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BFH Institut Siedlungsentwicklung und Infrastruktur Dencity Urbane Entwicklung und Mobilität Fotoprotokoll Workshop III - Zukunſt Jahrmarkt 17. September 2019, 16:00 - 20:00 Uhr Aula, Schulhaus Hofmatt Huttwil

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DencityUrbane Entwicklung und Mobilität

Fotoprotokoll Workshop III - Zukunft Jahrmarkt17. September 2019, 16:00 - 20:00 UhrAula, Schulhaus Hofmatt Huttwil

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Moderation Workshop Prof. Christine Seidler, Co-Leiterin BFH DencityKatrin Büsser, Dozentin AHB BFHDr. Jens Martignoni, ÖkonomAngela von Däniken, Assistentin BFH Dencity

Fotoprotokoll Angela von Däniken, BFH DencityProf. Christine Seidler, BFH Dencity

Fotos Angela von Däniken, BFH Dencity

Grafiken Angela von Däniken, BFH Dencity

Version22.10.2019

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Inhalt

1 Ziel 4

2 Programm und Teilnehmende 5

3 Input Forschungsergebnisse Leerstand und Identität 6 Markt und regionale Wertschöpfungsketten 7 Märkte in Huttwil 8

4 Erfassen der Ausgangslage 9 Aufgabe und Ziel 10

Bewertung der Jahrmärkte 11 Marktranking 15 Carte Blanche 16 Ideen für die Zukunft / Chancen und Risiken 17 Ideensammlung im Vorfeld 19 Zusammenfassung 22

5 Definieren eines Marktkonzeptes 23 Aufgabe und Ziel 24 Arbeitsgruppe 1 25 Arbeitsgruppe 2 26 Arbeitsgruppe 3 27 Arbeitsgruppe 4 28 Zusammenfassung 29

6 Fazit und Ausblick 30

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1 Ziel

AusgangslageHuttwil ist aufgrund der Ausgangslage der Leerstands-entwicklung und den damit verbundenen Problemfel-dern zwingend auf einen kongruenten Zusammenhalt zwischen Bevölkerung, Politik, Wirtschaft und Exekutive angewiesen. Gemeinsam entwickelte Ziele und Lösungen sind für eine stabile Zukunft von Huttwil zwingend – nur koordinierte, gemeinsam und breit getragene Änderun-gen und Interventionen können dies gewährleisten.

In der Auswertung des ersten Workshops, im Rahmen diverser Rückmeldungen aus Bevölkerung sowie im Kon-text der Zusammenarbeit mit der Kerngruppe zeichnet sich in Bezug Jahrmarkt ein grosser Diskussionsbedarf ab.

In Folge der Revision des Organisationsreglementes (OGR) der Gemeinde Huttwil, steht die Abschaffung des Jahrmarktes zur Diskussion. Das OGR verpflichtet heute die Gemeinde mindestens einen Markt pro Jahr durchzu-führen. In welcher Form, zu welchem Zeitpunkt und wie oft dieser Markt statt finden muss, ist nicht definiert.

Zur Zeit werden durch die Gemeinde der Maimarkt, der Summermärit, der Septembermarkt und der Altjahres-märit organisiert. Diese verursachen pro Jahr Kosten von rund 40'000 CHF. Vor zwei Jahren wurde der Verein Pro Regio mit der Durchführung der Märkte beauftragt. Der Leistungsvertrag beläuft sich auf ca. 26'000 CHF. Die restlichen rund 14'000 CHF werden für Publikation und die Aufwände des Werkhofpersonals aufgewendet.

Ziel Der erste Teil des Workshops soll die Ausgangslage der Jahrmärkte in Huttwil beschreiben. Es soll herausgefun-den werden, was an den Märkten stört, wo Potentiale lie-gen und was geschätzt wird.

Der zweite Teil des Workshops beschäftigte sich mit der Frage, wie die Jahrmärkte in Zukunft konkret aussehen sollen. In Arbeitsgruppen wurden dazu verschiedene Konzeptideen angedacht, skizziert und diskutiert.

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2 Programm und Teilnehmende

Programm16:00 Input Christine Seidler: Forschungsergebnisse und Ziel Workshop

16:15 Input Jens Martignoni: Markt und regionale Wertschöpfungsketten

16:45 Erfassen der Ausgangslage

17:15 Priorisieren und Bewerten der Inputs

Pause mit Apéro

17:45 Input Jürg Rettenmund: Märkte in Huttwil

17:30 Zusammenfassung erster Erkenntnisse

18:15 Definieren eines Konzeptvorschlags in Arbeitsgruppen

18:45 Präsentieren der Erkenntnisse und Diskussion

19:45 Zusammenfassung und Ausblick

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3 Input: Forschungsergebnisse Leerstand und IdentitätChristine Seidler

Schrumpfung respektive Entleerung beispielsweise durch Abwanderung erwartet man in Bergregionen, je-doch nicht im Mittelland. Leerstand durch baukonjunk-turelle Einflüsse entsteht durch die volatile Wirtschafts-lage die zu Unsicherheit im Investitionsmarkt führt. Dem gegenüber stehen enorm grosse und ausgeweitete Geldmengen und zu wenig Anlagemöglichkeit. Es wer-den Wohnungen gebaut, die niemand nachfragt und braucht.

Als Folge davon entsteht Binnenwanderung, Entleerung des Zentrums, Verödung, Zerfall und ökonomische Eros-ion der Gemeindefinanzen. Huttwil als davon betroffene Gemeinde ist lediglich die Spitze des Eisberges….

Erkenntnis 1: Schrumpfungsprozesse die alleine dem Marktprozess überlassen werden, bergen die Gefahr einer Spirale des Niedergangs und des Verfalls. Durch sinkende Gewerbe- und Einkommenssteuern erodiert die finanzielle Basis der Gemeinden, während die Kos-ten des ökonomischen, sozialen und demographischen Wandels ansteigen. Einem steigenden Handlungsbedarf stehen also sinkende finanzielle Mittel und damit ein ab-nehmendes Steuerungspotential gegenüber.

Erkenntnis 2: Schrumpfungsprozess müssen als ein langfristiges und politisch zu steuerndes Problem begrif-fen werden.1

1 Birgit Glock

Die Wirkungszusammenhänge sind sehr komplex. Es sind vielschichtige Betrachtung und diversifizierte Lö-sungsansätze von Nöten. Dringend sind Massnahmen zur Vermeidung von weiteren Immobilieninvestitionen in Neubauten und insbesondere Neubauten am Siedlungs-rand und somit einer weiteren Zunahme des Leerstands.

Die ersten «autozentrierten» Ansätze, welche die Res-sourcen der eigenen Region zum Ausgangspunkt von wirtschaftlicher Entwicklung machten, wurden Anfang der achtziger Jahre auf dem Land, speziell in Österreich und Hessen, ausprobiert. «Eigenständige Regionalent-wicklung» ist das Stichwort, unter dem diese Strategie seit mehreren Jahren diskutiert und in Beratungs- und Entwicklungskonzepte umgesetzt wird. Eine Strategie, die in vielerlei Hinsicht Vorläufer und integraler Be-standteil von Konzepten einer nachhaltigen Regionalent-wicklung ist. Eigenständige Regionalentwicklung geht davon aus, dass es in der Region nicht genutzte oder nicht hinreichend genutzte Potentiale gibt, die einen we-sentlichen Beitrag zur Entwicklung leisten können.

Im Hinblick auf Huttwil ist der Jahrmarkt ein solches nicht genutztes, respektive nicht effizient oder bedarfsgerecht ausgeschöpftes Potenzial. Eine neue Ausgestaltung kann zur Stärkung der Identität sowie der regionalen Wert-schöpfungsketten dienen und dadurch die Gefahr einer Negativspirale bremsen.

Siedlungsentwicklung nach Innen. Der Donuteffekt (Ent-leerung des Ortszentrums) muss gestoppt werden. Der Berliner-Effekt jedoch soll gefördert werden; für ein at-traktives Ortszentrum mit einem hohen Identifikations-wert.

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Identität ist unbestritten mit Historie, Geschichten, Le-genden, Bauten und Baukultur verbunden. Stadtqualität oftmals der qualitativen Leistung durch vorhandene Inf-rastrukturen bspw. des Verkehrs und der Informations-technologien, des Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwe-sens sowie der Lebensmittelversorgung respektive einer funktionierenden Grundversorgung geleichgesetzt.

Funktionale Infrastrukturen als Beitrag zu Lebensqua-lität zu betrachten ist richtig, aber damit identifizieren sich die wenigsten von uns. Identifikation basiert auf Emotionen der Stadt (z.B. in Verbindung Bluemestädtli Emmental, oder dem stadteigenen Verein) es geht um die Stadt als Idee, die Stadt als lebender Organismus, um ihre Geschichte mit ihren Menschen, ihren Bauwerken, ihren Legenden.

Wir alle streben nach Individualisierung. Im Kern bedeu-tet Individualisierung die Freiheit der Wahl. Ihre Auswir-kungen sind jedoch komplex und bringen sowohl schein-bare Gegentrends wie eine Wir-Kultur als auch neue Zwänge hervor. Die Freiheit der Wahl ist einhergehend mit dem Zwang oder der Notwendigkeit eine Wahl zu treffen, somit uns für „etwas“ zu entscheiden. Die Viel-falt an Angeboten und Informationen ist für viele von uns eine Überforderung.

Diese Überforderung wiederum ergibt die Chance, die Stadt und ihre Umgebung, den Stadtteil, das Wohnquar-tier und die für das Individuum besonderen Orte wie Zentrum, Grün- und Freiraum, die eigene Beiz, das Park-bänkchen unter einem besonders schönen Baum, das

Städtli mit seinen Architekturen als Objekte einer eige-ner Identifikation zu erkennen und anzunehmen. Es sind primär die zur eigenen Persönlichkeit passenden Dinge, Strukturen und Menschen, die zur Identifikation führen. Und sekundär sind es dann das Neue und zu Erkundende, das Unbekannte und Reizvolle, das immer neu Anregen-de und Faszinierende und vor allem das Mitzugestalten-de, das zur Identifikation motiviert. Beispielsweise die Frage zur künftigen Ausgestaltung der Jahrmärkte. Das «ob» der Markttradition wurde in den Stedtliwerkstatt Prozessen kaum in Frage gestellt – aber das «wie» der Markttradition.

Die langjährige Geschichte des Marktes in Huttwil, die Identität des Städtchens Huttwil ist mit dieser Markttra-dition verbunden. Huttwil aufgrund des Marktrechtes das im 14. Jahrhundert (?) erworben wurde, eine «Stadt». Ein Markt ist per se ein wichtiger Identifikator für ein Quar-tier, ein Dorf oder eine Stadt. Einerseits als Bestandteil der Stadtstruktur, damit verbunden Teil unserer Kultur und andererseits weil er Menschen zusammenbringt. In Huttwil hat der Markt - mit regionaler Ausstrahlung – eine besondere Bedeutung für diese Identifikation. Mit ihr zu brechen oder diese aus Kostengründen abzuschaf-fen wäre fatal. Denn die Herausforderung von Huttwil ist das Stärken der Identität und das herausschälen und sichtbar machen der Dinge, die Huttwil ausmachen. Die Tradition des Marktes ist eines davon, ein ganz wichtiges – dem Sorge getragen werden muss.

3 Input: Forschungsergebnisse Leerstand und IdentitätChristine Seidler

Weihnachtsmarkt Huttwil (Bildquelle: bern.com; eingesehen am 21.10.2019)

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3 Input: Markt und regionale Wertschöpfungsketten Jens Martignoni

Der Jahrmarkt früherDer historische Markt war eine periodische, temporär aufgebaute, versorgungsorientierte Veranstaltung im Zentrum der Stadt.

• Lange geplanter Besuch, Feiertag

• Warten bis man endlich das gewünschte kaufen konnte

• Blick in die weite Welt, Exotik

• Qualitätsprodukte vs. «Billiger Jakob»

• Zentral für die Versorgung: «Weltmarkt»

• Treffpunkt für alle

• Unterhaltung, Kultur, gesellschaftliches Ereignis

Wochenmarkt, Dorfladentäglicher Bedarf

regional

JahrmarktJahresbedarf überregional

Messe Luxus global

DorfladenErgänzung

regional

Supermärkte täglicher Bedarf

überregional

Einkaufszentrenregelmässiger Bedarf

Luxus, global

Der Jahrmarkt heuteDer heutige Markt befindet sich ausserhalb der Stadt und ist ein fertig gebauter, automobil-orientierter Dauer-markt. Die vertretenen Ladenketten mit Minimalpersonal pro Fläche bieten Alles.

• Kurzfristiger Entscheid für Besuch

• Kurzvisite, zufällig als Passant

• Man hat alles, Suche nach dem Besonderen

• Blick zurück in die Vergangenheit, Nostalgie

• Regionale Produkte vs. «China-Produkte»

• Unwichtig für die Versorgung, Nischenauswahl

• Treffpunkt für wenige

• Unterhaltung, Zeitvertreib, Event wie andere auch

Wie kommt der Markt wieder in die Stadt?• Regionale Produkte, Produzenten und Detaillisten

stärker einbinden

• Neue Kleinunternehmen, neue Produkte, „Markt-Test“ (Start-Up‘s)

• „Projekte“, z.B. Einbezug von Schulen mit Produkten und Darbietungen

• Hiesige Kulturszene (Auftritte, Darstellungen, Ausstel-lungen, Live-Art)

• Überregionale Zusammenarbeit und Märkte-Netzwerk

• Vereine, ideelle Aktivitäten, Informationen

• Zeitnotwendigkeiten (Begegnung, Solidarität, Umwelt, Klimaschutz...)

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3 Input: Märkte in HuttwilJürg Rettenmund

Wann Huttwil das Marktrecht bekommen hat ist ebenso unklar wie die Begründung des Huttwiler Stadtrechts.

1280 und 1294 sind Schultheissen, sogenannte Stadt-präsidenten von Huttwil belegt. Angenommen werden darf damit eine Gründung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Erste schriftliche Erwähnung des Marktes in Huttwil sind um 1467 durch die Stadt Bern bestätigt.

Klar ist, dass sich der Jahrmarkt in Huttwil über die Jahr-hundert immer wieder gewandelt und den Bedürfnissen der Bevölkerung angepasst hat. Dies bezeugt beispiels-weise der Marktkalender.

Berner Marktkalender für das Jahr 1703

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4 Erfassen der Ausgangslage

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4 Erfassen der AusgangslageAufgabe und Ziel

AufgabeIm ersten Teil des Abends wurden die Workshopteilneh-menden dazu aufgefordert, uns - als Aussenstehende, die Ausgangslage näher zu bringen. Um ein differenzier-tes Bild der unterschiedlichen Jahrmärkte zu erhalten, wurden die Märkte einzeln bewertet und anschliessend auf deren Erhaltenswert überprüft.

Im Anschluss sollten erste Ideen für die Zukunft der Jahr-märkte festgehalten werden. Was läuft heute allgemein falsch, wo liegen Chancen und Risiken? Diese Aussagen wurden anschliessend durch die Teilnehmenden mit ro-ten Punkten gemäss ihrer Bedeutung priorisiert.

Negative Aussage

Positive Aussage

Neutrale Aussage

Markt Huttwil (Bildquelle: BZ; Thomas Peter)

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4 Erfassen der AusgangslageBewertung der Jahrmärkte

Maimärit + Treffpunkt / Treffen + günstiger Standplatz + Zufriedene Marktfahrer + viele Stammkunden + regionale Produkte statt Plastik-Ramsch + immer mehr Marktfahrer aus der Region + Gschichte-Chiste in der Bibliothek + aktive Marktchefin

o Angebote festlegen o Händler wollen zum Teil am Samstag nicht am Stand stehen

- Parkplätze dürfen am Märit nicht durchs Militär be-setzt sein

- Marktfahrer sind stur, altmodisch - keine Qualitätskontrolle - zu teuer für Gemeinde - Frühlings- / Sommer- und Herbstmärit ist mehr oder

weniger immer der gleiche Markt - Niveau Angebot beliebig, tendenziell tief, billig - Falscher Tag (Mittwoch) - Angebot - Treffpunkt fehlt - wenig Besucher - Marktfahrer jammern - Während der Arbeit - Wertschöpfung weg

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4 Erfassen der AusgangslageBewertung der Jahrmärkte

Summermärit + Städtlifest + Treffpunkt + gute Stimmung + günstiger Standplatz + Konzert + Sommerkonzert mit Brätle ist beliebt + während der Ferienzeit + Leben im Städtlikern statt Autos + aktive Marktchefin

- Frühlings- / Sommer- und Herbstmärit ist mehr oder weniger immer der gleiche Markt

- Zeit - wenig regionale Produkte - allgemeines Angebot - Markt profitiert nicht vom Abend - zu stark reglementiert von Gemeinde - Markt tagsüber Flop - aus Analyse Jens: Wochentag Mittwoch passt nicht

mehr in heutige Realität - auf Grund Analyse Jens: heutiges Angebot ist schlecht

/ Konkurrenz zu vorhandenen Geschäften. Bsp. Schu-he werden verkauft

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4 Erfassen der AusgangslageBewertung der Jahrmärkte

Septembermärit + Start ups + Begegnungsort + Treffpunkt / Begegnungen + Werbung für Produkt + Chance für USP (Unique Selling Point; Einzigartigkeit) + Trampolin + Kinderaktivitäten + volle Restaurants + junge Familien + Lebensfreude + Das Rad dreht sich + Bereits 1/2 regionale Marktfahrer + für Kinder und Pensionierte + Kinderattraktionen werden geschätzt + Blumenangebot wieder lancieren

- Frühlings- / Sommer- und Herbstmärit ist mehr oder weniger immer der gleiche Markt

- Admin aufwändig - kein Verlass auf Marktfahrer - lokales Gewerbe macht nichts daraus, keine Ideen - Bevölkerung spricht schlecht davon - langweilig - wenig interaktiv - Arbeiten versus Freizeit - Angebot - Zeit (10-17 Uhr) - wenig Frischprodukte - Ramsch - wenig regionales - Attraktivität - Demotivierte Marktteilnehmende - Marktdichte im September / Oktober - Attraktiviertungsmassnahmen sind zu teuer - ständiges infrage stellen des Marktes verunsichert die

Marktfahrer. Innovation wird verhindert

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4 Erfassen der AusgangslageBewertung der Jahrmärkte

Altjahresmärit + Während der Freizeit + Treffpunkt + viele Besucher + Heimweh-Huttwiler + Begegnung + ländliches, eher älteres Huttwil + Treffpunkt und Begegnung + sehen und gesehen werden

- Stände leer - veraltet, Entwicklung verschlafen - rentiert für Handwerker und Gewerbe? - Wetter - Weihnachtsferien - nach Neujahr? - wird zum Teil vom Weihnachtsmärit abgelöst

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4 Erfassen der AusgangslageBewertung der Jahrmärkte - Marktranking

Die Fragestellung lautete, welche Jahrmärkte abgeschaf-fen werden könnten und welche Erhaltenswert sind (unter Voraussetzung der Überarbeitung, resp. Weiter-entwicklung). Die Workshop-Teilnehmenden sind klar der Meinung, dass die Jahrmärkte Potenzial haben sich weiter zu entwickeln.

Maimärit

14 Erhaltenswert / 3 Weg damit

Summermärit

14 Erhaltenswert

Septembermärit

10 Erhaltenswert / 4 Weg damit

Altjahresmärit

14 Erhaltenswert

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4 Erfassen der AusgangslageCarte Blanche

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4 Erfassen der AusgangslageIdeen für die Zukunft / Chancen und Risiken

Als letzte Aufgabe zur Erfassung der Ausgangslage sollten Chancen, Risiken und erste Ideen für einen zu-kunftsfähigen Markt festgehalten werden. Diese wurden anschliessend durch die Teilnehmenden mit jeweils fünf roten Punkten pro Person nach Wichtigkeit gewertet.

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OrtBrunnenplatz 10Viehmarktstrasse, Pärkli, ganze Hintergasse, Brunnen-platz, Einbahn Rössli bis Stadthaus mit schrägen Park-feldern analog Weihnachtsmarkt 9

Tag Mittwoch (aus Tradition) 4Mittwoch 12 Uhr bis 21 Uhr 6Mittwoch total 10

Samstag 2Samstag (ganzer Tag) 2Samstag 10 - 16 Uhr 3Samstag 10 - 17 Uhr 2Samstag evt. Sonntag 1Samstag total 10

TageszeitNachtmarkt 3

PeriodizitätWochenmarkt statt Jahrmarkt?Wöchentlicher Frischmarkt von 10 - 13 Uhr - SamstagMarkttermine besser aufs Jahr verteilen 3

Angebot / FormFlohmarkt / Vide Grenier / Kinderflohmarkt 2SchnäpplimarktBiermarkt (alte Turnhalle (schlechtes Wetter) Fr/SaHandwerk zeigen 1Themenmärkte (Kinder- / Tanz- / Kulturmarkt)Street Food (made in Huttwil) am Abend mit Konzert 4Regionale Produkte (Radius 10km) 11Angebot ändern / steuern - mehr regionale Produkte 1NischenprodukteSpezialitäten / AOC Produkte / Slow Food 2nicht alles regulierenStart upsFasnachtsmarktStoffmarktFrühling: Blumenmärit integrieren 1

Synergienlokales Gewerbe 2Streichelzoo als Rahmenprogramm 1Musikanlässe mit Spaghettiessen 1Käsemärit und ViehschauBibliothek 2Zibelemärit 2

FinanzenWerbung bleibt Tropfen auf heissen Steinaktuell zu teuerZiel: Selbsttragend 2Sponsoren

Organisationlokale Bedürfnisse / Ziele vor Bedürfnisse Marktfahrer 5ohne Marktfahrerverband und Gemeinde; organisiert durch IG Markt (Marketing, Restaurant, Lebensmitteler, Landfrauen, Kultur, Kinder, Historiker 2 .

4 Erfassen der AusgangslageIdeen für die Zukunft / Chancen und Risiken

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4 Erfassen der AusgangslageIdeensammlung im Vorfeld

Die Einmachgläser wurden vier Wochen vor dem Work-shop zum Sammeln von Ideen an folgenden Standorten aufgestellt:

• Gemeindeverwaltung• Badi• Metzgerei Rössli• Bistro Pura• Restaurant Bahnhof• Landi• Rest. Schultheissenbad• Bäckerei Lienhart• Bäckerei Schär (Post)• Raiffaisen Bank• Restaurant Krone

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OrtNur Brunnenplatz, Hintergasse u. Viehmarktstr. (nicht mehr auf Hauptstrasse)Märitgebiet wie heute (Brunnenplatz und ums Stadt-haus)Markt ums «Pärkli» durchführen

Tag Unter der Woche arbeiten viele - Samstag wäre ein guter Tag für mehr Kundschaft

Samstag, damit Familien gemeinsam kommen können

Freitags

TageszeitMäritbeginn ab Mittag / Nami bis Abend

PeriodizitätDen Weihnachtsmärit alle 2 JahreHuttu-Märit 3-4 mal pro Jahr4 Themenmärkte pro Jahr sind genung

AngebotGemütliches Zusammensein der HuttwilerInnenFür Alle etwa! (Kinder, Büezer, Manager, Hausfrauen, Alte)Regionale Produkte von Qualität anbietenim Mai - Frühlingsmärit mit Blumen, Gartendekoim Juli - Sommermärit am Abend mit EventSommer: wöchentlicher Gemüse- und Handwerkermärit (im Winter 1x pro Monat)im Sept. - Hermstmärit, Most, Apfelim Dez. - Altjahrsmärit gut besuchtMärkte klein und fein haltensehr gutes Warenangebot, übersichtlich präsentiertWarenangebot kleiner, dafür bessere QualitätWeniger Kitsch und PlastikspielzeugQualität statt QuantitätWeniger Ramsch, mehr Regio, mehr Bio!Biermarkt Huttwil

Nicht nur Essensstände!Div. Möglichkeiten etwas zu essenDegustation und Verkauf von Käse-, Wurst- und Trocken-fleischspezialitätenStand mit Knoblibrot oder Crépesäs gmüetlechs Kaffee

Verschiedene Attraktionen: Marktschreier, Riesenrad, Bauchladenverkäufer, Rosenchüechli frittierenAttraktionen für Kinder und Jugendliche: Karousell, Putschauto, Schiessstand, ähnlich wie Rüebenchilbies GumpischlossMarkt mit kulturellen Events bereichern

Am Abend Unterhaltung (evt. in Zusammenarbeit mit dem Pöstli)

Tauschbörse (Schallplattenbörse, Kinderkleider, Spiel-zeugbörse etc.)Broccante und Schnäpplimärit

Mehr Kunsthandwerk, traditionelles Handwerk fördernRegionale Handwerker oder Anbieter

Der Markt so wie früherMärittanz wie früher

Infostände: Solidarische Landwirtschaft, Permakultur, Selbstversorgung, Autarkie, nachhaltiger Wirtschaft, So-zialentwicklung und RessourcenmanagementKlimaneutralFleischlos

4 Erfassen der AusgangslageIdeensammlung im Vorfeld

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SynergienKäsemarkt gemeinsam mit den Dampftagen des VHE ver-marktenRegelmässiger einbezug von lokalen und regionalen Ver-einen und Vereinsevents

Finanzentiefe Platzmieten / bezahlbare Marktstandpreisesofort mit diesem teuren Chabis aufhören!Kein Eintritt (bei allen Märkten)

SonstigesBessere Beschriftung, Wegweiser vom Bahnhof zum MarktSehr gute Übersichtlichkeit der StändeMarktstände kompakter anordnenSchlecht Wetter-Variante?Wie bis jetzt! Alles ok!Der Markt sollte mit den Holzhäuschen und viel grösser sein. Braucht es nicht!Grösse wie gehabt ist gut und übersichtlich

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Grundsätzlich besteht klar die Meinung der Mehrheit der Teilnehmenden die Märkte zu bewahren, sie jedoch zu überarbeiten und weiterzuentwickeln.

Spannend ist zu sehen, dass die Märkte teils konträr be-wertet werden. Beispielsweise werden beim September-märit wenig regionale Marktfahrer bemängelt. Die Markt-chefin korrigiert jedoch, dass die Hälfte der Marktfahrer aus der Region stammen. Sehr wahrscheinlich wurden gewisse Veränderungen die in den letzten Jahren statt gefunden haben noch nicht von allen wahrgenommen.

Was scheinbar von der Mehrheit der Workshop-Teilneh-menden geschätzt wird, ist die Funktion der Märkte als Treffpunkt. Die Rückmeldungen lassen darauf schliessen, dass dieser kulturelle und soziale Aspekt weiter ausge-baut werden könnte.

Das Angebot wird bei allen Märkten bemängelt. Der Markttag spielt vorallem beim Mai- und Septembermä-rit eine negative Rolle, da diese nicht in die Ferienzeit fallen.

4 Erfassen der AusgangslageZusammenfassung

Markt Huttwil (Bildquelle: regio-huttwil.ch; eingesehen am 21.10.2019)

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5 Definieren eines Marktkonzeptes

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5 Definieren eines MarktkonzeptesAufgabe und Ziel

AufgabeIn zufällig zusammengestellten Arbeitsgruppen wurden neue Konzepte für den Jahrmarkt ausgearbeitet. Ziel war es, aus den Erkenntnissen der Ausgangslage konkrete Lö-sungsvorschläge zu erarbeiten und diese anschliessend zu diskutieren.Dabei sollten folgende Fragen beantwortet werden:

• Wie oft soll der Jahrmarkt durchgeführt werden?

• An welchem Tag soll der Markt statt finden?

• Um welche Zeit soll der Markt statt finden?

• Wo soll der Markt statt finden?

• Was soll am Markt angeboten werden?

• Wie sieht die Organisation des Marktes aus?

Nach der Präsentation und der anschliessenden Diskus-sion im Plenum, konnten die Workshop-Teilnehmenden die unterschiedlichen Konzepte und Aussagen auf den Plakaten mit grünen Punkte gewichten und damit ihrer Zustimmung Ausdruck verleihen. Weihnachtsmarkt Huttwil (Bildquelle: bern.com; eingesehen am 21.10.2019)

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5 Definieren eines MarktkonzeptesArbeitsgruppe 1

Ziel: Bessere Verteilung der Ressourcen

Statt den bestehenden Jahrmärkten neues Leben einzu-hauchen, sollen diese gestrichen werden. Die bestehen-de Finanzierung soll umgeleitet werden für zwei neue Märkte und zwei bestehende Märkte welche finanzielle Unterstützung brauchen. Vorschlag: 1x einen neuen Kin-dermarkt, 1x neuer Bier / Männermarkt und Unterstüt-zung des Käsemarktes sowie des Zibelemärits.

Der Kindermarkt könnte evt. Von Synergien mit den be-stehenden Kinderflohmärkten profitieren.

Der Durchführungstag wurde kontrovers diskutiert, die Gruppe schlägt schlussendlich und im Bewusstsein der Problematik für die Detaillisten den Samstag als Markt-tag vor. Die Märkte könnten jedoch auch gegen Abend durchgeführt werden, damit nicht der ganze Tag durch den Markt besetzt ist.

Die Organisation soll an Pro Regio übertragen werden.

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5 Definieren eines MarktkonzeptesArbeitsgruppe 2

In der Arbeitsgruppe 2 wurden 5 unterschiedliche Mei-nungen diskutiert. Schlussendlich konnten sich die Teil-nehmenden auf folgendes Konzept einigen:

Durchführungstag sollte auf Samstag verlegt werden, da dieser Tag wohl die höchsten Besucherzahlen generiert.

Die Gruppe schlägt ebenfalls vor die bestehenden Jahr-märkte zu kürzen und sich auf zwei bestehende Märkte zu konzentrieren: den Summermärit und den Altjahres-markt.

Der Altjahrsmarkt könnte von 10 – 16 Uhr stattfinden. Anschliessend wären kulturelle Veranstaltungen ange-dacht.

Der Summernachtsmärit könnte von 14 – 22 Uhr stattfin-den, wie bisher mit Konzerten.

Das Angebot sollte regional und / oder von guter Qua-lität sein. Das diesbezügliche Auswahlverfahren wurde ebenfalls diskutiert (Wer sagt was Qualität ist?) Auch etwas von weiter weg mit guter Qualität sollte verkauft werden dürfen etc.

Weiter wurden die Öffnungszeiten des Summermärit dis-kutiert. Scheinbar gab es in der Vergangenheit Probleme bezüglich Bewilligungen die ein Aufstellen von Festzel-ten bei schlechtem Wetter aus finanziellen Gründen ver-unmöglichten…

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5 Definieren eines MarktkonzeptesArbeitsgruppe 3

Durchführung: vier Märkte wie bisher an einem Samstag von 9 – 16 Uhr mit Frischwarenangebot

Das Zielpublikum sind die BewohnerInnen von Huttwil und Umbgebung

Die Märkte könnten mit einer Tauschbörse erweitert werden. Jeder Markt hat entsprechend der Saison Tau-schangbote. Beispielsweise Pflanzentausch im Frühling, Spieltausch, Erntetausch etc. Der Summermärit soll mit Essensständen bereichert werden und bis 22 Uhr dauern.

Ebenfalls wichtig ist die Qualität und die Regionalität der Produkte. Wobei hier auch Ausnahmen zu gunsten der Qualität gemacht wer den können.

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5 Definieren eines MarktkonzeptesArbeitsgruppe 4

Auch diese Gruppe ist der Meinung, der bestehende Jahrmarkt soll auf zwei Märkte konzentriert werden und hauptsächlich ein Angbot aus der Region (20km) führen. Die lokalen Detaillisten sollten zwingen in die Ausarbei-tung des Marktkonzeptes einbezogen werden.

Christinie Seidler wollte daraufhin wissen, ob die anwe-senden Detaillisten sich auch eine Art Flohmarkt bspw. Mit ihren Ladenhütern vorstellen könnten oder ob sie andere Gelegenheiten sehen sich in den Markt zu inte-grieren?

Teilnehmende gaben zu bedenken, dass es bereits Be-mühungen in diese Richtung gab, dies aber nicht ren-dierte (1 Verkaufsperson mehr) (Input Dencity: sehr wahrscheinlich müsste man die Sache anders angehen. Die Detaillisten sollte nicht zum Markt gehen, sondern der Markt kommt zu den Detaillisten. Jürg Rettenmund

gab den Input betreffend der historischen VerkaufsLÄ-DEN. Diese Holzläden wurden früher vor dem Ladenlokal heruntergeklappt und darauf die Ware angeboten. Viel-leicht gäbe es in diese Richtung bessere Ergebnisse. Kre-ativität ist gefragt.)

Klar ergab sich aus der Diskussion, dass der Markt für die Detaillisten keine allzu grosse Behinderung sein darf. Dies kann über den Durchführungsort und die Durchfüh-rungszeit beeinflusst werden. So könnten Synergien ent-stehen.

Anzumerken ist an dieser Stelle jedoch auch, dass die Detaillisten am Workshop leider nur in geringer Zahl ver-treten waren.

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Jaqueline Flückiger schlägt statt der bisherigen Jahr-märkte vor:

• Im Sommer wöchentlichen Gemüse- und Hand-werksmarkt rund um den Brunnenplatz oder rund ums Stadthauspärkli mit regionalen Esswaren und Spezialitäten sowie mit Handwerk aus der Region. Diese Märkte könnten allenfalls auch die Märkte der Landfrauen ersetzen. Wie schon erwähnt gibt es viele, die gar nicht die Möglichkeit haben, die Landfrauen-märkten vom Mittwoch zu besuchen, da sie auswärts arbeiten.

• Das würde einerseits das Städtli am Samstag oben beim Brunnenplatz beleben (v.a. im Hinblick auf den Coop-Neubau) und die Detaillisten am Brunnenplatz könnten von mehr Besuchern profitieren (müssten halt evtl. auch noch etwas bieten!)

• Keine Stände von auswärts mit «Plastikspielzeug» sondern Waren von guter Qualität

• Im Herbst/Winter/Frühling könnten diese auf alle 14 Tage oder sogar nur 1 x monatlich ausgedehnt werden

• Dafür im Herbst wieder eine Chilbi einführen, wie es dies in Huttwil früher mal gab (evtl. in Kombination mit Zwiebel- oder Chäsmärit mit Luna-Park)

• Vereine könnten an dieser Chilbi Festwirtschaften führen und es wäre wieder so ein Treffpunkt für Heimweh-Huttwiler, die eh teilweise an diese Märkte kommen

Vorschlag Sandra Minder:

• 3-4 mal Huttu-Märit (Jahrmarkt) pro Jahr• Märitgebiet wie heute, um den Brunnenplatz und rund

ums Stadthaus• Märitbeginn ab Mittag/Nachmittag, dafür bis in den

Abend hinein• Warenangebot kleiner, dafür qualitativ «besser»• Am Abend Unterhaltung, evtl. in Zusammenarbeit mit

dem Pöstli• Div. Möglichkeiten, etwas zu essen

Vorteile:

• Am Nachmittag kommen nach wie vor die Schulkin-der, am Abend könnten Familien (mit Papa) an den Märit kommen

• Evtl. keine «Einflieger» mehr, gezielte Auswahl von Produkten

• Gemütliches Zusammensein der HuttwilerInnen (wir haben am Biermärit festgestellt, dass das ein Bedürf-nis ist)

• Kein Fahr-/Parkverbot am Vormittag, weniger Ein-schränkungen für die Detaillisten

• Mut zur Veränderung

5 Definieren eines MarktkonzeptesVorschläge per E-Mail

Verschiedene Ideen haben uns auch per E-Mail erreicht:

Nachteile:

• Schlechtwettervarianten?!

• Evtl. Lärmimmissionen

• Wochentag

• Arbeitseinsatz Werkhof für das Wegräumen und Putzen

• Umsetzung (Markthändler tun sich erfahrungsgemäss schwer mit Veränderungen)

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5 Definieren eines MarktkonzeptesPriorisieren

Periodizität

• noch 2 Markttage pro Jahr (9)

Durchführungstag

• Samstag oder Sonntag (3)

Angebot

• Tauschbörse (11)

• Regionales / Qualität (10)

• Themenveranstaltung (4)

• Erlebnisort (7)

• Biermärit (5)

• Kindermärit (4)

Organisation

• Organisation: Gemeinde (12)

• Selbsttragend (3)

• Finanzierung in Themenmärkte uml. (3) - Käsemarkt (1), Zwibelemärit (1)

Ort

• Brunnenplatz Marktstände (2)

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5 Definieren eines MarktkonzeptesZusammenfassung

Viel zu diskutieren gab der Durchführungstag. Die meis-ten Gruppe waren sich dem Konflikt mit den Detaillisten bewusst, kamen schlussendlich jedoch mehrheitlich auf den Samstag als geeigneter Tag. Der Freitagnachmittag / Abend könnte je nach Angebot eine Alternative darstel-len.

Als Durchführungsort sollte wie bisher hauptsächlich der Brunnenplatz und die angrenzenden Strassen dienen. Immer aber in Anbetracht der umliegenden Detaillisten und ohne diese zu stark einzuschränken.

Einige der Gruppe waren der Meinung, die Jahrmärkte nur noch zweimal pro Jahr durchzuführen, andere schla-gen vor, die bestehenden vier Jahrmärkte mit neuen The-men zu füllen.

Dass die Qualität des Angebots weiter verbessert werden muss scheint ebenfalls klar zu sein. Dieser Punkt wird natürlich zu diskutieren geben (wer sagt nun was gute Qualität ist?). Die erfolgreichen Themenmärkte bewei-sen jedoch, dass es möglich ist, Qualität zu gewährleis-ten, die von den allermeisten HuttwilerInne auch also solche erkannt wird.

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6 Fazit und Ausblick

Weiteres VorgehenWir empfehlen zum Erhalt des Marktes der Revision des OGR dringend zu zustimmen und zur Ausdifferenzierung des «Wie's» eine lokale Arbeitsgruppe zu bilden, die Kon-zeptvorschläge erarbeitet und diese der Bevölkerung zur Diskussion und Entscheidung vorlegt. Wichtig dabei ist den wachsenden und nachgewiesenen Bedarf nach re-gionalen und saisonalen Qualitätsprodukten zu integrie-ren und mit bestehenden Synergien - beispielsweise dem Engagement der Landfrauen, zu verknüpfen.

Hierzu gibt es gute Beispiele: Wie das Wirtschaftsmaga-zin «Trend» von Radio SRF aufzeigt, liegen Wochenmärk-te im Trend. Diese sind nicht nur ein wichtiger Absatz-kanal für lokale Gemüsegärtner und Landwirte, sondern kommen auch bei vielen Konsumentinnen und Konsu-menten gut an. Denn lokale, frische und saisonale Pro-dukte sind mit zunehmendem Umweltbewusstsein und unter dem Aspekt der Klimadebatte stark nachgefragt. Der Direktverkauf lokaler Produkte gewinnt an zuneh-mender Bedeutung. Insbesondere besetzt er eine Nische - sowohl auf Produzenten- als auch Konsumentenseite. Produzenten die Grossverteiler beliefern, produzieren wesentlich grössere Mengen die oft mit weniger Vielfalt und schnell hochgezüchtetem Wachstum von Gemüse

und Früchten einhergehen, dafür kostengünstiger sind. Die im Direktverkauf von Kleinproduzenten auf dem Markt angebotenen Produkte sind vielfältiger aber auch teurer. Aus Sicht der Konsumenten der Marktprodukte wird der Aspekt des höheren Preises jedoch durch den intensiveren Geschmack der Produkte, die Frische und die damit verbundene längere Haltbarkeit kompensiert. Die genannten Vorteile werden sehr wertgeschätzt und höher gewichtet als der günstigere Preis beim Grossver-teiler. Dieser wird, so die Aussagen der Konsumenten, mittel- und langfristig auch durch die längere Haltbarkeit der frischeren Produkte aus dem Direktverkauf kompen-siert respektive wettgemacht..

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