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1 Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Institut für Bildungswissenschaft Seminar: Bildung des Bürgers Dozent: Dr. Gerstner Gruppe 2 (Johanna Knapp, Marcel Bannasch, Anja Raschke, Anna Birkle, Marina Kanarski, Stephan Kopp, Caroline Schmidt) Friedrich Nietzsche „Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten“ (Universitätsvorträge)

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Ruprecht-Karls-Universität HeidelbergInstitut für BildungswissenschaftSeminar: Bildung des Bürgers

Dozent: Dr. GerstnerGruppe 2

(Johanna Knapp, Marcel Bannasch, Anja Raschke, Anna Birkle, Marina Kanarski, Stephan Kopp, Caroline Schmidt)

Friedrich Nietzsche

„Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten“

(Universitätsvorträge)

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1. VortragErzähler hat Angst, dass der Philosoph ihn am philosophieren hindert

Frühere Ansicht über Philosophen: Jeder, der auf einer Universität Amt und Würde eines Philosophen besitzt, sei auch ein Philosoph.

Philosophieren= das Bemühen nachzudenken, wie man ein gebildeter Mensch wird

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Kardinalssatz: “Es würde kein Mensch nach Bildung streben, wenn er wüsste, wie unglaublich klein die Zahl der Gebildeten zuletzt ist und überhaupt sein kann. Und trotzdem sei auch diese kleine Anzahl von wahrhaft Gebildeten nicht einmal möglich, wenn nicht eine große Masse, im Grunde gegen ihre Natur, und nur durch eine verlockende Täuschung bestimmt, sich mit der Bildung einließe... Das eigentliche Bildungsgeheimnis: dass nämlich zahllose Menschen scheinbar für sich, im Grunde nur, um einige wenige Menschen möglich zu machen, nach Bildung ringen, für die Bildung arbeiten“

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Zwei Hauptrichtungen:Trieb nach möglichster Erweiterung und Verarbeitung der Bildung

viel Erkenntnis und Bildung --> viel GlückZiel der Bildungsanstalt; courante Menschen zu bildenRasche Bildung um schnell Geld zu verdienen, gründliche Bildung, um sehr viel Geld zu verdienen

• Trieb nach Verringerung und Abschwächung der Bildung

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2. Vortrag

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GymnasiumGymnasium verspricht: Philosoph sagt:

Klassische Bildung Unverschämte Behauptung, weil die klassische Bildung nur sehr schwerund selten erreicht werden kann

Formale Bildung „rohe, unphilosophische Phraseologie“

Bildung zur Wissenschaft Der wissenschaftlich und der gebildete Menschen gehören zwei verschiedenen Sphären an, können sich vielleicht in einem Individuum berühren, aber nie

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DeutschunterrichtWie er ist:

Nutzung von „schändlichen“ Begriffen wie z.B. „beanspruchen“Vernachlässigung der MutterspracheKeine Achtung vor bedeutenden Dichtern und DenkerBesonderes Übel: „deutsche Arbeit“unreife GedankenerzeugungKeim für schlechte Literatur

Gymnasium kein Ort wahrer Bildung

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DeutschunterrichtWie er sein sollte:

Strenge, sprachliche Zucht und wenn dies nicht möglich ist, dann lateinisch sprechenGewöhnung an sprachliche SelbsterziehungSchüler an klassische Autoren heranführenEhren und Achten der großen Dichter und DenkerGefühl für Kunst und das Klassisch-hellenische vermitteln

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LösungsansätzeMit der richtigen Gangart der Sprache kann die Bildung beginnenFesthalten am deutschen Geist und Schüler für diesen begeisternDeutscher Geist muss zum griechischen Genius streben

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3. Vortrag

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„Klassische Bildung“

Ein schwebendes BildungsidealKann nicht aus den Erziehungsapparaten hervor gehen

Ausgangspunkt für höhere, an den Pfeilern des Altertums ausgerichtete Bildung, ist bis jetzt nicht gefunden

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Bildungsanstalten

Übertrieben große Anzahl von höheren Bildungsanstalten

Dadurch stetig steigender LehrerbedarfAllerdings verfügen diese Lehrer nur über mittlere Befähigungen

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Preußen

Preußen hat das Bestreben, das Gymnasium auf die “Höhe der Zeit“ zu bringen

Es sollen möglichst viele Schüler zur Gymnasialerziehung angespornt werden

Hier wird der Besuch des Gymnasiums als Ehre angesehen

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Preußen ist bekannt für seine Wehrpflicht, und es werden militärische Vergünstigungen in Verbindung mit den Gymnasien gebracht

Die Gymnasien fördern eine uniformierte Staatskultur

Die preußischen Schulzustände werden von anderen Staaten bewundert und teilweise nachgeahmt

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„…,dass von der Natur selbst nur unendlich seltne Menschen zu einem wahren Bildungsgange ausgeschickt werden, und daß zu deren glücklicher Entfaltung auch eine weit geringere Anzahl von höheren Bildungsanstalten ausreicht, daß aber in den gegenwärtigen auf breite Massen angelegten Bildungsanstalten gerade diejenigen am wenigsten sich gefördert fühlen müssen, für die etwas Derartiges zu gründen überhaupt erst einen Sinn hat.“

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„Also, nicht Bildung der Masse kann unser Ziel sein: sondern Bildung der einzelnen ausgelesenen, für große und bleibende Werke ausgerüsteten Menschen: wir wissen nun einmal, dass eine gerechte Nachwelt den gesamten Bildungsstand eines Volkes nur ganz allein nach jenen großen, einsam schreitenden Helden einer Zeit beurteilen (…).

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4. VortragVernichtende Wahrheit über die Bildungsanstalt

Der Philosoph malt die Lage der Erziehung in dunkelsten Farben.

„Wir haben keine Bildungsanstalten, wir haben keine Bildungsanstalten!“

Zwei Zuhörer wollten dem alten Philosophen für die einsichtigen Wahrheiten über die Bildung ihren Dank erweisen, aber durch die plötzliche Überraschung misslang der Versuch.

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Es folgt ein Gespräch über die Bildung mit dem Philosophen

Die Gruppe von Studenten, die in der Erziehung weit über das Gewöhnliche hinausstrebt, sie würden nicht einzeln sein, sondern sich gegenseitig stärken.

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5. Vortrag

Gymnasium soll für die Universität selbständig machen

„Akroamatische Lehrmethode“ an der UniversitätStudent kann wählen, was er hören will, er braucht nicht zu glauben, was er hört, er kann das Ohr schließen, wenn er nicht hören magGrenzenlose = akademische Freiheit!Akademische Selbsterziehung zu Bildung Akademische Isolation

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Es entsteht höchste Bedürftigkeit, denn es fehlt:Führende Hand, Philosophie, Kunst, Altertum

Selbstständigkeit wird zum größten Feind!

Denn: Gehorsam, Unterordnung, Zucht, Dienstbarkeit, Tüchtigkeit… spielen keine Rolle mehr

Doppelte Selbstständigkeit: Professoren (kann reden was er will)

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Lichtblick: Burschenschaften

Es entsteht der entartete und entgleiste Bildungsmensch

Universität kann nicht als Bildungsanstalt betrachtet werden

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit…