Fur die Aus- und Weiterbildung in der Sparkassenorganisation … · 2015. 6. 19. · Die...

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Fur die Aus- und Weiterbildung in derSparkassenorganisation INTERAT(TIVE TERNPROGRAM Die Reihe: PC- LERNPROGRAMME Einneues Angebot desDeutschen Sparkassenverlags, Stuttgart, inZusammenarbeit mit derDeutschen Soarkassenakademie. Bonn o - =

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  • Fur die Aus- und Weiterbildungin der Sparkassenorganisation

    INTERAT(TIVETERNPROGRAMME

    Die Reihe: PC- LERNPROGRAMMEEin neues Angebot des Deutschen Sparkassenverlags, Stuttgart,

    in Zusammenarbeit mit der Deutschen Soarkassenakademie. Bonn

    o-

    =

  • Ein hoher lQualitäts-lAnspruch

    Die PC-Lernprogrammevermitteln dem LernendenKenntnisse und ermög-lichen.. gleichzeitig inten-sives Uben.

    Sie enthalten Bausteine mitInformationen. Diese Infor-mationen werden dem Ler-nenden nicht allein durchSchaubilder, Simulationenund entsprechende Textenahegebracht. Er muß stän-dig, wie im Gespräch miteinem Lehrer, Fragen beant-worten. Da nicht nur bereitsbehandelte Inhalte abge-fragt, sondern wie in einerUnterrichtssituation be-stimmte Sachverhalte auchim Dialog mit dem Lernen-den entwickelt werden, ent-steht ein ständiger Appellan seine Vorstel lungskraft.

    Interaktives lernen mit dem PG - eineindividuelle Ad, sich Wissen anzueignen

    Die VofteileLernzeit und Lerndauer können je nach Bedarf und äußeren

    Umständen frei gestaltet werden.Betriebl iche,,Leerzeiten " kön nen gen utZ werde n.

    Der Lernort ist variabel.Der Lernende steht im Dialog mit dem Programm.

    Durch die ansprechende Präsentation werden insbesondereZusam menhänge verdeutlicht.

    Übungen, Wiederholungen und Tests führen zu einer Festigungdes Erlernten.

    Ziel dieser Programme istes, dem Lernenden echteI nte raktionsmög I ich keite nzu bieten. Das heißt, ihmwird ein Dialog angeboten,an dem er sich beteil igt.Sei n aktuel le r Wissensstandwird laufend überprüft, sodaß an mehreren Stellen derindividuelle Weg durch dieLernprogramme an denStand der Vorkenntnisseangepaßt werden kann. So-mit durchläuft jeder Lernen-de die Programme in etwasanderer Form.

    Der PC dient hierbei alsMedium. Seine Mögl ichkei-ten und Stärken werdennu2bar gemacht und ste-hen dem Lernenden vollzur Verfügung. Echte Inter-aktion war und ist oberstesGebot.

  • Hay, Schultze, ZerresBeleihungswedermittlung I(Der Beleihungswert beiEinfamilienhäusern)

    Bestell-Nr.30B 706Diskettenformal5t/i'

    Bestell-N r. 308 706/001Diskettenformat 3 t/y''

    Hay, Schultze, ZerresBeleihungswedermittlung I I(Der Beleihungswert beiMehrfamilienhäusern, Ei-gentumswohnungen undgemischt genutlen Objek-ten - inklusive Berücksichti-gung diverser Vorlasten)

    Bestell-Nr. 308 707Diskettenformal5t/i'

    Bestell-N r. 308 707 /001Diskettenformal31/2"

    Beide Kurse richten sich inerster Linie an Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter vonSparkassen, Landesban ke nund Landesbausparkassen,die bereits eine Berufsaus-bildung als Bankkaufmannoder eine vergleichbareAusbi ldung abgesch lossenhaben, und an Auszubil-dende, die an einer Vertie-fung ihrer Kenntnisse inter-essiert sind.

    Die Kurse sind einsetzbarzur Vorbereitung auf eineTätigkeit, bei der Kenntnisseüber die Beleihungswert-ermittlung benötigt werden.

    DieProgramme

    Der Lernende erarbeitetsich die Praxis der Wert-ermittlung anhand zahlrei-cher Ubungsbeispiele ein-schließlich simulierter For-mulareingaben und kannim Schnel ldurchgang oderin einem Abschlußtest seinWissen auf diesem Gebiettesten.Teil I und l l bauen aufein-ander auf.

    Schick, ZabelAktienhandel an derWeilpapierbörseBestell-Nr.30B 708Diskettenformal51/q"

    Bestell-Nr. 308 708/001Diskettenformal31/2"

    Der Kurs richtet sich inerster Linie an Auszubil-dende, Trainees sowie Teil-nehmerinnen und Tei lneh-mer am Einführungslehr-gang für Berufsfremde beiSparkasse n, Landesban kenu nd Landesbausparkasse n.Mit dem Kurs können, ent-sorechend den Ausbil-dungsplänen, die Grund-lagen und rechtl ichen Ge-sichtspunkte des Aktien-handels erarbeitet werden.Ferner wird die Abwicklungvon Wertpapieraufträgenanhand zahlreicher prak-tischer Übungsbeispielesimuliert.

  • g airi e bl x i + l1"L atTV,la \Gt+AB.Bl. 4/1990, 39. Jahrgang Aus- und Fortbi ldung 169

    Prof. Dr. Alfred Schreiber

    Im September 1989 kam das ersteCBT -Pilotprojekt im DeutschenSparkassen- und Giroverband zumAbschluß. Mit ihm wurde unter Fe-derführung der Deutschen Spar-kassenakademie ein zweiteiligesKurspaket zum Thema ,,Belei-hungswertermittlung" i n Form einescomputerunterstützten Lernpro-gramms realisiert. Das fertige Pro-dukt ist beim Deutschen Sparkas-se nve rl ag, Stu ttg art, e r h ältl ich.

    Der vorliegende Beitrag informiertüber Ausgangslage und Ziele desVorhabens, über die Konzeption desKurses als Lern-Software sowieüber Grundlagen, Ablauf und Auf-wand der gesamten Entwicklung.2Obwohl es sich hier um einen Ab-schlußbericht handelt, werden na-türlich bei weitem nicht alle Einzel-heiten genannt. Interessant dürftengleichwohl Schwierigkeiten undFehler sein, die das,,Pilotieren" Ltn-vermeidlich mit sich bringt und ausdenen für die Zukunft zu lernen ist.

    Ziele des Projekts

    Ausgangslage

    Die Renaissance, die CBT in den 80erJahren auf Personal-Computern erlebt,gi l t b is lang überwiegend dem GebietderAus- und Weiterbi ldung in Industr ie,Wirtschaft und Verwaltung. Allerdingslassen vor allem berufspädagogischeTradit ionen in der Bundesrepubl ikDeutschland3 einen leicht gängigenMarkt gar nicht erst aufkommen. Stattdessen sehen sich viele CBT-Anbieterimmer noch in zum Tei l langwier igeGrundsatzdiskussionen über die Vor-und Nachteile des..neues Mediums" ver-wickelt . Mögen viel le icht hierzulande die

    Der Autor ist Professor an der PädagogischenHochschule in Flensburg.

    Lernprogramm:Be l e ih u rTgswe rte rm ittl u n gEin Pilotprojekt zumcomputerunterstützten Lernen in derdeutschen Sparkassenorgan isation

    Innovationsbereitschaft schwächer undperfektionistische Ansprüche stärkerausgeprägt sein als anderswo, so hatdoch jede unterrichtstechnologischeNeuerung, trotz wachsenden Aus- undWeiterbildungsbedarfs, ihre Feuerprobeinnerhalb eines etablierten dualen Sy-stems der Berufsausbildung und ange-sichts bewährter Schulungsinstitutionenzu bestehen.a

    Kann demnach CBT, als zusätzlichesAngebot und in Konkurrenz zu her-kömmlichen Verfahren, die nötige Ak-ze:lanz finden? lst das Lernen mit demComputer tatsächlich so wirksam undnachhalt ig? Und - die viel le icht aus-schlaggebende Frage - lohnt sich derökonomische Aufwand?

    Einschlägige Analysen zur, ,computer-unterstützten Schulung in der Kreditwirt-schaft"s können zu diesen Fragen zu-nächst eine al lgemeine und brauchbareBeurteilungsgrundlage liefern. KonkreteEinsichten ergeben sich jedoch erst an-hand praktischer Beispiele. Zu derenRealisierung als Pilotprojekte gab derBi ldungsausschuß des DSGV im SeP-tember 1985 den Auftrag.

    Zielbeschreibung

    Das Pilotprojekt zum Thema Belei-hungswert hatte die Erstellung einesCBT-Kurses zumZiel , der sich in ersterLinie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitervon Sparkassen, Landesbanken undLandesbausparkassen richtet, die be-reits eine Berufsausbildung als Bank-kaufmann oder eine vergleichbare Aus-bildung abgeschlossen haben.

    Infolge der späteren (ursprüngl ich nichtgeplanten) Zweiteilung des Kurses istdie Zielgruppe noch weiter zu differen-zieren: Danach eignet sich Teil | (Grund-lagen und Einfamil ienhaus) vorwiegendfür jüngere Nachwuchskräfte in der Kre-ditabteilung, Kundenberatung (Realkre-dite) oder lmmobilienvermittlung, sicher-lich aber auch für interessierte Auszubil-dende. Der inhaltlich anspruchsvollere

    Tei l l l (Mehrfamil ienhäuser und Eigen-tumswohnungen) ist dagegen ein spezi-fisches Weiterbildungsangebot für Mit-arbeiter, die schon über etwas mehr Er-fahrung (2.8. in der Kreditsachbearbei-tung oder in der Bauf inanzierungsbera-tung)verfügen.

    Das Lernprogramm sollte sich für dasSelbststudium eignen, d.h. hier: einemTei lnehmer (Lerner) die selbständige in-dividuel le Aneignung von Grundwissenund Fert igkeiten ermögl ichen. Hinzukommen Funkt ionen, die andere Ein-satzformen und -zwecke unterslützen:die Vorbereitung auf einen Lehrgang, dieBegleitung eines Seminars, die Wieder-holung oder Auffr ischung von Kenntnis-sen unter Anleitung einer Diagnose. Vonvornherein mitzuplanen ist eine passen-de Lernorganisation (an einem mög-lichst störungsarmen, besser: störungs-freien PC-Arbeits- bzw Schulungsplatz),die Benutzung ausführl ichen Beglei tma-terials und gegebenenfalls die Zuord-nung eines Betreuers6.

    1 CBT = Computer-Based Training, inzwischengebräuchliche Sammelbezeichnung für compu-terunterstützte Unterr ichtsverfahren (wie z.B.Dri l l & Practice, Simulat ion, tutoriel ler Dialog,Planspiele usw).2 Für al lgemeinere Betrachtungen zu CBT als In-strument bankbetr iebl icher Bi ldungsarbeit vgl.den Beitrag von Feldgen, F./Schreiber, A. in die-sem Heft.

    3 Auch im kreditwirtschaft l ichen Bereich nichtvergleichbar mit ausländischen Entwicklungen,etwa in England, Frankreich oder den Niederlan-den s.z.B. Banking & Financial Training, Vol. 2(1986) No. 1. Eine brauchbare Ubersicht über deninternationalen Stand geben die World-Confe-rence-Berichte der IFCEB (lnternational Founda-t ion for Computer-Based Education in Bankingand Finance, bisher 1985, 1987 und 1989).

    4 Siehe G. Ashauer: ComputerunterstÜtztes Ler-nen - Heilsweg oder lrrweg? In: Sparkasse 6/85(102. Js.), S. 213.5 Z.B.von B.Camstra: Computer-Based-Educa-t ion in Banking; in: Education & Computing 1(1985), ausschnittweise dt. übers. in: Sparkasse6/85 (102. Jg.).

    6 Zur Rolle eines möglichen Betreuers enthältdas zusammen mit dem Programm mitgel ieferteBegleitmaterial detai l l ierte Hinweise. Vgl. auch dieBerufspädagogische Umschau in: Dt. Sparkas-senzeitung Nr. 57 vom 28. Jul i 1989.

  • 170 Lernprogramm: Beleihungswertermittlung B.Bl. 4/1990, 39. Jahrgang

    Natürlich darf ein CBT-Kurs keine Vor-kenntnisse in der Datenverarbeitungvoraussetzen. Überdies haben sämtl i -che,,Umgebungs"funktionen (wie Be-dienung, Benutzerführung, Layout) demLernprozeß zu dienen und sol l ten sichdaher insbesondere, t rotz genauer Be-schreibung im Beglei tmater ial , weitge-hend selbst erklären.

    Nicht anders als bei herkömmlicher Un-terr ichtsplanung ist die Fest legung al l -gemeiner (und für die Feinarbeit : spe-ziel ler) Unterr ichtsziele und zugehörigerLernerfolgskontrol len die zentrale di-dakt ische Aufgabe der Lernprogramm-entwicklung. Zur Vervol lständigung derZielbeschreibung daher hier die al lge-meinen Angaben zu den Tei len I und l l :

    F Lernz ie lTe i l I

    o Kenntnis der al lgemeinen Grundla-gen der lmmobi l ienbe le ihung, e in -schl ießl ich der wicht igsten recht l i -chen Gesichtspunkte

    o Fähigkeit zur eigenständigen Ermit t-lung des Beleihungswertes von Ein-famil ienhäusern

    che Vorstellung einer statischen Präsen-tat ionseinheit (Buchseite, Bi ldschirm-seite) z.T. weit hinausgeht und sämtl icheElemente umfaßt, die zu einem unmittel-bar zusammenhängenden Lehr- bzwLernabschnit t gehören können, wie z. B.:Information und Problemstel lung, dieTei lnehmer-Eingabe(n) und deren Ana-lyse, Kommentierung und Auswertungfür eventuel le Wiederholungen oderVerzweigungen im Programm. DasÜberschreiten statischer Einheiten wirdim Kurs besonders deut l ich auf Simula-t ionsseiten, die den Tei lnehmern dasAusfüllen von Formularen im Zusam-menhang ermögl ichen.

    In der nebenstehenden Abbi ldung f indetsich eine Übersicht zu den Lekt ionenund Themen beider Kurstei le.

    Die beiden Teile des Kurses sind ablauf-technisch unabhängig voneinander, d. h. 'sie werden auf einer Festplatte jedes für

    sich gestartet. Jeder Teil enthält dahereinen als ,,Lektion 0" bezeichneten Ein-führungstei l , der die Kurstei lnehmer mitder Bedienung des PC und des Lernpro-gramms vertraut macht.

    In der Abtei lung Diagnose und Wieder-holung kann sich jeder Tei lnehmer bisins inhalt l iche Detai l einzelner Aufga-ben-Seiten über seinen Leistungsstandinformieren. Auf Wunsch werden dannindividuel l zusammengestel l te Wieder-holungs-Lekt ionen bzw. -Themen ange-boten.

    Die beiden Abschlußtests decken dieKursinhalte umfassend ab; sie sind nursolchen Tei lnehmern zugängl ich, diedas Lernprogramm in irgendeiner Form(vol lständig, unter Anlei tung der Diagno-se, oder im Schnel lgangT) durchlaufenhaben. Das Testergebnis kann schließ-l ich auf Wunsch als persönl iches Zert i f i -kat ausgedruckt werden.

    a

    LernzielTei l l l

    Speziel le Kenntnisse Über die Belei-hungswertermit t lung bei Mehrfami-l ienhäusern und Eigentumswohnun-gen sowie Berücksichtigung von Vor-lasten

    o Fähigkei t zur e igenständigen Ermi t t -lung des Bele ihungswertes vonMehrfami l ienhäusern und Eigen-tumswohnungen unter Berücksicht i -gung von Vorlasten

    Konzeption und Struktur desLernprogramms

    In diesem Abschnit t s ind einige der wich-tigsten Konzepte zu erläutern, mit denendie geschi lderten al lgemeinen Zielvor-gaben in didakt ische Strukturen undschl ießl ich in Lernprogramme umge-setzt wurden.

    Der Aufbau des Kurses

    Der Kurs ist in Lekt ionen und diese sindin Themen gegl iedert . Ein etnzelnesThema besteht jeweils aus ,,Seiten" -

    ein terminus technicus, der über die übli-

    7 Der , ,Schne l lgang" i s t e rne Opt ion der Kursum-gebung, siehe weiter unten: Kontrol l funktionen.

    Be I e i h u n g swe rte rm ittl u ng I

    Diagnose und Wiederholung

    Abschlußtest

    Abschnit t 1 Grundlagen der lmmobi l ienbeleihung (11 Aufgaben)Abschnit t 2 Beleihung von Einfamil ienhäusern:

    Begriffl iche Grundlagen (1 2 Aufgaben)Abschnitt 3 Beleihung von Einfamilienhäusern:

    Sachwert- und Ertragswertberechnung (3 Fallbeispiele)

    Lektion 0 Einführung in den Kurs

    Thema 1Thema 2Thema 3Thema 4

    Die ersten SchritteDie KursumgebungDie EingabenZiele und Inhalt

    Lektion 1

    Thema' lThema 2Thema 3Thema 4Thema 5

    Grundlagen der lmmobi l ienbeleihung

    Recht l iche GrundlagenDie BeleihungsgegenständeDer BeleihungswertDie BeleihungsgrenzenDie Schätzung

    Lektion 2 Das Einfamil ienhaus

    Thema 1Thema 2Thema 3Thema 4Thema 5Thema 6Thema 7

    Der BodenwertBauwert l: AbschlagsverfahrenBauwert ll: IndexverfahrenErtragswert l: GrundlagenErtragswert ll: BerechnungDer VerkehrswertDer Beleihungswert

  • B.Bl. 4/1990, 39. Jahrgang Lernprogramm: Beleihungswertermittlung 171

    Te c h n i sc h e Vo ra u s setz u n g e n

    Das Lernprogramm benötigt zu seinemBetrieb einen PSZ/AT/XT-kompatiblenRechner, der mit dem BetriebssystemPClMS-DOS 3.3, einem Arbeitsspeichervon 640 KByte sowie einer EGA/VGA-Farbgrafik-Karte (640 x 350 Punkte, 16Farben) ausgestattet ist.

    Erforderlich ist ferner ein gegeigneterGrafik-Monitor (möglichst Farbe) sowieeine Festplatte, auf der das Programmeingerichtet und gestartet werden kann.Die Benutzung einer Computer-Maus istoptional vorgesehen.

    Die,,Umgebung"

    lm Hintergrund des eigent l ichen Lern-programms arbeitet ein Funktionssy-stem (hier kurz , ,Umgebung" genannt),das die Kurselemente organisiert , die In-

    halte präsentiert, sowie die Teilnehmer-Daten und -Eingaben registriert undanalysiert. Diese Umgebung tritt auchoptisch als Kursseite in Erscheinung undrealisiert damit die als ..Oberfläche" er-fahrbare Benutzer-Schnittstelle desLernprogramms.

    Am Koof der Kursseite wird laufend deraktuelle Status des Lerngeschehens an-gezeigt. Hierzu gehört zum einen des-sen Lokalisierung (nach Lektion undThema), dann aber auch eine Mit tei lungin Form von Piktogrammen darüber, wel-che Art von Seite gerade dargebotenwird (lnformationsseite, Aufgaben- bzw.Ubungsseite, , ,Schlüsselsei te" zur Lern-erfolgskontrolle, Menüseite, Lexikonsei-te).

    Am Fuß der Kursseite befindet sich einTastenmenü, über das der Teilnehmereine Reihe speziel ler Rout inen akt iv ie-ren bzw Informationen abrufen kann:

    o Routinen- diverse Abbruch- und Bewegungs-

    opt ionen-, ,Lesezeichen"-Verwaltung- Taschenrechner

    o lnformationen- Hi l fe beiAufgaben- Fachlexikon zum Kursinhalt- lmoressum zum Kurs

    P räse ntatio n u nd I nte rakt i o n

    Das große Feld zwischen Kopf und Fußder Kursseite ist für Präsentationen undInteraktionen bestimmt. Präsentationensind Darbietungen von Lernstoff in Wortund Bi ld (und weitaus sel tener Ton), In-teraktionen hingegen Anforderungenund Analysen von Teilnehmer-Eingaben,zumeist gefolgt von Rückmeldungenund/oder Verzweigungen des Lernpro-gramms.

    Mit ca.45% Antei l interakt iver Seiten imgesamten Kurs (die Einführungstei le. .Lekt ion 0" und die beiden Abschluß-tests nicht mitgerechnet) erreicht dasProgramm einen vergleichsweise hohenGrad von Lerner"ansprache", d. h. Einfor-derung von Teilnehmerreaktionen, dervielleicht schon an der oberen Grenzeliegt. Das belegt noch eine andere Zahl:Nach Durchlaufen beider Kurstei le dürf-te ein Tei lnehmer im ersten Durchgangetwa 470 Aufgaben bearbeitet haben(nicht identisch mit interaktiven Seiten,die gelegent l ich mehrere aufeinanderbezogene Aufgaben enthalten).

    Natürlich sind Aktivität oder Interaktivitätan sich noch keine didakt ischen Errun-genschaften, wenn sie nicht sinnvoll undauf die jeweiligen Unterrichtsziele aus-gerichtet s ind. Daher noch kurz einigeAnmerkungen zu St i l und Gestal tung derPräsentationen sowie zu den Formender Interakt ion:

    Für die Darbietung text l icher Informatio-nen wurden verschiedene speziel l ent-wickelte Zeichensätze verwendet und -zurückhaltend - auch Farben einge-setzt, beides ausschließlich im Dienst ei-ner besseren Orient ierung. - Ebenfal lsfunktionell ausgerichtet ist der Einsatzvon Abbi ldungen: lm Vordergrund stehtdie Wiedergabe tpyischer Objekte undSituationen oder der schrittweise Auf-bau schematischer Grafik (in Diagram-men, Kurven usw.). Mit Absicht ehersparsam und vorsichtig wurden auflok-kernde und grafisch animierte Passageneingestreut, vermehrt in den Anfangstei-len des Kurses.

    Be le i h u ngswe rte rm ittl u n g I I

    Lektion 0 Einführung in den Kurs

    wie in Teil | (mit entsprechenden Anpassungen)

    Lektion 1 Das Mehrfamilienhaus

    Thema 1Thema 2Thema 3

    Der SachwertDer ErtragswertDer Beleihungswert

    Lektion 2

    Thema 1Thema 2Thema 3Thema 4

    Die Eigentumswohnung

    BesonderheitenDer SachwertDer ErtragwertDer Beleihungswerl

    Lektion 3

    Thema 1Thema 2Thema 3Thema 4

    Vorlasten und Rangverhältnis

    Vorlasten und RangverhältnisVorlasten im GrundbuchBewertungVorlasten außerhalb des Grundbuchs

    Diagnose und Wiederholung

    Abschlußtest

    Abschnilt 1 Grundlagen der Beleihung von Mehrfamilienhäusernund Eigentumswohnungen (1 0 Aufgaben)

    Abschnitt 2 Beleihung von Mehrfamilienhäusern (1 Fallbeispiel)Abschnitt 3 Beleihung von Eigentumswohnungen (1 Fallbeispiel)

  • 172 Lernprogramm. Beleihungswertermit t lung B.Bl. 4/1990, 39. Jahrgang

    lnterakt ionen in unterschiedl ichen For-men ermögl icht das Lernprogramm aufder Basis folgender Grundtypen.

    . JalNein-Entscheidung

    o Einfach-Auswahl (bei der aus mehre-ren Mögl ichkeiten A, B, C. . . . eine ein-zige auszuwählen ist)

    o Mehrfach-Auswahl (bei der eine odermehrere Wahlen durch Markierenvon Feldern A, B, C, . . . zu tref fen sind)

    o Lückentext (mit der Aufforderung, dieunterstr ichelten Lücken in einem Textauszuf ül len)

    r freie Eingabe (von Text bzw. Zahlen)

    Hinzu kommen eine Reihe speziel ler s i-mulat iver Programmtei le, z.B. die Ein-ubung an der Tastatur und das Auspro-breren der gerade genannten Eingabe-formen im Einführungstei l , ,Lekt ion 0"sowie die Learning-by-dolng-Sequen-zen auf verschiedenen Wertermit t lungs-formularen (Abschlagsverfahren, Index-verfahren, Ertragswertberechnung) inden fachl ichen Abschnit ten des Kurses.

    Bei der Formularsimulat ion und beieinerVielzahl anderer Aufgabenseiten wer-den die vom Lerner zu verwertendenVorgaben (numerische Daten, qual i tat i -ve Merkmale) durch einen , ,Zufal lspro-zeB erzeugl. Zur Konstruktion real-mögl icher Fäl le tr i t t natür l ich eine inhalt-l ich-konsistente Wertabst immung (, ,Mo-del l ierung") hinzu. - Die Vortei le dieserMethode l iegen auf der Hand.

    Kontrollfunktionen

    Für jedes Lernprogramm stel l t s ich diegrundlegende Frage: Bis zu welchemGrad sol l der Ablauf des Lerngesche-hens vom Teilnehmer gesteuert werdenkönnen, bzw. wie stark darf oder mußKontrol le vom Programm selbst ausge-übt werden?

    Ü berwiegend programmgesteuerte Pro-zesse empfinden Lerner im al lgemeinenals Gängelung oder Bevormundung.Solcher Zwang ist eigent l ich nur dann zurechtfert igen, wenn dr ingl ichere Ziele alspädagogische, z.B. Sicherheits interes-sen. auf dem Soiel stehen. Das andereExtrem wäre die überwiegend vom Teil-nehmer kont ro l l ie rbare , ,Umgebung" .Zugunsten dieser sich scheinbar vonselbst empfehlenden Strategie werdengerne pädagogisch-psychologische Ar-gumente (meist von einer theoret ischenWarte aus) vorgetragen. Praktische Er-fahrungens geben jedoch eher Anlaß zu

    einer vorsicht igen Beurtei lung: Systemedieser Art schaffen offene, oft komplexeSituat ionen, mit denen sich viele Tei l -nehmer erst einmal im Hinblick auf ihreLernziele auseinandersetzen müssen,was tendenziell Frustrationen und Zeit-verluste, aber auch Einbußen an Effekti-v i tät mit s ich br ingt. Die Fähigkeit zuselbständigem Arbeiten und Explorierenist eben unterschiedlich stark ausge-prägt, und auch darauf ist bei der Kon-zeotion von CBT-Maßnahmen Rücksichtzu nenmen.

    Es schien daher von vornherein geraten,das Problem der Kontrol le nicht im Ent-weder-Oder-Stil, sondern adressaten-und kontextabhängig und damit Über ei-nen Weg zwischen den geschi ldertenExtremen zu lösen. Dazu wurden diestandardmäßigen Bewegungs- bzw. ln-tervent ionsmögl ichkeiten (Menüwahlen,Rücksprünge, Abbruch mit Posit ionssi-cherung) stufenweise für im Programmweiter fortgeschrittene Teilnehmer er-weitert, z. B. durch JalNein-Anfragen voreiner im Feedback angebotenen Wie-derholung und dgl. mehr. Vor al lem imzweiten Kursteil findet man Material, dasvon sich aus inhalt l ich addit iv struktur iertist, durch vorgeschaltete Menüseitenaufgebrochen.

    Hinsichtlich der Lernerfolgskontrollewurde folgendes Verfahren angewen-det:

    Der gesamte Stoff ist in Form eines re-dundanzfreien Besaltextes abgefaßt,der sämtl iche zu lernenden inhalt l ichenElemente als Regeln oder Kernsätzeenthält . Jedem dieser Elemente ent-spricht eine sog. Schlüsselselte im Kurs.Aul diesen ,,grobmaschig" über dasGanze verteilten Seiten werden aufga-benspezifische Lernerdaten registriert(Kurs-Durchgang, Versuch, Punkte, Zei-ten) und für eine Diagnose-Routine auf-gezeichnet. Verglichen mit dem ,,direk-ten" Programmablauf im Kurs bietet so-mit die Abtei lung Diagnose und Wieder-holung dem Lerner ein höheres Maß vonWahl- und Entscheidungsfreiheit und ei-nen differenzierteren alternativen Zu-gang zu den Lerninhalten. Bei r icht igerNutzung dieser Optionen erfahren dieTeilnehmer, wie hierdurch ihre Schwach-stel len eingekreist und mit jedem Malweiter abgebaut werden. Außerdem ge-währleistet so das Verfahren die lernziel-orientierte Festigung von Kenntnissenund Fertigkeiten.

    Als weitere Bewegungsoption leitet sichhieraus ein (über das Tastenmenü ein-und ausschaltbarer) Schnellgang ab, deres erlaubt, den Kurs im ganzen oder pas-sagenweise auf die Schlüsselseiten ver-kürzt durchzuarbeiten. Er eionet sich

    (außer für solche, die es besonders ei l ighaben) vor al lem zur Vorberei tung auf ei-nen Abschlußtest.

    Die beiden Abschlußtests schließlichsind als Prüfungen am Ende derTei lnah-me konzipiert und dementsprechend r i -gide in ihren Kontrol l funkt ionen.

    Sämtl iche Tei lnehmerdaten werdennach Maßgabe der jewei l igen Kennunganonym verwaltet.

    Das Begleitmaterial

    Zu jedem der beiden Kurstei le erhält derProgramm-Nutzer jeweils ein Begleit-heft zum Lernprogramm sowie geson-derle Hinweise für den Betreuer. Derarti-ge Dokumentat ionen sind unerläßl ich,wenn ein Lernprogramm pädagogischangemessen und nutzbr ingend einge-setzt werden soll.

    lm Begleitheft erfährt der künftige Kurs-tei lnehmer, zu welchem Zweck und aufwelche Weise er den Kurs am bestenverwendet. Zusätzlich werden Formula-re, Muster von Unter lagen, zahlreicheTabellen (die bei der Programm-Bear-beitung benöt igt werden), ein Ausdruckdes On-l ine-Glossars und Li teraturhin-weise bereitgestellt.

    Die Betreuerhinweise gehen unter ande-rem genauer auf die Voraussetzungenfür den Programm-Einsatz ein, erläuterndie Einbindung in das Aus- und Weiter-bi ldungskonzept und hel len bei der in-halt l ichen Defini t ion und Ausübung derBetreuerrolle.

    Der Entwicklungsprozeß

    Natürl ich gehören zu einem Abschluß-bericht auch Auskünfte über die Ge-schichte des Vorhabense aus der Sichtder Betei l igten, die den Kurs konzipiert ,inhalt l ich ausgefül l t , d idakt isch aufberei-tet sowie schließlich entwickelt und pro-duziert haben. Von Interesse sind dabeivor al lem auch dre Ergebnisse der Aus-wertung hinsicht l ich Aufwand und Lern-erfolg.

    8 Vgl. hierzu Esther R. Steinberg: Cognit ion andLearner Control: A Literalure Review

    .1977-1988.

    in: Journal of Comguter-Based-lnstruct ion, vol. 16(1989) , Nr . 4 ,pp 117-121.

    9 Für eine erste Zwischenbilanz vgl. das Referatund Protokol l zum Arbeitskreis . .Lernen mit demComputer in Sparkassen und Landesbanken"(Schreiber bzw Hardt) auf der 11. Berufspädago-gischen Arbeitslagung in: Tagungsbericht, S.186- 19 .1 .

  • B.Bl. 4/1990, 39. Jahrgang Lernprogramm: Beleihungswertermit t lung 173

    Das Team

    Das Team, zusammengestel l t vomDSGV Bonn, arbeitete unter der Feder-f Llhrung der Deutschen Sparkassenaka-demie im wesent l ichen in zwei Gruppie-rungen, jewei ls zuständig für den fachl i -chen Inhalt bzw. die Entwicklung desLernprogramms.

    Zur ersten Arbeitsgruppe gehörten Aus-br ldungsprakt iker und Sachverständigeaus der Sparkassenorganisat ion. Sieformul ierte die Unterr ichtsziele, erstel l teden Basaltext des Kurses und die ersteSkriptvor lage, aus ihr kam gleichfal ls diefachl iche Beratung zu kr i t ischen Einzel-f ragen.

    Die zweite Arbeitsgruppe, bestehendaus Mitarbeitern der Entwicklerf i rmaTOPIC GmbH, Würselen/Aachen, warmit der CBT-,,Drehbuch"-Erstel lung be-faßt, mit der Umsetzung dieser Feinvor-lage in ein ablauffähiges Programm ein-schl ießl ich graf ischer Gestal tung undBi ldorodukt ion. zusätzl ich aber auch mitder Auswertung von Testläufen und Re-visionsarbeiten sowie Beiträqen zumBeglei tmater ial .

    Zur kr i t ischen Begutachtung von Zwi-schenergebnissen, zur Entwicklung undWeiterentwicklung von ldeen traf mansich, unter Betei l igung auch des Deut-schen Sparkassenverlages, zu zahlrei-chen gemeinsamen Workshops in derSparkassenakademie. Hierbei, wie auchgenerel l während des gesamten Pro-jekts, wurde das Management des Auf-traggebers ergänzt durch eine wissen-schaft l iche Leitung, in deren Zuständig-keit u.a. außer konzept ionel len Aufga-ben vor al lem die didakt ische Aufberei-tung der Skriptvorlagen für die CBT-,,Drehbuch"-Erstel lung lag.

    Zur technischen Basis

    Als software-technische Grundlage beider Erstel lung der Lernprogramme wur-de das Autorensystem TOPIC einge-setzt, das als professionelles Entwick-lungswerkzeug für den CBT-Bereich seit1985 auf dem Markt ist. Es hatte sich,nach mehrfach erweitertem Leistungs-spektrum, an Qual i tätsanforderungen zubewähren, die - wie der Appet i t bei gu-tem Essen - ständig mit dem techni-schen Fortschritt wachsen. Beurtei-lungsgrundlage ist, nicht zuletzl, die ent-standene Lern-Software.lo

    Zeitlicher Ablauf - Aufwand - Erkennt-nisse

    Es ist gewiß nur ein schwacher Trost zusehen, daß auch andere Projekte länger

    dauern als geplant. Ebenso kann es nurzum geringeren Tei l als Entschuldigunggelten, daß man bei Pilotvorhaben dieserArt , die doch qual i tat iv meist recht hochangesetzt werden, leicht in Gefahr gerät,den tatsächlichen Arbeitsaufwand zuunterschätzen.

    Ende Jul i 1986 fand in der DeutschenSparkassenakademie ein erster Work-shop statt, in dem Ziele, Aufbau undfachl icher Inhalt des Kurses festgelegtwurden. Zu der Zeilwar noch ein einteili-ges Lernprogramm von 4 1/2 StundenTei lnehmerzeit (den Abschlußtest nichtmitgerechnet) geplant. Es sollte lauffä-hig sein auf einer Minimalkonf igurat ion:einem kompatiblen PC mit mindestenszwei Diskettenlaufwerken, 256 KB Ar-beitsspeicher und CGA-Grafik (320 x200 Punkte, 4 Farben). Ursprüngl ichwollte man spätestens zur Jahresmitte1987 mit al lem fert ig sein! Aber es kameben ganz anders . . .

    Nach versoätetem Start Ende 1986konnten Anfang 1987 die ersten Vorla-gen für die CBT-Entwicklung erstellt undauch schon kleinere Tei le des Pro-gramms produziert werden; im Frühjahrwar dann eine ca. 90-minüt ige Lekt ion 1zu begutachten. Trotz der zufriedenenStimmung im damaligen Workshop be-gann man sich aber berei ts einiger Pro-bleme bewußt zu werden:

    1. Bei Hochrechnung des Umfangs derfert igen Lekt ion 1 (ursprüngl ich auf30 Minuten geplant) zeichnete sichberei ts eine erhebl iche Erweiterunodes Volumens ab.

    2. Besonders für die Fachautoren, diedie Aufgaben im Projekt neben ihrertäglichen Arbeit erfüllen mußten, er-gaben sich begreiflicherweise man-che Terminkonflikte und Engpässe.

    3. ln einer Reihe zweifelhafter Fachfra-gen entstand ein Beratungsaufwand,der vordem so nicht eingeplant warund der später ständig zunahm.

    4. Es stellte sich heraus, daß die vorge-sehenen Simulat ionsmögl ichkertenauf Wertermittlungsformularen amBildschirm durch die relat iv grobeCGA-Grafik unerwartet stark be-grenzt wurden.

    Punkt t hatte (viel später) die Konse-quenz, daß der Kurs getei l t und auchnach Adressatengruppen stärker drffe-renziert wurde. Punkt 3 führte schl ießl ichzur Konsultation eines weiteren Exper-ten. Zu Punkt 4 f ie l Mit te 1987 die Ent-scheidung, die gesamte Entwicklung aufden sich immer mehr durchsetzendenEGA-Grafikmodus (mit deutlich höherer

    Auf lösung) umzustel len. Dies war zwei-fel los nicht nur technisch begründet,sondern auch marktstrategisch und vorallem ergonom i sch richtig.

    Für die Entwicklung hatte diese Umstel-lung einschneidende Folgen: Das bisherProduzierte einschl ießl ich der Graf ikenwar nicht mehr weiterzuverwenden. undselbst das ..Drehbuch" mußte den unterder EGA-Betriebsart veränderten Lay-out-Anforderungen angepaßt werden.Aufzugeben war schl ießl ich auch dieldee einer Minimalkonf igurat ion bei derHardware, sie kehrte sich zwangsläufiggeradezu um in die Forderung einer ( für1987), ,Maximalkonf igurat ion" mit Fest-platte und vol ler Speicherauf rüstung.

    10 Auch andere CBT-Prolekt-Ergebnisse bestä-t igen die erfolgreiche Anwendung des hier ver-wendeten Systems im Bereich der Kreditwirt-schaft. Zu nennen wären etwa das Pi lotprojektderBayerischen Vereinsbank, München, zum ,,BV-Computef 'sowte das langf r ist ig (d. h. nichl nur pi-lotmäßig) konzipierte Trainingspaket der ER-STEN österreichischen Spar-Casse-Bank, vgl. K.Wegener: Fit mit EASy, in: Lernfeld Betr ieb3/.1989.

  • 174 Lernprogramm: Beleihungswertermittlung B.Bl. 4/1990, 39. Jahrgang

    Es braucht nicht viel Fantasie, sich vor-zustellen, inwieweit sämtiche geschil-derten Problemounkte am Ende zu einererheblichen Ausweitung auch des zeitli-chen Rahmens beitrugen. lm August1988 ging der erste Kursteil in den Test,er wurde Ende desselben Jahres fertig.lm Mai 1989 war dann auch Teil l l soweit;die zugehörigen Testläufe und Auswer-tungen beanspruchten drei weitere Mo-nate. Die Ablieferung erfolgte im Sep-tember 1989.

    Eine knappe Zusammenstel lung einigerDaten zu Ergebnis und Aufwand maghier zur weiteren lllustration des Ent-wicklungsprozesses genügen:

    Anzahl der Kursseitent 1davon interaktivAnzahlder Seitenin den Abschlußtestdavon interaktivAnzahl verschiedenerAbbildungen : 220

    Sämtliche Testoersonen hatten hierbeidie Gelegenheit , ihre Meinung zumLernprogramm auf einem begleitendenFragebogen mitzuteilen. Zusätzlich no-tierten die Teilnehmer gerne auch freiformulierte Kritiken oder Anregungenla.Paral lel zu diesem Meinungsbi ld ent-standen durch die Programmnutzungsog. Record-Daten auf der Platte, mit de-nen sich bis ins Detail die Antwortensamt Punktspiegel, das Zeitverhaltenund die Lernwege untersuchen l ießen.Hieraus resultierten nachträglich zahl-reiche Korrekturen von Fehlern oderSchwachstellen im Programm sowie Er-weiterungen bei der Überprüfung freierAntworteingaben und bei der Feedback-Gestaltung.

    Insgesamt wurden Daten von 75 Teil-nehmern15 ausgewertet (43 im Jahr 1988/ 32im Jahr1989). Mit etwa 6 1/2 Stun-den Bearbeitungsdauer für Teil I erreich-ten die Teilnehmer 1988 eine Erfolgs-quote von 81 %. Mit rund 4 1/2 StundenBearbeitungsdauerf ürTei l l l lag die Quo-te 1989 bei etwa 74o/o16. Die Erfolgsquo-ten in den Abschlußtests spiegeln dieseWerte für den Kurs relativ genau wider.

    An dieser Stel le läßt sich nur ein kleinerAusschnitt der Reaktionen wiederge-ben. Er liefert zumindest in gedrängterForm (und zusammenfassend für beideKursteile) ein Meinungsbild der Betroffe-nen.

    Die Form, in der die Inhalte im Kurs dar-geboten werden, empfanden rund 75%als ansprechend bis sehr interessant.

    Als ziemlich übersichtlich beurteiltenden Kurs 40% und als gut bis sehr gutgegliedert weitere 52% der Teilnehmer.

    83% fanden die sprachliche Darstellungbezüglich Wortwahl und Satzbau,,gera-de r icht ig".

    Auch die Abbildungen stießen auf be-sonders hohe Akzeptanz (sehr gut: 65 %,Qut:23o/o).

    o Didaktik

    Der Schwierigkeitsgrad des Kursinhaltsebenso wie der Fragen und Aufgaben er-wies sich zu ca.690/o als,,gerade richtig".Nicht anders beurteilten mehr als zweiDrittel die Verwendung von Beispielen.

    Während man überwiegend zufriedenwar mit der Quant i tät der Rückmeldun-gen, gab es in der Frage der Qualität ne-ben 44% Akzeptanz immerhin 48o/o ee-mischtes ,,teils/teils". Zu diesem in derTat im CBT oft heiklen Punkt erfuhr dasLernprogramm gründliche Nachbesse-rungen.

    Interessant ist die Beobachtung, daßdeutlich überdurchschnittliche Erfolgs-quoten (im Mittel: 94oÄ\ in den Pro-grammabschnitten mit Formular-Aufga-ben erziel t wurden.

    Alles in allem haben die Test-Teilnehmermehrheitlich dem Lernprogramm Belei-h u n g swe rterm ittl u n g g ute Verwend bar-keit bescheinigt und CBT-Kurse wie die-sen als attraktives Bildungsangebot ein-gestuft (Reihenfolge: Seminar - Lern-programm - Buch). Al lerdings kann nurder künftige Einsatz in derAus- und Wei-terbi ldungspraxis zeigen, welche Folge-rungen sich hieraus für Motivation undnachhaltige Lernwirksamkeit ergeben.

    '1 1 Dabei sind die Abschlußtests nicht und dieLektion 0, die in beiden Tei len vorhanden ist, we-gen der geringen Unterschiede nur einfach be-rücksichtigt.

    12 Der Wert beruht auf den Mittelwerten der auf-gezeichneten Lernerdaten in den beiden Testläu-fen 1988 und 1989. Selbstverständl ich enthält derKurs mehr entwickelte Teilnehmerzeit als tat-sächl ich in solchen Zahlen zum Ausdruck kommt.

    13 Ohne Erstel lung des Basistextes (Fachauto-ren).

    14 Darüber hinaus ergaben sich aufschlußrei-che Gespräche mit den Testpersonen und denAusbildungsleitern.

    15 Diese Zahl war für die Record-Daten zu ..be-reinigen", da einige Testpersonen ihre Tei lnahmefrühzeit ig abbrachen oder Datensätze in einigenFällen versehentl ich gelöscht wurden.

    16 DieserWert ist um einige Prozentpunkte nachoben zu korr igieren, bedingt durch im Programmbei r icht igen Eingaben irrtümlich entstandenePunktverluste. ln beiden Probeläufen sind die Er-folgsquoten relat iv stabi l (geringe Streuung imTeilnehmerfeld).

    : 470: 218

    : 5 7: 4 4

    Anzahl der Seiten insgesamtTe i I ne h m e rze itstu n d e ngesamtl2

    Anzahl der Arbeitsstunden für

    : 527

    : 1 1

    Arbeitsstunden gesamt 3300 o präsentation

    Didaktik und Skriptvorlagent 3P rog ram m ieru n g d es Ku rsesGrafikTest und Revision

    : 1 0 9 0: 1 4 5 0: 3 '10: 450

    Ein Vergleich der beiden Gesamtaufstel-lungen ergibt hier einen mittleren Auf-wand von maximal ca. 300 Entwick-lungsstunden pro Lernerstunde (60Min). In Anbetracht der erzielten Pro-grammbeschaffenheit darf dieser Be-trag als günstiger,,Planwert" angesehenwerden.

    Zur Evaluation

    Die beiden Teile des Kurses wurden je-wei ls in den Sommermonaten 1988 und1989 unter Mitwirkung zahlreicher Spar-kassen sowie einer Landesbank im gan-zen Bundesgebiet getestet. Den Ziel-gruppen entsprechend, fand die ersteErprobung vor al lem mit Auszubi lden-den, die zweite überwiegend mit etwaserfahreneren Nachwuchskräften statt.

    blw-prospektblw-programm