Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8)....

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Lehre Weiterbildung Forschung Frühe Kindheit Angebote 2020/21

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Lehre

Weiterbildung

Forschung

Frühe KindheitAngebote 2020/21

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Impressum

HerausgeberinPädagogische Hochschule Thurgau

Prorektorat Weiterbildung und Dienstleistungen

Unterer Schulweg 3

8280 Kreuzlingen 1

Tel. +41 (0)71 678 56 82

[email protected]

phtg.ch

RedaktionKarina Iskrzycki, Geschäftsführerin Binationales Zentrum Frühe Kindheit

Auflage4100 Exemplare

© PHTG, Juni 2020neutral

Drucksache01-18-846758myclimate.org

PERFORMANCE

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«Curiosity in children is but an appetite after knowledge; and ought to be encouraged.» (John Locke)

«Die Neugier der Kinder ist der Wissensdurst, und dieser sollte ermutigt werden.» (freie Übersetzung)

Kinder sind von Geburt an als eigenständige und selbstbestimmte Persönlichkeiten anzusehen.

In ihren Besonderheiten haben sie einen natürlichen Drang, zu lernen und zu forschen. In diesem

Prozess bringen sie von Anfang an Potenziale mit, die, gepaart mit Neugierde, Freude und Fragen,

zu einem aktiven Lernen beisteuern.

Während die Kinder im Alltag unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen, spielen die einen Fachper-

sonen mit einigen Kindern mit, andere beobachten ein Kind oder eine Kindergruppe und wieder

andere kommentieren das Handeln der Kinder oder führen ein Gespräch mit den Eltern. Diese Viel-

falt der Tätigkeiten in der Begleitung der ganzheitlichen Bildungsprozesse der jungen Kinder – und

die Unterstützung der Eltern dieser Kinder – ist immer wieder auch eine Herausforderung im Alltag

der pädagogischen Fachpersonen.

Demnach liegt das Bildungsgeschehen nicht allein beim wissensdurstigen Kind, sondern steht bei

allen beteiligten Akteuren in der Verantwortung, eine anregungsreiche Umgebung zur Verfügung

zu stellen, um die freie Persönlichkeitsentfaltung der Kinder bestmöglich zu unterstützen.

Wir setzen uns für die Professionalisierung und Qualitätsentwicklung in der Frühen Kindheit ein

und bieten berufsspezifische sowie berufsübergreifende Aus- und Weiterbildungsangebote für

Fachpersonen an, die im Frühbereich tätig sind und Lust auf eigene Kompetenzerweiterung haben.

Besuchen Sie unsere Website phtg.ch oder fruehekindheit.ch und entdecken Sie die vielfältigen

Angebote des Bereichs frühe Kindheit.

Carine Burkhardt Bossi Karina Iskrzycki

Leitung Frühe Kindheit Geschäftsführung

Binationales Zentrum Frühe Kindheit

Einleitung

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Aus- und Weiterbildung

Weiterbildungen bieten die Gelegenheiten, gewohnte Verhaltens- und Denkmuster zu hinter-

fragen, sich mit neuen Ansätzen auseinanderzusetzen, neue Erfahrungen zu sammeln und mit

Fachpersonen aus dem Feld in Austausch zu treten. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen

den einzelnen Fachbereichen an der PHTG und der Uni Konstanz sowie dem Kompetenznetzwerk

war es möglich, ein vielfältiges und attraktives Kursangebot zusammenzustellen.

Sie können die Kursangebote je nach Zeit und Interesse einzeln absolvieren, kombinieren und zum

Teil an etwas Grösseres anrechnen lassen. Mehr erfahren Sie auf phtg.ch oder fruehekindheit.ch

Ausbildung

Binationaler Ausbildungsstudiengang Master of Arts frühe KindheitZiel des Masterstudiengangs Frühe Kindheit ist es, Erziehungswissenschaftler/innen mit Schwer-

punkt Frühe Kindheit auszubilden, die wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis aufbereiten

können. Das Masterstudium wird von der Universität Konstanz und der PHTG angeboten und führt

zum Abschluss Master of Arts Frühe Kindheit.

Präsenzzeit: 4 bis 5 Semester Vollzeitstudium | 6 bis 7 Semester Teilzeitstudium

Zeitaufwand: ca. 3600 h

ECTS-Punkte: 120

Weiterbildung

KursEin Kurs vertieft ein spezielles Thema aus dem Bereich

Frühe Kindheit. Die Angebote variieren und werden mit der Publikation der jährlich erschei-

nenden Weiterbildungsbroschüre im Juni veröffentlicht.

Präsenzzeit: 1 bis 3 Tage | Zeitaufwand: 3,5 bis 24 h | ECTS-Punkte: 0

Certificate of Advanced Studies (CAS)Die zwei angebotenen CAS bestehen aus 5 beziehungsweise 6 Blöcken und vermitteln vertiefte

sowie erweiterte Grundlagenkompetenzen. Die CAS können an einen späteren MAS angerechnet

werden.

Präsenzzeit: 8 Tage | 2 Semester | Zeitaufwand: ca. 360 h | ECTS-Punkte: 12 bzw. 15

Master of Advanced Studies (MAS)Der MAS Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) umfasst drei CAS und ein

Mastermodul. Informationen dazu folgen ab Herbst 2020.

Präsenzzeit: ca. 70 Tage | Zeitaufwand: ca. 1800 h | ECTS-Punkte: 60

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Inhaltsverzeichnis

Studiengänge CAS Entwicklungspsychologische Beratung (EPB) 4

CAS Pädagogik der Frühen Kindheit 6

Ausblick MAS Professionelles Handeln in der frühen Kindheit 8

Kurse Auf die Passung kommt es an: Säuglinge und Kleinkinder mit ihren Bezugspersonen

10

Sehen – verstehen – handeln: Entwicklung und Entwicklungskrisen im Säuglings- und Kleinkindalter

12

Positive Peerbeziehungen fördern 14

Die Kinder spielen miteinander – und was tue ich? 16

Interaktionsqualität unter der Lupe – Interaktionen als Lernerlebnis

für die Kinder gestalten

18

Frühe mathematische Entwicklung verstehen und fördern 20

Der Wald als Spiel- und Lernort 22

Alltagsintegrierte Sprachbildung verstehen und entwickeln –

Pädagogische Interaktionen im Frühbereich

24

Dienstleistungen Individuelles Videocoaching zur situativen Sprachbildung 30

Teamweiterbildung zur situativen Sprachbildung 32

Lehre Master of Arts Frühe Kindheit (MAFK) 34

Forschung releFant 36

iQuaKi 38

Innensicht von Migrationsfamilien 40

«Hände, Finger, Zahlen, Worte» 42

Erwerbsunterstützung mündlicher Textfähigkeiten im Kindergarten (Emtik) – SnF-Projekt

44

Mehrsprachige Praktiken von Kindern und Fachpersonen in Spielgruppen (MePraS)

46

Mehrsprachigkeit und Literalität in der Kindertagesstätte – Ein Forschungsprojekt in einem marginalisierten Stadtviertel

48

StarTS 50

Vernetzung Internationales Bodensee-Symposium Frühe Kindheit 52

Kompetenznetzwerk Frühe Kindheit 53

Herbstmeeting 53

Ringvorlesung 53

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CAS Entwicklungspsychologische Beratung (EPB)

In Kooperation mit:

HinweisDer CAS kann an einen späteren Master of Advanced Studies (MAS) «Profes-

sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8).

Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit

Übersicht

Studiengangsleitung Prof. Dr. Angelika Schöllhorn, PHTGAnna von Ditfurth, MMI

Dauer 2 Semester | 18 Präsenztage, ca. 20 Tage Selbststudium plus Zertifikatsarbeit

Anmeldeschluss 25. Juni 2021

Start 8. September 2021

Anzahl ECTS-Punkte 12

Kosten CHF 5300.–

Auskunft Marie Meierhofer Institut für das Kind, Zürich+41 (0)44 205 52 20, [email protected], www.mmi.ch

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Studiengänge

Leitidee

Die Entwicklung von Kindern ist in hohem Mass abhängig von der Beziehungs- und Bindungsgestal-

tung ihrer primären Bezugspersonen (Eltern, Tages- und Pflegeeltern, Erzieher und Erzieherinnen).

Das Säuglings- und Kleinkindalter ist deshalb ein Lebensabschnitt des Kindes, der an Eltern ganz

besondere Herausforderungen stellt.

Ziele

Die Teilnehmenden

> erhalten Kenntnisse der entwicklungspsychologischen Kriterien für die Beobachtung und

eine ressourcenorientierte Haltung und Perspektive vermittelt,

> üben genaues und differenziertes Beobachten und Beschreiben,

> üben konzeptuell begründetes Verstehen, Erklären und Interpretieren der beobachteten

Verhaltensweisen und Interaktionsdynamiken,

> lernen, das Beobachtete und Wahrgenommene den Eltern im Beratungsprozess ressour-

cenorientiert zu vermitteln,

> erweitern Beratungskompetenz für die frühe Kindheit,

> erarbeiten Handlungsstrategien, die eine positive Eltern-Kind-Interaktion begünstigen und

gemeinsam mit den Eltern umgesetzt werden können,

> erlangen ein Verständnis der Bedeutung interdisziplinärer Kooperation in komplexen Fällen,

> sind fähig, die Grenzen der Diagnostik- und Interventionsmöglichkeiten durch die EPB

einzuschätzen.

Inhalte

Zentrales Element der Weiterbildung ist das Einüben differenzierter Verhaltensbeobachtung mit

Hilfe von Videobeispielen. Inhaltsschwerpunkte sind:

> Entwicklungspsychologische Grundlagen, Erkenntnisse aus der Säuglings- und Bildungs-

forschung

> Entwicklungskrisen, Regulationsstörungen, Störung der sich entwickelnden Eltern-Kind-

Beziehung

> Gefährdungen der Entwicklung des Kindes durch die Eltern-Kind-Beziehung, Interven-

tionsmöglichkeiten

> Psychosozial belastete Familien und gelingende Interaktionen, Unterstützungsmöglich-

keiten von Familien mit entwicklungsbeeinträchtigten Kindern

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CAS Pädagogik der Frühen Kindheit

Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit

Übersicht

Studiengangsleitung Carine Burkhardt Bossi, PHTGBettina Grubenmann, FHS St. Gallen

Dauer 2 Semester | 18 Präsenztage, ca. 28 Tage Selbststudium plus Zertifikatsarbeit

Anmeldeschluss 30. Oktober 2020

Start 20. Januar 2021

Anzahl ECTS-Punkte 15

Kosten CHF 6900.– plus Anmeldegebühr CHF 250.–

Auskunft Carine Burkhardt Bossi, Studiengangsleitung+41 (0)71 678 57 33, [email protected]

In Kooperation mit:

Hinweis

Der CAS kann an einen späteren Master of Advanced Studies (MAS)

«Professionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden

(siehe Seite 8).

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Leitidee

Im Umgang mit kindlichen und familiären Situationen ist das fundierte Verständnis für den indivi-

duellen Fall von zentraler Bedeutung. Mit der Methode des Fallverstehens werden vier Perspektiven

eingenommen: Kind, Eltern/Familie, Fachperson/Institution und Gesellschaft.

Der einzelne Fall wird durch die unterschiedlichen Blickwinkel ganzheitlich und ressourcenorientiert

betrachtet, handlungsorientierte Schlussfolgerungen werden abgeleitet und neue Möglichkeiten

daraus für den Berufsalltag entwickelt.

Die im CAS erworbenen Grundlagenkompetenzen vermitteln Sicherheit in der Fallanalyse als Basis

für den Umgang mit Kindern, Eltern, Bezugspersonen, anderen Fachpersonen und Institutionen.

Ziele

Die Teilnehmenden

> erarbeiten die Grundlagen der differenzierten Fallarbeit,

> erwerben fachliche Grundlagen zur kindlichen Entwicklung,

> verstehen die Bedingungen und Auswirkungen unterschiedlicher Formen von Elternschaft

und bauen einen adäquaten Umgang mit unterschiedlichen familiären Konstellationen auf,

> erkennen die gesellschaftlichen Bedingungen des Aufwachsens und der Konstruktion von

Kindheit,

> verstehen die sozial- und bildungspolitischen Herausforderungen der frühen Kindheit,

> kennen die Effekte und Wirkungen pädagogischer Ansätze beziehungsweise Interventions-

formen in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung,

> reflektieren ihr eigenes professionelles Handeln.

Inhalte

Zentrale Inhalte der Weiterbildung bilden die sechs Themenblöcke:

> Allgemeine Einführung in das Thema und spezifische Einführung ins Fallverstehen (2 Tage)

> Kind und Entwicklung (4 Tage)

> Kind und Eltern (4 Tage)

> Kind und Gesellschaft/Institution (3 Tage)

> Professionelles Handeln (3 Tage)

> Kolloquium (2 Tage)

Studiengänge

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VorankündigungMAS Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE)

Die PHTG bietet in Kooperation mit der Ostschweizer Fachhochschule (zuvor FHS SG) einen neu

entwickelten Masterstudiengang (Master of Advanced Studies) im Bereich der Frühen Kindheit

an. Dieser richtet sich an Fachpersonen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (z.B.

pädagogisches Personal in Kitas oder Familienzentren), Hebammen, Mütter- und Väterberaterinnen

und -berater, Sozialpädagoginnen und -pädagogen oder auch Lehrpersonen des Kindergartens.

Der MAS «Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung» (FBBE) besteht aus folgenden vier

Bestandteilen:

a) zwei Pflicht-Zertifikatslehrgänge im Umfang von je 15 ECTS-Punkten

b) ein Wahlpflicht-Zertifikatslehrgang im Umfang von mindestens 15 ECTS-Punkten

c) das Mastermodul (Masterthesis und Disputation) im Umfang von 15 ECTS-Punkten

Weitere Informationen sind ab Herbst 2020 auf unserer Website phtg.ch oder fruehekindheit.ch zu

finden.

Hinweis

Der CAS Pädagogik der Frühen Kindheit (Seite 6) und der CAS Entwick-

lungspsychologische Beratung (EPB) (Seite 4) können an einen späteren

Master of Advanced Studies (MAS) «Professionelles Handeln in der frühen

Kindheit» angerechnet werden.

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Auf die Passung kommt es an: Säuglinge und Kleinkinder in der Interaktion mit ihren Bezugspersonen

Übersicht

Leitung Prof. Dr. Angelika Schöllhorn, PHTG

Dauer 3 Tage | 3 x 7 Stunden | 09.00–17.00 Uhr

Anmeldeschluss 15. August 2021

Datum Mittwoch, 29. September 2021 bis Freitag, 1. Oktober 2021

Kosten CHF 600.–

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Leitidee

Nahezu alle Erfahrungen von Säuglingen und Kleinkindern werden durch die Bezugspersonen

vermittelt. Das gilt sowohl für die Begegnung mit Menschen als auch für die Begegnung mit der

dinglichen Umwelt. Damit kommt der Qualität der Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson

eine hohe Bedeutung zu, sei es im Hinblick auf die emotionale, die kognitive oder die soziale Ent-

wicklung.

In der Weiterbildung wollen wir erarbeiten, wie Interaktionen beobachtet und für die Arbeit mit

den Bezugspersonen fruchtbar gemacht werden können.

Ziele

Die Teilnehmenden

> erkennen die feinen Zeichen von Offenheit oder Belastung bei Säuglingen und Klein-

kindern,

> wissen, was die feinfühlige Reaktion einer Bezugsperson auf die Signale von Kindern

ausmacht, und können diese in Interaktionen beurteilen,

> verstehen, dass die Entwicklung der Kinder Einfluss auf die gemeinsam zu bewältigenden

Aufgaben in der Interaktion hat,

> können die Passung in einer Interaktion zwischen Kind und Bezugsperson anhand

verschiedener Ausdruckskanäle beobachten,

> entwickeln Ideen, wie sie die erworbenen Kompetenzen in ihrer fachlichen Praxis um-

setzen können.

Inhalte

> Feinzeichen der Befindlichkeit bei Säuglingen und Kleinkindern

> Intuitive Kompetenzen und Feinfühligkeit bei den Bezugspersonen

> Gemeinsame Entwicklungsaufgaben von Kind und Bezugsperson

> Ausdruckskanäle der Interaktion

Kurse

Hinweis

Mit dem Angebot sind insbesondere Leitungspersonen von Kindertages-

einrichtungen, Spielgruppenleiterinnen und Mütter-Väter-Beraterinnen

angesprochen. Die Inhalte werden über Inputs und videogestützte Fallbei-

spiele vermittelt. Wir arbeiten sowohl im Plenum als auch in Kleingruppen

und beziehen die Inhalte auf die Praxis der Teilnehmenden.

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Sehen – verstehen – handeln: Entwicklung und Entwicklungskrisen im Säuglings- und Kleinkindalter

Übersicht

Leitung Prof. Dr. Angelika Schöllhorn, PHTG

Dauer 1 Tag | 7 Stunden | 09.00–17.00 Uhr

Anmeldeschluss 20. Dezember 2020

Datum Freitag, 19. Februar 2021

Kosten CHF 200.–

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Leitidee

Im Säuglings- und Kleinkindalter folgen die Entwicklungsschritte der Kinder in raschem Tempo

aufeinander. Und mit jedem Entwicklungsschritt sind neue Herausforderungen und Anpas-

sungsleistungen für Kinder und Bezugspersonen verbunden. Damit Fachpersonen angemessene

Kontaktangebote und ein förderliches Umfeld für die Kinder gestalten können, ist Wissen über

die entwicklungspsychologischen Meilensteine dieses Lebensalters hilfreich. Wenn wir verstehen,

welche neuen Schritte die Kinder zu bewältigen haben, können wir auch ihr Verhalten in Krisen

besser einordnen und angemessene Antworten darauf finden.

Ziele

Die Teilnehmenden

> kennen die bedeutsamsten Meilensteine der Entwicklung in den ersten Lebensjahren,

> erkennen die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Entwicklungsbereichen,

> ordnen das Verhalten von Kindern in diese Zusammenhänge ein,

> verstehen, dass jeder Übergang in der Entwicklung auch Krisen mit sich bringen kann,

> können auf der Grundlage ihres neuen Wissens überlegen, wie ein passender Umgang

damit gefunden werden kann.

Inhalte

> Wichtige Entwicklungsschritte und Zusammenhänge zwischen den Entwicklungsbe-

reichen in den ersten Lebensjahren

> Damit zusammenhängende Entwicklungskrisen

> Fallarbeit an Videos und eigenen Beispielen

Kurse

Hinweis

Mit dem Angebot sind insbesondere Leitungspersonen von Kindertages-

einrichtungen, Spielgruppenleiterinnen und Mütter-Väter-Beraterinnen

angesprochen. Wir arbeiten praxisnah mit Inputs und Videobeispielen.

Phasen im Plenum und in Kleingruppen wechseln sich ab.

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Positive Peerbeziehungen fördern

Übersicht

Leitung Ann-Kathrin Jaggy, Universität Konstanz/PHTGTatiana Diebold, Universität Konstanz/PHTG

Dauer 2 Halbtage | 2 x 3.5 Stunden

Anmeldeschluss 15. September 2020

Start Freitag, 6. November 2020 und 20. November 2020Gruppe 1: 09.00–12.30 Uhr oderGruppe 2: 13.30–17.00 Uhr

Kosten CHF 200.–

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Leitidee

Institutionelle, familienergänzende Kinderbetreuung findet meistens im Gruppenkontext statt,

wo Kinder bereits früh in Interaktion mit Gleichaltrigen treten. Im Spiel und gemeinsamen Aktivi-

täten können Kinder soziale Kompetenzen wie Empathie, Emotionsregulation, kooperatives und

prosoziales Verhalten erproben und entwickeln. Kinder lernen, sich durchzusetzen und Konflikte

konstruktiv zu lösen, was für die Entwicklung von frühen Peerbeziehungen von zentraler Bedeu-

tung ist. Doch nicht immer gelingt es den Kindern im Kita-Alltag, sozial kompetent zu agieren.

Dabei können wir davon ausgehen, dass einige Kinder nicht so gut von der Gruppe akzeptiert

werden, etwa weil sie Defizite in sozialen Kompetenzen aufweisen oder körperlich aggressiv sind.

Hier kann die Begleitung des Entwicklungsprozesses der sozialen Kompetenz durch die Fachper-

son von grosser Bedeutung sein.

Mithilfe von spezifischen Massnahmen gelingt es pädagogischen Fachkräften, positive Peerbezie-

hungen durch Stärkung sozialer Kompetenzen der Kinder im Alltag zu fördern.

Ziele

Die Teilnehmenden

> vertiefen ihr Wissen um die Bedeutung der Peergruppe in Kindertagesstätten und die Rolle

von sozialer Kompetenz für die frühen Peerbeziehungen,

> erhalten anhand konkreter Beispiele einen Überblick zur Bedeutung der Beziehungs-

qualität zwischen Betreuerinnen und Kindern für die Entwicklung der sozialen Kompetenz,

> erhalten konkrete, wissenschaftlich fundierte Tipps und Handlungsempfehlungen zur

Förderung sozialer Kompetenz und positiver Peerbeziehungen im Alltag.

Inhalte

Die Teilnehmenden haben die Chance, die Inhalte im eigenen Berufsalltag umzusetzen und am

zweiten Kurstag zu reflektieren

Kurse

Hinweis

An zwei Halbtagen wird durch Input und Gruppenarbeiten anhand von

Fallbeispielen besprochen, wie soziale Kompetenzen im Alltag gefördert

werden können. Zwischen den Halbtagen haben die Kursteilnehmer die

Gelegenheit, das Besprochene in ihrem Alltag umzusetzen und anschlies-

send zu reflektieren.

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Die Kinder spielen miteinander – und was tue ich?

Übersicht

Leitung Carine Burkhardt Bossi, PHTGIsabelle Kalkusch, PHTG

Dauer 1 Tag | 7 Stunden | 09.00–17.00 Uhr

Anmeldeschluss 31. Januar 2021

Start Samstag, 20. März 2021

Kosten CHF 200.–

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Leitidee

Anhand von kurzen Impulsreferaten und Filmbeispielen aus der releFant-Studie setzen wir uns

mit Merkmalen von Fantasiespielqualität und der Wirkung aktiver Fantasiespielbegleitung auf die

Fantasiespielqualität der Kinder auseinander.

Ziele

Die Teilnehmenden

> erkennen und diskutieren Fantasiespielqualitätsmerkmale in Filmbeispielen,

> setzen sich mit verschiedenen Spielbegleitstrategien auseinander,

> reflektieren ihr eigenes Spielbegleitverhalten.

Inhalte

Der Kurs beinhaltet eine interaktive Auseinandersetzung mit folgenden Themen:

> Fantasiespiel und seine Bedeutung für die kindliche Entwicklung

> Merkmale von Fantasiespielqualität

> Möglichkeiten und Grenzen aktiver Fantasiespielbegleitung

> Spielbegleitstrategien zur Unterstützung der Kinder im Fantasiespiel basierend auf Theorie

und Ergebnissen aus der releFant-Studie

> Reflektion

Kurse

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Interaktionsqualität unter der Lupe – Interaktionen als Lernerlebnis für die Kinder gestalten

Übersicht

Leitung Yvonne Reyhing, Universität Konstanz/PHTGBettina Brun, Universität Konstanz/PHTG

Dauer 2 Halbtage | 2 x 3.5 Stunden | 08.30–12.00 Uhr

plus individuelles Videocoaching à 1 Stunde

Anmeldeschluss 15. Dezember 2020

Start Donnerstag, 4. Februar und 4. März 2021Der Termin des Videocoachings wird individuell vereinbart.

Kosten CHF 250.–

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Leitidee

Positive Beziehungen und anregende Interaktionen sind die Basis für Entwicklung und Lernen

von Kindern. Gerade Kleinkinder profitieren von förderlichen und bedeutsamen Interaktionen mit

Erwachsenen. Die Beziehungsgestaltung ist daher eine Schlüsselkompetenz für pädagogische

Fachpersonen in Krippen und Kindertagesstätten, welche die frühkindliche Bildung umsetzen

möchten.

Ziele

Die Teilnehmenden

> erwerben Wissen über die Bedeutung der Interaktionsqualität für eine gelungene frühkind-

liche Bildung,

> erwerben Strategien zur positiven und anregenden Beziehungsgestaltung in der Kleinkind-

gruppe,

> reflektieren die pädagogische Praxis mit einem Coach anhand von Videoaufnahmen der

eigenen pädagogischen Arbeit,

> erkennen förderliche Interaktionen durch die Schulung der Beobachtungsfähigkeit und

lernen diese von weniger förderlichen zu unterscheiden,

> erkennen den Vorteil von videogestützten Feedbackrunden für die pädagogische Arbeit.

Inhalte

> Interaktionsqualität und deren Bedeutung für die kindliche Entwicklung

> Emotionale und verhaltensbezogene Unterstützung

> Aktive Lernunterstützung

> Strategien für die Gestaltung bedeutsamer Interaktionen

> Schulung der Beobachtungsfähigkeiten

> Selbstreflexion und Reflexion mit einem Coach

Kurse

HinweisDiese Weiterbildung deckt den QualiKita-Entwicklungsbereich

«Beziehungen und Interaktionen» von QualiKita ab.

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Frühe mathematische Entwicklung verstehen und fördern

Übersicht

Leitung Prof. Dr. Ursula Fischer, Universität Konstanz/PHTG

Dauer 1 Tag | 7 Stunden | 09.00–17.00 Uhr

Anmeldeschluss 30. September 2020

Datum Mittwoch, 11. November 2020 und 27. Januar 2021

Kosten CHF 200.–

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Kurse

Leitidee

Von der frühen Kindheit bis zum Schuleintritt erwerben Kinder eine Vielzahl (prä-)numerischer

Kompetenzen, die sie für ihr späteres Leben brauchen. Doch wie verläuft die frühe mathema-

tische Entwicklung und welche Möglichkeiten zur Förderung gibt es auf den verschiedenen

Entwicklungsstufen? In dieser Weiterbildung sollen die Antworten auf diese Fragen gemeinsam

erarbeitet werden.

Hinweis

Die Kursinhalte werden in kurzen Theorieeinheiten vorgestellt und in Kleingruppenarbeit gefestigt.

Anschliessend werden jeweils Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung erarbeitet. Dieser Kurs

vermittelt basale Grundlagen und richtet sich daher insbesondere an Personen ohne oder mit

wenig Vorkenntnissen im Bereich der frühen mathematischen Entwicklung.

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Der Wald als Spiel- und Lernort

Übersicht

Leitung Nicole Schwery, PHTG

Dauer 2 Tage | 2 x 7 Stunden | 09.00–16.00 Uhr

Anmeldeschluss 15. September 2020

Datum Samstag, 24. Oktober 2020 und 27. März 2021

Kosten CHF 400.–

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Leitidee

Das Spiel und das Lernen mit allen Sinnen ist ein zentrales Element im Umgang mit Kindern von 3

bis 6 Jahren. Der Wald bietet hierbei einen idealen Ort, um den Kindern Raum für Spiel und Sinnes-

erfahrungen zu geben. In der Weiterbildung erfahren die Teilnehmenden, mit welchen Methoden

und didaktischen Settings sie die Kinder begleiten können.

Gleichzeitig spielen gerade für die Leitung auch Fragen der Sicherheit und die Zusammenarbeit

mit Eltern eine zentrale Rolle. Der Kurs geht auf diese Fragen ein und lässt Raum für den gegen-

seitigen Austausch.

Ziele

Die Teilnehmenden

> sind fähig, naturpädagogische Veranstaltungen mit Kindern im Alter zwischen 3 und 6

Jahren lernpsychologisch sinnvoll und abwechslungsreich zu planen und durchzuführen,

> kennen die Merkmale des Lernens von vorschulpflichtigen Kindern.

Inhalte

> Methoden und Aktivitäten in und mit der Natur am Beispiel Wald mit Kindern im Alter von

3 bis 6 Jahren

> Tipps und Tricks, um ein Naturangebot zu rhythmisieren

> Kompetenzen des Lehrplanes mit Aktivitäten in der Natur fördern

> Mit schwierigen Situationen mit Gruppen in der Natur umgehen

Kurse

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Alltagsintegrierte Sprachbildung verstehen und entwickeln – Pädagogische Interaktionen im Frühbereich

Übersicht

Leitung Katharina Kirchhofer, PHTG

Dauer 2 Halbtage | 2 x 2.5 Stunden | 14.00–16.30 Uhr

Anmeldeschluss 30. September 2020

Start Mittwoch, 11. November 2020 und 27. Januar 2021

Kosten CHF 150.–

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Leitidee

Wie können pädagogische Fachpersonen in Spielgruppen, Kitas und Kindergärten das sprachliche

Lernen von Kindern im Alltag unterstützen? In diesem zweiteiligen Kurs lernen Sie den Ansatz

der alltagsintegrierten Sprachbildung kennen, reflektieren Ihr eigenes Handeln in Gesprächen mit

Kindern und entwickeln dieses weiter. Die Inhalte werden mit Hilfe von Inputs und Beobachtungs-

übungen mit Videosequenzen vermittelt und diskutiert.

Hinweis

Kindergartenlehrpersonen, die am Forschungsprojekt EmTiK beteiligt sind, können an dieser Fort-

bildung aus forschungsmethodischen Gründen nicht teilnehmen.

Kurse

Hinweis

Weitere Angebote im Bereich Frühe Sprachbildung:

«Individuelles Videocoaching zur Situativen Sprachbildung», Seite 30

«Teamweiterbildung zur situativen Sprachbildung», Seite 32

«Praxismaterialien zur Frühen Sprachbildung», Seite 26

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Praxismaterialien zur Frühen SprachbildungDer Schwerpunkt Frühe Sprachbildung der Forschungsabteilung PHTG hat verschiedene Praxis-

materialien zur Unterstützung von Fachpersonen im Bereich der alltagsintegrierten Sprachbildung

entwickelt.

Fachkonzept «Frühe Sprachbildung»

Das Fachkonzept «Frühe Sprachbildung» wurde im Auftrag des Kantons Zürich entwickelt. Es dient

als Referenzrahmen für weitere Massnahmen zur Weiterentwicklung der frühen Sprachbildung. Im

Zentrum des Fachkonzepts stehen sechs Leitlinien, die beschreiben, wie die Sprachbildung von

jungen Kindern in Familien, Tagesfamilien, Kitas und Spielgruppen unterstützt werden kann.

Kooperationspartner: Marie Meierhofer Institut für das Kind, Zürich

Link: www.bi.zh.ch > Frühe Kindheit > Fachkonzept und Praxismaterialien

Finanzierung: Kanton Zürich

Frühe Sprachbildung unterstützen – Eine Handreichung für die Praxis

In der Handreichung «Frühe Sprachbildung unterstützen» für pädagogische Fachpersonen werden

die sechs Leitlinien auf leicht verständliche Art erläutert. Die Leitlinien bieten den Fachpersonen

Grundlagen zur Reflexion und Weiterentwicklung der alltagsintegrierten Sprachbildung. Links zu

den Kurzfilmen (s. unten) und Hinweise auf weitere nützliche Materialien finden sich im Serviceteil

der Handreichung (Seite 24/25).

Link: www.bi.zh.ch > Frühe Kindheit > Fachkonzept und Praxismaterialien

Finanzierung: Kanton Zürich

Filme frühe Sprachbildung – Zusammen reden und die Welt entdecken

Die 25 Kurzfilme zeigen, wie kleine Kinder in alltäglichen Situationen Sprache(n) erwerben und

wie Bezugspersonen sie dabei unterstützen können. Diese anschaulichen Beispiele gelingender

Sprachbildung können von Eltern, pädagogischen Fachpersonen und Aus- und Weiterbildungs-

trägern frei genutzt werden. Die Kurzfilme liegen in 13 Sprachen (darunter auch wichtige Migrati-

onssprachen) vor, zu jedem Film gibt es einen schriftlichen Begleitkommentar. In sechs weiteren

Filmen erläutern Expertinnen und Experten die Leitlinien des Fachkonzepts. Die Filme wurden

unter der Federführung des Marie Meierhofer Instituts in Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt

Frühe Sprachbildung PHTG entwickelt.

Link: www.kinder-4.ch

Finanzierung: Kanton Zürich

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28

Dienstleistungen

Die Dienstleistungen des Binationalen Zentrums Frühe Kindheit (BiKi) haben zum Ziel die

Qualitätsentwicklung und Professionalisierung im Frühbereich zu unterstützen. Auf Anfrage

unterstützen wir Sie bei der Konzeptentwicklung beziehungsweise der Weiterarbeit an Konzepten

im Frühbereich oder realisieren im Auftrag Evaluationen und individuelle Beratungen, auf Ihre

Institution zugeschnitten. Ergänzend stellen wir auf Wunsch unsere fachliche Expertise in Referaten,

Coachings und Kursen zu bildungs- und entwicklungsrelevanten Themen im frühkindlichen

Bereich zur Verfügung. Die Angebote richten sich an Fachpersonen und Institutionen aus der

frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) sowie der Frühen Förderung. Weiter

beraten wir Gemeinde und Kantone, die entsprechende Angebote entwickeln oder ausbauen

möchten.

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29

Dienstleistungen

Im Fokus unserer Expertise stehen folgende Themenschwerpunkte:

Familie und Gesellschaft

> Eltern-Kind-Beziehung

> Kultur und Migration

> Frühe Hilfen

Pädagogisches Handeln

> Spiel und Spielbegleitung

> Unterstützende Fachperson-

Kind-Interaktion

> Bildungsprozesse begleiten

> Frühe Sprachbildung

Kindliche Entwicklung

> Sozio-emotionale Kom-

petenzen und Gruppen-

prozesse

> Motorik und Kognition

> Sprache(n)

Treten Sie mit uns in Kontakt und wir unterbreiten Ihnen gerne ein individuelles Angebot:

Karina Iskrzycki, Geschäftsführerin Binationales Zentrum Frühe Kindheit

Telefon +41 (0)71 678 56 39 | [email protected]

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Individuelles Videocoaching zur situativen Sprachbildung

Übersicht

Leitung Coach aus dem Team Frühe Sprachbildung

Dauer 3 Treffen à 2 Stunden

Daten auf Anfrage

Gruppengrösse Einzelcoaching

Kosten nach Vereinbarung

Auskunft Prof. Dr. Dieter Isler, Leiter Forschungsabteilung PHTG

[email protected]

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Leitidee

Kinder erwerben sprachliche Fähigkeiten besonders gut, wenn sie von pädagogischen Fachper-

sonen in Alltagsgesprächen unterstützt werden. Hier setzt die situative Sprachbildung an. Durch

eine unterstützende Gesprächspraxis der pädagogischen Fachperson meistern Kinder auch

herausfordernde Sprachhandlungen wie Berichten, Erklären oder Erzählen.

Eine verbesserte Gesprächspraxis der pädagogischen Fachperson wirkt sich auch auf das Lernen

der Kinder in anderen Bereichen aus. Von einem reichhaltigen sprachlichen Angebot können alle

Kinder – auch Kinder mit Deutsch als Zweitsprache – viel profitieren.

Ziele

Die Teilnehmenden reflektieren ihr eigenes Handeln in Gesprächen mit Kindern im Hinblick auf

Interaktionsqualität und Unterstützung herausfordernder Sprachhandlungen und entwickeln es

zielorientiert weiter.

Inhalte

> Beim ersten Treffen werden Teilnehmende in ihrem pädagogischen Alltag gefilmt.

> Beim zweiten Treffen analysieren sie anhand ausgewählter Videosequenzen ihre Praxis und

formulieren persönliche Entwicklungsziele zur situativen Sprachbildung.

> Beim dritten Treffen reflektieren sie ihre Erfahrungen bei der Umsetzung ihrer Entwick-

lungsziele. Es wird besprochen, wie die Selbstreflexion im Alltag verankert werden kann.

Hinweis

Weitere Angebote im Bereich Frühe Sprachbildung:

«Teamweiterbildung zur situativen Sprachbildung», Seite 32

«Alltagsintegrierte Sprachbildung verstehen und entwickeln –

Pädagogische Interaktionen im Frühbereich», Seite 24

«Praxismaterialien zur Frühen Sprachbildung», Seite 26

Dienstleistungen

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32

Teamweiterbildung zur situativen Sprachbildung

Übersicht

Leitung Experte aus dem Team Frühe Sprachbildung

Dauer Ganzes Team: 2 Gruppentreffen à 3 Stunden

2 Teammitglieder: Einzelcoaching mit je 3 Treffen à 2 Stunden

Daten auf Anfrage

Gruppengrösse max. 16 Teilnehmende

Kosten nach individueller Vereinbarung

Auskunft Prof. Dr. Dieter Isler, Leiter Forschungsabteilung PHTG

[email protected]

Page 33: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

33

Leitidee

Kinder erwerben sprachliche Fähigkeiten besonders gut, wenn sie von pädagogischen Fachper-

sonen in Alltagsgesprächen unterstützt werden. Hier setzt die situative Sprachbildung an. Durch

eine unterstützende Gesprächspraxis der pädagogischen Fachperson meistern Kinder auch

herausfordernde Sprachhandlungen wie Berichten, Erklären oder Erzählen.

Eine verbesserte Gesprächspraxis der pädagogischen Fachperson wirkt sich auch auf das Lernen

der Kinder in anderen Bereichen aus. Von einem reichhaltigen sprachlichen Angebot können alle

Kinder – auch Kinder mit Deutsch als Zweitsprache – viel profitieren.

Ziele

1. Alle Teilnehmenden kennen den Ansatz der situativen Sprachbildung.

2. Sie vertiefen ihr Verständnis und trainieren ihre Beobachtungsfähigkeiten bei der Analyse von

Videosequenzen aus ihrem Berufsalltag.

3. Zwei Fachpersonen aus dem Team haben ihr eigenes Handeln in Gesprächen mit Kindern im

Rahmen videobasierter Einzelcoachings reflektiert und zielorientiert weiterentwickelt.

Inhalte

> Beim Starttreffen werden alle Teilnehmenden in den Ansatz der situativen Sprachbildung

eingeführt. Sie schärfen ihren Blick für spracherwerbsunterstützendes Handeln im Alltag

anhand von Videobeispielen und formulieren persönliche Entwicklungsziele.

> Zwei interessierte Teilnehmende erhalten anschliessend ein videobasiertes Einzelcoaching

(siehe Ausschreibung «Individuelles Videocoaching zur Situativen Sprachbildung», S. 32)

> Beim Folgetreffen reflektieren alle Teilnehmenden ihre Erfahrungen mit der Umsetzung des

Ansatzes in die eigene Praxis. Videobeispiele aus den Einzelcoachings werden gemeinsam

analysiert (nur mit Zustimmung der gefilmten Fachkräfte). Es wird besprochen, wie die

Selbstreflexion im Alltag verankert werden kann.

Hinweis

Weitere Angebote im Bereich Frühe Sprachbildung:

«Individuelles Videocoaching zur Situativen Sprachbildung», Seite 30

«Alltagsintegrierte Sprachbildung verstehen und entwickeln –

Pädagogische Interaktionen im Frühbereich», Seite 24

«Praxismaterialien zur Frühen Sprachbildung», Seite 26

Dienstleistungen

Page 34: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

34

Master of Arts Frühe Kindheit (MAFK)

Ein Studiengang in grenzüberschreitender Zusammenarbeit

Übersicht

Leitung Carine Burkhardt Bossi

Dauer 4–7 Semester

Daten siehe Website fruehekindheit.ch

Kosten Einmalige Studienkosten

> Anmeldegebühr für reguläres Aufnahmeverfahren

CHF 200.–

> für Aufnahme sur dossier CHF 300.–

> Masterprüfungsgebühr: CHF 300.–

Wiederkehrende Studienkosten > Semestergebühren von CHF 900.– pro Semester zzgl. einer Material- und Dienstleistungspauschale in Höhe von CHF 45.– sowie CHF 5.– Beitrag für den Studieren-denrat

> Hinzu kommen die Kosten für Kopien, Bücher, Materia-lien, externe Studienwochen, Fremdsprachenaufenthalt, Reisekosten, Fahrkosten bei Praktika, evtl. Parkplatzmiete usw.

> Ein Studierendenwerksbeitrag wird von der Universität Konstanz in Rechnung gestellt

Page 35: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

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In der frühen Kindheit – von der Geburt bis zum Alter von 5 Jahren – geschieht Wesentliches im

Leben eines Kindes. Wie kann der Lebensraum von Säuglingen und Kleinkindern gestaltet werden,

damit gesundes Aufwachsen gelingt? Und wie können Personen und Institutionen, die im Bereich

der frühen Kindheit tätig sind, in der Qualitätsentwicklung beraten und unterstützt werden?

Diese Fragen stehen im Zentrum des binationalen Masterstudiengangs Frühe Kindheit, der von

Universität Konstanz und PHTG gemeinsam angeboten wird. Im Fokus steht das Lebensalter von

0 bis 5 Jahren.

Der Studiengang Master Frühe Kindheit bereitet die Absolventinnen und Absolventen auf Tätig-

keiten in den Berufsfeldern Dozierendentätigkeit in der Aus- und Weiterbildung, Programm- und

Konzeptentwicklung, Forschung, Institutions- und Politikberatung und Leitungsfunktionen im Auf-

gabenbereich der frühen Kindheit vor.

Studium – Auf einen Blick Ziel des Masterstudiengangs Frühe Kindheit ist es, Fachpersonen auszubilden, die wissenschaftlich

denken und arbeiten sowie Erkenntnisse für die Praxis aufbereiten können. Der Studiengang ist

interdisziplinär konzipiert, orientiert sich am aktuellen internationalen Forschungsstand und be-

rücksichtigt explizit Folgerungen für die praktische Tätigkeit im Kontext der frühen Kindheit.

PHTG und Universität Konstanz bieten diesen interdisziplinären Masterstudiengang seit 2011 an.

Die Kooperation zwischen einer Exzellenzuniversität und einer Pädagogischen Hochschule ist ein

Charakteristikum des Studiengangs. Forschung und Lehre als universitäre Schwerpunkte werden

durch die Kompetenzen einer Pädagogischen Hochschule ergänzt; so werden wissenschaftliche

Erkenntnisse und Praxiswissen sowie Projektentwicklung im Feld von Bildung und Betreuung zu-

sammengeführt. Die beiden Hochschulen verbinden somit forschungsorientierte Lehre und hand-

lungsleitende Praxis.

Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Marie Meierhofer Institut für das Kind in

Zürich und der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Ulm. Die Studieninhalte

werden durch die Professuren und Arbeitsgruppen der kooperierenden Partner erarbeitet und ver-

mittelt, die beteiligten Dozierenden sind an den jeweiligen Institutionen in Forschung und Lehre

tätig. Unterstützt werden sie durch Spezialistinnen und Spezialisten von weiteren Hochschulen

und Institutionen.

Der Studiengang Frühe Kindheit beginnt jeweils Anfang Oktober und dauert in der Regel 4

Semester. Bei einem Teilzeitstudium verlängert sich die Studiendauer meist auf 6 Semester. Die

Seminare finden in der Regel Mittwoch bis Freitag statt. Nach Abschluss des Studiums erhalten die

Absolventinnen und Absolventen das Diplom Master of Arts (MA) Frühe Kindheit.

Weitere Informationen zur Anmeldung finden Sie auf fruehekindheit.ch

Lehre

Page 36: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

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releFant: Wie relevant ist Fantasiespiel für die kindliche soziale Entwicklung?

Übersicht

Projektleitung Prof. Dr. Sonja Perren

Mitarbeitende Carine Burkhardt Bossi, Ann-Kathrin Jaggy, Isabelle Kalkusch, Barbara Weiss-Hanselmann

Kooperation Fabio Sticca, Marie Meierhofer Institut für das Kind, Zürich

Finanzierung Schweizerisches Nationalfonds

Laufzeit 2017–2020

Auskunft Prof. Dr. Sonja Perren, [email protected]

Page 37: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

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Der Lehrstuhl Entwicklung und Bildung in der frühen Kindheit der Universität Konstanz und der

pädagogischen Hochschule Thurgau erforscht im Forschungsprojekt releFant , welche Bedeutung

das Fantasiespiel für die soziale und emotionale Entwicklung von Spielgruppenkindern hat.

Das charakterisierende Merkmal von Fantasiespiel ist der Als-ob-Aspekt: Kinder deuten im Spiel

Objekte um, schlüpfen in verschiedene Rollen und erfinden Spielszenarien. Die Qualität des

Fantasiespiels stellt einen entscheidenden Faktor für eine positive Wirkung auf die kindliche

Entwicklung dar. Mit einer randomisierten, kontrollierten Interventionsstudie untersucht das SNF-

Projekt, ob durch eine aktive Spielbegleitung die Fantasiespielqualität der Kinder sowie ihre sozialen

und emotionalen Fähigkeiten gefördert werden können. In den zwei Erhebungszeiträumen

(2017/18 und 2018/19) haben 29 Spielgruppen mit etwa 200 Kindern teilgenommen.

Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder eine höhere Qualität des Fantasie-

spiels zeigen, wenn sie aktiv beim Spielen begleitet werden. Auch das Zurverfügungstellen von

Spielmaterial kann die Häufigkeit und Qualität des kindlichen Fantasiespiels erhöhen, wenn die

Fachpersonen das Material zur aktiven Begleitung des kindlichen Fantasiespiels nutzen. Darüber

hinaus zeigt sich, dass die Fantasiespielkompetenz von Kindern mit verschiedenen sozial-emotionalen

Kompetenzen zusammenhängt: Kinder mit höheren Fantasiespielkompetenzen haben ein

besseres Emotionsverständnis, haben bessere Sprachkompetenzen und auch mehr soziale

Kompetenzen (z.B. eine höhere Durchsetzungsfähigkeit). Ob die Erhöhung der Fantasiespiel-

qualität längerfristig auch mit einer Verbesserung der sozial-emotionalen Kompetenzen einhergeht,

wird im Projekt momentan noch erforscht.

Forschung

Hinweis

Weiterbildungskurse zum Forschungsprojekt finden Sie auf folgenden

Seiten:

«Positive Peerbeziehungen fördern», Seite 16

«Die Kinder spielen miteinander – und was tue ich?», Seite 18

Page 38: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

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Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung durch eine web-mediierte Weiterbildung zur unterstützenden Fachkraft-Kind-Interaktion in heterogenen Kleinkindergruppen (iQuaKi)

Übersicht

Projektleitung Prof. Dr. Sonja Perren

Mitarbeitende Yvonne Reyhing, Bettina Brun

Kooperation University of Virginia, Charlottesville (USA)

Finanzierung Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit 2019–2022

Auskunft Prof. Dr. Sonja Perren, [email protected]

Page 39: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

39

In der ersten Projektphase wird eine Online-Weiterbildung für pädagogische Fachpersonen,

welche Kinder unter drei Jahren in Krippen, Kindertagesstätten oder in der Grosstagespflege

betreuen, entwickelt. Die Wirksamkeit der Weiterbildung wird in der zweiten Projektphase evalu-

iert.

Die Online-Weiterbildung hat zum Ziel, die Qualität der Interaktionen zwischen Fachpersonen

und Kindern zu fördern. Die emotionale und verhaltensbezogene Unterstützung und aktive Lern-

unterstützung sind dabei relevante Qualitätsbereiche. In der Weiterbildung werden allgemeine

pädagogische Strategien zur unterstützenden Fachkraft-Kind-Interaktion sowie spezifische

Strategien für den Umgang mit unterschiedlichen Herausforderungen in der Betreuung von Kindern

im Alter von unter drei Jahren vermittelt. Die Weiterbildung besteht aus Kurs- und Videocoaching-

elementen. Die Entwicklung der Weiterbildung basiert auf der bereits bestehenden Weiter-

bildung «ECI Toddler». Die Adaption dieser Weiterbildung sowie deren kulturelle und sprachliche

Anpassung erfolgt in Zusammenarbeit mit der University of Virigina (USA).

Für die Überprüfung der Wirksamkeit werden 80 Gruppen in süddeutschen Kindertagesein-

richtungen rekrutiert und zufällig in eine Kontroll- und eine Interventionsgruppe eingeteilt: Die

eine Hälfte der Teilnehmenden erhält den Zugang zur Weiterbildung während der Studie (Inter-

ventionsgruppe). Die zweite Hälfte erhält diesen erst nach der Studie (Kontrollgruppe).

Die Weiterbildung leistet einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung der frühkindlichen Bildung,

Betreuung und Erziehung von Kindern unter drei Jahren, indem sie die grundlegenden Fachkraft-

Kind-Interaktionen in den Blick nimmt und den Fachkräften dadurch Handlungskompetenzen für

schwierige Situationen verschafft.

Forschung

Page 40: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

40

Innensicht von Migrationsfamilien

Empfehlungen von Migrationsfamilien zuhanden von Fachpersonen zur Unter-stützung der sozialen Integration und Bildungsentwicklung von Kindern und Jugendlichen

Übersicht

Projektleitung Carmen Kosorok, Dora Luginbühl, Angelika Schöllhorn

Mitarbeitende Inga Oberzaucher-Tölke (2015–2017), Sabrina Rohde (6 Monate)

Finanzierung Stiftung Mercator Schweiz, Dozierendenforschung PHTG

Laufzeit 2014–2019

Auskunft Prof. Dr. Angelika Schöllhorn, [email protected]

Page 41: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

41

Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind in der Schweiz und Deutschland im

Hinblick auf ihre soziale Integration und ihre Bildungsentwicklung nach wie vor benachteiligt. Die

Sicht der Eltern auf Herausforderungen und Unterstützungsbedarf in diesem Zusammenhang

wurde in der Forschung bisher nicht berücksichtigt.

In dem qualitativ ausgerichteten Forschungsprojekt wurden Eltern von Kindern unterschiedlicher

Altersstufen aus verschiedenen Migrantengruppen befragt. Aus den Interviews konnten zwölf

relevante Themenfelder erarbeitet werden. Sie geben Hinweise, welche Herausforderungen und

welchen Unterstützungsbedarf Eltern in verschiedenen Entwicklungsphasen ihrer Kinder im

Hinblick auf deren soziale Integration und Bildungsentwicklung sehen.

Neben dem wissenschaftlichen Schlussbericht (https://www.phtg.ch/fileadmin/dateiablage/30_

Forschung/Dateien/Forschungsbericht_Innensicht_von_Migrationsfamilien.pdf ) wird momentan

eine Broschüre erstellt, die auf der Basis der Forschungsergebnisse praxisnahe Anregungen für die

Arbeit von Fachpersonen und Institutionen gibt. Auf dieser Grundlage können für und in der Praxis

passgenaue Unterstützungsmöglichkeiten und -angebote entwickelt und bereitgestellt werden.

Über die Beteiligung von Studierenden verschiedener Entwicklungs- und Zielstufen (MAFK, VS, PS,

Sek 1) konnten diese im Rahmen ihrer Ausbildung für die Arbeit mit Familien mit Migrationshinter-

grund sensibilisiert und vorbereitet werden.

Forschung

Page 42: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

42

«Hände, Finger, Zahlen, Worte»

Übersicht

Projektleitung Prof. Dr. Ursula Fischer, Juniorprofessorin für Entwicklung und Förderung in der frühen Kindheit

Laufzeit seit September 2018

Auskunft Prof. Dr. Ursula Fischer, Universität Konstanz/PHTG

[email protected]

Page 43: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

43

Im Projekt «Hände, Finger, Zahlen, Worte» untersuchen wir in der Arbeitsgruppe «Entwicklung und

Förderung in der frühen Kindheit» die Entwicklung von Handgeschicklichkeit, Zahlenverständnis

und Sprachkompetenz in der frühen Kindheit. Dabei interessiert uns vor allem, wie diese Kompe-

tenzen einander beeinflussen.

Beim frühkindlichen Lernen spielen die Hände eine grosse Rolle: Kinder verwenden ihre Finger,

um zu zählen. Sie lernen, wie die Gegenstände heissen, die sie in der Hand halten. Sie sprechen

darüber, was sie mit den Gegenständen machen können. Und sie zeigen uns mit Ihren Händen,

wie alt sie schon sind.

Wir untersuchen daher, ob Kinder mit geschickten Händen auch geschickter zählen und geschick-

ter mit Sprache umgehen können. Das Projekt wird unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Fischer

in Zusammenarbeit mit den Studierenden des Masterstudiengangs Frühe Kindheit durchgeführt.

Begleitet von einem Otter, der noch ganz viel zu lernen hat, zeigen uns die Kinder vor Ort in

ihrem Kindergarten, was sie schon können. Zum Beispiel dürfen die Kinder Perlen auf eine Schnur

auffädeln oder Formen auf einem Blatt nachzeichnen. Die Kinder dürfen uns auch zeigen, wie

gut sie mit Zahlen umgehen und zählen können und wie gut sie Sprachlaute erkennen und

Sprache verstehen können. Mit diesem Projekt wollen wir besser verstehen, wie sich die frühen

feinmotorischen, mathematischen und sprachlichen Kompetenzen entwickeln und wie wir die

Kinder in dieser Entwicklung bestmöglich unterstützen können. Die Ergebnisse werden zudem in

wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht.

Forschung

Page 44: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

44

Erwerbsunterstützung mündlicher Textfähigkeiten im Kindergarten (EmTiK) – SnF-Projekt

Übersicht

Projektleitung Prof. Dr. Dieter Isler, Claudia Hefti

Mitarbeitende Katharina Kirchhofer, Betül Dursun, Judith MaierEntwicklung: Dr. Iris Dinkelmann, Dr. Fabio Sticca

Kooperation Claudia Neugebauer (PHZH), Prof. Dr. Thomas Götz (PHTG/UKN)

Finanzierung Schweizerischer Nationalfonds (SNF)Mitfinanzierung: Volksschulamt Kanton Zürich, Pädagogische Hochschule Thurgau, Pädagogische Hochschule Zürich

Laufzeit 01/2019–12/2022

Auskunft Prof. Dr. Dieter Isler, [email protected] Hefti, [email protected]

Page 45: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

45

Mit der Interventionsstudie EmTiK wird der Zusammenhang zwischen dem erwerbsunterstüt-

zenden Lehrpersonenhandeln und den mündlichen Textfähigkeiten (wie Berichten, Erzählen oder

Erklären) der Kinder im Kindergarten überprüft. Bearbeitet werden drei Hauptfragen:

1. Wie entwickeln sich die mündlichen Textfähigkeiten der Kinder vom Anfang bis zum Ende des

Kindergartens?

2. Lässt sich das erwerbsunterstützende Handeln von Lehrpersonen in Alltagsgesprächen durch

eine Weiterbildung weiterentwickeln?

3. Wirkt sich eine optimierte Erwerbsunterstützung der Lehrpersonen auf den Erwerb mündlicher

Textfähigkeiten durch die Kinder aus?

Zu Beginn des ersten Kindergartenjahres sowie zu Beginn und am Ende des zweiten Kinder-

gartenjahres werden bei 80 Lehrpersonen und 320 Kindern Daten erhoben. Bei den Lehrpersonen

wird die Qualität des erwerbsunterstützenden Handelns im Kindergartenalltag eingeschätzt, bei

den Kindern werden die mündlichen Textfähigkeiten beim Nacherzählen eines Trickfilms beurteilt.

Die Hälfte der Lehrpersonen erhält zwischen der ersten und zweiten Erhebung eine Weiterbildung

zur alltagsintegrierten Sprachbildung, die aus einem individuellen Videocoaching, Inputs und

gemeinsamen Videoanalysen in Kleingruppen sowie aus Online-Kurselementen besteht. Die

Ergebnisse der Lehrpersonen mit und ohne Weiterbildung werden anschliessend verglichen. Die

andere Hälfte der Lehrpersonen erhält nach Abschluss der Erhebungen dieselbe Weiterbildung.

Das Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit einer videobasierten Weiterbildung zur alltagsintegrier-

ten Sprachbildung zu ermitteln.

Forschung

Page 46: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

46

Mehrsprachige Praktiken von Kindern und Fachpersonen in Spielgruppen (MePraS)

Übersicht

Projektleitung Prof. Dr. Dieter Isler

Mitarbeitende Achim Brosziewski, Katharina Kirchhofer, Betül Dursun, Judith Maier

Kooperation Sibylle Künzli (PHZH), Claudia Neugebauer (PHZH)

Finanzierung Institut für Mehrsprachigkeit, Universität FribourgKammer PH, swissuniversitiesForschungsabteilung PHTGAbteilung Forschung und Entwicklung PHZH

Laufzeit 10/2016–06/2019

Auskunft Prof. Dr. Dieter Isler, [email protected]

Page 47: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

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In der Videostudie MePraS wird der kommunikative Alltag in vier Spielgruppen mit mittlerem bis

hohem Anteil an mehrsprachigen Kindern untersucht. Bearbeitet werden folgende Fragestellungen:

1. Wie verbringen Kinder, die zu Hause kein Deutsch sprechen, ihre Zeit in der Spielgruppe?

2. Wie gestalten Spielgruppenleitende den Spielgruppenalltag? Welche Sprachproduktionen

realisieren mehrsprachige Kinder im Spielgruppenalltag in ihren Erstsprachen und in der

Zielsprache Deutsch?

3. Welche Praktiken unterstützen die Mehrsprachigkeit in Spielgruppen, und welche Bedin-

gungen tragen zu ihrem Gelingen bei?

In jeder Spielgruppe werden zu Beginn und am Ende des Spielgruppenjahres die Fachkraft und ein

mehrsprachiges Fokuskind während jeweils eines Vormittags begleitet und gefilmt. Ausgewählte

Passagen aus diesem Videomaterial werden im interdisziplinären Analyseteam ausgewertet (Knob-

lauch 2006) und die Sprachproduktionen der Fokuskinder linguistisch analysiert. Zusätzlich wird

mit den vier Fachpersonen eine Gruppenwerkstatt (Bremer 2004) durchgeführt, um ihre Orien-

tierungen im Hinblick auf Mehrsprachigkeit und sprachliche Bildung zu rekonstruieren. Die Prak-

tiken der Fachpersonen und Kinder, die Sprachproduktionen der Kinder und die Orientierungen

der Fachpersonen werden fallintern, fallübergreifend und längsschnittlich verglichen. Auf dieser

Grundlage werden kommunikative Formen der Spielgruppen identifiziert und als Gelegenheits-

strukturen für sprachliches Lernen mehrsprachiger Kinder untersucht.

Mit dem Projekt MePraS soll Grundlagenwissen erarbeitet werden, um die bisher im Spielgruppen-

feld implementierten Massnahmen zur Optimierung der Prozessqualität bei der alltagsintegrierten

Sprachbildung noch stärker auf «kompetente Mehrsprachigkeit» (Auer 2009) auszurichten.

Page 48: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

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Mehrsprachigkeit und Literalität in der Kindertagesstätte – Ein Forschungsprojekt in einem marginalisierten Stadtviertel

Übersicht

Projektleitung Dr. Evamaria Zettl

Finanzierung Unterstützung durch die Dozierendenforschung der PHTG

Laufzeit 2011–2013. Publikation 2019

Auskunft Dr. Evamaria Zettl, [email protected]

Page 49: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

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Frühe sprachliche Bildung soll für Kinder mit Migrationshintergrund mehr Chancengleichheit

bringen. Doch wenig ist über die Frage bekannt: Wie gehen Erziehernde und Kinder mit der

Sprachenvielfalt in einer Kindergruppe in einem von Migration geprägten Stadtviertel um?

Welche Möglichkeiten zur Teilhabe an Literalität, also an Schriftkultur und -sprache, gibt es? Ziel

der erziehungswissenschaftlichen Dissertation von Evamaria Zettl ist es, Antworten auf diese

Fragen zu finden. In einer Kita in einem marginalisierten deutschen Quartier wurden qualitativ-

ethnografische Daten erhoben. Auf Mehrsprachigkeit bezogen zeigt sich: Familiensprachen

werden zum Teil verboten, zum Teil wertschätzend herausgehoben; hier spiegeln sich

widersprüchliche Konzepte aus der Bildungspolitik, die Mehrsprachigkeit als Defizit

beziehungsweise als Ressource darstellen. Literalität ist unterschiedlich gut alltagsintegriert:

Lesen und Schreiben auf der Ein-Wort-Ebene ist gut im Kita-Alltag verankert; Geschichten, durch

Vorlesen oder Erzählen präsentiert, sind seltener. Die Arbeit schliesst mit Hinweisen für die Praxis

zum wertschätzenden Umgang mit Mehrsprachigkeit und zur Verankerung von Literalität in

vorschulischen Bildungseinrichtungen.

Forschung

Page 50: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

50

StarTS – Mit jungen Kindergartenkindern starten – Transitionsprozesse und den Erwerb der lokalen Schulsprache verstehen und unterstützen

Übersicht

Projektleitung Karin Fasseing Heim

Mitarbeitende Sabrina Rhode

Finanzierung Pädagogische Hochschule Thurgau

Laufzeit 08/2018–08/2021

Auskunft Karin Fasseing Heim, [email protected]

Page 51: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

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In den vergangenen zehn Jahren hat sich in der deutschsprachigen Schweiz der Start ins

Bildungssystem stark verändert. Für den Kindergarten besteht heute in den meisten Kantonen eine

Besuchspflicht, die ein oder zwei Jahre umfasst. Damit wurde der obligatorische Start ins

öffentliche Schulsystem vom Eintritt in die 1. Klasse der Primarschule zum Eintritt in den

Kindergarten vorverlegt. Auf der Grundlage des HarmoS-Konkordats wurde zudem der Stichtag

für das Schuleintrittsalter um drei Monate vorverschoben. Kinder, die bis zum 31. Juli ihr viertes

Altersjahr erreichen, treten Mitte August bei Schuljahresbeginn in den Kindergarten ein. Die

Schuleintrittsdebatte konzentriert sich somit neu auf den Übergang von der Familie beziehungsweise

der Kita in den Kindergarten und das junge Eintrittsalter der Kinder. Wie in der Pilotstudie StarTG

gezeigt werden konnte, wurden bisher die Rahmenbedingungen und Ressourcen für den

Kindergartenstart dieser veränderten Ausgangslage kaum systematisch angepasst. Diese Situation

stelle Lehrpersonen der Kindergartenstufe vor neue Herausforderungen, was sich im Umgang mit

Kindern, die noch kein Deutsch sprechen, nochmals akzentuiert.

In der Hauptstudie StarTS wird anhand qualitativ-rekonstruierender Sequenzanalysen von

Unterrichtsvideos der Anfangssituation im Kindergarten untersucht, wie Lehrpersonen die

Transitionsprozesse gestalten und mit jungen Kindern und deren Eltern kommunizieren. Weiter geht

es darum, ihr Handeln mit Kindern, die über Deutsch als Erstsprache verfügen, und solche, die zu-

hause kein Deutsch sprechen, zu beschreiben und zudem die Perspektiven der Kinder einzunehmen.

Dabei werden insbesondere drei Gesichtspunkte beleuchtet:

> Wie erleben junge Kinder den Kindergartenstart?

> Wie handeln Lehrpersonen in der Anfangssituation im Umgang mit jungen Kindern?

> Welche Entwicklungsansätze für das Bildungssystem lassen sich aus diesen Befunden

ableiten?

Forschung

Page 52: Frühe Kindheit...sionelles Handeln in der frühen Kindheit» angerechnet werden (siehe Seite 8). Eine Kooperation im Rahmen des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit Übersicht Studiengangsleitung

52

Vernetzung

Internationales Bodensee-Symposium Frühe Kindheit

Seit 2019 findet jährlich das Internationale Bodensee-Symposium Frühe Kindheit an der Pädago-

gischen Hochschule Thurgau statt. An diesem Symposium wird jeweils ein aktuelles Thema der

frühen Kindheit aufgegriffen, wissenschaftlich präsentiert, diskutiert und in die Praxis getragen.

Eingeladen sind Forschende, Lehrende und Weiterbildende an Hochschulen und an weiteren Aus-

bildungsinstitutionen, Studierende (u.a. des Masterstudiengangs Frühe Kindheit) sowie Personen

aus der Praxis und weitere Interessierte. Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit!

Weitere Informationen zum Symposium finden Sie unter phtg.ch oder fruehekindheit.ch

Das Symposium im nächsten und übernächsten Jahr findet an folgenden Tagen statt – notieren

Sie sich diese Termine!

> Freitag, 28. Mai bis Samstag 29. Mai 2021

> Freitag, 20. Mai bis Samstag 21. Mai 2022

Symposium 2021

«Mit Emotionen umgehen – eine Aufgabe für Klein und Gross» ist das viel-

schichtige und auch für die Praxis relevante Thema des nächsten Bodensee-

Symposiums Frühe Kindheit.

Die Tagung beinhaltet nebst Impulsreferaten verschiedene Beiträge aus

Forschung und Praxis – vorgesehen sind Vorträge von:

> Prof. Dr. Joscha Kärtner, WWU Münster

> Prof. Dr. Maria von Salisch, Leuphana Universität Lüneburg

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Vernetzung

Kompetenznetzwerk Frühe Kindheit

Herbstmeeting Seit einigen Jahren treffen sich die Partner des Kompetenznetzwerks Frühe Kindheit am Herbst-

meeting, um Personen und Wissen im Bereich der Frühen Kindheit miteinander zu vernetzen. Das

Netzwerktreffen findet jedes Jahr bei einer anderen Partnerorganisation statt, um das Wissen über

und die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Partnerinstitution zu stärken.

Das diesjährige Herbstmeeting findet am 5. November 2020 zum Thema «Digitalisierung im

Bereich der frühen Kindheit als komplexe Herausforderung oder Chance?» in den Räumlichkeiten

des Marianum Hegne (Deutschland) statt.

Ringvorlesung Das Kompetenznetzwerk Frühe Kindheit lädt zweimal pro Semester zur abendlichen Ring-

vorlesung zu einem thematischen Schwerpunkt im Feld der frühen Kindheit ein. Die Ringvor-

lesungen finden abwechselnd in den Räumlichkeiten der PHTG und der Universität Konstanz

statt. Übergeordnetes Ziel der Veranstaltung ist es, die anwesenden Referierenden aus dem

Kontext des Kompetenznetzwerkes mit den Studierenden des Masterstudiengangs Frühe Kind-

heit in Austausch zu bringen. Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen. Die Ringvorlesungen

erfolgen regelmässig jeden letzten Mittwoch in den Monaten Januar, April, Juni und November.

Nächste Ringvorlesungen finden an folgenden Daten statt:

> 24. Juni 2020 | 25. November 2020 | 27. Januar 2021 | 28. April 2021

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Kontakt

Pädagogische Hochschule Thurgau

Prorektorat Weiterbildung und Dienstleistungen

Unterer Schulweg 3

8280 Kreuzlingen 1

Tel. +41 (0)71 678 56 82

[email protected]

phtg.ch

Juni 2020