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Fusion der Verbands-Sparkasse Wesel und der

Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe –

Mehrwertanalyse

1. Präambel - Informationen zum Ratsbeschluss .................................. 2

2. Aktuelle Herausforderungen für Sparkassen .................................... 2

3. Handlungsnotwendigkeit & Mehrwert für beide Sparkassen .......... 4

4. Risikosituation und wirtschaftliche Tragfähigkeit ............................ 6

5. Potenziale ............................................................................................... 7

6. Betriebswirtschaftlicher Nutzen .......................................................... 8

7. Regulatorik/Kapital .............................................................................. 8

8. Vorteile für Kunden und Mitarbeiter ................................................. 8

9. Strategische Bedeutung in der Region ................................................ 9

10. Bedeutung aus Sicht der Alt-Träger ................................................. 10

11. Gesamtfazit .......................................................................................... 11

Anlage 3

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1. Präambel - Informationen zum Ratsbeschluss

Die Verbands-Sparkasse Wesel und die Sparkasse Dinslaken-Voerde-

Hünxe beabsichtigen die Fusion der beiden Sparkassen. Ziel der

Fusion ist die nachhaltige Unterstützung der lokalen Wirtschaft durch

Bildung einer leistungsstarken, im Kreis Wesel verwurzelten Sparkasse,

die mit ihren Trägern Hand in Hand zum Wohle der gesamten Region

agiert. Die Leistungsfähigkeit soll im Kundengeschäft weiter ausgebaut

werden. Für die Mitarbeiter bieten sich neue Entwicklungsperspektiven

in einem wirtschaftlich stabilen Umfeld.

Die Bewertung einer Fusion erfolgt unter Berücksichtigung der aktuellen

Handlungsnotwendigkeit, der Risikosituation und wirtschaftlichen

Tragfähigkeit, der Potenziale, der strategischen Bedeutung in der

Region und des betriebswirtschaftlichen Nutzens (Fusionsnutzen).

2. Aktuelle Herausforderungen für Sparkassen

Die Notwendigkeit zur Prüfung strategischer Handlungsoptionen ergibt

sich aus den aktuellen Trends und Herausforderungen. Dabei stellen

insbesondere die anhaltende Niedrigzinsphase, die regulatorischen

Verschärfungen (u.a. Basel III), die Entwicklungen im

Nachfrageverhalten der Kunden sowie ein nachhaltiger

Wettbewerbsdruck die bedeutenden Herausforderungen dar. Vor

diesem Hintergrund müssen alle Regionalinstitute, d.h. alle Sparkassen

und Genossenschaftsbanken, ihre Geschäftsmodelle deutlich an die

neuen Anforderungen anpassen. Dies hat die Bundesbank kürzlich erst

zum Ausdruck gebracht.

Das niedrige Zinsniveau belastet alle Sparkassen in Deutschland

massiv. Verschiedenste Analysen zeigen, dass hierdurch das Ergebnis

bei Sparkassen um über 60% in den nächsten fünf Jahren zurückgehen

wird, sofern keine entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden.

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Zusätzlich zum bereits angespannten Marktumfeld nehmen die

regulatorischen Herausforderungen für die Bankenlandschaft weiter zu.

Dieser Trend wird nachhaltig bestehen bleiben und den Instituten

dauerhaft erhebliche Anpassungsaufwände abverlangen – zu nennen

sind an dieser Stelle wesentliche Auswirkungen durch zusätzliche

Verbraucherschutzregularien, verschärfte Liquiditätsanforderungen

sowie erweiterte Eigenkapitalbestimmungen. Dabei haben die

regulatorischen Initativen zunehmend Einfluss auf die strategische

Geschäftsausrichtung von Banken.

Desweiteren steht der Landkreis Wesel vor den Herausforderungen des

demografischen Wandels und den damit verbundenen Folgen für die

Bevölkerungs- und Kundenstruktur. Nach Berechnungen der

Bertelsmann Stiftung und zeb wird der Landkreis Wesel in Zukunft von

einem überdurchschnittlichen Bevölkerungsrückgang betroffen sein. Bis

zum Jahr 2030 ist demnach mit einer Verringerung der Bevölkerung um

bis zu 5,2% zu rechnen. Weiterhin wird die Anzahl der über 65-jährigen

Einwohner im Landkreis Wesel bis 2030 um 35% ansteigen. Die Anzahl

der unter 65-jährigen Einwohner wird voraussichtlich um 16,8%

zurückgehen. Dies stellen strategisch bedeutsame Einflüsse auf die

Kundenstruktur der beiden Sparkassen dar.

Sparkassen sind Marktführer in der Betreuung und Beratung des

breiten Privatkundengeschäftes. Insbesondere hier wird der

Wettbewerbsdruck weiter zunehmen, unter anderem durch neue

Anbieter außerhalb der Finanzdienstleistungsbranche, die durch

Dienstleistungen beispielsweise im Bereich Zahlungsverkehr (siehe

paypal), bestehende Wertschöpfungsketten aufbrechen. Darüber

hinaus steigt die Preissensibilität vor allem der Privatkunden und die

Loyalität der Kunden ggü. Ihrer „Hausbank“ nimmt tendenziell ab. Die

Herausforderung für Sparkassen ist daher, neben bestehenden

Kundenbindungsstrategien neue Wege zu kreieren, um dieser

veränderten Situation zu begegnen und sich ggü. einer Vielzahl an

Wettbewerbern zu positionieren. In diesem Zusammenhang bestehen

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enorme Herausforderungen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung

im Finanzdienstleistungsbereich und der damit einhergehenden

Veränderungen im Kundenverhalten. Insbesondere die mobile

Internetnutzung entwickelt sich rasant und hat sich zwischen 2012 und

2014 verdoppelt. Mobiles Banking entwickelt sich rasant weiter

während zugleich ein Bankkunde in Deutschland im Durchschnitt nur

noch 1 Mal pro Jahr eine Geschäftsstelle seiner Sparkasse zur

Beratung besucht. Der Wandel zu einem echten multikanalintegrierten

Geschäftsmodell stellt somit eines der wichtigsten Zukunfts- und

Investitionsprojekte für die Sparkassen dar. Erfahrungsgemäß gelingt

es größeren Sparkassen leichter sich den enormen wirtschaftlichen,

technischen, organisatorischen und auch kulturellen

Herausforderungen erfolgreich zu stellen.

Zusammengefasst werden die dargestellten Herausforderungen einen

unmittelbaren Druck auf das Betriebsergebnis der beiden Sparkassen

(wie bei allen anderen Sparkassen auch) ausüben, zum anderen

werden erhebliche Anpassungen im Geschäftsmodell erforderlich sein.

Aus diesem Grunde sind aktuell zahlreiche Institute in strategischen

Überlegungen. Fusionen sind in diesem Spannungsfeld, z. B. aufgrund

von Größenvorteilen, eine Option. Erfolgreiche Sparkassen

positionieren sich dabei frühzeitig als Gestalter von

Strukturveränderungen in ihrer Region.

3. Handlungsnotwendigkeit & Mehrwert für beide Sparkassen

Anhaltende Niedrigzinsen, weiter zunehmender Wettbewerb,

Digitalisierung sowie steigende regulatorische Anforderungen führen zu

einem deutlichen Veränderungsbedarf bei Banken und Sparkassen.

Sparkassen erfüllen ihren öffentlichen Auftrag durch die Finanzierung

des Mittelstandes und Wohnungsbaus, die Förderung des

Spargedankens und einen Beitrag zum Gemeinwohl mittels Stiftungen,

Spenden und Sponsoring. Zudem sind Sparkassen lokale

Wirtschaftsunternehmen, bedeutende Arbeitgeber und

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Ausbildungsinstitute vor Ort sowie Steuerzahler. Mit ihrem hohen

Marktanteil im klassischen Mittelstandsgeschäft sind vor allem die

Sparkassen die Eckpfeiler für eine nachhaltige Stärkung eines

Wirtschaftsraums.

Die Verbands-Sparkasse Wesel und die Sparkasse Dinslaken-Voerde-

Hünxe agieren beide im Landkreis Wesel. Die Geschäftsgebiete der

Sparkassen grenzen dabei direkt aneinander an. Beide Sparkassen

weisen eine vergleichbare Anzahl an Mitarbeitern sowie Filialen auf.

Kennzahlen wie die Bilanzsumme sowie das Leistungsvolumen

bestätigen ebenfalls die ähnliche Größe und Struktur der beiden

Sparkasseninstitute.

Sowohl die Verbands-Sparkasse Wesel als auch die Sparkasse

Dinslaken-Voerde-Hünxe gehören aufgrund ihrer aktuellen Größe mit

jeweils ca. 1,6 Mrd. EUR zu den mittleren bis kleinen Instituten und

können so nur bedingt auf die aktuellen und künftigen

Herausforderungen reagieren. Perspektivisch werden die Ergebnisse

beider Sparkassen ohne eine Fusion stark abschmelzen. Hinzu kommt,

dass die Handlungsfähigkeit der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe

aufgrund der aktuellen Kapitalsituation dauerhaft nicht gewährleistet ist.

Die Fusion mit einer leistungsstarken Sparkasse ist zwingend

notwendig. Für beide Sparkassen kann die Fusion die Stabilisierung

und nachhaltige Sicherung des Geschäftsmodells in Zeiten der

Niedrigzinsphase sicherstellen. Durch den Größeneffekt entstehen

Potenziale, welche alleine nicht bestünden. Die bei einem

Zusammengehen entstehenden Chancen und Risiken einer Fusion für

beide Sparkassen wurden sorgfältig geprüft. Die gesetzlichen

Anforderungen an ein Fusionskonzept werden damit erfüllt.

Der VSK Wesel wird mit der Fusion eine Stabilisierung bzw. nachhaltige

Sicherung ihres Geschäftsmodells in der Niedrigzinsphase ermöglicht.

Es entsteht das Potenzial für Synergieeffekte einer doppelt so großen

Sparkasse, die in einer isolierten Betrachtung in dieser Form nicht

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bestünden. Gleichzeitig ist die VSK Wesel ein aktiver Gestalter des

Fusionsprozesses und damit ein starker Partner bei weiteren möglichen

Strukturprozessen. Die Fusion mit der SK Dinslaken-Voerde-Hünxe

ermöglicht der VSK Wesel die Ergänzung um einen Partner mit großem

Potenzial und starker Marktstellung. Es besteht die historische Chance

die Zukunft am rechten Niederrhein aus einer starken Position zu

gestalten.

Der SK Dinslaken-Voerde-Hünxe wird mit der Fusion die Schaffung von

Sicherheit und Vertrauen ermöglicht und damit die Wiederherstellung

von Geschäftsmodell und Tragfähigkeit sowie die perspektivische

Auflösung des gesetzten Eigenkapitalpuffers der BaFin. Darüber hinaus

kann ein solider Entwicklungspfad für die SK Dinslaken-Voerde-Hünxe

eingeleitet werden, der Verlässlichkeit für die Mitarbeiter schafft. Zudem

ermöglicht die Fusion mit der VSK Wesel der SK Dinslaken-Voerde-

Hünxe die Chance zur aktiven Begleitung und Gestaltung eines

gemeinsamen Institutes in der Region mit Kompetenzcentern (z.B.

Firmenkunden, Private Banking) im Altgebiet Dinslaken-Voerde-Hünxe.

Dies erfolgt partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Die SK Dinslaken-

Voerde-Hünxe wird ergänzt um einen solventen Partner mit hoher

Kompetenz in internen Bereichen.

4. Risikosituation und wirtschaftliche Tragfähigkeit

Die Träger der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe sind auch Träger

der neuen entstehenden Sparkasse. Die Eigenkapitalausstattung der

Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe ist durch Forderungsausfälle der

Vergangenheit angespannt. Die entwickelte Lösung sieht vor, dass

anstelle von harten Kapitaleinlagen durch den Träger der Sparkasse

Dinslaken-Voerde-Hünxe eine Garantie in Höhe von 20. Mio. € auf

wertberichtigte Kredite gestellt wird. Dies ist aus Sicht des Trägers

vorteilhaft. Zum einen führt diese Maßnahme unmittelbar zu einer

weiteren Rekapitalisierung der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe und

damit zu Anteilen, Sitzen, Stimme, Gewerbesteuer etc. Zum anderen

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führen aber erfahrungsgemäß auftretende Sanierungserfolge

mittelfristig zu einer Reduzierung der materiellen Garantie, deren

tatsächlich benötigte Höhe in maximal 5 bzw. 10 Jahren feststeht.

In diesem Fall und unter Erzielung des Fusionsnutzens ist die

wirtschaftliche Tragfähigkeit des Geschäftsmodells der neuen

Sparkasse dauerhaft gewährleistet. Dies wurde durch verschiedene

Analysen in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung zeb

bestätigt.

5. Potenziale

Für beide Sparkassen bedeutet die Fusion die Chance, sich in einem

größeren Haus und größeren Markt gemeinsam neue

Wachstumschancen zu erschließen. Aus Sicht der Altsparkassen

werden zukünftig doppelt so viele Kunden, Bürgerinnen und Bürger in

einem doppelt so großen Geschäftsgebiet betreut. Eine dauerhafte und

qualitativ hochwertige Betreuung der Privat- und Geschäftskunden in

der Region bietet Chancen zur Steigerung der Erträge. Die Sparkasse

möchte sich zukünftig als Qualitätsführer in der Region etablieren und

bestehende Kundenverbindungen sichern und ausbauen sowie neue

Kunden gewinnen. Dies soll durch die Beratung vor Ort aber auch

durch die Erschließung neuer Wege zum Kunden (online/digital)

erfolgen. Die Größe des neuen Institutes bietet zudem den Vorteil

Spezialsegmente (z.B. Frei- und Heilberufe, Landwirte) gezielter und

professioneller betreuen zu können. Zudem besteht im Rahmen der

Fusion die Chance Skaleneffekte zu generieren. Durch Bündelung der

Kräfte können im Rahmen der Fusion Einspareffekte erzielt werden.

Dies führt zu nachhaltigen Kosteneinsparungen.

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6. Betriebswirtschaftlicher Nutzen

Eine Fusion weist einen positiven Fusionsnutzen durch Hebung der

Ertragspotenziale im Sinne „vom besseren lernen“ sowie Erzielung von

Kosteneinsparungen durch Größeneffekte auf. Den fusionsbedingten

Kosten in den beiden ersten Jahren stehen Synergien und

Ertragspotenziale, insb. in den folgenden Jahren, entgegen. Ab 2017

soll die Fusion zu einem höheren Gewinn vor Steuern führen. Hierdurch

kann in der Folge die Eigenkapitalausstattung weiter aufgestockt

werden. Die nachhaltige Förderung der Region durch Gewerbesteuer,

Spenden und Sponsoring wird damit für alle Trägerkommunen der

neuen Sparkasse gestärkt.

7. Regulatorik/Kapital

Banken und Sparkassen müssen zur Abdeckung ihrer Risiken

ausreichendes Eigenkapital bereit stellen. Die regulatorischen

Anforderungen werden sich dabei bis 2019 deutlich erhöhen (Basel III).

Zudem ist bei Sparkassen ein weiterer Eigenkapitalpuffer erforderlich,

um in der Betrachtung des DSGV Risikomonitorings den Status „grün“

zu erzielen. Mit der Eigenkapitalzuführung in Höhe von 20 Mio. EUR in

Form der Garantie durch die Altträger aus Dinslaken-Voerde-Hünxe,

der Hebung von stillen Reserven in Höhe von 10 Mio. EUR durch die

Verbands-Sparkasse Wesel und Erzielung des Fusionsnutzens wird die

gemeinsame Sparkasse alle strengen Anforderungen an die

Kapitalausstattung vollständig erfüllen.

8. Vorteile für Kunden und Mitarbeiter

Durch eine Fusion und eine dauerhaft verbesserte

betriebswirtschaftliche Basis des Instituts kann die Präsenz in der

Fläche und die Sicherstellung der Finanzdienstleistungen vor Ort mit

qualifiziertem Personal langfristig gewährleistet werden. Auf Basis der

künftigen Eigenkapitalsituation des gemeinsamen Instituts ist eine

stabile Kreditversorgung gewährleistet und auch die langfristige

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Begleitung des expandierenden Mittelstands sichergestellt. Eine Fusion

eröffnet Möglichkeiten zum Aufbau zusätzlicher Geschäftsfelder und

Spezialisteneinheiten (z. B. für spezialisierte Betreuung für Freiberufler,

Landwirte etc.).

Für Mitarbeiter entsteht durch die Fusion ein größerer, zukunftsfähiger

und wirtschaftlich stabiler Arbeitgeber. Das sichert Arbeitsplätze und

schafft neue Karriereperspektiven in einem größeren Institut in der

Region am Niederrhein. Des Weiteren ergeben sich bereits im Rahmen

der Fusion Perspektiven zur Übernahme neuer Aufgaben und

Verantwortlichkeiten (z. B. Projektarbeit, Auf- und Ausbau neuer

Kundensegmente). Die Sparkassen sind sich darüber im Klaren, dass

die Mitarbeiter auch in der Zukunft die entscheidende Ressource

darstellen. Deshalb möchte sich das Fusionshaus durch eine

konsequente und intensivierte Personalentwicklungsarbeit

auszeichnen, was wiederum eine bessere Planung und Umsetzung

individuell zugeschnittener Karriere- und Entwicklungswege ermöglicht.

Des Weiteren ermöglicht der Zusammenschluss der Institute einen

erhöhten Grad an flexiblen Einsatzmöglichkeiten und einen verstärkten

interpersonellen Mitarbeiteraustausch. Alle Beteiligten sind sich darüber

im Klaren, dass der Prozess des kulturellen Zusammenwachsens durch

geeignete Maßnahmen zu unterstützen ist.

9. Strategische Bedeutung in der Region

Der Trend im Banken- und auch Sparkassenmarkt geht hin zu größeren

Einheiten. Eine Fusion mit dem klaren Zielbild einer neuen, starken

Sparkasse erhält insb. die Chance auf eine aktive Selbstgestaltung des

künftigen Fusionsprozesses im Kreis Wesel.

Durch die Fusion entsteht eine leistungsfähige Sparkasse, die für die

künftigen Herausforderungen gewappnet ist und die Region dauerhaft

fördern kann. Die Fusion schafft eine lokal verankerte Sparkasse mit

Bezug zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum. Dabei weist die

Fusionssparkasse eine regionale Identität am rechten Niederrhein auf

und ist hier ein verlässlicher Partner für alle Kundengruppen. Ein

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Nutzen für die Region ist dabei vor allem darin zu sehen, dass, bei

Eintritt der erwarteten wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, einerseits die

Aufrechterhaltung der Spenden- und Sponsoringbudgets/-aktivitäten

sichergestellt werden kann und andererseits attraktive Arbeitsplätze

erhalten bzw. geschaffen werden können, sodass Löhne und Kaufkraft

in der Region gesichert bleiben. Darüber hinaus führt der

Zusammenschluss zu einer Verbesserung der Positionierung der

Sparkasse im Wettbewerb um Kunden und Fachkräfte (hohe

Marktpräsenz) und zu einer langfristigen Sicherung der

Kreditversorgung der regionalen Wirtschaft.

10. Bedeutung aus Sicht der Alt-Träger

Es wird weiterhin eine intensive Zusammenarbeit zwischen Kommune

und Fusionssparkasse geben. Die Träger sind weiterhin

partnerschaftlich an der gemeinsamen Sparkasse beteiligt. Jede

Kommune erhält Sitz und Beteiligung an der neuen Sparkasse. Auch

die Alt-Träger der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe erhalten für die

Stellung der Garantie direkt einen entsprechenden Mitgliedschaftsanteil

an der neuen Sparkasse.

Aktuelle Markttrends, die zunehmende Wettbewerbsintensität sowie

künftige Herausforderungen im Sparkassen- und Bankenumfeld lassen

sinkende Gewinne, und somit auch abnehmende Beiträge für alle

Trägerkommunen in den kommenden Jahren antizipieren. Durch die

Realisierung des Fusionsmehrwerts wird am rechten Niederrhein

jedoch ein perspektivisch höherer Gewinn in der fusionierten

Sparkasse, im Vergleich zur Betrachtung der Einzelinstitute, ermöglicht.

Damit werden im Vergleich zur Entwicklung der Einzelinstitute z.B. die

anteiligen Gewerbesteuereinnahmen für die Trägerkommunen höher

ausfallen. Es entsteht eine leistungsfähigere Sparkasse, die die Region

somit stärker fördern kann. Die Aufrechterhaltung der Spenden- und

Sponsoringbudgets kann dabei nur durch eine nachhaltig

betriebswirtschaftlich gesunde und auf die künftigen Herausforderungen

vorbereitete Sparkasse sichergestellt werden.

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11. Gesamtfazit

Die angestrebte Fusion der Verbands-Sparkasse Wesel mit der

Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe ist aus Sicht der Träger und unter

Berücksichtigung der Chancen und Risiken der Fusion zu empfehlen.

Die detaillierte Analyse erfolgte auf Basis der gesetzlichen

Bestimmungen eines Fusionskonzeptes nach MaRisk. Durch die Fusion

entsteht eine leistungsfähige und wirtschaftlich stabile Sparkasse, die

die als Finanzversorger, Arbeitgeber und Förderer der Region am

Niederrhein agiert. Die neue Sparkasse kann ein dauerhaft solides

Geschäftsmodell aufweisen. Hierzu ist der Beitrag der Altträger aus

Dinslaken, Voerde und Hünxe erforderlich.

Die neue Sparkasse besitzt eine Größe von ca. 3,2 Mrd. EUR

Bilanzsumme aufweisen und ist Arbeitgeber für ca. 800

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.