredit zu

erhalten, werden häufig genannt.

Insbesondere große Unternehmen mit

einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millio-

nen Euro (38 Prozent) und kleine Unternehmen

bis eine Million Euro Jahresumsatz (40 Prozent)

sind signifikant häufiger von den Verschlechte-

rungen beim Kreditzugang betroffen.

Kleine Unternehmen (Umsatz bis eine Mil-

lion Euro) berichten aber mehr als drei Mal so

häufig von Problemen, überhaupt einen Kredit

zu erhalten als große Unternehmen (Umsatz

von über 50 Millionen Euro). Deren Klagen

beziehen sich eher auf die Finanzierungsbedin-

gungen (Klimaverschlechterung, lange Bearbei-

tungsfristen, schlechtere Konditionen etc.) und

weniger darauf, keinen Zugang zur Finanzie-

rung zu haben.

Einige Branchen – wie z. B. die Werften,

die Automobil-, sowie Teile der Metall- und

Elektroindustrie – sind allerdings besonders

stark von den zunehmenden Finanzierungs-

schwierigkeiten betroffen. Aber auch für den

Einzelhandel und das Dienstleistungsgewerbe

wird die Situation zunehmend schlechter. Auf

einzelnen Segmenten des Kreditmarkts sind

die Probleme folglich bereits drängend. Dies

betrifft insbesondere langfristige und großvo-

lumige Finanzierungen.

Gefahr einer Abwärtsspirale droht

Es ist zu befürchten, dass sich die Finanzie-

rungssituation in den nächsten Monaten weiter

anspannen wird. Dazu trägt neben der scharfen

Rezession und den steigenden Kreditausfallri-

siken auch die weiterhin schwierige Lage des

Bankensektors bei. Die Banken haben durch

Abschreibungen im Zuge der Krise Eigenkapital

verloren. Weitere Abschreibungen nicht nur

aus toxischen Papieren, sondern auch aus klas-

sischen Unternehmenskrediten stehen bevor.

Hinzu kommt, dass drohende Rating-Herabstu-

fungen die Hinterlegungspflichten mit regula-

torischem Eigenkapital (Basel II) erhöhen und

den Kreditvergabespielraum der Banken weiter

einengen.

Aufgrund der aktuellen Finanz- und Wirt-

schaftskrise droht daher die Gefahr einer

Abwärtsspirale aus schlechter Geschäftslage,

mangelnder Finanzierung und unterlassenen

Investitionen. Wenn die Unternehmen wegen

der derzeitigen konjunkturellen Schwächepha-

se die Investitionsanstrengungen der vergange-

nen Jahre nicht aufrechterhalten können, blei-

ben wichtige Impulse für die wirtschaftliche,

ökologische und gesellschaftliche Entwicklung

Deutschlands aus.

Hoher Investitionsbedarf der Kommunen

Auch die Leistungsfähigkeit der Infrastruk-

tur deutscher Kommunen ist akut gefährdet.

In einer aktuellen Studie wird der kommu-

nale Investitionsbedarf auf jährlich 47 Milli-

arden Euro4 geschätzt. Dieser setzt sich in

den Bereichen Verkehr, Bildung und Gesund-

heit insbesondere aus dem Nachholbedarf für

Auswirkungen der Krise auf Wirtschaft und Kreditmarkt

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z. B. barrierefreie öffentliche Gebäude und aus

dem Ersatzbedarf für veraltete Infrastruktur

zusammen. In der aktuellen Krise besteht die

Gefahr, dass hier die notwendigen Investitionen

zurückbleiben. Zwar fließen durch die Konjunk-

turprogramme des Bundes und der Länder tem-

porär Kredite und Zuschüsse in Milliardenhöhe

an die Kommunen. Aber diese Mittel reichen

nicht aus, um den Investitionsbedarf vollstän-

dig zu decken.

Zusätzlich müssen sich die Kommunen

mit den zukünftigen Herausforderungen des

demografischen Wandels (Alterung, Binnenmi-

gration) und der immer weiter zunehmenden

Globalisierung (internationale Migration in die

Kommunen, verstärkter globaler Wettbewerb

für die lokalen Unternehmen) auseinanderset-

zen. Beide Trends können zu einer deutlichen

Ausweitung des kommunalen Investitionsbe-

darfs führen.

Kommunale Haushalte durch Krise besonders belastet

Neben dem Investitionsbedarf wird sich die

aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise auch auf

die kommunalen Haushalte auswirken. Wie

bereits in früheren konjunkturellen Abschwün-

gen sind für die Kommunen massive Steuer-

mindereinnahmen zu erwarten. Gemäß der

aktuellen Steuerschätzung5 wird bereits in

diesem Jahr mit hohen Einnahmenausfällen

gerechnet. Manche Städte gehen gar von einem

bis zu 40 Prozent niedrigeren Steueraufkom-

men aus. Gleichzeitig werden die Länder ihre

Finanzierungsbedingungen der deutschen Unternehmen

© Quellen: Bank Lending Survey, ifo

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* Erwartungen der Umfrageteilnehmer

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Kreditstandards Deutschland (links) Kreditstandards Euroraum (links)

ifo Kredithürde (rechts)

22

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13Auswirkungen der Krise auf Wirtschaft und Kreditmarkt

kommunalen Finanzzuweisungen reduzieren

und die im Zuge der Wirtschaftskrise anstei-

gende Arbeitslosigkeit wird bei den Kommunen

zu höheren Sozialausgaben führen.

So wird die Finanz- und Wirtschaftskri-

se empfindliche Folgen für die kommunale

Verschuldung haben. Im Jahr 2008 gelang es

den Kommunen zwar noch, einen Teil ihrer

Kreditmarktschulden abzubauen und diese im

Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf

78,5 Milliarden Euro zu reduzieren. Insgesamt

ist aber damit zu rechnen, dass sich durch die

Krise die jüngste Entspannung der kommuna-

len Finanzen wieder umkehrt und die kommu-

nalen Investitionen reduziert werden. Somit

besteht akut die Gefahr, dass die gegenwärtige

Investitionslücke der kommunalen Infrastruk-

tur weiter anwachsen wird.

Eine jüngst durchgeführte Kommunalbefra-

gung6 stützt diese Einschätzung:

Die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise

wird sich für 91 Prozent aller befragten

Kommunen stark bis mittelstark auf ihr

kommunales Handeln auswirken.

Der kommunale Investitionsrückstand wird

aktuell auf hochgerechnet 84 Milliarden

Euro geschätzt. Das ist deutlich höher als

die Schätzung der letzten Difu-Studie von

2008.

Das in der Befragung ermittelte, für 2010

geplante Investitionsvolumen der Kommu-

nen beträgt 23 Milliarden Euro.

Mit den Mitteln der Konjunkturpakete der

Bundesregierung haben bis zum Zeitpunkt

der Befragung rund 50 Prozent aller befrag-

ten Kommunen Investitionen geplant oder

getätigt. Davon hat nur jede fünfte Kom-

mune die Maßnahme bereits begonnen

oder beendet.

Förderbanken als verlässliche Partner

Um ihren Kunden auch in der Krise zur Seite

zu stehen, haben die Förderbanken bereits

umfangreiche Maßnahmen gestartet. So wur-

den zur Sicherung der Finanzierung von Unter-

nehmen und Kommunen zusammen mit Bund

und Ländern Programme zur Investitions- und

Betriebsmittelförderung bereitgestellt. Dane-

ben können die Kunden auf die etablierten

und günstigen Kreditprogramme der Förder-

banken zurückgreifen. Begleitend unterstützt

das breite Beratungsangebot der Förderbanken

die Kunden zusätzlich mit einer Vielzahl von

Informationen.

1 Vgl. KfW-Blitzbefragung (August 2009).

2 Die Kredithürde wird monatlich vom ifo-

Institut ermittelt.

3 Vgl. KfW-Unternehmensbefragung (Mai

2009).

4 Vgl. Difu (2008): Investitionsrückstand und

Investitionsbedarf der Kommunen, Edition

Difu.

5 Vgl. die letzte Schätzung des Arbeitskreises

„Steuerschätzungen“ vom Mai 2009.

6 Vgl. KfW-Difu Kommunalbefragung (2009).

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14

Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Im Fokus: Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung

Bund und Länder haben als Reaktion auf die

Wirtschaftskrise bereits im vergangenen Jahr

umfangreiche, aufeinander abgestimmte

Anstrengungen zur Stützung der Konjunktur

unternommen. Der Bund stellt mit seinen bei-

den Konjunkturpaketen insgesamt 182 Milliar-

den Euro bereit.

Als erste Maßnahme verabschiedete die

Bundesregierung bereits Anfang November

2008 das Konjunkturpaket I: „Beschäftigungs-

sicherung durch Wachstumsstärkung“. Es soll

dazu beitragen, der Konjunkturabschwächung

infolge der Krise auf den globalen Finanzmärk-

ten entgegenzutreten und weiteren volkswirt-

schaftlichen Schaden in Deutschland abzu-

wenden. Mit dem darauffolgenden Konjunk-

turpaket II „Entschlossen in der Krise, stark für

den nächsten Aufschwung“ von Januar 2009

setzte die Bundesregierung weitere Impulse

für eine nachhaltige Stärkung des Landes und

zur Stützung der Binnenkonjunktur. Bei beiden

Konjunkturpaketen ist die KfW mit Kreditpro-

grammen beteiligt.

Konjunkturpaket I

Mit dem Konjunkturpaket I soll das Vertrauen

von Bürgern und Unternehmen in die Sozia-

le Marktwirtschaft gewahrt und die Stabili-

tät sowie Funktionsfähigkeit des deutschen

Finanzsystems sollen gewährleistet werden.

Das Paket setzt sich aus einem KfW-Kredit-

programm sowie flankierenden Maßnahmen

zusammen. Insgesamt werden rund 32 Milliar-

den Euro aus den öffentlichen Gesamthaushal-

ten in den Jahren 2009 und 2010 zur Verfügung

gestellt. Mit dem KfW-Sonderprogramm 2009

„Mittelständische Unternehmen“ stehen ins-

gesamt 15 Milliarden Euro für eine zinsvergüns-

tigte Kreditvergabe zur Unternehmensfinanzie-

rung von kleinen und mittleren Unternehmen

zur Verfügung. Zudem wurden durch zusätzli-

che Mittel für das CO2-Gebäudesanierungspro-

gramm und andere Maßnahmen Investitionen

in die Energieeffizienz von Gebäuden angesto-

ßen. Ebenso wurden die Infrastrukturprogram-

me der KfW für strukturschwache Kommunen

aufgestockt. Um dringliche Verkehrsinvestiti-

onen zu beschleunigen, entstand das „Inno-

vations- und Investitionsprogramm Verkehr“.

Zusätzlich erfolgte eine Erhöhung der Finanz-

mittel für die Gemeinschaftsaufgabe „Verbes-

serung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.

Daneben gibt es flankierende Maßnah-

men, mit denen das Konjunkturpaket I sinnvoll

ergänzt wird. So ergeben sich steuerliche Entlas-

tungen für Privatpersonen und Unternehmen,

wodurch Impulse für öffentliche und private

Investitionen entstehen. Durch die Entlastung

von Bürgern und Unternehmen wird der Kon-

sum belebt und die Beschäftigung gesichert.

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15

Konjunkturpaket II

Das zweite Maßnahmenpaket der Bundesregie-

rung umfasst 150 Milliarden Euro und gliedert

sich in drei Teile:

KfW-Kreditprogramm mit einem Volumen

von 25 Milliarden Euro zur Unternehmens-

finanzierung von Unternehmen mit einem

Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro.

Bürgschaftsprogramm mit einem Volumen

von 75 Milliarden Euro zur Verbesserung

der Kreditfinanzierungsmöglichkeiten. Die

Haus- und Bürgschaftsbanken werden im

Risiko bei Investitions- und Betriebsmittel-

finanzierungen stärker als bisher durch den

Bund entlastet; dieser beteiligt sich zudem

auch am Risiko der Länder.

Unmittelbare Ausgaben von insgesamt

50 Milliarden Euro für Investitionen, Wirt-

schaftshilfen und Steuersenkungen.

Daneben unterstützt der Bund zusätzliche

Investitionen der Kommunen und der Länder.

Hierzu gewährt er den Ländern Finanzhilfen

für besonders bedeutsame Investitionen im

Bereich der Bildung sowie der leistungsfähigen

Infrastruktur in Höhe von insgesamt 10 Milliar-

den Euro. Auf der Grundlage des Zukunftsinves-

titionsgesetzes soll die Hälfte der Finanzmittel

bis Ende 2009 abgerufen und überwiegend für

Investitionen der Kommunen in die Bildungs-

und Infrastruktur eingesetzt werden.

Die Länder tragen zudem die Verantwor-

tung, dass auch finanzschwache Kommunen

Zugang zu den Finanzhilfen erhalten. Der Bund

beteiligt sich mit 75 Prozent, die Länder ein-

schließlich der Kommunen mit 25 Prozent am

öffentlichen Finanzierungsanteil. Die Mittel

werden beispielsweise zur Breitbandverkabe-

lung, Altlastensanierung oder zum Hochwas-

serschutz im Binnenland eingesetzt.

Ergänzend dazu haben einige Bundesländer

zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um Wachs-

tum und Beschäftigung zu sichern. Es wurden

Investitionen in die Infrastruktur vorgezogen und

zusätzliche Investitionsprogramme aufgelegt. Die

Förderbanken und Bürgschaftsbanken der Länder

haben die Kredit- und Bürgschaftsprogramme

angepasst und neue Angebote aufgelegt.

Im Fokus: Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung

Die Bausteine der KfW im Rahmen der Konjunkturpakete Volumen

in Mrd. EUR1. Unternehmen finanzieren: KfW-Sonderprogramm „Mittelständische Unternehmen“

KfW-Sonderprogramm „Große Unternehmen“

KfW-Sonderprogramm „Projektfinanzierung“ 40,0

KfW-Sonderprogramm „Globaldarlehen“

2. Energieeffizient bauen und sanieren 8,5

3. Innovation und Energieeffizienz von Unternehmen fördern 1,0

4. Infrastruktur ausbauen 3,0

Gesamt 52,5

Quelle: KfW-Bankengruppe

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16

Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Förderbanken – Verlässliche Partner auch in der Krise

Die deutschen Förderbanken sind in der aktu-

ellen gesamtwirtschaftlichen Situation beson-

ders gefordert, mittels ihres Förderangebots

den Abschwung der Konjunktur abzufedern

und zugleich wichtige Impulse für ein erneutes

Anziehen der Wirtschaftskraft in Deutschland

zu setzen. Sie sahen sich seit Beginn der Wirt-

schafts- und Finanzkrise dabei sowohl mit einer

rein quantitativ gestiegenen als auch mit einer

qualitativ veränderten Nachfrage konfron-

tiert. Die Förderbanken haben auf diese neuen

Anforderungen an ihr Förderspektrum zeitnah

reagiert: Einerseits wurden die zur Verfügung

stehenden Angebote insgesamt deutlich ausge-

weitet, andererseits wurde das Förderangebot

in Anbetracht der konkreten Anforderungen aus

der Wirtschaftskrise neu justiert und den ver-

änderten Marktbedingungen bzw. Bedürfnissen

der Unternehmen angepasst.

Stärkere Nachfrage nach öffentlicher Förderung

Die Finanzierungsquelle „öffentliche Förde-

rung“ ist im Zuge der Wirtschaftskrise verstärkt

in den Fokus mittelständischer Unternehmen

gerückt. Ursächlich für diese Entwicklung sind

im Wesentlichen drei Faktoren:

Zunehmende Finanzierungsschwierigkei-

ten: Ohne öffentliche Förderangebote sind

aktuell notwendige Finanzierungen vielfach

schwer oder nicht mehr darstellbar. Daher

halten Unternehmen Förderkredite zur-

zeit eher für vorteilhaft als in Zeiten eines

zumeist problemlosen Kreditzugangs, d. h.

vor der Wirtschaftskrise.

Verbesserte Informationslage: Kaum eine

Woche verging in den letzten Monaten, in

der nicht Meldungen über die Förderanträge

von Großunternehmen in der Presse waren.

Zusätzlich wurde intensiv über die speziel-

len Konjunkturprogramme von Bund und

Ländern berichtet. Gleichzeitig haben die

Förderbanken ihrerseits gezielte Kommuni-

kationsmaßnahmen ergriffen, um über ihr

zusätzliches Angebot zu informieren.

Höhere Akzeptanz: Die Inanspruchnahme

öffentlicher Förderung wird – bedingt durch

die verbesserte Informationslage – auch bei

bislang eher reservierten Mittelständlern

zunehmend als probates und geeignetes

Instrument der Unternehmensfinanzierung

angesehen.

Es ist davon auszugehen, dass sich hieraus

positive Langzeiteffekte für öffentliche För-

derung und damit auch für den Mittelstand

ergeben. So ergab eine kürzlich erfolgte Studie,

dass die Mehrheit der Unternehmen, die bereits

Fördermittel in Anspruch genommen haben,

die Förderung als Werttreiber ansehen und sich

deren Inanspruchnahme „insgesamt gelohnt“

hat1.

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17Förderbanken – Verlässliche Partner auch in der Krise

Ausweitung des Förderangebots

Auf die gestiegene Nachfrage und die dra-

matische Verschlechterung der Wirtschaftsla-

ge haben die Förderbanken zeitnah mit einer

Ausweitung ihres Förderangebots reagiert.

Angebote auf Bundesebene durch KfW und

Landwirtschaftliche Rentenbank wurden dabei

durch länderspezifische Programme der Lan-

desförderbanken flankiert. Zusätzlich bereitge-

stellte Mittel der Länder und des Bundes haben

den Spielraum der Förderbanken zur Auflegung

neuer oder zur Ausweitung bestehender Förder-

programme nachhaltig erweitert.

Die Europäische Union hat diesen Prozess

durch sachgerechte Erleichterungen im EU-Bei-

hilferecht begleitet. Spezielle Sonderregelungen

für Unternehmen während der Wirtschaftskrise

ermöglichen es den Förderbanken – zunächst

befristet bis Ende 2010 – z. B. deutlich höhere

Subventionen in Form von Zinsvergünstigun-

gen oder Haftungsfreistellungen zu vergeben

als im Rahmen der üblichen Bestimmungen.

Auch lassen die Sonderbestimmungen der EU

erstmals ohne gesonderte Genehmigung die

Förderung von Unternehmen in Schwierigkeiten

über Förderprogramme zu, sofern die betreffen-

den Unternehmen nach dem 1. Juli 2008 infolge

der Finanz- und Wirtschaftskrise in wirtschaft-

liche Schwierigkeiten geraten sind.

Konjunkturorientierte Festlegung des Förderangebots

Eine Ausweitung des Förderangebots allein

hätte den Herausforderungen der Wirtschafts-

krise und den Bedürfnissen von Unternehmen

aber nur bedingt Rechnung getragen. Die För-

derbanken sahen sich vielmehr vor die Aufgabe

gestellt, die Schwerpunktsetzung ihrer Förde-

rung und die Auswahl der Förderinstrumente

verstärkt auf die speziellen Anforderungen der

aktuellen Wirtschaftskrise anzupassen. Hin-

tergrund ist, dass sich zum einen der Unter-

stützungsbedarf von Unternehmen je nach

Konjunkturphase wandelt, zum anderen die

einzelnen Förderinstrumente unterschiedliche

Zielrichtungen haben. So steht in konjunkturell

guten Zeiten vor allem eine Stärkung der Inves-

titionsneigung von Unternehmen oder die Stär-

kung der Eigenkapitalausstattung im Vorder-

grund. Probate Mittel stellen in einer solchen

Situation das Angebot z. B. von zinsgünstigen

Förderkrediten bzw. von Mezzanine-Kapital dar.

Die aktuelle Wirtschaftskrise setzt hingegen

andere Anforderungen: Zielsetzung ist nun-

mehr die Sicherung des Zugangs zu Krediten

sowie der Erhalt von Unternehmen.

Förderschwerpunkte und -instrumente in der Krise

Betrachtet man die aktuellen Rahmenbedin-

gungen für Unternehmen und Banken, macht

die aktuelle Wirtschaftskrise vor allem in fol-

genden fünf Punkten qualitative Anpassungen

des Förderangebots erforderlich:

Betriebsmittelkredite: Viele mittelständi-

sche Unternehmen müssen als Folge der

Wirtschaftskrise Auftragseinbrüche verkraf-

ten und verstärkt den Verzug von Zahlun-

gen sowie Forderungsausfälle hinnehmen.

Dies zerrt an ihrer Liquidität. Die Sicher-

stellung der Liquidität von Unternehmen in

Form von Betriebsmittelkrediten ist daher

eine der wichtigsten aktuellen Aufgaben der

Förderbanken.

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18

Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Risikoübernahmen: Die aktuell aus Risiko-

überlegungen zurückhaltende Kreditverga-

be der Banken wirkt sich auch auf Förder-

kredite negativ aus, da diese zumeist im

Hausbankenobligo vergeben werden. Die

Förderbanken haben daher in den vergan-

genen Monaten massiv ihr Angebot an Pro-

grammen mit Haftungsfreistellungen für

die Hausbanken und Bürgschaften ausge-

baut, um dem Mittelstand weiterhin den

Zugang zu zinsgünstigen Krediten insbe-

sondere für Betriebsmittel zu erhalten.

Beratungsangebote: Die Beratungsangebo-

te für den Mittelstand wurden über die Ein-

richtung zusätzlicher Hotlines oder speziel-

ler Task-Force-Einheiten ausgebaut, um

Unternehmen mit Finanzierungsschwierig-

keiten oder wirtschaftlichen Problemen

infolge der Wirtschaftskrise kompetent und

kostengünstig zur Seite zu stehen.

Globaldarlehen für Hausbanken: Die Refi-

nanzierung von Hausbanken gestaltet

sich aufgrund der Verwerfungen an den

Finanzmärkten problematisch. Um negative

Auswirkungen auf die Vergabe von Mittel-

standskrediten zu vermeiden, bieten die

Förderbanken daher verstärkt Globaldarle-

hen für Hausbanken zur Refinanzierung von

Krediten an den Mittelstand an.

Neustartfinanzierung: Aufgrund der aktuel-

len Wirtschaftskrise wird es voraussichtlich

zu einem Ansteigen der Insolvenzzah-

len kommen. In dieser Situation sind För-

derprogramme gefragt, die insolventen,

aber sanierungswürdigen Unternehmen die

erfolgreiche Durchführung eines auf Sanie-

rung ausgerichteten Insolvenzplanverfah-

rens und anschließende Neustartfinanzie-

rung ermöglichen (z. B. Programm „Krisen-

bewältigung und Neustart“ in Sachsen)2.

Schnelle Reaktion stärkt Wirtschaftsstandort Deutschland

Die deutschen Förderbanken haben durch ihr

schnelles und überlegtes Handeln bei Einbruch

der Wirtschaftkrise bewiesen, dass sie dem

Mittelstand auch in schwierigen Zeiten als

verläss licher und kompetenter Partner zur Seite

stehen. Bewährt hat sich in diesem Zusam-

menhang abermals das föderale Prinzip der

Förderung in Deutschland. So ergänzen die

Landesförderbanken das Förderangebot auf

Bundesebene unter Berücksichtigung regiona-

ler Anforderungen und Zielsetzungen der Poli-

tik. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird

somit insgesamt gestärkt und ein wichtiger

Beitrag zu einem soliden Fundament für einen

erneuten Aufschwung gelegt.

1 vgl. NRW.BANK.Mittelstandsstudie 2009: Mit-

telstandsfinanzierung in Zeiten der Finanz-

krise – Öffentliche Finanzierungsförderung

als Werttreiber?, NRW.BANK (Hrsg.), Düssel-

dorf, 2009, S. 24 ff.

2 vgl. Paffenholz, G./Kranzusch, P. Insolvenz-

planverfahren – Sanierungsoption für mit-

telständische Unternehmen, Schriften zur

Mittelstandsforschung, Nr. 114 NF, S. 37 ff

und 92. ff)

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19

Im Gespräch

Prof. Rolf Rattunde ist seit vielen Jahren als

Insolvenzverwalter und Sanierungsberater tätig

und vielfach als Planverfasser in Erscheinung

getreten. Daneben ist er Mitautor der Kommen-

tare zur Gesamtvollstreckungsordnung und zur

Insolvenzordnung und Ko-Autor eines Hand-

buchs über das Insolvenzplanverfahren sowie

Verfasser zahlreicher Aufsätze und Urteils-

anmerkungen.

Insolvenz als Chance

Herr Professor Rattunde, Sie verfügen über

langjährige Erfahrungen als Insolvenzverwal-

ter und insbesondere wenn es darum geht,

ein Unternehmen mittels eines Insolvenzplan-

verfahrens zu sanieren. Wir wollen unserer

Leserschaft darlegen, warum eine Insolvenz zu

Unrecht pauschal mit dem zwangläufigen Ende

der Unternehmensexistenz gleichgesetzt wird

und mit einem entsprechend negativen Image

belastet ist.

Frage: Noch immer wird in der politischen

Öffentlichkeit das offene Nachdenken über

eine Sanierung in der Insolvenz mit Empörung

zurückgewiesen. Welche Vorteile kann Ihrer

Meinung nach eine Sanierung in der Insolvenz

haben?

Prof. Rattunde: Sanierung durch Insolvenz ist

für viele, auch für die Politik, immer noch ein

neues Thema. Oft gilt noch der Grundsatz

„Sanierung statt Insolvenz“, Insolvenz bedeu-

tet demgegenüber Zerschlagung. Obwohl das

Thema „Insolvenz“ derzeit allgegenwärtig

Prof. Rolf Rattunde, Rechtsanwalt, Insolvenzverwalter, Notar in Berlin, Fachanwalt für Insolvenz- und Steuer-recht, Leonhardt Westhelle & Partner, Berlin

Tagesgespräch ist, ist es überwiegend negativ

besetzt. Über den Sinn und Zweck, insbesonde-

re auch die Chancen eines Insolvenzverfahrens,

wird auffallend wenig nachgedacht. Insolvenz

ist Synonym für Betriebsschließung, Wert- und

Arbeitsplatzverlust. Die Öffentlichkeit meint,

der Insolvenzantrag führe unmittelbar zum Tod

des betroffenen Unternehmens. Dabei ist die

Insolvenz, mithin das Insolvenzverfahren, in

Deutschland als Mittel zur Krisenbewältigung

gedacht, durch das die in jeder Krise liegende

Chance verwirklicht werden kann.

Der Gesetzgeber hat durch die Insolvenzrechts-

reform im Jahr 1999 versucht, ein positives

Insolvenzklima zu schaffen und den Sanie-

rungsgedanken zu stärken. Leider wird dies von

den Betroffenen oft verkannt. Die Insolvenz

wird als persönliches Scheitern angesehen und

muss unter allen Umständen vermieden wer-

den. Dabei sollte die Insolvenz nicht als Ende

der unternehmerischen Tätigkeit gesehen wer-

den, sondern als Möglichkeit für eine zweite

Chance. Insbesondere mit dem Insolvenzplan-

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

verfahren wird den Unternehmen ein Instru-

ment gegeben, um mit gesetzlichen Mitteln

Sanierungsmaßnahmen ergreifen zu können.

Das Insolvenzplanverfahren beispielsweise fügt

der leistungswirtschaftlichen Sanierung die

finanzwirtschaftliche Sanierung hinzu. Das ist

gewissermaßen der Königsweg der Unterneh-

menssanierung, hier bleibt die Eigentümer-

Kapitalgesellschaft erhalten. Der Insolvenzver-

walter, der ein Planverfahren durchsetzt, wird

Sanierungsmaßnahmen wie Vertragskündigun-

gen, Personalabbau, Anfechtung etc. ergrei-

fen, die außerhalb der Insolvenz nicht möglich

wären. Zudem ist es ihm im Rahmen des Plan-

verfahrens möglich, obstruktive Beteiligte unter

Einsatz des Mehrheitsprinzips zum Konsens zu

zwingen (sog. Obstruktionsverbot). Ein weiterer

Vorteil ist die Schnelligkeit des Planverfahrens,

das zwischen Planeinreichung, Abstimmung

und Rechtskraft nur wenige Wochen vorsieht.

So ist es beispielsweise innerhalb kürzester Zeit

möglich, einen Großkonzern mit Insolvenzplä-

nen zu sanieren.

Frage: Sie verwenden hier den Begriff „Insol-

venz planverfahren“. Erklären Sie uns bitte

zunächst die Grundzüge des Insolvenzplanver-

fahrens. Wie unterscheidet es sich von der

sonstigen Insolvenz?

Prof. Rattunde: Das Planverfahren ist Krisen-

management pur. Im Gegensatz zum Regel-

insolvenzverfahren ist die rechtliche Gestaltung

des Planverfahrens darauf ausgelegt, in kürzes-

ter Zeit – meist innerhalb weniger Monate

– das betroffene Unternehmen zu sanieren oder

aus der Insolvenz herauszuführen. Der Insol-

venzplan saniert den Rechtsträger. Er erfordert

dabei weitgehend Konsens zwischen den Betei-

ligten (Banken, Betriebsrat, Geschäftsleitung,

Lieferanten). Die Befriedigungsquoten sind bei

einem Planverfahren regelmäßig signifikant

höher als in einem Regelinsolvenzverfahren.

Vorlageberechtigt sind der Insolvenzverwalter

und der Schuldner selbst.

In formeller Hinsicht besteht der Insolvenzplan

aus einem darstellenden Teil, in dem die Ursa-

chen für die Krise offen analysiert, die Maßnah-

men zu ihrer Beseitigung erläutert und die

Zielvorstellung von dem gesunden Unterneh-

men dargestellt werden. Der darstellende Teil

soll die wesentlichen Angaben zu den Grundla-

gen und Auswirkungen des Plans als Entschei-

dungsgrundlage für die Gläubiger enthalten.

Im zweiten, dem gestaltenden Teil wird der von

den Gläubigern anzunehmende Vergleichsvor-

schlag im Einzelnen ausformuliert. Darin wird

festgelegt, wie die Rechtsstellung der Beteilig-

ten durch den Plan geändert werden soll. Er ist

der wesentliche Teil, der auch sprachlich so

knapp und präzise wie möglich gefasst werden

muss, damit nach Rechtskraft der Bestätigung

des Insolvenzplans die in ihm festgelegten Wir-

kungen für und gegen alle Beteiligten voll-

streckbar eintreten.

Die Gläubiger werden nach Gruppen einge-

teilt: Gesicherte, Ungesicherte, Arbeitnehmer,

Kleingläubiger etc. Dies erlaubt eine Ungleich-

behandlung je nach Interessenlage. Innerhalb

der jeweiligen Gruppe muss den einzelnen

Gläubigern jedoch volle Gleichbehandlung

gewährt werden. Sondervorteile, erst recht

solche außerhalb eines Insolvenzplans, sind

verboten, ebenso Stimmenkauf oder sonstige

Einflussnahmen. Der Plan wird den einzelnen

Gläubigergruppen zur Abstimmung gestellt,

wobei eine Annahme des Plans erfolgt, wenn

alle Gläubigergruppen zustimmen. Hierfür ist

Voraussetzung, dass in jeder Gruppe sowohl die

Summe der Gläubigerköpfe als auch die Summe

der Gläubigerforderungen für den Plan ist. So

ist gewährleistet, dass nur eine Mehrheit der

Gläubiger eine Minderheit zwingen kann, etwas

zu akzeptieren, was sie vielleicht freiwillig nicht

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21Im Gespräch

will. Auch wenn die Mehrheit in einer Gruppe

nicht erreicht wird, kann der Plan durchgesetzt

werden. Voraussetzung ist, dass die Gläubiger

dieser Gruppe durch den Plan nichts verlieren,

was sie ohne den Plan hätten.

Frage: Unter welchen Voraussetzungen kann

ein Insolvenzplanverfahren erfolgreich sein?

Prof. Rattunde: Die wesentlichen Vorausset-

zungen für den erfolgreichen Ablauf eines

Insolvenzplanverfahrens sind: ein schnelles

Verfahren, ausreichende Liquidität und eine

umfassende Vorbereitung. Vor allem aber ist

eine offene Kommunikation zwischen allen

Beteiligten erforderlich, wenn möglich, bereits

im Vorfeld der Insolvenz sowie in der Antrags-

phase. Sanierung beruht auf Konsens, daher

stellt Kommunikation, frei von persönlichen

Konflikten und Eitelkeiten, den wesentlichen

Erfolgsfaktor einer Sanierung dar. Dafür bedarf

es der Auswahl eines sanierungsbereiten sowie

-erfahrenen Verwalters.

Frage: Worin bestehen die Vorteile eines Plan-

verfahrens im Vergleich zu außergerichtlichen

Sanierungsversuchen oder einer übertragenden

Sanierung?

Prof. Rattunde: Das Insolvenzplanverfahren als

Alternative zur Regelinsolvenz ist an die Stelle

des früheren Vergleichs und Zwangsvergleichs

getreten. Sinn und Zweck ist es, den Beteiligten

einen Rechtsrahmen für die einvernehmliche

Bewältigung der Insolvenz zu ermöglichen.

Die außergerichtliche Sanierung ist nur in aus-

sichtsreichen Fällen sinnvoll, d. h., wenn der

Unternehmer in einer Krisensituation frühzeitig

handelt und somit genügend liquide Mittel vor-

handen sind, um den Gläubigern einen echten

Ausgleich für ihren teilweisen Forderungsver-

zicht anbieten zu können. Liegt bereits (dro-

hende) Zahlungsunfähigkeit vor, ist ein außer-

gerichtlicher Vergleich kaum noch möglich und

es besteht die Gefahr der Strafbarkeit wegen

Insolvenzverschleppung.

Die überwiegende Zahl an Sanierungsfällen

wird mittels einer übertragenden Sanierung

gelöst. Sie führt zu einer Übertragung des

Vermögens auf einen Investor, ohne dass die

Verbindlichkeiten übergehen. Es wird ein neuer

Unternehmensträger gegründet. Vorteil ist,

dass Dauer, Kosten und Liquidität definiert

sind, sie versagt aber, wenn beispielsweise kein

Investor vorhanden ist, wenn das Unternehmen

wegen seiner Größe, immaterieller Wirtschafts-

güter, einer Vielzahl von Vertragsverhältnissen

etc. unübertragbar ist. In diesen Fällen ist ein

Insolvenzplanverfahren erforderlich.

Das Planverfahren bereinigt die Bilanz durch

einen „Zwangsvergleich“ mit den Gläubigern

und stellt damit zugleich die Zahlungsfähig-

keit wieder her. Ein Insolvenzplanverfahren ist

unumgänglich, wenn es sich um einen Betrieb

handelt, dessen Existenz u. a. auf nicht über-

tragbaren Wirtschaftsgütern beruht, die bei

einer übertragenden Sanierung naturgemäß

nicht oder nur mit Zustimmung eines Dritten

übertragen werden können. Bei Großbetrieben

ist dies fast immer der Fall. Außerdem kann

bei einem Insolvenzplanverfahren der bisher

entstandene Verlustvortrag unter bestimmten

Umständen gerettet werden, was für den Inha-

ber, damit auch für seine Gläubiger oder einen

Investor, ein nicht zu unterschätzender wirt-

schaftlicher Vorteil ist. So ist es kein Wunder,

dass die meisten bekannt gewordenen Insol-

venzplanverfahren ausgesprochene Großbetrie-

be betreffen: Herlitz, Senator Entertainment,

Ihr Platz, SinnLeffers etc.

Ein weiterer Vorteil ist der schnelle Ablauf eines

Insolvenzplanverfahrens. Bereits einen Monat

nach Einreichung des Insolvenzplans und sei-

ner Prüfung durch das Amtsgericht hat die

entscheidende Gläubigerabstimmung stattzu-

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22

Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

finden (§ 235 InsO). Das hat dazu geführt, dass

das Insolvenzverfahren über die Herlitz AG in

Berlin – das erste große Industrieplanverfahren

–, bereits ca. sechs Wochen nach Verfahrens-

eröffnung nach erfolgreicher Sanierung durch

das Amtsgericht wieder aufgehoben werden

konnte.

Frage: Wo Vorteile sind, gibt es in der Regel

auch Nachteile. Ist dies auch in Bezug auf das

Insolvenzplanverfahren so? Wie ist die Reaktion

der Gläubiger?

Prof. Rattunde: Neben den zahlreichen Chan-

cen, birgt das Werkzeug „Insolvenzplan“ auch

Risiken: Grundsätzlich muss der Unternehmer

sanierungswillig sein, denn die Erstellung eines

Insolvenzplans ist sehr zeitintensiv und bedarf

einer strukturierten Vorbereitung. Neben dem

Willen und der Zeit muss auch die finanzielle

Basis vorhanden sein. Der Insolvenzplan ist

zudem ein relativ kompliziertes Instrument, das

genaue Rechtskenntnisse des Planverfassers

verlangt. Nicht selten ist es auch der Insolvenz-

verwalter, der ein erfolgreiches Umsetzen des

Insolvenzplans verhindert, denn viele Verwal-

ter beherrschen die besonderen Anforderungen

eines Planverfahrens leider nur unzureichend

oder gar nicht. Daher ist die Verwalterauswahl

entscheidend.

Ein weiteres Risiko ist das Beschwerderecht der

Gläubiger gegen die Insolvenzplanbestätigung,

da durch die Einlegung von Rechtsmitteln die

formelle Rechtkraft des Plans nicht eintritt.

Die dadurch entstehende erhebliche zeitliche

Verzögerung gefährdet den Sanierungserfolg

gänzlich.

Frage: Warum ist das Insolvenzplanverfahren

auch rund zehn Jahre seit seiner Einführung

noch eher die Ausnahme?

Prof. Rattunde: Richtig ist, dass es weniger als

ein Prozent Insolvenzpläne (weniger als 200

Pläne/Jahr) gibt, obwohl diese nachweislich

zu einer signifikant besseren Quote führen.

Das Planverfahren wird aufgrund seiner recht-

lichen Komplexität und damit einhergehender

Schwierigkeiten nur dann genutzt, wenn eine

übertragende Sanierung aus rechtlichen oder

faktischen Gründen ausscheidet. Betrachtet

man nun den Anteil sanierungsfähiger und

-würdiger Unternehmen an der Gesamtzahl

der Insolvenzen, ist die geringe Zahl an Insol-

venzplänen eher erklärbar. Dies soll aber nicht

verhehlen, dass das eine oder andere Insolvenz-

planverfahren mangels Fähigkeiten der Beteilig-

ten nicht gemacht wird, obwohl es die einzige

Chance des sanierungsfähigen Unternehmens

wäre. Grundsätzlich sollte der Insolvenzver-

walter zunächst immer versuchen, einen Insol-

venzplan vorzubereiten, um das Unternehmen,

genauer dessen Rechtsträger tatsächlich zu ret-

ten. Leider wird von dieser Option in Deutsch-

land noch viel zu wenig Gebrauch gemacht.

Das liegt teils an der mangelnden Erfahrung

der deutschen Juristen – auch der Insolvenzver-

walter – mit diesem Instrument, teils fehlt den

Beteiligten der Glaube an die Sanierungskraft

des Insolvenzrechts. Die Auswahl des Insolvenz-

verwalters ist also entscheidend.

Frage: Auch das Bundesjustizministerium ver-

weist auf das Insolvenzplanverfahren als Chan-

ce in der Krise. Wie würde Ihr Wunschbrief-

kasten dafür in Bezug auf die Änderung der

gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutsch-

land aussehen und warum?

Prof. Rattunde: Mein Wunschbriefkasten würde

drei Punkte bzw. Bereiche beinhalten:

Zunächst die Einschränkung der Rechts-

mittelmöglichkeiten: Streichung von § 253

InsO (Rechtsmittel gegen Planbestätigung

oder dessen Versagung) oder Einschränkung

des Beschwerderechts der Gläubiger gegen

die Planbestätigung dahingehend, dass die

Beschwerde die Rechtskraft der Planbestä-

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tigung und damit die Wirkung des Plans

(gestaltenden Teils) nicht hemmt.

Des Weiteren die Möglichkeit von Eingriffen

in Eigentümerrechte durch den Insolvenz-

plan.

Verbesserte gesetzliche Regelung zur Steu-

erfreiheit von Sanierungsgewinnen, z. B.

durch Wiedereinführung von § 3 Nr. 66 AO

a. F.

Frage: Welche Rolle spielen Banken während

des Insolvenzprozesses? Nehmen Sie diese eher

als Bremser oder aber als Unterstützer war?

Prof. Rattunde: Banken sind oftmals wesent-

liche Gläubiger. Hinzu kommt, dass sie durch

bestellte Sicherheiten Zugriff auf erhebliche

Vermögenswerte des Unternehmens haben,

z. B. durch Grundpfandrechte, Sicherungsabtre-

tung und Globalzessionen. Sie sind daher in den

Prozess einzubeziehen.

Die Frage nach der Rolle der Banken als Bremser

oder Unterstützer lässt sich nicht pauschal

beantworten; mit der zunehmenden positiven

Erfahrung mit Insolvenzplanverfahren wächst

aber ihre Rolle als Unterstützer.

Frage: Sehen Sie Handlungsbedarf für Förder-

banken? Wie bewerten Sie spezielle Program-

me, wie z. B. „Krisenbewältigung und Neustart“

in Sachsen?

Prof. Rattunde: Ja, grundsätzlich besteht hier

Handlungsbedarf. Förderbanken können die

Durchführung von Insolvenzplanverfahren in

mehrfacher Hinsicht unterstützen. Zum einen

können sie Massedarlehen für eine Überbrü-

ckungsfinanzierung zur Verfügung stellen.

Zum anderen können sie einen Kredit für den

Fall der rechtskräftigen Planbestätigung zur

Finanzierung des Neustarts zusagen. Natürlich

ist es auch denkbar, dass die Gesellschafter von

den Förderbanken Mittel zur Eigenkapitalfi-

nanzierung der Gesellschaft im Rahmen eines

Insolvenzplans erhalten. Ich sehe viele Mög-

lichkeiten, wie Förderbanken die Sanierung in

der Insolvenz und speziell in Insolvenzplanver-

fahren unterstützen können. Wichtig ist dabei,

dass die Banken unbürokratisch und schnell

agieren können. Die Voraussetzung hierfür zu

schaffen ist Aufgabe der jeweiligen Träger der

Förderbanken.

Weiterführende Literatur:

Smid, Stefan/Rattunde, Rolf (2005): Der

Insolvenzplan – Handbuch für das Sani-

erungsverfahren gemäß 217 bis 269 InsO

mit praktischen Beispielen und Musterver-

fügungen, Stuttgart.

Im Gespräch

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Beispiele aus der Förderpraxis

Zukunftssichernde Investitionen der GA Automotive im Odenwald

Mit der Firma GA Automotive aus Michelstadt-

Vielbrunn im Odenwald, Hersteller von Dreh-

teilen für Motoren, ging es in den letzten

Jahren eigentlich stets aufwärts. 2003 hatte der

ehemalige Fertigungsleiter Thomas Gansler die

Firma aus den Beständen einer Vorgängerfirma

neu gegründet und seitdem kontinuierlich aus-

gebaut. Im Herbst 2008 konnte Gansler einen

Großauftrag von einem namhaften deutschen

Automobilhersteller an Land ziehen, der ihm

von 2010 bis 2016 jede Menge Arbeit sichern

sollte. Dazu waren aber zwei bis drei neue

Drehmaschinen notwendig, Kostenpunkt pro

Maschine: 1,5 Millionen Euro. Bisher nie ein

Finanzierungsproblem. Doch dann bekam die

Firma als klassischer Automobillieferant früher

als andere die Folgen der Finanzkrise zu spüren.

Die Leasingfirmen, die üblicherweise Maschi-

nen finanziert hatten, wollten sich im Automo-

bilbereich nicht mehr engagieren.

Die örtliche Sparkasse als Hausbank stand

dem Vorhaben positiv gegenüber. Um den

bestehenden Kreditrahmen nicht zu sehr zu

belasten, riet der Unternehmensberater wie die

Sparkasse zur Kreditfinanzierung über das KfW-

Sonderprogramm. Gesagt, getan. Mitte Februar

leitete die Hausbank den Kreditantrag über

die Hessische Landesbank an die KfW weiter.

Die erkannte an, dass GA Automotive vor dem

1. Juli 2008, Stichtag für Hilfen aus den Konjunk-

turpaketen, nicht in Schwierigkeiten gewesen

war und bewilligte 2,35 Millionen Euro. Vorteil

für die Hausbank: Die KfW übernimmt 90 Pro-

zent des Ausfallrisikos. Der Zinssatz, der sich

an Bonität und Sicherheiten orientiert, liegt

im Fall GA Automotive bei 7,35 Prozent. „Kein

Schnäppchen“, wie Thomas Gansler erkennen

musste. Dennoch eine praktikable Möglichkeit,

die Aufträge in dem geplanten Zeitrahmen zu

realisieren.

In Wallhausen in Sachsen-Anhalt fiel die Heizung aus – genau zum richtigen Zeitpunkt

Die Gemeinde Wallhausen liegt in Sachsen-

Anhalt am Südrand des Harzes und gehört zur

Verwaltungsgemeinschaft „Goldene Aue“, zu

der rund 11.000 Einwohner zählen. Im kalten

Winter 2008/2009 stieß die Heizanlage der

Schule in Wallhausen – ein alter Plattenbau

aus DDR-Zeiten aus dem Jahr 1978 – an ihre

Grenzen und fiel zeitweilig sogar komplett

aus. Im Rathaus war man sich einig: Die Schu-

le muss dringend saniert werden. Reinhard

Breitenbach, der das Bauamt der Verwaltungs-

gemeinschaft „Goldene Aue“ leitet, hatte die

gewaltige Summe von knapp 500.000 Euro für

die geplanten Investitionen ermittelt. Damit

kann die Schule komplett wärmegedämmt und

das sanierungsbedürftige Flachdach durch ein

Satteldach mit den für die Region so typischen

roten Dachziegeln ersetzt werden. Der Vor-

teil dieser Lösung: Im Dachgeschoss entste-

hen endlich die fehlende Schulaula und zwei

weitere Klassenräume. Und schließlich wird

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25Beispiele aus der Förderpraxis

die Schule nicht mehr mit Öl heizen, sondern

an die Biogasanlage des Dorfes angeschlossen

werden. Dafür ist eine 800 Meter lange Leitung

notwendig.

Doch wie soll eine kleine Gemeinde wie

Wallhausen sich diese Investition leisten kön-

nen? Der Gedanke an das Konjunkturprogramm

der Bundesregierung lag nahe. Denn die kom-

munale „Investitionsoffensive Infrastruk-

tur“ richtet sich insbesondere an Städte und

Gemeinden sowie kommunale Unternehmen in

strukturschwachen Gebieten, in denen schon

seit Jahren aufgrund angespannter Haushalts-

lage zu wenig in die Infrastruktur investiert

wird. Antragstellung und Bewilligung erfolgten

binnen weniger Wochen. Zwei Drittel des Inves-

titionsvolumens – das sind 350.000 Euro – wer-

den über das Programm „Investitionsoffensive

Infrastruktur“ finanziert. Und die Zinsbelas-

tung ist sehr moderat. So müssen in den ersten

beiden Jahren überhaupt keine Zinsen bezahlt

werden, anschließend wird ein durch den Bund

subventionierter Zinssatz gezahlt.

Bereits Anfang Juni wurden die Arbeiten

für den Abbau der alten Heizung und den

Anschluss an die Biogasanlage ausgeschrie-

ben, in den Sommerferien wurde das neue

Heizsystem installiert. Bis Jahresende sollen

die Wärmedämmung, das neue Dach und der

Innenausbau abgeschlossen sein.

Die Arbeiten werden vor allem von Handwer-

kern und Bauunternehmen der Region ausge-

führt. Doch profitieren werden auch die Umwelt

und die heimische Landwirtschaft. Denn die in

der Biogasanlage des Dorfes erzeugte Energie

stammt aus Mais, Gülle und Hühnerdung der

örtlichen Landwirte, die damit plötzlich zu

Energielieferanten geworden sind und neue

Einnahmequellen erschließen. Die Umwelt pro-

fitiert auch. Durch die Umstellung von Öl auf

Biogas kann die Schule trotz der zusätzlichen

Räume und der Schulaula ihren CO2-Ausstoß

von 55 auf 27 Tonnen pro Jahr halbieren. Und

nicht zuletzt wird durch die eingesparten Heiz-

kosten mittelfristig der Haushalt entlastet.

SG CONCEPTS in Niedersachsen: Mit Innovationen durch die Krise

Sicher ist: An Innovationen führt kein Weg vor-

bei – und das gilt ganz besonders in Zeiten der

Krise. Unternehmen schöpfen in der Regel ihr

Innovationspotenzial nicht voll aus. Stattdes-

sen legen sie den Fokus auf Kosten und Preise.

Ein Fehler, denn indem Unternehmen in ihre

Innovationskraft investieren, stärken sie auto-

matisch ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Hier setzt das Innovationsaudit der NBank

an. Dabei prüfen die Auditoren der NBank

insgesamt 35 Prozesse, die Innovationen

begünstigen und fördern: zum Beispiel in

den Prozessfeldern Innovationsvorbereitung,

Technologiegehalt, Innovationsquellen, Orga-

nisation und Management, Support/Unter-

stützung und Benchmarking. Dadurch wer-

den komplexe Wechselbeziehungen zwischen

handelnden Personen, innerer Organisation

und dem äußeren Umfeld sichtbar. Die dar-

aus abgeleitete Fähigkeit des Unternehmens,

innovationsrelevante Prozesse zu handhaben

und weiterzuentwickeln, verdeutlicht weitere

Handlungsfelder.

Die im Jahr 2002 gegründete Wolfsburger

Kreativagentur SG CONCEPTS GmbH & Co. KG

ist durch die Krise betroffen: Denn im Zuge der

weltweiten Nachfragerückgänge gingen Anfang

des Jahres 2009 wichtige Kunden in der Auto-

mobilbranche verloren. Der daraus resultierende

Umsatzrückgang zwang die Inhaberin Susanne

Gundlach zur Reduzierung der Mitarbeiter-

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

anzahl. Zudem musste in Teilen Kurzarbeit für

die Belegschaft eingeführt werden.

Besonders im Bereich des Messebaus war

ein großer Rückgang der Auftragslage zu ver-

zeichnen. SG CONCEPTS reagierte darauf mit

der Entwicklung des „mymoo“-Baukasten-Mes-

sesystems: ein wichtiger erster Schritt in eine

innovative Zukunft.

Gleichzeitig nutzte das Unternehmen das

kostenlose Innovationsaudit der NBank, um für

solche innovativen Projekte auch zukünftig gut

aufgestellt zu sein: „Diese Maßnahme ist für

unsere langfristige strategische Ausrichtung

sehr hilfreich. Damit geht die Wirtschaftsför-

derung des Landes Niedersachsen einen intel-

ligenten und nachhaltigen Weg“, unterstreicht

Frau Gundlach. Das Innovationsaudit ist eine

Hilfestellung und liefert Anreize für weiterfüh-

rende Maßnahmen. Die Umsetzung erfolgt im

Unternehmen selbst.

Im Innovationsaudit zeigte sich, dass SG

CONCEPTS ein innovatives Unternehmen mit

geordneten Strukturen ist. Auf Grundlage die-

ser Beurteilung empfahl das NBank-Auditteam,

den Fokus auf die Kernkompetenzen zu legen,

also auf die Bereiche Kommunikation, Design

und Innenarchitektur. Zukünftig wird daher das

Angebot des unternehmensgerechten Innen-

ausbaus verstärkt. Dazu gehört neben dem

klassischen Ladenbau besonders die Gestal-

tung von Geschäftsräumen nach dem Corpo-

rate Design des Auftraggebers.

Mümmelmannsberg in Hamburg wird modernisiert

Mümmelmannsberg, so heißt eine in den

1970er-Jahren errichtete Großwohnsiedlung im

Osten Hamburgs. Der Name leitet sich ab von

der gleichnamigen Erzählung von Hermann

Löns „Mümmelmann“, dem Hasen. Wo einst

Wiesen, Felder und die besagten Hasen das

Bild bestimmten, haben heute rund 14.000

Menschen ihr Zuhause. Die Vermieter haben

ihre Häuser gut instandgehalten und auch im

notwendigen Umfang modernisiert. Die Mieter

fühlen sich wohl in ihrem Quartier. Allerdings

entspricht der energetische Zustand vieler Häu-

ser bei Weitem nicht dem heute, auch für ältere

Wohnungen, möglichen Standard.

Die energetische Modernisierung des Woh-

nungsbestandes ist schon länger ein Schwer-

punktziel der Hamburger Förderpolitik. Die

Auswirkungen der Finanz- und Wirtschafts-

krise gaben Anlass, die Reichweite des Förder-

angebots nochmals auszuweiten und darüber

hinaus für Mümmelmannsberg ein Sonderpro-

gramm aufzulegen. Hierzu wurden auch Gelder

aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes in

Höhe von zehn Millionen Euro herangezogen.

Mit den für Mümmelmannsberg begrenzt

für die Jahre 2009 und 2010 zur Verfügung ste-

henden Sondermitteln sollen kurzfristig zusätz-

liche konjunkturelle Wirkungen erzielt werden.

Die Finanzhilfen erleichtern die Investitionsent-

scheidungen der Investoren und fördern somit

auch das lokale und regionale Handwerk und

Gewerbe. Mehr als 800 Wohnungen können

zusätzlich modernisiert werden.

Gefördert werden im Wesentlichen die Ver-

besserung der Wärmedämmung an Fassaden

und Dächern sowie die Erneuerung der Fens-

ter und der zentralen Heizungsanlagen. Die

Förderung besteht aus einem 50-prozentigen

Baukostenzuschuss. Dafür verpflichten sich die

Investoren zu einer zehnjährigen Belegungsbin-

dung zugunsten von Sozialwohnungsberech-

tigten sowie zu einer Mietpreisbindung an den

Mittelwert des Mietspiegels.

Die Hamburger Baugenossenschaft Deut-

sches Heim-Union ist einer der Investoren, die

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27Beispiele aus der Förderpraxis

mit Hilfe dieses Programms eine Aufwertung

von Teilen ihres Sozialwohnungsbestandes

in Mümmelmannsberg in Angriff genommen

haben. In der Wohnanlage Lietbargredder der

Genossenschaft mit 24 Wohneinheiten ist eine

energetische Fassadensanierung und Heizungs-

modernisierung vorgesehen. Die Maßnahmen

sind bereits zum Teil fertiggestellt (Foto unten).

Für das Jahr 2010 werden beim Objekt Rahe-

winkel (Foto rechts oben) mit insgesamt 132

Wohnungen neben einer energetischen Fassa-

densanierung und dem Austausch der Fenster

auch eine Sanierung der Balkone sowie eine

Erneuerung der Hauseingänge erfolgen. Allein

für die Fassadenerneuerung in ansprechender

Klinkeroptik kalkuliert die Genossenschaft Kos-

ten in voraussichtlicher Höhe von rund 2,5

Millionen Euro. Aufgrund der Sonderförderung

durch die Hamburgische Wohnungsbaukredit-

anstalt kann die Investition früher als geplant

in Angriff genommen werden.

Wohnanlage Lietbargredder mit neuer Fassade

Quelle: WK Hamburg

Wohnanlage Rahewinkel vor der Sanierung

Quelle: WK Hamburg

Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen

werden ca. 31 Prozent des jetzigen Primärener-

giebedarfs bzw. der CO2-Emissionen eingespart.

Aber nicht nur die Umwelt profitiert von den

Investitionen, sondern auch die Mieter. Für

sie werden die Energiekosten künftig deutlich

geringer ausfallen.

Traummann zum Selber- backen – Backformen-Hersteller fährt Wachstumsstrategie

Manch eine und manch einer hat es sich sicher

schon gewünscht: einfach den Traummann oder

die Traumfrau selber backen können.

„Kein Problem“, dachte sich Unternehmer

Lars Birkmann und entwickelte eine Backform

zur Herstellung des Traummannes oder der

Traumfrau – nur eines von vielen neuartigen

Produkten, die Birkmann von Halle in Westfalen

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

aus vertreibt. Er führt in zweiter Generation den

Familienbetrieb RBV Birkmann GmbH & Co. KG.

Sein Unternehmen produzierte zunächst

ausschließlich traditionelles Backzubehör für

den Haushaltsbereich. Lars Birkmann stellte

nach Übernahme der Geschäftsführung aber

schnell fest, dass mit diesen Produkten nur

eine begrenzte Zielgruppe angesprochen wird.

„Mein Ziel war aber, meinen Marktanteil zu

erweitern, also musste ich mir etwas Neues

einfallen lassen“, so Birkmann. „Meine Idee

war: Backen kann etwas Besonderes sein und

jeder kann Backen. Dies sollte sich zukünftig in

unseren Produkten widerspiegeln.“

Ein Ergebnis dieser neuen Strategie war

die Traummann/Traumfrau-Backform, die in

Kombination mit der passenden Backmischung

auch junge Frauen und Männer anspricht und

damit eine ganz neue Zielgruppe erschließt.

„Wir kreieren damit eine Mischung aus Back-

utensil und Lifestyle-Artikel“, so Birkmann. Eine

weitere gelungene Innovation ist das „Gebäck

im Weck“, ein Weckglas mit einer Backmi-

schung, einer kleinen Geburtstagskerze und

einem Aufkleber zum Beschriften.

Dank dieser und anderer rund 50 Neupro-

dukte spricht Birkmann erfolgreich zusätzli-

che Kundengruppen an, die von Mitbewerbern

nicht oder kaum erreicht werden. Da der Handel

um eine Konzentration der Lieferanten bemüht

ist, lassen sich zudem positive Effekte für das

Standard-Sortiment erzielen. Folge der Neuaus-

richtung: Bereits 2008 konnte ein Umsatzplus

von mehr als 40 Prozent erreicht werden.

Voraussetzung für das weitere Wachstum

ist allerdings ein hoher Warenbestand. Hierfür

benötigte Lars Birkmann einen Betriebsmittel-

kredit. Die Hausbank des Unternehmers, die

Sparkasse in Bielefeld, bewertete das Vorhaben

und das Unternehmen positiv. Sie wollte trotz

der aktuellen Wirtschaftskrise die Finanzierung

begleiten, brauchte dafür aber einen Risiko-

partner. Die NRW.BANK half deshalb mit ihrem

NRW.BANK.Konjunkturkredit. Mittels dieses

speziell zur Konjunkturstützung aufgelegten

und zeitlich befristeten Programms erhielt der

Backformen-Hersteller einen zinsgünstigen

Betriebsmittelkredit in Verbindung mit einer

Haftungsfreistellung in Höhe von 50 Prozent

zugunsten der Sparkasse in Bielefeld.

„Die Unterstützung der NRW.BANK hat mir

in dieser Situation sehr weitergeholfen“, so

Birkmann. Schmunzelnd ergänzt er: „So gibt es

zukünftig noch mehr Traummänner und Traum-

frauen – zumindest in Kuchenform.“

Kühe profitieren von Liquidität

Liquidität vor Rentabilität: Entscheidender als

Gewinne zu erwirtschaften ist es, stets zah-

lungsfähig zu sein. Dieser goldene Leitsatz

Kuchenmischung für den Traummann

Quelle: RBV Brinkmann GmbH & Co. KG

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29Beispiele aus der Förderpraxis

gilt für alle Unternehmer. Doch ausgerech-

net mit der Liquidität haben Landwirte und

insbesondere Milchviehhalter in Deutschland

derzeit große Probleme. Seit Mitte 2008 befin-

den sich die Agrarpreise, auch als Folge der

Finanzmarktkrise, auf unerwartet starker Tal-

fahrt. Selbst Wachstumsbetriebe geraten in

finanzielle Bedrängnis. Der Kapitaldienst für

laufende Kredite oder die gestiegenen Kosten

für Betriebsmittelkäufe wie Dünger und Fut-

termittel führen bei geringeren Umsätzen das

Girokonto schnell ins Minus.

Die Rentenbank hat gemeinsam mit dem

Bund und den Bundesländern darauf reagiert

und bietet Landwirten zinsverbilligte Liqui-

ditätshilfedarlehen mit vierjähriger Laufzeit,

einem tilgungsfreien Jahr und einer einmaligen

Sondertilgungsmöglichkeit 2009 an.

Von diesem Angebot hat auch ein in Fran-

ken (Bayern) gelegener spezialisierter Milch-

viehbetrieb Gebrauch gemacht, dessen Leiter

namentlich unerwähnt bleiben möchte. Der

Betrieb zählt mit rund 170 Hektar Fläche und

fast 100 Milchkühen zu den größten der Region,

die hohe Milchleistung macht ihn ebenso zu

einem der erfolgreichsten. Neben dem Anbau

von Winterweizen und Wintergerste erzeugt

der Betrieb das Grundfutter für seine Kühe

auf 78 Hektar Mais- und 24 Hektar Grünland.

Bewirtschaftet wird der Betrieb vom Betriebs-

leiter sowie einem Angestellten. Noch vor

zwei Jahren wurde in einen neuen Boxenlauf-

stall investiert und Milchquote hinzugekauft.

Damals betrug der Milchpreis 32 Cent/kg.

Heute liegt der Milchpreis bei 23 Cent/kg.

Daher benötigte der Betrieb dieses Jahr das

von der Rentenbank refinanzierte zinsverbillig-

te „Liquiditätshilfeprogramm Bayern“ für den

Ausgleich des Kontokorrents, die Tilgung des

Abzahlungsdarlehens aus dem Stallbau und

die laufenden betrieblichen Ausgaben – vor

allem die Lohnzahlungen. Mit einem Darlehen

von 70.000 Euro zu einem Nominalzinssatz

von 0,85 Prozent (Stand Juli 2009) konnte der

Betrieb den akuten finanziellen Engpass kurz-

fristig überbrücken. Die ohnehin sehr günsti-

gen Top-Konditionen wurden zusätzlich um

zwei Prozent verbilligt. Die Zinsverbilligung

tragen jeweils zur Hälfte der Bund und der Frei-

staat Bayern. Beantragt wurde das Darlehen bei

der Hausbank. Wegen der guten Bilanzen in den

Vorjahren war es für den Betriebsleiter kein Pro-

blem, beim Rating in die günstigste Preisklasse

A eingestuft zu werden.

Noch ist nicht abzusehen, wie sich die wirt-

schaftliche Lage im nächsten Jahr entwickeln

wird. Daher verzichtet der Betrieb vorsorglich

auf die Inanspruchnahme seiner Option zur

einmaligen Sondertilgung. Mit der vierjäh-

rigen Laufzeit des Darlehens und dem sehr

günstigen Zins plant er vielmehr mittelfristig

seine Liquidität. Wenn dazu im Herbst die jähr-

lichen Betriebsprämienzahlungen eingehen,

wird sich die finanzielle Situation zusätzlich

verbessern.

Milchkühe auf der Weide

Quelle: Landwirtschaftliche Rentenbank

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Berliner YOUNECT ProFITiert in der Wirtschaftskrise

„Die stille Beteiligung durch ProFIT ist für

uns besonders attraktiv“, sagt Martin Gaedt,

Geschäftsführer der Berliner YOUNECT GmbH.

Gemeint ist das Technologieförderprogramm

ProFIT der Investitionsbank Berlin (IBB). Ver-

ständlich, denn nach einer mehrwöchigen

Vorschlagsphase erhielt sein Unternehmen die

Zusage für die ProFIT-Förderung über 710.000

Euro im Eiltempo. Im Juni 2009 hatte es die

Förderung beantragt und schon vier Wochen

später kam von der IBB grünes Licht.

2007 gegründet, entwickelt und vertreibt

YOUNECT Verfahren und Softwaremodule für

Berufsinformationen und für die Vermittlung

passender Berufseinsteiger an Unternehmen.

„Mit Hilfe der ProFIT-Förderung können wir

nun weiter expandieren und nicht zuletzt auch

in unserem Unternehmen neue Arbeitsplätze

schaffen. Derzeit beschäftigt YOUNECT 15 Mit-

arbeiter“, so Gaedt. „Gerade in Krisenzeiten ist

es wichtig, jedem Jugendlichen Berufsorien-

tierung zu geben und ihn zu ermuntern, auch

Wege jenseits der bekannten Pfade zu gehen“,

erklärt er. „Schüler kennen im Schnitt nur 20

von über 300 Ausbildungsberufen. Auf der Basis

unserer vollautomatischen Kompetenz- und

Persönlichkeitstests zeigen wir ihnen, welches

Berufsbild noch zu ihnen passt und vermitteln

den Jugendlichen kostenlos Ausbildungsplätze

in Unternehmen.“ So nutzt das Programm Pro-

FIT also nicht nur dem Unternehmen, sondern

indirekt auch jungen Menschen, die vor dem

Einstieg in das Berufsleben stehen.

Überhaupt aber steht das Programm bei

der Berliner Wirtschaft gut im Kurs. Nicht nur,

dass diese Investitionssumme vielen Menschen

in Berlin Arbeit verschafft und einen direkten

Beitrag zu Wachstum und Einkommen in der

Hauptstadt geleistet hat. Auch in den kommen-

den Jahren wird Berlins Wirtschaft noch davon

profitieren. So werden allein die in 2008 ausge-

zahlten Mittel bis 2012 mehr als das Dreifache

der ausgezahlten Mittel anstoßen.

WAYAND AG erhält Soforthilfeprogramm in Rheinland-Pfalz

Die WAYAND AG mit Sitz in Idar-Oberstein

fertigt Exterieur- und Interieurbauteile aus

Kunststoff für die Automobilindustrie sowie

für Unternehmen aus dem Agrar- und Nutz-

fahrzeugsektor. Zurzeit beschäftigt das 1967

gegründete Unternehmen 350 Mitarbeiter in

insgesamt fünf Werken.

Wie viele andere Automobilzulieferer konnte

sich auch WAYAND den Auswirkungen der Wirt-

schaftskrise nicht entziehen. Um das Unter-

nehmen auf Erfolgskurs zu halten und Arbeits-

plätze zu sichern, wandte sich WAYAND an die

Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz

(ISB) GmbH. Die Bank unterstützte das Unter-

nehmen über das Soforthilfeprogramm des

Landes Rheinland-Pfalz.

Im Rahmen dieses Programms übernimmt

die ISB im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz

Bürgschaften gegenüber Kreditinstituten, Ver-

sicherungsgesellschaften und Bausparkassen

für Betriebsmittelkredite an förderungswürdi-

ge Unternehmen. Die Kredite haben das Ziel,

die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen bei

drohenden Liquiditätsengpässen zu sichern.

Das Programm richtet sich an Unternehmen,

die infolge der Konjunkturkrise Umsatz- oder

Auftragseinbrüche von mindestens 25 Prozent

verzeichnet haben.

„Durch das Hilfeprogramm konnten

wir unsere Liquidität kurz- und mittelfristig

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sichern“, erläutert WAYAND-Vorstandsmitglied

Brigitte Flaß-Wolf. Die Zusage zur Unterstüt-

zung habe das Unternehmen von der ISB sehr

schnell und unkompliziert erhalten. „Durch die

rasche Hilfe sehen wir uns auf einem guten Weg

bei unserem Vorhaben, gestärkt aus der Wirt-

schaftskrise hervorzugehen“, betont Flaß-Wolf.

In schweren Zeiten investieren – Südpol erhält Liquiditätshilfe in Baden-Württemberg

Innerhalb von wenigen Tagen hatte die im badi-

schen Niedereschach ansässige Werbeagentur

Südpol diesen Sommer gleich zwei Gründe

zum Feiern. Zum einen besuchte Bundeswirt-

schaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg

die Kreativschmiede der beiden Geschäftsfüh-

rer Ralf Ganter und Jürgen Reiter. Zum ande-

ren wurden der Agentur Fördermittel aus dem

Liquiditätshilfeprogramm Li50, einem Gemein-

schaftsprogramm von L-Bank und Bürgschafts-

bank Baden-Württemberg, bewilligt. Mit dieser

Finanzierung kann die Agentur Südpol den

notwendigen und lang geplanten Ausbau ihres

Firmensitzes erfolgreich zu Ende bringen. Denn

Beispiele aus der Förderpraxis

Produktionshalle der WAYAND AG Quelle: WAYAND AG

das kontinuierliche Wachstum der Agentur hält

auch in aktuell schweren Zeiten an. Allerdings

nicht im Rahmen der ursprünglichen Planun-

gen, daher wurden die notwendigen Nachfi-

nanzierungen über Li50 abgefangen. Seit der

Gründung im Jahr 1999 hat sich die Agentur

mit aktuell 31 Mitarbeitern als feste Größe in

der süddeutschen Werbelandschaft etabliert.

Betreute Kunden sind unter anderem die Tele-

kom, der Maschinenbauer Hermle, die Hess AG,

Leuchtenhersteller aus Villingen sowie Testo,

Weltmarktführer im Bereich tragbarer Mess-

geräte.

Das Liquiditätshilfeprogramm Li50 erleich-

tert den Hausbanken die Vergabe von Darlehen

an mittelständische Kunden, da 50 Prozent der

Haftung übernommen werden. Denn die Pro-

grammvariante Li50 bietet eine Kombination

von zinsgünstigem Darlehen der L-Bank und

einer Bürgschaft der Bürgschaftsbank Baden-

Württemberg. Der jeweilige Darlehenszins wird

individuell ermittelt und richtet sich nach Boni-

tät, Besicherung und nach dem Verhältnis des

Antragstellers mit seiner Hausbank.

„Den Stein ins Rollen brachten bei uns

Gespräche mit unserem Steuerberater sowie

unseren beiden Hausbanken, der BW-Bank und

der Sparkasse Rottweil“, beschreibt Ralf Ganter

die ersten Schritte. „Der Rest ging dann relativ

schnell. Wir stellten unser ambitioniertes Bau-

projekt vor, belegten das Potenzial der Agentur

mit aktuellen Wachstumszahlen und unsere

Bankpartner verhandelten weiter“, ergänzt

Ganter.

Schon seit Jahren begleitet und unterstützt

die L-Bank mehrere Projekte von Südpol. Das

Beispiel der Agentur zeigt, dass eine kontinuier-

liche und offene Informationspolitik gegenüber

der eigenen Hausbank wichtig ist und dadurch

gerade in Krisenzeiten finanzielle Spielräume

flexibler bleiben. Mit der Investition in den

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Firmensitz nutzt Südpol die Krise als Chance.

Das Unternehmen setzt auf Wachstum sowie

Ausweitung des Umsatzes – und schafft neue

Arbeitsplätze.

Schneller Mittelabfluss sichert Konjunkturimpuls in Brandenburg

Mit der Verabschiedung des Zukunftsinvesti-

tionsgesetzes (ZuInvG) stehen im Land Bran-

denburg Investitionsmittel in Höhe von 342,8

Millionen Euro zur Verfügung. Unter Berück-

sichtigung des Landes- und Kommunalanteils,

erhöht sich diese Summe auf mehr als 457,1

Millionen Euro. Dieses einmalig hohe Investiti-

onsvolumen soll schnell und unkompliziert die

Förderberechtigten erreichen.

Die InvestitionsBank des Landes Branden-

burg (ILB) übernimmt bei der Umsetzung des

Konjunkturpaketes II zwei Aufgaben vom Land.

Sie ist mit der finanztechnischen Abwicklung

von 353,1 Millionen Euro beauftragt. Dies ent-

spricht mehr als drei Viertel des Gesamtvolu-

mens von 457,1 Millionen Euro. Zudem betreut

die ILB die Gesamtmittelsteuerung für das Land.

Dazu wurde eine webbasierte Antrags- und

Mittelabrufdatenbank auf der Webseite der ILB

eingerichtet. Sämtliche Projekte, die aus den

drei Säulen des Konjunkturpaketes unterstützt

werden sollen – das sind die Pauschalmittel für

die Kommunen, projektbezogene kommunale

Investitionen und die Landesmaßnahmen –,

werden in diese webbasierte Datenbank ein-

gepflegt. Damit haben alle für die Umsetzung

verantwortlichen Stellen einen jederzeitigen

Einblick in den Stand der Implementierung der

Maßnahmen.

Aus dieser Datenbank werden auch die

Daten generiert, die regelmäßig zu Monitoring-

zwecken an den Bund geliefert werden müssen.

Der Bund gibt für jedes Projekt nach Abschluss

die Bestätigung und Freigabe.

Insbesondere für die kommunalen Pau-

schalmittel in Höhe von 241 Millionen Euro

wurde vom Land ein schlankes Verfahren ent-

wickelt, das einen zügigen Mittelabfluss sicher-

stellen soll: Die Kommunen beschließen die

Maßnahmen und melden sie den Landkreisen.

Diese prüfen die Projekte auf Plausibilität sowie

Erfüllung der Förderkriterien, die im ZuInvG

festgelegt sind, und geben sie online in die

Datenbank ein.

Alle sechs Wochen wird zu festgelegten

Terminen von den Kreisen der Mittelbedarf

gemeldet. Durch die Bank erfolgt dann die

Zusammenstellung aller Mittelabforderungen,

der Abruf bei der Landeshauptkasse und die

Auszahlung an die Kreise. Parallel erhalten die

Kreise eine Aufschlüsselung der Maßnahmen

und die entsprechende Zuordnung der Teilbe-

träge für die Weiterleitung an die Kommunen.

Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg besichtigt

Südpol. Quelle: Südpol GmbH & Co. KG

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Die Bilanz ist erfreulich. Die Kommunen

entscheiden zügig über die Projekte. Ende Sep-

tember wurden bereits Maßnahmen mit einem

Volumen von 269 Millionen Euro angemeldet,

von denen 232 Millionen Euro aus dem Kon-

junkturpaket kommen. Mehr als 57 Millionen

Euro konnten bereits den Empfänger erreichen.

Insbesondere in der Uckermark und in der Prig-

nitz wurden sehr viele Projekte für eine Mittel-

auszahlung angemeldet.

Der Landkreis Prignitz hat bereits im April

mit seinen Kommunen Vereinbarungen zu den

Projekten getroffen. Durch diesen frühen Start

konnten bereits rund 20 Prozent der zur Verfü-

gung stehenden Mittel abgefordert werden. Der

Schwerpunkt der Investitionen liegt in der Kita-

und Schulsanierung. So wird in Perleberg die

Wärmeversorgung einer Kita auf Solarenergie

umgestellt, in Wittenberge wird eine Sporthalle

und in Karstädt eine Grundschule energetisch

saniert.

Der Schwerpunkt Bildungsinfrastruktur gilt

aber auch für das ganze Land Brandenburg.

So entfällt der Löwenanteil der Maßnahmen

hierauf.

Beispiele aus der Förderpraxis

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Maßnahmen der Förderbanken auf-grund der Wirtschafts- und FinanzkriseDie Erweiterung des Förderangebots in der Wirtschafts- und Finanzkrise ist nicht immer zwangsläufig mit der Auflage zusätzlicher Förderprogramme verbunden. Neben der Verabschiedung von Sonderprogrammen haben daher der Bund und einzelne Bundesländer Anpassungen in ihrem bestehenden Förderangebot vorgenommen, die den Kunden eine erleichterte Inanspruchnahme der Förderung ermöglichen. Die nachfolgen-de Übersicht führt alle einzelnen Maßnahmen auf. Die vollständige Förderpalette finden Sie jeweils auf den Internetseiten der Förderbanken (Webadressen siehe Seite 44).

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Baden-Württemberg

L-Bank, Landeskreditbank Baden-Württemberg

Liquiditätshilfeprogramm Straffung u. Vereinfachung des Programms, Kombination mit Risikoentlastungskomponente

01.03.2009 bis auf Weiteres

L-Mittelstand Neues Programm zur Liquiditätsversorgung – für alle betrieblichen Finanzierungsanlässe

01.10.2008 bis auf Weiteres

Technologieförderprogramm Öffnung des Förderprogramms auch für größere Unternehmen

2009 bis auf Weiteres

L-Bank-Invest Erhöhung des Refi nanzierungsrahmens 2009 bis auf Weiteres

Bürgschaftsprogramm Neuregelung der Abgrenzung zur Bürgschafts-bank, schnellere Verfahrensabläufe

01.06.2009 2010

Bayern

LfA Förderbank Bayern

Akutkredit Erleichtertes Antragsverfahren bei kleineren Förderfällen mit einem Darlehensbetrag von bis zu 100.000 EUR

März 2009 2010

Bürgschaften der LfA Anhebung des maximalen Bürgschaftssatzes für Betriebsmittelkredite von 50 Prozent auf 80 Prozent, Erhöhung des maximalen Bürgschaftsbetrages von 5 Mio. EUR auf 10 Mio. EUR, Übernahme von Rettungsbürgschaften möglich, erleichtertes Antragsverfahren bei Bürgschaften für Betriebs-mittelkredite u. Konsolidierungsvorhaben bis zu einem LfA Gesamtobligo von 250.000 EUR

Januar 2009/Juni 2009

2010

Investivkredit/Investivkredit 100 Anhebung des Haftungsfreistellungssatzes von 50 Prozent auf 70 Prozent

Januar 2009 2010

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3535Maßnahmen der Förderbanken aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Startkredit 100/Investivkredit 100 Anhebung der Darlehensobergrenze von 1,5 Mio. EUR auf 10 Mio. EUR

Juli 2009 unbefristet

Universalkredit Erweiterung des Finanzierungszwecks auf allge-meinen Betriebsmittelbedarf sowie Umschuldung kurzfristiger Verbindlichkeiten, Einführung der neuen Laufzeittypen 5/1/5 u. 8/2/8 (Gesamtlauf-zeit/tilgungsfreie Jahre/Zinsbindung), Wegfall von Fördereinschränkungen beim Straßengütertrans-port

Juli 2009 2010

Beratung durch Kundencenter und LfA-Task Force

Telefonische u. persönliche Beratung für Unter-nehmen in schwierigen Situationen

unbefristet

Infrakredit Kommunal Neues Programm für Investitionen in die kommu-nale Infrastruktur

Juli 2008 unbefristet

Bayerische Landesbodenkreditanstalt

Bayerisches Modernisierungs-programm

Erweiterung des Finanzierungszwecks auf barrie-rereduzierende Investitionsmaßnahmen im Wohnungsbestand

01.04.2009 31.12.2011

Investkredit Kommunal Bayern Neues Programm für Investitionen in die kommu-nale u. soziale Infrastruktur sowie für wohnwirt-schaftliche Projekte

01.04.2009 31.12.2009

Berlin

Investitionsbank Berlin

ProFit (Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien)

Anhebung des Förderhöchstbetrages für Darlehen u. Beteiligungen von 1 Mio. EUR auf 3 Mio. EUR

Januar 2009 unbefristet

Liquiditäts-/Konsolidierungsfonds Erhöhung des Förderrahmens, Erweiterung auf Unternehmen im Rahmen eines Insolvenzplanver-fahrens sowie Flexibilisierung der Kofi nanzie-rungserfordernisse

Oktober 2008 unbefristet

Berlin Start Erhöhung der integrierten Bürgschaft der Bürg-schaftsbank von 80 Prozent auf 88 Prozent

Juli 2009 31.12.2010

KMU-Fonds Öffnung für Betriebsmittel- mit Auftragsvorfi nan-zierungen u. vereinfachtes Verfahren für Mikrokre-dite

März 2008 unbefristet

Internetportal „Berlin trotzt der Krise“

Gemeinsames Informations- u. Beratungsportal der Institutionen der Wirtschaftsförderung zur Vernetzung der Hilfen für Unternehmen u. Be-schäftigte

März 2009 bis auf Weiteres

Energetische Sanierung und altersgerechtes Wohnen

Ausweitung der Hausbankenfunktion inkl. Zins-subventionen für die Durchleitung wohnwirt-schaftlicher KfW-Programme

Januar 2009 unbefristet

Brandenburg

InvestitionsBank des Landes Brandenburg

Brandenburg-KreditLiquiditätssicherung

Neues Programm zur Bereitstellung kurzfristiger Liquidität (für Betriebsmittel) für KMU u. Freibe-rufl er in Verbindung mit einer Bürgschaft der Bürgschaftsbank Brandenburg o. des Landes

15.06.2009 31.12.2010

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Brandenburg-Kredit für den Ländlichen Raum – Liquiditätshilfe 2009

Neues Programm zur Bereitstellung von kurzfris-tiger Liquidität für landwirtschaftliche Betriebe in Kooperation mit der Landwirtschaftlichen Renten-bank u. mit zusätzlicher Zinsverbilligung durch die ILB

15.07.2009 31.12.2009

Konsolidierung und Standortsiche-rung (Kosta)

Erhöhung des Förderrahmens 01.07.2009 31.12.2010

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA)

Erhöhung des Förderrahmens 01.08.2009 31.12.2010

Globaldarlehen Erweiterung des Programms zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen des brandenbur-gischen Mittelstands durch günstige Refi nanzie-rungsmittel für die Hausbanken

01.01.2009 bis auf Weiteres

Informations- und Beratungs-Hotline

Neues Beratungsangebot: Telefonische Erstbera-tung u. Informations-Hotline für Unternehmen mit Finanzierungsproblemen aufgrund der Wirt-schaftskrise

01.12.2008 bis auf Weiteres

Monitoring Group zur Sicherstel-lung von Finanzierungen

Neues Gremium zur Koordinierung von Finanzie-rungsanfragen u. im Einzelfall Vermittlung von Finanzierungspartnern

01.03.2009 bis auf Weiteres

Bremen

Bremer Aufbau-Bank GmbH

Wachstumsfi nanzierung und Ergänzungsdarlehen

Sonderkredite mit Zugangserleichterungen 26.11.2008 bis auf Weiteres

RUB-Fonds Aufstockung der Mittel 26.11.2008 bis auf Weiteres

Landesinvestitonsförderprogramm Senkung der Darlehenskonditionen 26.11.2008 bis auf Weiteres

Refi -Mittel an Geschäftsbanken Bereitstellung zinsgünstiger Darlehen an Endkreditnehmer

26.11.2008 bis auf Weiteres

Task Force Einrichtung einer „schnellen Eingreiftruppe“ 26.11.2008 bis auf Weiteres

Hamburg

Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt

Konsortialdarlehen undGlobaldarlehen

Bereitstellung von Globaldarlehen an Banken u. Gewährung von Konsortialdarlehen zur Förderung von Investitionen von Hamburger Unternehmen

08.06.2009 unbegrenzt

Sonderprogramm Energetische Modernisierung Mümmelmannsberg

Energetische Modernisierung von Wohngebäuden in der Großsiedlung Mümmelmannsberg aus Mitteln des Konjunkturprogramms

15.06.2009 31.12.2010

Sonderprogramm Schallschutz-maßnahmen in Gebäuden zum Schutz vor Straßengeräuschen

Schallschutzmaßnahmen an kommunalen Straßen aus Mitteln des Konjunkturprogramms

04.08.2009 31.12.2010

Förderung des Neubaus von Miet- und Genossenschaftswoh-nungen

Aufstockung des bestehenden Programms um 350 Wohnungen auf insgesamt 1.000 Wohnungen p. a.

01.02.2009 31.12.2010

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37Maßnahmen der Förderbanken aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Modernisierung von MietwohnungenProgrammteil A: energetische AusrichtungProgrammteil B: umfassende Modernisierung

Aufstockung des bestehenden Programms um 1.000 Wohnungen auf insgesamt 7.000 Woh-nungen p. a.

01.01.2009 bis auf Weiteres

Hessen

Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen

Sonderprogramm Betriebsmittel-bürgschaften (Richtlinien für die Übernahme von Bürgschaften und Garantien durch das Land Hessen für die gewerbliche Wirtschaft)

Besicherungen von Investitions- u. Betriebsmitteldarlehen

01.01.2009 bis auf Weiteres

Hessisches Sonderinvestitionspro-gramm „Schul- und Hochschulbau“

Neues Programm im Rahmen der Konjunkturpro-gramme des Landes Hessen u. des Bundes für die Förderung zusätzlicher Investitionen in die Bildungsinfrastruktur der Kommunen u. sonstige kommunale Infrastrukturinvestitionen

30.04.2009 31.12.2011

Mecklenburg-Vorpommern

Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern – Geschäftsbereich der NORD/LB –

Darlehen zur Förderung kleinster, kleiner und mittlerer Unternehmen einschließlich der Freien Berufe – Kleindarlehensprogramm für KMU

Herabsetzung des Zinssatzes um 400 Basispunkte 09.12.2008 31.12.2009

Niedersachsen

NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen

Niedersachsen-Kredit Anhebung der Umsatzobergrenze des Förder-berechtigten von 10 Mio. EUR auf 20 Mio. EUR sowie des maximalen Kreditbetrages von 0,5 Mio. EUR auf 1,5 Mio. EUR

15.06.2009 31.12.2010

Krisen-Hotline Neue Hotline zum Förder- u. Beratungsangebot der NBank für Unternehmen, die als Folge der Finanz-marktkrise Engpässe bei der Beschaffung frischen Kapitals haben, Unterstützung bei Investitions- u. Innovationsvorhaben benötigen o. Fragen zur Beratungs- u. Qualifi zierungsförderung haben

22.12.2008 bis auf Weiteres

Einzelbetriebliche Investitionsförderung (GRW)

Anhebung der Fördersätze u. Ausweitung der Fördertatbestände für zusätzliche Impulse für Arbeitsplätze schaffende u. sichernde Investiti-onen

01.01.2009 31.12.2009

NBeteiligung Neues Programm zur Überwindung von Kapitaleng-pässen u. Stärkung der Bonität über die Vergabe stiller u. offener Beteiligungen über die Kapitalbe-teiligungsgesellschaft Niedersachsen (NKB)

17.04.2009 bis auf Weiteres

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Globaldarlehen Neues Programm zur Verbesserung der Finanzie-rungsbedingungen des niedersächsischen Mittel-stands durch günstige Refi nanzierungsmittel für die Hausbanken

01.08.2009 bis auf Weiteres

Personalentwicklungsberatung Neues Programm zur Unterstützung niedersäch-sischer KMU bei der Planung u. Administration von krisenbezogenen u. strategischen Qualifi zie-rungsmaßnahmen

01.08.2009 bis auf Weiteres

Nordrhein-Westfalen

NRW.BANK

NRW.BANK.Konjunkturkredit Neues Programm zur Sicherung des Zugangs zu Investitions- u. Betriebsmittelkrediten (optionale Haftungsfreistellung von 50 Prozent für die Hausbank), auch für Unternehmen in wirtschaft-lichen Schwierigkeiten sofern Kriseneintritt nach 01.07.2009

12.05.2009 31.12.2010

NRW.BANK.Universalkredit Neue Programmvariante zur Sicherung des Kreditzugangs (Haftungsfreistellung in Höhe von 50 Prozent für die Hausbank)

01.02.2009 bis auf Weiteres

NRW.BANK.Mittelstandskredit Neue Programmvariante zur Sicherung des Kreditzugangs (Haftungsfreistellung in Höhe von 50 Prozent für die Hausbank)

01.02.2009 bis auf Weiteres

NRW/EU.Mikrodarlehen Neues Programm zur Konjunkturstützung durch Förderung von Kleinstgründungen, Vergabe von Darlehen ohne Stellung von Sicherheiten

01.12.2008 bis auf Weiteres

NRW.Innovationsdarlehen Neues Programm zur Konjunkturstützung durch zinsverbilligte Kredite für Innovationsvorhaben von KMU

01.04.2009 bis auf Weiteres

NRW.BANK.Agrar Liquiditätshilfe Neues Programm zur Stabilisierung der Liquidi-tätslage landwirtschaftlicher Betriebe durch zinsgünstige Betriebsmittelkredite

01.07.2009 15.11.2009

Informations- und Beratungs-Hotline

Neues Beratungsangebot: Telefonische Erstbera-tung u. Informations-Hotline für Unternehmen mit Finanzierungsproblemen aufgrund der Wirt-schaftskrise

01.03.2009 bis auf Weiteres

Task Force Finanzierungsberatung Neues Beratungsangebot zur Krisenprophylaxe u. -bewältigung, wettbewerbsneutrale Finanzie-rungsberatung unter Einbezug von Fördermitteln

15.06.2009 bis auf Weiteres

Wohnraumförderungsprogramm Aufstockung der Mittel zur sozialen Wohnraum-förderung zur Konjunkturstützung um 110 Mio. EUR auf 950 Mio. EUR

01.01.2009 31.12.2009

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Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Rheinland-Pfalz

Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH

Soforthilfeprogramm des Landes Rheinland-Pfalz

Bürgschaften für Betriebsmittelkredite an Unter-nehmen, die infolge kurzfris tig veränderter Marktbedingungen Umsatz-, Beschäftigungs- u. Liquiditätseinbußen erleiden, Erhöhung der Obligoübernahmegrenze für Betriebsmittelfi nan-zierungen von 60 Prozent auf max. 80 Prozent möglich

01.12.2008 31.12.2009

Landestreuhandbank Rheinland-Pfalz (LTH)

Eigentumsförderung und Moderni-sierungsförderung

Verbesserung der Konditionen in den bestehenden Programmen

01.01.2009 31.12.2009

Saarland

Saarländische Investitionskreditbank AG

Sonderkreditprogramm SAARLAND Neues Programm zur Finanzierung von Investiti-onen u. Betriebsmitteln bis zu 500.000 EUR für gesunde Unternehmen und Freiberufl er, denen nachweislich der Zugang zu den Krediten ihrer Hausbank aufgrund der Finanzmarktkrise ver-wehrt ist

23.06.2009 31.12.2010

Sachsen

Sächsische Aufbaubank – Förderbank

Mittelstandsstabilisierungs-programm (MSP)

Sicherung der Kreditversorgung von gesunden KMU durch Haftungsfreistellung i. H. v. 80 Prozent für d. Hausbanken bei Darlehen von max.5 Mio. EUR für max. 10 Jahre

01.01.2009 31.12.2009

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) – Investi-tionsmaßnahmen (Zuschuss) RIGA 2009

Maximale Fördersumme nicht mehr nur von neu geschaffenen, sondern auch von den durch die Investition gesicherten Arbeitsplätzen abhängig (250.000 EUR pro gesicherten Arbeitsplatz, max. 100)

19.02.2009 31.12.2009

Rettungs- und Umstrukturierungs-beihilfen von KMU

Erhöhung des Förderrahmens Juni 2009 bis auf Weiteres

Liquiditätshilfedarlehen der gewerblichen Wirtschaft

Erhöhung des Förderrahmens März 2009 bis auf Weiteres

SAB-Bürgschaftsprogramm Erhöhung der Bürgschaftsquote von max. 80 Prozent auf max. 90 Prozent

in Kürze 31.12.2010

Betriebsmitteldarlehen Zinsverbilligung von kurzfristigen einjährigen Betriebsmitteldarlehen für tierhaltende Unterneh-men i. H. v. 2 Prozent auf einen Mindestzinssatz von 3 Prozent

01.01.2009 31.12.2010

Maßnahmen der Förderbanken aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Liquiditätshilfe Sachsen 2009 refi nanziert durch Liquididtätshil-feprogramm der Landwirtschaft-lichen Rentenbank

Liquiditätshilfen für die Landwirtschaft in Form von vierjährigen Ratendarlehen mit einprozentiger Zinsverbilligung des Bundes

03.07.2009 15.11.2009

Schulhausbau (Fachförder-Richtlinie)

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2009

Vorübergehende Anpassung der Fördersätze auf 80 Prozent, vereinfachte Verfahrensabläufe u. Vergabeverfahren

17.03.2009 31.12.2011

Sportförderung(Fachförder-Richtlinie)

17.03.2009 31.12.2011

Energieeffi zienz und Klimaschutz (Fachförder-Richtlinie)

17.03.2009 31.12.2011

Lärmschutzmaßnahmen an Straßen (Fachförder-Richtlinie)

17.03.2009 31.12.2011

Sachsen-Anhalt

Investitionsbank Sachsen-Anhalt – Anstalt der NORD/LB –

Sachsen-Anhalt IMPULS Zinssenkung, Erhöhung der Förderobergrenzen von 200.000 auf 500.000 EUR, Erweiterung des Kreises der Förderberechtigten auf Nicht-KMU, Einbeziehung des Straßentransportsektors sowie des Erwerbs von Fahrzeugen für den Straßengüter-transport, Überschreitung der max. Darlehens-summe (mehrere Produkte aus dem KMU-Darle-hensfonds) von bisher 3 Mio. EUR im Einzelfall möglich, Überbrückung temporärer Liquiditäts-schwächen (Ablösung von Lieferantenkrediten/Unterstützung bei der Fälligstellung von KK-Linien) möglich (Erläuterung am Tabellenende)

23.02.2009/ 17.03.2009

31.12.2010

Sachsen-Anhalt MUT Analog zu IMPULS 23.02.2009 31.12.2010

Sachsen-Anhalt WACHSTUM Analog zu IMPULS 23.02.2009 31.12.2010

Sachsen-Anhalt IDEE Analog zu IMPULS 23.02.2009 31.12.2010

LR Liquiditätshilfe Umsetzung des neuen Programms der Landwirt-schaftlichen Rentenbank zur Bereitstellung von Liquiditätshilfen für Landwirte, insbesondere Milchviehbauern

15.07.2009 15.11.2009

Sachsen-Anhalt STARK zinsgünstige Darlehen an Kommunen, Landkreise u. kreisfreie Städte zur Kofi nanzierung der Mittel aus dem zweiten Konjunkturpaket des Bundes

01.07.2009 31.12.2010

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW)

Die maximale Fördersumme hängt nicht nur von neu geschaffenen, sondern auch von den durch die Investition gesicherten Arbeitsplätzen ab. Anstelle eines zweistufi gen Fördersystems (20 Prozent, 30 Prozent) gelten Subventionsobergrenzen (bei KMU 50 Prozent, bei mittleren Unternehmen 40 Prozent u. bei sonstigen Betriebsstätten 30 Prozent)

01.07.2009 31.03.2010

Breitbandförderung Zuschüsse im Rahmen von GRW aus den Konjunkturpaketen I u. II

IV. Quartal 2009 31.12.2010

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41Maßnahmen der Förderbanken aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Schleswig-Holstein

Investitionsbank Schleswig-Holstein

IB.Kommunalkredit Zinsgünstige Darlehen zur Kofi nanzierung der Mittel aus dem Konjunkturpaket II (für Bildungs-infrastruktur u. Städtebau)

I. Quartal 2009 31.12.2010

Seed- und Start-up Fonds S-H Erweiterung der Förderberechtigten: Beteiligungs-kapital für Ausgründungen aus Technologieunter-nehmen; gefördert werden nun auch Folgefi nan-zierungen

Ende 2009 bis 2010

Konsortialkredit geschäft Ausweitung des Geschäfts; Risikoteilung u. Eigenkapitalschonung bei den Hausbanken schafft neue Spielräume bei der Kreditvergabe, erleichtert Unternehmen den Zugang zu neuen Krediten

Anfang 2008 bis auf Weiteres

Hotline Zielgenaue Weiterleitung von Unternehmen an Förderinstitute, Land u. weitere Institutionen

29.10.2008 bis auf Weiteres

Thüringen

Thüringer Aufbaubank

Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW)

Förderung der Investitionen auch bei Sicherung von Arbeitsplätzen

01.04.2009 31.12.2010

Thüringer Liquiditätsprogramm Liquidität/Eigenkapital über Darlehen, Nachrang-darlehen, stille/offene Beteiligungen vorrangig für Thüringer Unternehmen von erheblicher regionaler wirtschaftlicher Bedeutung

15.07.2009 31.12.2010

TAB-Bürgschaftsprogramm Erhöhung d. Bürgschaftsquote in Ausnahmefällen auf 90 Prozent

01.06.2009 31.12.2010

GuW Plus – Gründungs- und Wachstumsfi nanzierung

Erweiterung des Kreises der Förderberechtigten um große Unternehmen u. Erhöhung der Darle-henssumme auf 2 Mio. EUR

01.01.2009 31.12.2010

bundesweit

KfW Bankengruppe

KfW-Sonderprogramm – Mittelständische Unternehmen

Neues Programm zur Sicherung der Kreditversor-gung mittelständischer Unternehmen (bis 500 Mio. EUR Jahresumsatz). Finanzierung von Investi-tionen u. Betriebsmitteln mit Option einer hohen anteiligen Haftungsfreistellung der durchleitenden Hausbanken

November 2008/ März 2009

31.12.2010

KfW-Sonderprogramm – Große-Unternehmen

Neues Programm zur Sicherung der Kreditversor-gung großer Unternehmen (über 500 Mio. EUR Jahresumsatz, kein Kapitalmarktzugang), Finan-zierung von Investitionen u. Betriebsmitteln mit Option einer hohen anteiligen Haftungsfreistel-lung der durchleitenden Hausbanken, zudem Möglichkeit von KfW-Direktkrediten im Rahmen von Bankenkonsortien

März 2009 31.12.2010

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

KfW-Sonderprogramm – Projekt fi nanzierungen

Neues Programm zur Sicherung der Finanzierung von Projekten mit i. d. R. eigens hierfür gegründe-ten Projektgesellschaften, Projektfi nanzierungen können entweder als bankdurchgeleiteter Kredit mit optionaler Haftungsfreistellung o. als KfW-Direktkredit im Rahmen von Bankenkonsortien erfolgen

März 2009 31.12.2010

KfW-Sonderprogramm –Globaldarlehen

Neues Programm zur Sicherung der Kreditversor-gung mittelständischer u. großer Unternehmen. Globaldarlehen für Kreditinstitute zur Refi nanzie-rung von Unternehmenskrediten. Keine Haftungs-entlastung.

September 2009 31.12.2010

Refi nanzierung bundesgedeckter Exportkredite

Neues Programm zur Verbesserung der Finanzierung der deutschen Exportwirtschaft. Kreditinstituten wird langfristige Refi nanzierung von bundesgedeckten Exportkrediten zur Ver-fügung gestellt.

September 2009 15.03.2010

Kommunalkredit – Investitions-offensive Infrastruktur

Neues Programm zur zinsgünstigen Finanzierung von Investitionsmaßnahmen in die kommunale u. soziale Infrastruktur sowie in wohnwirtschaftliche Projekte strukturschwacher Kommunen

April 2009 31.12.2010

Kommunal Investieren – Investitionsoffensive Infrastruktur

Neues Programm zur zinsgünstigen Finanzierung von Investitionsmaßnahmen in die kommunale u. soziale Infrastruktur in deutschen Regionalförder-gebieten (Antragsberechtigte: Unternehmen mit kommunalem Gesellschafterhintergrund)

April 2009 31.12.2010

Sozial Investieren – Investitions-offensive Infrastruktur

Neues Programm zur zinsgünstigen Finanzierung von Investitionsmaßnahmen in die kommunale u. soziale Infrastruktur in deutschen Regionalförder-gebieten (Antragsberechtigte: gemeinnützige Organisationsformen)

April 2009 31.12.2010

ERP-Innovationsprogramm Aufstockung des Fördervolumens mit zusätzlichen Bundesmitteln, sodass die Innovationstätigkeit der mittelständischen Wirtschaft mit hohen Fördervolumina unterstützt werden kann

Januar 2009 31.12.2010

ERP-Startfonds Aufstockung des Fördervolumens mit zusätzlichen Bundesmitteln zur Förderung junger Technologi-eunternehmen mit Beteiligungskapital

Januar 2009 31.12.2010

ERP-Umwelt- und Energieeffi zienz-programm (Programmteil B – „Sonderfonds Energieeffi zienz in KMU“)

Aufstockung des Fördervolumens mit zusätzlichen Bundesmitteln, sodass Energieeinsparinvestiti-onen kleiner u. mittlerer Unternehmen mit hohen Fördervolumina unterstützt werden können

Januar 2009 31.12.2009

KfW-Programm Erneuerbare Energien – Ergänzung 2009

Neues Programm zur Finanzierung von größeren Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien zwecks Erzeugung von Strom bzw. Strom u. Wärme in KWK eigens hierfür gegründeter Projekt-gesellschaften. Projektfi nanzierungen können entweder als bankdurchgeleiteter Kredit mit optionaler Haftungsfreistellung o. als KfW-Direkt-kredit im Rahmen von Bankenkonsortien erfolgen.

März 2009 31.12.2009

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43Maßnahmen der Förderbanken aufgrund der Wirtschafts- und FinanzkriseMaßnahmen der Förderbanken aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise 43

Programm Maßnahme gültig ab befristet bis

Energieeffi zient Bauen und Sanieren

Zusätzliche Bundesmittel ermöglichen Auf-stockung der Fördervolumina in bereits bestehen-den Programmen (Energieeffi zient Sanieren und Energieeffi zient Bauen)

April 2009 31.12.2011

Wohnraum Modernisieren – Altersgerecht Umbauen

Neues Programm zur Finanzierung barriere-reduzierender Investitionsmaßnahmen im Wohnungsbestand

April 2009 31.12.2011

Landwirtschaftliche Rentenbank

zinsverbilligte Liquiditätshilfepro-gramme der Bundesländer

Neue Programme zur Stabilisierung der Liquidi-tätslage landwirtschaftlicher Betriebe, insbeson-dere der Milchviehhalter

Je nach Bundes-land unter-schiedlich, seit 22.06.2009

30.12.2009

Liquiditätssicherung Öffnung des Programms für Milchviehhalter zur Bereitstellung von Liquiditätshilfen

03.04.2009 zunächst offen

Produktionssicherung Konjunkturpaket Agribusiness: Anschluss- u. Umfi nanzierungen getätigter betrieblicher Ausgaben von Landwirten

03.04.2009 30.12.2009

Betriebsmittel Konjunkturpaket Agribusiness: Anschluss- u. Umfi nanzierungen getätigter betrieblicher Ausgaben von sonstigen Unternehmen der Agrar- u. Ernährungswirtschaft

03.04.2009 30.12.2009

Erläuterung:

Die EU-Kommission hat zur Überwindung der Wirtschaftskrise das europäische Beihilferecht

gelockert (vorübergehender EU-Beihilferahmen). Daher konnte sich die Bundesregierung meh-

rere Maßnahmen zur Bewältigung der deutschen Wirtschaftskrise befristet bis 2010 von der

EU-Kommission genehmigen lassen. Dazu zählen die „Bundesregelung Kleinbeihilfen“, die „Befristete

Regelung Bürgschaften“, die „Bundesrahmenregelung Risikokapital“, die „Bundesrahmenregelung –

Niedrigverzinsliche Darlehen“und das „KfW-Sonderprogramm 2009“. Auf dieser Grundlage wurden

Anpassungen in regionalen und bundesweiten Förderprogrammen vorgenommen.

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FÖRDERBANKEN

Bayerische Landesbodenkreditanstalt

Bremer Aufbau-Bank GmbH

DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH

Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt

Investitionsbank Berlin

InvestitionsBank des Landes Brandenburg

Investitionsbank Hessen (IBH) Anstalt des öffentlichen Rechts

Investitionsbank Sachsen-Anhalt – Anstalt der NORD/LB –

Investitionsbank Schleswig-Holstein

Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH

KfW Bankengruppe

L-Bank, Landeskreditbank Baden-Württemberg

Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern – Geschäftsbereich der NORD/LB –

Landwirtschaftliche Rentenbank

LfA Förderbank Bayern

LTH Landestreuhandstelle Hessen – Bank für Infrastruktur – rechtlich unselbständige Anstalt in der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale

LTH Landestreuhandstelle Rheinland-Pfalz (Ressort der Landesbank Rheinland-Pfalz)

NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen

NRW.BANK

SIKB Saarländische Investitionskreditbank AG

Thüringer Aufbaubank

Sächsische Aufbaubank – Förderbank –

Förderbanken auf Bundesebene

KfW BankengruppeFrankfurt am Mainwww.kfw.de

Landwirtschaftliche RentenbankFrankfurt am Mainwww.landwirtschaftliche-rentenbank.de

Förderbanken auf Länderebene

1. Investitionsbank Schleswig-HolsteinKielwww.ib-sh.de

2. Bremer Aufbau-Bank GmbHBremenwww.big-bremen.de

3. Hamburgische Wohnungsbau- kreditanstalt

Hamburgwww.wk-hamburg.de

4. NBank Investitions- und Förderbank Niedersachsen

Hannoverwww.nbank.de

5. NRW.BANKDüsseldorf/Münsterwww.nrwbank.de

6. Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH

Mainzwww.isb.rlp.de

Landestreuhandbank Rheinland-Pfalz (LTH)Mainzwww.lth-rlp.de

7. SIKB Saarländische Investitions- kreditbank AG

Saarbrückenwww.sikb.de

8. L-Bank, Landeskreditbank Baden-Württemberg

Karlsruhe, Stuttgartwww.l-bank.de

9. LfA Förderbank BayernMünchenwww.lfa.de

Bayerische LandesbodenkreditanstaltMünchenwww.bayern-labo.de

10. Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern – Geschäftsbereich der NORD/LB –

Schwerinwww.lfi-mv.de

11. Investitionsbank BerlinBerlinwww.ibb.de

12. InvestitionsBank des Landes BrandenburgPotsdamwww.ilb.de

13. Investionsbank Sachsen-Anhalt – Anstalt der NORD/LB –

Magdeburgwww.ib-sachsen-anhalt.de

14. Thüringer AufbaubankErfurtwww.aufbaubank.de

15. Sächsische Aufbaubank – Förderbank –Dresdenwww.sab.sachsen.de

16. Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen

Rechtlich unselbstständige Anstalt in der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale – Frankfurt am Mainwww.wibank.de

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Fördern und Finanzieren | Förderbanken – Partner auch in schwierigen Zeiten | Oktober 2009

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*Quelle: Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB © Basiskarte: Kober-Kümmerly+Frey, Düsseldorf

Kiel

Hannover

Düsseldorf

Mainz

Stuttgart

Saarbrücken

München

Leipzig

Frankfurt

Schwerin

Erfurt

Dresden

Münster

SCHLESWIG-HOLSTEIN

MECKLENBURG-VORPOMMERN

BERLIN

BRANDENBURG

SACHSEN

SACHSEN-ANHALT

THÜRINGENHESSEN

NIEDERSACHSEN

BREMEN

HAMBURG

NORDRHEIN-WESTFALEN

RHEINLAND-PFALZ

SAARLAND

BADEN-WÜRTTEMBERG

BAYERN

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Potsdam

Magdeburg

45Förderbanken des Bundes und der Länder

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FÖRDERBANKEN IN DEUTSCHLAND

www.voeb.de